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r. 90. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 16. April 1897.

Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.

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preußischer Minister die kapitalistischen Motive einer Aktien Forderungen erfüllt werden, welche wir zu stellen haben. Für uns gesellschaft sich zu eigen machen können gegenüber unseren im Interesse steht und fällt der Vertrag mit diesen Bestimmungen. der Bürgerschaft geltend gemachten Forderungen, glaube ich nicht Stadtv. üben: Ich bin ebenfalls ein Gegner der neuen eher, als bis ich es schwarz auf weiß vor mir sehe. Bestimmung. Die Versammlung hat sich nicht das Recht anzu Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 15. April, Stadtv. Jacobi ist nicht so sorglos wie der Borredner be- maßen, in die Arbeitsverhältnisse der Privatgesellschaften sich zu nach m. 5 Uhr. züglich des späteren Verhaltens der Behörden und des Minifiers. mischen. Der Versammlung geht das gar nichts Dem verstorbenen Mitgliede und langjährigen Vorsteher der Man dürfe nicht übersehen, daß nachher der Minister die Ent- an!"( Heiterkeit.) Ich will Herr in meinem Hause Versammlung, Dr. Stryd, widmet der Vorsteher Dr. Langer- scheidung endgiltig treffe. Um sich nicht später berechtigten Vor- sein; zur Verhütung von Unglücksfällen ist die Polizei; hans ehrende Worte des Nachrufs, welche die Versammlung würfen auszusetzen, müsse man an die äußerste Grenze gehen. Im da( Lachen, Widerspruch und Zustimmung). Wir stehen ganz stehend anhört. Ausschusse seien eine Reihe von Erschwerungen erst in letzter Stunde Deutschland gegenüber mit solchem Beschlusse; nachher wird's beschlossen worden. immer heißen: Berlin hat damit angefangen, ein solches Nachdem Stadtvv. Sa ch 3 und Preuß gegenüber dem Stadtv. Prinzip zu schaffen. Also im Interesse der deutschen Singer die Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit der Heranziehung des Industrie( Heiterkeit) bitte ich Sie, solchen unberechtigten Kleinbahngesetzes in dieser Debatte nachzuweisen versucht haben, Antrag abzulehnen. wird§ 1 genehmigt.

Auf Vorschlag des Vorstehers wird die Pferdebahn­angelegenheit als erster und event. einziger Gegenstand ver handelt. Mit Bezugnahme auf die Städteordnung erklärt hierbei der Vorsteher, daß nach seiner Auffassung die Besizer von Pferdebahnattien an der Berathung und Be schlußfassung nicht theilzunehmen haben, da ihr In­tereffe mit demjenigen der Stadt im Widerspruch steht.

