e

t

t

:

B

it

h

It

g

It

i,

te

it,

Is

g

er

el

§,

It

0=

ie

td

r=

it

r,

18

er

ent

er

e-

5.

a,

B,

t=

T-

ant

int

#

ch

ch

nd

ts

er

ch

or

el

r=

in

t=

er

nt,

ts

16

ent

Bt

t=

it

er

ch

e=

SA.- Führer" sammeln 412 Millionen Mark Saarpolizei wird verstärkt

Und wo ist das Geld geblieben?

Man schreibt uns:

Vor einiger Zeit erging an die gesamte Bevölkerung   in Deutschland wieder einmal der Ruf zum Sammeln und Opfern. Was sollen denn hier wieder für Bettelsteuern er= hoben werden?" So denkt die Bevölkerung, und viele be= schließen im Stillen, diesmal nichts zu geben. Wenige Tage darauf ist jeder im Bilde. In fetten Buchstaben steht in sämt­lichen Zeitungen, daß SA.- Führer vom Sturmführer aufwärts eine großangelegte Sammelaktion durchführen zu= gunsten ihrer arbeitslosen Kameraden. Wenn einer arbeits­los ist, die Woche 4,20 Rm. Unterstützung bezieht, dann kann sich keiner eine Uniform kaufen, die etwa 60 Rm. kostet, und man fann nicht mehr mit ansehen, wie die alten SA.- Männer in zerrissenen Stiefeln mit schiefen Absätzen dahermarschieren, gerade so wie der Rest von Napoleons Armee, die aus   Ruß­land flüchtete. Die arme Bevölkerung wurde noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß das Ergebnis einer Samm­lung unter feinen Umständen hinter dem des Winterhilfs= wertes zurückstehen dürfe.

Schon einen Tag früher als angekündigt, wurde die Samm lung begonnen. Die Sammler stürzten sich wie losgelassene Tiger auf die Leute und hielten jedem die Büchse solange unter die Nase, bis das Opfer" darin klimperte. Wenn einer glaubte, unbemerkt sich durch irgendeine Seitengasse schleichen zu können, dann sollte er sich schwer getäuscht haben. Selbst in unbelebten Straßen standen die SA.- Führer" und sam­melten. Ein anderer Teil klopfte die Häuser ab. Manchem fiel es auf, daß es auf einmal so viele SA.- Führer geben sollte, und er machte sich die Mühe, die Führer einmal näher in Augenschein zu nehmen. Dabei machte man die Entdeckung, daß unter sämtlichen Sammlern etwa der vierte Teil SA.­Führer waren, während der Rest aus lauter gewöhnlichen SA.- Leuten bestand.

Wenn beim Sammeln schon Schwindel getrieben wird, wird mit dem gesammelten Geld auch Schwindel getrieben, so dachten die mißtrauischen Leute. Der Ertrag der Sammel­tätigkeit stand aber keineswegs hinter dem des Winterhilfs­werks zurück. Es wurde auch hier mit der Methode der sanften Gewalt gearbeitet. Die armen SA.- Leute saben sich

schon Geiste in nagelneuen, blißblanken Stiefeln und einer tipp- toppen Uniform.

Es vergingen vier, sechs und acht Wochen. Noch immer hörte man nichts von Verteilung von Uniformen. Die Leute kamen nicht mehr zum Dienst, weil keiner mehr etwas anzuziehen hatte. Aber was lange währt, wird endlich gut. Eines Tages erhielt ein Teil derer, die sich gemeldet hatten, unter folgen­den Bedingungen eine Uniform: Der SA.- Mann bekommt eine Uniform, die aus der Kasse des Sturmes, dem er an­gehört, bezahlt wird. Der Empfänger hat jede Woche RM. 2, an die Sturmfasse zu bezahlen, bis die Uniform bezahlt ist, und sie bleibt während dieser Zeit Eigentum des Sturmes. Die Enttäuschung der SA.- Leute kann man sich vorstellen. Rechnete doch jeder damit, die Uniform geschenkt zu erhalten, wo man sich das Geld dafür doch gesammelt hat.

