Pariser   Berichte

Der bescheidene Ministerpräsident

Gaston Doumergue  , der französische   Minister­präsident, bekümmert sich sehr gründlich um den Urlaub seiner Umgebung. Vor einigen Tagen fragte er einen seiner Beamten: ,, Na, machen Sie auch bald Ferien? Wohin wollen Sie denn gehen?" Ich werde wahrscheinlich nach Tourne­feuille fahren, Herr Präsident," war die Antwort.

Tournefeuille   ist der Wohnsitz des Präsidenten bei Toulouse  .

Deshalb rief Herr Doumergue   ganz besonders aus: ,, Nach Tournefeuille?! Aber, mein armer Freund, das sind doch keine Ferien für Sie! Das wäre, glaube ich, noch nicht ein­mal etwas für mich!"

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235,, Monsieur le ministre" in Frankreich  

In 64 Jahren ihres Bestehens zählt die III. französische Republik 235 lebende Minister", die teils noch im Amte sind, teils zurückgezogen leben, einige amtsmüde, andere täglich bereit, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Es ist aber

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gebildet, kinderlieb, gesund, tüchtig ( nur gelegentliche Hilfe vorhanden) als Haustochter nach Antwerpen  gesucht.

Später Ferien und Reisevergütung. Gefl. Angebote mit Bild, Lebenslaut und Ansprüche befördert unter, Frau G. M." die Expedition.

Well Deutschland aufrüste

Paris  , 18. Juni. Ere Nouvelle und Ami du Peuple" beschäftigen sich am Montag mit dem deutschen   Moratorium und erklären übereinstimmend, daß der eigentliche Grund für die Transferichwierigfeiten in den großen Rüstungs­ausgaben der Reichsregierung liege. Die Ere Nouvelle" be tont, daß die Wirtschaftler diese Schwierigkeiten zwar sehr einfach erklären fönnten, wenn sie darauf hinweisen, daß Deutschland   start verschuldet sei und daß die Zinsen dieser Schulden die Schwierigkeiten heraufbeschworen hätten. Wenn man weiter frage, warum es verschuldet sei, so er= halte man zur Antwort: Weil die innerdeutschen Ein­nahmen allein nicht genügten, die öffentlichen Ausgaben zu decken. Komme man aber auf den Kernpunkt der Angelegen­heit und frage, warum denn diese öffentlichen Ausgaben so groß seien, so gebe es darauf nur die eine Antwort: Weil Deutschland   aufrüste und ungeheure Ausgaben mache, um seine alte Militärmacht wiederherzustellen. Deutschland   or­ganisiere sein Heer mit dem Geld seiner Gläubiger. Der " Ami du Peuple" kommt zu der gleichen Schlußfolgerung und behauptet, daß die große Einfuhr von Rohstoffen zu Rüstungszwecken und großen öffentlichen Arbeiten den ganzen Bestand der Reichsbank erschöpft hätte.

Die schweren Dampfbomber

Von Jng. Kurt Doberer

Jeder dieser Staaten die im Kriegsfalle möglich st viele Flugzeuge zu befizen wünschen, beschäftigt sich zugleich mit dem Problem, wie er im Zustand der Kriegs­autarkie den Treibstoff für die Armee von Motoren be­schaffen kann. Große Bombenflugzeuge und kleine Kampf­flugzeuge gibt es. Aber ob man sie, wie manchen Ländern, auch nur als Frachtflugzeuge und Zubringerflugzeuge be­zeichnet, fie brauchen alle den gleichen Brennstoff. Benzin, nichts als Benzin.

Man hat zwar entdeckt, wie man Benzin nicht nur aus Erdöl  , aus flüssigem Urstoff, sondern auch aus der festen Steinkohle und der brüchigen Braunkohle herstellen kann. Aber die direkte Verwendungsmöglichkeit der dabei ent­stehenden schwerflüssigeren Rückstände würde erst die ganze Lösung der Probleme darstellen. Es ist ein zusätzlicher Ge­minn, daß die Schweröle durch ihre schlechte Entflammbar­feit dem Flugmesen eine neue Sicherung geben könnten. Es ist leicht einzusehen, daß durch die neuerdings ge­machten Versuche, ein Benzin mit geringerer Feuerge­fährlichkeit herzustellen, das eigentliche Grundproblem also gar nicht gelöst wird. Die notwendige Verwendung der Schweröle fann nur über die Konstruktion von neuartigen Flugmotoren gelingen.

