Noch viel zu gelinde!

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Man muß mehr Zeitungen verbieten fordert das Blatt Streichers

Zu dem dreimonatigen Verbot des Bayerischen An­zeigers" begründet mit dem Abdrucke eines Artikels des Kardinals Faulhaber, schreibt die Fränkische Tageszeitung":" Nun hat man wieder einmal zugegriffen und eins von jenen gleichgeschalteten und ach so loyalen" Blättern, die früher dem System dienten und am Auftrage aller möglichen anderen dunklen Mächte in der widerlichsten Weise gegen den Nationalsozialismus zu Felde zogen, ver­boten. Jetzt werden sie im stillen Zeter und Mordio schrien, und gewisse Geister werden hergehen und von Ungerechtig­teit flüstern. Wir aber sagen: Noch viel zu gelinde geht man

mit ihnen um, und wenn es nach uns ginge, dann würde man heute noch einem halben Hundert von Zeitungen das Lebenslicht ansblajen, die ihres ganzen Bergangenheit nach, und auch infolge der Tatsache, daß sie noch von den gleichen Bftern gemacht werden, die sie einst gegen uns leiteten, doch niemals den Geist atmen fönnen, den die Presse im nationalsozialistischen Staate atmen muß. Wenn die natio= nalsozialistische Regierung sich zu diesem scharfen Vorgehen gen die Träger der öffentlichen Meinung des früheren System nicht verstanden hat, dann geschah das lediglich des wegen, um nicht Hunderte von Volksgenossen, die eigentlich an der Sache an unschuldig sind, um den Erwerb zu b ngen. Diese aber mögen jetzt erkennen, wie nun wiede­rum von denen mit ihnen und ihrer Existenz Schindluder

eben wird, die sie einstens schon verführten und die heute so die Anständigkeit und die Langmut des National fasmus immer erneut mißbrauchen."

Faschistenkrach in England Versammlungstumult

London  , 8. Juni. Die schweren Ruhestörungen am, Donnerstagabend in der großen Faschistenversammlung in der Olympia- Halle dauerten bis Mitternacht an. Nach Blättermeldungen wurden 23 Personen, darunter zwei Frauen, verhaftet. Sieben Personen, die Verlegungen er­litten hatten, wurden im Krankenhaus verbunden. Eine von ihnen, ein junger Mann, dessen Zustand sehr ernst ist, mußte im Krankenhaus bleiben.

Nach Schluß der Versammlung wurden Faschisten, die in

Um Deutschlands   Rückkehr nach Genf  

Eine nächtliche Konferenz zwischen Eden, Barthou   und Norman Davis

( DNB.) London  , 8. Juni. Renter meldet aus Genf  : Es ver­lautet, daß die Besprechung zwischen Eden, Barthou   und Nor­man Davis am Donnerstag furz vor Mitternacht zu einer Einigung über den Wortlaut einer Entschließung geführt hat, die den verschiedenen Regierungen zur Genehmigung unter breitet werden soll. Es wurde erklärt, die Lage sei viel besser.

Eine wacklige Komprom B- entschließung

( DNB.)   London, 8. Juni. Zu der nach Meldungen aus  Genf am Donnerstagnacht erzielten Vereinbarung meldet der Genfer Sonderforrespondent der Times":

Die Kompromißentschließung, die heute dem Büro unter­breitet werden soll, ist das Ergebnis bedeutungsvoller Zu geständnisse der   Franzosen. Ueber den Inhalt verlautet: Die Notwendigkeit der Rückkehr   Deutschlands zur Konferenz vor. Fortsetzung der Konferenzarbeit wird anerkannt.  Deutschland wird in diesem Zusammenhang zum ersten Male namentlich erwähnt. Die Notwendigkeit der Prüfung der Organisierung der Sicherheit wird ebenfalls anerkannt. Fer­ner nimmt man an, daß das Kompromiß grundsätzlich Vor­sorge für Maßnahmen allgemeiner Abrüstung, also nicht nur Abrüstung in der Luft, trifft. Der Grundsaß wird anerkannt, daß Verhandlungen für die Rückkehr   Deutschlands zur Kon= ferenz von den beteiligten Regierungen auf diplomatischem Wege und nicht durch den Apparat der Konferenz geführt werden sollen.

