Gefahr, ernste und begründete Gefahr"

Hitler zaudert am Scheidewege

Die Basler National- Zeitung"( Nr. 287) schreibt aus Berlin :

Je mehr Versammlungen, desto größer ist im Volfe die Kritif. Dieser Propagandafeldzug ist politisch sicherlich ein Fehlschlag. Er hat die Unruhe im eigenen Lande nur ver­mehrt und im Ausland falsche Erwartungen geweckt. Das Dritte Reich pfeift weder aus dem letzten, noch aus dem vor­letzten Loch, das Dritte Reich ist freilich am Scheideweg an­gelangt, wo sich die Machthaber für die definitiven, und zwar den guten definitiven Kurs entscheiden müssen. Gefahr, ernste und begründete Gefahr, entstünde nur dann, wenn man die gegenwärtigen Zeichen nicht begriffe, in ihrer Be­deutung unterschätzte und den Amokläufern weiterhin Ge­Tegenheit verschaffte, in ihrer Ahnungslosigkeit alles, was Deutschland an wirklichen, d. h. erprobten Kräften hat, der Reihe nach in einer Art herauszufordern, die jetzt schon fast gar nicht mehr gutgemacht werden kann. Die Hosenmäße allern und wenn sie auch zu 8 Millionen in der Hitlerjugend untergeli adit sind, sind noch feine Staatsgarantie.

Der Totalstaat funktioniert eben noch lange nicht so, daß man auch von einem Autoritätsstaat sprechen fönnte. Hinter der spanischen Wand der Autorität tobt sich immer noch an vielen Bunften. besonders in der Provinz, in den fleinen Städten und Dörfern. die eindeutige Anarchie zahlloser Lokalmata­doren aus, und daß der Bürger obendrein gezwungen ist, zu solchem Zustand noch Ja und Amen zu sagen, erbittert ihn erst recht.

Aller Teutschen, die an der Ungewißheit, an der Dema= gogie, die über die Stränge schlägt, an der ewigen Dynamif" längst schwer leiden, bedeutete Papens Rede wie gesagt Signal und Hoffnung. Während von 1933 bis jetzt das Totalitätsprinzip im Vordringen war, so erklärt uns einer der besten politischen Köpfe Deutschlands , stabilisiert sich jetzt zum ersten Male die Opposition. Die Positionen werden be­zogen. Dynamik oder Statik, Masse oder Staat? Die Schick­falsfrage wird vielleicht sehr bald gestellt werden, denn ein Schicksalstag erster Größe in der deutschen Geschichte dürfte der Tag sein, an dem der jetzt 87jährige Reichspräsident, dessen Gefundbeit nicht die beste ist, die Augen schließen wird. Alle politischen Kräfte sind jetzt schon auf diesen Tag gerichtet. Die Gefeße, wonach dann Adolf Hitler ohne Uebergang Reichskanzler und Reichspräsident in einem würde, feien zwar schon fir und fertig. Bei aller Anerkennung der Ver­dienste Hitlers warten doch viele der besten Deutschen mit Bangen auf den Tag, da der Führer die personifizierte All­macht im Staar sein wird, denn der Reichspräsident ist zu­gleich Oberbefehlshaber der Wehrmacht und die Reichswehr gehorcht in jedem Fall. Der Kanzler ist eine mehr intuitive, vom Gefühl bei bestimmte Natur, die bisweilen sehr von für

Gefahr

denten als Nachfolger seines Parteigenossen Brüning vor­geschlagen zu werden. Als Reichskanzler erlitt er mit seinen Versuchen, sich mit der Hitlerpartei anzubiedern, ein fläg­liches Fiasko. Das hinderte ihn nicht, sofort nach seinem Sturze die Verbindung mit ihr herzustellen, um seinen Nach­folger hintenherum zu beseitigen und in der nationalsozia listischen Regierung den Posten des Vizekanzlers zu er­gattern. Seitdem hat er sich als comims voyageur des ,, dritten Reichs" bewährt,- bis er jetzt Morgenluft wittert und sich für einen neuen Rollenwechsel fertig macht.

