.Deutsche Freiheit", Nr. 144 Das bunte Blatt Dienstag, ZK. Juni 193-4 Wieder weibjliche Frauen Von Greta Garbo Ich glaube, baß die Epoche der Vermännlichung der Frau beendet ist oder, aufrichtiger gesprochen: ich fürchte es. Ich wuß es nämlich gerade h^ute gestehen, daß ich als begeisterte Vorkämpferin jener Vermännlichung der Frau gegolten habe, gegen die jetzt überall Sturm gelausen wird. Ich habe sogar in meinem letzten'.FilmKönigin Christine" eine Hosenrolle gespielt, während mir die Erfüllung meines Lieb- lingswunsAes, nämlich den" Torian Gray spielen zu dür- fen, wahrscheinlich nicht beschieden sein wird. Wir müssen wieder Frauen werden!" lautet das Schlag- wort, dem man sich wird fügen müssen. Das Tragen von Hosen, ja sogar von männlich geschnittenen Sportkleidern, ist heute bereits verpönt, und bald wird es auch das kurz- geschnittene Haar sein. Ich war es, die vor einigen Jahren bewies, daß man nicht unbedingt einFlapper" sein muß, wenn man sein Haar kurzgeschnitten trägt. Ich erinnere mich noch mit Vergnügen an den Kampf, den ich mit dem Pro- duktionsleiter eines meiner ersten amerikanischen Filme auszufechten hatte, der einfach entsetzt war, daß ich mit kurz- geschnittenem Haar eine Dame der Geseillschaft spielen wollte. Er prophezeite mir furchtbare Skandale zur Premiere, ver- sicherte mir, daß ich mich in Amerika unmöglich machen werde. Nun, diese Befürchtungen wanen übertrieben: es dauerte nur wenige Monate und es wan auch für die Dame der Gesellschaft selbstverständlich, kurzgeschnittenes Haar zu tragen. Im ersten Jahre meines Hollyrvooder Aufenthaltes konnte es noch geschehen, daß ich eine hochnotpeinliche Vor- ladung zu meiner Firma erhielt, die mir vorwarf, ich sei am Strand von Santa Moniaa in Hosen gesehen worden, und dieser Umstand verstoße gegen die Moralitätsklausel meines Vertrages. Die Reporten der Hollywooder Filmzei- tungen, die allgegenwärtig sind, auch wenn sich eine Unter- redung hinter verschlossenen Türen abspielt, wußten damals in Katastrophenlettern zu berichten, ich propagierte die Män- nertracht für Frauen und sei überhaupt eine begeisterte Vorkämpferin der Vermännlichung der Frau in Sitte und Tracht. Da ich es in Amerika bald aufgegeben hatte, die un- zähligen erfundenen.Meldungen über mich zu dementieren, ließ ich auch diese unberichtigt. Nun, eine Vermännlichung der Frau habe ich niemals an- gestrebt, sondern ich wollte nur das Zweckmäßige und Prak- tische der Männerkleidung übernehmen. Daß ich darüber hinaus als selbständige und erwerbstätige Frau auch alle sogenannten Vorrechte der Männer für uns Frauen an- strebte, ist selbstverständlich, und dieser Standpunkt kann auch von keiner Modewelle beeinflußt werden. So war es seit jeher für mich ein Jdealzustand, möglichst allein und mög- lichst fern von allen gesellschaftlichem Getriebe zu leben. Kei- nen Menschen zu brauchen und von keinem gebraucht zu werden... Ist der Hang zum Einsie-dlertum männlich, so empfinde ich in dieser Beziehung eben männlich. Ich werde mein Privatleben keiner Modetorheit opfern, so gründlich sich auch der Publikumsgeschmack ändern mag. Anders steht es natürlich mit meinem Berussleben. Da muß ich au> den herrschenden Geschmack Rücksicht nehmen, und alle Anzeichen sprechen eben dasür, daß dieweibliche Frau" wieder große Mode wird. DieKnabengestalt", durch