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Stadtv. Wohlgemuth hat nicht in dem Sinne Angst, wie, § 2( Berlängerung der Konzessionsdauer) wird bis zur Beendi- ihm Singer untergeschoben; er hat im Gegentheil den Muth seiner gung der Einzelberathung zurückgestellt. Ueberzeugung befundet. Es handelt sich um den Entwurf eines Vertrages zwischen Nach§ 6 soll als Betriebssystem im allgemeinen die Nach einander sprechen dann die beiden Fraktionskollegen des der Stadtgemeinde und der Großen bezw. der Neuen Pferde- oberirdische Stromzuleitung zur Anwendung kommen. Vorredners, Stadtvv. Dinse und Preuß für den Ausschuß­bahn- Gesellschaft in der Gestalt, die er durch die Ausschuß- An stelle derfelben muß dort, wo es vom Magistrat verlangt wird, antrag, der lediglich eine Zweckmäßigkeitsfrage regeln wolle. berathung erhalten hat. Ueber den Gang der Ausschußverhandlungen auch gemischtes System mit Akkumulatoren ausgeführt werden. Der Passus c des§ 23 wird abgelehnt. Von 95 Ana wie über deren schließliches Ergebniß hat der Vorw." fortlaufend Stadtv. Rosenow tritt für einen Antrag ein, der den wesenden stimmen nur 42 dafür. ausführlich berichtet. Der Ausschuß hat 5 Sizungen abgehalten, Affumulatorenbetrieb bevorzugen will. Es sei ein Irrthum, zu§30 betrifft die Regelung der Fragen der Kreuzung, des An- 1 zwei Lesungen vorgenommen und den Wortlaut des Vertrages nach glauben, daß mit demi Attumulatorenbetrieb noch nicht schlusses und der Mitbenuhung zum Betriebe von den Beschlüssen erster Lesung durch eine Redaktionsfommission, be- genügende Erfahrungen gemacht seien. Man könne doch verlangen, anderen Bahnen. Hier liegt der entscheidende Bunkt; es flehend aus den Stadtvv. Meyer( Referent), Rosenow daß nicht bloß in den wenigen Straßen im Zentrum und im Westen, handelt sich um 400 Meter oder 650 Meter. Nach der und Singer, feststellen lassen. Die Konzession foll von für die die Polizei den Akkumulatorenbetrieb verlange, um das Meinung des Referenten find 650 Meter fein zu großer 1911 bis 1919 verlängert werden; die Umwandlung in Straßenbild nicht ästhetisch zu verschimpfiren, nach diesem System Anspruch an die Gesellschaft, da auch damit noch keines­einen elektromotorischen Betrieb hat innerhalb fünf voller der Betrieb gestaltet werde. Das Rathhaus, der Spittelmarkt, der wegs alle nothwendigen Konkurrenzlinien geschaffen werden Baujahre nach Unterzeichnung des Vertrages, die Einführung des Hackesche Markt, der Alexanderplatz mit der Berolina würden mit fönnten. Davon, daß die Gesellschaft sich doch nicht selbst! Bebupfennigtarifs spätestens drei Jahre nach Abschluß des Vertrages den unschönen Dräthen der Oberleitung verunziert werden, wenn es Konkurrenz machen könne, könne doch verständigerweise nicht ge­zu erfolgen. Die Mitbenutzung der Geleise durch Konkurrenz- Unter- bei dem§ 6 der Ausschußvorschläge bliebe. sprochen werden. Es handle sich darum, zu verhindern, daß ein nehmungen soll auf derselben Linie auf einer Strecke von 650 Metern Stadtv. Wohlgemuth bestreitet, daß die Aktumulatorenfrage faktisches Monopol entstehe. ( nach der Vorlage nur wie bisher von 400 Wietern) gestattet sein. schon definitiv gelöst ist, und verweist darauf, daß das bisher so ge Stadtv. Wohlgemuth gehört auch in diesem Falle zuri Vom Stadtv. Singer war der Antrag gestellt, die Gesellschaften zu rühmte hannoversche System nach den neuesten Erfahrungen auch Minorität. In der Deffentlichkeit hätten vielfach die Verfechter des verpflichten: nicht besonders glänzend dasteht. In Konsequenz des Antrages neuen Standpunktes es an Objektivität fehlen lassen, denn 1. für die Angestellten( Kutscher , Schaffner, Handwerker, um einen umzugestaltenden alten Stall- und Hofleute, sowie für die Bureau- Angestellten u. s. w.) anlehne und sich darauf finanziell aufbaue, wieder an die Verkehrs- Vertrag, in den plöglich eine solche einer Expropria eine Pensionstaffe zu errichten, deren Statut der Genehmigung deputation zurückgegeben werden. tion ähnlich sehende Bestimmung hineinkommen solle. der Gemeindebehörden unterliegt, Auf den Eventualantrag Dinse, der eine Reihe von Linien aufzählt, auf welchen im Falle der Ablehnung des Ausschußantrages die Ge sellschaft ein Mitbenutzungsrecht von über 400 Meter zugestehen soll, möge die Versammlung nicht eingehen.

2. für Beschaffung von Siggelegenheit für das Betriebs­personal während der Fahrt zu sorgen;

3. Rutscher und Schaffner nicht länger als 10 Stunden täglich zu beschäftigen.

Rosenow müßte der Vertrag, der sich an dieses hannoversche System es handle sich ja jani

In demselben Sinne äußert sich Stadtv. Dinse, während Stadtv. Rosenow für seinen Antrag noch geltend macht, daß die sofortige Einführung des Akkumulatorenbetriebs für die Stadt sich erheblich billiger stellen würde.

Bürgermeister Kirschner tritt den Ausführungen Wohl­Bon diesen Anträgen hat der Ausschuß denjenigen sub 1 ein gemuth's dahin bei, daß die Abänderung des§ 6 zu gunsten des stimmig angenommen, den sub 2 abgelehnt und dem Antrag sub 3 Affumulatorenbetriebes eine fundamentale Umarbeitung des Ver­infoweit Folge gegeben, daß nach§ 23 unter e die Wagen- trages nothwendig machen würde. Theoretisch sei dieses System führer nur ausnahmsweise länger als 10 Stunden täglich das abfolut beste, aber für einen umfassenden großstädtischen Betrieb beschäftigt sein dürfen. noch nicht genügend erprobt. Würde dieser Betrieb, wie der Antrag Rosenow wolle, auf das ganze innerhalb der Pferde- Ringbahn liegende Berlin erstreckt, so würde im wesentlichen nur dieser Betrieb ein­zuführen sein, und damit sei die Nothwendigkeit gegeben, die Vor­lage mindestens in den Ausschuß zurück zu verweisen.