Nein, wir regen uns wirklich nicht über die Gesinnungs­Icfigkeit eines Papen auf. Aber wir dürfen uns der appetit­lichen Aufgabe, sie von Zeit zu Zeit anzuprangern, nicht ent­ziehen, damit nicht eines Tages ihm und seinesgleichen die Flucht aus der Verantwortlichkeit für die Uebeltaten der Hitlerregierung gelingt. Die Tugend der Objektivität ist ge­rade von der deutschen Linfen oft maßlos übertrieben worden. Sogar heute hören wir Stimmen, die sagen, daß Hitler selbst das alles gar nicht so wolle", oder daß Göring innerlich den Judenpogromen abgeneigt ist, oder daß der und jener von den nationalsozialistischen Drahtziehern es ,, chrlich meint". Wie gefährlich nahe liegt es dann erst,

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mildernde Umstände denen zu bewilligen, die, ohne der natio­nalsozialistischen Partei anzugehören, sich dem Regime ledig­lich zur Verfügung gestellt haben, um schlimmeres zu ver­hüten?" Dem fann nicht oft und scharf genug entgegen­getreten werden. Man darf mildernde Umstände allenfalls einem Teil der Beamten bewilligen, die dem Regime dienen, um ihr Brot, auf das sie angewiesen sind, nicht zu verlieren. Aber die gleiche schonungslose Verdammnis trifft Hitler , der in seinem Kampf" alle Scheußlichkeiten der deutschen Gegenwart zum Programm erhoben hat, trifft seine natio­nalsozialistischen Spießgesellen, ob sie Goebbels oder Röhm, Göring oder Streicher, Heß oder Ley heißen, trifft die Papen, Seldte, Schwerin- Krosigk, Gürtner, Popit, Schmitt und Schacht, die an leitender Stelle diese Scheußlichkeiten gedeckt haben und stündlich weiter decken. Ja, wenn durchaus ein moralischer Unterschied gemacht werden soll, dann muß die allertiefste Abscheu gerade der letzten Kategorie gelten, die nach ihrer Vorbildung und Erfahrung niemals über das Verbecherische des schamlosen Experiments im Zweifel sein konnte und skrupellos ihre Hand zu dessen Durchführung bot. Wir hoffen, daß der Tag nahe ist, an dem Herr von Papen sein einstiges Befenntnis zur Zentrumspartei oder eiwa Herr Schacht das zur Demokratischen Partei( zu deren radikalen Flügel er sich in der Maienblüte der Republik so gern rechnen ließ) hervorholen wird. Wir wollen aber schon heute dafür sorgen, daß ihnen und den anderen Kon­junkturrittern dann vom deutschen Volfe das verdiente Schicksal bereitet wird.

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ihrer Umgebung abhängt. Was für Berspektiven Die Konzentrationskultur

Deutschland wenn sich Adolf Hitler als Reichspräsident eines Tages von den Radikalen, den Dynamifern" einfangen ließe!

Es heißt zwar, Hitler habe sich gegen sie entschieden, er sei entschlossen, mit allen Nationalbolschewisten aufzuräumen, er habe für den Stoat gegen die unberechenbare Masse optiert. Staat oder Wcane? Darum geht im großen und ganzen der Kampf hinter den Kulissen, und jeder der Partner sucht den Kanzler für sich zu gewinnen. Ob am Ende völlig neue über­rascher de Kombinationen herausspringen werden? Es wird in diesen Tagen so unendlich viel gemunkelt... Beurteiler der Lage meinen. Hitler habe sich eine allererste Chance ent­gehen lassen. Er hätte sich mit Papen solidarisieren, sich zu den Grundsäßen der Marburger Rede befennen, danach handeln und den neuen Staat von allen Unwürdigen, ob hoch oder niedrig gestellt, befreien sollen. Ganz Deutschland hätte au geatmer und, nationalsozialistisch oder nicht, dem Kanzler zugejubelt.

Die Rede Papens fursiert in vielen hunderttausenden Schreibmaschinendurchschlägen im ganzen Reiche.

Franz von Papen

Flucht aus der Verantwortlichkeit

Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Es sind nun schon fast zwei Wochen vergangen, seit der Vizekanzler des dritten Reiches", Herr Franz von Papen , in Marburg eine Oppositionsrede gegen das herrschende System gehalten hat, deren Verbreitung durch die deutsche Presse von dem Reichspropagandaminister Dr. Goebbels verboten worden ist.