viele Jahre das Ideal aller jungen Mädchen, beginnt jetzt unmodern zu wer- den, und die Filmverträge sehen nicht mehr eine bestimmte, in kurzer Zeit zu leistende Gewichtsabnahme, sondern in den meisten Fällen eine Mastkur vor, der sich die jungen Star­aipirantinnen unterziehen müssen. Man trägt wiedervoll- schlank", und Abmagerungskuren sind beinahe schon Kultur- kuriosa einer vergangenen Epoche... Das Zeitalter derüppigen Frau" der Jahrhundertwende tst im Film derzeit allergrößte Mode, und das Publikum macht sich langsam die Schönheitsbegrisse der Großeltern zu eigen. Ein Beweis dasür ist die Popularität, die sich Mae West in überraschend kurzer Zeit in Amerika erringen konnte, eine Frau, die nicht nur eine hervorragende Schau- spielerin ist, sondern die in allem und jedem dem Schön- heitsbegriff der neunziger Jahre entspricht. Da man noch nicht über genügend vollschlanke Darstellerinnen für moderne Spielfilme verfügt, dreht man eben Kostümsilme, bei denen die Darstellerin die gewünschte Wirkung durch das Kostüm erzielen kann. Ich glaube, daß es sich hier um Geschmacks- auswüchse handelt, die bald wieder vorüber sein werden. Die Mode wird den goldenen Mittelweg einschlagen und sich mit zart angedeuteten fraulichen Formen begnügen, jenem Typus, mit dem ich mich auch ohne viel Schwierig- ketten werde befreunden können, da ich ja die Auswüchse der Männermode nie mitgemacht habe. Auch die Haartracht paßt sich selbstverständlich der neuen modernen Linie an. Vorläufig hält man beim Knuten, der im Nacken getragen wird. Allerdings nur zur Abendklei- dung, während zur Sportkleidung noch immer das kurz- geschnittene Haar erlaubt ist. Man darf ja nickt vergessen, daß der Sport die Mode unsres Jahrhunderts entscheidend beeinflußt hat und nach wie vor beeinflussen wird. Hier sind auch allenWeiblichkeitsbestrebungen" Grenzen gesetzt, denn Sport zu treiben, wird sich wohl keine Frau versagen. Der Sport aber verlangt zum Unterschied von der Frau des 19. Jahrhunderts, die jetzt von vielen Seiten als Ideal propagiert wird Sehnen und Muskeln und verhindert jeden übertriebenen Fettansatz. Der Sport wird auch stets seine zweckmäßige Kleidung verlangen, ein Skiläuferin mit kunstvoll aufgebauter und ondulierter Frisur wird auch in den nächsten Jahrzehnten eine Unmöglichkeit sein. Wir dür- fen ein Schlagwort nicht mißverstehen. Die Verweiblichung der Frau darf keine Extreme schaffen. Wir Frauen fügen uns allzu leicht einem Modediktat und vergessen gern, daß es hauptsächlich Männer sind, die die Mode machen. Wie weit wir in unsrerVerweiblichung" zu gehen haben, wer- den wir allein zu beurteilen wissen, und gerade eine wirk- liche Frau hat es nicht notwendig, sich hier einem männlichen Diktat zu fügen. Wenn wir das SchlagwortWir müssen wieder Frauen werden!" aufnehmen, so dürfen wir niemals vergessen, daß wir nie aufgehört haben, Frauen zu sein... Allen männ- lichen Modesikationen zum Trotz liegt das Geheimnis, den Männern zu gefallen, ja doch in unsrer Fraulichkeit, und dieses Geheimnis hat, unberührt von allen Modelaunen und Geschmacksveränderungen, bei jeder wirklichen Frau seine Wirkung bewiesen. bb Thingststten Altgermanische Kultstätten, sogenannte Thing- Plätze, sollen an 66 Stellen des Reiches errichtet werben. Aus dem Heiligen Berg bei Heidelberg , bei Neustettin, bei