Pariser Berichte

Heinz Liepmann spricht in Paris

Gelegentlich seiner vorübergehenden Anwesenheit in Paris spricht der deutsche Schriftsteller Heinz Liepmann am Samstag, dem 7. Juli, um 21 Uhr, im Deutschen Klub ( Université du Parthénon, 64, Rue du Rocher am Bahnhof St. Lazare ) über ,, Erlebnisse in deutschen und holländischen Gefängnissen". Liepmann war in Holland wegen Beleidigung des Reichspräsidenten verhaftet worden.

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Gäste gern willkommen. Karten zu 5, 7 und 10 Fr. nur an der Abendkasse( Stellungslose: 3 Fr.).

Die französische Akademie verteilt Preise

Das literarische Interesse Frankreichs wendet sich, wie all­jährlich um diese Zeit, wieder den zahlreichen Preisen zu, die von der Académie Française verliehen werden. Es herrscht in den Kreisen der Schriftsteller und darüber hinaus beim ganzen literarisch interessierten Publikum eine gewisse Auf­regung, man flüstert sich die Namen der aussichtsreichsten Kandidaten zu, man tippt auf diesen und jenen, und sogar auf den ersten Seiten der Zeitungen kündigt sich, zwischen der großen Politik und den großen Affären, schon Tage vor­her das literarische Ereignis mit leuchtenden Ueber­schriften an.

Jetzt hat die Académie Française ihr Votum über die ersten Preise abgegeben, über den Großen Literatur- Preis und den Großen Roman- Preis, und es ist eigentlich diesmal ohne besondere Ueberraschungen abgegangen, denn die Preise sind an zwei Schriftsteller gefallen, die man schon seit einiger Zeit als ,, Sieger" voraussagte. Der Literatur- Preis wurde Henry de Montherlant zuerkannt, der Roman- Preis fiel an Madame Paule Régnier, und die vielen anderen Kandi­daten müssen sich also auf das nächste Jahr vertrösten.

Henry de Montherlant , heute ein Mann von achtundreißig Jahren, hat mit seinem letzten Werk ,, Célibataires "( ,, Jung­gesellen") bei der gesamten literarischen Kritik große Aner­kennung gefunden, er ist viel gereist in seinem Leben und er hat bereits früher. kurz nach seinem literarischen Beginn im Jahre 1920, durch einen kleineren Preis der Académie eine Auszeichnung erfahren. Madame Paule Régnier hat im Herbst 1933 den Roman ,, L'Abbaye d'Evolayne" erscheinen lassen, für den sie jetzt preisgekrönt worden ist. Sie hat ihre literarische Karriere bereits im Jahre 1914 mit einem Roman ,, Octave" begonnen, inzwischen sind zahlreiche Bücher von ihr erschienen, und im Jahre 1924 erhielt sie für ihr Werk ,, La Vivante Paix" den Balzac- Preis.

Die Verleger der beiden Preisträger aber beeilen sich, auf die Buchumschläge ihrer Werke den empfehlenden Titel ,, Ausgezeichnet durch den Preis der Académie" drucken zu lassen...

Ein moderner Märchenfürst

Der Bey von Tunis reist nach Europa

Paris , Anfang Juli.

In der Mittagssonne des Marseiller Hafens landete vor einigen Tagen eine prächtige weiße Yacht mit roten Schorn­steinen und silbernen Emblemen. Ein Rudel flinker Bar­kassen fuhr ihr zur Begrüßung entgegen. Die Sirenen der umliegenden Dampfer und Fabriken stimmten einen ohren­betäubenden Lärm an. Auf allen Häusern am Quai flatterte die Trikolore. Eine Militärkapelle spielte die Marseillaise und ganz Marseille schwenkte die Taschentücher, als Seine Hoheit Achmed Pascha, der Bev von Tunis, seinen Fuß auf französischen Boden sette. Ueber einen Blumenteppich

schritten er und sein ordenbesätes Gefolge zu ihren Wagen. Es war seit Jahren das erste Mal, daß der afrikanische Fürst wieder in einem Automobil Platz nahm. In seiner Heimat fährt er selten aus, und wenn er sein Schloß einmal verläßt, so benutzt er eine Kalesche.

