Bewunderung nicht verberge. Ein Land, das die größten zu bezeichnenden Bedingungen abgehen würde. Unter

Genies des Dienschengeschlechts zu den seinen gezählt hat, das diesen Bedingungen weiterte bisher jebe Die Akten in

einen Philosophen hatte, der Kant heißt, einen universalen Menschen, der Goethe heißt, musitalische Genies, die Bach, Beethoven und Wagner heißen. Wer macht ihm nicht nur diese Macht des Geistes, sondern die im sozialen und wirt: schaftlichen Leben notwendige Gleichheit, auf die es Anspruch erheben tann, streitig? Wer bedroht Deutschland ? Nicht Frankreich , meine Herren!

Ach, meine Herren, ich werde meinem Lande nicht das Un­recht zufügen, es zu verteidigen. Es bedeutet mehr als ich, und es ist zu groß, als daß ich es nötig hätte, hier eine Recht­fertigung vorzubringen, die gegen meinen Wunsch keine andere Wirkung hätte, als es zu verkleinern, Ich habe ge­sagt, wir bedrohen niemand. Wir wollen niemand angreifen. Wir verlangen nichts. Die Berträge haben uns gegeben, was uns gehörte. Wir verlangen nichts mehr. Und wenn ich im Namen Frankreichs über die heifle, verwickelte, schwierige, gefahrvolle Frage der Organisierung der Saar( organisation de la Sarre) verhandele, so befunde ich dabei einen Verstän­digungswillen und ein Gerechtigkeitsgefühl, das mir Baron Aloisi, der Vorsitzende des Dreierfomitees, das Dreier­komitee selbst und der Völkerbundsrat nicht werden bestreiten

tönnen.

Also, meine Herren, im Namen dieses Landes sage ich: Wir haben einen fonkreten Plan. Diesen Plan fann man nicht dadurch zunichte machen, daß man ihn mit Stillschweigen übergeht. Er besteht. Es ist der Plan der Rüstungsbegrens zung, der Begrenzung aller Rüstungen vom 4. Jonnar 1984. Er liegt in Ihren Registern vor. Warum ihn stillschweigend übergehen und ihn durch eine Formel, die ihm auffällt, ver= * rteilen?

Wieder Saar - Vertagung?

Immer wieder:

Mißtrauen gegen Hitler - Versprechungen

Genf , den 1. Juni 1934. ( Eigener Drahtbericht unseres Sonderberichterstatters) Die Saarfrage ist nach wie vor absolut in der Schwebe. Es ist bisher zu feinerlei Vereinbarungen ge= fommen, trop der großen Bemühungen des Vorsitzenden des Dreierfomitees, Aloisi, und troß der ganz zweifellos vor­handenen Versöhnlichkeit auf französischer Seite.

Diese Versöhnlichkeit geht allerdings nicht so weit, daß sie von den auf Grund des Friedensvertrages als gerecht

Einigung.

Man hört hier, daß Hitlerdeutschland bereit sei, eine drei­jährige Uebergangsfrist nach der Abstimmung zuzugestehen, dann aber alle politischen Forderungen bis jetzt abgelehnt hat. Aber gerade diese politischen Garantie­forderungen sind für den Völkerbundsrat unentbehrlich und es wird, falls Deutschland nicht nach­gibt, erneut zu einer Vertagung der Frage kommen, da das Mißtrauen gegen bloße Versprechungen Hitler­deutschlands in Genf absolut ist.

Dazu kommt, daß die Rede des Herrn von Papen vor der ausländischen Presse, in der er erneut über die saar­ländischen Volksgenossen hergefallen ist, die zwar Deutsche , aber gerade deshalb nicht Hitlerianer sind, das Mißtrauen gegen das amtliche Hitlerdeutschland nur noch verstärft hat.

Außerdem hat hier die letzte Nummer des von Goebbels gespeisten Organs Rufer im Warndt" alarmierend gewirft, in der nicht mehr und nicht weniger gesagt wird, als daß Hitlerdeutschland getrost alle Garantien geben könne, da man ja doch der Verräter habhaft werden würde.