Tilsit, im Schloß von Koblenz , in Nordheim, Jülich , auf der Löwenburg bei Honnef und an anderen Orten wird bereits an den Thingplätzen gearbeitet, Allerdings wird das Thing desdritten Reiches" weder eine Stätte der Gerichtsbarkeit, noch eine Stätte der Volksversammlung sein. Dasdritte Reich" hat mit den Thingplätzen die Errichtung von germani - schen Lunaparks und Rummelplätzen begonnen. Blumenstrauß für 10000 Mark Der teuerste Blumenstrauß, der jemals einer Frau ge- schenkt wurde, ist dieser Tage der Königin von England über- reicht worden. Sein Wert wird auf 19 669 Dollar geschätzt und es bedurste ganz besonderer Kunstfertigkeit, um dieses kostbare Angebinde herbeizuschaffen. In Mexiko wurde kürzlich eine neue Blumenart entdeckt, der die Botaniker den wenig poetischen NamenBinastur- dum" verliehen haben. Diese Blume ist zum ersten Mal in den Besitz des Züchters und Großhändlers Atlee Burpee gelangt, der über zahlreiche Treibhäuser und Gärtnereien in Philadelphia verfügt. Die Blume aus Mexiko beflügelte sofort die Fantasie des Mister Burpee. Er ließ sich seinen geschicktesten Gärtner, einen Japaner, kommen und betraute diesen mit ihrer Pflege und Kreuzung. Da aber die Züchtung im Treibhaus zuviel Zeit beansprucht hätte, ließ er die Triebe im Flugzeug nach Kalifornien bringen, wo sie dreimal weniger Zeit zur Enl- Wicklung brauchen. Als die herrlichen Blumen in voller Farbenpracht erstrahlten, belegte Burpee einen beträchtlichen Raum aus einem Luxusschlsf und fuhr mit seinen blühenden Schätzen nach Europa , um sie hier den englischen Gärtnern vorzuführen. Seine erste Tat war, der Königin von England den teuersten Blumenstrauß der Welt zu schicken. Man darf aber nicht glauben, daß es nur eine romantische Anwandlung war, die Mister Burpee zu dieser großzügigen Geste bestimmt hat. Seine Blumen wurden mit einem Schlag berühmt und die Bestellungen, die ihm von den oberen Zehntausend jetzt zufließen dürften, werden die investierten 16 666 Dollar reichlich hereinbringen. Die Sewyorker trinken weniger Alkohol Neuyork, 18. Juni. Seit der Aushebung der Prohibition ist der Konsum an alkoholischen Getränken im Staate Neu- york erheblich gesunken. Das alte Sprichwort, daß nur ver- botene Früchte gut schmecken, hat sich wieber einmal bewährt. Es war eines der Hauptargumente derNassen" in ihrem Kampf gegen das verhängnisvolle Gesetz. Vor allem unter der Jugend macht sich eine-Abkehr von Bier und Wein bc- merkbar. Die flachen Fläschchen, die man früher mit spitz- bübischem Lächeln aus der hinteren Hosentasche zu ziehen pflegte, haben ihren Sinn verloren. Der Amerikaner beginnt Milch zu trinken! Die Regierung des Staates Neuyork ist über diese segensreichen Folgen der demokratischen Cam- pagne ebenso erfreut wie die Milchfarmbesitzer! Froschhüpfen- der neueste Rennsport Vor ungefähr 26 666 Zuschauern fand in Angelo Camp in Kalifornien ein Wettspringen statt, an dem 256 Frösche teil- nahmen. Dieser Wettbewerb ist durch eine Novelle von Frank Twain inspiriert worden und findet jedes Jahr zur Erinnerung an die Goldsucherzeit seinen Austrag, in der derartige Zerstreuungen unter den Minenbesitzern und Abenteurern sehr volkstümlich waren. Der Rekord im Froschhüpfen wurde vor mehreren Jahren von dem Frosch zBudweiser" aufgestellt, der in einem Kampf 13 Fuß zurück- legte. Dieses Ergebnis ist in diesem Jahr nicht erreicht wor- den. Der Sieger des Wettbewerbes,General Grant", ist nur 12 Fuß. 5 Daumenlängen weit gesprungen. Dabei ist zu beachten, daß die Tpringordnung festsetzt, daß die Teilnehmer drei aufeinanderfolgende Sprünge machen dürfen. Die Summe ihrer Leistungen wird dann als ein Sprung be- trachtet.