Die Stadt Paris hat dem greisen König von Tunis einen warmen Empfang bereitet. Die Flaggen der beiden befreun­deten Reiche schmückten das Rathaus. Eine Ehrengarde in Galauniform stand Spalier, Minister hielten Ansprachen, das offizielle Paris war vollzählig erschienen. Der Bey trug sich in das goldene Buch der Stadt ein und fuhr dann ins Elysée, wohin ihn der Präsident der Republik zum Frühstück ge­beten hatte. Wer ist dieser seltsame Monarch aus Afrika , der mit rotem Fez, schwarzer Weste und roten, goldbestickten Hosen, übers Wasser gefahren kam? Warum erweist ihm Frankreich solche Ehren? Ist er ein Kalif aus Tausend und einer Nacht, der die Töchter seiner Untertanen für den königlichen Harem beschlagnahmt? Ist er ein absoluter Potentat, der vom Gelde seiner Steuerzahler glanzvolle Feste veranstaltet? Nichts davon trifft die ganze Wahrheit.

Achmed Pascha lebt zwar wie ein Kalif in einer Palast­stadt aus Tausend und einer Nacht, aber er hat keinen Harem, sondern führt ein glückliches Familienleben. Er gilt zwar seinen Untertanen als halber Gott, der ,, zwischen Him­mel und Erd." schwebt, aber er nutzt seine Stellung nicht aus, sondern lebt bescheiden und zurückgezogen. Seine Resi­denz ist La Marsa, dessen Gärten gleichsam über dem Mittel­ meer hängen. In ihnen liegt eine große Anzahl von Gebäuden, Rokokovillen wechseln hier mit den neuesten Modebauten, und eine weite Galerie mit grünen Fensterscheiben führt auf den innnersten Hof des Palastes. Dort steht im Schatten der Lorbeerbäume die Leibwache des Beys, große nußbraune Kerle in blau- roten Uniformen. Sie wecken ihren Herren jeden Morgen mit Marschmusik aus seinen Träumen und wiederholen ihr Spiel am Nachmittag um vier Uhr, wenn der König seine Siesta beendet hat.

Der Bey von Tunis empfängt selten Besucher, da er immer darauf bedacht sein muß, seine Schwebestellung ,, zwischen Himmel und Erde" zu wahren. Selbst die Post wird ihm nicht zugestellt wie jedem gewöhnlichen Sterblichen; das strenge Zeremoniell erheischt es, daß einer seiner Offiziere sie zu Pferde aus Tunis heranbringt. Von Tunis nach La Marsa sind es fünfzehn Kilometer, und zwei Straßenbahn­linien vermitteln alle halbe Stunde den Verkehr. Jeder Be­wohner von La Marsa kann um neun Uhr seine Briefe öffnen, nur Seine Hoheit der Bey muß bis elf, bei großer Hitze sogar bis Mittag auf die Nachrichten warten.

Den Nachmittag verbringt der Regent auf dem Dachgarten seines Palastes, von dem aus er mit vergnügten Sinnen auf das beherrschte Tunis hinschauen kann. Im Hintergrund dehnt sich das unendliche Mittelmeer . Wenn über dieser Landschaft die Sonne untergeht, muß ihr Anblick dem, der ihn täglich genießen darf, Frieden und Seelenruhe verleihen. Kein Wunder, daß Achmed Pascha hoch über den Intrigen seines Hofes steht, dessen Ränke und Eifersüchteleien jedem Eingeweihten in Europa bekannt sind. Die Auswüchse des Neides und Ehrgeizes bilden die wenigen Schattenseiten, die an diesem Hofe aus dem morgenländischen Zeitalter auf die Gegenwart überkommen sind.

