Pariser Berichte

Der Flüchtlingskommissar im Pariser Comité

Der Flüchtlingskommissar Macdonald, der sich nach der letzten Konferenz mit den Hilfsorganisationen einige Tage in Paris aufhielt, besuchte am Mittwochmorgen uner

wartet das Comité National in der rue de la Durance. Er erschien in Begleitung seiner Frau und eines deutschen Pro­fessors, der sich aufopfernd der entsetzlichen Lage der Flücht. linge in Frankreich annimmt und deshalb aus Amerika mit dem Kommissar herübergekommen war. Der Flüchtlings­kommissar und seine Begleiter, die von dem Direktor des Comité National geführt wurden, waren sichtlich von der großen Zahl der Wartenden und ihrem Elend ergriffen. Im großen Wartesaal ergriff ein Flüchtling das Wort und schil­derte dem Oberkommissar die traurige Lage der Flüchtlinge, ihren Hunger, ihre Obdachlosigkeit und die unzureichende Hilfe, die ihnen gewährt wird. Er klagte auch über die un­freundliche, unwürdige Behandlung, die von seiten eines Teiles der Angestellten den Flüchtlingen zuteil wird. Herr Macdonald erwiderte in deutlicher Erschütterung in einer kleinen englischen Ansprache, die sogleich ins Deutsche über­tragen wurde. Er führte aus, er bedauere es sehr, daß un­glücklicherv se dem Hohen Kommissariat keine Mittel zur Linderung der Not der Flüchtlinge weder vom Völkerbund, noch von den beteiligten Regierungen zur Verfügung gestellt worden seien. Daher müsse alles Geld bisher und auch weiter. hin von Privatleuten aufgebracht werden. Er sagte, es sei ihm sehr wichtig, sich jetzt in den Reihen der Flüchtlinge selbst über ihre Nöte ein Urteil bilden zu können. Schon bis­her habe er namentlich in Amerika und England für die not­leidenden Emigranten in Paris sammeln, ja sogar betteln müssen. ,, Zwei Aufgaben sind es vor allem, fuhr Macdonald fort, die von uns jetzt zu lösen sind: die Schaffung von Arbeitsstellen und die Auffindung von Existenzmöglich­keiten, die eine wirkliche dauernde Hilfe für die Flüchtlinge bilden, zweitens aber bis zur Auffindung solcher Einordnung die Gewährung der dringendsten Hilfe, um die Flüchtlinge nicht durch Hunger und Obdachlosigkeit umkommen zu lassen." Die Hilfe könne leider in der heutigen Welt fast nur in drei Ländern, Frankreich , England und Amerika ge­funden werden. Macdonald schloß seine kurze Ansprache, die von den anwesenden etwa 150 Flüchtlingen mit begeistertem Beifall aufgenommen wurde, mit den Worten: Ich werde

alles versuchen was in meiner Macht steht, um diese beiden Aufgaben zu lösen, und vor allem um die schwere Not, in der Sie sich befinden, zu lindern."

Mit diesen Gedanken des Flüchtlingskommissars ist es freilich nicht zu vereinbaren, daß nach den in Paris umlau­fenden Nachrichten das Comité National mit der Absicht um­geht, für einige Zeit ganz zu schließen und die Flüchtlinge ihrem Elend zu überlassen, das sie in Krankheit und Ver brechen treiben muß. K.

Deutscher Klub

Heute, Samstag, den 28. Juli, um 21 Uhr, spricht Rechts­anwalt Dr. A. Wolff über interessante politische und Kri­minalprozesse in den neuen Räumen des Deutschen Klubs: Peristyle , 31 bis, Rue de Vivienne( Métro: Bourse). Danach: Geselliges Beisammensein mit Tanz. Gäste sehr willkom­men. Unkostenbeitrag: 3 Fr.

