Sonntag/ Montag, den 3./4. Juni 1934

ARBEIT UND WIRTSCHAFT Dil

Zwangswirtschaft ohne Plan

Wie sie Deutschland ruinieren

Wie diese Kerle Deutschland zugrunde richten! Siebzehn Monate Hitler haben genügt, die Wirtschaft in einen Zustand der Verwirrung zu bringen, aus dem einen Ausweg zu finden immer hoffnungsloser erscheint. Es geht ja alles kunterbunt durcheinander in dieser Zwangswirtschaft ohne Plan! Da sollen die Preise stabil bleiben aber eine unheimlich büro­kratisierte, mit Kosten, deren Höhe man kaum ahnen kann, sich immer weiter ausbreitende agrarische Zwangswirtschaft führt in Verbindung mit der Unterbindung der Einfuhr zu immer stärkerer Verteuerung aller Lebensmittel. Die Löhne sollen nach dem Programm dieselben bleiben, aber die ganze Milliardenlast der nationalsozialistischen Agrarpolitik fällt auf die Arbeiter und städtischen Konsumenten, die Reallöhne müssen also sinken, auch wenn die Nominallöhne gleich geblieben wären.

Die Preise hoch!

Auf dem Gebiete der Industrie und des Gewerbes läßt sich dieselbe Entwicklung beobachten. Nicht umsonst ver­geht kaum eine Woche, in der der Wirtschaftsminister nicht in einem Erlaẞ ,, Stellung nimmt" gegen Preissteigerung; für Textilien und Metalle, deren Einfuhr infolge des Devisen­elends zunächst unterbunden ist, sind bereits wie im Krieg Höchstpreisverordnungen erlassen. Gleichzeitig werden aber den Produzenten in immer größerem Umfang Monopolstel­lungen geschaffen.

Eine eben erlassene Verordnung über den Aufbau des deutschen Handwerkes führt die Zwanginnungen ganz all­gemein ein. Nichts kann verhindern, daß diese Zwangs­innungen zu lokalen Kartellen werden, die die ihnen ge­nehmen Preise umso mehr durchsetzen werden, da sie auch die Neuzulassung zum Handwerk weitgehend in der Hand, haben, r neuer Konkurrenz sich also ebenso schützen kön­nen wie er Einzelhandel, der durch das nunmehr verlängerte Verbot der Errichtung neuer Einzelhandelsunternehmungen vor Konkurrenz geschützt ist.

In der Tat werden Preisunterbietungen in Hitler- Deutsch­land schon als Verbrechen behandelt. Diese werden je nach­dem entweder auf kurzem Weg mit Hilfe der SA. durch Anprangerung und Boykottierung oder von den Innungen selbst durch hohe Geldstrafen geahndet, und erst kürzlich hat das Polizeipräsidium in Braunschweig in einem Streitfall die Strafen, die die Schneiderinnung über zwei ihrer Mitglieder wegen zu geringer Preise verhängt hatte, als zu Recht be­stehend anerkannt.

Ebenso eindeutig verläuft die Entwicklung in der Industrie.. Deutschland ist von jeher das Land der ausgebildeten Kar­tellwirtschaft gewesen. Nie aber ist das Kartellwesen in höherem Maße vom Staate gefördert worden als unter der nationalsozialistischen Diktatur. Einmal sicher durch die Handelspolitik. Man darf ruhig sagen, daß keinem Wunsch irgendeiner kapitalistischen Gruppe nach Zollerhöhung, um ausländische Konkurrenz auszuschließen, die Erfüllung ver­sagt geblieben ist. So haben sich z. B. unter stets erneuten Zollerhöhungen die Textilkartelle immer straffer organisiert. Monopolwirtschaft

