Wildwest vor den Toren Berling

In Deutschland ist alles in Ordnung. Die wenigen be­dauerlichen Ausschreitungen der nationalen Revolution sind verjährt. Schutzhaft wird nur noch nach strengen An­weisungen Görings und Fricks verhä gt; die Konzentra tionslager find Sanatorien, in denen Marristen" vor dem Unwillen des Volkes geschützt werden; der Aufbau des nationalen Sozialismus" macht unter begeisterter Zustim mung des ganzen Volkes große Fortschritte.

Das ist die offizielle Besart des deutschen Propaganda­ministeriums. Alle anderen Behauptungen sind Greuel­meldungen. Die Wahrheit darf nicht in die Welt dringen, denn sie steht immer noch in schreiendem Widerspruch zu den amtlichen Darstellungen; sie entrollt immer von neuem ein Bild der Anarchie, des Terrors, der Rechts­beugung und der Korruption, wie sie in feinem zivilisierten Staat der Welt ein Beispiel hat.

Heute veröffentlichen wir einen kleinen Tatsachenbericht aus einem Bezirk vor den Toren Berlins , der sich wie eine Wildwestgeschichte liest, der aber nichts anderes darstellt, als einen Ausschnitt aus dem brannen Alltag, in dem heute ein Kulturvolk von 65 Millionen zu leben gezwungen ist.

SA. Tommandiert die Justiz

Ein SS. - Mann, der einen falschen 3wanzigmarf fchein an einen Gastwirt unterbringen will, wurde vom Gubener Gericht freigesprochen, da es sich um einen schlechten Scherz handelt Man versteht den Freispruch, wenn man der Verhandlung beigewohnt hat. Im Zuschauer­ranm saßen nämlich die Freunde des angeklagten SS. ­Mannes ziemlich ungeniert, und da erinnerten sich die Schöffen der letzten Ereignisse( Mißhandlungen, Befreiung von SS .- Gefangenen durch SS.) und kamen zum Freispruch. In Cafes und Restaurants sprechen SA.- und SS .- Leute ganz offen aus, daß es feinem Schöffen und Richter einfallen solle, einen der übrigen Kameraden zu verurteilen. Besonders wolle man fich die Staatsanwälte faufen, die Strafanträge stellen und Strafverfahren einleiten würden. Man spricht sogar davon, daß in einer Verhandlung im April gegen einen SA .- Führer der Generalstaatsanwalt aus Berlin selber plädieren will, da die hiesigen Staatsanwälte Furcht haben, die Anflage zu

vertreten.

SA , befreit Gefangene

Im Amtsgericht Guben wurde der SS .- Mann Er furth aus Fürstenberg a. d. Oder wegen Nichtleistung eines Offenbarungseides eingeliefert. Am Sams tag, dem 10. März 1934, erschienen mehrere SS .- Leute aus Fürstenberg und Guben und verlangten die Freilassung ihres Kameraden. Der Amtsgerichtsrat lehnte die Frei­lassung ab. Als am gleichen Abend die hiesige Polizei ein Vergnügen fierte, erschienen die SS .- Leute wieder im Ge­fängnis und verlangten mit vorgehaltenem Revolver die Freigabe. Der Gefängniswärter mußte unter dem Druck nachgeben.

Am Mittwoch, dem 20. März, wurde Erfurth wieder eingeliefert, und zwar auf der Polizeiwache. Da die SS .- Leute vermuteten, daß man ihren Kameraden mit der Bahn bringen würde, beseste man den Bahnhof. Inzwischen war Erfurth aber mit dem Auto zur Polizei gebracht worden. Jetzt zogen die SS .- Leute zum Stadthaus und verlangten mit dem Sprechchor: Eins, zwei, drei, gebt uns den Kameraden frei!" und mit gezogenen Revolvern die Freilassung. Daneben wurden die Mäntel des Polizeiautos zerschnitten. Das Umwerfen des Autos fonnte von der her­beigerufenen Polizei mit geladenen Rarabinern verhindert

werden.

