Deutsche   Stimmen. Beilage zur Deutschien Freiheit" Ereignisse und Geschichten

Dienstag, den 19. Juni 1934

Unwissen ist macht

Verdummung und Vechetzung in deutschen   Schulen

Durchkreuzte das deutsche   Proletariat seit Jahrzehnten unter dem Wahlspruch ,, Wissen ist Macht" die Bildungs­privilegien der bürgerlichen Stände, erkämpfen sich Jung­arbeiter, Söhne unbemittelter Eltern, in der Republik   viele Wissensgebiete, die bis dahin nur den Protektionskindern der herrschenden Klasse offen standen, so folgen jegt Hitler und seine Mitdiktatoren einer Devise, die ihnen genehmer ist, der Devise: Unwissen ist Macht". Unwissen des Volkes bedeutet Macht für Ausbeuter, Usurpatoren, Sklavenhalter und blutige Tyrannen. Wenn also heute in den deutschen  Volks-, Mittel- und Berufsschulen nicht mehr das Nötige, sondern bestenfalls nur das Nötigste gelehrt wird, so liegt diese Entgeistigung durchaus im Wesen nationalsozialistischer Machtpolitik begründet.

Zurückschraubung der geistigen

Ansprüche

Gewisse bürgerliche Akademiker- und Intellektuellenkreise begrüßen den Niedergang der allgemeinen Bildung mit Freuden, sichert er ihnen doch ein Privileg, das sie schon bei­nahe verloren glaubten. Immer wieder melden sich gerade in wissenschaftlichen und halb wissenschaftlichen Zeitschriften begeisterte Verfechter des neudeutschen Schulwesens zum Wort. So zählt in der Zeitschrift für ärztliche Fortbildung" ( Berlin  - Jena  , 15. April 1934) ein Arzt einige Vorschriften für die Ueberwachung des Jugend- und Wehrsports auf. Punkt 3

lautet:

Notwendig ist straff organisierte Zusammenarbeit von Schule und Sportleitung( Zurückschraubung der geistigen An­sprüche besonders bei Mädchen!)" Diese Zurückschraubung" wird mit derselben Selbstverständlichkeit gefordert wie etwa ausreichender Schlaf und im Lande der Dichter und Denker wird keiner es wagen, dagegen Protest zu erheben.

Nun geht es aber bei allem Abbau doch nicht an, den Stundenplan auf Lesen, Schreiben und Rechnen zu redu zieren. Das wäre allzu ehrlich. Welchen Ausweg wählt man? Einen einfachen: die Lehrstunden, die nicht rein mechanische Fähigkeiten vermitteln sollen, werden schlechthin zur Züch­tung künftigen Kanonenfutters benügt, werden teils der Ver­dummung, der Hirnverkleisterung geweiht, teils dienen sie zur Fortsetzung des Hitlerjugend  - ,, Dienstes". Jene ,, Wehr­haftmachung"( zu deutsch  : nationalistische Verhegung), der die Kinder in der Hitlerjugend unterzogen werden, vervoll­kommnet die Schule.

Geschichtsunterricht

Die Zeitschriften, in denen Lehrer für Lehrer schreiben, geben natürlich die beste Auskunft darüber, was gegenwärtig in Deutschland   gelehrt und-leider gelernt wird. Vor uns liegen einige Exemplare dieser Gattung, die in ihrer Gesamtheit über den Durchschnittsstundenplan recht gut informieren. Da ist zunächst der Geschichtsunterricht. Von den 14 Jahren Mißwirtschaft allein kann der sturste Bakel­schwinger sein Pensum nicht bestreiten, auch der ferneren Vergangenheit müssen einige Lektionen gestiftet werden. Und in welchem Lichte hat diese Vergangenheit vor der Jugend des ,, dritten Reiches" zu erscheinen? Das ,, Deutsche Philologenblatt", Leipzig  ( 41/45) verrät es uns:

