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Priestergreuel

Ein katholischer Pfarrer hat über den Pfingstgeist gepredigt und wird dafür eingesperrt

Karlsruhe , 2. Juli. Das Geh. Staatspolizeiamt meldet: Auf Veranlassung des Geh. Staatspolizeiamtes wurde durch den Herrn Innenminister am Samstag, dem 30. Juni, der Stadtpfarrer Deppisch von Osterburken in Schußhaft genommen.

Stadtpfarrer Deppisch hat in zahlreichen Aeußerungen dritten Personen gegenüber eine Gesinnung an den Tag ge­legt, die eines Seelsorgers und Deutschen unwürdig ist. U. a. erklärte er, daß alle Katholiken des Saar= gebiets für Frankreich stimmen würden.

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Die gesamte SA. sei beurlaubt bis August. Das bedeute Krieg. An Pfingsten erklärte Deppisch von der Kanzel herab. daß das schönste Pfingstgeschenk für den Papst die öster­reichische Verfassung sei. Diese Verfassung sei für die Kirche der Idealstaat. Die Predigt leitete Deppisch mit den Worten ein: Ich predige heute nicht vom Geist e Lenins oder Potsdams oder von Geiste, wovon so viel geredet wird. Heute predige ich vom Pfingstgeist und der wird Stegen." Stadtpfarrer Deppisch, der früher als eifriger Zentrumsmann bekannt war, glaubte seine hezzerische Tätig­feit in letzter Zeit wieder verstärkt aufnehmen zu können und hat es verstanden, vornehmlich die weibliche Be­völkerung Osterburkens gegen den heutigen Staat und die NSDAP . aufzuwiegeln. Nach Bekanntgabe der Festnahme versammelten sich Teile der durch den Stadtpfarrer Deppisch seit Monaten mit allen Mitteln zentrümlicher Rabulistik verhetten Bevölkerung, um ihren Protest gegen die Festnahme kundzutun. Gendarmerie und rasch herbeieilende SA. - Männer räumten den Marktplatz und stellten in wenigen Minuten die Ordnung wieder her. Die Folgen dieser fanatischen Wühlarbeit des Stadt­pfarrers Deppisch zeigte bereits ihre Früchte bis tief hinein in das Familienleben, denn nach der Festnahme verletzte der Vater eines Hitlerjungen seinen eigenen Sohn durch schwere Schläge, weil derselbe Mitglied der HJ. ist. Eine Mutter jagt ihr eignes Kind aus dem Elternhause, ebenfalls wegen dessen Zugehörigkeit zur HJ. und nannte es Höllensohn". Beide Jungen, die durch diesen unchristlichen, neuentfachten Bentrumshaß durch die eigenen Eltern aus der Familie, von Haus und Hof verstoßen wurden, konnten durch die Fürsorge und Hilfe des Gebietsführers Kemper in Karlsruhe untergebracht werden.

Wenn Streicher reist

Ein Ereignis: von Dortmund nach Nürnberg

" Ich will Männer als SA. - Führer sehen und feine lächerlichen Affen." Adolf Hitler am 1. Juli 1934. Am 2. Juli berichtet Streichers Fränkische Tageszeitung" mit großem Bild:

Frankenführer Julius Streicher traf gestern vor­mittag, von Dortmund fommend, mit dem Junkersver­behrsflugzeug D. 1848 auf dem Nürnberger Flughafen ein. Bu seiner Begrüßung hatten sich SA. - Gruppenführer von Obernis, Stellvertr. Gauleiter Holz, Adjutant S.an­

Antifaschistische Front an der Saar

Ein gemeinsamer Aufruf

Die Verhandlungen zwischen der Sozialdemokratischen Landespartei des Saargebietes und der Kommunistischen Partei Saargebiet haben zum Erfolg geführt. Es besteht nunmehr an der Saar eine antifaschistische Front, die sich mit einem Aufruf an die Deffentlichkeit wendet. Wir entnehmen ihm die folgenden Stellen:

