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Sorgen der bürgerlichen Presse

Sozialisten und Kommunisten Alles spricht von Ost- Locarno

dnb. Paris  , 17. Juli. Der Beschluß der sozialistischen   Par­tei, mit den Kommunisten zusammen eine gemeinsame Aftion gegen den Faschismus und den Krieg einzuleiten, wird von der gesamten Presse als der erste entscheidende Schritt zur Schaffung der proletarischen Einheitsfront und als ein innerpolitisches Ereignis von größter Tragweite bezeichnet. Die soziale Revolution und der Klassenkampf werden damit nach Auffassung weiter Kreise in ein neues Stadium treten. Die Allianz zwischen den bisher feindlichen Brüdern gilt als eine natürliche Folge des 6. Februar. Geteilter Meinung ist man höchstens darüber, ob fortan zwei geschlossene Blocks aufeinanderprallen werden, zwischen denen sämtliche 3wittergebilde verschwinden müßten, oder ob vielleicht zwischen diesen beiden Gruppen ein Sammelbecken für die wirklich aufbauenden Kräfte der Nation entstehen könnte. Für die nationalistischen Kreise gibt es nur eine Lösung: Swischen der nationalen Einigung und dem revolutionären Block gebe es keinen Raum für eine Mittelgruppe. Stunde der Entscheidung habe geschlagen, denn die Greig nisse würden sich überstürzen. Der öffentliche Frieden und die Zukunft der Nation stünden auf dem Spiele. Ueber eine mögliche Zwischenlösung äußert sich die linksradikalſozia­listische Republique" wie folgt: Werden wir eine Spaltung und die Bildung einer Reformpartei als Mittelding zwischen Reaktion und Revolution erleben, die, vom wirtschaftlichen Realismus und politischer Freiheit getragen, nach der Mitte und nach links übergreifen wird, die pazifistisch und national zugleich ist und sich bemüht, die Verbindung zu den ver­schiedenen Schichten der arbeitenden Bevölkerung aufrecht­zuerhalten, einer Reformpartei, die durch eine stabile Mehr­heit sich die Möglichkeit, autonom zu regieren, verschaffen fönnte, ohne deshalb gegen eine von der äußersten Rechten drohende Gefahr ein zeitweiliges Bündnis mit der sozia­Itstisch- kommunistischen Front auszuschlagen?

Die

Bon sozialistischer und kommunistischer Seite wird jeden falls versichert, daß man die gegenseitig eingegangenen Ver­pflichtungen loyal einhalten wolle, um der gemeinsamen Aktion ein Höchstmaß von Erfolg zu sichern.

*

Erstes Echo von der andern Seite

Paris  , 18. Juli.

Die Tatsache, daß sich die französischen   Sozialisten ent­schlossen haben, mit den Kommunisten eine Einheitsfront zum Zwecke der Abwehr des Faschismus und der Kriegs­gefahr zu bilden, findet in vielen Zeitungen ein Echo. Be­sonders interessant sind die Ausführungen, die im Paris­Midi" gemacht werden. Das Blatt will wissen, daß be­sonders unter den sozialistischen   Parlamentariern die Neigung sehr groß ist, sich von der Partei zu trennen. Sie wollten sich nicht von den Kommunisten einkreisen und aufs Trockene setzen lassen. Dadurch bestehe, so meint das Blatt, die Möglichkeit, daß etwa 60 sozialistische Abgeord

nete mit dem fortschrittlichen Flügel sich zusammenschließen

fönnten, um das Linkskartell neu aufleben zu lassen. Darin bestände eine Gefahr für die gegenwärtige Regierung. Zwei politische Strömungen ständen sich gegenüber, die, die in Ordnung, Freiheit und Arbeit die republikanischen Ziele verwirklichen wollen, und die bolschewistische. Das franzö­fische Volt habe seine Wahl bereits getroffen.

Umschwung in Luxemburg  

Die

ganze Presse gegen das ,, dritte Reich" Luxemburg  , Mitte Juli 1984. Hatte bisher in Luremburg eigentlich nur das sozialdemo= fratische Escher Tageblatt" einen mutigen und zähen Kampf gegen das Hitlerregime unternommen und bemühten sich die anderen Blätter die Ereignisse jenseits der Mosel  , teils ab­wartend, teils sogar befürwortend hinzunehmen, zum min­deften aber mit dem großen Nachbar es nicht zu verderben, so hat sich in der Luxemburger Presse nach den 30. Juni ein großer Umschwung gerade in dieser Richtung vollzogen. Man fann heute sagen, daß die Luxemburger Presse von ganz rechts bis ganz links, natürlich mit Nuancenunterschieden entsprechend der politischen Gesamttendenz der einzelnen Blätter, hitlerfeindlich geworden ist.