Erörterungen, die zu der vorläufigen Vereinbarung führten, Der Korrespondent berichtet ferner, daß an den gestrigen hauptsächlich Eden, Norman Davis und der   französische Marineminister Pietri teilgenommen hätten, während Bar­  thou zwar anwefend, aber weniger aftiv gewesen sei. Später hätten sich noch Vertreter des britischen und des   französischen Außenministeriums beteiligt. Der Korrespondent schließt: Falls die gemeldeten Einzelheiten richtig sind, dann stellt die Kompromißentschließung einen ausgesprochenen Erfolg des britischen Standpunktes gegenüber dem bisher von Bar­  thou vertretenen Standpunkt dar. Viel hängt jetzt von der Haltung der Russen und der Kleinen   Entente ab. Wenn kein unerwartetes Hindernis ergib, wird die Ent­schließung heute nachmittag dem Büro unterbreitet werden. Bald Klarheit?  

Paris. 8 Juni. Nach Auffassung des Deuvre" besteht die einzige Möglichkeit, eine Brücke zwischen der   französischen und englischen These zu schlagen, in der Rückkehr   Deutsch lands nach   Genf, jedoch unter der Bedingung, daß Deutsch­  land den   europäischen Beistandspakt annehme. In diesem Falle könnte man auf der   europäischen Sicherheit ein Rüstungsabkommen errichten. Jetzt fomme alles darauf an, ob   Deutschland gewillt sei, an einem friedlichen Ausgleich in  Europa mitzuwirken. Man dürfte hierüber bald Klarheit haben, denn wahrscheinlich würden die Abänderungsanträge, die   Deutschland bezüglich der Verpflichtungen aus dem Bei­standspaft sicher stellen werde, als erste Verhandlungsgrund= lage zwischen   Deutschland und den 60 Mächten der Ab­rüstungsfonferenz dienen, die Henderson mit großem Pomp zu diesem Zwed im Herbst einberufen werde.  

Hindenburg und Meißner als Zeitungsgründer  

Kraftwagen abfuhren, von Kommunisten angegriffen. Die Gelder des   Hindenburg- Ausschusses vor Gericht

wurden zahlreiche Stinkbomben geworfen. Kurz vor Mitter­nacht marschierte die Hauptmasse der Faschisten, ungefähr 5000 Mann starf von berittener Polizei begleitet, nach dem Hauptquartier in   Chelsea. Man sah, daß viele hinften und von ihren Gefährten gestützt wurden. Einige wiesen Ver­legungen am Kopf und Geficht auf. Dußenden waren die Hemden in Fezen gerissen. Die Polizei verhinderte die Menge, ihnen zu folgen, so daß es in   Chelsea feinen Zwischenfall mehr gab.

Das Neueste  

Berlin 8. Juni. Im Prozeß gegen den früheren Reichs­kommissar für Arbeitsbeschaffung Dr Gereke hat sich die Verhandlung inzwischen dem Komplex des   Hindenburg Ausschuß zugewandt, bei dem Dr. Gerefe der Vorwurf gemacht wird, etwa 450 000 Mark aus den eingegangenen Mitteln für den   Hindenburg- Wahlfonds unrecht­mäßig verbraucht zu haben.

Zu dieser Frage wurde der frühere Reichsminister Trevi­ranus als Zeuge vernommen.

Er erklärte, daß er als Minister damals offiziell mit dem  Hindenburg- Ausschuß nichts zu tun hatte, der im übrigen nicht nur die Aufgabe hatte, die Wiederwahl des Reichsprä­sidenten zu sichern, sondern später auch darüber hinaus

Das Verbot der Grünen Post" ist mit sofortiger Wirkung auch eine Politik im Sinne der Rechten zu treiben. Dies wäre aufgehoben worden.

