Deutsche Stimmen Beilage zur Deutschen Freifieit"

Samstag, den 16. Juni 1934

Ideologen des Cäsarenwahnsinns

Von Jean Jacques

Vor kurzem stand in diesem Blatte eine Parodie mit nur allzu wahrem Hintergrunde. Der Kaiser Nero gibt Meinungs­freiheit, weil ihn seine gleichgeschalteten Senatoren lang­weilen, und läßt dem ersten, der schüchternen Gebrauch davon macht, den Kopf abschlagen. Der Cäsarenwahnsinn in Reinkultur ist bei den heutigen deutschen Machthabern in der Tat wieder auferstanden, und der übergroße Teil des heute in Deutschland wenn nicht Gedachten, so jedenfalls Gedruckten gilt seiner Bestärkung. Cäsarenwahnsinn be­deutet im genauen Sinne: der Cäsar läßt sich zum Gotte er­klären und als Gott anbeten. Gewiß hatte er dabei auch be­reits seine Privatdozenten, die für den neuen religiösen Kultus innerhalb kürzester Frist die blitzblanke passende Religionsphilosophie zu liefern hatten. Im heutigen Deutsch­ land hat jedenfalls diese Art Metaphysik noch Hochkonjunk­tur. Die Ideologien der Führervergöttlichung finden in zahl­losen kleinen Schriften ihren Niederschlag. Allerdings sind vielleicht wir in der Emigration ihre treuesten und bald -ihre einzigen Leser.

Lassen wir das viele unbedeutende Zeug beiseite, mit dem heutigen Anwärter der Universitäts - Karriere die Absol­vierung ihres geistigen Geländedienstes dartun. Greifen wir. zwei Schriften heraus, in denen Tiefsinn und Scharfsinn schmählich vergoldet werden, um die blutige Stirn der Neronen zu bekränzen. Der neuernannte Führer" der Reichsuniversität Königsberg hält seine Rektoratsrede. Es ist der Philosoph Heyse, den man mit Recht als ge­diegenen Forscher in der antiken Philosophie und als einen ernsthaften Vertreter der jüngeren Philosophen- Generation schätzte.( Wenn er auch stets durch die Verstiegenheiten des berühmten Heidegger, des ersten Nazirektors in Freiburg i. Br., zu stark beeinflußt war.) Hätte man ihm in seiner Privatdozentenzeit von Rosenbergs ,, Mythus des 20. Jahr­hunderts" gesprochen, er hätte mit verächtlichem Lächeln geantwortet. Peinlich zu sehen, wie dieser Kenner der An­tike heute alle paar Seiten mit den Worten ,, die Griechen, dieses durch und durch nordische Volk" dem Rosenberg seine Reverenz erweist. Oder wie er im Vorübergehen den SA.- Dienst als ein von jedem Militarismus und jeder Auf­rüstung zu unterscheidendes sozialistisches Training" be­zeichnet.( Röhm war eigentlich noch der bessere Meta­physiker, als er die SA. einmal vor der ausländischen Presse eine Gemeinschaft der Gläubigen" nannte.)

Schlimmer aber bei Heyse ist es: für diesen Denker gibt es keine Probleme mehr, sondern nur noch ein beseligtes Schwelgen in dogmatischen Gewißheiten. Die große Er­neuerungsbewegung, deren Träger und Vollstrecker der deutsche Nationalsozialismus ist, dieser einheitliche meta­physische Akt des deutschen Lebens ,, hat radikal alle Ideolo­gien eines zu Ende gehenden Zeitalters aufgelöst und zer­stört. Mit ihm hebt endlich das neue tausendjährige Reich an, das von all den Spannungen und Krisen der Neuzeit in die Geschlossenheit eines neuen Mittelalters führt. Die ,, Einheit von Wissenschaft und Leben, Idee und Existenz, Philosophie und Politik" ist durch die Rückkehr zum heroischen Urwesen des Geistes" erreicht. So verkündet ge­waltiges Getöse den Sonnenaufgang der neuen Religion, so kreisen die metaphysischen Berge. Aus dem Nebel aber tritt schließlich ein absonderlicher Spintisierer in SA.- Uniform, der den rechten Arm hochreckt und als den mit Spannung erwarteten Inhalt seiner Heilsbotschaft verkündet: ,, Nur ein Gesets gilt für die heutige Wissenschaft: den tiefsten Ab­sichten und Zielen des Führers zu dienen, der Idee und der Wirklichkeit des neuen Reiches."