Das größte Organ, das Blatt der maßgebenden Regie­rungskreise, das uremburger Wort" bringt täglich spaltenlange Artikel und Berichte über die Ereignisse drü­ben. Das flerifale Blatt wendet sich naturgemäß am stärksten gegen die Uebergriffe gegen die deutschen   Katholiken, be­ginnt aber auch am ganzen faschistischen System zu zweifeln. Die liberale Luxemburger Zeitung", die der Indu­strie und dem Handel nahesteht, hat zwar immer grundsätz­lich gewi e Vorbehalte gegen die neuen Zustände in Deutsch­ land   gemacht, aber man hatte nicht so recht den Mut, seine Stimme gegen das dritte Reich" laut und deutlich erklingen zu lassen. Hier ist ebenfalls ein erfreulicher Wandel einge­treten. Das größte Organ an der Luremburger Mosel, das eine gewisse Bedeutung an den deutschen   Moselorten hat, war vor einem Jahr in Deutschland   furz verboten, hat sich dann nicht mehr sehr hitlerfeindlich gebärdet, machte gewisser= maßen Burgfrieden, und ist nun wieder seiner alten Kampf­stellung gesen Hitler- Deutschland nähergekommen. Nicht zu­lebt sei ein bürgerlich autoritäres Blatt, das Luxemburger Volksblatt", erwähnt, dem man einst nachiagen konnte, es sei vom Propagandaministerium unterfüßt. Es hat nach dem 30. Juni einen erfreulichen Abstand zu Hitler- Deutschland eingenommen. Nicht vergessen sei auch die Nationalzeitung". das Organ des Luxemburger Nordens, das nie hitlerfreund­lich war, aber nach dem 30. Juni seine immer schon demo­fratische Linie noch schärfer herausstrich.

So gibt es heute in dem Lande, das 1914 noch mit Deutsch­ land   eine 3ollunion hatte und von dem der Nazistaatsrat Simon und ähnliche Naziagitatoren behaupten, es sei deutsch  , fein einziges Blatt mehr, das Hitler und sein Regime be­jaht. Der 30. Juni hat aufgerüttelt alle die, die bisher zwar einen gewissen Abstand, aber keine Gegnerschaft zu Deutsch­ land   fannten.

Dänisch

دو

Willst du erfahren, was sich ziemt, so frage nur bei edlen Frauen an"

Die gute Stadt Kopenhagen   hat in diesen Tagen wieder einmal ein herzerfrischendes Naziabenteuer erlebt. Seit einiger Zeit wurden hier die öffentlichen Gebäude mit Ha­fenkreuzen und nationalsozialistischen Parolen überschmiert, die Fensterscheiben linksstehender Zeitungen eingeworfen. Redakteure mit Drohbriefen bedacht uim.

So erhielt die bekannte Zeitung Ekstrabladet" auf dem offiziellen Briefpapter der hiesigen Nazigruppe die Drohung zugestellt, daß man ihr eine Bombe in das Gebäude werfen werde. Daraufhin machte sich der Sportredakteur dieser Beitung mit einem Fotografen auf den Weg in das natio­zalsozialistische Büro und bat dort um die Erlaubnis, die

Barthou   sagt: Deutschland   dari keine Bedingungen stellen"

Ostlocarno wird für die Hitler  - Regierung eine bittere Pille. Es hat die verhängnisvolle außenpolitische Jsolie­rung, in die das dritte Reich" durch seine Lenker hinein manövriert wurde, auf die Spitze getrieben, nachdem sich England und Frankreich   im Grundsatz für den Pakt aus­gesprochen haben. Der Pakt bedeutet die Anerkennung aller Ostgrenzen unter Frankreichs   Protektorat, mit Ein schluß des Korridors, des Baltikums, der Ukraine  . Deutschland   soll sich dem Bunde anschließen, um damit die Echtheit seines Friedenswillens zu bezeugen, wofür man ihm die Rückkehr nach Genf   zu erleichtern gedenkt. Italien   mit von der Partie der andern war. Darum Besonders hat es im Hitlerreiche geschmerzt, daß auch sucht die Nazi- Presse nach einigen Hoffnungsschimmern. Sie bringt aus Rom   die Nachricht,

daß Mussolini   sich dahin geäußert habe, Deutschland   müsse bei einer eventuellen Annahme der Pakte ohne weiteres die praktische Gleichberechtigung und das

von Versailles   und seine finanziellen Verpflichtungen ver­leße, noch immer an der Theorie von dem Feßen Papier

