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Br. 92. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 21. April 1897.

zu richten.

Lokales.

Eine Ausstellung des Vereins für Verbesserung der Frauen- ca. 75 000 Bibeln und 175 000 Neue Testamente vertheilen lassen, bekleidung wird jetzt Leipzigerstr. 102 abgehalten. Der Verein beso daß Deutschland   im Jahre 1896 mit zusammen etwa absichtigt eine Reform der Frauentracht, die den Anforderungen des 650 000 Bibeln und Neuen Testamenten versorgt worden ist. Davon praktischen Lebens und der Gesundheit mehr entspricht als die haben die Mannschaften des Heeres und der Marine Süften vereinfacht, nur das Obergewand soll mit Anlehnung an die 27 284 Neue Testamente erhalten. Resultat diefes frommen Wirkens: moderne Bekleidung. Die Unterkleidung soll durch Entlastung der durch Vermittelung eines töniglichen Kommissars 5811 Bibeln und Mode eine freiere Gestaltung bekommen; durch eine Verkürzung des Travailler pour le roi de prusse! Straßenkleides soll eine fußfreie Bewegung ermöglicht und das Polizeikampf wegen des ,, Vorwärts". Vor gut 14 Tagen will eine Umgestaltung der Mode anbahnen, die eine Erhaltung der bei Reller abgehaltenen Bersammlung gedruckte Aufforderungen zum Uebel der modernen Staubfänger" beseitigt werden. Der Verein berichteten wir, daß einem Parteigenossen, der in einer am 29. März Ausstellung fördern. In den mannigfaltigsten Arten und Formen Unannehmlichkeit einer polizeilichen Siftirung zu theil geworden sei. natürlichen Formen des Körpers garantirt. Diesen Zweck soll die Abonnement auf den Vorwärts" vertheilt hatte, die find Reform- Bekleidungsgegenstände dort von den verschiedensten Wer diese polizeiliche Handlungsweise, die allgemeines Befremden kleider, Beinkleider mit Tragebändern, Hemdhosen, Reform Behörde hielt, der irrte sich. Dem Sünder ist richtig ein Straf­Berliner Firmen ausgestellt: Reform Ober­erregte, für die ungehörige That eines untergeordneten Organs der Korsets und Brustgürtel, Schuhbekleidung, Umhänge und Mäntel, mandat auf 9 Mart zugegangen, weil er sich angeblich gegen die Hüte u. s. w. Recht ansprechende und chic aussehende Sachen SS 10 und 41 des alten preußischen Preßgesetzes von 1851 vergangen fanden wir darunter, aber auch solche, die von der offiziellen Mode- haben soll. Es versteht sich am Rande, daß gegen diesen Straf narrheit wenig abstehen. Das gilt namentlich von den Hutfaçons. befehl Berufung eingelegt wird. Wie die gerichtliche Entscheidung Gesundheits" Korsets mit ausnehmbaren Fischbeinstangen geben auch ausfallen möge; auf jeden Fall wird sie die Unhaltbarkeit der der Frau die Wahl, den Schnürpanzer nach alter und neuer Methode heutigen Zustände an einem neuen Belege illustriren. Zur Umwälzung der Mode in der Weise, daß sie den natürlichen Habgier. Der geschäftsführende Ausschuß des Zentral- Bäcker