- Unsere Töchter, die Oapnen Roman von HermyniaZurMühlen. 6 Die Toni hat einen Augenblick geschwiegen. Und wie sie wieder geredet hat, ist ihre Stimme gequält und traurig gewesen: Ich habe jetzt so viel Zeit zum Nachdenken, Seppel. Und da habe ich gesehen, daß nichts von dem geschehen ist, was 1918 versprochen wurde. Unser Reichskanzler ist ein Zen- trumsmann und die Partei läßt ihm alles durchgehen, jede Notverordnung, alles. Und die Kommunisten schreien, aber sie tun nichts. Tie andern haben ein Programm, das für Teutschland paßt. Nein, sag nichts, ich bin meiner Sache noch nicht sicher. Aber ich habe so das Gefühl, daß die wirk- liche revolutionäre Kraft bei ihnen ist. Und darauf kommt es ja an. Alle Parteien haben uns enttäuscht. Wir müssen den Nationalsozialisten Gelegenheit geben, zu zeigen, was sie können. Sie werben dem deutschen Arbeiter helfen, sie wer- den das raffende Kapital beseitigen, sie werden die großen Betriebe verstaatlichen. Sie werden uns von den Friedens- vertrügen befreien, und unser Land wird wieder stark wer- den, ein mächtiger Arbeiterstaat." Mein Gott, Toni, woher nimmst du das alles?", habe ich sie erschrocken gefragt. Ich Hab doch viel Zeit", es war, als wollte sie sich ent- schuldigen,so schrecklich viel leere Stunden. Und ich weiß, daß ich, wenn es so weiter geht, keine Arbeit mehr kriege. Aber ich will wieder arbeiten. Ich habe die nationalsozialisti- schen Zeitungen gelesen, ich habe mit Nationalsozialisten ge- sprachen, und neulich war ich in einer Versammlung und habe den Führer reden gehört/" Der Seppel hat mit der Faust auf den Tisch geschlagen, daß es nur so gedröhnt hat. Den.Führer! Den Führer! Wenn du schon so spricht, ist mit dir nichts mehr anzufangen. Tu... du Nazine!" Und damit hat er seine Mütze genommen und ist ohne einen Gruß aus der S'ube gelaufen. Meine Toni hat ihm nachgeblickt, mit traurigen Augen, und ich Hab gesagt: DaS ist doch nicht dein Ernst, Toni? Das kannst du nicht, daS darfst du nicht tun." Lab mich, Mutter," hat sie erwidert.Das muß ein jeder mit sich selbst ausmachen." Die Wut ist mich angekommen, und ich Hab ganz laut geschrien: Du gehst mir in keine Naziversammlung mehr. Du wirst nichts mehr mit dem Pack zu tun haben." Bor vielen Jahren, Mutter, hat man die Sozial- demokraten auch ein Pack genannt. Ich habe es in Vaters Büchern gelesen. Und ich bin kein Kind mehr, ich lasse mir nichts verbieten." Ich Hab mich aufs Bitten verlegt, Hab ihr alles gesagt, was ich weiß, freilich ist das recht wenig. Aber sie hat nur den Kopf geschüttelt. Ouäl mich nicht. Mutter. Es nützt nichts. Ich sage ja nicht, daß ich... Glaubst du, es fällt mir leicht, mit allem zu brechen, woran ich so lange geglaubt habe? Aber schau, ich bin ein Proletariermädel, ich muß zu denen halten, die zu uns halten. Nicht zu einem Herrn von Hindenburg , auch nicht zu einem Menschen, der nur das tut, was ein fremdes Land, was die Juden von ihm verlangen, sondern zu einem aufrechten deutschen Arbeiter, zu einer Partei, die