" Deutsche Freiheit" Nr. 149
Das bunte Blatt
Zwerge und Riesene
Aus dem Abnormitätenkabinett der Natur
tenkabinett der Natur
Die Natur gefällt sich mitunter in allerlei Abnormitäten. Von Zeit zu Zeit taucht in der Weltpresse die Nachricht auf, daß wieder ein Kalb mit zwei Köpfen oder ein anderer Vierfüßler mit nur drei Füßen geboren wurde. Diese Meldungen find allerdings unverbürgt. Aber zuweilen schafft die Laune der Natur auch Menschen, die man als abnorm bezeichnen fann. Sie sind entweder Zwerge oder wahre Riesen, besitzen oftmals einen Körperumfang, der sozusagen nicht mehr menschlich ist, oder aber zeichnen sich auf irgendeine andere Art und Weise aus.
Vor etwa sechs Monaten erschien in dem französischen OiseDepartement in Estrees Saint Denis vor der Affentierungstommission ein wahrer Riese. Den Jüngling wollte man unter den Maßstab stellen. Aber dies gelang nicht. Der Kopf des Militärpflichtigen ragte nämlich, trotzdem die Latte auf den höchsten Grad eingestellt wurde, noch immer 3 Zentimeter hervor. Nun bestieg der Jüngling die Waage, aber auch sein Gewicht konnte nicht festgestellt werden. Die Waage erwies sich als zu schwach.
Die Assentierungskommission kam nach langer Beratung, als sie diese beiden mißlungenen Versuche sah, zu dem Befchluß, daß der junge Mann für den Militärdienst untauglich sei, denn dem französischen Staat kann man nicht zumuten, einen 2 Meter 3 Zentimeter langen Refruten einzukleiden und für seinen Gebrauch ein extra Bett anzufertigen.
Der furiose Zufall wollte es nun, daß am selben Tage vor der Affentierungskommission in Straßburg ein anderer Jüngling erschien, der nur 1 Meter 16 Zentimeter groß, also einer der winzigsten französischen Männer war. Natürlich wurde auch dieser kein Soldat. Aber, die Blätter berichteten von diesem seltsamen Zusammentreffen. Ein Impresario witterte ein gutes Geschäft, suchte die beiden auf, und bald wurden sie mit einem recht hohen Gehalt engagiert.
Solche Zwerge und Riesen kommen zu jeder Zeit vor. Einer der berühmtesten Riesen der alten Zeit war Walter Passug. der Portier des englischen Königs Jakob I. , der die Kleinigkeit von 2,34 Meter maß. Einen eigenartigen Rekord stellte auch Maximilian Müller auf, der als 55jähriger noch 2 Zentimeter wuchs. Er maß 256 Zentimeter. Vor. etwa 50 Jahren lebte in London ein Ire namens Patrick O'Brien, der die unglaubliche Länge von 2,68 Meter hatte. Dieser vorfintflutlich- neuzeitliche Riese pflegte seine Zigaretten an den Straßenlaternen anzuzünden. Den Größenreford hielt aber der Desterreicher Franz Winkelmeier, der im Jahre 1909 in London als 24jähriger starb. Er wollte eben aus einem Einspänner aussteigen, erhob sich in seiner ganzen Größe und sanf plötzlich wie vom Blizz getroffen auf den Sitz zurück. Sein Kopf hatte die elektrische Leitung berührt.
stadtbekannte Erscheinung. Er pflegt um 12 Uhr mittags spazieren zu gehen und den schönen Frauen eifrig den Hof zu machen. Diese lassen sich dies gern gefallen, denn Zoli ist nicht nur der kleinste Mann der Welt, sondern auch ein Mensch voll Humor und Wiz.
Auch von vielen berühmten Zwergen weiß der Chronist zu erzählen. Einer der berühmtesten unter ihnen war John Worrenburgh, der nur 104 Zentimeter groß war. Dieser lebte zu Ende des vorigen Jahrhunderts und hielt sich für gewöhn= lich in Holland auf. Eines Tages wollte er ohne jede Begleitung die Heimreise nach London antreten. Aber dies ging nicht so einfach. Er war nämlich ohne fremde Hilfe nicht imstande, die Trittbretter des Eisenbahnwagens zu besteigen. Er mußte wie ein kleines Kind heraufgehoben werden. Der 3merg setzte sich aber in den Kopf, dies allein zu tun. Als es jedoch nicht ging und die Umstehenden zu lachen begannen, packte ihn eine solche Verzweiflung, daß er auf die Straße rannte und sich unter eine fahrende Straßenbahn warf.
