Die Verurteilungsmaschine

Das Sondergericht arbeitet

( Inpreß.) Der 31 Jahre alte August W. aus Mannheim wurde vom badischen Sondergericht zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt; er war beschuldigt, in seiner Werk­stätte getarnte fommunistische Broschüren aufbewahrt zu haben, die folgende Titel trugen: Siegfrieds Tod ein Ufa- Tonfilm"," Hebels Schaßfäftlein des rheinischen Haus­freundes"," Des Knaben Wunderhorn " usw.

Der 48 Jahre alte Christian Maerz aus Mannheim , der Mitte Mai d. J. Flugblätter verteilte, die einen auch in der Presse außerhalb Deutschlands verbreiteten erschütternden Aufruf gegen die Sitlerdiktatur enthielten, wurde vom badi­schen Sondergericht zu eineinviertel Jahren Gefängnis ver­urteilt.

Der schwerfriegsbeschädigte Vinzenz R. aus Mannheim , der in einem dortigen Kaffeehaus anläßlich einer tätlichen Auseinandersetzung gerufen hatte: Rot Front "," Aus­beuter"." Arbeitermörder", wurde vom badischen Sonder­gericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

Der Ingenieur Frizz Hafermalz aus Köln war beschuldigt, erklärt zu haben, das Winterhilfswerf sei eine Mache ge­wesen, mit der Hitler die Tummen habe einfangen wollen; weiter wurden ihm andauernde Beschimpfungen Hitlers und anderer Mitglieder der Reichsregierung" vorgeworfen, Er erhielt vom badischen Sondergericht fünf Monate Gefängnis.

Das Neueste

Ein neuer politischer Massenprozeß hat in Bres men begonnen. Es handelt sich um 88 Angeklagte, die be: schuldigt find, den Versuch der illegalen Fortführung der APD. gemacht und Geheimschriften, die im In- und Ausland hergestellt worden sein sollen, verbreitet zu haben.

Den englischen Blättern zufolge wird Macdonald binnen furzem aus Gesundheitsrücksichten einen dreimonatigen Ur: laub antreten.

Aus Bufare ft wird gemeldet: Zu Ehren Barthous veranstalteten am Donnerstag Kammer und Senat eine ge= meinsame Festsitzung in Anwesenheit des französischen Außenministers. Ministerpräsident Tartarescu erinnerte an die Verbrüderung der beiden Länder auf den Schlachtfeldern und schlug eine Entschließung vor, Barthou zum Ehren= bürger Rumäniens zu ernennen. Diese Entschließung wurde vom Parlament angenommen.

Der Riesenbrand am Tagebau der Grube Jlse- Ost in Senftenberg , der mit unverminderter Heftigkeit andauert, ist jetzt auf seinen Herd beschränkt worden. Die Pumpanlage ift in Betrieb gesetzt worden, um die 400 Morgen Brandge= lände restlos unter Wasser zu sehen.

In den Kuhlmann- Werken in Marquette bei Lille ereignete sich am Donnerstag bei Neubauarbeiten ein Un= Alücksfall, wobei ein Arbeiter getötet wurde, zwei andere lebensgefährlich verlegt wurden. Ein Sochspannungsmaft Kürzte um und die Hochspannungsleitung fiel auf die drei Arbeiter, die auf dem Dach des Nenbanes beschäftigt waren. Einer von ihnen wurde auf der Stelle getötet, die beiden anderen erlitten so schwere Brandwunden, daß an ihrem Anttommen gezweifelt wird.

Nach einer hier vorliegenen Meldung aus Valencia Stadt eine furchtbare Tragödie. In den Abendstunden des Donnerstags betrat ein Madrider Rechtsanwalt das Lokal, ging auf einen Tisch zu, an dem ein junger Mann Abendbrot und schnitt ihm mit einem Rasiermesser die Kehle durch. Dann stellte er sich selbst der Polizei. Die Gründe für diese Bluttat find unbekannt. Man vermutet aber, daß es sich um eine Eifersuchtstragödie handelt.

Wie aus Mostau gemeldet wird, ereignete fich in einer der größten chemischen Fabriken der Sowjetunion ein furcht: bares Explosionsung lid, bei dem 78 Perionen getötet oder verwundet worden sein sollen.