Niemals darf die deutsche Saar an dieses Regime von Henkern und blutbesudelten Abenteurern ausgeliefert wer= den. Weil wir unser deutsches Volf lieben, weil wir es vor neuen Kriegsschrecken bewahren und weil wir es aus der modernen Leibeigenschaft des reaktionärsten Kapitalismus unserer Tage befreien wollen- deshalb fämpfen wir für die Niederlage und den Sturz der Hitler- Diftatur! Stürmisch entfaltet sich die kämpfende Einheitsfront an der Saar gegen den Hitler Faschis mus. Schon marschieren

sozialdemokratische und kommunistische Arbeiter Schulter an Schulter und ihre prachtvolle Aktionseinheit übt eine tiefe Wirkung auf die bisher verführten Werktätigen der sogenannten deutschen Front" aus. In dem Willen. diese Einheitsfront zu einer unwiderstehlichen Flut des antifaschistischen Kampfes anschwellen zu lassen, haben die Sozialdemokratische und die Kommunistische Partei des Saargebietes beschlossen, gemeinsam den Kampf

gegen den Anschluß des Saargebietes an ein Hitler: Deutschland zu führen und im Falle einer Abstimmung für die Formel: Beibehaltung der bestehenden Rechts: ordnung" als dem verhältnismäßig günstigsten Kampf: boden für die Werktätigen einzutreten und für das Selbst­verwaltungs- und Selbstbestimmungsrecht der deutschen Saarbevölkerung zu kämpfen.

Um Hitler an der Saar zu schlagen, rufen die Kommu­nistische und die Sozialdemokratische Partei die Arbeiter und das ganze Saarvolf zur Durchführung von gemeinsamen Aktionsmaßnahmen gemeiniamen Rundgebungen, Versamm­lungen und Demonstrationen gegen den Faschismus, für die Befreiung aller antifaschistischen Gefangenen, insbesondere Thälmanns Klühs', Torglers, Mierendorfs, Ossietzkys usw. auf. Bildet im ganzen Saargebiet einbeit= liche Kampffomitees gegen den Anschluß an ein Hitler Deutschland ! Vereinigt Euch zum Selbstschutz aller Antifaschisten für die Sicherung von Reben, Wohnung und Eigentum gegen den Terror der Hitler­Banden. Kämpft für die Versammlungs-, Demonstrations-,

Presse- und Koalitionsfreiheit, gegen die Faschisierung von Verwaltung, Justiz und Erefutive und deren Terror gegen die Antifaschisten, für die Entfernung aller faschistischen Elemente aus diesen Körperschaften, für die Ausmerzung aller Gleichschaltungsmaßnahmen der Hitlerfront.

Schließt Euch fest und restlos zum gewerkschaftlichen Kampf zusammen! Kämpft für die Erhöhung der Löhne, Renten und Unterstützungen und die Verbesserung aller sozialen Errungenschaften, gegen faschistischen Betriebsterror und für den möglichst lückenlosen Zusammenschluß aller Ar­beiter, Angestellten und Beamten in den Gewerkschaften unter Bekämpfung aller Gelben!

Die Sozialdemokratische und die Kommunistische Partei erklären, daß sie ungeachtet ihres Willens, die Aktionseinheit der sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiter her­zustellen, ihre prinzipielle Auffassung über das Ziel und die Taktik der sozialistischen Arbeiterbewegung und ihre organisatorische Selbständigkeit aufrechterhalten.

An das ganze Saarvolf wenden wir uns zur Aufrichtung einer wuchtigen und allumfassenden

antifaschistischen Front.

Es geht um die Existenz und das Wohl unserer deutschen Saarheimat und unseres ganzen deutschen Volkes!

Deshalb vorwärts, Antifaschisten in Stadt und Land, ge= tragen von unserer Siegesgewißheit wollen wir Hitler schlagen!

Es lebe die kämpfende Einheitsfront der Werktätigen, es lebe die antifaschistische Front!

Für die

Sortaldemokratische Landespartel des Saargebie es: Max Braun Für die Kommunistische Partei Saargebiet: fritz Piordi

dartenführer König, Oberregierungsrat Dr. Martin Koch auf der Flucht

sowie Julius Streichers Sohn Lothar eingefunden. Kurz nach 10 Uhr rollte die Maschine auf dem Flugfeld Nürnberg an. Von den Anwesenden freudig begrüßt, entstieg unser Frankenführer der Maschine der über diesen Emp­fang sichtlich erfreut jedem der Anwesenden die Hand drückte. Sodann schritt der Franfenführer die Front des an­getretenen SS. - Ehrensturmes ab.

