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Krisenstand nach Venedigerblo!!

Paris , 19. Juni.

A. Sch. Hitler ist nach Venedig geflogen, um die außen­politische Krise des dritten Reiches" zu lindern ver­fuchen. Als er zurückflog, war die außenpolitische Situa­tion des faschistischen Deutschland noch weiter ver­schlechtert.

Durch die Zusammenkunft in Venedig konnte der deutsche Faschismus eines der beiden Ziele verfolgen: entweder einen lückenlosen Zweibund mit Italien schließen, durch eine faschistische Bündnispolitik seinen Widerstand steigern, und damit ein mächtiges Gegengewicht gegen das französisch- russische Bündnis­system schaffen; oder Hitler konnte Jtalien als Vermittler beanspruchen, mit Italiens und evtl. auch Englands Hilfe den Weg einer Verständigung mit Frankreich und der Sowjetunion beschreiten und sich die Rückkehr nach Genf erleichtern. Hitler hat keines der beiden möglichen Ziele erreicht.

Die Zusammenkunft in Venedig hat gezeigt, daß einer deutsch - italienischen Bündnispolitik von vorneherein sehr enge Grenzen gezogen sind. Jtaliens außenpoli tische Lage ist kritisch und ungünstig, beson­ders in den letzten Monaten ging es rasch abwärts. Die großitalienischen Machtträume sind zerstoben, Jtaliens Großmachtstellung erschüttert. Eine diplomatische Nieder­lage folgt der anderen: der italienisch- rumänische Freund­schaftsvertrag ist nicht verlängert worden, die Kleine Entente entwickelte sich zu einem Staatenbund und einer

Grozmacht, der Viermächtepakt wurde nicht ratifiziert, der Abschluß des Balkanpaktes war ein harter Schlag für Italiens Stellung im Südosten, die Annäherung zwischen der Sowjetunion , der Balkan- Entente und der Kleinen Entente schafft einen gigantischen Block, der Italien die Wege nach dem Südosten versperrt, durch die Abschnürung von Südost ist der ungarische Vorposten Jtaliens doppelt eingekreist und das österreichische Aus­fallstor wird wertlos. Das Hitler- Deutschland war für Jtalien nicht allein in Mitteleuropa eine Belastung, Muffolini hat es Hitler zu verdanken, wenn die Sowjet­ union im Südosten die Front der Gegner Jtaliens stützt. Die Sowjetunion ist durch Deutschlands revisionistische Forderungen bedroht und ist bereit, sämtliche Gegner der Revision, wo sie auch stehen, zu unterstützen.

Die Abstoßung vom Hitler- Deutschland hat die Sowjet: union zum Teilnehmer an der antiitalienischen Front im

Südosten gemacht.

Je enger das deutsch - italienische Bündnis wird, desto emp findlicher und gefährlicher wird der Druck auf Italien vom Südosten her werden. Dazu kommt noch, daß Jta lien keine anti- französische Politik Hitlers ohne weiteres mitmachen kann. Jtaliens furchtbare Wirtschaftskrise droht nach dem deutschen Beispiel in die Währungskata­strophe umzuschlagen. Vor kurzem hat die italienische Staatsbank von der Bank de France einen Kredit in der Höhe von 3 Milliarden Lire verlangt. Frankreichs Ant­

wort lautete, daß vor der Klärung der politischen An­gelegenheiten eine Kreditgewährung unmöglich ist.

Als Verbündeter ist Jtalien stark gehemmt. Viel leicht können aber die Verbindungen Jtaliens dem Hitler- Deutschland helfen? Die Zusammenkunft in Vene dig hat auch darüber eine negative Antwort gegeben. Die englische Presse hat gehofft, daß Mussolini die Rück kehr Deutschlands nach Genf ermöglichen wird, daß durch seine Vermittlung es zu einer Entspannung zwischen Berlin und Paris kommen kann, und daß es dem ita­ lienischen Faschismus gelingen wird, die deutsch - russischen Verhältnisse zu bessern. Hitler hätte eine solche Hilfe Mussolinis verwerten können, wenn er einen festen Plan und Willen zur Auskreisung Deutschlands gehabt hätte. Aber dann hätte er rasch zugreifen müssen, um das Tempo nicht zu verlieren. Dann hätte er nach Genf zurückkehren müssen, noch bevor die Sowjetunion in den Völkerbund aufgenommen wird; dann hätte er die deutsch - französische Entspannung herbeiführen sollen, noch bevor das große französisch- russische Bündnissystem bevor das große französisch- russische Bündnissystem ausgebaut ist; dann hätte er eine Verständigung mit der Sowjetunion anstreben müssen, noch bevor die ost europäischen Pakte der gegenseitigen Unterstützung fertig sind. Die Zusammenkunft von Venedig hat vielleicht die letzte Chance dargeboten. fus

