Einheitspreisgeschäfte
Das Kapitel der Einheitspreisgeschäfte, das seit Monaten Kammer und Senat erfüllt, ist noch nicht zu Ende. Einmal hat die Kammer schon mal die Auflösung der ebenso gefüllten wie umkämpften Geschäfte der Tagesartikel beschlossen, dann machte der Senat den Beschluß zunichte, und seitdem geht das Weberschifflein hin und her.
Jetzt ist das Projekt wieder in dem Senatsauschuß umgegangen. Der ne Handelsminister hat ein Exposé gemacht und sich für die Reglementierung der Häuser mit den„, prix uniques" ausgesprochen. Aber beschlossen wurde noch nichts. Die so verwickelte Frage in die durch eine künstliche Agitation von interessierter Seite auch die Frage der deutschen Emigranten und angeblichen deutschen Kapitals hineingezogen würde soll knifflicher Weise erst in vierzehn Tagen wieder neu behandelt werden.
-
-
Am Grabe Hans- Adalbert von Maltzahns
In Boulogne an der Seine, in der Landschaft, die er so geliebt hat, wurde von seinen Freunden am Freitagmittag der arme Baron Malzahn zu Grabe getragen. Es war das Begräbnis eines seltsamen Menschen, um den viel Unverständnis, Gehettsein und Zigeunertum war.
Der schlanke Mensch mit dem Adlerkopf, Sohn einer uralten preußischen Offiziersfamilie, Zögling der Ritteraka
lé Trinité 43-13
Métro Pigalle
Deutsche Poliklinik
Paris, 62, Rue de la Rochefoucauld
a) Allgemeine Konsultationen mit 9 Spezialisten. b) Chirurgie c) Orthopädie d) Geburtshiltliche Klinik e) Zahnärztliches Kabinett Ordination täglich von 9-12 und 2-8: Sonntags und Feiertags von 10-12 und 2-4 Uhr
den Hitler und seine leicht zu habenden Würden verschmähend, in seinem unsteten Wandel an der Seine mit sich herumtrug, nicht immer glaubten.
Schlaf wohl, armer Baron Maltzahn, schlaf wohl an der Seine. Ich sehe Deine große Schrift vor mir, mit den weit holenden Zügen, den eilenden Buchstaben, die wie durch die Nacht des Lebens jagten, und denke, daß du ehrlich gefallen bist, alter Rittmeister, im Kampfe um das freie Deutschland . In dir war wenig Kleist,( obwohl man gesagt hat, daß das der einzige Preuße mit Kultur sei), in dir war viel Westliches, und die Stiche im Café de l'Univers gegenüber dem Hause Molieres sahen dich oft verständnisvoll an, und wenn ich nachdenke, warst du, mit deinem hellen Verstand und dem schwärmerischen Hang zu Frankreich und Freiheit am ehesten noch ein Bruder von Büchner, mit dem du auch das frühe Schicksal teilst:
,, Ein unvollendet Lied, sinkt er hinab, Der Verse schönsten nimmt er mit hinab."
Baptist.
jetzt zu vier Jahren Gefängnis und 3000 Franken Geldstrafe verurteilt, während seine Freundin Ruth Adler 2 Jahre Gefängnis und 2000 Franken Geldstrafe erhielt( beide in Abwesenheit). Außerdem wurden noch zwei Mitangeklagte Simonsohn und Kester verknackt.
Das Schlimmste ist, daß der Fall dieses kunstbegabten Hochstapler noch nicht zu Ende zu sein scheint. In Prag und wohl auch in Wien scheint der internationale Gastspielreisende neue Opfer und Wohlmeinende oder Vertrauensselige zu suchen und zum Teil auch schon gefunden zu haben. Es ist daher hohe Zeit, alle literarischen Zentren in gleich viel welchen Hauptstädten vor diesem Mann, der nach dem Muster der internationalen D- Zugdiebe zu behandeln ist, zu warnen. Ein Mann wie Lherman oder wie er sich sonst nennen mag, gehört nicht unter die Leute mit der Feder, sondern unter die Leute mit den Fingerabdrücken. Wir legen den größten Wert darauf, daß dem Rückfälligen alsbald das Handwerk gelegt wird.
