Nonat sein ursprünglicher Inhalt ausgedeutet wurde. Der neue Tatbestand ist durch gegenseitige Garantie ent standen: während die Sowjetunion zum West- Locarno beitritt und Frankreichs Ostgrenze garantiert, garantiert Frankreich die Westgrenzen der Sowjetunion . Sämtliche Ostgrenzen, die Deutschland revidieren möchte, die der deutsche Faschismus als seine Einbruchsrichtung ausersah, werden nunmehr durch Frankreich und den mächtigen Ostblock gesichert. Soll der deutsche Faschismus sich mit diesem Wall abfinden und die Unverletzbarkeit der Grenzziehungen von Versailles durch seinen Beitritt zum Oft- Locarno als seine eigene Verpflichtung übernehmen? Das ist die große Frage, vor die Hitler gestellt wird. Ost- Locarno wär mit Deutschland ein Sicherheitssystem auf Grund von Versailles und deshalb auf Kosten des deutschen Faschismus. Oft- Locarno ohne Deutsch land wäre ein Militärbündnis gegen den deutschen Störenfried. Ost- Locarno mit Hitler- Deutschland wäre eine Zwangsjacke mit Hitlers eigener Zustimmung auf den deutschen Faschismus aufgestülpt. Ost- Locarno ohne Hitler- Deutschland wäre ein eiserner Ring um den raufgierigen deutsch - faschistischen Jmperialismus.
Der deutsche Faschismus weiß, worum es geht. Die weiterblickenden Kreise machen sich darüber keine Illusionen. Am 15. Juli schrieb das Organ, das dem Aus wärtigen Amt am nächsten steht, die„ DAZ.", über das Ost- Locarno:
" Die französischen Pläne sollen Frankreich freie Sand und eine hegemoniale Stellung in Europa , Sowjetrußland, gleichzeitig Freiheit des Handels im Fernen Osten sichern. Dieser Siebenmächte- Vertrag würde, wenn man es fraß ausdrücken will, ein Hegemonie= Komplott der beteiligten Mächte darstellen. Europa soll an die stärkste Militärmacht, an Frankreich , bedingungslos ausgeliefert werden. Das ganze Vertragsmert läuft letzten Endes darauf hinaus, Deutschland wiederum zum Objekt der Völkerbundspraktiken zit machen und Deutschlands Unterschrift dafür zu erhalten, womit dieses gewissermaßen sein eigenes Todesurteil unterzeichnen würde."
Bei den Herren von der Wilhelmstraße zittern die Hände. Niemand wird ihnen die Wahl zwischen Rapitulation und Niederlage abnehmen.
Seldte und der Teufel
In der„ Stahlhelm- Zeitung" äußert sich der Bundes führer des NS . Deutschen Frontkämpferbundes(„ Stahl. helm", Herr Seldte , u. a.:
,, Unsere Aufgabe ist es jetzt, in aller Ruhe und Zielklarheit auch die Nachwirkungen dieser Spannungen beseitigen zu helfen, die hier und dort noch übriggeblieben sein mögen, auch nachdem ihre Urheber verschwunden sind. Das bedeutet in erster Linie, daß überall dort, wo es bisher nicht geschehen ist, die persönliche Fühlung zu den örtlichen Führern, der anderen nationalsozialistischen Gliederungen der SA. sowohl wie der SS. und PO. aufgenommen und mit diesen ein kameradschaftliches Verhältnis und sachfich reibungslose Zusammenarbeit hergestellt wird. Wir dienen alle dem gleichen Ziele, der Nation, wir arbeiten alle für ein Wert, das Werk Adolf Hitlers , und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn wir uns in diesem Dienst und in dieser Arbeit nicht auch im kleinsten Dorf zusammenfinden
Der neue Stabschef in großer Not
Berlin , 18. Juli. ( DNB.) Die NSK. teilt folgende Bekanntmachung des Chefs des Stabes mit: " Ich sehe mich veranlaßt, der Oeffentlichkeit mit aller Deutlichkeit folgendes zur Kenntnis zu bringen:
Die SA - Führer und Männer, die im Zuge der Säuberungsaktion innerhalb der SA. belastet sind oder waren, find zum Teil beseitigt, zu einem anderen Teil schweben gegen sie Disziplinarverfahren.