Wir erinnern uns zur rechten Zeit, daß der empfindliche Benzinmotor im Flugwesen nur deshalb über die robuste Dampfmaschine stegte, weil die hier am Anfang der Ent­wicklung benötigten Motore nicht stark aber dafür um so Leichter sein mußten. Der Benzinmotor war pro entwickelter Pferdekraft viel leichter.

Mittlerweile ist es jedoch dem Menschen gelungen, ge­waltige Flugschiffe zu konstruieren, die zum Angriff ein paar tausend Pferdestärken benötigen. Erst in dieser Grö­ßenordnung wird die Dampffraft wieder fonkurrenzfähig. Wir wundern uns nicht, wenn Mitte Mai das Pariser " Journal" aus Berlin   meldet, daß es sich in dem sensatio= nellen Spionageprozeß des polnischen Rittmeisters von Sosnowify, der kitty von Berg, der Frau des Chefingenieurs der Siemenswerke und Direktor der Luft­ausrüstungsabteilung, den Kopf fostete, um Ausspähung von Dampfmotoren für Flugzeuge bandelt. Wie die Meldung sagt, soll die Spionage sich auf Versuche erstrecken, die von der Kasseler Lokomotivfabrik Henschel und Sohn in ihren in Berlin   am Flugplay Johannisthal gelegenen Zweigbetrieb im großen Stile unternommen wurden.

eine beträchtliche Zahl, die wohl nur noch von Portugal BRIEFKASTEN

übertroffen wird.

Die alte römische Republik hatte die Höflichkeit, wenn ihre Konsule nach einjähriger Amtszeit ihre Tätigkeit auf­gaben, ihnen ad vitam den Titel eines Konsuls zu belassen. Nicht weniger höflich sind die Nachkommen des früheren Galliens  , wenn es heißt, ihren Exzellenzen den vornehmen Titel zu lassen. Wird ein früherer Minister später Staats­sekretär, der unter dem Minister steht, so bleibt er für den Staat und für alle, die mit ihm zu tun haben ,, Monsieur le ministre". Dieser vornehme Brauch wird nicht einmal in der strengen Atmosphäre der Untersuchungskommissionen ge­brochen. Hier ist nur noch ein Aufsteigen möglich. Bildet einer dieser Minister einmal ein Kabinett, so bleibt er zeit­lebens ,, Monsieur le président".

Von diesen 235 sind nicht alle ausübende Parlamentarier, sondern nur 172 sind an der Gesetzgebung beteiligt. 66 Sena­toren und 106 Abgeordnete. 64 sind weder im Senat noch im Abgeordnetenhaus immatrikuliert, und 12 davon sind es nie gewesen, wie zum Beispiel Marschall Pétain, der augenblick­liche Kriegsminister, und General Denain, der Luftfahrt­

minister.

Es gibt noch 14 ehemalige Ministerpräsidenten, wovon sechs im augenblicklichen Kabinett vertreten sind und drei davon Präsidenten der Republik waren( Doumergue, Poin­ caré  , Millerand).

125,, Minister  " sind nie Chef ihres Büros gewesen, wie zum Beispiel Albert Lebrun  , der jetzige Präsident der Repu­blik; vier waren nie Hohe Kommissare, wie Henri Beranger, der nur Botschafter war.

92 haben ihre Laufbahn gar nicht beendet und sind nie Staatssekretäre gewesen, darunter Jeanneney, der Präsident des Senats, der zweithöchste Beamte der Republik  .

Jeder fünfte Parlamentarier in Frankreich   hat die Chance, Minister zu werden. Eine schöne Proportion für ehrgeizige Staatsmänner.

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Ein korrupter General?