Der Berliner Korrespondent des Journal" Georges Blun erklärt, die Diplomatie des dritten Reiches" jei ziemlich verwirrt, aber man stelle sich ruhig und wolle nichts über­stürzen. Man verlasse sich wieder einmal auf die Taktik des Abwartens und wolle die ganze Diskussion auf das Gleis der militärischen Gleichheit hinüberschieben. Man hoffe durch eine Aenderung des englischen   und italienischen Stand­punktes herbeiführen, indem man Zeit zu gewinnen sucht. Vor allem stüße man sich auf den polnischen Widerstand gegen Ostlocarno.

Paris- Midi" meint, viele Anzeichen deuteten darauf hin, daß Deutschland   kaum geneigt sei, auf die Einladung Sir John Simons in positivem Sinne zu antworten. Aber das sei Deutschlands   Angelegenheit. Es müsse besser als Frank­ reich   wissen, wie es Beweise von seiner Geschicklichkeit zu geben habe.

Recht zur Aufrüstung zugesprochen werden. Weiter Italien  , wohlwollend"

verlautet, daß Mussolini   diese Ansicht mit allem Nachdruck zum Ausdruck gebracht habe gegenüber allen anderen ab­weichenden Interpretationen. Weiter heißt es, daß die italienische Regierung mehr in diesem Sinne auch in Berlin   freundschaftliche Ratschläge unterbreitet habe." Der Außenpolitiker des der französischen   Regierung sehr nahestehenden Petit Parisien" sagt genau das Gegenteil. Für Frankreich   sei jede" Zweideutigkeit" ausgeschlossen. Frankreich   habe durch Barthou   erklären lassen, daß Deutschland   keine Bedingungen stellen dürfe, und die Anerkennung der deutschen  Aufrüstung vor Deutschlands   Zustimmung zum Ostpakt nicht in Frage komme. England teile diese Auf­fassung. Der Satz der Unterhausrede Sir John Simons, den man im Sinne einer englisch  - französischen Meinungsverschiedenheit auszuschlachten versuche, sei, so gemeinsam ausgearbeitet worden. erklärt das halbamtliche Organ, von Barthou   und Simon

Hitler Deutschland wird sich also entscheiden müssen. Auf Jtaliens Beistand hat es nicht mehr zu rechnen. Freilich ist die französische   Presse teilweise gegenüber Ostlocarno sehr kritisch eingestellt. Immer wieder wird die Frage ausgeworfen, ob es einen Nugen habe, wenn Hitler- Deutschland einen Vertrag unterzeichne...

Französische   Bedenken , Was sind Verträge?"

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Rom  , 17. Juli. Die wohlwollende Haltung Italiens   zum Ostpakt begründet das offiziöse Giornale d'Italia" aus= drücklich damit, sie sei durch eine gründliche Aenderung des französischen   Planes und nicht durch einen Umfall der italienischen   Politik bewirkt worden. Im ursprünglichen Plan sei nur eine gegenseitige Garantie zwischen Frankreich  Deutschland   gerichtet, weshalb die italienische   Regierung aus­und Rußland vorgesehen gewesen; er erschien daher gegen drückliche Vorbehalte machte, die auch in der italienischen  Presse zum Ausdruck gekommen seien. Der zweite französische  Plan dehne dagegen bei voller Gleichberechtigung die fran= zösische und russische   Garantie auch auf Deutschland   aus, und zwar für den Ostpakt und für den Locarno  - Paft Man sehe daher nicht ein, warum Italien   dem französischen   Plan auch im Zusammenhang mit den berechtigten Interessen Deutsch­ lands  , die es immer anerkannt und unterstübt habe, seine günstige Gewogenheit versagen sollte. Die von Deutschland  immer beanspruchte Gleichberechtigung sollte als logische und natürliche Folge durch den neuen Pakt verwirklicht werden, gemäß der Erklärung vom 11. Dezember 1932 über die Gleichberechtigung im Regime der organisierten Sicherheit. Die Fortschritte dieser organisierten Sicherheit sollten daher auch die Lösung der allgemeinen Abrüstungsprobleme in dem von den Regierungen von Rom   und Berlin   gewünschten Sinne erleichtern.