Wo bleiben die 4 einhalb Millionen, welch e durch die Sammlung aufgebracht wurden? Die Antwort erteilen die Zahlungsämter für Kraftfahr­zeuge. Nach diesen amtlichen Unterlagen haben 80 Prozent aller SA.- Führer vom Obersturmführer an fabrikneue Kraftwagen im Einzelwert von 8000 bis 20 000 Mark angemeldet. 50 Prozent dieser Kraftwagenbesizer hatten persönlich nicht viel Einkommen, um einen billigen   Volks­wagen, geschweige einen repräsentativen Luxuswagen zu kaufen. Rechnet man aber die Kaufsumme dieser sämtlichen SA.- Führer- Wagen zusammen, die in den letzten 4 Monaten angemeldet wurden, dann bleiben von den 4 einhalb Mil­lionen feine 500 000 Mt. mehr übrig. Wer sich von dieser Tatsache oberflächlich überzeugen will, der braucht nur   nach Deutschland zu fahren zu irgend einem größeren SA.- Appell. Dann kann er sehen, wie sich die Leute von den   anbrausenden Mercedes- und Wanderer- Wagen auf den Bürgersteig flüchten. Denn die Straße gehört nur der SA., neuerdings sogar nur den SA.- Führern. Wer aber der Sache genau auf den Grund gehen will, der nehme einmal Einsicht in ein Kraftfahrzeugverzeichnis, welches man bei jeder größeren Benzinfirma bei......( Shell)   oder Deutsch  - Amerikanische Petroleumgesellschaft Standard einsehen kann. Die Arbeiter opfern ihre legten Groschen, die SA.- Führer fahren dafür die teuren Zugusautos.

Die Tragödie   von Amsterdam

Kämpfe mit schwerwiegenden Folgen

R. Den Haag, 10. Juli 1934.

Die Straßenfämpfe   in Amsterdam nahmen schon im Laufe bes Samstagabend einen abflauenden Charakter an, da die Regierung ihrer Aktion einen Umfang gab, wie man das noch niemals   in Holland gewohnt gewesen ist, wie überhaupt dieser Aufstand alle bisher bekannten Unruhen an Umfang und Heftigkeit übertrifft. Es gab jedenfalls am Samstag keinen Teil der betroffenen Stadtviertel, der von Polizei, Gendarmerie ud Militär nicht geradezu überschwemmt worden ist. An einen Widerstand ernsthafter Art war bei der Wucht dieses Vorstoßes der Exekutive überhaupt nicht zu denken, zumal den Aufständischen ja jede Kampfmittel fehlten. Die proletarischen Stadtviertel wurden durch un­unterbrochene Aktionen der Polizei oder des Militärs rein­gefegt", auf alle Ansammlungen wurde ohne weiteres ge­schoffen. Das Vorgehen der Erefutive nahm überhaupt eine Schärfe an, wie man es bei ähnlichen Gelegenheiten kaum in einem anderen Lande erlebt hat. Ohne Warnung wurde in geöffnete Fenster geschossen, Personen, die die Häuser in einem Augenblick verlassen wollten, wo eine Patrouille die Straße passierte, wurden sofort unter Feuer genommen. Panzerwagen ratterten in großer Zahl durch die Stadt, Tanks polterten über die Pflaster, Reiterfolonnen stürmten alle neu entstehenden Barrikaden und schlugen rücksichtslos nieder, was ihnen den Weg versperrte. An einer Reihe stra= tegischer Punkte wurden Maschinengewehre postiert und in den Nachtstunden wurden alle betroffenen Straßen durch Pioniertruppen mit riesigen Militärscheinwerfern taghell be­leuchtet.

Am Sonntag ließ der Widerstand noch mehr nach, da die in Frage kommenden Stadtviertel regelrecht besetzt waren und jede auftauchende Zusammenrottung im Keim erstickt werden konnte. Auch in der Nacht zum Montag ließen die Zwischenfälle mehr und mehr nach und am Montag flackerten nur hier und dort noch kleine Kampfhandlungen auf. Dabei handelte es sich durchweg nur um die Versuche, neue Ver­barrikadierungen vorzunehmen und die Truppen mit primi­tiven Wurfgeschossen abzuwehren. Schließlich mußte am Montagabend der Widerstand als gebrochen gelten. Damit ist keineswegs die Ruhe wieder hergestellt, den die Erbit­terung der Erwerbslosen ist ungeheuer, zumal ein derartiges