-

Straßburger Wochenschau

Straßburg, 27. Juli

Ein Länderkampf und seine Vorgeschichte

Zum siebten oder gar achten Male traten zum friedlichen Wettbewerb am vergangenen Sonntag die Landesverbände Baden und Elsaß der Sparte Leichtathletik auf den Plan. Der Kampf fand dieses Mal in Straßburg statt. Ein Ereignis, das uns kaum zu mehr als einer kurzen Berichterstattung herausfordern würde, hätte es nicht eine pikante Vorge­schichte, die mit der Naziverseuchung des deutschen Sportes zu erklären ist. In der letzten Woche vor dem Kampf erhielt der elsässische Verband von den badischen Sportgrößen näm­lich einen kleinen Brief, in dem mit Hakenkreuz und, Heil Hitler" einige Bedingungen bekannt gegeben wurden, die der badische Verband stellte. Die Badener teilten höflich und gottesfürchtig mit, daß es bei Länderkämpfen üblich sei, die Fahnen der beteiligten Nationen zu zeigen. Das wußte man auch ohne diesen Hinweis in Straßburg . In der Voraus­setzung, daß man in Straßburg zwar wisse, welches die Far­ben des neuen" Deutschland sind, aber vielleicht doch nicht gesonnen sei, sie allzu auffällig zu zeigen, teilten die Badener mit, daß sie Wert darauf legen müßten, die Fahnen des neuen Deutschland ( Hakenkreuzbanner und Schwarz- Weiß- Rot)

neben der Trikolore flattern zu sehen. Die Badener erboten sich außerdem, die Fahnen selbst mitzubringen, da sie be­rechtigten Grund zu der Annahme hatten, daß es solche Fahnen in Straßburg nicht gibt. Zweitens forderten die Führer der badischen Gäste, daß zu Beginn des Kampfes die Nationalhymne gespielt werden müsse, und zwar nicht das Deutschland -, sondern das Horst- Wessel- Lied! Immerhin ein sonderbarer Briefwechsel, der sich nur aus der geistigen Einstellung gewisser neuer Größen in Hitler- Deutschland er­klären läßt. Dem Gastgeber vorschreiben zu wollen, was sich schickt, ist eine Gepflogenheit, die man sonst in der Welt nicht kennt. Nun, die Elsässer sind gemütliche Leute. Sie sagten den Badenern, daß sie kommen, aber alles andere dem elsässischen Verband überlassen sollten. Als am Sonntag­mittag der Kampf begann, flatterten keine, Hitlerfahnen über allen Straßen" und auch das Horst- Wessel- Lied blieb ungesungen. Lediglich an der Ehrentribüne, die von der Trikolore umhängt war, sah man die von den Badenern mit­gebrachten zwei Fahnen, die so geschickt" aufgehängt waren, daß sie das Publikum überhaupt nicht zu sehen be­kam. Die Mannschaften betraten das Spielfeld. Die Elsässer riefen ihren Sportgruß und die Badener erhoben stumm die Hände. Kein Ruf, kein Sieg- Heil, nichts. Die badischen Schlachtenbummler, in großer Zahl erschienen, machten lange

wieder einmal in Freiheit atmen zu können, zu spüren be­kommen. Vielleicht gibts auch einige, die ihre Beobachtungen zu Hause nicht für sich behalten werden. Wer möchte da noch bezweifeln, daß solche sportlichen Wettkämpfe zum ,, gegenseitigen Verstehen" in außerordentlich hohem Maße beitragen?!

Schlagfertiges Amerika !

Passage clouté! Das ist in Frankreich geheiligter Boden. Der Fußgänger gilt im Lande des gesteigerten Automobil­verkehrs noch etv as. Deshalb findet man in allen Städten an wichtigen Verkehrsmittelpunkten Straßenübergänge, die dem Fußgänger Schutz und Sicherheit gewähren. Die Wege sind gekennzeichnet durch großköpfige Nägel, die die Gren­zen bilden, innerhalb deren sich der Fußgänger über die Straße bewegen kann. Der Automobilist hat einen heiligen Respekt vor diesen Passages cloutés, er darf sie nur über­queren, wenn kein Fußgänger weit und breit zu sehen ist. Die Fußgänger sind den Behörden für diese Einrichtung dankbar und lassen sich von dem Verkehrsschutzmann gerne zurechtweisen, wenn sie einmal in der Eile der Arbeit oder beim gedankenlosen Straßenbummel die Passage clouté ver­

Zum Ausbau eines blühenden Unternehmens wird von belg. Fabrikanten für Futtermittel

Teilhaber gesucht

Angebote unter Hecker an die Expd. d. Ztg.