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und

Unser Kollege August Jacobey hat gestern, am dritten Diter tage die Strafe von vier Wochen Haft angetreten, die ihm durch ein Erkenntniß des hiesigen Landgerichts I auferlegt worden ist. Die Breslauer Staatsanwaltschaft hatte sich durch einen Artikel in Nr. 193 unsere Blattes vom vorigen Jahre beleidigt gefühlt, in welchem ihr Vorgehen in Sachen der vorjährigen Märzzeitung be rührt worden war. Das erste Erkenntniß, das auf 6 Wochen Ge­fängniß lautete, war vom Reichsgericht umgestoßen worden, und darauf kam das Landgericht zu der Anschauung, daß Jakoben mit Ausnahme kam das Landgericht zu der Anschauung, daß Jakoben mit Aufnahme des Artikels zwar keine bewußte Beleidigung, wohl aber eine Fahr­lässigkeit begangen habe, welche nach§ 21 des Preßgefeßes mit 4 Wochen Haft zu fühnen sei. Wir hoffen unsern Kollegen nach Ablauf dieser Frist kampfesfreudig wieder zu sehen! Zur Lokalliste machen wir die Parteigenossen in Berlin   wie in der Umgebung darauf aufmerksam, daß fortan Berichtigungen und Mittheilungen von Veränderungen in der Liste nur Aufnahme im Vorwärts" finden können, wenn sie an das Mitglied der Berliner  Lokalkommission, Genossen Ostar Mahle, Berlin   S., Prinzenftr. 8, zu benutzen. Seitenflügel 1 Tr. gerichtet und von diesem beglaubigt sind. Verschiedenen Unannehmlichkeiten, denen sowohl die Lokalkommission, Anforderungen des Lebens entspricht, find ſpziale Ginwirkungen Innungs- Verbandes Germania  " ist sich dahin schlüssig geworden, auf wie die Redaktion in dieser Beziehung ausgesetzt waren, geben zu nöthig, die ihr den Weg ebnen werden. Bei den gegenwärtigen dem gegen Ende des Monats statthabenden Handwerkertage folgende dieser Vekanntmachung den Anlaß. Es ergeht daher namentlich an Klassenunterschieden und der Stellung, welche die Frau namentlich Bäckerei- Verordnung vom 4. März 1896. 2. Falls dies nicht er­Punkte zu vertreten: 1. Erstrebung der gänzlichen Aufhebung der die Vertrauenspersonen und Vorsißenden der Lokalkommissionen der in den höheren Gesellschaftsschichten einnimmt, drängt die Mode reichbar ist: Festlegung einer achtstündigen Ruhezeit für die Gesellen. 11mgegend Berlins   das dringende Ersuchen, alle Zuschriften, eher zu Geschmacklosigkeiten, als daß sie sich den natür­welche die Lokalliste betreffen, einzig an die obengenannte Adresse lichen Verhältnissen anschließt. Daß es dem Verein für 3. Statt der täglich zu bemessenden Maximal Arbeitszeit die Aus­stellung eines Wochenturnus, also einer für die ganze Woche fest­Die Gegensätze zwischen reich und arm innerhalb der Anschauungen gelingen wird, mit seiner geplanten Reform einen zulegenden Arbeitszeit, welche jeder Meister nach den Bedürfnissen Bevölkerung Berlins treten in den Steuerleistungen recht größeren Kreis zu gewinnen, ist billig zu bezweifeln. Die Aus- feines Geschäftsbetriebes auf die einzelnen Tage selbst vertheilen rechtstellung ist immerhin ein dankenswerthes Unternehmen, daß namentlich tann. 4. In Uebertretungsfällen Bestrafung der nachweislich angenfällig in die Erscheinung. Daß es auch in Berlin   recht reiche auch dem Fachmann manches Lehrreiche bietet. Den Eintrittspreis Schuldigen( nach Meinung der Meister meistens die Gesellen), sowie von 30 Pf. halten wir indeß für das Gebotene zu hoch. Beschränkung der Anzeigepflicht auf 8 Tage. Diese Schlauberger! In Sachen Ziethen ist die Berliner Zeitung  " in der Lage, weiteres mitzutheilen. Der als unglaubwürdig" angenommene Es ist im Prozeß dargethan, daß das Wert, welches zur Beuge Androck in Werder richtet unter dem 16. d. M., also von Attentatstifte verwandt ist, und welches bei dem Uhrmacher vier Tagen, an den hier wohnenden Gastwirth Heinrich Ziethen, in Königs Wusterhausen   gekauft ist, derselben Fabrik- Junghans: Neue Königftr. 58, folgenden bemerkenswerthen Brief: Wecker aus Schramberg   Gebr. Junghans entstamme; es ist also seitens der Vertheidigung nichts übersehen. Gegen Roschemann spricht dies nicht, da diese Wecker überall sehr verbreitet sind. Es fann ferner angenommen werden, daß Koschemann am 2. Pfingstfeiertag selbst dem Brede gesagt hat, er gelte bei der Polizei als Anarchist 2c., sodaß dieser am 3. Feiertag es dem Vater erzählen konnte, sodaß hieraus eine Verbindung der Polizei mit Brede nicht zu erweisen ist, die Vertheidigung also auch hier einen Fingerzeig zu beachten nicht unterlassen hat. Meine Ansicht, daß die Kiste von anarchistisch- terroristischer Seite stammt, ergiebt sich aus der Verhand­lung ohne ein besonderes Motiv. Diese Ansicht kann für die Geschworenen nicht zu ungunsten Koschemann's in betracht gekommen sein, da sie ihn wegen der That freigesprochen haben, die Beihilfe, deret wegen er verurtheilt ist, aber in anderen Dingen als dem Attentats­plan gefunden sein muß.