Zu den abnormalen Erscheinungen gehören auch die Menschenkolosse. Wiegt ein Mensch über 100 kilo, so ist er schon sehr dick. Aber es gibt auch menschliche Geschöpfe, die das Zwei- und Dreifache, ia sogar das Mehrfache dieses Gewichtes haben. Zahlreiche solche Menschenkolosse wurden im Laufe der Jahre von den Wissenschaftlern beobachtet. Hier eine kleine Blütenlese dieser interessanten Fälle.
Den kleinsten Zwerg der Welt besitzt wohl Budapest . Der heute 55 Jahre alte Zoli, übrigens ein ausgezeichneter Artist, ein Spaßmacher ersten Ranges, mißt nur 98 Zentimeter. Das fleinste Männlein, mit einem riesengroßen Kopf und einem winzigen Körperchen, ist in der ungarischen Hauptstadt eine
Monsieur Marechal Dupont aus Liege maß 2 Meter und wog 257 Kilogramm. Da er ein wohlhabender Mann war, ließ er sich ein einstöckiges Haus bauen und richtete sich dieses ganz nach seinem eigenen Bedarf ein. Er verließ das Haus während zwanzig Jahren nicht ein einziges Mal, und als er im Jahre 1884 das Zeitliche segnete, mußte das Haustor er= weitert werden, damit man den recht umfangreichen Sarg heraustragen könne. Der Engländer Bright, der zu Ende des vorigen Jahrhunderts in London lebte, wog noch mehr. Sein
Alter Park
Sonntag- Montag, 1./2. Juli 1984
Altes bröckelndes Gemäuer, Moos und Zwergfarn in den Rizen, Durch die schwarzen Eiben blitzen Grell zerflockte Sonnenfeuer.
Hiße kocht im Land und glutet: Hier im moosigen Verstecke Duftet herb die Buchsbaumhecke, Feucht von Nelkenrot durchblutet.
Schwarzes nasses Erdreich lagert Unter Kräutern geil und maſtig, Oben wirrt sich dünn und hastig Astwerk alt und abgemagert.
Sinter eingerofteten Riegeln Schlafen flüsternd Lied und Sage, Wacht das Tor, daß niemand wage Sein Geheimnis zu entsiegeln.
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Körpergewicht betrug nicht weniger als 280 Kilogramm. Er Der Doppelgänger des Baren
starb als 21jähriger infolge Herzverfettung. Den Fettigkeitsrekord hält aber zweifellos der Amerikaner Daniel Lambert, der ein Körpergewicht von 1100 Pfund hatte. Dieser Koloẞ produzierte sich bei Barnum, und es wurde ihm ein eigener Wagen aus Eisen, von vier Pferden gezogen, gebaut. In der Arena wurde er von vier kräftigen Männern getragen, denn gehen konnte der Koloß keinen Schritt. Er verspeiste tag= täglich etwa 30 Eier, 12 Pfund Fleisch und noch einiges dazu. Die dickste Frau der Geschichte war Lady Wheler aus Warwickshir, die im vorigen Jahrhundert lebte. Als 60jährige wog sie nicht weniger als 257 Kilogramm.
Die Geschichte fennt auch viele Männer, die eine geradezu anormale Kraft besaßen. Der kanadische Athlet Wilhelm Cyr konnte ein Gewicht von 1719 Kilogramm mit Leichtigfeit aufheben. Er trug auf seiner Hand ein Podium mit 20 Menschen. Georg Soptmann, ein Uhrmacher aus Philadel= phia, vermochte sogar mit einem Gewicht von 1536 Kilogramm die Zirkusarena zweimal zu durchqueren. Die stärksten Zähne besaß der Engländer Mac Tophon aus
In Leningrad wurde vor kurzem ein historischer Film gedreht, der die revolutionären Ereignisse aus dem Jahre 1905 behandelte. Nikolaus II. und verschiedene hohe Persön= lichkeiten der Zeit spielen in dem Film mit. Für die Verkörperung der Person des letzten Zaren hatte man unter den Komparsen einen Mann herausgefunden, der eine ganz verblüffende Aehnlichkeit mit Nikolaus II. hatte. Es ist ein ehemaliger Bäcker Evdakow, der heute ungefähr 50 Jahre alt ist. Seine Aehnlichkeit mit dem früheren Zaren war schon unter dem alten Regime bekannt und erregte den Unwillen der Petersburger Polizei, denn es war untragbar, daß ein einfacher Untertan dieselben Gesichtszüge trug wie der Herrscher aller Reußen. Die Polizei legte dem unfreiwilligen Doppelgänger des Zaren daher auf, nur rasiert auf die Straße zu gehen. Jetzt fragt feine Polizei mehr nach dem Bart des Bäckers Evdakow nur der Filmregisseur.