Schweizerisches and elsässisches Wurstwarengeschäft Kuchenbackerel, Konditorel, Weine and Liköre

Produits Schmid

76, Boulevard de Strasbourg, 8, rue St. Laurent

Pacis, bei Gare de l'Est

Telefon 4 Linien vereinigt anter BOTZARIS 01-10

fehlen. Doch es gibt auch Ausnahmen. Als dieser Tage eine BRIEFKASTEN

smarte Amerikanerin sich den Teufel um den genagelten Uebergang kümmerte und einfach quer nach eigenem Gut­dünken über die Straße lief, ließ der Verkehrsschutzmann ein heiliges Donnerwetter gegen sie los. Sie verstand nicht und ging immer mehr dem Schutzmann entgegen, der über eine so verstockte Sünderin mit Recht empört war. Er wetterte in allen Sprachen der Welt, aber die elegante Miß, ließ sich nicht beeindrucken. Sie marschierte auf ihn zu und als sie nahe genug herangekommen war, versetzte sie dem darob höchst erstaunten Schutzmann zwei Ohrfeigen, die nicht von schlechten Eltern stammten. Als der Schutzmann seine fünf Sinne wieder beisammen hatte, war die schlagfertige Miẞ längst auf der anderen Straßenseite angelangt, um die Flucht zu ergreifen. Er setzte ihr nach, konnte sie stellen, sie setzte sich wieder zu Wehr, hatte aber diesmal mit ihren Schlägen kein Glück. Sie mußte mit zur Polizei, wo man ihre Personalien feststellte. Sie wird sich nun vor Gericht zu ver­antworten haben. Man darf nicht ungestraft einen Schutz­mann schlagen, auch wenn man aus dem Lande der unbe­grenzten Möglichkeiten kommt!

Unwetter über elsässischen Landstrichen

Schwere Hagelwetter gingen dieser Tage über verschie­denen elsässischen Weinbaugebieten nieder. Im Mittelelsaẞ vernichtete ein Hagelwetter große Teile des Dambacher Weinbaugebietes. Auch die Barrer Ecke wurde schwer heim­gesucht. Die Winzer sehen in vielen Fällen den Ertrag der Weinernte, die heuer besonders günstig zu werden versprach,

vernichtet.

Cherchez la femme!

Eine blutige Messerstecherei entwickelte sich in der Nacht zum Montag in der Langen Straße zwischen drei Männern, die als Beschützer dort ihrem besonderen Gewerbe nach­gehender Frauen bekannt sind. Ein 38 Jahre alter Mann wurde dabei getötet, ein anderer schwer verletzt. Der Täter konnte eine Stunde später in der Nähe des Bahnhofs, als er die Flucht ergreifen wollte, verhaftet werden. Man muß die Pirro und Röchling fassen!

Zu dem Attentat auf den Polizeikommissar Machts in Saar­Zu dem Attentat auf den Polizeikommissar Machts in Saar­ brücken schreibt die hier erscheinende radikal- sozialistische ,, Republique" u. a. folgendes: ,, Nun aber muß die Saar - Regie­rung ungesäumt handeln. Die zum Morde hetzende Presse hat ihr Existenzrecht verloren. Die Waffen, die zu Putsch und Attentaten dienen sollen, müssen ungesäumt eingezogen wer­den. Mr. Knox, der Präsident der Regierungskommission, wird wohl jetzt selbst zu der Einsicht gelangt sein, daß die Betrachtungsweise, von der er bisher seine Regierungstätig­keit leiten ließ, daß er nämlich als Schiedsrichter und Un­parteiischer in einem fairen Sportsmatch fungiere, nicht län­ger aufrechterhalten und praktiziert werden kann. Wo Revol­verschützen und Journalisten auftreten, hat der Sportbegriff keine Stätte mehr. Die ,, deutsche Front", die jetzt durch ihre Wortführer erklären läßt, daß sie ihre Hände in Un­schuld wasche sie ist der Ausgangspunkt allen Terroris­

-

mus. Die Regierungskommission muß jetzt die Pirro und Röchling fassen. Dann wird der Spuk im Saargebiet rasch ver­schwunden sein."

Diesen Worten kann aus vollem Herzen zustimmen, wer die wahre Stimmung im Saargebiet und die verantwortungs­losen Drahtzieher der ,, deutschen Front" kennt.

Die Einheitsfront

Aktionsprogramm in Frankreich

E. D.

Paris , 28. Juli. Die marristilche Zeitung Populaire" ver­öffentlicht den Wortlaut des gemeinsamen Aktionspro­gramms, auf das sich die französischen Sozialisten und Kom­munisten zur Bekämpfung von Faschismus und Krieg und zur Verteidigung der demokratischen Freiheiten geeinigt haben. Das Programm sieht gemeinsame Versammlungen und Straßenkundgebungen vor, bei denen sich Marristen und Kommunisten gegenseitig Hilfe leisten, wenn die einen oder die anderen mit faschistischen Genern handgemein werden. Unter Wahrung der beiderseitigen Werbetätigkeit wollen sich die beiden Parteien bei dieser gemeinsamen Aktion aegen­seitiger Kritik enthalten.