Deutsche   Antwort- Ende der Woche

Nach französischer Auffassung soll Deutschland   als Gegen­leistung für den Eintritt in ein Ost- Locarno wichtige wirt= chaftliche Zugeständnisse erhalten. Nach Mit­teilungen aus London   ist die deutsche Regierung geneigt, unter zwei Vorbehalten in ein Ost- Locarno einzutreten: Erstens zuerkennung eines defensiven Rüstungsstandes für Deutschland  ;. zweitens Vereinbarung einer, friedlichen Vertragsrevision. Die deutsche Antwort wird in Lon­ don   für Ende dieser Woche erwartet.

Paris  , 18. Juli. Ostlocarno steht hier weiter im Mittelpunkt der Politik. Wenn, so sagt Paris- Midi", Deutschland Sowjetrußland angreift, so verpflichte das Neulocarno Frankreich   zur Kriegserklärung an Deutschland  . Was würden dann Eng­land und Rußland   tun? Die Antwort lautet furz: Schlagt euch selbst, ihr Herren Franzosen  ." Wenn nun aber Deutsch­auf die Rechtsgleichheit Anspruch erheben, das heißt, Frank­ reichs   Abrüstung und Deutschlands   Ausrüstung verlangen. Man habe in Frankreich   nicht viel Vertrauen zu Verträgen, die von Deutschland   unterzeichnet würden. Man habe 1914 die belgische Neutralität verlegt, seit 1918 tue man das un­unterbrochen mit dem Versailler Vertrag. Am 1. Juli habe Deutschland   den von 18 Mächten unterschriebenen Haager Vertrag zerrissen, der der Ursprung des Young- Abkommens sei. Verträge seien vergänglich, aber die Lebensinteressen der Völker blieben. Die Diplomatie sei rege, aber die Sicher heit habe den Vortritt.

land dem Oftlocarno zustimme, dann werde es fofort auch Will Polen   noch abwarten?

" Le Journal" bläst in dasselbe Horn. Dort sagt Saint Brice: Man tue so, als ob die Sicherheit garantiert werden könne durch einen Vertrag, und zwar tue man das zum gleichen Zeitpunkt, wo man verpflichtet sei, festzustellen, daß Deutschland  , das die militärischen Klauseln des Vertrags

angekündigte Bombe vorher für den Bildteil seiner Zeitung fotografieren zu dürfen. Die sich an diesen Besuch knüpfende Auseinandersetzung wurde später in dem Redaktionskontor vom Ekstrabladet" mit den Fäusten fortgesetzt, wobei der nationalsozialistische Gegner sich schließlich in einer Telefon­zelle verkroch, von der aus er zitternd das Weite juchte.

Da aber auch nach diesem Ausgange die Drohungen und Schmierereien nicht aufhörten, verlor die Polizei die Ge­duld und hielt auf die Ruhestörer einige gut durchgeführte Razzien ab, bei der fast die gesamte Gruppe verhaftet werden fonnte. Dabei stellte sich heraus, daß ein großer Teil der Kämpfer für die dänische Erneuerung sich im minderjährigen Alter befand.

Die Polizei tat in dieser Situation das einzig Richtige: sie rief weibliche Polizeibeamte herbei, die die jugendlichen Helden der Obhut der staatlichen Kinderschutz- und Erzie­hungsinstitute übergab. Es war ein erheiterndes Bild, diese minderjährigen Heroen in kriegerischen Langschäftern von resoluten Frauen abgeführt zu sehen.

Hoffentlich spart man nicht mit ungebrannter Asche. Reich­licher Gebrauch dieses Erziehungsmittels ist in diesem Falle tausendmal besser, als wenn in furzer Zeit die Gummi­

Erzieher herumtanzen.

Warschau  , 17. Juli.