Leute giebt, ist wohl allgemein bekannt; weniger bekannt aber dürfte es sein, daß die Reichshauptstadt einen Mann beherbergt, welcher allein für seine Person au Steuern 119 800 m. zahlt für ein jähr liches Einkommen von 2995 000. bis 3 Millionen Mark! Dieser Sterbliche darf sich rühmen, der reichste Mann Berlins   zu sein. Der ihm Nächststehende versteuert ein jährliches Einkommen von 1620 000 m. bis zu 1 625 000 m. und entrichtet dafür einen Steuersatz von jährlich 64 800 m. Fernere 7 Berliner haben ein jährliches Einkommen von mehr als 1 Million Mark, und 31 ein solches von mehr als 12 Million Mart. Eines Einkommens von über 100 000 M. erfreuen sich zirka 400 Reichshauptstädter, Immerhin befinden sich die Steuerzahler mit derartigen hohen und auskömmlichen" Einkommen ganz bedeutend in der Minderzahl, denn von den 496 268 steuerpflichtigen Berlinern hatten nach der vorjährigen Steuereinschägung allein 113 188 nur ein jährliches Einkommen von 1050 m. bis 1200 m., 168 814 gar nur ein jährliches Einkommen von 660 M. bis 900 m., und rund die Hälfte aller Steuerpflichtigen mußte von jeder Steuer zahlung überhaupt frei gelassen werden, da sie noch nicht einmal das leitgenannte jährliche Einkommen aufzuweisen hatten! Diese Gegenfäße illustriren recht deutlich die heutige Ordnung" der Dinge.

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Verbesserung der Frauenbekleidung unter

den obwaltenden

Von Herrn Dr. Werthauer, dem Vertheidiger Roschemann's erhalten wir folgende, vom 20. April datirte zuschrift:

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Herr Ziethen.

Bornstedt  , 16./4. 97.

Ihnen zur gefälligen Nachricht erstens, daß ich mich nie freiwillig deswegen gemeldet habe. Ersuche Sie aber doch so freundlich zu sein und mir bei Herrn Dr. Lenzmann einmal Gehör zu verschaffen, da dadurch vielleicht alles anders kommt. Also feien Sie so freundlich, bitte daher um recht schnelle Ant­wort Ihrerseits.