Aus zahllosen Zuschriften von Denunzianten habe ich erseben, daß innerhalb des deutschen Volkes eine ganze Reihe von Menschen sich bemüßigt fühlt, die Ehre der an ständigen SA. - Männer anzugreifen. Als Chef des Stabes der SA. ist es meine Pflicht, mich schützend vor die Ehre der mir anvertrauten Führer und Männer zu stellen. Ganz abgesehen davon, daß mir als Soldat jegliches Verständnis für Denunziantentum abgeht, bin ich nicht gewillt, das Werkzeug kleinlicher, rachsüchtiger Menschen zu sein.
Ich ersuche deshalb hiermit auf diesem Wege über die Presse alle diejenigen, die es angeht, haltlose Denunziationen zu unterlassen. Sollte dieser mein Hinweis nicht genügen, so
werde ich weitere Denunziationen der Staatsanwalt. schaft übergeben. München , 18. Juli 1984.
Der Chef des Stabes: Lue.
Man wird die Sorge des neuen Stabschefs begreifen. Seitdem der Führer" plöglich seine allerbesten Kameraden als ehrlose und korrupte Leute demaskiert hat und umlegen ließ, möchte jetzt jeder fleine SA. - Mann dem hohen Beispiel folgen. Auf Grund der bekannten 12 Säuberungspunkte Hitlers beobachtet er jetzt die Herrn Standarten- und Gruppenführer sehr genau. Die Folgen davon sind Anschuldigungen, die gewiß zum großen Teil den allerbesten Grund nicht entbehren. Das ist ein böses Dilemma. Der Herr Stabschef fann sich nicht mehr helfen. Er flüchtet vor den Anschuldigungen in die Arme des Staatsanwalts, damit die fortschreitende sittliche Läuterung der SA. - Führerschaft einen sicheren Stützpunkt hat.
Kircheneinigung ist..marschiert"
Die Vergewaltigung der protestantischen Landeskirchen hat in den vergangenen 14 Tagen große Fortschritte gemacht. Gegen die Beschlüsse der gefeßmäßigen Kirchenvertretungen, in denen nirgendswo die vorgeschriebene Zweidrittelmehrheit für den Anschluß an die Müllersche Reichsfirche zu erzielen war, wurde auf Befehl der Deutschen Christen " einfach diftiert. Von den 28 Landeskirchen sind auf diese Weise bisher 22 in die Reichsfirche aufgegangen". Bei drei Kirchen ist die Unterjochung noch nicht abgeschlossen, bei drei Kirchen bisher mißlungen. Die Gemeinden sind still, die Pfarrer schweigen, vom Notbund hört man nichts mehr. Meldete er sich: es würde ihm nichts nüßen. Kirchenversammlungen, die sich mit innerkirch
Einheit, daß auch auf kirchlichem Gebiete die mannigfaltigen Schwierigkeiten überwunden sind."
Zum Rapport und Befehlsempfang beim„ Führer" meldeten sich am Mittwoch Reichsbischof Müller und„ Rechtswalter" der evangelischen Kirche Dr. August Jäger. Der Herr Reichskanzler war sehr zufrieden und sprach dem Stabschef der SA. Jesu seinen Dank und seine Anerkennung aus. Hitler druckte ihnen die Hand:„ Zumal hiermit die zunehmende Befriedigung des kirchlichen Lebens marschiert". Es marschiert wieder etwas. Die wahrhaft Gläubigen aber machen kehrt und marschieren aus dieser Kirche heraus. heraus.
lichen Konflikten beschäftigen, hat Herr Frick verboten. Reine Die Terror- Kirche
Zeitung wird es wagen, einen Protest zu veröffentlichen. Die Kirchhofsruhe ist seit dem 30. Juni nahezu vollendet, auch in der Kirche.