Mit dem Beitritt Moskaus   zum Völkerbund hat sich Marschall Pilsudski schon vor einigen Monaten Barthou  gegenüber grundsäßlich einverstanden erklärt. Zur Frage des Ostpaktes werden in nächster Zeit polnische Ab= änderungsvorschläge vorgelegt werden, die sowohl die geographische Abgrenzung wie den juridischen Aufbau des Ostpaktes betreffen. Marschall Pilsudski weilt gegen= wärtig auf Urlaub im Wilnaer Gebiet, und seine Meinung zur neuesten Wendung der Verhandlung ist dober noch nicht bekannt. Man glaubt aber allgemein, daß er die Berücksich= tigung der polnischen Sonderwünsche zur Bedingung seiner Zustimmung machen wird. Gine raiche Entscheidung Polens   ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten.

nicht gleichgeschaltete Buchhandluna Finck, von den deutsch­lefenden Aegyptern demonstrativ bevorzugt wird. Aber Ber­ lin   läßt sich die Propaganda Geld fosten( wie lange noch?). La Liberte" veröffentlichte spaltenlange, gut bezahlte Lob­reden auf Deutschland  , und Le Journal du Caire" schwenfte nach anfänglichem Zögern in die gleiche Linie ein. Das be­fam jedoch dem Blatt so schlecht, daß es sein Erscheinen ein­stellen mußte. Darauf wurde der Courrier d'Egypte ge­schaffen. Das jüdische Organ" Aurore" betrieb jedoch die Gegenpropaganda auf die einfache und geschickte Weise, daß es Auszüge aus dem Stürmer" und ähnlichen Produkten brachte. Für diese Rassepropaganda aber ist man in Aegypten  nicht zu haben. Und als türzlich auf einer Einladung zu einer Feier des Deutschen   Vereins der geschmackvolle Tert des Liedes Wenns Judenblut vom Messer sprißt", zu lesen war, entfalteten der ehemalige Finanzminister Gattaoui. Pascha, die Aurore" und die Bourse Egyptienne" eine Kampagne, die sich gegen derartige Morddrohungen wandte und auch einen Protest des Innenministers bei der deutschen  Gesandtschaft zur Folge hatte. Die Empörung steigerte sich, als der Deutsche Verein Frauen von Aegyptern wegen " Raffenschande" ausschloß!

fnüppel diefer Herrschaften auf den Rücken dieser humanen Nazifrüchte in Brasilien  

Acgypten gegen das Hakenkreuz Das ,, dritte Reich" macht keine Eroberung

A. P. Kairo  , Mitte Juli. Die deutsche Presse kann sich nicht genug daran tun, ihrer Begeisterung darüber Ausdruck zu geben, wie sehr man das neue Deutschland   in Aegypten  schätzt. Man ging sogar so weit, davon zu sprechen, daß die nationalistische Wafd- Bewegung sich die NSDAP  . organi­satorisch zum Vorbild genommen habe. Die Wirklichkeit sieht freilich etwas anders aus. Der Boykott deutscher   Waren ist in Aegypten   sehr stark. Deutsche   Filme wurden ausgepfiffen, besonders Saison in Kairo  ", worin die Aegypter eine Ver­höhnung ihrer Sitten und Gebräuche sahen. Das von der deutichen Gesandtschaft subventionierte Kino Capitol" machte Banferott. Als der Zirfus Hagenbeck eine Tournee durch Aegypten   machte, weigerten sich die Annoncen- Erpe­ditionen, dafür Reflame zu machen. Die deutsche   Buchhand­lung Friedrich wurde nur durch das Propagandaministerium vor dem Bankerott gerettet, während ihr Konkurrent, die

Das Auslanddeutschtum leidet Schaden

Während bisher das deutsche   Schulwesen in Brasilien   seit seinem Bestand unangefochten blieb, ia sich meistens größter Förderung durch staatliche Stellen zu erfreuen hatte, haben die brasilianischen Staaten unter dem Eindruck des braunen Gangsterwesens einen scharfen Vorstoß gegen das deutsche Schulwesen in Brasilien   unternommen. Der Staat Sao Paolo   hat für alle deutschen   Schulen die portugiesische Un­terrichtssprache angeordnet. Der Staat Santa Catharina   hat den großen deutschen   Schulbezirk Blumenau   zerschlagen. 1300 deutsche Schulen sind in ihrer Existenz auf das schwerste bedroht.

Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß der Hitlerismus das Auslanddeutschrum auf das schwerste schädigt. Auch in Brasilien   hat die wüste und provokatorisch überhebliche Agitation des VdA. zur geänderten Haltung der portugiesischen Deffentlichkeit beigetragen,