Liverpool. Er konnte mit seinen Zähnen einen 500 Kilo- Wer redet im Unterhaus am meisten!
gramm schweren Tisch in die Luft heben.
In London erregte kürzlich ein 61 Jahre alter Mann namens Charles Harrison ungeheures Aufsehen. Charles stand eines Tages an einer Straßenecke und begann zu dem größten Gaudium des Publikums sein Mittagsmahl zu verspeisen. Dieses Mahl schaute recht eigenartig aus. Er aß in schneller Reihenfolge: ein halbes Pfund Kohlenpulver, ein halbes Pfund Sägespäne, 6 Sigaretten und 2 Stearinferzen. Dann nahm er aus seiner Tasche ein Glas hervor und aß auch dieses Glas auf.
Sein Gebaren rief einen regelrechten Straßenauflauf hervor. Schließlich wurde der Straßenmensch" auf die Polizeiwache geführt. Er wurde vor den Polizeirichter gestellt. Und nun kam das Absonderlichste.
Der Rekord der Beredsamkeit wird, was man faum glauben sollte, von den englischen Parlamentariern gehalten. Die Länge ihrer Ausführungen ist durch einen Einblick in die Parlamentszeitung täglich festzustellen. Sir Eustache Percy hat für eine einzige Zwischenfrage einen Redeschwall von 175 Druckspalten losgelassen. Der Rang wird ihm streitig ge= macht von Sir Herbert Samuel, der sich vorläufig mit 172 Spalten begnügt hat. In weitem Abstand folgen Lloyd George mit 128 und Macdonald, der niemals mehr als 100 Spalten redet. Am schweigsamsten ist Mr. Baldwin. Er ist noch nie über 70 Spalten hinausgekommen
Es stellte sich heraus, daß Charles Harrison, seines Bei Ein seltsamer Mageninhalt
chens nach ein kleiner Handelsangestellter, oftmals das unwiderstehliche Verlangen nach solchen Leckerbissen" fühlt. Bisher tat er dies nur in seiner Behausung, nun wollte er aber mit seinem noch nie dagewesenen Magen auch Geld verdienen, eine Artistenkanone werden. Und dieses sein Ziel sofort mit einer Riesengage. Nun darf er, ia muß er jeden hatte er auch erreicht. Ein Londoner Zirkus engagierte ihn Tag Stearinkerzen und Glas essen. Charles Harrison wird jezt übrigens auch von einigen Wissenschaftlern untersucht, die das Geheimnis dieses menschlichen Straußmagens er gründen wollen. Leo Barth.
Unsere Töchter, die Kazinenten, die sich zu den Nazis ſchlagen, der„ ärgfte Pöbel"
Roman von Hermynia Sur Mühlen. Schließlich sagte sie:
„ Das ist kein guter Neujahrsanfang für dich, Kati. Geh heim. Du kannst mir nicht helfen. Komm morgen wieder, vielleicht kann ich es dir dann sagen."
Ich ging, und als ich mich in der Tür noch einmal umdrehte, sah ich, wie die alte Frau von neuem das Gesicht in die Hände vergraben hatte, als wollte sie niemand sehen und von niemand gesehen werden. Und ihr Körper bebte wieder vor Schluchzen.
Ich brauchte mir nicht lange über den Kummer der alten Frau den Kopf zu zerbrechen. Als ich über die Seepromenade heimging, sah ich Claudia vor mir. Sie schritt frisch und munter aus wie ein junges Mädchen. Der Sohn des Notars Fachinger. der zu den Ferien heimgekommen ist, fam mir entgegen Und Claudia hob die Hand und sagte so laut, daß alle in der Nähe es hören konnten: " Heil Hitler !"
Der Sohn des Notars Fachinger grüßte mit erhobener Hand zurück, dann schloß er sich Claudia an, und sie gingen zusammen weiter.
Von der entgegengesetzten Seite kam die Frau Doktor Feldhüter mit ihrer Lieselotte. Sie hatte das Ganze gesehen. Ich hörte, wie sie im Vorbeigehen zu Lieselotte jagte:
„ Also auch die Claudia. Das müssen wir gleich dem Vater erzählen. Ich hab dir ja schon immer gesagt, Lieselotte...." Mehr hörte ich nicht, weil die Frau Doktor immer so schnell läuft, als ob sie etwas zu versäumen hätte.
Ich ging langsam weiter; die nie zitterten mir. Ich dachte an die Gräfin Aanes , an ihre Worte, daß die Aristo
Und jetzt muß die alte Frau das mit ihrer Claudia erleben. Die alte Frau, die stolz darauf ist, daß ihr Großvater für die Freiheit gefämpft hat.
Auch mein Anton hat für die Freiheit gefämpft, unsere Toni...