Aus aller Welt

Fliegertod beim Deutschlandfluge

Stettin , 21. Juni. Am ersten Wettbewerbstage des Deutsch­landfluges ereignete sich ein bedauerlicher Unfall. Ein Sport­flugzeug stürzte aus bisher unbekannter Ursache bei Hohen­Schönau, Kreis Neugard, ab, wobei die Besayung, Flugzeug­führer Volbracht und Orter Koch, den Tod fanden.

Außerdem mußte ein anderes Wettbewerbsflugzeug bei Großpychow, Kreis Belgard , eine Notlandung vornehmen, bei der der Flugzeugführer Schafhausen verlegt wurde. Der Orter blieb unverlegt..

Ein Mord nach 30 Jahren aufgeklärt

dnb. Köln , 21. Juni. Nach zwanzig Jahren wurde der Mord an dem Gendarmeriewachtmeister Gerhart in Hilgen aufgeklärt, der bei der Verfolgung einer dreiföpfigen Diebes­bande erschossen worden war. Die Ortspolizei von Wermels­firchen hat mit Unterstübung der Landeskriminalpolizei Köln die Täter ermittelt Es handelt sich um drei Kölner , die jezt im Alter von 43, 46 und 49 Jahren stehen. Ir Straf­register weist bedeutsame Zuchthaus und Gefängnisstrafen auf. Zwei von ihnen befanden sich seit eininer Zeit in Straf­haft, der dritte wurde jezt festgenommen. Alle drei haben ein Geständnis abgelegt.

Zugunglück in Mülhausen.

dub. Paris , 21, Juni. Auf dem Bahnhof in Mülhausen fuhr am Donnerstagfrüh ein Eisenbahnzug gegen einen Prellbock. Die ersten vier Personenwagen schoben sich in ein­ander und wurden zertrümmert. Nach den bisherigen Feft: stellungen find drei Personen getötet und drei schwer verletzt worden. Rahlreiche andere Personen erlitten Verlegungen leichterer Natur,

Zwei Todesurteile gegen lifauische Putschiffen

dnb. Kowno , 21. Juni. Das zur Aburteilung des Putsche gegen die litauische Regierung gebildete Kriegsgericht hat zwei weitere Urteile gegen die Teilnehmer des Butsches ge= fällt. Der Beamte der Geheimpolizei. Druifis, der zahlreiche Agenten der Geheimpolizei an die Butschisten ausgeliefert hatte, wurde zum Tode verurteilt. Die gleiche Strafe wurde gegen den Reserveoffizier der Tanfabteilung und stellvertre tenden Führer der Jungschüßen aus Mariampol , Gerdzunas, verhängt, der zur Teilnahme an dem Butsch nach Kowno ge= tommen war und einen Tank gegen die Polizei geführt hatte. Das Gericht erklärte sich in diesem Falle mit ihrer Begna­digung zu lebenslänglichem schweren Kerker einverstanden. 50 000 Mann kämpfen in der« grünen Hölle"

dub. London , 21. Juni. Wie Reuter aus Santiago de Chile meldet, ist im Chaco eine Schlacht im Gange, die voraussicht­lich die Entscheidung in dem Urwaldkrieg zwischen Bolivien und Paraguay bringen dürfte. Insgesamt 50 000 Mann e- aen sich in der grünen, Hölle" in erbittertem Kampfe gegen­über.

Gegen Papens grundlegenden Irrtum"

Rosenberg stellt den Vizekanzler in die Ecke

Als Antwort auf die Marburger Rede des Vizekanzlers veröffentlicht Alfred Rosenberg im Völkischen Be­obachter" einen Aufsatz unter dem Titel: Vom Sinn und der Sinngebung der deutschen Revolu tion":

Das Wesen einer Revolution zeigt sich nicht nur in den ersten Tagen des Sieges, sondern ebenso in ihrer Ausgestal­tung beim Durchlaufen der darauffolgenden Jahre. Der Sinn einer Revolution liegt beschlossen im Wesen der Füh­rer oder des Führers, der sie geleitet hat und nach dem Siege weiter formt. Revolution ist deshalb sowohl Aft einer Machtergreifung als auch die praktische Duchführung lebens­notwendiger Reformen. In diesem Leben und in den Taten einer revolutionären Führung liegt ihr Sinn, und deshalb fann das eigentliche Wesen einer ganz großen Umwälzung nur von denen wirklich erfüllt werden, die im Kampf um den Sinn einer Bewegung groß geworden sind, und deshalb an alle Fragen des Daseins von einer bestimmten Haltung ausgehen, deshalb andere Entschlüsse fassen werden und diese Entschlüsse aus einem anderen Gefichtswinkel erblicken als jene, die, seien sie auch noch so guten Willens, sich später der unaufhaltsam vordringenden Revolution angeschlossen haben.