Achtungsvoll

F. Androd Babier, Bornstedt   bei Potsdam.  der Unglaubwürdigkeit nicht auf sich sitzen lassen will. Ferner Aus dem Schriftstück geht hervor, daß Androck den Vorwurf scheint der Mann, wie er auch schreibt, nie freiwillig" eine Aussage in der Ziethen- Angelegenheit gemacht zu haben. Zum Verständniß In einem Hehartifel kämpft die offiziöse Norddeutsche All­gemeine" zur höheren Weihe des chriftlichen Osterfestes gegen die der Geschworenen aus der Zusammensetzung des inneren Apparats ift, zu welchen der vermuthliche Mörder der Frau Ziethen, der oft­Nach dem ferner von Ihnen gebrachten Bericht soll der Obmann unserer Leser fügen wir hinzu, daß Androck einer der vielen Leute Maifeier der Arbeiterschaft. Das Lauferblatt raisonuirt: Die auf einen Mechaniker als Urheber hingewiesen haben. Hierzu genannte Barbiergehilfe Wilhelm, ein Geſtändniß seiner That ab­Parole des Vorstandes der Berliner   Metallindustriellen, möchte ich bemerken, daß in der Verhandlung erörtert ist, daß der gelegt hat. Androck ist der Sohn eines Botsdamer Feldwebels, der nach der jeder Arbeiter, der am 1. Mai ohne Erlaubniß von der gerichtliche Sachverständige die Uhr auseinandergenommen beim ersten Garde- Regiment gestanden hat und nach seiner Ben­Arbeit fernbleibt, entlassen werden soll, muß von allen Arbeit und wieder zusammengesezt hat. Möglicherweise ist hier fionirung eine militärische Vertrauensstellung erhielt. Der vom geber- Verbänden zu der ihrigen gemacht werden. Es be- ein Irrthum in bezug auf die kunstvolle Zusammensetzuung bei den Bericht als unglaubwürdig bezeichnete Androck besitzt in Bornstedt  darf keiner Gegendemonstrationen und feines weiteren Ein Geschworenen eventuell untergelaufen, wenn jener Bericht richtig ist. Haus und Hof. gehens auf die Herausforderung der Sozialdemokratie. Alles Nach unserer, der Vertheidigung, Ansicht hat Koschemann mit Eine granenhafte That hat die Ehefrau des früheren Schuh­dies wird ja bekanntlich doch nur, wie die Ausbeutung der der ganzen Sache nichts zu thun und ist irgend etwas Gegentheiliges manns Karl Hennig, Wicleffir. 3, begangen. Sie hat am Sonnabend, Verhandlungen über den achtstündigen Arbeits- nicht bewiesen, aus welchen Gründen wir die Freisprechung nach während ihr Mann im Gerichtsgebäude, wo er aushilfsweise An­tag fattfam bewiesen, zu einem Triumphe der Pflicht und Gewissen beantragen mußten. stellung gefunden hat, seiner Beschäftigung oblag, ihr jüngstes Kind fozialrevolutionären Bewegung gestempelt. Was noth thut, ist einzig und allein der feste und einmüthig durch D. R.) daß ich unbefugt Roschemann im Gefängniß gesprochen selbst zu tödten. unrichtig ist,( wie wir nach der Berl. 3tg." berichteten. umgebracht und den Versuch gemacht, auch ihr ältestes Kind und sich Die Hennig'schen Eheleute hatten am Donnerstag geführte Entschluß des Unternehmerstandes, Herr im eigenen Hause und Koschemann bestimmt habe, seinen bisherigen Rechtsbeistand und Freitag Streitigkeiten mit einander gehabt, und als Hennig am zu bleiben. Das Recht des Arbeitgebers, innerhalb der durch Gesetz nicht weiter beizubehalten. Roschemann ist mir, nachdem ich um Ueber- Sonnabend früh die Wohnung ohne Abschied verließ, gerieth die und Christenthum bestimmten Schranken an allen regelmäßigen nahme seiner Vertretung ersucht war, durch die Gefängnißdirektion Frau in so große Erregung, daß sie beschloß, mit ihren beiden Werktagen über die Kraft seiner kontraktlich gebundenen Arbeiter auf Erfordern vorgeführt und habe ich ihn sogar gebeten, seinen Kindern, der dreizehnjährigen Luise und der dreijährigen zu verfügen, bildet einen integrirenden Bestandtheil des allge- Offizialvertheidiger, dessen Auftrag gemäߧ 143 Str.-P.-D. von Erna, zu sterben. Die älteste Tochter erklärte ihr Einverständniß, meinen Haus rechts für die produktiven Stände. Seine Preis- selbst erloschen sein würde, beizubehalten. Mir ist deshalb von einem und nachdem Mutter und Tochter Wein und Spirituosen gabe bedeutet nichts Geringeres als eine oderung der chrengerichtlichen Verfahren dieserhalb auch nicht das Geringfte getrunken hatten, entzündeten sie vormittags ein Kohlenfeuer in der individualistischen Wirthschaftsordnung über- bekannt. Absicht, an dem sich entwickelnden Gas zu ersticken. Als dies miß­haupt. Darum: Principiis obsta. Gewiß wird das Unternehmer­thum nur schweren Herzens von der Waffe