" Deutsche Freiheit", Nr. 181

Die Silberküste

Hofseger, das Seebad der Künstler

Das bunte Blatt

Der Franzose liebt es, feiner Heimat zärtliche Namen at geben, Liebesnamen. Die gesamte Küste Frankreichs trägt solche Namen. Weiß man, daß es auch eine Liebesküste" gibt, deren Mittelpunkt das schöne La Baule ist, das bre­tonische Seebad mit zehn Kilometer Sandstrand?

Und Silberküste heißt jenes Küstenstück, das sich unmittel­bar an die Baskenfüste anschließt und von Hoffeger, Frank­ reichs jüngstem Seebad, bis Verdon an der Girondemün­dung, dem neuesten Hafen von Bordeaux , reicht. Silbernes Licht spielt in den weiten Fichtenwäldern hinter der Küste, die der Reichtum des Landes sind.

Der Goldglanz der Sonne des Baskenlandes, Biarris, überstrahlt bislang die Planeten der nahen Silberküste. Aber ohne Zweifel wird der Name Hosseger seinen Ruhm bald über Europa ausbreiten. Die Natur hat diesem kaum mehr als zehnjährigen" Badeort einen idealen Sandstrand, den Zauber seiner Fichtenwälder und dazu einen großen See geschenkt, der einst nur Süßwasser enthielt, jetzt aber einen Golf zum Ozean besitzt. Dadurch ist Hosseger von der Natur privilegiert: man kann hier zugleich im Ozean und in einem Salzwassersee unabhängig von Ebbe und Flut baden.

Hoffeger ist eine Schöpfung von Künstlern. Einige bekannte Schriftsteller haben aus einem bescheidenen Dorf ein ent­zückendes Seebad gemacht. Hosseger ist, ein seltener Fall, elegant und dabei naturnahe geblieben. Der ganze Ort im Fichtenwald besteht nur aus Villen im Baskenstil, die mit ihren weißgetünchten Fassaden und breiten Dächern dem Großstädter besonders reizvoll erscheinen. Alle Sports find hier zu Hause, von der heinischen Pelote bis zum 18- Löcher Golf- sein aristokratisches Sorting- Rasino fönnte, so wie

Eine Rakete zum Mond

Ein Gruß von der Erde

Die Abenteuerschriftsteller werden bald nicht mehr Ge­legenheit haben, ihre kühne Fantasie auf Kosten der Mars­bewohner oder der geheimnisvollen Gäste der Mondland­schaften schweifen lassen zu können. Denn es wird nicht mehr so lange dauern, wo die Reichen es sich werden leisten können, ihr Weekend auf dem Mond zu verbringen!

In Erwartung dieser idealen(?) Zeit und ihren Ehrgeiz zügelnd, bereitet Max Cosyns mit Unterstützung von Neree van de Elst einen neuen Stratosphärenflug vor und hat sich als Kuriosum eine Rakete konstruiert, die er zum Mond schicken will. Als Gruß von der Erde. Die Rakete, die nur zwei Pfund wiegt, wird abgeschossen, sowie der Ballon die Stratosphäre erreicht hat und ihr Weiterfliegen ist gesichert durch aufeinanderfolgende Explosionen im Innern der

22 Das echte Gefühl

es ist, auch in dem 20 Kilometer entfernten Biarriz stehen. Aber weil in Hoiseger noch mehr als der Sport und die Ele­ganz die Natur gilt, darum ist dieses Seebad ein Lieblings­ort der Dichter, der Maler und der Künstler geblieben. Von Victor Marguerite bis Marcel Prevost schwärmen die Ro­manciers für Hoffeger.

Durch die Landschaft des Landes ziehen sich, dicht hinter den Dünen der Küste beginnend, die riesigen Fichtenwal­dungen, die die starken Winde des Golfs von Gascogne auf­fangen. Die Wälder spiegeln sich in großen Seen und Tei­chen, die wie die Perlen des Rosenkranzes folgen. Der Auto­car folgt der in diesem Sommer neugeschaffenen Route der Seen" bis zu dem großen Seebade der Arcachon .

