als Verräter E

Flugblatt als Verräter

Berlin hat noch 400000 Arbeitslose...

Saarbrücken , 27. Junt.

Am 6. Mai 1934 hat der Propagandaminister Dr. Goebbels in Zweibrüden folgendes erklärt:

Wir haben 4 Millionen im Reich wieder in Arbeit ge: bracht und dann sollten wir es nicht fertigbringen, 40 000 Arbeitslosen von der Saar wieder Arbeit zu geben? Das ist von uns eine Frage der Selbstverständlichkeit und eine Frage des nationalen Prestiges. Das ist nach der Rückkehr der Saar zum Reich unsere allererste Aufgabe." So großartig, so gelogen!

gekürzt werden muß. Die Bedingungen für die Arbeitsaufnahme bei auswärtigen Notstandsarbeiten be: finden sich auf der Rückfette.

Durch eine Tätigkeit in der Landwirtschaft oder bei aus: wärtigen Notstandsarbeiten verliert niemand das Recht, wieder nach Berlin zurückzukehren und dort zu arbeiten. Darum ergeht an alle arbeitslosen Berliner Volksgenossen der dringende Aufruf:

Helft mit, die Arbeitsschlacht in Berlin zu einem sieg­Das nachstehende Flugblat ist in Berlin am 22. Juni reichen Ende zu führen! Nehmt auswärtige Arbeit an!

1934 offiziell angeschlagen, verbreitet und an allen Arbeits­ämtern ausgeteilt worden. Ein Originalflugblatt liegt uns vor. Neugierige können es auf der Geschäftsstelle Schüßenstraße jederzeit einsehen.

Arbeits ose Bolfsgenossen

der Reichshauptstadt Berlin !

Die sofortige Beschaffung ausreichender Beschäftigungsge: legenheiten für die noch rund 400 000 arbeitslosen Berliner Volksgenossen ist in der Reichshauptstadt selbst oder in ihrer näheren Umgebung nicht möglich. Die Reichsregierung hat jedoch außerordentliche Mittel bereit ge= gestellt, um umfangreiche Arbeiten( Bodenverbesserungs­arbeiten, Wegebauten usw.) in den angrenzenden Provinzen mit der ausdrücklichen Bestimmung beschleunigt in Gang zu bringen, daß hierbei vorzugsweise Berliner Volfsgenossen beschäftigt werden sollen. Außerdem stehen zahlreiche Arbeits: stellen in der Land: und Hauswirtschaft zur Verfügung.

In den nächsten Tagen wird daher den Arbeitslosen der Stadt Berlin planmäßig auswärtige Arbeit an= geboten werden. Jüngere Personen follen in erster Linie in der Land. und Hauswirtschaft sowie im Arbeits­dienst untergebracht werden. Für verheiratete und ältere ledige Angehörige aller Berufe bieten sich dagegen Beschäf= tigungsmöglichkeiten bei den auswärtigen Notstandsarbeiten. Kein Berliner Volksgenosse darf sich dem Appell an seine Arbeitsbereitschaft entziehen. Die förperliche Eignung des einzelnen für die ihm angebotene Arbeit wird durch ärztliche Untersuchung festgestellt werden. Jede unberechtigte Arbeits­ablehnung stört den wirtschaftlichen Aufbauplan des Führers, der zunächst die Beseitigung der Arbeitslosigkeit überhaupt zum Ziele hat. Wer die Annahme auswärtiger Beschäfti: gung verweigert, schädigt sich aber auch selbst und ge= fährdet den Unterhalt seiner Familie, da ihm bestimmungsgemäß die Unterstügung entzogen oder doch zum mindesten weitgehend

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Berlin allein hat also 400 000 Arbeitslose. Eine ungeheure Zahl. Es hat niemals wesentlich mehr Erwerbslose aufge: wiesen. Wo bleibt der Erfolg der Arbeitsschlacht in Berlin ? Was hat es mit den Goebbelsschen 4 Millionen Neubeschäf= tigten für eine Bewandtnis? Warum wird Berlin von dem reichen Hitlersegen ausgeschlossen. 400 000 Arbeitslose im Monat Juni! Dem besten Monat des Jahres überhaupt. Alle Einsichtigen wissen, daß im Ruhrgebiet , im indu­striellen Schlesien und im Industrielande Sachsen die Arbeitslosenziffern in ähnlicher Weise eine beängstigende Höhe aufweisen. Nur hat man sich bis jetzt dort gehütet, ähn­liche Flugblätter zu verbreiten. Denn das Flugblatt ist ein Verräter. Man hätte es sollen fonfiszieren und zum Tode verurteilen.