,, Zu den Hochzielen des nationalsozialistischen Staates gehört es selbstverständlich, daß die Jugend des deutschen  Volkes wieder durchdrungen sein muß von heldischer Gesin­nung, wieder erfüllt sein muß von dem hehren Gedanken der Wehrhaftigkeit. Kein besseres Mittel gibt es aber zur Er­zeugung solch innerer Gesinnung als die stolze Kriegs­geschichte deutscher   Vergangenheit... Wer aus der Kriegs­geschichte weiß, daß der Opfertod fürs Vaterland unseren Vorfahren zu allen Zeiten eine Selbstverständlichkeit war und daß auch die Kriege der Vergangenheit unerhört blutig waren, dem werden diese kriegsgeschichtlichen Kenntnisse ein innerer Antrieb zur Pflichterfüllung sein, selbst im Toben der modernen Feldschlacht.... Deshalb gebührt der Kriegs­geschichte, weil sie mehr als irgend etwas anderes der Er­weckung wehrhafter Gesinnung dient, ein Ehrenplatz im vaterländischen Geschichtsunterricht des dritten Reiches". Der Weltkrieg kann natürlich nicht gut übergangen werden. ' Aber von der deutschen   Niederlage darf nichts verlauten( es war ja angeblich keine Niederlage, es war ein von hinten er­dolchter Sieg). Deshalb müssen

die Ereignisse des Weltkrieges so besprochen werden, daß die großen strategischen Linien und die unerhörten Leistungen des deutschen Heeres deutlich werden". Außerdem empfehle es sich, die Geschichte des Heimat­regimentes(..dessen Nummer ja auch die Heimatsstandarte der SA. trägt") besonders sorgfältig zu behandeln.

,, So wird man gleichzeitig ein Stück besonderer Heimat­

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geschichte im besten Sinne treiben. Gerade Kriegsgeschichte wird von den Schülern mit erfreulicher, natürlicher Begeiste wird rung entgegengenommen. Wovon könnte auch eine gesunde Jugend mehr ergriffen werden?" gesunde natürliche Begeisterung Im besten Sinne Jugend. Gaskrieg, wo ist dein Schrecken? 1914 saßen aber tausend patriotische Pauker unabkömmlich hinter den Kathedern und begeisterten sechzehnjährige Kinder für den Freiwilligentod. An Lehrernachwuchs dieser Art mangelt es im dritten Reiche" keineswegs. Daß der Verfasser des zitierten Artikels als Anschauungsmaterial historische Zinn­soldaten in ausreichendem Maße" fordert, braucht kaum hinzugefügt zu werden. Der deutschen Jugend soll der Krieg als Kinderspiel erscheinen und außerdem ist ja genügend Geld für derartige Anschaffungen vorhanden, seitdem Schul­

zuerst die nordischen Heldensagen. Die ,, Mittelschule", Halle ( 48/1) lobpreist ihren ethischen Gehalt:

,, Gefährlich leben, das heißt dem nordischen Helden nach­leben. Heldischer Kampf, heldische Liebe, heldischer Glaube, heldischer Haß werden im deutschen   Jungen immer eine aufnahmebereite Seele finden."

Der heldisch- heldisch- heldischen Heldenhaftigkeit tut auch ein bißchen Mord und Verbrechen keinen Abbruch, im Gegenteil:

Der alles durchdringende Ehrbegriff macht dieses Menschentum sauber und rein, treu und truglos, auch wenn es im Blute watet. Unter Männern und Frauen finden sich wilde Verbrechernaturen; aber die reine und klare Luft ringsum macht auch sie durchsichtig wie Kristalle."

Die Neue Deutsche Schule" mahnt daran, das neue Schrift­tum nicht zu vergessen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob Schund gelesen wird, wenn nur das Parteibuch des Dichters in Ordnung ist:

,, Gerade um des zeitgebundenen Schrifttums willen muß der Lehrer sich von der in den legten Jahrzehnten vorherr­schenden Auffassung freimachen, als müsse alle Dichtung, die an den Schüler herantritt, Höhenkunst von Ewigkeitswert sein. Entscheidend ist zuerst das Was und nicht das Wie." Die ,, Mittelschule" will nicht nachstehen und trumpft auf: ,, Das Horst- Wessel- Lied zeigt die Dichtung in ihrer menschenformenden und schicksalschaffenden Macht. Dich­tung ist rassebedingt. Das ist unschwer einzusehen."