Aber entweder hat Hitler von einer solchen helfenden Vermittlung Mussolinis keinen Gebrauch gemacht, oder ist sie ihm überhaupt nicht angeboten worden. Nach Benedig ist Hitler dem Völkerbund nicht einen Zoll näher gekommen. Die halboffizielle italienische Erklärung lautet, daß Italien keine Schritte unternehmen wird, um Deutschlands Rückkehr nach Genf zu fördern. Anderer­seits wird wird von deutscher Seite kundgegeben, daß die deutschen Aufrüstungsforderungen aufrechterhalten bleiben.

Also bleibt Hitler außerhalb Genfs und bei dem Kurs auf die Rüftungskatastrophe.

Damit bleiben auch alle Verständigungsversuche mit Frankreich ergebnislos. Am Tage der Hitlerschen Rück kehr von Venedig , am 16. Juni, hat sein Bevollmächtigter in den Ausrüstungsfragen", Ribbentrop , Barthou auf­gesucht. Pertinag hat im Echo de Paris" die Schleier gelüftet: Hitlers Gesandter verlangte Frankreichs zu stimmung zur deutschen Aufrüstung und schlug als Rom. pensation die Zusammenarbeit des französischen und des deutschen Generalstabes vor. Dieses Angebot, sofort ab­gelehnt, bedeutet, daß die Möglichkeit der direkten deutschfranzösischen Verhandlungen gegenwärtig über­haupt nicht gegeben ist.

Das deutlichste Ergebnis der Zusammenkunft von Venedig ist indessen die Ablehnung der von der Sowjet­ union vorgeschlagenen Sicherheitspakte. In dieser Frage waren Hitler und Mussolini untereinander einig.

Von den Arbeiten am Stalin- Kanal Uebersetzung aus einem Buch sowjetrussischer Schriftsteller

Am 2. August 1932 wurde der 240 Kilometer lange Kanal Stalin eröffnet, der das Baltische Meer mit dem Weißen Meer verbindet. Dieser Kanal erschloß nicht nur für Karelien , sondern für den ganzen Norden, für die ganze Sowjetunion ungeheure neue ökonomische Per­Speftiven. Getreide, Salz, Petroleum, Metalle, Ma­schinen, Holz, Fische, Industrieprodukte sollten auf diesem Wege befördert werden, dessen Rapazität 3 000 000 t in jeder Richtung beträgt. Dieser Kanal ermöglicht eine un­geheure industrielle Entwicklung für den äußersten Norden. An Stelle seiner hundertjährigen Wälder, deren Stille nur durch das Rauschen der Wasserfälle gestört wurde, werden sich in Karelien Metallfabriken, chemische Fabriken, Papierfabriken, Hydrostationen und neue Städte erheben.

In 20 Monaten waren 19 Schleusen, 15 Deiche, 12 Aus­flüsse, 49 Eindeichungen und 33 fünstliche Kanäle fon­struiert worden.

Die Leute, die an der Errichtung dieses Kanals arbei­teten, setzten sich zum größten Teile aus verbrecherischen Elementen zusammen, die von der GPU. aufgegriffen worden waren. In gemeinsamer Arbeit veränderten sie die Natur, und veränderten sich selbst bei dieser Kollektiv= arbeit.

Der folgende Artikel, ein Auszug aus einem Buch. bas in deutscher Sprache bisher nicht erschienen ist, das von einer Brigade sowjetrussischer Schriftsteller gemein­sam geschrieben und der gigantischen Konstruktion des Kanal Stalin gewidmet tit, zeigt die Verwandlung die­

#ser Menschen aus unsozialen und konterrevolutionären

Elementen in qualifizierte, ja enthusiastische Mitarbeiter am sozialistischen Aufbauwerk in Rußland .

Ginmal wohnte ich am Kanal des Weißen Meeres der Konferenz einer Stoßbrigade bei. Es war das seltsamste Meeting meines Lebens. Von der Tribüne herab sprachen alte Banditen. Diebe, Betrüger, Abenteurer, und sie sprachen von den Fortschritten ihrer Arbeit. Ein Redner berührte mich ganz besonders. Dieser Mann war ein internationaler

Dieb, ein Gauner, der ießt das Ehrenabzeichen für seine hervorragende Arbeitsleistung empfing. Bevor er in die Freiheit zurückfehrte, schrieb er eine Biographie, deren letzte Seite ich hier veröffentliche.