der Aussperrung Ge- Berliner   Blättern, wie wir neulich mittheilten, nur die Deutsche   an der Thür auf, während sich Luise und die Mutter an dem Das Urtheil im Prozeß Koschemann pries von den größeren lang, hängte am Nachmittag Frau Hennig ihre kleine Tochter Erna brauch machen, aber daffelbe kann sich gegebenen Falls der von dem Tageszeitung" als ein gerechtes und dem Rechtsbewußtsein der Be- Fenster aufhängten. Die kleine Erna starb nach kurzer Zeit; die Gesammtintereffe auferlegten Pflicht nicht entziehen. Das sind alles die alten Phrasen, die die deutsche Arbeiter. völkerung entsprechendes. Wir müssen heute nachtragen, daß auch beiden anderen öffneten jedoch die Schlingen wieder und blieben am ſchaft nunmehr zum achten Male zu hören kriegt. Der Heiz- Ueberm Strich freilich läßt die Redaktion durchblicken, daß sie den seine Frau damit beschäftigt, die Leiche der kleinen Tochter auf ihr das Berliner Tageblatt" sich dieser Beurtheilung anschließt. Leben. Als Hennig gegen vier Uhr nach Hause zurückkehrte, war artikel intereſſirt aber dennoch, nämlich durch das, was er nicht enthält. Es ist diesmal mit keinem Wort die Berechtigungs- dagegen veröffentlicht sie einen längeren Artikel, in dem Roschemann's zu einem Arzt, der die Ueberführung der leicht verwundeten Frau nicht enthält. Es ist diesmal mit keinem Wort die Berechtigungs- Spruch der Geschworenen für einen Fehlspruch hält; unterm Strich Bett zu legen. Er schickte Luise, die völlig unverletzt geblieben ist, losigkeit des Achtstundentags an sich erwähnt, die früher eine sehr beträchtliche Rolle spielte. Statt dessen findet sich das Eingeständniß, Schuld für unzweifelhaft erklärt wird, weil sein Alibibeweis miß- Hennig in die Charitee veranlaßte, wo sie als Polizeigefangene ge= daß alles Eingehen auf die Forderungen der Sozialdemokratie glückt sei; zugleich wird ein leises Bedauern darüber ausgesprochen, balten wird. Ju der 8. städtischen Fortbildungsschule für Jünglinge und nur zu einem Triumphe der sozialdemokratischen Bewegung daß die Geschworenen den Koschemann nur der Beihilfe, nicht des Mordversuches schuldig befunden haben. Erwachsene, Putbuserstr. 28, in der Nähe des Humboldthains, haben gestempelt werde". Auch hütet sich die Nordd. Allg. 8tg.", ent gegen der Gepflogenheit früherer Jahre, die Arbeiter darauf auf mit frommem Augenausschlag die höhere Fügung des Himmels und Handwerkerlehrlinge, an dem Unterricht theilgenommen. Außer Das interessanteste an dem Artikel ist der Schluß, in dem im vergangenen Halbjahr 570 junge Leute, besonders Kaufmanns­merksam zu machen, daß sie sich durch die Maifeier einer unberechtigten gepriesen wird, durch die das Mißlingen des verruchten in den allgemein bildenden Fächern Deutsch  , bürgerlichem, fauf Schädigung der Unternehmerinteressen und einer Gesetzwidrigkeit Blanes   herbeigeführt wurde. Die in ihren besten Zeiten auch in männischem und geometrischem Rechnen wird in Französisch   und schuldig machen. Ein solcher Hinweis wäre auch gar zu fomisch Glaubensbingen sehr radikalen Liberalen in frommer Bose zu sehen, Englisch   in Ober- und Unterfurfen, in einfacher und doppelter Buch gewesen, nachdem das patriotische Unternehmerthum fast ohne bildet für alle Frommen im Lande jedenfalls einen Hochgenuß. führung, Stenographie, Geometrie, Algebra, Physit, Mechanik, Ausnahme sich dadurch der Schufterlepraktik schuldig gemacht Hoffentlich ziehen die Liberalen auch die Konsequenzen ihrer Chemie, Birkel, Projektions-, Ornament- und Körperzeichnen, Fach­hat, daß es zu Ehren Wilhelms I. die Arbeiterschaft um den Lohn betrachte, den es den Ausgebeuteten von gesetzeswegen für Frömmigkeit und bewilligen bei der bekannten Kirchennoth Berlins  die Zentenarfeiertage schuldet. die nöthigen Gelder zum Bau neuer Gotteshäuser, in denen für das Es ist immerhin von Werth für die deutsche Arbeiterschaft, persönliche Eingreifen Gottes in die menschlichen Geschicke gedankt werden kann. wenn eines der berufensten Ordnungsblätter eingestehen muß, daß Bedenkt man die Stellung, die die sog. Gebildeten in ihrer über die heutige Ordnung ber Dinge nichts, aber auch garnichts mehr zu großen Mehrzahl Glaubensdingen gegenüber in ihrem Innern haben, ihrer Rechtfertigung für sich hat, als die nackte, hohuvoll geübte so tritt die Rückgratlosigkeit unserer Liberalen an solchen Veröffent­lichungen klar zu tage.