Diese Kreise verstehen deshalb weniger den Sinn einer Revolution, als daß sie versuchen, dem nun immer mehr vorwärtsschreitenden Geschehen eine bestimmte Sinndeu­tung" zu geben. Diese Sinndenter find in letzter Zeit beson­ders zahlreich geworden, und in den meisten Fällen zeigt es sich, daß die Betreffenden ihren eigenen Sinn fast gar nicht geändert haben, sondern ihn nunmehr glauben in die Revo­lutionsbewegung hineintragen zu können. Es ist jedenfalls ein grundlegender Irrtum, anzunehmen, daß etwa die sogenannten rechtsstehenden Kreise an sich das Gleiche gewollt hätten wie die Nationalsozialisten, nur daß sie mit einer anderen aftischen Haltung vorgegangen seien. Diese sogenannte taftische Haltung ist nämlich schon ein Charakter­zeugnis; denn vor die Nation als Unbekannter hinzutreten

und eine vollkommene Aenderung des politischen und welt­anschaulichen Lebens zu fordern, fann nur einer mit unbän­diger Charakterkraft und einem unerschütterlichen Glauben. Dagegen wird ein Politiker der gerade zu Ende gegangenen Epoche den Weg eines veschwiegenen Pcftierens im kleinen Kreise vorziehen, wird also außerstande sein, jenes große innere Erlebnis einer neuen Zeit wirklich zu fühlen und demgemäß zu gestalten. Er wird zwar das Wort Reaf­tion" als ein hohles Schlagwort empfinden, aber nur des­halb es so fennzeichnen, weil dieses Wort schmerz haft ist, da es der Wahrheit entspricht.

Wir haben die Revolution unserer Zeit nicht proflamiert und gemacht, damit eine überlebte Epoche unter fonservativer Revolution die Wiederher­stellung der Zustände vor fünfhundert Jah­ren verkünden kann.

Der Sinn der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht die Herstellung irgend eines Systems, sei es auch eines Ein­Parteien- Systems, sondern ist der Sinn eines auf Tota Ittät ausgehenden Lebenswillens, der mit mächtiger Hand alle Gebiete des Daseins er= faßt und von innen aus neu gestaltet.

Dieses heute vor unseren Augen entstehende Reich ist auch nicht zu messen mit tonfessionellen Maßstäben des siebzehn­ten Jahrhunderts, sondern trägt seine Daseinsberechtigung in sich selbst.

War das Bekenntnis zum Nationalsozialismus bis 1988 ein Opfer, so hat ein Bekenntnis zur NSDAP. seit 1933 vielfach als ein Vorteil gegolten. Hier wird die neue Staats- und Volfserziehung eingreifen und jeden Natio­nalsozialisten durch Arbeit und Prüfung im Dienste von Volf und Staat zwingen, entweder ein hochwertiges Glied der Gesamheit zu sein oder aber zurückzutreten. De&= halb ist die nationalsozialistische Revolu= tion von dynamischer Kraft geladen und wird diese raft niemals aufgeben."

Gestapo- Spitzel in allen SA.- Stürmen

Die Meldunden sind..Geheim**

Berlin, 22. Juni .( Inpreß.) Die Zersehung in der SA., die in dem von uns veröffentlichten Verordnungsblatt der Obersten SA.- Führung" vom 15. März geschildert wurde, hat sich seitdem, durch einen der Inpreß" vorliegenden Ge­schärft, daß Vertrauensmänner" der SA., das heißt Gestapo­heimen Sonderbefehl" dokumentarisch beweisbar, so ver Spizel, für alle SA.- Stürme bestimmt worden sind. Der Ge­heimbefehl lautet:

SA.- Standarte, Abt. Ie Brigade 29, Berlin, 11. Mai 1934.