Der König von   Belgien hatte am Donnerstagabend eine Besprechung mit dem zurüdgetretenen Ministerpräsidenten Brocqueville. Es besteht der Eindruck, daß Brocqueville mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt werden wird.

aber nicht möglich gewesen, wenn nicht eine Gleichschaltung der Preußen- Regierung mit der Reichsregierung Hand in Hand- ergangen wäre, weil sonst die Preußen- Regierung der Reichsregierung Schwierigkeiten bereitet hätte. Er habe des halb mit den im Wahlkampf besonders beteiligten Personen, Dr. Gereke und Graf We star'p darüber gesprochen, auch einen Teil der eingehenden Mittel für den Preußen- Wahl­

Bei einer Abiturientenfeier in Innsbrud, die auch von der Hochschülerschaft zahlreich besucht war, tam estampi zurückzuhalten. Die davon in Kenntnis gesetzten Geld­Mittwochabend zu einer regelrechten Saalschlacht zwischen nationalen und vaterländischen" Schülern. Die Polizei trieb die Kämpfenden mit dem Gummiknippel auseinander. Die Veranstaltung wurde geschlossen. Insgesamt wurden zehn Personen verlegt. Eine Reihe von Hoch- und Mittelschülern wurde verhaftet.

Ein deutsches Flugzeug, daß von Hermann Stark aus  Stuttgart gesteuert wurde, ist, wie" Echo de Paris" berichtet, am Mittwochabend bei   Epinal zur Notlandung gezwungen worden. Start erklärte, sich verirrt zu haben. Der mit einem 60- PS- Motor ausgerüstete Apparat wurde bis zur Reglung der Formalitäten in Gewahrsam genommen.

In der vergangenen Nacht hat sich in it elzen ein schw res Brandunglüd ereignet, dem drei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, und zwar kamen bei einem Dachstuhlbrand eine Frau und ihre beiden Kinder in den Flammen um.

Der parlamentarische Untersuchungsausschuß zur Nach prüfung der blutigen Ereignisse vom Februar in   Paris hat feine Arbeiten zu einem gewissen Abschluß gebracht und mit Stimmenmehrheit sich dahin geäußert, daß niemand unmittel bar für den Befehl zum Fenern auf die Menge verantwort: lich gemacht werden könne. Man habe im Gegenteil den Ein­drud, daß die Polizei im Gefühl der Notwehr spontan von der Waffe Gebrauch gemacht habe.

In der Hütte einer spanischen Holzfällerfamilie bei Auderre brach nächtlicherweise ein Brand aus, der sehr schnell um fich griff. Während sich die Mutter mit dem jüngsten Kind in

geber seien mit dieser Teilung einverstanden gewesen. Der Angeklagte Gerefe habe also einen Teil der für den Hinden­  burg- Wahlfonds eingenommenen Mittel für diesen Zweck abgezweigt. Der Zeuge erklärte, daß man in der Politif nicht mit den gleichen Maßstäben messen könne wie im bür­gerlichen Leben. Heute, wo er im Privatleben stehe, sei er manchmal verwundert darüber, wie damals mit Gel­dern umgesprungen worden sei. Man habe über Summen quittiert. die doch gar nicht vorhanden waren.

Am Donnerstagnachmittag wurde dann der Staatssekre tär des   Reichspräsidenten, Dr. Meißner, als Zeuge über die Frage gehört, ob Dr. Gerefe der Ansicht sein fonnte, daß wesentliche Teile der für den   Hindenburg: Wahlfonds gesammelten Gelder abgezweigt und für allge: meine politische Zwecke verwandt werden durften.

Der Vorsitzende richtete an den Staatsjefretär die Frage: Haben Sie etwas davon gewußt, daß aus den führenden Kreisen des   Hindenburg- Ausschusses heraus gewisse Beträge beiseite gestellt worden sein sollen, die der Gründung einer Zeitschrift oder Zeitung für die Präfidialgewalt dienen sollten?

Staatssekretär Meißner antwortete: Nein, davon habe ich nichs gewußt. Aber ich wußte etwas über die geplante

Sicherheit bringen konnte, tamen drei ältere Kinder in den Der   Berliner   Gestapo- Prozeß

Flammen ums Leben,

Der Sonderforrespondent des Daily   Expreß" in   Dairen meldet: Offiziere und Mannschaften des britischen Frachts dampfers Ashby", der aus Wladiwot of in Dairen eins getroffen ist, erzählen, daß die Stadt mit Solbaten und Marinesoldaten überfüllt sei, Der Hafen sei voller Schiffe aus dem Schwarzen Meer, die Munition ausladen. Unter den Schiffen im Hafen befänden sich neun britische Fahrzeuge, mit Kriegsmaterial aller Art an Bord, Am 1. Mai seien 200 Militär- und Marineflugzeuge über   Wladiwostok geflogen, während Dugende von Tanks, Panzerwagen und schweren Geschützen durch die Straßen rollten.