SA. übt Selbstiustiz

Am Samstag, dem 17. März 1934, nachmittags 1.30 Uhr, brangen vier SA.- Männer in das Geschäft des Kauf­manns Voigt in Guben , Gunnster 67, schlossen den Laden, ließen die Jalousien herunter und warfen sich mit dem Ruf: Hosen herunter!" auf ihn, schlugen ihn mit dem

Für Thälmann

Die Saarbrücker Buchdrucker fordern Freilassung Eine außerordentlich stark besuchte Mitgliederversammlung des Grafischen Kartells Saarbrücken nahm nach einem bei­fällig aufgenommenen Referat über die tarifliche und organi­satorische Lage im Saargebiet und nach einer ausgiebigen Diskussion nachstehende Entschließung einstimmig an:

Die am 26. Mai 1984 tagende gut besuchte Mitgliedervers

Koppel, warfen ihn auf die Erde, trampelten ihm mit den Stiefeln ins Gesicht und ließen ihn faltblütig ohnmächtig liegen, wo man ihn fast verblutet vorfand. Voigt mußte sofort ins Krankenhaus, wo er drei Tage besinnungslos lag. Erst dann konnte er vernommen werden, aber Voigt war infolge des großen Blutverlustes so geschwächt, daß er kaum antworten konnte. Passanten und Hausbewohner, die die Hilferufe hörten, wagten nicht, Hilfe zu leisten. Der Grund zu diesen Mißhandlungen war eine private Aus einanderseßung zwischen Voigt und einem SA. Mann, der seine Kameraden aufwiegelte.

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Voigt ist Schwerfriegsbeschädigter und seinem Stadtteil das älteste Mitglied der NSDAP . Staatsanwaltschaft und Polizeichef unternehmen wie üblich nichts gegen die Uebeltäter. Ja, unter dem Schutz der Behörden können diese Verbrecher bereits eigene SA.­Kameraden, die ihren Unmut über die barbarischen Brutali­täten offen fundgetan haben, das gleiche Schicksal androhen, so daß diese gar nicht wagen, in ihrem eigenen Hause zu schlafen.

SA. erzieht" Marristen

In Groß- Breesen wurden am 12. November noch 51 Prozent Neinstimmen abgegeben. Ein unerhört großer Pro­zentsatz Neinstimmen. Also Groß- Beesen ist noch immer rot. Man brütet Rache. Ein Zufall kommt zu Hilfe. Ein heftiger Novembersturm reißt am Kriegerdenkmal die schwarzweiß­rote Fahne vom Mast. Das Urteil ist fertig: Uebeltäter sind Marristen. Am 19. November erscheint der Obersturm= bannführer Schulz Sambten mit 500 SA .- Leuten, läßt siebzehn Mann aus den Häusern holen, alles frühere Sozialdemokraten, sie in eine Gastwirtschaft bringen, ausziehen und bis zur Bewußtlosigkeit schlagen. Darüber selbst im Bürgertum große Erregung. Der Arzt, ein Stahlhelmmann, stellt Atteste aus und sagt: Wenn ein Tier so geschlagen wird, dann wird der Mensch mit Zuchthaus bestraft. Deutschland hat zwar ein Tierschuß­gesez, aber noch fein Menschenschußgesetz." Führende Stahl­helmleute des Ortes wandten sich an den Reichsarbeifs­minister Seldte , um ihm die Ueberfälle zu schildern. Sie wollten ihn bestimmen, ihnen Zutritt zu Adolf Hitler zu ver­mitteln, damit man ihm einen der Geschlagenen( die zwei am schwersten Geschlagenen lagen im Krankenhaus) zeige. Als die Deputation mit dem Geschlagenen in Berlin ankam, wurden sie tatsächlich weder von Hitler oder Göbbels empfangen.

Bis heute hat dieses scheußliche Schauspiel noch keine Sühne gefunden. Im Gegenteil, der Obersturmbannführer Sühne gefunden. Im Gegenteil, der Obersturmbannführer Schulze- Sambten wurde bald darauf zum Standarten­führer und politischen Beauftragten beim Magistrat und Pandratsamt befördert. Zur Zeit steht scheinbar seine Er­nennung zum Brigadeführer bevor. Dem Arzt, der sich erlaubt hatte, ein ehrliches Attest zu schreiben, wollte man unter dem Druck der SA .- Leitung die Krankenkassenpragis entziehen.