Wer kann sich vorstellen, daß in einem anderen Land ein solcher Skandal nicht binnen längstens 24 Stunden zu einer Regierungs- oder mindestens Ministerfrise geführt hätte? Aber im dritten Reich" ist eben nichts unvorstellbar. Der verbotene Papen wird, ohne daß sich jemand groß darüber wundert, weiter an seinem Ministersessel fleben und nach außen hin der zweite Vertreter des von ihm angegriffenen Systems bleiben, als wäre nichts vorgefallen. Und wenn er, was bei der erprobten Stärke seiner Epidermis keineswegs sicher ist, das Vorgehen seines Ministerkollegen als eine Un­freundlichkeit empfinden sollte, so wird er sich hierüber damit trösten, daß hierdurch die Tatsache unterstrichen ist, daß er von dem System abgerückt ist, wofür er bereits sogar in linksgerichteten Organen des Auslands das Lob der Tapferfeit" geerntet hat. Denn es hieße, die Schlauheit des Papen unterschäzen, wollte man etwa glauben, daß er nur aus Versehen abgerutscht ist. Seine Tätigkeit" als Minister ohne Portefeuille und Mitglied eines Reichstags, dessen Eri­stenz nur noch durch den Diätenbezug und die Freifahrt­farten der Abgeordneten in Erscheinung tritt, hat ihm die Muße gelassen, über die Erfolge der Hitlerregierung nachzu­denken. Dabei ist ihm nicht entgangen, daß seit der glorreichen Machtergreifung durch den Nationalsozialismus Deutschland außenpolitisch isoliert worden ist, finanziellen Bankrott ge­macht hat und wirtschaftlich am Ende seiner unentbehrlichen Rohstoffe steht. Es ist also Zeit, so sagt er sich, die Vor­bereitungen zum Verlassen des sinkenden Schiffes zu treffen; vielleicht ist es dann möglich, auf dem Rettungsboote schon wieder ein Kommando zu erlangen.

Es liegt uns fern, uns über die Charakterathletik des Herrn von Papen aufzuregen. Genügt doch ein flüchtiger Blick auf seine Vergangenheit, um zu erkennen, daß von ihm nichts anderes zu erwarten ist. Nachdem die unrühmliche Rolle, die er im Weltkrieg in Amerika gespielt hat, in Ver­gessenheit geraten war, ließ er sich 1921 in den preußischen Landtag wählen, wo er erst viele Jahre ein folgfames Mit­glied der Zentrumsfraktion war, die dort bekanntlich un­entwegt an der Koalition mit Marristen" und Demokraten festhielt. Mit dem zunehmenden Erstarken der Rechten be= gannen seine Seitensprünge, welche ihn dazu qualifizierten, von der Hoffamarilla der Republt 1932 dem Reichspräfi­

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H. v. R., Neuyork. Wir danken Ihnen für Ihre Mitteilung, daß sich dort ein Komitee repräsentativer Persönlichkeiten der pro­testantischen und der katholischen Konfessionen Amerikas gebildet

des dritten Reiches" bat, bas fich die Aufbringung von Geldern unter Chriſten zu­

Gerhart Seger, früherer sozialdemokratischer Reichstags­abgeordneter, der Verfasser des Buches ,, Oranienburg ", spricht am Sonnabend, dem 30. Juni, um 21 Uhr, im Pariser Deutschen Klub über Die Konzentrationskultur des ,, dritten Reiches", aus eigenen Erlebnissen".

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Gäste sehr gerne willkommen, jedoch ist die Vorzeigung eines persönlichen Ausweises erforderlich. Eintritt für Mit­glieder: kostenlos. Für Gäste sind Karten zu 5, 7 und 10 Franken nur an der Abendkasse erhältlich.

Die Adresse des Deutschen Klubs lautet: Université du Parthénon, 64, Rue du Rocher, Paris 8e- am Bahnhof St. Lazare .

BRIEFKASTEN

Pirmasens. Bei Euch ist mal wieder Pälzer Weltgeschicht" ge= macht worden. Zweitausend Menschen waren im Volksgarten zur Versteigerung einer Wohnungseinrichtung. Juden und Möbel­händler wurden vor Beginn aufgefordert, die heiligen Räume zu verlassen. Die Möbel gehörten dem jüdischen Kleinfabrikenten Ziering. Er hat sich den Segnungen des dritten Reiches" durch die Flucht ins Ausland entzogen und fertig bekommen, sein Geld mit­zunehmen. Vorher hatten die Nazis versucht, ihn im Auto zu ent führen, was ihnen aber miẞlang. Nun halten sie sich an dem Ertrag seiner Möbel schadlos.

An mehrere. Die von uns schon neulich gemeldete Entlassung Künstlers und Leuschners, des einen aus dem Konzentrationslager, des andern aus dem Gefängnis ist inzwischen bestätigt worden. Von bekannten Sozialdemokraten sitzt noch Ernst Heilmann im Polizei­gefängnis zu Berlin und Carlo Mierendorff in einem Konzentra tionslager in Schlesien . Heilmann wird wahrscheinlich weiter fest­gehalten, weil man nicht will, daß er über seine furchtbaren Er­lebnisse im Konzentrationslager irgendwie berichten kann. Carlo Mierendorff ist das Opfer eines persönlichen Racheaktes des schmierigen Reichsstatthalters von Hessen , des Herrn Sprenger. Mierendorff verwaltet übrigens im Konzentrationslager die " Bibliothef" und hat sich über Mißhandlungen, wie sie in so furcht­barer Weise Ernst Heilmann zu erdulden hatte, nicht zu beklagen. Er ist förperlich und seelisch ungebrochen.