Stellung gesucht

für jungen Saarländer . Gelernt in erster saarländischer Firma für Sanitätsartikel, Krankenpflege u. Chirurgie, Offerten erb. unt. Nr. 1088 an die Expedition dieser Zeitung

Gesichter und kamen sich, als das elsässische Publikum bei Existenz

-

-

der Komödie überlegen lächelte, recht bedeppert vor. Der Kampf selbst brachte den Badenern einen überlegenen Sieg. Aber es gab zum Schluß keine Feierlichkeiten mehr, kein Bankett I wie sonst üblich keine Ansprachen! Mit der ,, Bewunderung" Hitler- Deutschlands ists also nicht so weit her, wie Herr Goebbels durch seine kommandierte Presse dem deutschen Volk immer wieder verkünden läßt. Das haben die Sportler, die sich im übrigen zu freuen schienen,

Mühle in Luxemburg mit Wasserkraft und Fischerei, zur Einrichtung eines Touristen­und Wochenendheimes geeignet, günstig zu verkaufen. Anfrag. an die.. Deutsche Freiheit" Saarbrücken , unter L 1689.

Werbt für die Deutsche Freiheit

Staatenloser

in gesicherter Position kann durch Zutall in einen ersten mitteleuropäischen Staat ein gebürgert werden.( Nicht Schweiz ). Offerten an Chiffre SA 5342 Z Schweizer- An noncen AG.. Zürich , Schweiz

Inseriert

in der

,, Deutschen Freiheit"

Landeszeitung" Saarbrücken . Sie schreiben in einer Polemit gegen uns: Wir möchten deshalb die zuständigen Stellen der Re­gierungsfommission zu einer Erwägung der Frage anregen, ob es sich angesichts der nun einmal gegebenen psychologischen Tatsachen nicht empfiehlt, eine andere, nüzlichere Konsequenz aus jenen Vor­gängen zu ziehen, die Konsequenz nämlich, den persönlichen Anlaß zu den wiederholten Zwischenfällen zu beseitigen." Diese unmißver ständliche, an die Regierungskommission gerichtete Anregung hat die sogenannte Deutsche Freiheit in der Form zitiert, daß sie sagte, die Landeszeitung" habe noch am Tage des Anschlags die Beseitigung des persönlichen Anlasses, nämlich des Kommissars Machts gefordert mit Worten, die zu jeder Ausdeutung fähig waren".

-

Sie wissen genau, daß nicht nur wir, sondern auch die katholische Saar- Post" auf das Bedenkliche Ihrer Formulierungen gegen Machts hingewiesen hat, die im Rahmen der niederträchtigen allgemeinen gleichgeschalteten Presseheze gegen den Polizeikomminar zu verstehen waren. Ferner mußten Sie mindestens seit dem 30 Juni wissen, wie Ihr Führer" und seine Mörderkreaturen mißliebige Gegner zu beseitigen" pflegen. Wenn nicht durch Ihre Gleich schaltu mit Gangsters Ihr katholisches Gewissen gelitten hätte, würd a Sie längst gegen die auf Machts gerichtete Attentatshege protestiert haben. Aber was kann man schon von einem katho­lischen" Blatt verlangen, das nach einigen schwächlichen Lamentis sogar über die bestialischen Morde an den Katholikenführern Klausener und Probst den Mantel des Schweigens deckt, decken muß. Sie waschen die Schande nicht von sich ab, daß Sie aus materiellen Bindungen den Anordnungen von Leuten sich fügen, die in der ganzen Welt, neuerdings sogar in dem päpstlichen Blatt, als Gangsters bezeichnet werden.

Sie wollen uns Anstandslehren erteilen? Daß Sie nicht schamrot werden!

Religiöser Sozialist. Ueber einen Besuch in der Eifel schreiben Sie uns: Bom Bahnhof ging ich eine kurze Strecke mit einer Bauersfrau. Ich sagte ihr:" Ich bin aus dem Saargebiet, ich bin neugierig, was hier alles besser geworden ist." Sie antwortete: Es wird jeden Tag schlechter; wenn heute ein Huhn ein Ei legt, da kümmern sie sich darum; man ist über nichts mehr Herr." Wenn die Leute merken, daß sie nichts zu fürchten haben, dann sprechen sie sich aus. Ich habe mich mit einer ganzen Reihe Menschen unterhalten in der Eifel , an der Mosel , auf dem Huns rück. Dort sogar mit SA. und SS. Nach der Aussprache glaubte feiner mehr an den Heiland Hitler . Die letzten drei Wochen war ich dann bei meiner Tochter auf dem Hunsrück . Vor zwei Jahren haben sie mir dort die Fenster eingeworfen; jetzt sind die Leute freundlicher als je. Da merkt man am besten den Umschwung."