Zu dieser Handhabung der Handelspolitik kommt die immer stärkere Anwendung der Zwangskartellierung. Ueberall dort, wo die Kartellierung auf Widerstand von Außenseitern stößt, kann damit gerechnet werden, daß Wirtschaftsminister Schmitt von seiner Befugnis mit größtem Widerstreben natürlich, aber doch Gebrauch macht und den Monopol­gierigen die nationalsozialistische Staatsmacht gehorsam zur Verfügung stellt. So ist kürzlich ein Investitionsverbot für Radiogeräte, das auch Radioröhren umschließt, erlassen wor­den. Die Errichtung neuer Gerätefabriken wird kurzerhand verboten. Begründet wird das Verbot natürlich mit Rücksicht auf die mittleren und kleineren Betriebe. In diesem Fall ist der Schwindel besonders kraẞ. In Wirklichkeit hat die hoch­kapitalistische Telefunken GmbH. bisher in Deutschland auf Grund von Patenten die beherrschende Stellung. Die mitt­leren und kleineren Betriebe arbeiten auf Grund von Lizen­zen, die Telefunken erteilt; Telefunken hat die Zahl dieser Betriebe von jeher klein gehalten und unerwünschte Kon­kurrenten ferngehalten. Aber der Zeitpunkt naht, in dem die Patente von Telefunken ablaufen.

Um zu verhüten, daß das kapitalistische Monopol dann durchbrochen wird und unbequeme Konkurrenz zur Verbilli­gung der Radioapparate führt, wird die Staatsmacht mobili­siert, neue Fabrikation untersagt und der Millionengewinn von Telefunken auch für die Zukunft sichergestellt.

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Aehnliche Gunst ist auch den Papierindustriellen wider­fahren. Auf Grund des Zwangskartellgesetzes hat der Reichs­wirtschaftsminister zunächst bis zum 31. Dezember 1935­aber wer zweifelt an der Verlängerung? verboten die Errichtung neuer Unternehmungen oder die Wiederingang­setzung stillgelegter, in denen Papier , Karton- und Maschinen­pappe hergestellt wird oder ihre Erweiterung oder Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit; auch dürfen sie nicht zur Fabri­kation anderer als der bisher hergestellten Sorten übergehen. Damit ist den Unternehmern natürlich ohne jede Gegen­leistung wer zweifelt, ein absolutes Monopol verliehen daß sie das trotz aller frommen Mahnungen vor rücksichts­loser Preispolitik voll auzunützen verstehen werden? Darré und das Schaf

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Dazu kommen die immer unübersehbarer werdenden Sub­ventionen an einzelne Wirtschaftskreise. Manches mutet wie Irrsinn an. Einer der Hauptverderber der deutschen Wirtschaft ist der Ernährungsminister Darré. Der Mann hat sich in den Kopf gesetzt, die Wollzucht zu heben. Die deutsche Wolle deckt nur etwa 10 Prozent des Bedarfs ist übrigens von schlechter Qualität. Was tuts? Wozu hat man das Führer­prinzip? Man ordnet erstens für Wolle Festpreise an, die erheblich über dem Weltmarktpreis liegen zur großen

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Freude der deutschen Züchter. Man ordnet zweitens, da kein deutscher Industrieller die schlechte und teure Wolle kaufen will, einen Abnahmezwang an. Die Industriellen wehren sich: könnten wir auch die Preiserhöhung auf den deutschen Volksgenossen gern abwälzen, wie sollen wir bei den Zeiten den immer mehr zurückgehenden Export noch aufrecht erhalten? Darré bildet einen Ausgleichsfonds", aus dem die

,, Deutsche Freiheit" Nr. 125

Wirtschaftspolitik, die alle Produktionskosten heraufsetzt. In demselben Augenblick, wo die Devisenlage das Geständnis erzwingt, daß der Rückgang des Exports eine Katastrophe für die Gesamtwirtschaft heraufbeschwört, daß Autarkie für Deutschland wirtschaftlicher Selbstmord ist, jagt man auf dem gesamten agrarischen und industriellen Rohstoffgebiet dem Autarkiewahn weiter nach mit immer unerträglicherer Belastung der Reichsfinanzen und der ganzen Volkswirt­

von ihm geschaffene Preisdifferenz zwischen Inlands- und Weltmarktpreis bezahlt werden soll. Man erfährt so neben­bei daß diesem Fonds ,, vorläufig von der Reichsregierung mehrere Millionen zur Verfügung gestellt werden. Genauere Angaben werden für überflüssig gehalten. Man erwägt, ob dieser Fonds, in dem vorläufig" Millionen Steuergelder, die Auszehrung

im Budget sicher nicht erscheinen, verschwunden sind, für die Dauer durch Umlage auf die verarbeitende Industrie entsprechend den verarbeiteten Mengen Auslandswolle, also auf Kosten der Konsumenten und der Exportmöglichkeit aufgebracht werden soll!