Auch im Deutschunterricht darf natürlich die unmittelbare Kriegshetge nicht außer acht gelassen werden, die Schüler könnten sonst den Hitlerschen Friedensreden glauben, die doch gar nicht für das Inland bestimmt sind. Deshalb die Mahnung für Deutschlehrer:

,, Vergessen wollen und dürfen wir auch nicht, wie Fremd­rassige unsere Gefangenen während des Weltkrieges be­handelt haben."

Geographie

So! Und nun ist Erdkunde an der Reihe. Niemand glaube, daß daraus nichts zu machen wäre. Wieder ist es die ,, Neue Deutsche Schule"( Monatsschrift für alle Fragen der Volks­schule), die sich kräftig ins Zeug legt. Der Atlas ein Unheil?" fragt sie und bestätigt:

,, Man muß einmal offen sagen, daß der Atlas manchen Schaden stiften kann. Jeder Atlas muß nämlich, wenn er als zuverlässig gelten will, das politische Staatenbild in der heute gültigen Form festhalten."

,, Andererseits aber wollen wir dem Schüler zeigen, daß gerade dieses gegenwärtig geltende Staatenbild durchaus nicht etwas Starres ist, daß es vielmehr durch bestimmte geschicht­liche Vorgänge erst so und so geworden ist, und daß es sich auch, wenn einmal die Kräfte, die sich in diesen Formen fest­gelegt haben, wechseln, auch in Zukunft geändert werden wird. Daß gerade wir Deutschen   allen Anlaß haben, die Bedingtheit der politischen Karte von heute immer wieder zu betonen, ist selbstverständlich."

Das ist deutlich genug. Und im gleichen Stile geht es seitenlang weiter:

..Der Lehrer wird jeden Wechsel dieser Kräfteverteilung schildern und dabei aufzeigen, wie die Grenzen allmählich ihre Verbindlichkeit verlieren, als hart und ungerecht empfunden werden, wie sich, trotzdem die politische Grenze ihre Gültigkeit noch weiter behält, volksmäßig ganz neue Verhältnisse herausbilden und schließlich die Grenze zusammenbricht und neue staatliche Abgrenzungen notwendig

werden."

Während Tausende von deutschen   Lehrern Millionen deutschen   Kindern das klarmachen, gibt Hitler   eine Loyali­tätserklärung nach der andern ab, und schließt einen Nicht­angriffspakt mit Polen  .

Wehrgeographie

Mit der simplen Erdkunde allein ist es übrigens in den Schulen nicht mehr getan. Ein ganz neues Fach wurde in den Lehrplan aufgenommen, es nennt sich, Wehrgeographie". Wer sich davon bisher keinen rechten Begriff machen konnte, der erfährt Näheres in der Zeitschrift für Berufsbildung und praktische Unterrichtsgestaltung". Teubner- Verlag, Leipzig  - Berlin  ( 7/7). Kam es in den anderen Stunden mehr darauf an, die deutsche Kriegslust zu loben, so gilt es hier, die der anderen Völker zu tadeln:

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,, Wie sähe es aus, wenn Deutschland   von den unter sich verbündeten Nachbarn, Frankreich  , Belgien  , Polen   und der Tschechoslowakei  , mit Krieg überzogen würde? Ost­ preußen  , infolge der Durchstoẞung des deutschen   Raumes vollständig vom Mutterlande getrennt, hat die bedrohlichste Lage. Schlesien   steckt in der polnisch- tschechischen Um­klammerung. Im Ernstfalle würden sich nach etlichen Tages­

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märschen polnische und tschechische Regimenter irgendwo in Niederschlesien   die Hände reichen. Berlin   ist stets in Gefahr."