Gewalt!

zeichnen für Graveure und Lithographen und im Modelliren unters richtet. Ferner ist mit der Schule ein städtischer Gewerbesaal und eine Abtheilung der Berliner   Tischlerschule mit zusammen 125 Theil nehmern verbunden, in denen Fachzeichnen für Schloffer, Maschinen­bauer, Mechaniker, Drechsler und Tischler gelehrt wird. Sommerhalbjahr beginnt Donnerstag, den 22. April. Anmeldungen nimmt der Leiter der Schule, Rektor Klebe, mittags von 12-1 und

Das

abends von 7-9 Uhr im Schulhause entgegen. Ein Musterbetrieb im Sinne des patriotischen Unter­nehmerthums ist doch das Reich, in dem Herr Thielen schaltet und Ju der Sprache der Staatserhaltenden. Die deutschen Jagd­Am 23. April eröffnet der Vierte Fortbildungsschule. waltet. Die tönigliche Eisenbahn Direktion in vereine widmen dem verstorbenen Staatssekretär v. Stephan einen Sprachlehrer Herzog an der vierten Fortbildungsschule, Heiners Berlin   erneuert jetzt eine Verfügung, nach der alle Beamten Nachruf, in dem es heißt: Die deutsche Jägerwelt, welcher er mit Leib dorferstr. 18, einen neuen Kursus im Englischen. Grammatik tritt und Hilfsbeamten verpflichtet sind, sofern es der Dienst erfordert, und Seele angehörte, betrauert in Dr. v. Stephan, der nach heldenmüthig ganz in den Hintergrund; der Unterricht wird von der ersten Stunde auch über die festgesetzte Bureauzeit für ihre Behörde thätig zu ertragenen schweren Leiden am 8. d. M. in die ewigen Jagdgründe an mit Konversation, der englische   Fibeln und englische Lesebücher fein. Wenn die vorhande Zahl der Beamten", so heißt es in der Ver- hinübergewechselt ist, einen der edelsten und gerechtesten zu grunde liegen, ertheilt. Am Schlusse des Halbjahres beginnt die fügung, bei besonderer Häufung der Dienstgeschäfte nicht aus Waidmänner dieses Jahrhunderts. Sein Andenken wird auch unter Einführung in die fanfmännischen Briefe 2c. Der Unterricht erfolgt reicht, so find die Bureaustunden vorübergehend zu vermehren, den deutschen Jägern für alle Zeit fortleben." Die fromme Kreuz- Donnerstags und Freitags von 7-9 Uhr; das Honorar beträgt nur bezw. ist Hausarbeit anzuordnen. In solchen Fällen sind dann Beitung" nimmt an diesem Nachruf Anstoß. Sie meint:" Es wäre 4 M. pro Halbjahr. Anmeldungen nimmt noch täglich der Rektor auch die Hilfsbeamten anzuhalten, über die Dienfistunden hinaus wohl angemessener gewesen, wenn sich die deutschen Jagdvereine bei Eugenberger, Heinersdorferstr. 18, entgegen. unentgeltlich zu arbeiten." Besondere Vergütigungen für Ueber dieser Gelegenheit der waidmännischen Ausbrücke enthalten hätten." Die Volts: Hochschule Humboldt- Akademie eröffnet von morgen, stunden erhalten dieselben nicht; nur wenn es sich um vermehrte Was ist denn an einem solchen Nachruf schlimmes in einem Donnerstag, Abend ab in den Lehrstätten N.W   ,, Georgen= Dienstleistungen in erheblichem Umfange" handelt, sollen die Lande, wo