Subventionsblüten

Aber ebenso erzeugt die Subventionswirtschaft auf dem eigentlichen industriellen Gebiet immer neue Blüten. Der - wird Eisen, Kupfer, Zink ganze deutsche Erzbergbau

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aus staatlichen Mitteln unterstützt und die Subventionen fort­während vermehrt, so unproduktiv dieser Abbau auch ist.

Schon nicht mehr kapitalistische Subventionen, sondern reine Raubwirtschaft an der Allgemeinheit stellt der neuer­dings betriebene ,, Mineralölwirtschaftsplan" dar.

Hier handelt es sich auch um die Interessen der aller­feinsten Nationalsozialisten, der Thyssen und Bosch, der Montantrusts von Kohle und Kali, und der I. G. Farben und Idealkonkurrenz mit dem deutschen Militarismus, der in Oel autark sein will. Neue Erdölbohrungen solllen auf Kosten des Reiches erfolgen, der Nutzen verbleibt freilich den Kali­konzernen, da das Vorkommen von Oel mit dem von Kali zumeist verbunden ist. Die bestehenden Erdölgesellschaften sollen neue staatliche Subventionen zur Ausdehnung ihrer Tätigkeit erhalten. Die Oelgewinnung aus Stein- und Braun­kohle, ein Hauptinteresse sowohl der I. G. Farben als der Ruhrherren, soll gefördert und deshalb sollen die Benzin­und anderen Oelpreise vom Staate gerantiert werden. Verengerung des Binnenmarktes

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All das bedeutet zwar auf der einen Seite Schutz alter oder Schaffung neuer Monopolgewinne, aber auf der anderen Seite Erhöhung der Produktionskosten, Belastung der Konsu­menten, also Verengerung des Binnenmarkts bei gleich­zeitiger Erschwerung des Exports steigende Unproduk­tivität der Gesamtwirtschaft, zur Befriedigung des Eigen­nutes einiger von der Diktatur privilegierter Schichten auf Kosten des Gemeinnutzes. In demselben Augenblick, in dem man Preiserhöhungen bekämpft, schließt man die groß- und kleinkapitalistischen Produzenten zu Monopolorganisationen zusammen, die die Preise in die Höhe treiben und macht eine

schaft.

Eine solche Politik müßte schließlich nach kürzerer oder längerer Zeit zum Ruin führen. In der deutschen Situation bedeutet sie unmittelbare Lebensgefahr. Der April hat einen neuen Rückgang der Ausfuhr von nicht weniger als 85 Millionen gebracht, von dem der Hauptteil­76 Millionen auf den Rückgang der Fertigwarenausfuhr entfällt. Der Rückgang ist doppelt so stark wie im Durch­schnitt der Vorjahre. Da die Einfuhr trotz der Einfuhrverbote für Textilien, Metalle und Kautschuk, die sich im April noch nicht ausgewirkt haben, ziemlich unverändert geblieben ist, so beträgt der Ueberschuß der Einfuhr 82 Millionen Reichs­mark.

Das Passivum der Handelbilanz erreicht damit für die ersten vier Monate die Summe von 136 Millionen, während in derselben Zeit des Vorjahres noch ein Aktivum von 175 Millionen zu verzeichnen war!