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Erziehliche Auswertung: Ich will meinem Volke gerade in der Zeit der Gefahr dienen! Treue gelobe ich meinen deutschen   Führern! viel Feind,

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Auch Friderikus verjudet

Otto Gebühr   und Theodor Loos  

Im Kampf gegen die monarchistischen Geister im ,, dritten Reich" haben die Nazis jetzt wieder einmal einen großen Sieg errungen. ,, Fridericus Rex" wurde endlich eine jüdische Großmutter nachgewiesen. Es ist zwar nicht der wirkliche ,, alte Fritz", den man solchermaßen diffamiert hat, aber sein in Deutschland   seit Jahren anerkanntes Ebenbild, sein sozusagen von den neuen Machthabern amtlich an­erkannter Geist, der sich unter dem bürgerlichen Namen Otto Gebühr   versteckte. Noch vor gar nicht langer Zeit, als innerhalb der nationalsozialistischen Partei die mon­archistischen Gefühle für die Hohenzollern   noch hoch auf­flammten, wurde Otto Gebühr   anläßlich der Erneuerungs­feier an den Sieg von Leuthen  , als Fridericus Rex  ", in dessen Uniform und auf einem Schimmel über das nächtliche. Schlachtfeld reitend, gefeiert. Jetzt wurde dem Spuk durch die Entdeckung der nichtarischen Großmutter ein unrühm­liches Ende bereitet.

Mit Otto Gebühr   wurde gleichzeitig auch der Schau­Blut­spieler Theodor Loos   wegen nichtarischer zusammensetzung aus dem neudeutschen Theater- und Film­leben verbannt. Es ist nichts so fein gesponnen Auch wenn man sich noch so sehr dem Mächtigen verschreibt und ihm die Pfoten leckt!

Nordische Kunde

Der Fahnenträger am Feuerrad

Vor kurzem tagte in Lübeck   die Nordische Gesellschaft  . Kultusminister Rust eröffnete sie mit einer Festrede, worin er die aus Norwegen   und Dänemark   erschienenen Schrift­steller Johan Bojer   und Leck Fischer begrüßte und Knut Hamsun   pries, der sich öffentlich zum dritten Reich" be­kenne und eine Gewähr dafür sei ,,, daß auch alle andern Streiter einer europäischen   Kulturgemeinschaft mit ihm das große Ringen des deutschen   Volkes begreifen". Minister Rusts Rede klang mit den Worten aus: ,, Die in Deutschland  gewonnene Erkenntnis wird sich bald in der ganzen Welt durchsetzen. Es bricht der völkische Tag an, und wir sind die Vorhut dieses Tages. Das Feuerrad des Hakenkreuzes ist aus der Nacht über den Horizont emporgestiegen. Deutschland   marschiert voran, einer trägt unsere Fahne, wir andern folgen. Aber Adolf Hitler   ist nicht nur das Sinnbild deutscher   Auferstehung, nein, er ist eine Welthoffnung, er ist der Bannerträger einer neuen Welt."

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Wenn du mich liebst...

Die Folgen einer ,, Carmen"-Kritik

Das Berliner 8- Uhr- Abendblatt" veröffentlichte folgende Erklärung:

,, In der Ausgabe vom 22. Mai 1934 unserer Zeitung wurde eine Kritik veröffentlicht, die die Aufführung der Oper Carmen" in der Berliner Staatsoper zum Gegenstand der Besprechung hätte.

In Ton und Inhalt entspricht diese Kritik in keiner Weise den hohen Anforderungen, die man bei einer Be­sprechung einer Aufführung der Berliner   Staatsoper stellen muß. Diese Kritik läßt jeden sachlichen und künstlerischen Ernst vermissen. Wir lehnen sie deshalb ab und verurteilen sie auf das schärfste.

Der Verfasser und verantwortliche Schriftleiter Erich Knauf   ist mit sofortiger Wirkung seines Postens enthoben worden und aus der Schrift­leitung ausgeschieden. Hauptschriftleitung und Verlag." So hat sich wohl noch keine Zeitung in der Welt er­niedrigen müssen!