Geh. Sonder befehl gleichlautend an alle For­mationsführer.

Die Abt. Ie hat neben der Bekämpfung der politischen Gegner der Bewegung, die sie gemeinsam mit der Ge­heimen Staatspolizei durchführt, die Hauptaufgabe, die SA. von allen Elementen zu säubern, die geeignet sind, den Ruf der SA. zu schädigen oder die lediglich aus Kon­junkturgründen oder gar um zu spißeln sich in die SA. eingeschlichen haben. Entsprechend der Aufgabe der Ab­teilung le, die politische Propaganda lahmzulegen, ergibt sich zwangsläufig die Struktur der Organisation. Zu diesem 3weck ist zunächst in jedem Sturm ein Vertrauensmann einzusehen. Dieser Apparat dient folgenden Zwecken:

1. Mit Hilfe dieses Apparates und seitens der Stürme hinzugezogener älterer SA.- Männer soll der politische Gegner befämpft werden durch Streifen, die nach gegneri­scher Flugblattpropaganda oder nach kommunistischen Ele­menten in verdächtigen Lokalen, nach geheimen Druckereien usw. fahnden.

2. Sorgt diefer Apparat für schnellste Befehlsübermitt lung an die geheimen Vertrauensmänner.

Die Vertrauensmänner werden von dem jeweiligen Sturmführer eingesetzt, müssen dessen vollstes Vertrauen besigen, geistig rege sein und in steter und enger Fühlung mit allen SA- Kam. stehen. Es fommen hierfür nur altbe­währte Kämpfer in Frage, die nur dem Sturmführer be­fannt sind und für alle übrigen Mitglieder der Formation unsichtbar bleiben.

Die Sturmführer melden bis zum 17. 5. 34 ihren Ver­trauensmann ihrem Sturmbannführer und dieser bis zum 19. 5. 34 an die Standarte. Die Meldungen find Geheim". Die Meldungen müssen enthalten: Formation, Dienstgrad, Vor- und Zuname, Geburtstag und Ort. Wohnung, Be­ruf, Eintritt in die SA. und Partei und außerdem einen Vermert über die Eignung für diesen Vertrauensposten. Die Termine müssen unbedingt eingehalten werden, da die SAM.( SA.- Männer) farteimäkia erfaßt und der Grup­pe BB, Abt. Ie, sofort meitergemeldet werden müssen. Dieser Befehl dark nur von dem jeweiligen Formations: führer bearbeitet werden.

,, Paten" für Schutzhäftlinge

Polizeipräsident Herrmann( Stettin) macht in einem Auf­saß im Deutschen Polizeibeamten" darauf aufmerksam, daß durch die Anordnung des preußischen Innenministers vom September 1933 Tausende von Schuhäftlingen im Laufe weniger Wochen in Freiheit gesetzt und ihren Familien wiedergegeben worden seien, und daß es not wendig gewesen sei, sich durch scharfe Kontrollmaß= nahmen, durch wiederholte Meldungen auf den Revieren und durch eingehende Kontrolle ihres Lebens und ihrer Tätigkeit Gewißheit darüber zu verschaffen, daß alle diese ehemaligen Schußhäftlinge fich nicht wieder staatsfeindlich betätigten oder daß im Augenblick einer solchen Betätigung fofort zugefaßt werde, um die Rückfälligen wieder dingfest zu machen.

Darüber hinaus aber habe eine individuelle und ein­gehende Erziehungsarbeit im nationalsozialistischen Sinne einsetzen müssen die wohl von beamteter Seite an­geregt, aber nur durch freiwillige Helfer durchgeführt wer den konnte. Präsident Herrmann sah als Polizeiverwalter einer größeren Industrie- und Arbeiterstadt die Lösung dieser Frage nur in der Errichtung einer Patenschaft oder Pflegschaft für jeden zur Entlassung gelangten Schutzhäftling. Für die Uebernahme dieser Pileg- oder Patenschaften famen nur besonders geeignete, ältere An­gehörige der Ortsgruppen der NSDAP . in Frage. Die Er­wartungen hätten sich voll erfüllt. Die Berichte sprächen sich ohne Ausnahme dahin aus, daß es gelingen werden, die ehe­maligen Schußhäftlinge, wenn auch nicht sofort, so aber doch langsam dem nationalsozialistischen Staate zu gewinnen. Die Pfleglinge sähen ein, daß sie nicht verlangen fönnten, den Kämpfern für das dritte Reich" in irgendeiner Weise gleichgestellt oder vorgezogen zu werden, aber es gebe trotz­dem Möglichkeiten, fie in den Kolonnen der Pflichtarbeiter unterzubringen oder bei Gelegenheitsarbeiten zu verwenden.