Weißen Meeres gesendet. Ich ging voller Furcht. Ich glaubte, mein Ende sei gekommen. Es regnete, die Bäumchen waren ganz flein, nicht einmal Gras gab es, nichts als Steine, und ich glaubte, ich würde auf diesen Steinen verrecken. Ich fonnte mich mit meinem Schicksal nicht abfinden. In diesem Zustand der Verzweiflung wurde ich für die Arbeiten an der Schleuse Nr. 14 bestimmt. Dort wurden Felsen gesprengt Es war eine sehr schwierige Arbeit. Um so mehr, als ich noch nie gearbeitet hatte und mir Arbeit als Verbrechen erschien. Ich arbeitete in den ersten Tagen schlecht. Ich schaffte nur 20 bis 30 Prozent des Planes. Unser Chef sagte mir: Du bist ein gesunder Junge, aber du willst nicht arbeiten. Das ist eine Schande." Ich antwortete ihm: Nur die Idioten und die Rösser arbeiten."

Er sprach über mich mit Triasfov, unserem Unterführer, einem energischen Menschen. Dieser suchte mich zur Arbeit zu überreden, aber es nüßte ihm nicht. Ich beschimpfte ihn, und machte faum 30 Prozent, und dachte immerzu nur an

Griechenland und an die Vergangenheit. Dann kam unser Kommandant Sapronov zu mir. Er sagte: Das ist komisch. Bei uns arbeitet jeder. Es kommt sehr selten vor, daß je­mand sich weigert, zu arbeiten, wie du es tust. Wir haben feine Beit zu verlieren und du weigerst dich zu arbeiten. Ich glaube, du verstehst irgend etwas bei uns nicht." Ich antwortete ihm: Ich bin gewohnt, den Erfolg meiner Arbeit sofort zu sehen. Ich habe für meine eigene Tasche gearbeitet und gesehen, wie meine Lage immer besser wurde. Aber ich weiß nicht, für wen ich hier arbeite." Kurze Zeit darauf kam ein anderer, Varolamov. Er sagte: Geh nach der Arbeit zu

Sapronov, er möchte mit dir plaudern, er ist sehr verwundert

über dich." Schön, ich gehe zu Sapronov.

Wir trinken Tee und essen Kuchen. Er sagt: Du bist über­all gewesen, du hast ihre Erziehungsmethoden gesehen. Man hat sich mit knüppeln geschlagen, man hat dir eins in die reise gegeben. Wir verlangen von uns, daß wir arbeiten, weil wir für uns selbst arbeiten, und nicht für das Kapital. Wir wollen unser Land aufbringen." Er bot mir eine Ziga­rette an, und ich ging in meine Baracke zurück, und wunderte mich über die neue Art der Behandlung in einem Gefängnis. Am nächsten Tage machte ich mehr aus Sympathie für ihn als aus einem anderen Grund 87 Prozent.

Einen Tag später kam der Direktor der Sektion, Pro­forsfy, mit Sapronov zu mir. Proforsfy sagte: Ich verstehe Kämpfen wir für etwas, was einem anderen gehört? Wir wirst auch du besser leben. Es ist ein gemeinsames Intereffe. Bist du ein Konterrevolutionär? Du mußt uns helfen. Wir sorgen ja auch für dich. Wenn du gut arbeitest, werden wir dich vor Ablauf deiner Zeit in Freiheit feßen, und werden dir eine solche Qualifikation geben, daß du überall offene Türe finden wirst." Nachdem er mir diese Rede gehalten hatte, grüßte er und ging.gi

Damit wird der anti- russische Kurs der deutschen Politik noch fichtbarer, die russische Front gegen Deutschland und Italien steht noch fester. brate

Am 13. Juni, einen Tag vor dem Treffen in Venedig , hat von Neurath in Berlin bei dem Besuche Litwinows das russische Paktangebot strikte abgelehnt. Am 16. Juni, einen Tag nach der Führer"-Aussprache in Venedig , ist Nadolny von seinem Posten des deutschen Botschafters in Moskau zurückgetreten, der Anhänger der Verständigung zwischen Berlin und Moskau und der letzte Vertreter der Brockdorff- Seecktschen Tradition der Ostorientierung. Sein Rücktritt ist eine Demonstration und eine Warnung: jetzt wird der deutsch - russische Gegensatz brutal und un­verhüllt ausgefochten werden.