66
Boileau sagt an einer Stelle die in Paris zum Sprichwort gewordenen Verse:„ J' appelle un chat et Rolet un fripen." Diese Literaturkenntnis sollte man auf Lherman in allen im doppelten Sinne des Wortes, gebeten.)
demie zu Brandenburg - des feudalsten und furchtbarsten, Der Fall Jo Lhermann oder Ullmann europäischen Ländern bestens" anwenden.( Um Nachdruck,
was es gibt, schrieb seit langem von Paris für demokratische und sozialistische Zeitungen. Er stand seit langem auch mit der Berliner Volksbühne in Verbindung und brachte nach Deuschland, als wirklicher Literaturförderer genaue und an der Quelle gewonnene Anschauungen des französischen Theaters. Er liebte die Bretter in hohem Maße und war ein Mann von hoher, fast schleuderhafter und immer zum höchsten Ausbruch bereiter Kultur und immer von höchstem Ausdruck der Persönlichkeit. Er war, wenn man so will, einer der Heiligen im Urheiligen, ein Mann, der hungerte, um seinen Leidenschaften und dem Leben, das für ihn nur Kunst und Wort war, zu fröhnen.
Der alte Reiteroffizier, der auch als Vierzigjähriger den Reiz einer hoheitsvolen Erscheinung bewahrte, hat mehrere Dichter übersetzt, vor allem Paul Raynal , dessen Herold er war. Er war wie kein anderer berufen, als einer der letzten Gläubigen des Weltgewissens und Europäertums in Deutsch land ,, am Grabe des unbekannten Soldaten" zu sitzen und den Ruhm der ,, Marneschlacht ", den pazifistischen Sang der ,, Francerie" in die Lande hinauszutragen. Am meisten hat er darunter gelitten, daß manchmal Schicksalsgenossen diesem fast märtyrerhaften Aposteltum, das der preußische Uradlige,
Steuerfragen Gesellschaftsgründungen
Wenden Sie sich an
F. BRIQUEU
LICENCIE EN
DROIT
ehemaliger Kontrolleur der direkten Steuer behörden, um vom offiziellen Standpunk aus beraten zu werden.
Stiller Teilhaber
gesucht mit 100C00 Fr. Einlage für gutgehendes mit Aufträgen versehene Heizungs- Firma in STRASBOURG . Auskünfte erteilt die ,, Deutsche Freiheit" unter Nr. 1011.
Durch eine Gerichtsverhandlung vor einer Pariser Strafkammer ist ein Fall in die Oeffentlichkeit gedrungen, über den seit längerer Zeit als über eins der trübsten Kapitel der RIEFKASTEN Emigration geraunt wurde. Es handelt sich um den ehemaligen Veranstalter von Berliner Matineen und ,, Theaterbesessenen" Jo Lherman , der unter dem( wahrscheinlich wegen des an Rilke erinnnernden Klangs gewählten) Namen Walter Maria Ullmann eine Rolle in der Pariser Literaturgesellschaft gespielt hat, die leider auf Kosten zahlreicher anständiger Literaten geht.
er
Es ist wohl nötig, die Dinge einmal beim richtigen Namen zu nennen. Ullmann, der in Berlin durch seine MargarineGeschichten und durch Durchbrennen mit der Kasse bereits übel aufgefallen war, gründete in Paris das„ Blaue Heft", eine in deutscher und französischer Sprache erscheinende Kunstzeitschrift mit einem Stich ins Aktuell- Politische. Für die letzten Dinge gewann er den mit einer reichen Frau aus bekannter Familie verheirateten Sohn des früheren Botschafters und Ministers Renaud de Jouvenel , der darin auch seinen in Hitler - Verständigung machenden Bruder Bertrand de Jouvenel schreiben ließ. Inzwischen hat sich mit einigem Substanzverlust aus dem Ullmann- Wagen zurückgezogen. Die durch die gute Verbindung gewonnene Verstärkung seines Ansehens benutzte Lhermann dann zur Gewinnung einer Reihe deutscher und französischer Mitarbeiter von Rang, die sich auf die Ehe aus Leichtsinn oder Mischung von Geldnot und Nochalance einließen. Daneben machte er Verlagsgeschäfte mit einer Reihe von Dichtern, die heute wohl gerne das dem Geschäfte in der rue Notre Dame de Lorette geliehene Vertrauen im Busen bewahrt hätten, während Lhermann seinerzeit natürlich die Tantieme im Busen bewahrte.