Dies noch aus einem andern Grunde. Der brutale Zwang zur Verschickung wirkt abschreckend. In feinem Kulturlande der Welt beliebt man die Anwendung solcher Methoden. Selbst im Innern Afrifas legt man Wert darauf, die Ar­beitspläge mit Freiwilligen zu besetzen. Wer sich nicht in die ostpreußischen Stallwohnungen verfrachten lassen will, er­hält, glaubt man dem Flugblatt, feine Unterstüßung mehr. Man straft denjenigen, der seine Heimat liebt, mitsamt sei­ner Familie.

Bisher hat man in Deutschland Groß- und Kleinvieh auf die Weise verschickt, wie das jetzt mit Arbeitsmenschen ge­

übt werden fo

er ist man mit der Ver­

pflanzung vorsichtiger. Jeder einsichtige Züchter nimmt weit­gehendst Rücksic auf Gewöhnung und Natur des Tieres. Welche Not, welches Elend muß Hitlerdeutschland aufweisen, um diese Maßnahmen zu rechtfertigen.

Jetzt versteht man, wie sich das Riesenheer der Mies­macher und Kritikaster formieren konnte. Goebbels ' wahn­sinnige Propaganda, sein Trommeln und Flöten für die riesige Arbeitsschlacht und über deren ungeheuren Erfolg" hatten die herrlichsten Zukunftsbilder aufgerichtet. Eine solche Mammutpropaganda muß sich über furz oder lang rächen. Sie fordert zwangsläufig dann zur Kritik heraus, wenn die Wirklichkeit unbarmherzig an die Lautsprecher stößt.

Stahlhelmer tötet SA - Führer

Blutiger Konflikt in Dommern

Kummerow mit dem Dolch

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Kolberg, 26. Jimi. Ueber die Bluttat in Henkenhagen, über die wir gestern schon berichteten, verlautet naziamtlich: Nach Schluß einer Sonnwendfeier, die am 23. Juni 1934 in Quezin bei Henfenhagen, Kreis Kolberg in Pommern , stattfand, verübte der NSDFB.- Mann Erich Kummerom eine Bluttat an einem SA. - Führer. Sturmführer Moltzahn wurde bei seiner Feuerrede von Kummerom durch Provokationen gegen die SA. gestört. Als Sturmführer Moltzahn nach der Feier ihn zur Rede stellte, setzte Summerom seine Be­schimpfungen gegen die SA. fort und griff Moltzahn mit einem Eichenstock tätlich an. Obwohl mit seinem Dolch versehen, machte der Sturmführer seinerseits feinen Ge­brauch von ihm, sondern versuchte lediglich, Kummerom den Eichenstock zu entwinden. Da riß Kummerom den SA. - Dolch des Sturmführers Moltzahn aus der Scheide und stieß ihn seinem Träger in den Unterleib. Moltzahn liegt ichwerverlegt im Holberger Krankenhaus. Gleichzeitig mit Kummerom wurde in diesem Zusammenhang der Lehrer Koegelin verhaftet. Sturmführer Moltzahn ist einer der ältesten SA. - Führer Pommerns und seit zehn Jahren Natio­nalsozialist. Infolge der über die Bluttat in der Bevölkerung entstandenen bedrohlichen Erregung ist die zuständige Orts­gruppe der NSDFB. aufgelöst und dem NSDFB. jede politische Tätigkeit untersagt worden.

..Jeden Tag Zusammenstöße...