Die Situation am heutigen Tage stellt sich so dar, daß die inzwischen aus Berlin eingetroffene Antwort als absolut unbefriedigend bezeichnet wird und die Situation eine neue Versteifung erfahren hat.

Ein abschließendes Urteil über die Stellung des Völker­bundsrates zur Saarfrage in dieser seiner außerordentlichen achtzigsten Ratssigung läßt sich noch nicht geben, weder nach der einen, noch nach der anderen Seite hin. Jedenfalls be­müht sich der Bölkerbundsrat unter größten Anstrengungen, zu einer gerechten Entscheidung zu fommen.

Die Delegation der Deutschen Freiheitsfront des Saar­gebietes, der May Braun, Hermann Petri, Frizz Do= bisch und Paul Vaders angehören, ist außer von einigen Ratsmitgliedern und einer Reihe von Journalisten auch vom Präsidenten der Abrüstungskommission, dem ehe­maligen englgen Außenminister Arthur Henderson und vom schwedischen Außenminister Sandler empfangen worden. Sie setzt ihre Arbeit im Sinne des fair plays bei der Abstimmung fort. Ihre Argumente finden allgemeine Anerkennung und Zustimmung.

Papen fürchtet dic Abstimmung

Der Vizekanzler und mancheriel Elemente"

Vizekanzler von Papen hat- vor der ausländischen Bresse in Berlin - wieder einmal über die Saarfrage ge= redet. Das scheint so ziemlich das einzige Thema zu sein, über das er sich noch öffentlich äußern darf. Es ging wieder einmal gegen Mazz" Braun, gegen die Emigranten und gegen sonstige Elemente", die nach den lügnerischen Fan­tafien des Herrn von Papen ihr Vaterland aus rein inner­politischen Gründen verlästern und verleumden, wobei dem Schloßherrn von Wallerfangen der Irrtum unterläuft, fich und die durch Verfassungsbruch und Gewaltmethoden ferr­schende Reichsregierung mit dem deutschen Volk und dem deutschen Vaterland gleichzusetzen.

Seine Wut gegen freie Geister, die es ablehnen, Aven­teurern sich zu beugen und diese von den Grenzen her be= fämpfen, wird am wenigsten Eindruck gemacht haben auf die französischen Journalisten. Die werden sich neben andern vielleicht des Emigranten Victor Hugo erinnert haben, als eines der Elemente", die aus rein innerpolitischer: Moti­ven", nämlich aus dem Streben nach Recht und Freiheit für die Volksgenossen, Napoleon III. und seinen plebiszitären Volksbetrug bekämpften. Victor Hugo fehrte im Triumph zurück und Napoleon III. starb besiegt und verbannt in der Emigration.

Dem Ratholifen Papen steht ein anderer Emigrant rech näher, der ebenfalls aus rein innerpolitischen Motiven" sein Vaterland verließ, um von außen her für seine pi= tischen und fulturellen Jdeale zu fämpfen. Wir meinen Görres und seine Emigration in Straßburg . Herrn v. Pa­ pen gestehen wir allerdings zu, daß er sich nie zu den ,, Elementen" schlagen wird, die um ihrer Ueberzeugung ril len das Opfer der Emigration auf sich nehmen. Er wird immer dort stehen, wo ihm sein reicher irdischer Besitz am meisten garantiert zu sein scheint, und gerade aus diefem

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Grunde sind noch mancherlei nationale und internationale Wandlungen bei ihm möglich.

Im Augenblick schwört er dem Imperialismus ab und schwärmt für Gerechtigkeit außerhalb Deutschlands .

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Ein plumpes Manöver

der Saar

Die Aften der Domanialschulen, die vor kurzem in Saar­ brücken gestohlen worden waren, sind Donnerstagmorgen in der Saar auf französischem Boden zwischen Saargemünd und Großblittersdorf aufgefunden worden. Die Staatsan­waltschaft Saargemünd hat sich des Falles angenommen.