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Ein anderes Beispiel dieser Art. In dem Verlag von A. Protte, der ehemals die ,, Neuen Blätter für den Sozialis­mus" herausgab, erscheint jetzt eine Schriftenreihe, die Georg Förster mit dem Thema Freiheit im autoritären Staat" eröffnet. Hier wird ein gewal­Meister tiger ideologischer Apparat aufgeboten, Goebbels Forderung nach einem Journalismus und einem geistigen Leben zu befriedigen, die zugleich schöpferisch und uniform sein soll. Wem das als ein unlösbarer Widerspruch erscheint, der wird darüber belehrt, daß es zwar bei einer Diktatur wie der russischen keine Form von geistiger Freiheit geben kann. Denn dort ist ,, reine Mechanik", dort wird dem empirischen Staate der schöpferische Geist des einzelnen untergeordnet. Im dritten Reiche" aber wird versteht sich dieser Geist eingeordnet in den physischen Staat. Wenn Hegel den Staat als ,, irdischen Gott" bezeichnet hat, wo wäre dieser reiner inkarniert als im ,.dritten Reiche"?! Dieses ist auserwählt vom objektiven Geiste der Geschichte, seine Regierung kann einmal sozu­sagen empirische Fehler machen, ist aber im ganzen meta­physisch unfehlbar. Denn sie verkörpert die einzige ge­schichtliche Möglichkeit und Chance für Deutschland . In einer Diktatur des mechanischen Zwanges mag der Staat das ,, kälteste aller Ungeheuer" sein, in ihm mag das Geistes­leben in journalistischen Grammofonplatten" aufgehen.

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In der besten aller Diktaturen gehen zwar ,, Konzentra­tionslager, Zensur, Gleichschaltung als sinnvolle Funktionen aus dem Wesen des autoritären totalen Staates hervor", aber es gilt auch zugleich der Satz: ,, Der Staat greift, vermöge seines werthaltigen Seins, der freien sittlichen Entscheidung des Menschen vor, er nimmt sie ihm ab." Denn dieser Staat ist ja eben der Gott auf Erden, das an und für sich Gute, die verwirklichte sittliche Substanz. Wessen Protestantis­ mus " aber durch diese ,, katholisierende" Entscheidung un­befriedigt ist, wer die sittliche Entscheidung nicht ab­genommen haben will, wer die Frage stellt, wie Schöpfertum noch möglich sein soll in einem Gemeinwesen, das es zum mindesten überflüssig macht, der wird durch Emporführung zu den höchsten Weihen dieser Staatsphilosophie zufrieden­gestellt.

Diese liegen natürlich im Führerprinzip. Versuche es nur, dich mit dem Führer innerlich zu identifizieren und die Stimme deines verantwortlichen Gewissens wird sprechen. Dann wirst du deine schöpferischen Kräfte strömen fühlen. Du wirst deine Freiheit in der autoritären Gebundenheit erleben. Du mußt dich dabei natürlich hüten, in libera­listische Autonomie zurückzufallen, bei der jeder sein

eigener Führer ist. Denn Schöpfertum und deine eigene Ver­antwortung dürfen sich nur auswirken im schöpferischen Glauben an den, der die Wahrheit ist, an den Erwählten und Gottgesandten.

Ist das nicht wirklich eine Ideologie des Cäsarenwahn­sinns? Der Staat ist Gott , aber nicht der Staat als Erfah­rungstatsache, der sich im Apparat, in Gesetzen und in der Zwangsordnung darstellt. Vielmehr die Seele des Staates ist es, sein immaterielles Prinzip, das sich im Führer ver­körpert. So wird der Führer zum irdischen Gotte verklärt. Der Altar für das Götterstandbild des Casars wird im 20. Jahrhundert aus Ideo. logien gemauert.