Es ist unglaublich, daß ein notorischer Hochstapler in geistigen Regionen, aber auch gewöhnlicher Schwindler wie dieser Lherman es verstanden hat, eine Reihe wohlangesehener Leute hereinzulegen und daneben ziemlich wahllos seine Mitarbeiter zu betrügen. Die jetzige Verhandlung vor den Strafrichtern aber hat bewiesen, daß der edle Freund der Musen auch seine bei mancherlei Tratten erworbenen Zeichenkünste auf Postabschnitten verwandte. Der ehemalige Inhaber des Bergis- Verlages machte nämlich üble Markgeschäfte mit einigen Banken, wobei er die Stempel auf den Zahlungen der deutschen Kunden fälschte. Als das herauskam, war der blaue Mann verduftet, einschließlich seiner Freunde, und zwar soll er bezeichnender Weise, wie die Fama berichtet, durch Hitlerdeutschland mit seinem österreichischen Paß nach Prag gefahren sein. Die Franzosen haben den üblen Burschen
Emigrantenklub Brüssel 1933, Maison des Artistes 19 Grand Place. Am Dienstag, 12. Juni, 20.30 Uhr, spricht bei uns der in Emigra tion lebende Schriftsteller Heinz Liepmann und liest aus seinen veröffentlichten und unveröfentlichten Werfen. Eintritt 4,- Fr., für Mitglieder 2,- Fr.
Wirtschaftsrat für Refugiés in Belgien . Diese Organisation bezweckt in uneigennüßiger Weise, die Emigranten im Aufbau einer neuen Existenz zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Wirtschaftsrat einen Fragebogen herausgegeben, der gegen einen Franken und Beifügung des Rückportos( in Briefmarken) bei der Geschäftsstelle des Wirtschaftsrates, Bruxelles, 98, Avenue de Cortenberg, erhältlich ist.
Auslandsdeutscher in Eupen- Malmedy . Ihre Anregung ist unerfüllbar. Sie widerspricht den Bestimmungen des Versailler Vertrags.
Saba. Für Ihre Einsendung besten Dank. Wir nehmen aber nach wie vor den Standpunkt ein, uns in diese Auseinandersetzungen nicht einzumischen. Dazu ist die Parteiprene der betreffenden Länder berufen.
Weber. Vielen Dank für Ihr Gedicht. Die Form ist gelungen, ober der Inhalt schon etwas überholt. Vielleicht gelingt Ihnen später einmal etwas Besseres.
Pressa 1928." Uns ist über den derzeitigen Aufenthalt des frü heren Oberbürgermeisters Adenauer von Köln nichts bekannt. Neulich lasen wir aber in dem Kölner Naziblatt, daß diese„ Systemgröße" des Zentrums besonders ins Herz geschlossen hat, dies:„ Man hat inzwischen erfahren, daß Dr. Adenauer sein geruhsames Asyl im Kloster Maria Laach verlassen habe und sich nun in der Reichshauptstadt befinde. Es ist zwar richtig, daß der frühere Oberbürgermeister mit seiner Familie inzwischen nach Berlin verzogen ist, doch ließ sich bisher nicht in Erfahrung bringen, was er weiter zu tun gedenkt. Was mit der leerstehenden Villa des ehemaligen Oberbürgermeisters am Stadtwaldgürtel in Köln geschieht, steht zur Zeit noch nicht fest."