Ebenso schreitet die Aufzehrung des Restes von Gold und Devisen immer weiter fort. Die Reichsbank hat in der zweiten Maiwoche neuerlich 25 Millionen an Gold und Devisen verloren, ihr Bestand ist auf 165 Millionen gesunken, die Notendeckung" ist von 5,4 auf 4,8 Prozent zurück­gegangen. Die Gläubigerkonferenz zieht sich immer weiter hin, und ihr Ausgang bleibt ungewiß. Aber das Pro­blem wird immer klarer: solange die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik so weiter geht, wird der deutsche Außen­handel immer mehr zurückgehen, während die Einfuhr für Kriegsrüstung und für die phantastische und unproduktive Arbeitsbeschaffung anhält. Und das wird nicht nur jede Zah­lung an die Gläubiger unmöglich machen, sondern es bringt die Diktatoren rasch in eine gefährliche Situation. Die Ein­kaufsverbote für Textilien, Häute und Kupfer, die ursprüng­lich nur bis zum 5. Mai in Geltung bleiben sollten, sind bis zum 31. Mai verlängert worden. Es ist aber nicht einzusehen, warum sich nach dem 31. Mai die Situation wesentlich ändern sollte. Muß aber die Einfuhr weiter gedrosselt bleiben, dann bedeutet das die Einschränkung der deutschen Wirtschafts­tätigkeit, eine neue Verschärfung der Krise nach Verschleu­derung aller Reserven, die die Hitlerdiktatur übernommen hat. Wie diese Kerle Deutschland zugrunde richten! Dr. Richard Kern.

Wie der Geldschwund verdunkelt wird

worden war.

Goebbels hat unlängst der Presse das Stichwort gegeben, Land hereinbrachten, als für die Materialien verausgabt wie der katastrophale Gold- und Devisenschwund der Reichs­bank umzulügen sei: es handle sich um die notwendige Kehr­seite der Arbeitsbeschaffung. Wenn die Regierung vier Millionen Arbeitslose( darunter tut es ein Goebbels nicht) ans Werk setze, so bedinge das natürlich auch vermehrte Roh­stoffeinfuhr.

Wie prächtig einfach! Fast so goldklar wie Hitlers Sätze von der Notwendigkeit des Privateigentums der Krupp und Thyssen.( Weil nur der, der etwas geschaffen habe, es auch verwalten könne... bzw. sein Sohn, Schwiegersohn oder Ur­enkel!). Aber Goebbels hat doch etwas vergessen: es ist früher sogar, z. B. in den Jahren 1927 bis 1929, noch viel mehr an Rohstoffen und Halbfabrikaten importiert worden, und es konnten die deutschen Arbeiter fast restlos von diesem Import beschäftigt werden. Aber dieser Import hatte keinen Schwund des Goldvorrats und keine Gefährdung der Wäh­rung im Gefolge, sondern das Gegenteil, weil damals die verarbeiteten Rohstoffe und Halbfabrikate als Fertig­waren exportiert wurden und so noch mehr Gold ins

Statistik und Wirklichkeit

Den gleichgeschalteten Zeitschriften in Deutschland unter­läuft hin und wieder einmal das Versehen, interessanten Eingeständnissen Raum zu gewähren. So ist in Nr. 19 des Hamburger Wirtschaftsdienstes" zu lesen:

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Wenn die statistische Arbeitslosigkeit in größerem Maße abgenommen hat als die Zahl der Arbeits­pläge nachweisbar zugenommen hat, so liegt das zum Teil daran, daß zahlreichen jungen Mädchen die Eheschließung ermöglicht worden ist und im übrigen eine Ausschal­tung der unberechtigt Unterstützten statt­gefunden hat. Auch die Beseitigung des Unter­stügungswesens auf dem Lande hat zu dieser Reinigung beigetragen. So ergibt sich ein geklärtes Bild von der Lage des deutschen Arbeitsmarktes und von den ge­waltigen Erfolgen, die während eines einzigen Jahres die zielbewußte Tätigkeit der Reichsregierung erzielt hat." Hierin liegt das Eingeständnis, daß durch den Unter­stützungsentzug, man nennt ihn, Reinigung", große Scharen von Arbeitslosen nicht mehr in der Statistik geführt werden. Diesen gewaltigen Erfolg" einer, zielbewußten Tätigkeit" wollen wir der Regierung Hitler gar nicht streitig machen! Sorücksichtslosist vor ihr keine Regierung gegen die Arbeitslosen vorgegangen. Die Ar­beiterinnen werden nach einem neuen Erlaß des Staats­sekretärs Reinhart von der Arbeitsvermittlung überhaupt ausgeschlossen, so lange es noch männliche Arbeitslose gibt, die ihre Arbeitspläge einnehmen können. Und die Arbeits­losen insgesamt werden durch immer neue schikanöse Be­stimmungen immer mehr ihrer Unterstützungsansprüche be­raubt: Beschränkung der Freizügigkeit, Maßnahmen gegen ,, ungelernte" Arbeiter, obwohl die Facharbeiter beinahe aller Industrien im gleich hohen Maß arbeitslos sind wie die Un­gelernten, dazu der Unterstützungsraub an den politisch Miẞ­liebigen und die Masseneinsperrungen in Gefängnissen, Kon­zentrations- und Arbeitsdienstlagern.