Rasch hatte sich die Mitteilung von der Ankunft des Frankenführers verbreitet, so daß sich eine größere Menschen­menge vor dem Flughafeng häude angesammelt hatte, die in ehrfurchtsvollem Schweigen der Abfahrt des Gauleiters in die Stadt beiwohnte.

Koblenz , 3 Juli 1984. Seit zwei Tagen ist der Grups penführer Koch flüchtig, nachdem er zuvor noch einen am Putsch gegen Hitler nicht mitmachenden Sturmführer ins Gefängnis überführen ließ.

Sämtliche Züge aus dem Reich nach dem Saargebiet find dreifacher polizeilicher Kontrolle unterzogen, um Koch zu fassen.

Der SA. - Gruppenführer Koch, der jegt geflohen ist und wahrscheinlich als Emigrant im Auslande lebt, war ein Freund und Kriegskamerad Heines. Er ist erst furz nach Ostern von der Untergruppe Liegnis nach Koblenz versetzt worden. Ihm unterstand auch das Saargebiet.

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Heines

Aus Schlesien wird uns geschrieben:

Der Polizeipräsident von Breslau , Oberkommandant der SA. im ganzen preußischen Osten, ehemaliger Sonder­beauftragter zur Durchführung der nationalen Konter­revolution in Pommern und Mitglied des preußischen Dekorationsstaatsrates Edmund Heines ist bei dem großen Aufräumen des Hitlerregimes besonders schlecht weg­gekommen. Goebbels funkte erbittert in die Welt, daß, man denke sich, Lustknaben bei SA.- Führern gefunden worden seien; ein anderer Bericht gar vermeldet detailliert, es war der Heines, der den Putsch homosexuell zu inaugurieren gedachte.

Niemand, der die Geschichte der SA. fennt, hat sich hierüber verwunderi. Nicht nur Röhms bolivianische Briefe waren der deutschen Oeffentlichkeit, als es eine solche noch gab, seit Jahren bekannt. Und wenn der Führer" etwa feiner neuesten Stimmung gegen gleichgeschlechtliche Veranlagung der Nazibonzen weiter nachgehen will, so kann er beispiels­weise bei der Staatsanwaltschaft Breslau einen recht interessanten Aft über Heines erbittertsten Parteigegner, den schlesischen Oberpräsidenten Brückner finden, der weitgehend Aufichluß darüber gibt, daß so etwas ehedem gang und gebe war; troh nachheriger Ehe mit Kind. Auch Edmund Heines hatte übrigens mitunter das Bedürfnis fich erotisch zu legitimieren. Das iah dann so aus, daß er morgens zwischen sechs und acht in reichlich angetrunkenem Zustand, rechts und links ein Straßenmädchen im Arm, im Mietauto zum Breslauer Hauptbahnhof fuhr, um seinen anstrengenden Pflichten als Abgeordneter des Reichstages nachzukommen Nichtsdestoweniger hätte schon damals Herr Goebbels ohne sonderliche Mühe feststellen können, wie unschwer man den nachmaligen Breslauer Polizeipräsidenten in der gleichen Lage antreffen konnte, die nunmehr per Radio und Ferndrucker als unerhörte Lasterhaftigkeit denun­ziert wurde. Es gab da einmal beispielsweise einen kleinen Prozeß in Hirschberg im Riesengebirge . den ein ehrlich entsetter Stahlhelmfunktionár, der sich Deutschlands Er­neuerung etwas anders vorgestellt haben mag, provozierte und der wie üblich im dritten Reich" versandete. Heines war damals noch empfindlich; sein Advokat, der derzeitige Bres­lauer Oberbürgermeister Rebitki mußte einstweilige Ver­fügungen beantragen, gegen marristische Funktionäre die sich mit dieser Sache befaßt hatten. Nur wurden die Ver­fügungen seltsamerweise meist am falschen Gerichtsort ge­stellt und dann wegen formeller Unzuständigkeit abgewiesen. Womit sich der schlesische Oberbefehlshaber der braunen Armee zufrieden gab.