Die soeben erscheinende„ Neue Weltbühne" bringt in ihrer dieswöchentlichen Ausgabe folgende Beiträge: Neo- Pazifismus von Hermann Budzislawski ; Goebbels , streng vertraulich von Heinz Pol ; Polnische Schaukelpolitik von T. N. Hudes; Kardinal Faul haber von Waldemar Grimm; Hammer oder Amboß von Peter Rau; Pässe von Walter Rode; Partisanenfrieg von Richard Papen; Militante Wirtschaft von Hans Konrad; Streicher von Erich Weinert ; Bemerkungen Antworten.
-
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud. weiler; für Inserate: Ctto uhn in Saarbrücken . Rotationsdruc und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 8, Schüßenstraße 5.- Schließfach 776 Saarbrücken .
Zum Nachdenken
Von E. J. Gumbel
Diese Zuschrift veröffentlichen wir, ohne daß wir
Wir aber müssen fragen: Warum hat es der Teil der sozialistischen Bewegung, für den Sozialismus nicht mit bürgerlichem Fortschritt identisch ist, nicht vermocht, die Alltagssorgen zum Ausgangspunkt prinzipieller Entschei:
mit jedem Saße einverstanden sind. Red. d.„ D. F&" dungen zu machen? Warum hat die antikapitalistische
Ueber ein Jahr ist es her, seit die deutsche Emigration als Massenerscheinung begann. Noch heute ist sie weder ökonomisch noch politisch noch moralisch stabilisiert. Wir haben keinen Grund, besonders stolz zu sein, weder auf das, was wir in Deutschland geleistet, noch darauf, was wir in einem Jahr Egil geschaffen.
Die entscheidende Tatsache, deren letzte Konsequenzen uns bewußt werden müssen, ist die ungeheure Niederlage der Arbeiterbewegung wie aller fortschrittlichen Jdeen, die zu ihr standen, und die unauslöschliche Schande der kampflosen Niederlage. Kampflose Niederlage ein Widerspruch nur in der Philologie, nicht in der Politik.
In unserer zentralen Aufgabe, die Naziherrschaft wirksam zu bekämpfen, werden wir nur Erfolg haben, wenn wir die Fragen richtig stellen. Zur Lösung eines Problems ist dies häufig der wichtigste Schritt. Die Beherr schung der Zukunft setzt Kenntnis der Ursachen der Gegen wart voraus. Daher die Notwendigkeit zum Nachdenken über das, was geschah, zur prinzipiellen Erkenntnis der von uns allen begangenen Fehler.
Bisher hat es sich die Emigration demgegenüber leicht gemacht: die einen leugneten die Niederlage, nur die andern sind geschlagen. Die andern schoben die Schuld auf die einen:„ Warum seid Jhr abseits gestanden bei unserer Niederlagenstrategie?" Jede Gruppe besaß den Stein der Weisen und alle andern waren an allem unglück schuld. Die alten Manuskripte, etwas umgeschrie: ben, werden zur Basis der politischen Auseinandersetzung, mit dem Ergebnis, daß manche Emigranten heute noch nicht wissen, warum sie hier sind. Dem entspricht die Einstellung des Auslandes: Der Uebergang eines ganzen hochindustriellen Landes in die Barbarei wird als ein maliges, deutsches Ereignis verkannt und seine Bedeu tung versandet in kurzfristigem Bedauern über die Not.
Sehnsucht der Massen sich gegen den Sozialismus ge kehrt? Warum lief die Jugend in hellen Haufen von uns fort ins Lager der Feinde? Warum gelang es den Faschisten, den Klassenhaß des Kleinbürgers gegen den Arbeiter und seine Furcht zum Hebel eines ungeheuren Arbeiter und seine Furcht zum Hebel eines ungeheuren Sieges zu machen, während wir das Klassenbewußtsein des Arbeiters und Angestellten, der überwiegenden Mehrheit des Volkes, nicht mobilisieren konnten? Wir Mehrheit des Volkes, nicht mobilisieren konnten? Wir knüpften an den spezifischen Charakter des Menschen an, der im Gegensatz zum Tier seine Nahrung selbst produziert. Wie konnten die Faschisten dies erfolgreich als die Lehre der Untermenschen darstellen, sie, deren Theorie gerade die tierische Natur des Menschen als höchsten aller Werte setzt, und gerade diese Lehre zur Quelle für Begeisterung und Freude machen? Was nutzte die Verschraubung einer Theorie, die erlaubte, nachträglich alles zu prophezeien, die schließlich alles, was ist, für vernünftig erklärte, den kühnsten Anhängern gestattete, jede Niederlage in einen Sieg umzudichten!