C. K., Luxemburg . Das nationalistische Lied, das Sie meinen, lautet: Verraten, erschlagen, viel hunderttausend tot.

Auf Straßburg welsche Fahnen verhöhnen deutsche Not. O Straßburg, o Straßburg , mir tut das Herz so weh, Wenn ich auf deinem Münster die Trikolore seh. Laß flattern, laß rauschen, und schwand auch unser Glüd, O Straßburg, unser Straßburg , wir holen dich zurück. Mit den Reden und Schwüren des Führers" stimmt das nicht mehr überein, aber es bleibt eben wahr: Um ein Königreich bricht man jeden Eid."

A. 3. Sie haben eine Reise an den Niederrhein gemacht und alte sozialdemokratische Genossen aufgesucht. Darüber berichten Sie uns: Trotz der elenden Löhne, die oft nicht einmal zu Margarine reichen, sind unsere Genossen guten Mutes. Alle sind in der Arbeits­front, üben aber dort schon Einfluß in unserem Sinne aus. Ein früher sehr bekannter Funktionär sagt mir: Bei uns in den Ver sammlungen wird nicht mehr mit Heil Hitler gegrüßt, und das Horst- Wesel- Lied wird nicht mehr gesungen; das haben wir schon fertiggebracht." Ich war Sonntags im Dom. Da predigte ein be­rühmter Kanzelredner, ein Pater; den Namen habe ich vergessen. Der hat schwer Kritik geübt an dem neuen Kurs. Der Dom mar voll. Unsere Genossen sagten mir, die Hälfte seien SPD. und KPD . Als die Predigt zu Ende war, sind die Gläubigen fizen geblieben, die Hälfte ging heraus. Man kann sich schon ziemlich frei bewegen, die Begeisterung ist verflogen und damit auch der Fanatismus. Ich bin nirgends belästigt worden. Ich ging öfter an Uniformierten vorbei, die mit Heil Hitler grüßten, ich aber sagte freundlich guten Tag. Einmal ging ich mit einem Freund durch den Friedhof( pa­zieren. Auf einmal sagte er:" Jezt müssen wir die Hand hochheben, da kommt eine Fahnensektion, wir können nicht ausweichen." Jch sagte: Ich mache nicht Heil." Ich ging stramm vorbei und niemand sagte was.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Biz in Dude weiler; für Inferate: Ctto Rubn in Eaerbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken& Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrücken.

-

Chirurg. Mediz. Klinik Dr. Ettinger Chirurg.- Mediz.

Ständige Betten. 168 ter. Avenue de Neuilly. NEUILLY- sur- Seine . Tel.: Maillot 95-50. Dauernder ärztlicher Tag und Nachtdienst Konsultation erster Professoren Stationskranke pro Tag ab 40 Fr. Entbindungen. Gewissenhafte Behandlung. Jeglicher Komt. Kabinett für X- und ultra­violette Strahlen. Lichtbäder. Teilweise und ganze Entfettungskur. Hochfrequenz, Diathermie. Persönliche oder schriftliche Auskünfte auf Wunsch

Deutsches Zahnärztliches Institut

22, RUE DE DOUAI Métro Blanche, Pigalle Tel. Trinité 50.27. Sprechstunden: 9-12, 2.8 Uhr Zahn- u. Mundkrankh. Röntgen Elektrotherapie, Prothesen, Kronen. Brücken in Gold, Platin u. Porzellan NEUHEIT: PORZELLAN KRONEN UND BRÜCKEN

Umarbeitung schlechtsitzender Gebisse mit voller Garantie für guten Sitz. Reparaturen binnen 3 Stunden SCHONENDSTE BEHANDLUNG FÜR NERVÖSE UND HERZKRANKE MASSIGE PREISE, UNTERSUCHUNG V. BERATUNG KOSTENLOS

h

9

d

δ

I

$ 5

fe

fa

ti

di

It

al

δε id

bi

ft

te

343

fu be

ei

ie

RESEAES

δε

Q