Auf dem republikanischen Parteitag in Ghicago ist Henry P. Fletcher, ein Freund des früheren Präsidenten Hoover, aus Pennsylvanien, zum Parteiführer gewählt worden.

Die in   London geführten französisch englischen Wirtschaftsverhandlungen sollen in den letzten Tagen merkliche Fortschritte gemacht haben. In   französischen Kreisen erklärt man, daß ein Abkommen über die landwirt­schaftlichen Erzeugnisse praktisch erzielt worden sei und man demnächst auch zu einem Ausgleich in der für den franzö­  sischen Export wichtigen Seidenfrage zu gelangen hoffe. Der Board of Trade denke an die Aufhebung des 20prozentigen Aufzolls für   französische Erzeugnisse.

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Infolge der anhaltenden Trockenheit hat die bulga cische Regierung die Ausfuhr von Getreide untersagt.  

Deutschland ist im Fußballmeisterschaftskampf nach einem 3: 2- Sieg über Desterreich in   Neapel Dritter ge­worden.  

Berlin, 7. Juni. Im Mordprozeß wegen der Ermordung der Polizeihauptleute Anlauf und Lenck wurde in der heu­tigen Sizung zunächst der Angeklagte Willi Schüm fe vernommen. Schümfe leidet an einem schweren Sprachfehler

und fann feine Aussagen nur stodend und stotternd machen. Er ist nach seiner Angabe im Jahre 1927 in den Roten Front­  Kämpferbund eingetreten und bald darauf in den Ordner­Dienst. Er habe sich immer bemüht, seine Pflicht als fom­munistischer Parteigenowe zu erfüllen, aber niemals habe er eine Pistole bekommen. Er habe auch nie gesehen, daß seine Genossen im Ordner- Dienst bewaffnet waren. Der Ordner­Dienst habe die Ausgabe gehabt, bei Demonstrationen die Teilnehmer zu schützen und die Wache des Karl- Liebknecht­Hauses zu stellen. Mit den Vorgängen vom Sonnabend, dem 8., und Sonntag, dem 9. August, habe er gar nichts zu fun. Er sei an beiden Tagen nicht auf dem Bülow- Platz gewesen und verstehe gar nicht, warum man ihn angeklagt habe. Die Angeklagten Holz, Klause und Konrad, die wie andere Zeugen während der Voruntersuchung auch angegeben haben, daß Schümte am Sonntag dabei gewesen sei, erklären ießt, fie fönnten sich nicht mit Bestimmtheit daran erinnern, es sei auch ein Irrtum möglich.

Am Nachmittag der Donnerstag- Sibung wurde die Ver­nehmung der Angeklagten abgeschlossen. Der in   Rußland von  deutschen Eltern geborene Angeklagte Konrad gab zu, daß er dem Ordner- Dienst angehört habe und von seinem Grup­penführer Werner im Waffengebrauch unterrichtet worden sei. Mit den Vorgängen am Bülow- Plat will er nichts zu tun gehabt haben. Konrad hat noch ein Hochverratsverfahren zu erwarten, weil bei ihm im Stall ein kommunistisches Waf fenlager gefunden worden ist. Die zuletzt vernommene Frau Matern, eine Schwägerin des Angeklagten Matern, ist die einzige Angeklagte, die nicht in Untersuchungshaft fist Sie ist nicht des gemeinschaftlichen Mordes, sondern der Begüŋ=

Gründung einer Zeitung. Zwischen dem 1. und 2. Wahl­gang, also zwischen dem 13. März und 10. April 1932, sprachen Oberst Oskar von   Hindenburg und ich wiederholt davon, daß es notwendig sei, eine überparteilich nationale und unabhängige Zeitung zu schaffen. Die Anregung ging vom Oberst von   Hindenburg aus, und er hatte, wie er jaate, diese Anregung wieder von Dr. Gerefe erhalten. Wir trafen uns nachmittags im Herrenklub und besprachen dort das Thema weiter. An dieser Besprechung nahmen teil: Dr. Gereke, Freiherr von Gleichen, Dr. Regendanz, der da­malige Minister von Kendell, Herr von Wilmowski, der als Schwager Krupps Verbindungen mit der Industrie hatte, Oberst von   Hindenburg und ich.