Passiver Widerstand

Von dreihundert Mitgliedern der ,, Gefolgschaft" kommen zehn  

Ein Roter Helfer, der bei Radio- Löwe beschäftigt ist, stellt uns folgendes Originaldokument. zu, das eine Ergänzung zu der Tatsache der vernichtenden Niederlage des faschistischen Regimes bei den Vertrauensrätewahlen in den Betrieben darstellt. Es spricht für sich selbst. NSBO. und DAF., Ortsgruppen­leitung Lichterfelde- Lankwiz

Bekanntmachung

den 22. Juni 1934

für die Gefolgschaftsmitglieder der Firma Radio­aftiengesellschaft D. S. Löwe

Wir mußten in letzter Zeit feststellen, daß die Gefolg­Schaftsmitglieder der Firma D. S. Löwe bei den von uns festgesetzten Veranstaltungen eine Gleichgültigkeit an den Tag gelegt haben, wie wir es in anderen Betrieben auch nicht annähernd beobachten konnten. Wir machen aus­drücklich darauf aufmerksam, daß die von uns einberu­fenen Versammlungen und Veranstaltungen für die Mit­glieder der NSBO. und der DAF. als Dienst zu be­trachten sind.

Die Leitung der Betriebszelle Radio- Löwe meldet zu dem von uns gemeldeten Ausmarsch(!) am Sonntag, dem 24. 6. 34 nach dem   Seebad Rangsdorf nur 10 Teil­nehmer, obwohl zirka 300 männliche Mitglieder dem Betrieb angehören. Die abgegebenen schriftlichen Ent­schuldigungen find von uns eingesehen und zum größten

Blutbad und eine derartige Schärfe von Kampfhandlungen für die Einstellung eines Holländers unfaßbar ist.

Die Zahl der Verletzten ist erheblich gestiegen, der amtliche Sanitätsdienst berichtet von über 120 Verletzten, die von ihm behandelt und transportiert worden sind. Darüber hinaus müssen zahlreiche Verletzte von den Aufständischen selbst ver­sorgt und in Sicherheit gebracht worden sein. So wurde bei einer Reihe von Kämpfen ein Auto mit Sanitätsflagge be­obachtet, das Verletzte aufnahm und mit unbestimmtem Ziel beförderte. Besonders tragisch ist, daß viele Verletzte mit den Kämpfen nichts zu tun hatten und nur dadurch das Opfer der Pistolen und Gewehre wurde, daß sie den Heimweg in ihre im Stampfgebiet liegenden Wohnungen antraten oder aber sogar von verirrten Kugeln in ihren Wohnungen selbst getroffen wurden. Aeltere oder schwerhörige Leute, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten, wenn eine neue Militärattacke erfolgte, find zweifellos stärker betrof­fen worden, als die Aufständischen selbst.

Besonderes Aufsehen hat es erregt, daß die Regierung die Druckerei   der kommunistischen Zeitung besetzen ließ. Dabei wurden sämtliche Unterlagen, alle Adressenlisten für Abon­nenten, das gesamte Redaktionsmaterial usw. beschlagnahmt. Die Rotationsmaschine und alle übrigen Druckmaschinen wurden soweit demontiert, daß eine Inbetriebseßung einfach

nicht mehr möglich ist. Allgemein wird das Verbot der fom

munistischen Presse und evtl. sogar der Kommunistischen Par­  tei Hollands erwartet. Das würde eine Maßnahme bedeuten, die bisher im politischen   Leben Hollands vollkommen unbe= fannt ist und aller Tradition widersprechen würde. Es kann jedoch keinen Zweifel darüber geben, daß die reaktionären  Kreise Hollands die Vorkommnisse zum Anlaß nehmen wer­den, um der Regierung einen noch schärferen Kurs aufzu­zwingen und Maßnahmen durchzusehen, die bisher von ihnen noch nie verwirklicht werden konnten. Die Stimmung der Bevölkerung ist durchaus abwartend. Man macht der Regie­rung wegen ihrer scharfen sozialen Abbaumaßnahmen die schärfsten Vorwürfe. ohne daß man die Handlungen der Auf­ständischen billiat. Sicher werden die Auseinandersetzungen um den politischen Kurs dann erst richtia beainnen, wenn die Barrikaden aufgeräumt und die Kampfhandlungen längst eingestellt sind.

Teil nicht anerkannt worden, da die hierin angeführten Gründe nicht im entferntesten als stichhaltig zu bezeichnen sind. Sie beweisen vielmehr ganz deutlich, daß unter den Gefolgschaftsmitgliedern eine große Interesselosigkeit

herrscht  .