Wie wir hierzu noch erfahren, spielte sich der Fund der Dokumente so ab, daß französische Schiffer Donnerstagmor­gen plötzlich einige Säcke in der Saar bemerkten, die sie auf­fischen konnten. Man kann sich die Ueberraschung der Schiffs= angehörigen vorstellen, als sie in den Säcken nichts als Aften feststellten- Aften, die ohne Zweifel zu den in den Domanialschulen gestohlenen gehören mußten. Sofort wurde die Polizei in Saargemünd benachrichtigt, die ihrerseits cis­rige Nachforschungen aufnahm/ und bald außer den drei von den Schiffern bereits sichergestellten Aftensäden noch vier weitere ans Ufer bringen konnte. Alle Säcke enthielten Aften der Domanialschulen. Den ersten Feststellungen nach dürfte es sich um sämtliche gestohlenen Akten handeln.

Bereits am Dienstag meldeten wir, daß sich die drei Akten­räuber nach Hitlerdeutschland geflüchtet haben und, daß sie dort offenbar reichlich mit Geldmitteln versehen worden sind. Für jeden Einsichtigen ist damit der Tatbestand verhältnis­mäßig flar. Eine saarländische Stelle bzw. das dritte Reich" hatte großes Interesse an bestimmten Aftenstücken, die man in den Schränken des Direktoriums der Domanialschule vermutete. Nach dem Diebstahl sind die Aften der betreffenden Stelle zur Verfügung gestellt worden. Diese hat entweder festgestellt, daß solche Aften überhaupt nicht vorhanden waren oder sie hat einzelne Aften gestohlen oder von bestimmten Aften fotografische oder sonstige Ver­vielfältigungen hergestellt.

Nachdem der Aftendiebstahl seinen 3wed erfüllt hat, handelt es sich für die Auftraggeber darum, die Akten ver­schwinden zu lassen, oder sie wenigstens dort auffinden zu lassen, wo der Verdacht vom dritten Reiche" weggelenkt und auf andere Beziehungen hingelenkt werden konnte. Sie wurden infolgedessen durch Autos, die ja den von uns ins Auge gefaßten Stellen reichlich zur Verfügung stehen, in die Saar befördert, und zwar an einer Stelle, die französisches Territorium darstellt.

Das durchsichtige Manöver ist aber von vornherein als ergebnislos zu betrachten, da die drei Spizbuben das ,, dritte Reich" aufgesucht haben und dort wohlbehalten auf­genommen worden sind. Gerade die drei Täter hätten nic­mals das dritte Reich" aufsuchen können, wenn sie nicht ihre bestimmten vorherigen Zusicherungen in dieser Hinsicht gc­habt hätten.

Katholische Saardelegation in Genf

Wie uns aus Genf berichtet wird, ist die am Mittwoch vers öffentlichte, der Volksstimme" entnommene Meldung, daß die saarländische katholische Delegation in Genf unter Füh= rung eines Priesters stände, nicht richtig.

Er jagt: Diktatorisch regieren fann man nur cine leine Alfred Apfels Erinnerungen

und begrenzte Weile"

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meint damit aber nur die Regie­

rungsfommiffion des Saargebietes, feinesfalls die elendeste Tiftatur der Welt, die deutsche , zu deren Handlangern er gehört.

Und zur Sache selbst? Zur Saarfrage? Da offenbart sich die ganze Angst vor der Abstimmung, da zwischen jetzt und ihrem Termin der große Stimmungsumschrung auch en der Saar sich durchsezen muß. So ist denn der ganze Paven auf Nachgiebigfeit gegenüber Frankreich eingestellt:

Wir wünschen uns mit Frankreich vor der Abstimmung zu einigen, damit nicht durch die Leidenschaften eines Ab­stimmungskampfes, die wir ja leider schon des österen tennengelernt haben, diese Abstimmung zu neuen Span­uungen zwischen den beiden großen Nationen führt. Aber wie dem auch sei, die deutsche Regierung ist vollkommen bereit, die Garantien für die Zeit nach der Abstimmung zu übernehmen, die ihr billigerweise zugemutet werden können. Wir wollen unsererseits nichts unversucht lassen, um dieses traurige Kapitel des Friedensvertrages mit möglichster Beschleunigung so abzuschliegen, daß es in Bufunit feinerlei Streitfragen darüber zwischen uns und Frankreich gibt."