Man darf nicht glauben, daß der Beherrscher von Tunis durch sein besch liches Leben zu einem zeitabgewandten, unmodernen Monarchen geworden ist. Er läßt vielmehr gerade jetzt zwischen Tunis und La Marsa eine große Auto­rennbahn und einen Flughafen errichten. Zwar wird er weder hier noch dort jemals selber starten, aber er tröstet sich, indem er das lateinische Sprichwort umkehrt: Quod licet bovi, non licet Jovi...

Achmed Bey ist nicht nur der oberste Priester aller Mo­hammedaner in Tunis , sondern auch der König von mehreren Millionen Bürgern anderer Rassen, die sich in seinem reichen

Begegnung mit Hitler - vor dem Palast der Päpste

Avignon , Mitte Juni 1934.

Dunkle, sternenüberglänzte Nacht. Ein blauseidener Him­mel wölbt sich über der Stadt, die zur Ruhe gehen will. Von fern noch ein Summen, hie und da ein heller Strahl, der die Einsamkeit zerreißt. Wir sind in Avignon , der wunder­samen Stadt Südfrankreichs , an den Ufern der Rhone . Hier residierten einmal die römischen Päpste, als sie aus der Ewigen Stadt fliehen mußten- an die 700 Jahre sind seit­dem verflossen... Sie bauten auf ragenden Felsen, über­schauend das weite Tal der Rhone , den mächtigen Palast, mit Türmen, Brücken, Wehrgängen, Kapellen, Stiegen, die in den Himmel zu streben scheinen...

In dieser frühen Nachtstunde stehen wir, geflüchtet aus einem Land, das unser nicht mehr achtet, auf dem weiten, leeren Platz vor der Papstburg. Unnennbares Geheimnis weht uns an. Sterne fallen nieder, ein sanfter Mond wirft fahles, weißes Licht über Mauern, Treppen Türme und Bastionen. Einsamkeit macht uns ein wenig frösteln. Der Gedanke erschauert vor einem Werf, das herrisch in die Jahrhunderte gebaut ward. Was wissen wir davon... Dies ist lebendig, so heute wie vor Jahrhunderten. Mauern, die in eine Ewigkeit sich recken, Quadern, die dem Sturm der Jahrtausende trotzen. Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag, wie eine Stunde...

Wie still es um uns ist. Auf den Fliesen, die zum Portal führen, räkelt sich ein müder Bettler, der den Schlaf sucht. Golden glänzt von Notre Dame die Statue der Madonna herab. Die Kreuzigungsgruppe auf hohem Plateau ragt in die verwunschene Nacht. Dunkel und drohend rahmen die Bäume im weiten Park den Horizont. Gefühl der Ewigkeit befällt uns. Tausendjähriges Reich, vielleicht verfunken, viel­leicht nur in dumpfem Schlaf, ward in diese Mauern, in diese Steine gebannt. Nie wird dies in Staub fallen, nie Ewigkeiten ins Meer sinken. Geheimnis der Welten, un­endliche Stille, aus der sich, ewig neu, das Werk des Schöpfers gebiert. Was wissen wir davon...?

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Jäher Zweifel legt sich über unsere Seele. Soll dies den­noch unwirklich und unwahr sein- Spuf einer romanti­schen Nacht? Werte der Ewigkeit taumeln in einen Abgrund, aus dem sie nie mehr emporsteigen? Blendender gleißender Strahl, aus dem Norden in südliche Weichheit und Süße taum Ind. will ein Werf menichlicher Schöpfergnade, aus dem Geist erhoben für Jahrtausende erdacht, mit unmiricher Magie übergleißen. Alle menschlichen Werte werden umge= deutet, verleugnet- um einer Phrase, um der irregeleiteten Macht, um einer dröhnenden Fanfare willen, die den Krieg beschwört?