Naturheilkundiger. Sie bitten uns, mitzuteilen, daß auch deutsche Naturheilvereine nun Juden ausschließen. So hat der Naturheil­verein in Gleiwiz, Besitzer des Frei-, Schwimm- und Sonnen­Eades Gleiwiß- Richtersdorf, in einer außerordentlichen General­versammlung den Arierparagrafen eingeführt und seine letzten sechs jüdischen Teilnehmer etwa vierzig sind bereits im vorigen Jahre ausgetreten nach erregter Debatte ausgeschlossen. Der Verein erfreute sich seit seiner Begründung der ideellen und materiellen Förderung durch viele Juden. - Hoffentlich haben die betroffenen Juden soviel Gelassenheit, um sich über das Gesindel mit den Worten Schillers zu trösten: Was ist vergeßlicher als Dankbarkeit? Fahr hin, ich hab auf Dank ja nie gerechnet." Dr. O. G., London . Sie schreiben uns u. a.: Uebrigens, kürzlich it Ihnen im Feuilleton ein grober Schnitzer unterlaufen und zwar im Feuilleton Nomen est Omen". Dort wird Esau als ein Mann bezeichnet, der einen Schwindel mit dem Linsengericht vorgenommen hat. Ich bin zwar feineswegs bibelfest, aber soviel weiß ich doch, daß Esau nicht der Schwindler, sondern der von seinem Bruder Jakob Beschwindelte war! Außerdem gilt Esau als der Stammvater der Edormiter, die, wenn ich nicht irre, von manchen Rasseforschern" als Arier" angesehen werden. Im Gegensatz zu den von Jakob stammenden Israeliten. Wie zwei Brüder freilich die Stammväter verschiedener Rassen sein sollen, vermag ich nicht zu begreifen; aber die Rajsekunde ist wohl eine Sache, die man, wie alles National­sozialistische, nur mit dem Gefühl begreifen kann." Der Lapsus im Feuilleton ist unverzeihlich. Es scheint, daß selbst jüdische Feuille­tonisten das Alte Testament mehr vernachlässigen als es verdient. Wir werden in Zukunft schärfer aufpassen. Für das von Ihnen aufgeworfene russische Problem sind wir unzuständig. So alter Adel sind wir nicht, daß wir unseren Stammbaum auf einige Jahr­tausende zurückverfolgen könnten. Erhalten Sie uns Ihre Freundschaft und Ihre Kritik.

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Fr. E., Paris . Alte Weisheit. Das wußte schon der große emi­grierte Journalist Börne. Lesen Sie in seinen Briefen aus Paris nach: Wenn die Regierungen verrückt sind, werden alle vernünf­tigen Leute eingesperrt,"

gunsten der deutschen Flüchtlinge, die hauptsächlich Juden sind, zum Biele gesetzt hat. Der Vorsitzende dieses Komitees, Rev. Dr. S. Parkes Cadman, führte in einem Schreiben an den Präsidenten des United Jewish Appeal, Felig M. Warburg, aus: Wir kennen unsere Verantwortung, wir respektieren den vornehmen Geist unserer jüdischen Freunde, die ihre Hilfe allen Flüchtlingen ohne Unterschied der Rasse oder der Partei zuteil werden lassen. Wir wollen nun der christlichen Bevölkerung Gelegenheit geben, ihr Teil zur Linderung der Not der Opfer Hitlers , ob Christen oder Juden, beizutragen. Wir wollen den Drei- Millionen- Dollar Drive des United Jewish Appeal nach Kräften unterstützen."

,, Sanft Kilian." Sie übersenden uns den Würzburger General­Anzeiger" vom 5. Juni mit folgender Notiz: Gefolgschaft 1: Eiserne Schar Bertholdt." Heute, nachmittags 3 Uhr, Antreten aller Leute, die noch keine Hose haben, am Oberbann. 1,60 Mt. sind mit­zubringen. J. A.: Fenzl." Diese Eiserne Schar" ohne Hosen scheint uns nicht recht marschfähig zu sein, und die Hosen zu 1,60 RM. sind vielleicht auch nicht dicht genug, wenn es einmal ernst werden sollte. Im übrigen nur Geduld: Hitlers Wirtschafts­politik wird schon dafür sorgen, daß noch viele Deutsche keine Hose mehr anzuziehen haben.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pig in Dud weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Berlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5.- Schließfach 776 Saarbrüden.

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