Was davon ernst gemeint ist, lassen wir dagingestellt. Wenn aber ein Imperialist und Militarist wie von Papen so redet, hat man allen Grund anzunehmen, daß er von einem Kampfe die Niederlage befürchtet und nicht den Sieg. Ind zwar aus rein innerpolitischen Motiven. Tenn nicht um das unbestrittene Deutschtum an der Saar geht es, sondern um die Frage Hitlerdiftatur oder freies Deutschland ! Wir wol­len die deutsche Diftatur schlagen. Um Deutschlands willen.

Die Berichte werden aufregender

Holländische Pressestimmen

Deutschland vor und nach dem Sturm

Wir entnehmen der Post Scripta" der Haagschen Post:

" Die Berichte aus Deutschland werden stets aufregender. Spricht man mit deutschen Industriellen oder Groß­taufleuten, dann scheinen sie überhaupt fein Vertrauen in die Zukunft zu haben. Der Mangel an allerlei Grundstoffen beginnt- o, Segen der Autarkie!- sich schon sehr unangenehm bemerkbar zu machen. In der Arbeiterwelt wird viel gemurrt. Man wagt wieder zu murren, selbst im furchtsamen Mittelstand, weil man die An­bringerei, wegen der Allgemeinheit dieser Erscheinung, jetzt weniger zu fürchten hat als unlängst noch. Die Macht der Reichswehr nimmt in der allgemeinen Unsicherheit noch zu. Es ist begreiflich, daß Hitler sich in den Vulfanausbrüchen, deren Mittelpunft er ist, feinen Rat mehr weiß. Man hat ihn von inländischer und ausländischer Seite sehr energisch vor dem gefährlichen Kurs gewarnt, den seine Umgebung mit ihrem auf die Spike getriebenen schwarzen Antisemitis­mus eingeschlagen hat. Unter einem Vorwand, der mit Anti­semitismus nichts zu machen hat, hat er dann die furchtbare Ritualmord- Nummer von Der Stürmer " mehr als zwei Wochen nach ihrem Erscheinen verboten; ein Verbot, an das man sich übrigens nicht hält Die Aufhebung zu Pogromen von maßgebender Seite dauert fort. Die Menge hat dringend Ablenfung nötig. Hitler sieht scheinbar ein, daß dieser Weg zum Untergang führt. Er wendet sich mehr nach der Reichswehr zu und weg von den Seinen. Es ist feines­falls die Reichswehr , die sich ihm zuwendet. Diese fühlt sich wie ein Fels in den unruhigen Wassern und ist davon

überzeugt, daß ihre Stunde in nicht allzu langer Zeit schlagen wird."

Das dorrende Grün

In einem Artikel über die Stimmung und die Lage der deutschen Bauern lesen wir in De Nieuwe Rotter damsche Courant" u. a. folgendes:

Es hat lange Zeit den Anschein gehabt, als ob die Führer den quasi sozialistischen Wortfram abschwören würden, der seinen Zweck erfüllt hatte. Wir wundern uns darüber, daß das möglich war, wenn auch die strupellosen Methoden der deutschen Regierung auf diesem Gebiet vieles erklären.

Es hat sich aber herausgestellt, daß es doch nicht möglich war, nachdem der erste Rausch verflogen war. Jeßt mußten auch die geduldigsten Mitläufer erkennen, daß man reich­lich lange Zeit gehabt hatte, um immerhin einmal mit der Verwirklichung der schönen Versprechungen zu beginnen. Mit Maßregeln wie mit dem Verbot der Grünen Post" machte die Regierung den Zustand durchaus nicht besser. Ueber dieses Verbot haben viele Landbewohner sich sogar geärgert. Zweifellos fängt die grüne Front schon an be­denklich dörr zu werden. Mit der systematischen Ausschal­tung der Vernunft hat man in Deutschland sehr weit gehen können; besonders von den deutschen Bauern hatte man feinen Widerstand zu erwarten, wie jede Kritif erstorben schien und alles in dem düstern Mythos von Blut und Scholle schwelgte. Jeßt nach dem Rausch, wo die materiellen Interessen und Unterschiede wieder zutage treten, wird ohne Zweifel auch bei einem großen Teil des Bauernstandes der kritische Sinn wieder erwachen und damit der Wider­stand gegen die Regierung."

