" Deutsche Freiheit" Nr. 165
Das Sonnenbad
Das bunte Blatt
Seine Wohltaten und seine Gefahren
Bon Florence
Die eleganten Damen, die sich vor zwanzig Jahren zum Sommeraufenthalt ans Meer oder ins Gebirge begaben, versuchten mit allen erdenklichen Mitteln ein Braunwerden der Haut zu verhüten. Den Kopf mit roten und grünen Echleiern verhüllt, vermieden sie sorgfältigst alle Angriffe der Sonnenstrahlen und wagten sich nur unter dem Schußze
eines Sonnenschirms ins helle Licht. Die Badeanzüge bedeckten den ganzen Körper und der Strand in den Modebädern war dicht mit Zelten und Strandkörben bedeckt, in denen man sich verstecken konnte.
Heute hat sich alles geändert. Man hat nicht nur die Furcht vor den Sonnenstrahlen verloren, man sucht vielmehr unter Aufbietung aller Energie die wundervolle braune Hautfarbe zu erwerben, die zum Zeichen wahrer Eleganz geworden ist. Man geht fast nackt zum Sonnenbad und das sachkundige Publikum fennt alle bräunenden Dele in ihren verschiedenen Tonwirkungen...
Ist nicht die Sonne das Alheilmittel, das alle und alles heilt? Blutarme, Rheumatiker, Tuberkulose, junge und alte Menschen alles setzt sich der Sonne aus, alle verlangen Seilung von ihren törperlichen Gebrechen, was es auch inmer sei.
-
In der Tat befißt die Sonne gewisse physiologische Eigenschaften, über deren Wert nicht zu streiten ist. Die Heliotherapie ist eine der glücklichsten Heilmethoden der modernen Physiotherapie. Man braucht nur an die vielen Vorteile zu erinnern, die eine ganze Reihe von Kranken aus der Son= nenbestrahlung zieht. Zuerst die Tuberkulosen. Man kennt
die Bedeutung der Sonnenfuren in den Sanatorien und ihre großartige Wirkung; für verschiedene Fälle der Lungentuberkulose, der chirurgischen Tuberkulose, der offenenen oder geschlossenen, bedeutet die Sonnenbestrahlung eine unschätzbare Wohltat. Dasselbe gilt für gewisse hartnäckige Rheumatismen u. a. m. Kurz, viele Leiden können durch eine ver
nünftig geregelte Sonnenfur geheilt oder doch beträchtlich gemildert werden. Aber es wäre ein großer Irrtum zu glauben, daß man die Sonnenbestrahlung jederzeit und zur Heilung aller Krankheiten benutzen könne. Das Sonnenlicht ist ein Medikament: als solches hat es seine bestimmten physiologischen Wirkungen, chronische Brandwunden und übermäßige Pigmentierung können sogar der Ausgangspunkt für eine Krebskrankheit bilden, und unter Umständen können die Reaktionen einer unsachgemäßen Sonnenfur tödlich sein. Tiere, die gewöhnlich im Dunklen leben, sterben, wenn man sie lange in die Sonne setzt. Eine Sonnenfur, über deren medizinischen Wert nur ein Arzt entscheiden kann, soll nur mit bedecktem Kopf und mit bunten Gläsern vor den Augen durchgeführt werden. Die Sonne soll den Patienten schen, aber der Patient soll die Sonne nicht sehen." Bevor man sich, gesund oder frank, einer längeren Son= nenbestrahlung ausseßt, sollte man sich von der Empfindlichkeit der eigenen Haut und des Nervensystems vergewissern und die ersten Male nur kurze Zeit in der Sonne bleiben. Nur wer mit Vorsicht und Ueberlegung handelt, darf, ohne unangenehme Ueberraschungen zu erlben, die gewünschten Ergebnisse erwarten. Auch hier bewahrheitet sich der alte Say:„ Das Gute liegt in der Mitte."