In der zweiten Lesung hat der Ausschuß zum§ 33 folgenden Zusatz beschlossen:

den

Auf Verlangen des Magistrats ist die Gesellschaft ver­pflichtet, auf den vom Magistrat zu bestimmenden Linien eine schnellere Aufeinanderfolge der Wagen einzuführen." Entsprechend dem Antrag Singer sub 1 ist in zweiter Lesung ein neuer§ 39a in den Entwurf aufgenommen, welcher die Gesell schaften verpflichtet, die gedachte Pensionskasse binnen 6 Monaten von der Vollziehung des Bertrages ab nach Maßgabe des mit dem Magistrat zu vereinbarenden Statuts einzurichten.

In der Schlußabstimmung ist der Entwurf mit 9 gegen 4 Stimmen angenommen worden. Der Ausschuß empfiehlt folgende Beschlußfassung:

Die Versammlung ermächtigt den Magistrat, einen den Grund: fäßen des Entwurfes entsprechenden Vertrag mit den beiden Ge­sellschaften abzuschließen.

Die Versammlung knüpft an diese Ermächtigung jedoch die Bedingung, daß der Magiftrat sich bereit erklärt, die aus dem Statut über die Pensionskasse(§ 39 a) sich für die Gesellschaften ergebenden Verpflichtungen für den Fall des Erlöschens der Zu­stimmung oder beim Aufhören der staatsbehördlichen Genehmigung selbst zu übernehmen oder dem Betriebsnachfolger der Gesellschaft vertragsmäßig aufzuerlegen.

Baurath Jottheiner als Vertreter des Stadtbauraths Hobrecht warnt gleichfalls vor dem Eingehen auf die Pläne des Herrn Rosenow. In Hannover fahren nur 61 Wagen, in Berlin follen 600 fahren. Daß das Experiment im kleinen sich bewährt habe, sei kein Beweis dafür, daß es sich im großen bewähren werde. Stadtv. H. Sa ch 3 bekennt sich als Freund des Akkumulatoren­fyftems und sieht nicht ein, warum man jetzt, wo man zum elektro­motorischen Betrieb übergehen wolle, dessen primitivste Form wähle. Die Begründung der Vorlage sei widerspruchsvoll, denn für die Straßenzüge, wo dieser Betrieb obligatorisch sein solle, werde die Gefährlichkeit der Oberleitungsdrähte und die ästhetische Rücksicht ins Feld geführt. Diese beiden Motive seien aber doch für die ganze Stadt gleich durchschlagend; habe es so lange mit der Angelegenheit gedauert, so könne es auch noch kurze Zeit länger dauern, denn die Berpflichtungen der Gesellschaft gegen die Stadt würden dann freilich anders zu bemessen sein.

Der Antrag Rosenow wird abgelehnt,§ 6 unverändert an­genommen. In§ 23 ist nach den Ausschußbeschlüssen die Verpflichtung der Gesellschaft, die Wagen auf Verlangen des Magistrats im Winter zu heizen, ausgesprochen. Außerdem findet sich darin der oben erwähnte Abfah c( Antrag Singer).

Stadtv. Kalisch vertritt denselben Standpunkt; er erklärt, daß die Gesellschaften sich eben nicht depoffediren lassen werden, und daß sie ja Narren wären, wenn sie es thäten.( Der letztere Ausdruck wird von der Versammlung mit lebhaften Aeußerungen des Unwillens aufgenommen und vom Vorsteher gerügt.)

Stadtv. Dinse verficht seinem Fraktionsgenossen Wohlgemuth gegenüber den Beschluß des Ausschusses und seinen Eventualantrag. Daß die Vertreter der Gesellschaft in diesem wunden Punkt sich ge troffen fühlen, sei nur natürlich. Siebzehn Jahre lang habe die Gesellschaft sich stillschweigend die Hauptstraßen übergeben lassen und habe jetzt das thatsächliche Monopol in Händen; der Magistrat habe die hierin liegende Gefahr nicht zeitig erkannt. Die heutige Sachlage sei ein Unglück für die Verkehrsentwickelung von Berlin . Stadtv. Jacobi sucht der Versammlung zu Gemütbe zu führen, daß in diesem Punkte die Pferdebahn auf keinen Fall nach­geben kann und die Versammlung für das Scheitern des Vertrages fonach die alleinige Verantwortung tragen würde.