Saarbrücken, den 11. Juli 1934. Die Regierungskommission teilt mit:

In der Sigung des Völkerbundsrates vom 4. Juni 1934 wurde folgendes beschlossen:

In Erwägung, daß die Regierungskommission für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung im Saargebiet unter allen Umständen verantwortlich bleibt, ermächtigt der Rat die Regierungskommission, die örtlichen Polizei- und Gendarmeriekräfte für die Zeit der Voltsabstimmung zu verstärken, wenn sie es für notwendig hält. Diese Ver­stärkung soll nach Möglichkeit durch Einstellung von Bewoh­nern des Saargebietes erfolgen. Falls die Regierungs­fommission es für notwendig halten sollte, zur Einstellung ouswärtiger Kräfte zu schreiten, wird der Rat ihr zu diesem Zweck durch seinen Ausschuß jede Unterstützung leisten.

Demgemäß hat die Regierungsfommission in der letzten Zeit eine vorläufige Prüfung( die sich jedoch nur darauf be= schränkt hat, die Personalien der Bewerber: Leumunds= zeugnis, Militärdienstzeit usw. festzustellen) der bei ihr aus tem Saargebiet selbst eingegangenen zahlreichen Bewer­bungsgesuche vornehmen lassen.

Zur endgültigen Prüfung der eingegangenen Bewer­bungen hat die Regierungskommission eine besondere Rom­mission eingesetzt, die an der Hand der Unterlagen und auf Grund eines ärztlichen Gutachtens die Entscheidung über die Anträge treffen wird.

Weitere Bewerbungen können bis einschließlich 21. Juli 1934 bei der Abteilung des Innern zur Prüfung eingereicht werden. Als Kandidaten kommen in Betracht: 1. Personen, die eine einwandfreie Führung nachweisen können; 2. Be­werber, die eine ausreichende militärische Ausbildung zurück­gelegt haben; 3. Um eine objektive und unparteiische Wahr­nehmung der Dienstgeschäfte zu gewährleisten, sollen nur solche Kandidaten berücksichtigt werden, die sich für keine der Abstimmungsparteien erklärt haben.

Mit Rücksicht darauf, daß die Anwerbungen der Polizei= fräfte nur für eine beschränkte Zeit erfolgen fönnen, kann das Dienstverhältnis nur auf der Basis jederzeitigen Künd­barkeit für beide Teile geregelt werden. Dementsprechend wird die Einstellung auch ohne Pensionsberechtigung er. folgen. Jedoch werden die Leistungen, die sich aus der Sozial­versicherung ergeben, gewährleistet  .

Lenin im   Saargebiet

Saarbrücken als Zentrum der   Weltrevolution

Saarbrücken, den 12. Juli. Die   Saarbrücker Zeitung" bringt einen Zeitaufsaz Wir möchten gewarnt haben". Nicht etwa warnt sie die Reichsregierung, weitere Mordfeste zu veranstalten und   dadurch Deutschland der allgemeinen Welt­verachtung preiszugeben. Das Blatt hat viel größere Sorgen. Es muß Emigrantenhezze betreiben, und zwar denunziert es den früheren tommunistischen Abgeordneten Eberlein, der im Saargebiet als Emigrant lebe. Das Blatt weiß folgende welterschütternde Einzelheit über diesen Schwerverbrecher mitzuteilen:

Eberlein ist als Kommunist unmittelbar   von Lenin selbst geschult worden, er hat längere Zeit   mit Lenin zusammen­gearbeitet, es gibt aus diesen Monaten ein Photo, das ihn zusammen mit diesem Führer des russischen Kommunis­mus zeigt.

Der Präsident der Regierungsfommission persönlich wird vor dem Leninschüler gewarnt. Wahrscheinlich stellt sich die Saarbrückerin nach den Taten des Karl- May- Reichskanzlers die Sache mit Eberlein so vor, daß dieser eines Tages mit seinen roten Frontkämpfern der Regierungskommission einen Besuch macht und die Herren Minister der Reihe nachy abknallt. Als Säuberungsaktion!" Die Anweisung dazu ist  in Lenins Werken genau nachzulesen.