Parlamentarische Aktion in Nordamerika  

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pimbit A and

2. B., Schaffhausen  . Angekommen und verwertet. Aus Köln  . Sie übermitteln uns eine Glosse aus dem national sozialistischen Westdeutschen Beobachter" über den Erkronprinzen: Da rauschen durch den gleichgeschalteten Blätterwald in großer Aufmachung Bilder und Notizen: Der, Kronprinz auf der Fahrt zum Nürburgring." Es ist kaum zu fassen, mit welcher Ahnungs­losigkeit da Politik oder- raten wir einmal so Sensation ge= macht wird. Wenn Herr Wilhelm von Preußen   mit seinem Ad­jutanten" auf dem Kölner Hauptbahnhof ankommt und von Herrn X. zum Nürburgring gefahren wird, dann bedeutet das für uns heute genau so viel, als würde Herr Schmitz oder Herr Schulze zum Nürburgring eilen. Und da 300 000 Menschen am Sonntag auf dem Nürburgring weilten, war es nicht möglich, jedem ein Bild zu widmen. Denn jeder Volksgenosse hätte genau so das Recht, hervor= gehoben zu werden, wie der ehemalige Kronprinz, der für uns politisch eine tote Person ist. Uns interessieren heute lediglich die Führer, die kraft ihrer Persönlichkeit und ihres Einsezeng für jeden Volksgenossen das Recht auf ein Hervorheben haben und die den Adel nicht im Namen, sondern im Herzen führen und dafür kämpfen, daß das ganze deutsche   Volk geadelt werde. So sehen wir den Fall Kronprinz". Herr Wilhelm von Preußen   wird über diese Schreiberei nur lächeln. Es gehört zum Programm der Mies­macherſchlacht, auch gegen die Hohenzollern   aufzutrumpfen. Nachher wird sich alles finden.

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Rheinländer. Sie verbürgen sich für folgendes Vorkommnis: Jn einem bestimmten Ort sind rund 700 Leute in der SA. An einent schönen Sonntag waren um 7 Uhr morgens nur 36 angetreten. Wütend schickte der Führer die 36 Pflichttreuen fort, um die übrigen 664 zu holen. Um 9 Uhr sollten alle antreten. Und siehe da: um 9 Uhr hatte sich von den 36 Vorbildlichen auch noch einer ver­frümelt. Es tamen nur noch 35 wieder." Wir denken da an einen Spruch, den wir mal irgendwo auf einer Wanderung in einem alten Bauernhause gelesen haben: Die Leut' verderben mit der Zeit, die Zeit verdirbt die Leut'."

A. W., Luxemburg  . Aus Königsberg   in Preußen haben Sie er­fahren: Der Konsumverein, einst vor der Gleichschaltung ein blühendes Unternehmen, hat die Eröffnung des Vergleichsverfah­rens beantragt. Die Schwierigkeiten ergaben sich durch den unge­heuren Mitgliederrüdgang und den Käuferstreit der ver­bliebenen Mitglieder."

Hannoveraner. Man hat Ihnen den Deutschen  "( Nr. 127) mit einem Bericht über eine Streicher- Versammlung in Hildesheim  zugesandt. Er hat u. a. gebrüllt: Juden und Bastarde haben die legten vierzehn Jahre bestimmt." Dann hat er die Weisheit ver­kündet, daß schöpferisch nur der reinblütige Mensch ist. Alle Erfin­dungen usw. wurden nur von arischen Menschen gemacht."

Wir wollen den Arier Streicher nicht an den großen jüdischen Physiker Herz erinnern, ohne den es kein Radio gäbe, näher Itegt dem Interesse Streichers wahrscheinlich Ehrlich Hatas Salvarsan mit dem Hakenkreuz, und es sollte uns doch sehr wundern, wenn Streicher und seine nächsten Kameraden nicht wenigstens diese jüdische Entdeckung nicht nur vom Hörensagen kennten. Wie steht es übrigens mit den Erfindungen des reinblütigen Ariers Streicher? Nicht einmal das Ritualmordmärchen hat er erfunden. Das hat er nur aus uralten Schwarten abgeschrieben.