Irgendwo in Mitteleuropa ist ein neues Tausendjähriges Reich" erstanden. Sie spielen mit tausend Jahren, wie wir Ewiggestrigen mit Stunden, mit fargen Tagen gespielt haben. Glocken läuten zu ihren immerwährenden Festen, Priester segnen die Fahnen, im Rausch nie verklingender Musik erstickt das Weh und der Jammer derer, die von den Tischen gejagt wurden, denen die Heimat abgesprochen wurde, die von Spiel und Paraden und eitlem Heroenkult nicht satt werden. Was fümmert es die, die oben thronen... sie bauen und werken, in beängstigender Regsamkeit, an ihrer tausendjährigen Mission, die eine Mission für Europa , für die Welt sein soll...

Und einer ist auferstanden, den Menschen, vom Wahn um­strickt, für gottbegnadet halten, von Gott gesandt. Der Heer­scharen Haß oder Liebe: was ist es? Denen droben ist das Gefühl das zu ihnen emporbrandet, gleich: oderint dum metuant! Um fie dröhnt der Marschtritt der Regionen, die ihnen untertan sind, auch wenn die Peitsche darübersaust. In Gefängnissen und Konzentrationslagern schmachten die, die reden, die schreten könnten. Grausige Stille- trotz aller Lautheit der Feste, troß der Fanfaren, trotz aller amtlich befohlenen Siegesräusche. Ihr Wahn ist ungeheuer: Wenn sie die Erde erobert haben, stürmen sie den Himmel- schmieder sie auch den Geist in Fesseln? Der bleiche Mond. der über dem Papstpalast von Avignon leuchtet, strahlt auch über ihren Nächten, deren Willkür das Unmögliche, das Uebermenschliche sich zu Füßen beugen will...

Wo sind noch Grenzen? Das hohle, irre Wort ist allmäch­tig. Hunderttausende, die im Gleichschritt marschieren, for­dern ein Jahrhundert in die Schranken. Ein Jahrhundert, das sich nach Frieden sehnt, das das Band von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. von Kontinent zu Kontinent fester und inniger schlingen möchte.

In Mitteleuropa aber marschieren sie, dumpf und ver= bissen. immer rings in den eigenen Grenzen. Der stählerne Hall der Schritte, ein jähes Entsetzen vor dem, was fommen mag. irrt hinüber in die tote Einsamkeit von Avignon . Bersten einmal diese Mauern, die für Jahrtausende gefügt find? Bricht ihr Gedanke nieder vor dem Schall der Trom­peten, die ein neues Jahrhundert verkünden: ein Jahrhun­dert der Menschenfeindschaft, der unerhörten Grausamkeit, des Frreieins on allem, was Menschenmüde hi ß? Gine Jugend wird nedrift für den unmenschlichsten aller Priege. die Alten müssen exerzieren und scharfschießen Fever gestern auf 18 Kilometer breiter Feuerwerks­morgen vielleicht über hundert Kilometer, im nächsten Jahr sind sie lüstern angefacht rings an den Gren­

prasseln

front

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und fruchtbaren Lande gekreuzt, gemischt und niedergelassen haben. Ebenso wie seinen Glaubensgenossen ist er den Mal­tesen, Griechen, Juden, Syriern, Weißrussen , Italienern, Korsen und deutschen Emigranten ein weiser und ge­rechter Gebieter!

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Gert Helm.

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Werfen Sie die ,, Deutsche Freiheit" nach dem Lesen nicht fort. Geben Sie das Blatt an Leute weiter, die der Auf­klärung und Belehrung bedürfen!

Besonders wertvoll zum Verständnis der letzten Ereignisse in Hitler - Deutschland . Ungewöhnlich interessant und aufschlußreich

Konrad Heiden :

Geburt

des dritten Reidies

Geschichte des Nationalsozialismus bis in die neueste Zeit Hier hat wohl zum erstenmal ein ent­schiedener Gegner des Nationalsozialismus versucht, Entstehung und Aufbau des nationalsozialistischen Staates so zu sehen, wie sie sind; also weder so, wie die meisten Gegner des Nationalsozialismus ihn liebsten sähen, noch so, wie er selbst ge­sehen zu werden wünscht.

am

Es kam dem Verfasser in diesem Buch darauf an, in größtmöglichster nüchterner Klarheit die gewaltigste politische Sug­gestion zu schildern, die unser Zeitalter kennt.