In namentlicher Abstimmung wird der Ausschußantrag: ( 650 Meter) mit 61 gegen 32 Stimmen angenommen, und in dieser Fassung§ 30.

Der Rest des Vertrages wird ohne erhebliche Debatte nach den Ausschußvorschlägen genehmigt, so auch§ 39a( Pensionskaffe). Bu§ 2( Berlängerung der Ronzessionsdauer) erklärt

Stadtv. Singer, daß er mit seinen Freunden prinzipiell auf dem Standpunkte der Ablehnung der Ueberlassung des Betriebes an privatkapitalistische Gesellschaften nach wie vor steht. In England fei schon in 8 Städten kommunaler Pferdebahnbetrieb; in Köln , Düsseldorf und Frankfurt a. M. schweben Verhandlungen gleicher Tendenz. Bei der Unmöglichkeit, diese Auffassung zum Durchbruch zu bringen, hätte er vielleicht für die Berlängerung des Vertrages; geftimmt; nach Ablehnung des Antrages zu§ 28 tönnten sie dies nicht mehr über sich gewinnen.

Nach einer kurzen Gegenbemerkung des Stadtv. Cassel wird § 2 angenommen, ebenso die Resolution des Ausschusses.

2.

Schluß nach 1/210 Uhr.

Lokales.

Ostar Kentel, Stralauerstr. 54, 4 Tr.