Rarla. Aus dem Brief einer Freundin an Sie:" Der Juden­bontott stieß auf den Widerstand der Frankfurter   Hausfrauen. Wie im letzten Jahr beim Judenbonkott gingen die Frauen demonstra­tiv in jüdische Geschäfte. Sie diskutierten mit den vor den jüdischen Geschäften stehenden Naziposten und wandten sich gegen den Bon­fett. An einzelnen Geschäften wurden fie beim Widerstand gegen 19 die Nazipoften handgreiflich und durchbrachen die Postenkette der Nazis. An Margarine herrscht starker Mangel."

dnb. Washington, 18. Juni. Der Ausschuß des Repräsen­tantenhauses für militärische Angelegenheiten, der sich mit der Frage des Ankaufes von Heeresmaterial beschäftigt hat, empfiehlt dem Kriegsminister in einem einstimmig an­genommenen Bericht, den Leiter der Luftstreitmacht des amerikanischen   Heeres, Generalmajor Benjamin Foulois  , sofort von seinem Posten zu entheben. Der Bericht spricht von gewissen Verlegungen und Umgehungen des Gesetzes und der militärischen Vorschriften, schweren Unregelmäßig­feiten und Unzüchtigkeit", die nicht nur dem Generalmajor, sondern auch anderen unter seinem Befehl stehenden Offi­zieren zur Last gelegt werden. Der Bericht nimmt beson­deren Anstoß daran, daß Heeresflugzeuge auf Grund von Verhandlungen gekauft worden sind, anstatt auf Grund der Angebote verschiedener Firmen. Der Bericht fügt hinzu: Da die Einzelheiten der nationalen Verteidigung geheimen Charakter hätten, scheine es nicht am Plaze zu sein, den gegenwärtig herrschenden Rustand der Leistungsfähigkeit des Luftforts bezüglich der Ausrüstung, der Leitung und des Personals im einzelnen zu erörtern.

Bereits im Herbst 1933 fam eine Nachricht nach Europa  , daß der Amerikaner Erich Beckley gemeinsam mit einem anderen Landsmann ein mit Dampf angetriebenes Flug­zeug fonstruiert hätte. Mit diesem Dampfflugzeug wurden dann Versuchsflüge vom Flughafen Akron aus unternom­men, über die dann allerdings nichts weiter besonders be­fannt wurde.

Um dieselbe Zeit erwarben einige Großfirmen in Deutsch­ land   die Ausführungsrechte auf die Konstruktion einer für Kraftfahrzeuge besonders geeigneten Dampfanlage von einer amerikanischen   Gesellschaft. Sie besteht aus einem neuartigen ölgeheizten Hochdruckröhren tefiel automatisch- elektrischer Drud- Temperaturregulie­rung und einer schnellaufenden Dampfmaschine besonderer Konstruktion. Als Treibstoff können neben Benzin die meisten Schweröle verwendet werden.

Mit den von den anderen Großmächten so begehrten deut­ schen   Großflugzeugplänen dürften aber diese genannten

Konstruktionen nichts zu tun haben. Die Entwicklung zum Dampfgroßflugzeug fommt von einer anderen Seite her. 3wei Monate vor dem großen Berliner   Spionageprozeß wurde auf einer Tagung der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt ein Vortrag gehalten, durch den die Erfindung einer neuen Dampfturbine bekannt wurde, die diese völlige Umwälzung in den Kraftanlagen der Groß­flugzeuge bringt. Oberingenieur Hüttner, der Betriebs­leiter des Großfraftwerks Klingenberg hat eine Dampf­turbine konstruiert, in der Kessel und Maschine eine Ein­heit bilden. Es fällt dadurch die ganze komplizierte Aus­rüstung der bisherigen Dampfanlagen: Rondensator, Eaug­pumpen Speisepumpen, Ventile. Rohrleitungen, einfach fort. Die Dampfturbinenanlage wird für die geleistete Pferdestärke entscheidend leichter, so daß es möglich ist, bei Leistungen von zweitausend Pferdestärken solche Dampf­motoren in Großflugzeuge einzubauen.

Der Hüttner Dampfmotor besteht aus einem normalen Turbinenrad mit entgegen rotierendem Dampf­feffel. Durch Rotation, nicht durch Dampfspannung wird in diesem Kessel der nötige Druck erzeugt. Das Wasser drängt durch Rohre, die über Brenner laufen. Der hier entwickelte Dampf strömt durch Düsen auf das Turbinenrad und fällt später, fodenfiert, wieder in den Drehkessel.