Die Zusammenkunft in Venedig hat die Auskreisung Deutschlands nicht gefördert, sie half, die letzten Brücken nach dem Westen und nach dem Osten zu sprengen. Sie hat das gegen Deutschland sich anbahnende System der Sicherheitsbündnisse von Paris bis Moskau und von Kowno bis Athen nicht abgewehrt. Sie wird den Ausbau dieses Ringes beschleunigen.

Die Bauernrevolten in Italien

8 Tote und 200 Verletzte in Pratola Peligna

Paris , 18. Juni. ( Inja.) Kürzlich brachte die faschistische Presse eine kurze Meldung, es sei in Pratola Peligna, einem großen Banernort in der Provinz Abruzzen , zu kleineren Zwischenfällen" gekommen. Ueber die schwere Revolte be richtet nun ein Augenzeuge in der in Paris erscheinenden " Via Operaia". Danach demonstrierten Hunderte von Bauern vor dem Gebände der Präfektur gegen die unerträg­lichen Agrarfteuern des faschistischen Regimes, welche in­zwischen von der Regierung aufgehoben worden sein sollen, nachdem sich im ganzen Lande herum die Bauern eine revo= Intionäre Bewegung bemächtigte. Als die Bauern von Pratola Peligna den Versuch unternahmen, die Präfeftur zu stürmen, schoß die Ordnungstruppe" in den Haufen. Acht Tote und 200 Verlegte sollen auf dem Blaze liegen; unter den Toten befinden sich zwei Kinder. In der Folge wurde die Ortschaft durch faschistische Truppen vollkommen umstellt und hermetisch abgeschloffen, weshalb man erst nach= träglich von der Schwere der Zwischenfälle erfuhr.

Woldemaras Zwölf Jahre Kerker

DNB. Kowno, 18. Juni. Die Lit. Telegr.- Agentur ver:

öffentlicht am Montag über das Feldgericht gegen Wolde :

maras folgende Berlautbarung: Am 17. Juni hat das Feld. gericht gegen Woldemaras verhandelt. Der Angeklagte ist für schuldig befunden, gemeinsam mit anderen mittels eines bewaffneten Aufstandes die bestehende litauische Regierung zu stürzen versucht zu haben. Dafür hat das Feldgericht Woldemaras mit zwölf Jahren schweren Kerfers bestraft.

Schüleraustausch in Deutschland

Rust hat Richtlinien für den Schüleraustausch während der Ferien erlassen. Für den Austausch fommen nur arische Kinder in Betracht.

bestehlen? Der Dieb, das ist die Schrseite des Kapitalismus ." Und am nächsten Tage machte ich 140 Prozent. Ich begann zu arbeiten. Ich dachte über mein früheres Leben nach, und über alles, was ich aufgab. Nein, ich bedauere es nicht, daß ich ein Dieb war. Das Leben hat es so mit sich gebracht. Pro­forsfy selbst hatte mir gesagt, daß ich ein Produkt der Um­stände, war. Das bedeutet, daß ich nicht schuldig bin. Aber es bedeutet ebenfalls, daß ich schuldig wäre, wenn ich auch in diesem neuen Leben ein Dieb bliebe. Nach und nach erwachte mein Gewissen bei der Arbeit. Und ich wollte arbeiten, ohne dazu angeeifert zu werden. Eines Tages machte ich 150 Pro­zent. Und unsere ganze Brigade begann mehr als 100 Pro­zent zu schaffen. Wir waren voll Freude. In den Magazinen gab man uns alles, was wir brauchten. Unsere Brigade wurde die beste. Wir wurden auch zu den Betonarbeiten tommandiert, man wollte uns auch hier eine gu e gute Qualifika= tion geben.

Aber eines Tages- kamen die Führer Proforsty und Sap­ronov von neuem zu mir: Die Arbeiter der Seftion 35 mei­gern sich, zu arbeiten. Du mußt zu ihnen gehen und mit ihnen reden. Du mußt sie wieder zum Arbeiten bringen." Also ging ich hin. In der Barade waren Strauchdiebe, Taschendiebe, routinierte Ladendiebe und Abenteurer.

Sie lachten mich aus, als ich eintrat. Sie sagten: Erst marst du selbst ein Gauner, und jetzt hältst du es mit der Regierung. Schau, daß du weiterfommst."

Aber ich antwortete ihnen: Erlaubt mir doch, euch zwei Worte zu sagen. Wir sind hier eine große Familie. Wir haben denselben Beruf ausgeübt, wir haben geraubt und gestohlen. Dieser Beruf, der unser Leben war, hat uns miteinander verbunden. Und was mich betrifft, habe ich mit niemandem einen Kompromiß geschlossen. Ich sehe nur eine Veränderung, die mich veranlaßt, zu arbeiten, und deshalb bin ich hier." ,, Was für eine Veränderung?"