Niemand wird künftig über das Problem des Nationalsozialismus mitsprechen dür­den, der dieses Buch nicht gelesen hat. Preis des 272 Seiten starken Buches: Kartonier 25,- Fr. Leinenband 35,- Fr.

Buchhand ung der Volksstimme

Saarbrücken 3:: Bahnhofstraße 32 Neunkirchen:: Hüttenbergstraße 41

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Piz in Dud. metler; für Inserate: Etto Kuhn in Saarbrücken . Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 8, Schüßenstraße 5.- Echließfach 776 Caarbrüden.

zen- leuchtet ihr Schein nicht schon unheimlich von Norden her über die Zinnen der Papstburg? Ist tot dieser Palast? Kein Papst gebietet Einhalt dem verbrecherischen Geschehen. Es ist, als müßte sich das Portal öffnen und, in geheimnisvoller Nacht, ein Zug von flehen­den Menschen über Stufen, Wehrgänge und Terrassen wallen. Ein Zug nur von Menschen wenn Päpste nicht mehr retten können... Die Burg, von Menschen gebaut für Jahrtausende, wird stehen, wenn der Spuf um jenes neue Reich" längst verflogen ist. Kalt und hart und ohne Mitleid streben die Mauern und Bastionen in den Himmel. Der Glutschein aus dem Norden ist verlöscht. Die Portale schlie­ßen sich auf ewig. Nie wird das Werk vergehen... Der Fels, auf dem es gebaut ward, trotzt allem Gedröhn polternder Legionen, bramarbasierender Helden, die sich ihr eigenes Heldentum andichten, trotz allen schmetternden Kriegsdrom= meten und der schwelenden Glut, in die von Wahnwißigen immer neue Brandfackeln hineingeworfen werden. Wir glauben und bekennen es, in dieser einsamen Stunde vor dem Palast der Päpste in Avignon : Menschenrecht und Menschen­würde werden unangetastet bleiben- ob auch ein paar irre Jahre den Adel der Menschheit mit Füßen treten und an seine Stelle einen neuen Adel setzen: den Adel rassisch auf­gepeitschter Blutwillkür.

Starr und graniten stehen die Mauern der Papstburg da, umflackert vom fahlen Schein des Mondes. Erlebnisreiche Stille ist um uns. Wir werden nicht irre am Werk der Jahr­tausende, nicht irre an einem Ethos, das zuerst auf franzö­sischer Erde, laut und glühend, verkündet wurde.

Wir wissen um die nächtliche Vision aber ach! es ist nur eine Vision? Samtene Nacht schluckt sie auf. und unten schlingt die Rhone ihr silbernes Band um Felsen und Hü­gel. Gerade unter uns schlägt eine uralte steinerne Brücke ihre Bogen über den Strom. Nur vier Bogen- auf einem die Kapelle des heiligen Benezet dann reißt das Bau­

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merk plötzlich ab, mitten im Fluß. Kein Uebergang vom rechten zum linken Ufer. Es ist, als sei der Weg versperrt zu jenem tausendjährigen Gedanken, hineingebaut in den steinernen Mythos der Päpste, immer aufs neue sich ge­bärend aus dem in Schönheit glühenden, heiligen Boden der Provence ...

Es ist, als ob einer einst, mit drohenden Legionen hinter sich, dahergestapft, mit wehenden Fahnen und dem Sieges­rousch im Blut. auf die Brücke marschiert wäre und da feien plötzlich die steinernen Bogen geborsten, die Wogen wild emvorgeschäumt, und ein nächtlicher Sput von Krieg und Tod und furchtbarem Gemezel set in die Tiefe gesunken... Nur ein paar Fahnen. blutigrot mit zerbrochenen Kreu­zen, ein paar welke Helmbüsche schwammen langsam die Rhone hinab in das Meer... E. Fabry

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