Uns ist nicht bekannt, ob Herr Eberlein sich im Saargebiet aufhält. Soviel aber wissen wir, daß bübische Angebereien, wie sie die   Saarbrücker Zeitung" verübt, von jedem ehren­haften Politiker als schmachvoll empfunden werden.

Der hat es nötig!

Einer, der mit blutigen Händen wallfahrtet  

Aus Wien wird berichtet:   Bundeskanzler Dollfuß hielt aus Anlaß seiner Ernennung zum Ehrenbürger von   Maria­zell, wohin er gewallfahrtet war, eine Rede, in der er sich vorwiegend   mit Deutschland befaßte:

Tiefes Grauen erfaßt uns, wenn wir sehen müssen, zu welchen Ergebnissen in furzer Zeit eine Bewegung ge= langt ist, die sich eingebildet und die versprochen hatte,   das deutsche Volk in eine glückliche Zukunft zu führen. Es ist aber nicht anders möglich. Menschen, die letzten Endes auf dem Standpunkt der Macht stehen, die fern von aller sittlichen Pflicht einem Höheren gegen über glauben, daß alles, was ihrer Macht dient und ihnen Macht zu verschaffen geeignet ist, recht ist, müssen ihr Land dem Abgrund zuführen. Ein Volk, das sich das sittliche Niveau seines Rechtsempfindens und seiner gesellschaftlichen Ordnung selbst zerstört, darf sich nicht wundern, wenn es aus sich selbst zugrunde geht."

Wir sehen uns daher leider gezwungen, schärfere Maß Ein Toter, der lebt

nahmen zu ergreifen und zwar derart, daß die säumigen NSBO.- und DAF.- Mitglieder von uns   dem Gau zum Ausschluß vorgelegt werden. Wir möchten nicht verfehlen, auf die Schwere eines zwangsweisen Ausschlusses beson­ders hinzuweisen. Wir geben nunmehr allen männlichen Gefolgschaftsmitgliedern leßtmalig Gelegenheit, ihre Teil­nahme zum Ausmarsch   nach Rangsdorf der Betriebs­zellenleitung umgehend zu melden. Wir erwarten eine restlose Beteiligung an dem Generalappell im Adolf­Hitler- Stadion am Dienstag, 26. Juni 1934.

NSBO. und DAF.,   Ortsgruppenleitung Lichterfelde  - Lankwitz:

gez. Mielke, Ortsgruppen- Betriebsobmann. Kein Wunder, daß der nationalsozialistische Betriebs­obmann über die große Interesselosigkeit der Gefolg­schaft" klagt, wenn er im gleichen Rundschreiben die Ent­lassung von 290 Arbeitern ankündigt, denn das bedeutet praktisch den Ausschluß aus der   Deutschen Arbeitsfront des Säufers Ley. Unser Gewährsmann teilte uns gleich­zeitig mit, daß zum nächsten Ausmarsch" auch die letzten 10 nicht kommen werden, weil die Belegschaft weiß, daß die braunen Bonzen noch immer vor einer geschlossenen Haltung des Betriebes ihre Drohungen zurückgezogen haben,

Angst vor Wallisch

Dem OND. wird   aus Steiermark berichtet: Bei   Paula Wallisch, der Witwe Koloman Wallischs, die bekanntlich Strafaufschub erhalten hat und jetzt schwerkrant in einem Erholungsheim liegt, erschien dieser Tage ein Vertreter der Behörde und stellte ihr die Freigabe ihrer beschlag­nahmten Wohnungseinrichtung in Aussicht, falls sie zu­stimme, daß die Leiche des auf   dem Leobener Friedhof be= statteten   Koloman Wallisch erhumiert und zur Einäscherung  nach Wien gebracht werde. Wallischs Grab   in Leoben ist zu einem Wallfahrtsort für die obersteirischen Arbeiter und Bauern geworden. Nicht nur Industriearbeiter suchen das Grab des Märtyrers der steirischen Arbeiter auf, auch Holz­knechte kommen stundenweit her aus dem Gebirge und legen Alpenblumen auf Wallischs Grab. Frau Wallisch gab ihre Zustimmung zur Erhumierung der Leiche ihres Mannes nicht. Da es aber möglich ist, daß die Behörden nicht einmal dem toten Wallisch Ruhe lassen und seine Leiche gegen den Willen seiner Frau erhumieren, wird das Grab ständig von Arbeitern bewacht.

Werbt für die Deutsche Freiheit"!