Ich sagte ihnen also: Meine Herren, in unserer Ver= brecherwelt ist ein Strach. Das muß man sehen und verstehen. was die Neulinge in unserem Metier betrifft, so sollen sie sich meinetwegen allen möglichen Hoffnungen hingeben, aber

Beute wie ich verstehen das besser. Unsere Verbrecherwelt ist bankrott. Ich spreche nicht von den anderen Ländern. Aber bei uns ist es eine vollendete Tatsache. Und wenn es nicht heute schon so ist, so doch sehr bald. Wen wollt ihr bestehlen," fagte ich, wenn es bei uns feine Reichen und kein Privat­eigentum mehr geben wird?"

Also antworteten fie: Solange es nur Arme gibt, und teine Reichen, wird man weiterftehlen, aber wenn alle Welt reich sein wird und es keine Armut mehr gibt, dann aller­

Man ernannte mich zu ihrem Erzieher. Ich organisierte

an einem der letzten Angriffstage machte eines meiner Kol­leftive 220 Prozent. Die anderen machten nicht mehr als 120 Prozent.

Eines Tages, als ich von Athen nach Jaffa wollte, schiffte dich überhaupt nicht. Warum willst du nicht arbeiten? dings wird der Krach in unserem Gewerbe endgültig sein." ich mich auf einen Dampfer der Sowjetunion ein. Aber in Jaffa ließ die Polizei mich nicht an Land. Ich zeigte meinen arbeiten, damit man besser lebt, und wenn man besser lebt, bei ihnen sechs Arbeitsbrigaden. Wir arbeiteten ehrlich. Und Paß, doch die Polizeibeamten glaubten mir nicht. Ich fragte also die Seeleute: Welches ist der nächste Safen?" Sie ant worteten mir: Wir fahren von Jaffa nach Odessa ." Damals mußte ich nicht viel von Sowjetrußland, und auch nicht, was dort gegessen wurde. Wir kamen in Odessa an. Ihr könnt euch meine Gefühle und meine Stimmung vorstellen. Ich war glücklich, mein Vaterland wiederzusehen, aber ich hatte Angst. weil ich es nicht mehr kannte. In Odessa übergab man mich der GPU. Vielleicht bist du ein Spion? Wir werden dich nach Artikel 48, Punkt 6 festnehmen." Also erzähle ich ihnen meine Vergangenheit. Man schickt mich nach Tiflis , um mich zu identifizieren, und verurteilt mich zu drei Jahren Depor=

Einige Zeit danach sagte der Erzieher Varolanow zu mir: " Prokorsky und Sapronov bitten dich, zu ihnen zu kommen."

Ich gehe zu ihnen. Wir plaudern. Wir unterhalten uns. Wir trinken Tee. Wir essen Kuchen Sie erzählen mir von dem neuen Staat, in dem es feine Kapitalisten und feinen

Ich hatte sehr viel Autorität bei ihnen. Diese Massen achteten mich. Man beauftragte mich, die Verpflegung zu überwachen. Ich arbeitete bei den nationalen Minoritäten und verhinderte in der Küche, daß gemogelt wurde. Wir lasen Zeitungen. Wir gründeten einen Klub.

Später wurde ich zum Kommissär der fünften Sektion er= nannt, und zum Aeltesten der Erzieher. Ueberall arbeiteten die Leute wie en, ohne daß ich fie mit dem Finger an=

au identit der Umgebung von Darbinit in Sibirien , rüd, und vom Leben, das ich mir nie hätte träumen der Arbeit übte. lnb jest bin in Chef de straf- Niolationslagers

einem Jahr war ich frei. Ich kehrte in den Kaukasus zurück In Tiflis begann ich mein altes Leben. Bis ich eines Tages arretiert wurde. Das Gericht verurteilte mich zu drei Jahren Erziehungslager. Es war am 29. April 1932. Auf Befehl der GBU. wurde ich zu den Konstruktionsexbiten om Kanal des

lassen. Ich sagte: Da wird es ja feine Diebe mehr geben! Das ist aber intereffant."

Natürlich wird es keine Diebe mehr geben," ſagen fie. " Niemand wird gezwungen sein, zu stehlen. Und wen denn Niemand wird gezwungen sein, zu stehlen. Und wen denn

und Instruktor für kulturelle Erziehung.

Heute trennen mich nur mehr einige Tage von meiner Entlassung. Ich war ein halbes Jahr in diesem Erziehungs­lager. Ich verlasse es so, als hätte ich feine düstere Ver­gangenheit, sondern nur eine leuchtende Zukunft.