Es fanden mehrere solcher Besprechungen statt. Die Idee war, eine überparteifiche nationale Zeitung zu schaffen, die unabhängig sein sollte von Parteien, aber auch von Ins dustrie- und Wirtschaftsinteressen und die feinen Gewinn, vielleicht auch keine Verziniung abwerfen sollte. Nach der zweiten Präsidentenwahl im Mai 1932 haben wir auch eine Art Sa Bung ausgearbeitet für einen eingetra­genen Verein, den die genannten Herren als Träger des Un­ ternehmens bilden sollten und zu dem vielleicht noch weitere Herren hinzutreten sollten. Als die Geldfrage erörtert wurde, famen die Schwierigkeiten. Der einzige, der positiv Geld zur Verfügung stellen wollte, war Dr. Gereke, der damals da­von sprach, daß er 50 000 Mark zur Verfügung stellen könne. Oberst von   Hindenburg hat mir im Privatgespräch gesagt, daß Dr. Gerefe bis 100 000 Marf zur Verfügung stellen könne. Aus welchen Mitteln dieses Geld fommen sollte, hat Dr. Gerefe nicht gesagt, aber Oberst von   Hindenburg und ich nahmen an, daß diese Summen aus Restmitteln oder Er­sparnissen des   Hindenburg- Ausschusses zur Verfügung ges stellt werden könnten. Das war vor dem 10. Juni 1982. Dann hörten die Besprechungen auf, weil die Versuche, noch andere Geldgeber zu gewinnen, scheiterten. Das Zeitungsprojeft, das um Weihnachten 1932 der damalige Reichskanzler von Schleicher mit mir besprach, hatte mit dem alten Gerefe- Plan nichts mehr zu tun. Da handelte es sich um den Plan, die Tägliche Rundschau", den Reichsboten" oder die Aftien­mehrheit der DAZ" zu erwerben. Der Gerefeplan war An­fang Juni für uns erledigt, weil nach der Sachverständigen berechnung des Herrn Stolberg mindestens ein Kapital pon 500 000 Marf erforderlich war, das nicht aufgebracht werden fonnte.

Am nächsten Dienstag sollen Oberst Osfar von   Hindenburg und der frühere Abgeordnete Graf von Westarp als Zeugen vernommen werden.

ftigung angeklagt, weil sie einem der geflüchteten Ange flagten bei seinen Fluch vorbereitungen geholfen haben soll. Am Freitag wird die Beweisaufnahme mit der Bernehmung Frau Matern bestritt die ihr zur Last gelegten Handlungen.

von zwanzig 3eugen beginnen.

Thä'mann a's Zeuge

DNB. Berl, 8. Juni. In der heutigen Verhandlung des Bülowplaz- Prozesses wegen der Ermordung der Polizet­hauptleute Anlauf und Lenf stellte zu Beginn der Ver­handlung der Verteidiger des Angeklagten Kunz einen Be weisantrag. in welchem u. a. der frühere Reichstagsabgeord= nete Thälmann als Zeuge benannt wird.   Thälmann soll Be­fundungen darüber machen, daß der Angeklagte Kunz nie­mals irgendwelche illegale Funktionen in der Partei auss geübt hat.   Serner soll   Thälmann sich darüber äußern, daß die Parteileitung grundsätzlich den Individualterror verwor=

fen habe.

Der Angeklagte Kung machte dann selbst längere Aus­führungen, in denen er behauptete, im Karl- Liebknecht- Haus hätten nach einer ausdrücklichen Anweisung der Parteileitung feinerlei Waffen vorhanden sein dürfen. Er, Kunz, habe weder die Absi ht gehabt, die Polizeihauptleute zu er= morden, noch habe er von diefem Plan irgendwelche Kennt­nis gehabt. Demgegenüber hält der Angeklagte Klause seine frühere belastende Aussage aufrecht.

Es wird dann mit der Beweisaufnahme begonnen. Erfter Zeuge ist Bolizeioberst Valetta, der Vorgesetzte der er­mordeten Polizeioffiziere.

Vermögen von Wels beschlagnahmt

Ein Besitzteil des Führers der SPD  ., Otto   Wels- es handelt sich um eine zu seinen Gunsten eingetragene Hypothet in Höhe von 6240 Reichsmart- wurde beschlagnahmt.