Da die Erregung unter der Bevölkerung, besonders unter den Bürgerlichen, weiter anhält, erließ der neugebackene Standartenführer Schulze- Sambten einen Befehl in der Gubener Zeitung, daß über den Groß- Breesener Vorfall feinerlei Diskussion stattfinden dürfe. Zuwider­handlungen würden mit dem Konzentrationslager bestraft.

Es wird weiter geprügelt

Am 4. Januar 1934 wurden in Neuzelle , Kreis Suben , die Arbeiter Peter Novak, Karl Hentschke und Hans Geller ins SA.- Heim geschleppt. Dort wurde i ihnen die Kleider vom Leibe gerissen, dann wurden sie auf den Tisch geworfen, von vier SA.- Männern feitgehalten uns von sechs Mann geschlagen, bis sie ohnmächtig wurden. Jeder erhielt 32 Schläge oder Sachen, wie der Aus­druck der Folterfachleute heißt.

Am 5. Februar 1934 wurde der Arbeiter Otto Grund aus Neuzelle in seiner Wohnung von SA.- Männern über­fallen und mißhandelt.

Juli auf diesem Posten verbleiben. Um seine drohende Ent­lassung zu vermeiden und seinen Arbeitskollegen R., der ihm erst zu dieser Stelle verholfen hatte, aus dem Weg zu räumen, it edte Fiebn eines Tages dem R. zwei Stapel fommunistischer Schriften in die Tasche. Vorher hatte er durch ein anonymes Schreiben einen SA. Sturm alarmiert, der plötzlich in der Friedhofsgärtnerei erschien und die Taschen des R. durch­suchte und tatsächlich die hineinlancierten kommunistischen Schriften vorfand. R. wurde nun nicht nur entlassen, son­dern mußte sogar in das Konzentrationslager, woer zwei Monate lang verbleiben mußte, bis

In der Nacht vom 22. zum 23. März 1934 wurde i Stahlhelm mann Bankdirektor Oelge- Gub von SA.- Männern auf der Schützenhausbaude schwer m handelt. Der Versuch, ihn in die Neiße zu werfen, mißla. da Delze sich noch zum zehn Meter entfernten Feuermeli schleppen fonnte. Die darauf erschienene Feuerwehr brad den schwer Mißhandelten ins Krankenhaus. Von den Täte fehlt jede Spur.

Konjunktur für Verräter

Im Juni 1938 wurde der KPD - Mann Minke a Crossen zu neun Monaten Gefängnis wegen Waffen- u: Sprengstoffbefit verurteilt. Minke hatte einem Spizzel, d er als Vertreter der Zentrale angesehen hatte, von seine Waffenbesitz erzählt. Der Spigel hatte Ausweispapiere d Zentrale bei sich und tannte auch alle Gepflogenheiten d Zentrale. Er hatte bei der Mutter von Minte gewohnt un war von dieser aufs beste bewirtet worden.

Der letzte erste Vorsitzende der Ortsgrupp Grossen der KPD ., Beschauner, ist Polizei spizzel. Beschauner wurde noch als Kandidat für die letzte Stadtverordnetenwahlen aufgestellt, er trat im Februar fu vor der Wahl von der Liste zurück und wurde Mitglied de NSDAP . Am 1. Mai 1988 verbrannte er selbst alle wiede aufgefundenen" KPD - Fahnen auf öffentlichem Marktpla in Grossen, bereute seine politische Haltung und erklärt. daß er ein verführter Kommunist gewesen sei.

Auch in Radniß, der kommunistischen Hochburg in Crossener Kreis, verbrannten die Kommunisten nach eine renevollen Rede des Führers Gottwald ihre sämtliche Fahnen.