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Toni und Claudia. unsere Kinder, unsere Töchter, die Nazinen.
Das war unser Neujahrstag.
Gräfin Agnes schreibt in ihr Tagebuch
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Früher habe ich mich immer vor meiner Tochter Claudia versteckt, wenn ich in mein Tagebuch schrieb. Es ist ja auch lächerlich; eine alte Frau, die wie ein Backfisch Gedanken und Gefühle niederschreibt. Und Claudias spöttisches Lächeln tat mir stets weh. Sie verstand ja nicht, daß ein einsamer Mensch seine Gedanken, Sorgen und Gefühle irgend jemand mitteilen muß, selbst wenn dieser Jemand nur ein weißes Blatt Papier ist. Ein einsamer Mensch, ja, das bin ich eigentlich immer gewesen, schon als Kind. Meine Geschwister waren so anders als ich, starke, lebensfrohe, gesunde Kinder; ich aber mußte mich immer schonen, ich durfte nicht reiten, nicht Tennis spielen, feine Ausflüge machen. Ich war immer die arme Agnes", die nichts aushält". Seltsam, daß von uns allen nur ich heute noch am Leben bin. Meine beiden Brüder sind im Krieg gefallen und meine Schwester ist schon vor zehn Jahren gestorben.
Aber wenngleich die anderen Kinder nicht mit mir spielen wollten, war ich dennoch nicht unglücklich. Ich entdeckte sehr früh eine Welt, in der ich mich heimlich fühlte: die der eine große Bibliothek, die von meinem Großvater stammte. Bücher. In ihr lebte ich, in ihr war ich glücklich. Wir hatten Wie viele schöne Stunden verbrachte ich, zusammengekauert
Die Aerzte von King's Hospital in London haben eine Krante operiert, in deren Magen man genau 1203 Gegenstände verschiedenster Art gefunden hat. Es ist bestimmt nicht nägel, 144 Teppichnägel, 46 fleine Schrauben, 6 mittlere uninteressant, diese einmal genau aufzuzählen: 584 Tapeten Schrauben, 80 große Schrauben, 77 kleine Eisenbolzen, 8 Bilderhaken, eine Nagelfeile, ein Stück einer Teetasse, 9 Nadeln ohne Kopf, 59 Rosenkranz- Perlen, vier Stück Eisendraht, 89 Glassplitter usw. Nach einem solchen Inventar fann uns die Legende des Straußen- Magen reichlich banal erscheinen.
auf dem alten Ledersofa, dermaßen in ein Buch vertieft, daß ich nichts anderes sah und hörte, als das Leben der erdachten Gestalten, die mir näher standen als die Eltern und die Geschwister? Ich weiß nicht, ob es Zufall war, oder meinem Charakter entsprang, daß ich nur die romantischen Werke liebte und nichts von denen wissen wollte, die sich mit der Wirklichkeit befaßten. Diese feige Angst vor der Wirklichkeit hat mich mein Leben lang verfolgt. Ich schloß die Augen, wo ich sie hätte öffnen müssen, ich verstopfte mir die Ohren vor den unharmonischen Tönen des Lebens, als Kind, als Mädchen, als Frau. Und nun, da ich sechsundsechzig Jahre alt bin, steht mit einem Male diese Wirklichkeit vor mir, grauenerregend, drohend, ein Feind, gegen den ich nicht auffommen kann. Sie geht bei mir ein und aus, sie brüllt und johlt auf der Straße, so laut, daß es durch den Garten bis in mein stilles Wohnzimmer dringt. Und ich bin alt und zittere vor ihr.
Nein, ich will mich nicht schlechter machen als ich bin: ich zittere nicht nur vor ihr, ich will sie auch bekämpfen, aber meine Hände sind leer, ich habe keine Waffen.
Keine Waffen, nein, auch das stimmt nicht; ist ein Leben, das nie jemand geschadet hat, sind die Erinnerungen an eine lange Reihe ehrenhafter Ahnen, ist Stolz, nicht Hochmut, feine Waffe?
Und habe ich nicht als junge Frau diese Waffe gebraucht, um eine unglückliche Ehe zu ertragen? Weder meine Eltern, noch meine Verwandten, noch die Bekannten haben gewußt, wie unglücklich meine Ehe war. Ich zeigte mich ihnen stets zufrieden, ein heiteres Lächeln auf den Lippen, und wenn mein Mann monatelang fortblieb, so hatte ich stets eine Erklärung zur Hand:„ Meine Gesundheit, ich muß ganz gut aufgehoben bin." still leben, und Ferdinand nimmt immer so siel Rücksicht auf mich; er weiß, daß ich in unserer Villa am Bodensee
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