Die Nazis haben es verstanden, Gemütswerte zu mobi lisieren, Minderwertigkeitsgefühle zu überkompensieren. Diese Arationalität müssen wir verstehen. Sonst lebt die Allweisheit der einmal durch die„ Tatsachen" festgelegten Weltauffassung weiter, auch wo die Realität, weit entfernt, nur gedanklich wird im Exil.
-
In Deutschland existiert heute keine revolutionäre Situation. Die Gnadenfrist, welche die Entwicklung den italienischen Sozialisten gewährte, blieb uns versagt. Die illegale Arbeit wird erst nach langer Zeit Früchte tragen Die namenlosen Leiden und Opfer, die Opfer und Leiden der Namenlosen, der Heroismus derer, die, von Tortur und Qualen ohne Ende bedroht, heute in Deutschland illegal arbeiten, müssen im großen Schuldbuch unseres illegal arbeiten, müssen im großen Schuldbuch unseres Herzens verwahrt sein.
Es gilt für uns den Kontakt mit der unterirdischen
Wirklichkeit unserer Heimat nicht zu verlieren, die autochthone Fragestellung zu erkennen, die manche liebgewordene Unterscheidung verwirft. Sonst werden wir bald die Sprache dort nicht mehr verstehen. Hüten wir uns, jede kleinste Bewegung, die dem eigenen Antrieb zugeschrieben wird, zu vergrößern, das Blatt mit Siegesnachrichten zu füllen, entstonden durch falsche Perspektive, aufgeblasen durch wuchernde Hoffnungen.
Wir dürfen den Nazis nichts glauben, nicht einmal die Größe der von ihnen eingestandenen Opposition. Denn um die Fortdauer des Terrors auch im faschistischen Alltag, der grau ist wie der Alltag jeder Krise, zu rechtfertigen, müssen die Nazis die Bedeutung des inneren Feindes vergrößern.
An zwei Revolutionen haben wir die Bedingungen erkannt, unter denen sie möglich ist: ein System stirbt ,, Don selbst", wenn niemand mehr bereit ist, für es zu sterben. Wenn durch alle Gesellschaftsschichten das Bemußtsein der Instabilität hindurchgezogen ist, vermag die organisierte, zielbewußte Minderheit sich gegenüber der apathisch gewordenen Mehrheit durchzusehen. Selbst wenn Europa nicht im Krieg versinkt, werden noch Jahre vergehen, bis die Enttäuschung über die nicht gehaltenen Versprechungen, die Zermürbung durch die Krise, die Angst vor der Denunziation sich verwandeln in das Bewußtsein der Unmöglichkeit einer Fortdauer, bis die Waffen deswegen keine Grundlage der Herrschaft mehr bilden, weil die zugehörige andere Basis, die Propaganda, abgeſtumpft vor tauben Ohren klingt, bis nirgends mehr. das Dutzend Maschinengewehre besetzt werden kann, das genügt, um die waffenlose Stadt zu beherrschen.
Diese Betrachtung soll uns ermutigen. Denn wir können nur siegen im Bewußtsein der Schwere des Kampfes und der Höhe des Einsatzes. Vor allem müssen wir uns klar werden über die Größe des Ziels, das meit über alles hinausragt, was bisher vor uns stand. Die Alternative lautet: Untergang in die Barbarei oder Sozialismus und damit Rettung dessen, was die bürgerliche Gesellschaft an Traditionswürdigem ge schaffen hat.