Man sprach von einem vollkommenen Verbrechen. Man hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, jemals den Kopf und die Arme jener jungen Frau auszufinden, deren restlichen Reichenteile vor ungefähr einem Monat in einem Koffer am Bahnhof von Brighton aufgefunden wurden. Weder fannte tan das Opfer, noch den Mörder... Jezt plötzlich ist alles Tar. Man hat nicht nur in einem dritten Koffer den gesuchten Kopf und die Arme des Opfers, sondern noch die Leiche einer anderen Frau, einer seit zwei Monaten verschwundenen Tänzerin, aufgefunden: es handelt sich um Violet Kaye, mit wahrem Namen Violet Saunders. Aber es geht noch weiter, man kennt auch den Mörder: es ist ein italienischer Caféhauskellner, bekannt unter dem Namen Toni Mancini, der Geliebte von Violet Kaye.
starken Geruch. Man öffnete ein Zimmer, das von Tont Manzini bewohnt war, der aber nur sehr selten dorthin kam, 12 und fand dort den dritten Koffer. Es steht außer Frage, daß Manzini der Mörder beider Frauen ist, aber wo ist er? Am
18. Juli war er noch in einem Café in Brigton tätig. Seitdem ist er verschwunden. Man glaubt, daß er nach Frankreich geflohen ist.
Ein großes Geheimnis ist gelöst. Es wird wohl jeßt nicht schwer fallen, die Identität des ersten Opfers festzustellen. Der Mörder, der es bis jetzt verstanden hat, unbemerkt zu bleiben, obgleich sein Verbrechen in aller Wunde war und der noch ungefähr einen Monat lang sich offen zu zeigen gewagt hat, wird sich wohl nicht mehr lange vor den Detek tiven verbergen fönnen.
Wie ist Scotland Yard dahinter gekommen? Wie immer bei Wissen Sie schon... so verwickelten Fällen. Durch einen Zufall. Da man die Identität des Opfers nicht hat feststellen können, beschäftigte man sich mit allen jungen Mädchen, die als vermißt gemeldet waren, und so fiel die Aufmerksamkeit der Behörden auch auf Violet Kaye, die in Brighton gewohnt hat. Die Tänzerin sollte nach Frankreich gegangen sein, ein Indiz, das noch durch die Aussagen ihres Freundes Mancini verstärft wurde. Also wurde der Fall wieder fallen gelassen, besonders da das Opfer höchstens 25 Jahre alt gewesen sein fonnte, Violet Kaye aber schon 42 Jahre alt war.
... wofür man die Kartoffel bel ihrer Einführung in Europa hielt? Man hielt sie für eine Zierpflanze und zog sie in Blumentöpfen.
Jetzt bemerkte ein Maler, der das Haus einer Familienpension in Brighton anzustreichen hatte, einen besonders
... was Papierweizen ist? Nicht wirklicher Weizen, sondern an der Börse gehandelter.
... was Ambra ist? Ambra ist eine Ausscheidung der Eingeweide des Pottwals; es wird zur Parfümierung ver wendet.
... warum eine Raulquappe unter Wasser leben kann und ein Frosch nicht? Die Kaulquappe hat noch Kiemen, der Frosch nicht.
Oft ist das Leben...
21
Freitag, 20. Juli 1984
Oft ist das Leben lauter Licht Und funkelt freudefarben Und lacht und fragt nach denen nicht, Die litten, die verdarben.
Doch immer ist mein Herz bei denen, Die Leid verhehlen
Und sich am Abend, voller, Sehnen, Zu weinen, in die Rammer stehlen. So viele Menschen weiß ich, Die irren, leidbeklommen. All ihre Seelen heiß' ich Mir Brüder und willkommen. Gebückt auf naffe Hände, Weiß ich sie abends weinen, Sie sehen dunkle Wände Und keine Lichter scheinen. Doch tragen sie verborgen, Verirrt, und wissen's nicht, Durch Finsternis und Sorgen Der Liebe süßes Licht.