Bilder

aus einer Republik, die nie republikanisch war

Als vor nunmehr 16 Monaten Adolf Hitler die Regierung übernahm, gehörte der Schreiber dieser Zeilen zu der sicher geringen Zahl von Linkspolitikern, die dieses Ereignis be­grüßten. Begrüßten in dem, Bewußtsein, daß jetzt die Dinge zur Entscheidung gedrängt würden. Daß all der Unrat, der seit Generationen und zumal unter der Republik im Leib: des deutschen Volles gewühlt hatte, jetzt zur vollen Entfaltung fommen und sich ganz ausleben werde. So werde das Geschwür zur Reise kommen, und so könne der Volks­förper wenn er diese Ausscheidungspferdefur überlebe endlich einmal seine volle Reinigung und endgültige Ge= sundung erleben.

Reichen Stoff zugunsten dieser Auffassung bietet das eben erichienene Buch eines bekannten deutschen Verteidigers über die Hintergründe der deutschen Justiz, Erinnerungen von Alfred Apfel. *)

Man kennt die Rubrif der Zeitungen: Wissen Sie schon...?", aus der man erfahren kann, wieviele Kubikmeter Wasser der Staudamm von Assuan hält, wieviel Gramm der Sirius wiegt, oder wer den Fingerhut erfunden hat. Wich­tiger als solche Kuriositäten sind die Dinge, die unser aller Leben entscheidend beeinflußt und die wir alle sehenden Auges miterlebt haben. Aber wer fennt sie? Beispielsweise, daß die Feme der Schwarzen Reichswehr ( Arbeits­fommandos") in wenigen Jahren der Republik Hunderte von Menschen ermordet hat, mitunter wegen einer fri­tischen Bemerkung oder eines Gesprächs mit einem Sozial­demokraten( der Regierungspartei!)? Daß die führenden Männer der Heeresleitung: v. Hammerstein, v. Schleicher bis hinauf zum Kommandierenden v. Seeckt und dem demofra­tischen" Wehrminister Geßler diese Dinge gefannt, öffent­lich verurteilt und im vertrauten Kreis, z. B. den Justiz­behörden gegenüber, gut geheißen haben? Daß der Nationalheld Horst Wessel tatsächlich nur vom Verdienst einer Dirne gelebt, seine alte Zimmermieterin aber, wenn fie seit Monaten rückständige Miete verlangte, mit Prügeln bedroht hat? Daß... doch wozu die Einzelheiten heraus­flauben! Man lese das Buch, und man wird eine Menge interessanter und geschichtlich wichtiger Dinge aus dem Wirtschafts- und Kulturleben, Politik und Rechtspflege int Deutschland Wilhelms II. und seiner Nachfolger fennen und verstehen lernen. Apfel war Verteidiger in einer Reihe Kapitalprozesse: von Mar Hölz in seinem Wiederaufnahme­verfahren; Georg Groß im Gasmasken- Gotteslästerungs­prozeß, der Stuttgarter Aerzte Friedrich Wolf und Frau Kienle wegen Abtreibung, des Zuhälters Hoehler, der seinen Konkurrenten Weffel erschossen hatte, usw. So gibt er ein lebendiges Bild vom Fortleben des Feudalismus und sonstiger Rückständigkeiten in der Republik " und der schuldhaften Verstrickung der Justiz in diese verderblichen Bestrebungen bis zum endlichen vollen Verfall der nie leben­dia gewefenen deutschen Demokratie. Ein geistvolles Bild, leider in einseitiger, manche Dinge völlig verzerrender parteifommunistischer Beleuchtung. Aber mit Kritif gelesen, leistet es ein gut Stück wertvoller politischer Aufklärungs= arbeit. &-t.

*) Sie sind uns nur in der französischen Ausgabe: Les Dessous de la Justice Allemande( Paris , bei Gallimard , Preis 15 Fr.) bekannt geworden.

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