Eine vielsagende Erklärung

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Berlin , 26. Juni. Zu der Bluttat des Stahlhelmmannes Kummerom an dem SA. - Sturmführer Moltzahn teilt das Politische Amt der Obersten SA. - Führung in Ansehung ihrer entscheidenden Schwere folgendes mit:

Der NSDFB.( Stahlhelm), gegründet unter Billigung des Herrn Reichspräsidenten und des Obersten SA. - Führers, Reichskanzler Adolf Hitler , und unter Zustimmung des Stabschefs der SA. , Ernst Röhm , und des Bundes­führers, Reichsminister Franz Seldte , sollte den ehe­maligen älteren Stahlhelmern in denjenigen Ehren zu stehen die Möglichkeit geben, die ihnen die Allgemeinheit auf Grund ihrer Leistungen im Kriege schuldet. Die Auslegung der Gründungsbestimmungen wurde mit der denkbar größten Weitherzigkeit

beeldstre

gehandhabt. Die dienstliche Beanspruchung der Mitglieder war denkbar gering bemessen. Es war im Grunde an nichts

anderes als an die ehrenvolle Ruhe gedacht, die dem um tas Vaterland Berdienten zuſteht. Die Schwere des politischen Kampfes in der Gegenwart und für die Zukunft liegt da gegen weiter und allein auf den Schultern derjenigen, die nicht nur zu kämpfen bereit, sondern auch dazu in der Lage find. Da sich unter den letzteren zu Hunderttausenden Kriegs­teilnehmer befinden, nahmen sie ganz naturgemäß auch die großen Ueberlieferungen ihrer Tat mit an die neue Front in einem neuen Reich.

So unmöglich eine Teilung des Fronterbes also war, und in dem Maße, wie dieses Erbe Bestandteil der Braunen Armee des Führers wurde und nur von dieser verwaltet werden konnte,

so abwegig war und ist der Glaube einer nur dem Gestern verbauch auf eine Art von doppelter Buchführung bei verhafteten Führung dieser alten Soldaten, es wäre ein

probten Manneszucht des braunen Sturmsoldaten verständ­lich ist, sahen SA. - Führer und Männer diesem Treiben zu. Immer wieder hielt man sich zurück, zumal diese Vorkomm­nisse scheinbar nur örtlichen Charakter trugen. Bald aver ließ thre

dauernde Wiederkehr eine Planmäßigkeiten.. erkennen, die ganz von selbst nicht mehr auf den einzelnen, sondern auf eine Führung als verantwortlich hinwies. Noch heute, angesichts des Blutes, das in Queßin floß, hieße es, die Tat verkennen, wollte man ihre Ursache nur im Täter und nicht auch in seinen Hintermännern suchen.

Insbesondere gilt dies für Pommern , wo nach allen Mel­dungen das Auftreten des NSDFB. in dem Maße an Uebermut zunahm, wie es den eben noch wegen staats­feindlicher Umtriebe verhafteten, aber wieder freigelassenen Führern des Bundes ermöglicht war, erneut zu wirken. Noch heute wird und muß sich eine Möglichkeit finden, den ehr­lichen und unbelasteten Männern dieses Bundes den Weg in die Volksgemeinschaft, freizumachen. Ein Weiterbestehen

des Bundes jedoch als Einheit oder gar als Kampfgemein= schaft" erscheint nach dem Dolchstich von Quezin, der alle Deutschen traf, nicht mehr tragbar.

Stahlhelmverbot für Pommern Eine gefährliche Zuspitzung

Berlin , 27. Juni.

Die Mordtat von Henkenhagen wird jetzt von den Natio­nalsozialisten zum Anlaß einer großen Aktion gegen den verhaßten Stahlhelm genommen. Die Staatspolizeistellen in Köslin und Stettin haben zunächst ein Verbot der Stahl­helmorganisation für die ganze Provinz Pommern erlassen. Das Tragen der Uniform und der Abzeichen, das Auftreten in Versammlungen und Aufmärschen ist untersagt. Man will von Pommern aus die Auflösung des Stahlhelms" für ganz Deutschland organisieren. Auf diese Weise soll nicht nur die Widerstandskraft des Stahlhelms" selbst, sondern auch die­jenige der hinter ihm stehenden konservativen Kräfte gewalt= sam gebrochen werden. Ein solcher Schritt bedeutet auch eine Kampfansage an die deutschnationalen Mitglieder in der Re­gierung, auch eine solche gegen Hindenburg selber, der nach wie vor Ehrenpräsident des Stahlhelms ist. Es fragt sich, wie der Reichspräsident und sein Kreis den Plan einer Auflösung des Stahlhelms beantworten werden.