verfolgt wird, eben weil sie revolutionär ist." Sie ist aus der Stube gegangen, und ich Hab geweint und nicht gewußt, ob ich froh sein soll, daß mein Anton tot ist, oder ob meine Toni, wenn der Vater noch leben würde, auch so gesprochen hätte. Und ich Hab Angst gehabt, um mein Kind und um unser Land und uns alle. Jetzt sind wieder einmal schwere Tage für uns gekommen: ich mußte zusehen, wie mein Kind, meine Toni, mir immer fremder wird. Ich habe oft an meinen verstorbenen Groß- vater denken müssen. Ter war ein frommer Mann und es hat ihn tief geschmerzt, daß seine Kinder nicht so gläubig waren wie er. Ich erinnere mich an einen Ostertag. Ich war damals vielleicht zwölf Jahre alt. Der alte Mann hat die ganze Karwoche fast nichts gegessen und ist beinahe alle Tage von früh bis abends in der Kirche gewesen. Am Ostersonntag hat er schrecklich ausgesehen, ganz eingefallen und kalkweiß im Gesicht- Ich bin erschrocken, denn ich habe den Großvater sehr lieb gehabt und habe ihn gefragt: Was ist dir, Großvater? Bist du krank?" Er hat mir aus seinen tiefliegenden Augen einen seltsamen Blick zugeworfen und gegntwortett Nein, mein Kind. Ich habe nur die ganze Woche mit Gott um die Seelen meiner Kinder gerungen." So wie der alte Mann, hat nun auch meine Toni gerungen, nicht mit Gott, aber mit sich selbst und mit der alten und der neuen Ueberzeugung- Sie hat keine Heiligen angerufen wie der Großvater, aber sie hat Bücher und Zeitungen Hergenom- men und in ihnen studiert, in den alten Büchern meines Anton, in denen die Wahrheit steht, und in den neuen Büchern und Broschüren der Nazipartei. Ich hätte ihr ja gern ge- Holsen, aber ich durfte nichts sagen:.sie wurde gleich aus- fallend, wenn ich ein Wort sprach. Wie sie im April gewählt hat, weiß ich nicht: ich hatte nicht den Mut, sie zu fragen. Uebrigens ging es vielen von den älteren Menschen so. Ihre Kinder wandten sich von ihnen ab, und sie konnten nichts dagegen tun. Es war wie eine ansteckende Krankheit. Eines tat mir die Toni wenigstens nicht an: sie brachte keine Nazis ins Haus, aber ich wußte, in unserer kleinen Stadt erfährt man ja alles, daß sie mit ihnen zusammenkam. Ich muß ja sagen, daß ich bald selbst von unserem alten Reichspräsidenten enttäuscht wurde. Wem hielt er die Treue? Nicht einmal den Bürgern, die sich so oft für ihn eingesetzt hatten, geschweige denn den Unfern. Meine Nachbarin hat ein Radio, und ich ging nun häusig zu ihr, um die Minister- reden und die Nachrichten zu hören. Aber man wurde nicht klug aus ihnen. Die Minister wechselten, die Kanzler wech- selten. Und jeder Neue versprach uns das Blaue vom Himmel. Die Nazipartei in unserem Städtchen wurde immer größer. Besonders als das Uniformverbot aufgehoben wurde, da drängten sich alle jungen dummen Burschen zu ihr. In ihren Versammlungen wurden wüste Reden gehalten, Drohungen wurden ausgestoßen, gegen die Juden, gegen die Marxisten. Gegen uns Arbeiter kommen sie ja doch nicht auf, dachte ich mir selbst zum Trost, und was wollen sie denn nur immer mit den Juden? Kann es einen braveren Mann geben, als unsern Doktor Bär? Ich wußte einmal wegen eines böken Fingers zu ihm in die Sprechstunde und"milderte wicb wie leer das Wartezimmer war. Ter Doktor Bär freute sich, als er mich sah: »Also, Sie sind mir treu geblieben, Genossin," meinte er. (Fortsetzung folgt.}