Mit dem Gericht hatte Edmund Heines überhaupt nicht gerne zu tun. Wenn aber, io verstand er es, ihm darzutun, daß er weder an Recht noch Gerechtigkeit glaube. Wegen Mord zu Zuchthaus verurteilt, erfaßte er sehr bald, wie sehr zweierlei Maß in den Mordtaten von Nazianhängern oder sonstigen Angeklagten angelegt wurde. Die Strafe wurde auch wirklich zu Gefängnis umgewandelt und bald darauf durch eine Amnestie, an der die P. verhängnisvoller Weise mitwirfte, auf freien Fuß gesetzt. Fememörder Heines" pflegte er sich dann bald darauf in Schlesien bei Versamm­lungen ankündigen zu lassen. In Potempa, wo Heines unter

falschen Angaben eine Pressefarte erschlich sprang er bei der Urteilsverkündung auf und donnerte mit der Faust auf den Tisch. Niemand wagte, trotzdem ganz Beuthen im Bela gerungszustand war. etwas gegen ihn zu unternehmen. Immer exaltiert, erregt und maßios führte er in jener Zeit Sommer 32 eine eigene Autokolonne der A., die allen Polizisten Schlesiens zum Trotz im Lande umber fuhr, da und dort Marristen übersiel, mitunter auch beraubte oder nieder­stach.

mehr. Weg mit ihnen, weg mit den Rustknaben, von denen das Propagandaministerium empört berichtet.

Die SA. wird ein Kriegerverein, teilweise ein militärischer Vorbereitungsdienst, denn der Terror ist staatlich systemati­siert, der Bedarf an rauhbeinigen Sadisten auf den Nullpunkt gesunken. Daher wurde der Landsknecht Edmund Heines erschossen.

Aber die schlesischen Arbeiter haben ein gutes Gedächtnis. Und sie wissen, daß sie thr Martyrium nicht einem Mann, sondern dem System zu verdanken haben.

Bis eines Tages ein kleiner Unglücksfall passierte. Papen hatte angeordnet, man folle nicht alles durchlaffen. Polizei darauf, daß die Spuren eines in Reichenbach im Gulengebirge auf einen unbewaffnet dahingehenden, h'nterrücks und nachts verübten Sprengstoffattentats auf einen sozialdemokratischen Redakteur nach dem Breslauer Braunen Haus führten. Wie­der erschien er, diesmal in Schweidni, dem schlesischen Potsdam und Ausgangspunkt des schlesischen Nazismus, vor Gericht. Man war sehr vorsichtig, verurteilte ihn lediglich wegen Begüstigung nach der Tat zu einigen Monaten Ge­fängnis brachte aber doch im Urteil zum Ausdruck, daß allen Indizien nach Heines vor der Tat von ihr gewußt habe. Kurz darauf erfolgten in der Waldenburger Gegend einige Verhaftungen Die Staatsanwaltschaft begann die Fäden, die sich zwischen den lokalen Nazisoldaten und einigen Nobel­bonzen wie Grai Zedliz- Neukirch auf Schloß Kynau , aber auch Edmund Heines spannen. nachzuprüfen. In wenigen Wochen waren Dußende von Sprengstoffattentaten gegen sozialistische Funktionäre in Schlesien durchgeführt worden; darunter eines gegen den zu Beginn des dritten Reiches" von Heines zu Tode gefolterten Breslauer Rechtsanwalt Ernst& c ste in. Graf Zadlib und andere Nazi- Amtswalter wurden verhaftet einige flüchteten, so auch der nunmehr ebenfalls erichossene Graf Spreti . Nur wenige Glieder der Beweisfette fehlten, und es ließ sich erweisen, daß der blu­tige Terrorismus des Sommers 32 von einer einzigen Stelle aus organisiert worden war. In der Neudorfstraße in Bres­lan wurde man nervös.

und Staatsanwaltschaft jeßten fich in Bewegung und famen Beschwerde e'nes großen Mannes

Hitlers Koalition mit Papen . das berühmte 3wiegespräch und die schnelle Liquidierung der Aera Schleicher ließ es nicht dazu kommen Statt auf die Anklagebank wanderte Heines nach einigem Hin und Her und der provisorischen Ernennung eines vorläufigen Präsidenten, in die langer­sehnte Amtswöhnung des Breslauer Polizeipräsidenten. Selbst in Nazifreisen, nicht zulegt in der Redaktion der NS. Schlesi chen Tageszeitung überlief manchen eine leise Gänse­haut. Aber der Führer hatte entschieden. Befehl ist Befehl, und wenn spätere Jahre Befehle bringen, die das genaue Gegenteil besagen. Man wußte an leitender Stelle genau, wer Heines war.