Wie aber ist es jetzt? Die eingeführten Rohstoffe ver­wandeln sich in Rüstungsgegenstände, Wolle z. B. in Uni­formen, Metalle in Geschütze, Flugzeuge, Tanks usw. All das sind keine Handelswaren, sie bleiben im Inlande. Oder glaubt jemand, das Ausland würde SA.- Uniformen und Festanzüge, Marke Ley, von Deutschland kaufen?! So frißt diese Art von Arbeitsbeschaffung allerdings nur Devisen, ohne Ersatz herbeizuführen, muß also in kurzer Zeit zum Erliegen kommen.

Wenn einer mehr Nahrungsmittel verzehrt als früher, so kann er das damit begründen, daß er körperlich mehr leiste. Aber je nachdem seine Körperarbeit produktiv ist oder nur in überflüssigen Sport übungen besteht, wird er die vermehrte Nahrungszufuhr sich wirtschaftlich leisten können oder nicht. Nicht anders steht es mit dem Staat. Auf die Aus­rede des Propagandazwergs, daß die Arbeitsbeschaffung so viel Devisen koste, lautet die einfache Antwort: Gut warum bringt sie keine?

Die deutsche Konjunktur"

Die Neue Züricher Zeitung" schreibt:

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aber

,, Abgesehen von dem Unbehagen, das die gespannte De­visenlage und die erschwerte Rohstoffversorgung weitherum auslöst, entwickelt sich die deutsche Inlandkonjunk­tur programmäßig weiter. Im April sind wiederum gut 600 000 Arbeitslose wiedereingestellt worden; von ihrem Tiefstand: 11,49 Millionen, ist die Gesamtzahl der Be­schäftigten laut Erhebungen bei den Krankenkassen Die veränderte auf nun 15,36 Millionen angestiegen. Struktur des Arbeitsmarktes wird durch die Beschränkungen der Freizügigkeit von Arbeitern und durch das Verbot der Einstellung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte in der In­dustrie scharf beleuchtet.... 2518

Wie einseitig die Konjunkturbelebung zunächst von den Ankurbelungsmaßnahmen der Regierung abhängig ist, be­weist eine einfache Rechnung: seit Anfang 1933 hat die Produktion in den durch die Arbeitsbeschaffung geförderten Zweigen um 94 Prozent zugenommen, in den übrigen In­dustrien um nur 17 Prozent. Im Baugewerbe allein sind bis Ende März 1934 rund 3,8 Milliarden Reichsmark ausge­worfen und 2 Milliarden effektiv ausbezahlt worden.

Rückgang des Fremdenverkehrs in Oesterreich ( ITF .) Infolge des versteckten Krieges zwischen dem braunen und dem christlich- sozialen Faschismus ist die Zahl der Deutschen , die 1933 nach Oesterreich gereist sind, um 535 000 im Vergleich zu 1932 zurückgegangen. Diese Zahl stellt 40 Prozent des Fremdenverkehrs von 1932 dar. Der so der österreichischen Volkswirtschaft entstandene Verlust wird auf 70 Millionen Schilling veranschlagt

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