Eine Dschungel- Geschichte Baby von Löwin verschleppt
Ein fürchterlicher Vorfall hat sich dieser Tage in Rhodos ereignet. Wie durch ein Wunder ist er noch einmal glimpflich abgelaufen. Ein Kolonist namens Dechampel tampierte mit Frau und Kind im Urwald. Sie hatten ihr Zelt für die
Macht in der Nähe des Flusses stafne aufgeschlagen und waren friedlich eingeschlafen, als eine Löwin eindrang und sich des Kindes bemächtigte. Dechampel wachte gerade in dem
Augenblick auf, als das Raubtier mit seiner Beute durch die Zeltöffnung verschwand. Er schlug sofort Alarm und die Eingeborenen stießen grauenerregende Schreie ans, um die Löwin zu erschrecken. Diese aber verschwand im Walde, das Mädchen mit ihrem Gebiß festhaltend. Der verzweifelte Vater machte sich zusammen mit den Negern sofort auf die Verfolgung des Tieres und überraschte schließlich die Löwin in einer kleinen Lichtung. Das Kind lag neben ihr und schrie. Der Kolonist zögerte keinen Augenblick. Er befand sich in der Lage Wilhelm Tells, aber er war wie dieser ein ausgezeich neter Schüße und traf die Löwin tödlich. Dann warf er sich auf sein Töchterchen, das trotz des Schreckens heil und gefund geblieben war.
Flugzeuge ohne Piloten
Auf dem Flugplatz von Croydon werden zur Zeit interessante Versuche mit automatischen Apparaten vorgenommen, die in die Flugzeuge einmontiert, die Start- und Landemanöver ohne Hilfe des Piloten vornehmen. Gerade jetzt in den stürmischen Tagen konnte der Konstrukteur J. Pollock Brown beweisen, daß seine Erfindung auch bei starken Windströmungen sicher arbeitet,
Unsere Töchter, die Mazinen
Roman von Hermynia Sur Mühlen. " Selbstverständlich."
27
" Dann wirst du mir gehorchen." Lieselotte blickte ihren Vater lange an. Sie schwieg. Habe ich mich je geirrt?" fragte Arthur. Habe ich mich de fortreißen lassen und eine Dummheit gemacht?"
" Nein."
Lieselotte versuchte, spöttisch zu lächeln, aber ich merkte, daß es ihr schwer fiel.
" Ich bin seit Monaten in der Nationalsozialistischen Partei," erflärte Arthur.„ Aber als Arzt, ich habe es dem Gauleiter flar gemacht, daß ich mich nicht öffentlich zu ihr befennen könne. Jest jedoch.... Jetzt ist alles anders. Und du wirst gehorchen, Lieselotte."
Sie zudte mit den Achseln.
Meinetwegen." Dann fügte sie gemein hinzu:„ Solange ich nicht mit den Proleten schlafen muß."
Arthur lachte. Ich weiß nicht weshalb, aber es läuft mir kalt über den Rücken, wenn ich Arthur lachen höre.
" Das ist nicht notwendig." meinte er.„ Es könnte zwar nicht schaden, aber wenn du dich auf die Vornehmeren versteifit..... Es wird sich schon ein SS.- Mann finden. Du bist ja immer noch ein hübsches Mädchen."
Und nun lachte auch Lieselotte, wie ein Echo ihres Vaters. Ich natürlich war völlig vergessen. Keiner der beiden dachte an mich. Und dabei haben sie mir doch so viel zu verdanken.
" Und ich?" fragte ich heftig.
Arthur sah mich an, als merfe er erst jetzt, daß ich im Simmer fei.
" Du? Du bleibst einstweilen ruhig in deinem Luisenbund. Aber lege dich nicht fest, verstehst du? Es kann auch noch anders kommen."
Ich empfand eine große Beruhigung. Arthur ist noch immer der Alte; er weiß, was er tut. Er hat alles berechnet, alles in Betracht gezogen. Endlich, endlich werden meine Wünsche in Erfüllung gehen. Endlich wird Gott , dem ich immer so treu gedient habe, mich belohnen,
" Das Haus," stammelte ich.
" Ja, jetzt bekommst du dein Haus," erwiderte Arthur und fügte hinzu: Wie würde dir Doktor Bärs Haus gefallen?" Mein Herz pochte heftig; noch nie hatte ich mich so durch und durch deutsch gefühlt. Ja, so war es recht: der Jude macht dem Deutschen Platz. den er so lange verdrängt hat, wo früher die Jüdin herrschte, zieht nun die deutsche Frau ein. Fast empfand ich ein Gefühl der Liebe für meinen Mann. Er ist ja doch ein guter, kluger Mensch. Klüger als ich. Jetzt soll die Frau Major noch wagen, den Doktor Bär rufen zu lassen! Jetzt soll die Gräfin Agnes noch wagen, auf der Straße mit einem kurzen Gruß an mir vorüberzugehen! Jetzt, ich sah Arthur an, jetzt sind wir die Herren. Und wehe denen, die sich uns widersetzen!