Der schweigende Gereke Wird Oberst v. Hindenburg reden?

dub. Berlin , 26. Juni. Nach achttägiger Pause wurden am Dienstag die Verhandlungen im Gerefe- Prozeß fortgesetzt. Der Gesundheitszustand des Angeklagten, der am Dienstag voriger Woche einen Ohnmachtsanfall erlitt, hat sich inzwi­schen wieder gebessert. Von seiten des Oberstaatsanwaltes wurden heute erhebliche Zweifel an den Bekundungen der Zeugin Margarete Sprung zum Ausdruck gebracht. Zum ersten Male wurde in diesem Zusammenhang der Einbruchs= diebstahl erörtert, bei dem aus der Berliner Wohnung die­ser Zeugin Notizen Dr. Gerekes gestohlen worden sein soll= ten, die für den Angeklagten entlastend gewesen seien. Es soll sich um Zettel handeln, auf denen Dr. Gerefe notiert haben soll, daß er genötigt gewesen sei, die ihm für die Grün­dung einer Hindenburgzeitung übergebenen 480 000 Marf im Interesse des Hindenburgwahlkampfes auszugeben. Der Oberstaatsanwalt bezeichnete es als recht auffällig, daß die Zeugin Sprung bei der Polizei feine Angaben über diese ge­stohlenen Sachen gemacht habe und daß in dem Verzeichnis der abhanden gekommenen Dinge nichts von den Zetteln erwähnt ist, obwohl die Zeugin das doch für wichtig hielt und sich von den Notizen Abschriften gemacht habe. Es fam nunmehr zu einer dramatischen Auseinandersetzung zwischen

Wird der Stahlhelm" verboten? dem Vorfißenden und dem Angeklagten Dr. Gerefe.

diefer Erbfolge verfechtbar oder gar ein Eingreifen in das Wirten der Braunen Front der Gegenwart erlaubt. Trotzdem hätte wohl niemand etwas gegen ein solches Wirken der Führung des NSDFB. gehabt, wenn sich das­selbe so in gleichem Schritt und Tritt mit den Mar­schierern des Führers abgespielt hätte, wie es gehörig und möglich war. Ebensowenig hätte eine vollkommene zurück­haltung irgendwelchen Widerspruch gefunden. Daß aber die Führung des NSDFB. es unternehmen würde, nicht nur mit der SA. zu gehen, nicht nur neutral zu sein, sondern sich von Monat zu Monat sichtbarer gegen sie und damit gegen den Führer selbst zu stellen,

das konnte weder der Mann im Braunhemd, noch der in Feldgrau erwarten.

Raum ein Tag verging, der nicht Neibereien, Zusammen­stöße und Spannungen in Wort und Tat brachte, wobei es nichts als Wahrheit sagen heißt, wenn ausgesprochen wird, daß die Urheber fast immer in den Reihen des NSDFB. zu finden waren.

Mit einer Rangmut, die nur aus der jahrelang er­

Borsigendei: Sie können die ganze Sache mit einem Wort aufklären, wenn Sie den Namen des Mannes nennen würden) der Ihnen die 480 000 Marf übergeben hat.

Gerefe: Weiteste Streise werden mir einmal dafür dank­bar sein, daß ich diese Dinge nicht an die Oeffentlichkeit ziehe. Ich möchte auch nicht, daß ein Mann, der ebenso wie ich das Beste wollte, ebenso wie ich auf die Anflagebanf kommt.

Vorsitzender: Dieser Mann tönnte, wenn er einst unberechtigterweise Mittel für diese politischen Zwecke ver­wandt hat, die politische Amnestie in Anspruch nehmen.

Gerefe: Ueber die Anwendbarkeit der politischen Am­nestie find die Ansichten leider verschieden. Ich kann in mei ner Lage nicht über diese Dinge sprechen.

Auf weitere Vorhaltungen des Vorsitzenden erklärt Dr. Gerefe noch einmal, daß er unter keinen Umständen sein Schweigen brechen werde.

Am Donnerstag, dem nächsten Verhandlungstage, wird der Sohn des Reichspräsidenten Oberst v. Hindenburg noch einmal als Zeuge vernommen werden. Oberst v. Hin­ denburg hatte bekanntlich an die Staatsanwaltschaft die Bitte gerichtet, zu den Aussagen der Zeugin Margarete Sprung Stellung nehmen zu dürfen.