Einarmiger in Dunkelhaft

Die Machthaber Deutschlands behaupten, daß sie die Schut haft gemildert haben. Das ist unwahr. Seit Juni 1933 be findet sich der ehemalige sozialdemokratische Reichstage abgeordnete Dr. Kurt Schumacher in Haft. Schumache war sieben Monate im Konzentrationslager Heuberg. Al das Lager geräumt wurde, kam er auf die Festung Uln. Seine Belle ist völlig dunkel. Kein Tageslicht dringt in sic Schumacher und die übrigen Verhafteten leiden entseglid Schumacher ist Kriegsinvalide. Er besitzt nur einer: Arm. Als er im Juni verhaftet wurde, wollten ihn dic Nationalsozialisten, deren Todfeindschaft er sich durch sei mutiges Verhalten zugezogen hatte, im Triumphzug durc Stuttgart führen. Termin und Weg waren schon angefün digt, als die Reichswehr diese Diffamierung eines Kriegs opfers verhinderte, da sie üble Wirkungen auf die Stim mung der Bevölkerung befürchtete. Aber nach elf Monate: hält das dritte Reich" einen Einarmigen in Dunkelhafi dem man nichts anderes vorzuwerfen vermag, als daß e ein unerschrockener Gegner dieses Systems ist!

SA. beschimpft Benes

Im Kreis Guben singt die SA.:

O Polen, o Polen , wie wird es Dir ergehen, wenn wir vor Warschaus Mauern werden stehen Und Benes, Du Schweinehund,

auch Dich schlagen wir in Klump."

Dieses Lied singt die SA. Seit der Zeit, als Göring da Lied Siegreich wollen wir Frankreich schlagen" verbot. In den Instruktionsstunden der SA . haben darauf SA- Führe erklärt, daß sie die Schweine in Polen und in der Tschechei" ebenso gerne ärgerten. Selbstverständlich wird das Lied auch in der Hitler- Jugend gesungen.

Pogromsportler

In Beverungen in Westfalen wurde die Synagoge in der vandalistischsten Weise verwüstet. Die Täter zerschlugen u. a. fast jämtliche Fensterscheiben des jüdischen Bethauses. Als Täter wurden Absolventen der SA- Sportschule in Beverungen ermittelt, die auf diese Weise ihren pogrom sportlichen Neigungen freien Lauf ließen.

burger Händler durch Urteil der 6. Großen Straffammer des Landgerichts in Duisburg zu drei Monaten Gefängnis und 500 RM. Geldstrafe verurteilt.

3

Ebenfalls wegen ungenehmigter Zahlungen an Ausländer im Warenverkehr und wegen ungenehmigter Verbringung Händler vom Schöffengericht in I eve zu einem Jahr Ge­von Zahlungsmitteln in das Ausland wurde ein Eltener fängnts, 30 000 RM. Geldstrafe und einer Einziehung von 2000 R. verurteilt.

4

Wegen Reisescheckschiebungen wurde vom Schöffengericht in und 1000 RM. Geldstrafe verurteilt.

sich seine Unschuld ſchließlich herausstellte und man dahinter Wuppertal ein Ausländer zu zwei Jahren Gefängnis kam, daß Fiehn der Urheber der Schurterei war. Der An­geklagte hatte außerdem verstanden, obgleich er in Arbeit stand, auf raffinierte Weise weiter die Wohlfahrtsunter­

sammlung des Grafischen Kartells Saarbrücken protestiert auf das entschiedenste gegen die fortgelegten Mikhand: lungen des Arbeiterführers Ernst Thälmann und aller anderen gefolterten und mißhandelten politischen Ge­fangenen. Die Versammlung verlangt die sofortige Freisübung zu beziehen. Das Berliner Sondergericht verurteilte laffung Thälmanns und aller politischen Gefangenen."

*

Durch die Mitteilungen der deutschen Presse alarmiert, nach denen das Gesetz über das Volksgericht rückwirkend auf den Prozeß gegen Ernst Thälmann angewandt werden soll, haben sich heute im Namen der Internationalen Juri­

stischen Bereinigung die Pariser Anwälte Jean Roux, der rucci und Pitard zur deutschen Gesandtschaft begeben. Sie haben dagegen protestiert, daß Thälmann dem zuständigen Gericht entzogen werde und habe die Innehaltung wenig­ftens eines Minimums von Rechtsgarantien gefordert. In dem Schreiben, das sie bei der Gesandtschaft überreicht haben; heißt es: Die Internationale Juristische Vereinigung for dert, daß der Prozeß gegen Ernst Thälmann in voller Def­fentlichkeit und vor dem Gericht stattfindet, dessen Zuständig­Handlungen begründet war; daß Thälmann von deutschen oder ausländischen Anwälten nach seiner freien Wahl ver­teidigt werde; daß die Freiheit der Verteidigung und die Unantastbarkeit der Zeugen während der ganzen Dauer des Verfahren gewährleistet set.

den gemeinen Burschen zu sechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust.