Referent Stadtv. Meyer verbreitet sich über die zahlreichen Petitionen, welche zu der Sache von Grundbefizer- Vereinen, von Bezirksvereinen und anderen Urhebern eingegangen sind; er be­zeichnet die starken Angriffe in denselben über die Miß- Stadtv. Goldschmidt ist über den Zusatz erfreut, der wirthschaft der Pferdebahn u. dergl. als sehr übertrieben und be- wenigstens den Wagenführern einigermaßen entgegenkommt, da für fleitet auch, daß die Uebernahme in städtische Regie bessere diesen sehr schwierigen und aufreibenden Dienst auch 10 Stunden Vom Stadtv. Kalisch ist eine weitere Resolution vorge Resultate geseitigt hätte. Dann läßt er sich aus über die versteckte schon recht viel seien. Er bedauert nur, daß der Beschluß nicht ein schlagen, wonach der Magistrat aufgefordert werden soll, sofort mit Drohung der Gesellschaft aus, unter Uebergehung der Stadt auf grund stimmig gefaßt ist. Die Stadt nehme an dem Gewinne theil und den anderen eine Konzession zum elektrischen Bahnbetriebe nach­des Kleinbahn- Gesezes beim Polizeipräsidium Anträge zu stellen. habe auch dafür zu sorgen, daß er nicht auf Kosten der Gesundheit suchenden Unternehmern in Verhandlung zu treten. Man solle fich damit nicht graulich machen lassen; wie glänzend der Angestellten erzielt werde. Ueber diese Resolution wird eine besondere Diskussion statt­auch die Verbindungen der Gesellschaft mit den Behörden sein Stadtv. Wohlgemuth hat seiner wirthschaftlichen Ueber: finden. mögen, wie wenig Sympathien auch die Stadt au diefen Stellen ge- zeugung entsprechend gegen den Antrag gestimmt und will den Der Vertrag im ganzen wird in namentlicher nießen möge, so ohne weiteres werde sich kein Minister über die in demselben liegenden Angriff auf die bestehende Wirthschafts- Abstimmung mit 64 gegen 25 Stimmen angenommen. Interessen Berlins hinwegsehen. ordnung auch hier im Plenum abschlagen helfen. Mit demselben Damit ist die Verhandlung dieses Gegenstandes erledigt und die, Eine Generaldiskussion findet nicht statt. Zu§ 1( Gegenstand des Rechte könnten auf allen anderen Gebieten der städtischen Ver- Sizung wird geschlossen. Bertrages) führt waltung ähnliche Anträge auf Einführung eines Maximal Arbeits­Stadtv. Hugo Sachs aus, daß nach dem Kleinbahn- Geseze tages gestellt werden. Die Gefahr des Dienstes für die Schaffner allerdings die Zustimmung der Stadt sowohl bei der Aenderung der sei garnicht so groß, und für das äußerste sei das Reichs­Betriebsart als bei der Frage der Benutzung der Straßen durch die gefeß da. Behörde ergänzt werden tann. Die im letzteren Falle zu gewährende Stadtv. Spinola erklärt sich namens seiner( Keller) Fraktion Entschädigung werde zwar einseitig von der Behörde festgefeßt, aber mit einer einzigen Ausnahme gegen diese Konzeffion an ein sosial- im vierten und sechsten Reichstags- Wahlkreise erfolgt find, ist zu be Zu den Verhaftungen von Parteigenoffen, die am 7. April diese habe das Maß der städtischen Aufwendungen und das Maß demokratisches Prinzip. des Vortheils des Unternehmers abzuwägen, und das ergebe schon Stadtv. Singer: Ich will auf die Angstpolitit des Kollegen richten, daß man sämmtliche bis dahin noch in Haft gewesenen Ge eine gewisse Beruhigung für allzu ängstliche Gemüther. Wohlgemuth nicht eingehen, weil ich zu ihm doch das Vertrauen noffen am Mittwoch Abend wieder auf freien Fuß gefekt hat. Was Stadtv. Dr. Preuß glaubt nicht, daß, wie die Dinge liegen, habe, daß er etwas, was er sonst als richtig ansieht, nicht aus purer nunmehr noch an großen Polizeithaten geschehen soll, muß abe das Kleinbahn- Gesetz der Pferdebahn- Gesellschaft irgend welche Angst unterlassen wird. Aber charakteristisch ist, daß solche An­Handhabebietet, die Stadt wider ihren Willen zu zwingen. Auch wenn sichten hier ausgesprochen werden können. Unvorsichtig war es doch gewartet werden. die Gesellschaft sich bem Gefeß unterwürfe, tönnte sie wohlerworbene gewiß, offen zu erklären, daß nicht fachliche Erwägungen bei ihm Die Adreffen der Lokalkommiffions- Mitglieder sind: Rechte britter, wie die Brutto- Abgabe und den Heimfall des ganzen ausschlaggebend find. Ich verspreche ihm, dafür zu sorgen, daß die 1. Wahlkreis: Friz Kubat, Rochftr. 