Nun aber lese man, wie man in Hitlerdeutschland die durch ungesetzlichen Druck erzielte Kirchengleichschaltung erfährt! In einer halbamtlichen Notiz heißt es wörtlich:
„ Das stete Vorwärtsschreiten des großen evangelischen Einigungswerkes wird, wie der Reichsbischof auf eindrucksvolle Weise berichten konnte, ge= rade von den breiten Massen des Kirchenvolfes getragen. Es sei ein erfreuliches Bild der deutschen
Ende der ,, offenen Abende"
Berlin , 18. Juli. ( United Preß.) Am Montag abend schloß Pfarrer Niemöller aus Dahlem seine„ offenen Abende" ab, die regelmäßig von mehreren hundert Männern und Frauen besucht wurden. Von nun an dürfen auf Grund der Verfügung des Innenministers Frick, die die Erörterung firchenpolitischer Fragen in die Oeffentlichkeit verbietet, nur noch Mitglieder der Bekenntniskirche, die mit einem entsprechenden Ausweis versehen sind, an diesen Abenden teilnehmen.
Zusammenbruch cincs Korruptions- Prozesses
sollten, wie wir uns in der Regierung und in den obersten Der Staatsanwalt beantragt Freispruch für Hirtsiefer und Scheidt
Führerstellen längst zusammengefunden haben.
Auf der Führertagung in Magdeburg habe ich schon einmal ausgesprochen und wiederhole es hier noch einmal: Der NS . Deutsche Fronttämpfer- Bund( Stahlhelm) ist ein Teil der großen nationalsozialistischen Bewegung und dient allein dem großen Aufbauwerk Adolf Hitlers . Wer das nicht rückhaltlos und ohne Hintergedanken zu tun vermag, der gehört nicht zu uns, der mag, sollte er sich in unsere Reihen verirrt haben, schleunigst gehen. Wir haben den Bund im Sturm der marristischen Novemberrevolte auf den Trümmern des schwächlich verteidigten Kaiserreiches nicht gegründet als Ver= forgungsanstalt und ganz bestimmt nicht als Hort oder Unterschlupf der Reaktion. Sondern wir haben ihn gegründet, um die ungeheure Kraft des deutschen Frontsoldaten, die ihre sichtbarste Verwirklichung jetzt in Adolf Hitler gefunden hat, zu sammeln und einzusetzen für einen besseren und stärkeren Neubau des Reiches."
Die Ermordung Leo Steins
Aus Berlin wird uns über einen Umweg berichtet: Ihre beiden Artikel über den jungen Stein, der von SA. ermordet wurde, habe ich gelesen. Es sind kleine Ungenauigkeiten darin, die an der Sache nichts ändern. Der Vater ist der Kommerzienrat Maximilian Stein, der Generalvertreter der Pilsner Urquell- Brauerei. Der ermordete Sohn kam erst am 1. Juli aus Amerika nach Berlin zurück, wo er für die Brauerei und den Vater den Verkauf des Pilsner Biers organisierte.
Am 2. Juli kaufte sich Stein eine Zeitung auf der Straße und machte, da er sich noch im freien Amerika glaubte, eine Bemerkung. Einer der Spürhunde der Gestapo verhaftete ihn sofort. Einige Stunden später wurden die Eltern an= gerufen und ihnen mitgeteilt, ihr Sohn habe sich zum Fenster hinausgestürzt. Den Eltern und Verwandten ist strengstens verboten, den. Sachverhalt zu sagen. Die Wahrheit wird bestraft, und so erzählen diese armen, gequälten Menschen, ihr Sohn sei seinem Hund nachgelaufen und von einem Auto überfahren worden.
Diese Mörder wissen, es passiert ihnen nichts. Verantwortlich sind der Reichskanzler Hitler , seine Minister und Helfershelfer. Sie alle wissen davon, sie alle kennen die Verbrechen ihrer Anhänger, sie haben gemordet, um zur Macht zu tommen. Sie morden jetzt weiter, weil es um ihren Kopf geht, um sich an der Macht zu halten.
Sie morden, erpressen, peinigen in ganz Deutschland . Die meisten Straftaten fommen wegen der Todesangst der Verwandten und Zeugen gar nicht an die Oeffentlichkeit.