Gibt es eine Hoffnung für eine so erzogene Jugend, ein­mal aus diesem Meer der Phrasen und der Sophistereien auf­zutauchen? Man schöpft solche Hoffnung wieder, wenn man die tapfere Schrift des Leipziger Denkers Th. Litt, Die Stellung der Geisteswissenschaft im nationalsozialistischen

Wahre Leckerbissen

Goebbels , der Reichspropagandaminister, hat angeblich Tagebuchblätter vom 1. Januar 1932 bis zum 1. Mai 1933 veröffentlicht. Titel: Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei". Der Titel weist auf eine der interessantesten und schmäh­lichsten Phasen der deutschen Geschichte hin, die notwendig der historischen Durchleuchtung bedarf. Wer glaubt, daß das Buch dafür eine wichtige Quelle sein werde, wird schwer ent­täuscht sein. Es ist das Buch eines Propagandisten, der für sich selbst Propaganda machen will und sich dabei ungewollt so zeichnet, wie er ist nicht wie er gesehen werden möchte. In diesem Zeitraum von 16 Monaten gibt es mehrere wich­tige Punkte. Erster Präsidentschaftswahlkampf. Am 22. Fe­bruar proklamiert Goebbels Hitler als Präsidentschafts­kandidaten. Tagebuch von Goebbels ,, Der Führer gibt mir die Erlaubnis, am Abend im Sportpalast vorzuprellen." Also hat Goebbels Hitler nicht vor vollendete Tatsachen gestellt? Der Historiker wird sagen: nachträgliche, einseitige, zu­gunsten Hitlers gefärbte Behauptung, die stärkstem Zweifel begegnen muß.

Von seinen weiteren Darstellungen einige Zitate über den Sturz von Brüning und Schleicher:

14. April( SA.- Verbot). ,, Das ist Gröners Geschoß. Viel­leicht aber wird er darüber zu Fall gebracht. Uns wird mitgeteilt, daß Schleicher seinen Kurs nicht billigt. Anruf einer bekannten Dame, die mit General Schleicher be­freundet ist. Der General will zurücktreten."

26. April. Graf Helldorf war bei Schleicher. Der will eine Kursünderung vollziehen."

8. Mai. Am Sonnabend kommen die Sendboten und be­richten, was los ist. Der Führer hat eine entscheidende Unterredung mit General Schleicher; einige Herren aus der nächsten Umgebung des Reichspräsidenten sind dabei. Alles geht gut. Der Führer hat überzeugend zu ihnen ge­redet. Brüning soll in den nächsten Tagen schon fallen. Der Reichspräsident wird ihm sein Vertrauen entziehen. Wenns gelingt, dann haben unsere Unterhändler, an ihrer Spitze Stabschef Röhm, ein Meisterstück gemacht." 13. Mai. Wir bekommen Nachricht von General Schleicher. Die Krise geht programmgemäß weiter. Der Reichspräsident ist nach Neudek abgereist."

18. Mai. ,,. Die geheime Aktion gegen ihn geht unentwegt weiter. Er ist bereits vollkommen isoliert. Unsere Wühl­mäuse sind bei der Arbeit, die Brünings Position voll­kommen zernagen.

19. Mai. ,, Sendboten von General Schleicher: man ist schon dabei, die Ministerliste aufzustellen." Im gleichen Stile wird Schleichers Sturz abgehandelt: 24. Januar: ,, Schleichers Stellung ist jetzt stark ge­fährdet. Er scheint im Augenblick noch nichts zu ahnen. Sein Sturz wird über Nacht kommen. Nun fällt er, wie er so manchen anderen zu Fall gebracht hat."

Kopfschüttelnd fragt sich der historisch interessierte Leser: wo bleiben die Probleme der deutschen Politik? Er liest von einer rasenden Wahl- und Propagandamaschine, die ebenso Selbstzweck zu sein scheint wie die erstrebte Macht, er findet einen wüsten Kriminalroman von Intrigen, Wühlmäusen, Sendboten, Damen, Kamarilla, er ahut dahinter einen Reichs­präsidenten, der von Cliquen bald hierhin, bald dorthin ge­schoben wird und er fragt sich schließlich: worum in aller Welt ging es denn? Ebenso fragt er: wie kamen denn diese Leute an die Macht? Er erhält weder auf die eine noch auf die andere Frage eine Antwort, er kann sie nur ahnen!