Die Strafe ist sicher angebracht, aber trotzdem hat Fiehn sie nur zur Hälfte verdient. Die andere Hälfte der Strafe gebührt dem Staatswesen, das auf so gemeine An­geberei hin einen unschuldigen Menschen mo= natelang feiner Freiheit beraubt und ihn schwersten Misbandlungen und Demütigungen ausfeßt.

Denn erst dadurch, daß die Freiheit der Presse, wie die Weimarer Verfassung sie garantierte, vom dritten Reich"

mit einem sederſtrich befeitigt und durch ein willfürliches

Einsperrungssystem ersetzt wurde

erst dadurch sind die

Schandtaten der ziehn und Konsorten überhaupt möglid gemacht und provoziert worden!

feit aur Zeit der Begebung ber unter Anklage geffefften Bestraffe Devisenvergehen

Siffenbild im dritten Reich"

Das Berliner Sondergericht hatte jüngst über einen nicht gewöhnlichen Schurfenstreich zu urteilen,

Der 29jährige Gärtner Fiehn, der lange Zeit arbeitslos war, erhielt durch die Vermittlung eines Bekannten namens R. im April des vorigen Jahres eine Anstellung in einer Friedhofsgärtnerei. Vereinbarungsgemäß sollte er bis zum

Das Landesfinanzamt gibt in den Düsseldorfer Nach­richten" bekannt:

1

Wegen ungenehmigter Verbringung von deutschen Zah­lungsmitteln in das Ausland und wegen ungenehmigter Be zahlung eingeführter Waren an einen Ausländer verurteilte die 4. Große Straffammer des Landgerichts in Wupper tal nach zwölfftündiger Verhandlung fünf Angeklagte, dar unter zwei Ausländer, zu insgesamt siebzehn Monaten und eine Woche Gefängnis und 4000 RM. Geldstrafe.

2

Wegen ungenehmigter Bezahlung eingeführter Waren an einen Ausländer in Höhe von 41 000 RM. wurde ein Duis­

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Wegen des gleichen Vergehens wurden durch das Land­gericht in Düsseldorf sieben weitere Ausländer zu ins­gesamt sieben Monaten Gefängnis, 2000 RM. Geldstrafe und zur Einziehung von 1400 R. verurteilt.

6

Wegen des gleichen Vergehens wurde durch Urteil des Landgerichts in Düsseldorf ein Danziger Staatsange­höriger zu sechs Monaten Gefängnis, 1000 RM. Geldstrafe und zur Einziehung von 1500 RM2. verurteilt.

Gegen die Borussen!

Mal was Vernünftiges

Im Anschluß an eine große Werbeversammlung der Bon­ ner Hitler- Jugend marschierte der Bann 160 der HJ. vor die Bonner Universität, um dort gegen den Ungeist gewisser studentischer Korporationen zu protestieren. Nicht jene Werf studenten oder Verbindungen wollen wir angreifen, die tag­täglich durch ihre Taten beweisen, daß sie unsere ehrlichen Volksgenossen sind, sondern jene wollen wir mit unserem Schlage treffen, die ihr Monofel nicht abnehmen können, sich eine Freude daraus machen, ihre jungen Füchse, die der wenn sie mit einem deutschen Volksgenossen reden und die deutschen Jugend angehören, betrunken zu machen, weil das besonders männlich" fet. Diejenigen, die ihre Semester durchbummeln, können niemals unsere Kulturträger sein. Wer die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, über den wird die nationalsozialistische Jugend zur Tagesordnung über­gehen. Nach der Rede wurde eine Strohpuppe in Brand gefeßt, die einen Vertreter des Corpsstudententums dar­stellte.