SA. verschwindet

Vollständiges Uniformverbot

beu of

Der auffallende Urlaub des Obersten Stabschefs der SA. , des Reichsministers Röhm, der, kaum aus Urlaub zurückgekehrt, wieder aufs neue in Urlaub geschickt wurde, hat vor einigen Wochen berechtigtes Aufsehen erregt. Verstärkt wurde der Eindruckt dieser sonder: baren Beurlaubung durch die geheimnisvollen Mels bungen der Obersten Stabsleitung. Bereits damals hatte Röhm angekündigt, daß die SA. auf Urlaub ge: fchickt würde. Nunmehr erfahren wir, daß die gesamte SA. restlos die Uniform ausziehen und wieder ins Zivil zurückkehren müsse. Ob sie noch einmal auftauchen wird, erscheint fraglich, fann aber einstweilen dahinges stellt bleiben. Was wird die SA. sagen?

Berlin , 26. Juni.

Die Berliner Deffentlichkeit wird überrascht durch die Tat­sache, daß die gesamte SA. am 1. Juli die Uniform aus­ziehen muß. Es wird allerdings gesagt, daß die SA. zunächst

nur für einen Monat verschwinden würde. Alle Welt glaubt aber, daß dieser Monat nicht der Kalendermonat sein wird, sondern sich auf Dauer hinaus erstrecken wird. Das Deutsche Nachrichtenbüro tarnt" die Auflösung der SA. mit folgen­der Meldung:

Der Führer der Obergruppe 3. Berlin , Gruppenführer Karl Ernst , veröffentlicht folgende Anordnung:

Der Stabschef hat für den Monat Juli die gesamte SA. zur Erholung beurlaubt. Der Schulferienmonat soll dem SA. - Mann bei Familie, seiner Frau und seinen Kindern finden. Somit sind etwaige Klagen über Beanspruchung und zu viel Dienst" usw. behoben. Um diese beabsichtigte Situa=

tion um jeden Preis auch gegen solche, die sich ihren Ange=

mationsführern das Ansehen jeglichen Dienstes untersagt, so auch die Abhaltung von Festen und geselligen Veranstal­tungen, die durch Propagierung und Kartenvertrieb die Zeit der SA. - Männer beanspruchen.

Um ferner den SA. - Mann zum wirklichen Privatmann in diesem Urlaubsmonat werden zu lassen, ist der Befreiung von jeglichem Dienst ein Uniformverbot gefolgt. Da der SA. - Mann schon im Alltag und Erwerbsleben fei­nen Dienstanzug tragen darf, entfällt auch jede Begründung für das Tragen in der Urlaubszeit. Der EA.- Dienstanzug ist ein Ehrenkleid und fein r- beliebiges Kleidungsstück. Uni­formträger im Juli haben besondere Ausweise( Urlaubs­monat") zu führen. Ich bitte während des Monats Juli auch von überflüssigen Zeitschriften, dem sogenannten Papier­frieg" abzusehen. Eingehende Schriftstücke erhalten den Stempel Urlaubsmonat" und werden ab 1. August 1934 aufarbeitend erledigt.

Abbau

der Schwätzer?

dnb. Berlin , 27. Juni. Der Reichspropagandaleiter der NSDAP . gibt laut NSK. befannt:" Der Kampf gegen die Ende. Er hat in seiner zweimonatigen Dauer eine un­Nörgler und Miesmacher nimmt mit dem 30. Juni sein erhörte, weit über das normale Maß hinausgehende Be­anspruchung unserer Reichs- und Gauredner notwendig ge= macht. Um ihnen die für die Herbst- und Winteranforde­rungen notwendige Ausspannung zu geben, ordne ich hiermit für den gesamten Monat Juli entsprechend dem SA. - Urlaub und der Anweisung des Stabsleiters der PO. betr. Urlaub für die politischen Leiter sowie Amtswalter der an­geschlossenen Verbände und der Gemeinschaft Kraft durch

hörigen entziehen wollen, durchzusehen, habe ich meinen För. Freude" für alle Reichs- und Gauredner an."