Greuelmärchen

Aus den Fingern gesogen von Georg Wilman

Das Sondergericht Berlin verurteilte vier SA.- Leute wegen Mißhandlung unschuldiger Gefangener zu je 15 Jahren Zucht­haus. In der Urteilsbegründung hob das Gericht als straf­verschärfend hervor, daß es sich bei den Mißhandelten vor. wiegend um gänzlich unpolitische jüdische Kleingewerbe­treibende gehandelt habe.

Durch Verfügung des Reichspräsidenten vom 12. Mai ist das Vermögen der jüdischen Bankiers Oskar Wassermann ( Deutsche Bank u. Disconto), Salomonsohn , Bleichröder und Jakob Goldschmidt in Durchführung des Punktes 15 des Pro­gramms der NSDAP.( Enteignung der Bank- und Börsenfür­sten) eingezogen worden.

Bei der Grundsteinlegung zum Neubau der Reichsbank in Berlin erschien General Hermann Göring in Zivil.

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Die Zahl der Arbeitslosen unterstügungsempfänger beträgt in ganz Deutschland zur Zeit nur noch 1 416 000.

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Als Beweis seiner pazifistischen Gesinnung hat Reichs­kanzler Adolf Hitler verfügt, daß der pazifistische Schrift­

Ereignisse und Geschichten

vor­

Staat", in die Hand nimmt. Litt kann in diesem Vortrage natürlich nichts gegen die Diktatur und ihre geschriebenen Meinungen sagen. Aber er wagt es, sein Thema in der Art, wie es Wissenschaft und Philosophie ge­legentlich getan haben sollen, als eine ernste Frage, als ein Problem zu behandeln. Und er erhebt Einspruch gegen die Herabwürdigung des Denkers zum bloßen ,, Echo, zum Günstling und Höfling seiner Gegenwart", Einspruch gegen eine Problembehandlung, bei der alle Lösungen schon vorher feststehen. Und der sagt den Nazis unlieblich klingende Wahrheit, wenn er die biologische Rasse als einen bloßen Inbegriff geschichtlicher Möglichkeiten bezeichnet. Wenn er ihre Statik von seelisch- geschichtlicher Dynamik, wenn er Rasse und Schicksal voneinander trennt. Dies war ein Vortrag bei einer Tagung im ,, dritten Reich"? Ja aber ein Vortrag, der nur geplant war und nicht gehalten werden durfte. Das illustriert schlagend die entscheidende Einstellung jener Leute: sie wollen nicht mehr denken und fragen, sie wollen sich in ihren Gewißheiten be­täuben, bis sie mit Heulen und Zähne­klappern aus ihnen erwachen werden

Ein neuee Roman von Josef Goebbels

Die Macht hat ihnen eine feudale Clique um den Reichs­präsidenten unter Duldung der Reichswehr gegeben. Nicht Goebbels und seine Propaganda, so sehr sich das Buch auch um diesen Beweis bemüht! Am 24. April schreibt Goebbels : ,, Wir müssen in absehbarer Zeit an die Macht kommen. Sonst siegen wir uns in Wahlen tot." Der Reichspressechef der NSDAP . Dietrich hat in seinen Enthüllungen über Hitlers Pakt mit der Schwerindustrie den Weg dieser Leute zur Macht schon deutlicher gezeigt! Die Motive der kor­rupten feudalen Clique um Hindenburg sind nie zweifel­haft gewesen. Goebbels schweigt über diese Dinge wie ein Grab. Sie liegen ihm auch nicht und deshalb muß der liebe Gott aushelfen: Gottes Hand, sie hat den Führer und seine Bewegung sichtbarlich geleitet." Das ganze Buch ist eine Enthüllung dafür, daß dieser Mann mit sachlicher Poli fik nichts zu tun hat, daß es ihm nur auf die Befriedigung eines krankhaften Ehrgeizes ankommt. Die Macht als Ueber­kompensation körperlicher Minderwertigkeit. Es ist die De­maskierung von Josef Goebbels durch ihn selbst.