unter Umständen 18 Armeekorps und 42 Millionen Ein- straße 30/31, und W., Lützow   str. 84d die 40 Vortragscyklen und Unterrichtskurse des Frühjahrsquartals, welche auf fast allen Wissensgebieten betreffenden Beamten zu einer Belohnung in Vorschlag gebracht wohner auf der Strecke bleiben sollen? von namhaften Dozenten gehalten werden. Der erste Vortrag jedes Cyklus werden. Den Hilfsarbeitern dürfen Ueberstunden und Hausarbeiten Eine Menge Papier  . Von der Preußischen Haupt bezw. Kursus ist für Herren und Damen frei. Alles Nähere, Bedingungen, mit Rücksicht darauf, daß sie auch für die Sonntage, an denen Bibelgesellschaft ist jetzt der Jahresbericht für 1896( der Inhaltsangabe, Stundenpläne, Bericht u. s. w. enthält das ausführliche sie nicht arbeiten, volle Vergütigung erhalten, in der Regel 82. überhaupt) fertiggestellt, aus welchem hervorgeht, daß im ver- Lehrprogramm, das in bekannten Buchhandlungen, im Invalidendant" und ebenfalls nicht besonders vergütet werden. Die Kühnemänner und flossenen Jahre in Deutschland   eine bisher noch nie erreichte in den vier Bureaus: NW  . Unter den Linden 47, W. Potsdamerfir. 116. Konsorten müssen gelb vor Neid werden, wenn sie lesen wie weit es Bibelverbreitung erfolgt ist. Allein von der obengenannten S. Brinzenstr. 54, und NO. Landsbergerstr. 32, erhältlich ist; ebenda werden der Staat der Sozialreform in der Ausnutzung der Arbeitskräfte, Bibelgesellschaft   wurden im letzten Jahre 107 679 Bibeln und auch die Hörerkarten ausgegeben. die sich ihm überantwortet haben, treiben darf. Das patriotische 48 827 Neue Testamente verbreitet. Hierzu kommen zunächst noch die Wilde Studenten, organifirt Euch! Der Ausschuß der Unternehmerthum würde nur zu gern den Prinzipien des Staates von den übrigen deutschen Bibelgesellschaften und Anstalten ver: Studentenschaft an der Technischen Hochschule, der bekanntlich auf­der Sozialreform, nachleben, wenn nicht die Kampfbereitschaft der breiteten 142321 Bibeln und 98 173 Neue Testamente, was zusammen gelöst worden ist, da er für Einrichtung studentischer Ehrengerichte Ausgebeuteten ihm einigen Respekt einflößte. Wann wird das rund 250 000 Bibeln und 147 000 Neue Testamente ergiebt. eintrat, ist neuerdings durch Beschluß einer allgemeinen Studenten­Arbeitsheer der Eisenbahn endlich zu der Einsicht kommen, daß die Außerdem aber haben noch mehrere ausländische Gesellschaften, wie versammlung" wieder zu ftande gekommen. Der Ausschuß besteht Echaffung einer Organisation zur Erlangung befferer Lohn- und z. B. die Britische Bibelgesellschaft in London  , die Schottische nur aus Korporationsvertretern. Auf die Beschwerde der Wildens Arbeitsbedingungen nachgerade zur Gewissenspflicht wird? ( Baptistische) und die Amerikanische( Bischöflich methodistische) schaft gab der Rektor Geheimrath Hauck den Rath: Die Korpo

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