Im April, als diese Tagung der Deutschen Wissenschaft lichen Gesellschaft für Luftfahrt entstand, sprach man bereits über einige Versuchsmaschinen des Hüttnerschen Dampf­motors, an denen sich die theoretischen Voraussetzungen durchaus als richtig erwiesen. Die geladenen Fachleute waren durch die Einfachheit der neuen Maschine und die

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Marg. H. M. Nein! Auch mit der Geburtenschlacht steht es faul. Die Miesmacher haben den Hebammen das Geschäft verdorben. Die Anfurbelung hat da nicht einmal zu einer Binnenkonjunktur geführt. Aus den kürzlich vom Statistischen Reichsamt veröffent­lichten Geburtenziffern für das Jahr 1983 geht hervor, daß der Tiefstand des Jahres 1982 noch unterschritten worden ist. Kein Wunder bei dieser Drückebergerei im Reichsfabinett von Hitler Da ist der Essener Polizei­über Heß und Göring   bis zu Röhm. präsident ein anderer Kerl. Er schafft freie Bahn den Tüchtigen durch einen Erlaß zum Schutz der Liebespärchen", wonach sich SA., SS.- Formationen und Führer der Hitlerjugend zur Ver­fügung stellen werden, um dafür Sorge zu tragen, daß die Essener Liebespaare in den Park- und Waldanlagen während der wärmeren Nächte nicht von Erpressern, Spannern, Lauschern, Exhibitionisten, falschen Kriminalbeamten, steckbrieflich gesuchten Personen u. a. m. geftört werden."

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud. weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrüden Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 8, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrüden.

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völlig neuen Gedanfengänge verblüfft. Sie sahen in der Erfindung die neueste und zukunftsreichste Kraftquelle für Großflugzeuge, von der schon so viele Erfinder in dem Stre­ben nach größter Sicherheit und Wirtschaftlichkeit immer ge­träumt haben.

Bei solchen so friegswichtigen Apparaten ist bekanntlich diese Fata Morgana das leßte, was der Baie von ihnen zu sehen bekommt. Es sei denn, er sieht sie bereits brummend und Bomben schmeißend über sich. Reiner Zufall ist es, wenn man aus den Nebengeräuschen eines Spionage= prozesses zu hören bekommt, wie weit die Konstruktion der triebsstoffautarken Dampfbomber bereits gediehen ist. Wenn man nun schon wie der Berliner   Prozeß zeigt, um die Kontrollergebnisse von Startversuchen spionieren kann, dann ist dieser neue Flugtyp schon in ziemlicher Gebrauchs­nähe.

Mehr Bombenflugzeuge

Eine Forderung in Frankreich  

dnb. Paris  , 18. Juni. Das Echo de Paris" erhebt die Forderung nach einer großen Luftflotte von Bombenflug­zeugen, die angesichts des Mißerfolges der Abrüstungskonfe renz dringender denn je geworden sei. Selbst der französische  Luftfahrtminister hätte in einer sehr dramatisch verlaufenen Ausschußsizung in der Kammer zugeben müssen, daß die französische   Luftflotte im Falle eines Krieges zu zwei Drittel zerstört werden würde, bevor sie noch Gelegenheit habe, in den Kampf einzugreifen. Gerade aus diesem Grunde habe man in das Aufbauprogramm an erster Stelle die Bomben­flugzeuge gesetzt. Leider frage man sich aber heute noch in zuständigen Kreisen, ob es wirklich notwendig sei, eine starfe Flotte von Bombenflugzeugen zu besitzen, und ob mehrfißige Kampfflugzeuge nicht genügten. Dazu müsse aber festgestellt werden, daß die Möglichkeiten der Kampfflug­zeuge für Bombardierungen nur sehr beschränkt seien. Deutschland   habe zwar feine offizielle Militärluftfahrt, habe aber einen Junkers G 38  , der im Handumdrehen in ein Bombenflugzeug umgebaut werden könne. Es habe außer­dem eine Ju 52  , die heute die Bewunderung der Fahrgäste auf der Strecke Berlin  - Paris   errege. Ferner müsse man an die Dorniers denken, die ausschließlich für den Fracht­dienst verwendet würden, als ob man sie den Blicken der Indiskreten entziehen wollte. Auch Italien  , England, Rußland   und Amerika   verfügten über vorzügliche Bombenflugzeuge, und deshalb dürfe Frankreich   im Inter­esse seiner Verteidigung nicht nachstehen. blinkli