11, 4 Tr. Unternehmens im Jahre 1911, nicht aufheben, hätte also keine Vor- Bürgerschaft gelegentlich Veranlassung bekommt, sich mit ihm und theile. Man könne daher ohne Rücksicht auf das Kleinbahn- Gesetz seinen Freunden auseinanderzusetzen, ob sie an sich richtige Dinge aus den Vertrag berathen. Für die Zeit nach 1911 werde man sich frei Angst unterlassen( Widerspruch und Sehr gut!), oder ob sie den Dingen lich gegen die Zumuthung, das städtische Recht an den Straßen und fachlich auf den Grund gehen sollen. Herr Wohlgemuth fürchtet, daß Plägen preiszugeben, wirtfam vielleicht nur durch die Uebernahme sich aus diesem Beschlusse weitere Anträge als Ronfequenz entwickeln in die städtische Regie schüßen können. tönnen. Ja, find Sie denn nicht auch dazu hier, um die Gesundheit 4. Stadtv. Singer: Der Berichterstatter hat, als er die Petitionen und die körperlichen Interessen der Schaaren von Berliner Arbeitern besprach, die Pferdebahngesellschaft vertheidigt, und seine Zweifel und Angestellten zu vertreten? Sie rühmen sich, Vertreter der 4. an den besseren Resultaten eines Betriebes in städtischer Regie vor- ganzen Stadt zu sein; wollen Sie da als Vertreter nur einer Klasse getragen. Im Ausschuß ist davon und von der Vortrefflichkeit der der Bevölkerung Ihre Beschlüsse faffen? Die Gefahr für die Pferdebahnverwaltung mit feinem Worte die Rede gewefen; ich Schaffner sei nicht so groß, heißt es. Wie viel Leute lege Werth darauf, daß das auch öffentlich konstatirt wird. müssen denn erst todtgefahren sein, bis diese Gefährlich­Die Diskussion über daß Kleinbahngefeh hätte beffer teit konstatirt ist? Die Schaffner haben einen außerordentlich nicht stattgefunden. Der Stellung der Versammlung ent- angeftrengten Dienst in törperlicher und geistiger Beziehung. Für sprechender wäre gewefen, wenn wir uns nicht um das die Fälle, wo Uebermüdung einen Unglücksfall herbeigeführt, sind gefümmert hätten, was die Pferdebahn anzudrohen für gut sie auch noch strafrechtlich haftbar; mit der Verpflichtung der Bahn befunden hat. Die Zweckmäßigkeit dieser Ausführungen ist auch zum Schadenersatz können sie sich nicht herausreden. Berlangt wird nicht einzusehen, weil wir hier nicht darüber zu entscheiden und nun weiter nichts, als daß für diese Betriebe eine Maximalarbeits­uns die Köpfe der Pferdebahn- Gesellschaften nicht zu zerbrechen zeit von 10 Stunden festgesetzt wird. Damit wird fein Prinzip im haben. Erst wenn die Gesellschaften dieses Gesetz thatsächlich an allgemeinen fonstatirt; es ist in der Gewerbe- Ordnung dem Bundes Achtung, 2. Wahlkreis! Auf die vom Sozialdemo rufen, wird die Zeit für uns gekommen sein, nachzuweifen, ob das rath für bestimmte Betriebe längst eine gleiche Befugniß zu fratischen Wahlverein des II. Wahlkreises" am Gefeß für unsere Pferdebahn zutrifft und ob das Aequivalent gesprochen, und Sie, die Bächter der Selbstverwaltung, wollen Montag, den 19. April( 2. Osterfeiertag), vormittags 111/2 Uhr ver­für die Straßenbenutzung richtig bemeffen ist; nicht aber fich etwa der Gefahr hingeben, daß, wenn Sie nicht selbst diese Be- anstalteten zwei Matinee's: 1. im Lotale des Herrn Bickel, Hasen­jetzt und blos, weil ein beliebiger Pferdebahn Direktor gewiffe Ar- ftimmung treffen, der Bundesrath auf dem Wege der Verordnung baide 53/54, 2. im Lotale des Herrn Goßmann, Kreuzbergstr. 48, titel in die Vossische Zeitung zu lanziren das Glück hatte. Ganz diese Einrichtung schafft? Wenn Sie keine Veranlassung haben, machen wir hierdurch noch besonders aufmerksam. Das geringe ohne Rücksicht auf die möglichen Schritte, welche die Gesellschaften sich in die Privatgeschäfte der Unternehmungen einzumischen, wozu Entree von 20 Pf. ermöglicht jedem Genossen den Besuch; alles thun wollen oder können, haben wir uns lediglich von nehmen Sie dann Geld von diesen Unternehmen? In dem Maße nähere bringen die Programme. Bahlreicher Betheiligung sieht ent dem Intereffe der gesammten Bürgerschaft leiten zu laffen. der Betheiligung Berlins an dem Gewinn ist auch die Stadt der gegen der Borstand. Bescheidenere Forderungen für das große Aequivalent, welches Arbeitgeber dieser Schaffner. Ich möchte dringend bitten, diese Be­bie Stadt mit diesem Vertrage aus den Händen giebt, find ftimmung bestehen zu laffen. Bei der vorhandenen Zwangslage welche am Sonntag( 1. Feiertag), den 18. April cr., abends 7 Uhr, Achtung, Genossen und Genoffinnen! In der Versammlung, überhaupt nicht zu denken. Daß ein Oberpräsident und ein tönnen wir den Bertrag nur annehmen, wenn einige soziale beim Genossen Zubeil, Lindenstr. 106, stattfindet, wird der Genoffe

B

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5.

6.

Wilh. Mews, Gräfeftr. 31, Seitenfl. 1 Tr. Georg Lachmann, Kazbachstr. 22. Dstar Mahle, Prinzenftr. 8, Seitenfl. 1 Tr. Wilh. Hinz, Dresdenerstr. 48, 3 Tr.

( Oft): Ost. Blume, Frankfurter Allee 81, Hof 3 Tr., Heinr. Faber, Rüdersdorferstr. 24 part. ( Südost): Wilh. Jöchel, Köpnickerstr. 190. Max Menzel, Wrangelstr. 84.

Herm. Balte, Sorauerstr. 7, 1 Zr. ( für Treptow ).

Wilh. Spät, Weinstr. 28 part. Gust. Busse, Sophienstr. 28/29.

Gust. Witzel, Swinemünderstr. 88 part. Alb. Weise, Rostockerstr. 28, 2 r.

Wilh. Freythaler, Gartenplatz 1, 8 Tr. Schulz, Lychenerstr. 132.

Alle Anfragen resp. Brieffendungen find an Ost. Mahle, Prinzenftr. 8, Seitenfl. 1 Tr., zu richten.