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Ich bin cin Lump"

Bremen, 22. Juni. Der bisherige Obmann des Ver­trauensrats der Städtischen Werfe in Bremen, Warnecke, ist, weil er Unterschlagungen begangen hatte, von An­gehörigen des Werkes, die der PO., SA. und SS . ange­hören, durch die Stadt geführt worden, wobei er selbst eine große Trommel schlagen mußte. Auf ihr und auf seinem Rücken waren Plafate angebracht mit der Aufschrift: " Ich bin ein Lump und Arbeiterverräter und habe Arbeiter­groschen unterschlagen."

Wie Eggerstedt ermordet wurde

Ein Augenzeuge berichtet:

Osnabrück, den 14. Juni 1934.

Vor einiger Zeit ging die Nachricht durch das Ausland, daß Otto Eggerstedt, der sozialdemokratische Polizeipräsident von Altona, im Konzentrationslager Papenburg von SA. ermordet worden sei. Damals erfuhr man wenig über die näheren Umstände seines gewaltsamen Todes. Nach der amt­lichen Darstellung ist Eggerstedt selbstverständlich auf der Flucht erschossen" worden. Kürzlich ist nun ein Kommunist, der mit Eggerstedt zusammen gewesen und Zeuge der Blut­tat war, aus dem Lager entlassen worden. Von ihm stammt folgende Schilderung: Otto

Eggerstedt war seit dem Altonaer Blutsonntag im Juli des Jahres 1932 bet den Nationalsozialisten besonders verhaßt. Nachdem er längere Zeit in Kiel, seinem Heimat­orte, gefangen gehalten worden war, tam er ins Konzentra­tionslager Papenburg, wo er sich troß vieler Schikanen

Die von den Seeräubern freigegebenen Engländer in durch die SA. unermüdlich und unerschrocken für die Insassen Echanohai

bnb. hanahai, 21. Juni. Die britischen Staatsangehörigen,

des Lagers einsetzte. Eines Tages schwirrte das Gerücht durch das Lager, die SA. wolle Eggerstedt beseitigen. Sofort war sich das ganze Lager einig, Eggerstedt unter allen Um­

linge dafür, daß Otto Eggerstedt stets in ihrer Mitte und unter ihrer Aufsicht war. Ohne allzu durchsichtige Gründe, ohne es allzu plump anzustellen, konnte also die SA. nicht an Eggerstedt heran und ihr scheußliches Vorhaben ausführen. Das ging so einige Tage. Dann erzählte man sich im Lager wieder, die SA. habe ihren Plan aufgegeben. Man war nicht so ganz von der Wahrheit dieses Gerüchts überzeugt und fümmerte sich nach wie vor um Eggerstedt. Wieder vergingen enige Lane, als plöglich Holzfammeln" befohlen wurde. Die Insassen marschierten unter der Aufsicht schwerbewaff­neter SA.- Leute in ein nahes Gehölz, wo man sich verteilen mußte. Mitten im Sammeln frachten plöblich mehrere Schüsse. Einige der Gefangenen eilten in der Schußrichtung herbei und entdeckten Eggerstedt leblos am Boden liegen. Die Revolver von ein paar SA.- Leuten rauchten noch. Nun drehten sich die Mörder mit ihren Waffen gegen die herbei­geeilten Gefangenen, richteten die Waffe auf sie und riefen: Wer näher kommt, wird erschossen!" Das Sammeln wurde nun, wo es seinen 3wed erfüllt hatte, abgebrochen und den Leuten erklärte man, Eggerstedt habe fliehen wollen. Als Eggerstedt ins Lager zurüdtransportiert wurde, lebte er noch, war aber besinnungslos. Kurze Zeit später ist ex

die von den Seeräubern freigelassen worden waren, find bier tänden zu schützen, wo sie waren, immer sorgten die Häft- dann seinen Schußwunden erlegen

wohlbehalten eingetroffen.

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