Kehre zurück!
Wie das städtische Presseamt Altona mitteilt, hat der frühere Oberbürgermeister von Altona , Max Brauer , der am 13. April ergangenen Aufforderung, binnen 3 Monaten
Berlin , 19. Juli. Im Prozeß gegen den früheren preußischen Wohlfahrtsminister Hirtsiefer und fünf weitere Angeklagte kam der Staatsanwalt zur Stellung seiner Straf anträge. Er beantragte gegen den Angeklagten Gerlich wegen Untreue in zwei Fällen 300 Mark Geldstrafe und gegen den Angeklagten Peters wegen Anstiftung zur Untreue in einem Falle 200 Mark Geldstrafe. Im Falle der Verleihung des Ehrendoktortitels an Hirtsiefer bean= tragte er die Einstellung des Verfahrens auf Grund der politischen Amnestie. In den übrigen Anflagepunkten wurde Freispruch mangels Beweises beantragt. Sier handelt es sich um den früheren Staatssekretär Scheidt, Geheimrat Tillich, Schneider und Hirtsiefer selbst. In seinem Plädoyer erklärte der Staatsanwalt, das jetzt furz vor dem Abschluß stehende Verfahren habe sich mit Mißständen im preußischen Wohlfahrtsministerium und im Verein Reichszentrale Landaufenthalt für Kinder" beschäftigt. Ein großer Teil des Verfahrens sei niemals Prozeßgegenstand geworden, sondern sei schon vorher eingestellt worden. In längeren Ausführungen beschäftigte sich der Anklagevertreter mit der Verleihung des dritten Ghrendoftortiters an Hirtfiefer durch die österreichische Universität Graz . Die Kosten dieser von dem Angeklagten Scheidt angeregten Titelverleihung in Höhe von 22 000 Mark seien aus dem Etat des Ministeriums unter der Bezeichnung Förderung des deutsch - österreichischen Kinderaustausches" gegeben worden. Anläßlich der Ueberreichung der Ehrenurkunde sei in Berlin ein Ehrenfrühstück veranstaltet worden, das etwa 1800 Mark gekostet habe, dazu seien noch weitere Unkosten für die Ausstattung der Räume und für zerschlagenes Geschirr gekommen.„ Eine vollständige Klärung dieses Falles konnte," so führte der Staatsanwalt aus,„ nicht erreicht werden, da den österreichischen Zeugen die Ausreifenenehmigung verweigert worden ist. Einer der= artigen Klärung bedarf es aber auch nicht, da nach nicht zu widerlegenden Angaben der Angeklagten die Titelverleihung einen politischen Hintergrund gehabt hat. Deswegen mußten die Angeklagten in diesem Punft amnestiert werden."
traate er die Einstellung des Verfahrens auf Grund der
In den zwei, Hirtsiefer zur Last gelegten Bestechung 3- fällen beantragte der Staatsanwalt Freispruch, weil nicht erwiesen worden sei, daß sich Hirtfiefer wegen einer als Minister von ihm vorgenommenen Handlung habe bestechen lassen. Hierbei handelt es sich um 100 Flaschen Wein, die Hirtsiefer von dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Lehr erhalten hat. Der zweite Fall betrifft, wie berichtet, ein Gemälde und 100 Lotterielose, die Hirtfiefer von einer Düssel= dorfer Künstlervereinigung erhalten hatte.
Wegen der Autokosten des früheren Staatssekretärs Scheidt müsse ebenfalls ein Freispruch erfolgen, weil nicht festzustellen sei ob es sich um Dienst- oder Privatfahrten gehandelt habe. Merkwürdia bleibe allerdings, daß die„ Dienstreisen" nur bei schönem Wetter und am Wochenende stattgefunden und daß an diesen Fahrten Verwandte und Bekannte des Staatssekretärs teilgenommen hätten. Eine Verurteilung der Angeklagten Gerlich
und Peters beantragte der Staatsanwalt wegen zweie Fälle unrechtmäßiger Verschickung auf Kosten der Reichs: zentrale. Das Urteil ist am Freitag zu erwarten.