List und Kipnis  

Nachdem der erste Bassist der Staatsoper, Emanuel List  , der Nichtarier ist, im vorigen Jahre freiwillig seine Stellung aufgab, obwohl seiner weiteren Tätigkeit nichts im Wege stand, und nach Amerika   ging, verläßt nun auch der zweite bedeutende Bassist Alexander Kipnis  , ebenfalls Nicht­arier, aus eigenem Willen seine bisherige Wirkungsstätte.

Zeit- Notizen

Inge und Egil

Germanische Erziehung.

Eine Nazine namens Inge Ewald schwatt über die Jugend­erziehung bei den alten Germanen Hymnisches so: ,, Bis zu welchem uns heute unglaublich scheinenden Grade dies Gewährenlassen gehen konnte, zeigt die Geschichte des Sän­gers Egil. Der erst Siebenjährige wird während des Ball­spiels von seinem älteren Bruder verhöhnt und erschlägt ihn. Und da er dann nach Hause zurückkehrt, ließ sich sein Vater nichts merken, seine Mutter aber meinte, er würde einmal ein Wiking und wenn er in das richtige Alter käme, müßte man ihm ein tüchtiges Schiff geben. Diese Stellung­nahme der Eltern wird uns vielleicht begreiflich, wenn wir bedenken, welch harten Kampf Land und Klima von jedem verlangten, der sich siegreich behaupten wollte. In dieser Umgebung konnte und durfte eine Erziehung niemals darin bestehen, den Willen und Selbsterhaltungstrieb des Kindes zu brechen und es an Gehorsam in allen Fällen" zu ge

wöhnen."

Feinde ringsum ich habe es nicht gewollt viel Ehrmit Gott für Kaiser und Reich! So fing es auch Cäsar Zottel enthüllt

damals an.

Wer den geschilderten Lehrstoff überblickt und sich noch den nötigen Rassewahnwity hinzu denkt( denn ,, Rassen­ kunde  " fehlt in keinem Stundenplan), der wird ein unge­Schuljugend aussieht. Wo sind die Aerzte, die dieser Seelen­und Hirnpest Einhalt gebieten? Otto Kahr.

speisungen und Erholungsfürsorge so gut wie abgeschafft fähres Bild erhalten, wie es in den Köpfen der neudeutschen

sind.

Deutsche Sprache und Literatur

Als zweites Fach steht Deutsch  " auf unserem Stunden­plan. Die Neue Deutsche Stunde"( 7/12) schreibt:

Wie im Bereich der Sprachbildung ist auch in dem des Schrifttums als oberstes Bildungsideal das nationalpolitische

Hitler- Knoblauch

Um der heimischen Landwirtschaft zu helfen, hat eine Pro­

verpflichtend... Nur aus deutschem Geist geborene Dich paganda für deutsche Gewürze" eingesekt. Als solche wer­den bezeichnet: Majoran, Dill, Beifuß, Knoblauch, Senf, Kümmel, Lauch.

tungen können diesem Ziel dienen."

Also auf in die rassenreine Literatur! Da locken natürlich

Durch die deutsche Presse geht eine von Cäsar Zottel verfaßte Glosse, die sich gegen die Tagung der Vereinigung ehemaliger Zivilgefangener und deutscher   Geiseln, die vor kurzem in Verdun   unter Vorsitz Poincarés eine Tagung ab­hielt. ,, Aus dem Schatz ihrer Kriegserinnerungen mögen diese Kriegsopfer mancherlei herausgekramt haben. Krieger­und Kriegsopfervereinigungen gibt es gewiß in allen Län­dern, die vom Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Aber daß sich auch die Zivilgefangenen und deutschen  Geiseln im starken Gefühl des Hasses gegen das Deutsche Reich organisieren mußten war das nötig?"

Das wird im selben Deutschland   gedruckt, das täglich stundenlang Kriegsheße und Kriegserinnerungen aller A: t von all seinen Radiostationen aus in den Aether   sendet.