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Goebbels Reden und seine Propaganda sind eine einzige Bestätigung des Satzes: ,, Besonders dort, wo körperliche Minderwertigkeit und soziale Benachteiligung zusammen­treffen, kann ein aktivistischer Typus entstehen, der in der Tobens Unermüdlichkeit seines revolutionär- aggressiven

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gegen alles Höherwertige oder doch Höherbewertete alle anderen weit übertrifft." Scine literarischen Erzeugnisse sind noch enthüllender. Es muß sich selbst beweisen, daß ohne ihn Adolf Hitler nie Reichskanzler geworden wäre. aber Er streut Hitler geradezu widerlich Weihrauch immer mit dem Nachsatz: ich bin es eigentlich gewesen. ( Früher hat er einmal gesagt, er sei der Kopf der Bewegung, und Hitler ihr A....) Diese Eitelkeit sieht aus jeder Zeile hervor. Er lobt sich, daß seine Erzeugnisse ,, wahre Lecker­bissen", an anderer Stelle ,, Kabinettstücke politischer Pro­paganda" werden sollen. Das alles wird vorgetragen in einem Stil, der an die Uebungen von Jünglingen in der Pubertäts­zeit erinnert. In der Tat wirkt das Buch des Propaganda­ministers wie der Pubertätsroman des Studenten Goebbels ,.Michael". Zwar tobt nicht mehr ein Vollbluthengst unter seinen Schenkeln", dafür erzählt er: Pläne geschmiedet. Pistolenschießen geübt", und die Telefone ,, sind heiß von Ferngesprächen". Die kleinen Mädchen, sie lesen es mit eben­60 heißen Backen. Für sie ist die Anhimmelung Hitlers be­stimmt: ,, Der Führer erzählt lang aus seinen Kriegszeiten. Dann ist er ganz groß und hinreißend. Als er geht, herrscht unter uns wenigen eine fast feierliche Stimmung." Es ist der Roman Michaels, zweiter Band. Ohne Format, eine Sammlung von schlimmsten Plattheiten, eine Angelegenheit nicht für den Historiker, sondern für den Psychopathologen. Aus jeder Zeile sieht der Klumpfuß hervor, sei es, daß er sich selber beweihräuchert(, Wir haben die besten Redner der Welt"- ,, Es brennen nur wenige Flammen in Deutschland "), sei es, daß er in boshafter nachträglich er­fundener Konstruktion Gift gegen Gregor Strasser verspritt, den er nicht nur aus Ehrgeiz haßt, sondern dem er auch die robuste Körperlichkeit neidet.

Die einzelnen Angaben des Buches haben keinen größeren historischen Quellenwert als die des Romans Michael. Der Herr Reichspropagandaminister muß divinatorisch begabt sein: manchmal hat er bei seinen Tagebucheintragungen schon gewußt, was Monate später sein würde! Max Klinger.

steller Carl von Ossietky unverzüglich in Freiheit gesetzt wird.

Zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan wurde ein Konkordat abgeschlossen.

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Hitlers Mein Kampf " wurde von der Reichsregierung wegen Beschimpfung und Verächtlichmachung befreundeter Staaten verboten.

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Die Zahl der in deutschen Konzentrationslagern Inhaf tierten beträgt 417.

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Das Deutsche Reich ist eine Republik . Die Staatsgewalt geht vom Volke aus.

Der Autor von ,, Cavalleria Rusticana " gestorben In Livorno ist, siebzigjährig, Jean Targioni Tozetti ge­storben, der Verfasser des Textbuches von ,, Cavalleria Rusti­ cana ", der meistgespielten Oper von Pietro Mascagni . Er hat für Mascagni auch mehrere andere Opernbücher ge­schrieben, und war in Italien als Dichter sehr geschätzt. To­zetti hat sich übrigens auch politisch betätigt, er war ein Anhänger des italienischen Faschismus und war lange Jahre Bundessekretär dieser politischen Bewegung