Von der Straße her tönte Gesang, tönten Jubelrufe. Arthur ging ans Fenster und öffnete es weit, so daß die fühle Märzluft ins Zimmer drang. Aber er, der sonst so leicht fror, schien das gar nicht zu bemerken. Er packte Lieselottes Arm und die beiden standen, von der Deckenlampe erhellt, im dunklen Fensterrahmen.
Unten machten die Borbeimarschierenden Halt und schrien herauf:
" Siegbeil! Deutschland erwache!"
Und Arthur und Lieselotte hoben beide die Hand und grüßten hinunter:
Es waren so viele, die da vorbeimarschierten, es waren so viele Stimmen, die zu uns heraufriefen. Mein deutsches Herz erbebte; auch ich mußte dabei sein, ich durfte mich nicht abschließen. Ich mußte den Sieg mitfeiern. Und so trat ich denn neben meinen Mann und meine Tochter und hob gleich ihnen die Rechte zum Gruß und rief mit ihnen unserem großen Führer ein Heil zu.
Als wir schlafen gingen, legte Arthur sich, ermüdet, gleich ins Bett. Ich aber blieb im Lehnstuhl sißen und vergrub den Kopf in die Hände. Mein Herz war so voller Freude: ich mußte meinem Gott für seine Gnade danken.
Arthur fragte ungeduldig:
Bett."
$
Was hast du denn? Verlösch das Licht und komm ins " Ich bete, Arthur."
Er zuckte die Achseln, und ich sah im Schein der Nachtlampe sein graues, höhnisch lächelndes Gesicht.
„ Ueberlasse das den andern," sagte er spöttisch.„ Die werden es nötig haben."
Damit verlöschte er das Licht, und ich mußte im Dunkel ins Bett tappen.
Fran Doktor Feldhüter erzählt laut
Mein lieber Mann, mein guter fluger Arthur, wie recht hat er doch mit seinem„ Abwarten" gehabt. Nur wer sich in Demut und Geduld in Gottes Ratschlüsse fitgt, wird belohnt, schon hier auf Erden. Ich habe fa nie etwas vom Leben verlangt; mir hat es immer genügt, einen braven Mann und eine gehorsame Tochter zu haben, mein bescheidenes Heim, das ich mit so viel Liebe und Freude besorgt habe. Ich war nie wie andere, die große Ansprüche ans Leben stellen, und eben deshalb darf ich mich jetzt, da alles so herrlich gekommen ist, mit gutem Gewissen freuen. Es ist eine Lust zu leben, ein Glück, daß uns allen vergönnt wurde, das Werden des neuen Deutschland zu schauen, das Erwachen einer Nation.
Wie schön war heute der Gottesdienst! Ich traf die Frau Major vor der Kirche, und sie hat mich, zum erstenmal seit unserer Bekanntschaft, schon von weitem gegrüßt, ohne meinen Gruß abzuwarten. Sie hat auch, das sah ich genau, ihre Mutter, die Frau Generalin, am Aermel gezupft, sie möge ebenfalls grüßen, aber die alte Frau hat in die Luft gestarrt und sich nicht gerührt. Es ist doch traurig, wenn ein alter Mensch plößlich schwachsinnig zu werden beginnt. Mein lieber Mann und meine gute Lieselotte waren mit mir in die Kirche gekommen, und der Pastor predigte so schön und erhebend, über die Mission der deutschen Christen. Ich mußte mir mehr als einmal die Augen wischen, so rührend waren seine Worte. Er sprach auch von der Sendung der deutschen Frau und Mutter, die allen als leuchtendes Beispiel vorangehen muß, und ich fand mich wieder in seiner beredten Schilderung dieser hehren Gestalt. Die schmucken Uniformen der SA. und SS. verliehen allem eine wundervolle Feierlichkeit. Ich fühlte aufrichtige Liebe für diese tapferen Burschen, die jahrelang verfolgt und von den Feinden meuchlings überfallen und ermordet worden sind, und die nun endlich als Sieger vor uns stehen. Ich mußte auch an den Samstag vor einer Woche benken, an den Judenboykott."
( Fortfegung folgt.)