Unterschlagungen
beim Reichssender Köln"
Der Privatsekretär des Intendanten fristlos entlassen Glasmeier selbst belastet
Köln, 18. Juli 1934. Seit furzem ist die offenkundige Korruption beim Westdeutschen Rundfunk, worüber schon vor vielen Monaten allerlei gemunkelt wurde, das Stadtgespräch. Der Adjutant und Privatsekretär des Intendanten und SS. Führers Glasmeier, Dr. Barlage, ist wegen großer Unterschlagungen entlassen worden. Er hatte öffentliche Gelder für seine private Lebensführung verwendet. Im Funkhause wird behauptet, daß Glasmeier nicht nur von diesen Vorgängen seit langem gewußt habe, sondern auch daran beteiligt sei. Auch im Orchester des Herrn Dr. Buschkötter sind mehrere Entlassungen aus ähnlichen Gründen vorgenommen worden, Gegen den Buchhalter der NSBO., Obmann Ren nert lauft bereits ein Verfahren.
Diese Meldung kann niemand überraschen, der unsere Be richte über die Zustände im Westdeutschen Rundfunk gelesen hat. Korruption und Mißbrauch der Amtsgewalt sind seit dem Dienstantritt des Dr. Glasmeier, der bis dahin ein unbeachtetes Dasein als kleiner Archivbeamter des westfälischen Adels geführt hatte, an der Tagesordnung. Zu seinen ersten Handlungen gehörte es daß er einen neuen Mercedeswagen für sich aus öffentlichen Mitteln anschaffte und im Kölner Stadtanzeiger eine Acht- Zimmer- Wohnung mit Garten, Garage und allen Bequemlichkeiten suchte.
Als er nichts fand, was seinen Ansprüchen genügte, wies ihm sein Pg. Oberbürgermeister Riesen die elegante Villa eines von den Nazis wegen Korruption gestürzten Syndikus für den billigen Mietzins von 200,- Mark zu. Glasmeier veranstaltete kostspielige Dienst- und Besichtigungsreisen mit festlichen Gastereien, die viele Tausende kosteten, ganz im Stile der braunen Bonzokratie in Berlin und München. Die von ihm berufenen leitenden Angestellten, die sich nicht durch Sachkenntnis, wohl aber durch Trinkfestigkeit und sonstige rauhen Sitten auszeichnen, konnte man oft genug betrunken und grölend in Kölner Weinkneipen beobachten. Die Saufschulden der Funkangestellten in einer nahe beim Funkhaus gelegenen Wirtschaft haben eine phantastische Höhe erreicht.
nach Deutschland zurüdzu fehren, nicht folge Der letzte jüdische Schriftsetzer una bat, ihn aber unter den heutigen Verhältnissen
geleistet. Auf Grund des§ 2 des Gesetzes über Widerruf von Einbürgerungen und Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933 wurde sein Vermögen beschlagnahmt, und ihm die deutsche Reichsangehörig= feit aberkannt. Brauer habe sich der Verantwortung für seine Handlungsweise entzogen und für das, was er in erster Linie betrieben habe, seine derzeitigen Mitarbeiter büßen lassen
wandert aus der Streicherei aus
„ Der Stürmer" in Nürnberg, druckt ein Schreiben des Nürnberger jüdischen Schriftiebers Philipp Lengyel an den Fachverband der bayerischen Schriftieber ab, in dem Lengyel, der seit 1901, also seit 34 Jahren, dem Fachverband angehört und Beiträge leistet, bittet, ihm, der Anspruch auf Alters
nicht geltend machen kann. wenigstens die Reisespesen bis zur Grenze in Passau für sich und seine Familie zur Verfügung zu stellen. Stürmer" äußert seine große Freude, daß mit Lengyel der letzte füdische Schriftsetzer Bayerns das Land verläßt, und fügt hinzu, die Pifanterie bestehe darin, daß der Obmann der Fachgewerkschaft der bayerischen Schriftfeßer, an den sich Philipp Lengyel gewandt hat, Julius Streicher sei,