Doch damals, zur Martisten hatz war dieser Mann gut zu gebrauchen. Sein Sadismus war in der gegebenen Sach­lage gut verwendbar, seine privaten Neigungen störten nie­manden. Tausende junger SA. - Männer wurden ihm- wie Röhm anvertraut. hundert politische Gegner ihm aus­geliefert Heines machte ganze Arbeit. Wer lebend die Keller des Braunen Hauses in der Neudorffstraße verließ, wer le­bend aus dem Heinesschen Konzentrationslager in Dürrgon kam, der sprach nicht mehr; der war erledigt. Jeßt hingegen hat man andere Mittel. Volks" gerichte, Feldjägerpolizei und eine angepaßte Justiz; jetzt braucht man keine Landsknechte

Ich bin bestimmt ein großer Mann. In jedem Schullesebuch finden Sie das bestätigt. Ich bestehe eigentlich nur aus Größe. Gehen Sie in jeden belieb gen Buchladen. Schon in der Auslage blißt Sie mein Bild vom Umschlag meiner 400 Seiten starten Lebensbeschreibung an. Sie geht bis zu meinem aber der an= achtunddreißigsten Jahr älter bin ich nicht gehäufte Edelfinn reicht gut und gern für ein Jahrhundert. Wirklich, ich könnte von den Zinsen dessen leben, was mir darin an Ruhmestaten nachgesagt wird.

Freilich weiß ich, daß Verichiedenes nicht so genau stimmt. Schon auf Seite drei das mit meinem Vater, dem ehrwür­digen Greis, dem schlichten biederen Handwerfer, von dem ich angeblich nur mit tiefster Verehrung spreche. Ich weiß taum, ob der alte Soffkopp noch lebt. Gesprochen haben wir uns jedenfalls nicht mehr seit ich fünfzehnjährig mit dem Geld der Ladenkasse vor seinem ewigen Schlagen durch­brannte.

So geht das weiter im Buch. Alles Schwindel, faule Mache! Aber es liest sich schön. Ich selbst glaube manchmal, es müßte wohl noch eine mir unbekannte bessere Ausgabe meines Ichs geben. Mein mir leider allzubekanntes, gewöhnliches Ich be­sitzt einige häßliche Seiten, von denen das Buch eisern schweigt, manche sprechen sogar von meinen Lastern. Das be­kommt der Leser nicht vorgelebt. wie auch die verräterischen Narben der häßlichen Krankheit auf meiner Fotografie sorg= fältig wegretouschiert sind.

Ich bin eben ein großer Mann, und große Männer haben feine Laster. Da fißen ein paar Dutzend im Kittchen, die von meinen Lastern zu reden gewagt haben wegen Verbreitung von Lügenberichten. Ohne Wimpernzucken hat das Gericht sie auf meinen Befehl verurteilt. Ein merkwürdiger Kerl ver­langte, Wahrheitsbeweis anzutreten. Man fand ihn in seiner Belle erhängt...

Ja, ein so großer Mann bin ich. Und nun stellen Sie sich. bitte, vor: Binnen fünf Minuten ist alles aus! Man besucht mich nachts mit Revolvern in der Hand und tut wie aus allen Wolfen gefallen, weil ich ein Ferfel bin, obwohl gerade diese Leute es am allerbesten wußten! Es ist, um verrückt zu wer den: das Wahre, das jahrelang nicht wahr gewesen ist, ist plößlich doch wieder wahr. Die nichts zu wissen behauptet haben, obwohl sie alles wußten, wissen auf einmal wieder! Dann bin ich plöblich mausetot, und jeder Eel darf meinem Kadaver Fußtritte verseßen Meine Größe fackt zusammen wie ein aufgepickter Gummiballon. ein schmieriger eben bleibt von der schillernden Blase übrig. In den Lesebüchern wird mein Name mit Gummistempeln überschwärzt, und meine Biografie wandert in die Stampe. Nun bitte ich Sie: was ist Größe?

Muci.