In der Fülle der französischen Seebäder gibt es kein an­deres, das wie Arcachon geschützt in einem Haff liegt und da= durch die unvergleichlichen Vorteile einer Meereskur auch den Schwächsten und Empfindlichsten, selbst im Winter ermög= licht. Das Haff von 15.000 Hektar Wasserfläche, nur durch eine schmale Landzunge, das Cap Ferret, auf dem die wohl= habenden Bordelaiser ihre Sommervillen errichtet haben, vom Meer getrennt, nimmt ständig teil an Ebbe und Flut und wird geschützt durch die großen Wälder, die es um­rahmen. Arcachon ist ein Paradies der Wasserfreunde, der Ruderer, der Segler, der Motorbootler, die sich auf dem Riesenhaff und den mit ihm verbundenen Seen sich nach Herzenlust tummeln können.

Dem Ozean entgegen hat das große Arcachon zwei Vor­läufer vorausgeschickt: Die Badeorte Le Moufleau und Pyla­surmer. In Pyla ragen die Wanderdünen bis fast 100 Meter Höhe, wohl die höchste Düne Europas , hier stürmt der Ozean gegen ein Gebirge von ewigem Sand.

Revolte im Irrenhaus

Vor einigen Tagen haben sich im Irrenhaus von Czerno­wiz unbeschreibliche Szenen abgespielt. Die Patienten der Anstalt waren offenbar von der unerträglichen Hize derart angegriffen, daß sie plößlich eine drohende Haltung ein­nahmen. Sie bewaffneten sich mit sämtlichen harten Gegen­ständen, die ihnen in die Hände fielen und stürzten sich auf die Wächter und Einzel-, Häftlinge". Dabei verletzten sie mehrere von ihnen. Das Irrenhaus liegt an einer der Hauptverkehrsstraßen von Czernowiz und die Bevölkerung, die an dieser Stelle um die Mittagszeit besonders heftig vor­beiflutet, mußte die Schlacht hinter den Anstaltsgittern mit ansehen, ohne eingreifen zu können. Erst der Polizei und der Feuerwehr gelang es, die Kranken durch stundenlanges Be­spritzen mit Wasser zu beruhigen.

kunstvoll eingerichteten kleinen Maschine". Die beiden Aero Kurzwellen steuern Marconis Bacht

nauten nehmen an, daß die Rafete in einer Höhe von 18 000 Meter infolge des geringen Luftdrucks eine sehr große Ge schwindigkeit erreichen wird, die sich immer vergrößern wird, so daß sie den Mond in wenigen Stunden wird erreichen können. Allerdings theoretisch; wird ein Erfolg dieses Unter­nehmens überhaupt einmal feststellbar sein? Der Ballon an fich, mit einem Fassungsvermögen von 14 000 Rubikmeter, ist auf das modernste ausgerüstet, und vor allem mit Appa­raten versehen, die es erlauben, den Ballon in jeden be­liebigen Höhe anzuhalten. Somit ist den beiden Forschern die Möglichkeit gegeben, bequem die kosmischen Strahlen zu studieren, was das eigentliche wissenschaftliche Ziel des Fluges ist.

Unsere Töchter, die Nazinen

Roman von Hermynia Sar Mühlen.

Genoffin Gruber erzählt

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Wenn doch endlich der Herbit fäme; diese Sommernächte sind so furz, was kann man in den paar dunklen Stunden schon ausrichten? Und es gibt so viel zu tun. Es ist nur ein Glück, daß die SA. in den letzten Wochen etwas fauler geworden ist und später aufsteht. Zuerst tam sie um vier und fünf Uhr morgens Haussuchung machen. Jetzt erscheint sie fast nie vor sechs. Diese Haussuchungen! Ich weiß gar nicht mehr, wie oft sie bei mir waren. Wie oft sie das Unterste zu oberst gefehrt haben. Man müßte schon daran gewöhnt sein, aber jedesmal überkommt mich doch eine leise Angst: mir ist, als fönnten die leeren Laden und Fächer verraten, mas noch vor wenigen Stunden in ihnen gelegen hat. Außer­dem weiß man ja nie, was heutzutage ein Verbrechen, was ein hochverräterisches Dokument ist. Sind doch selbst katho­Iische, weiß Gott wie sanfte Zeitungen beschlagnahmt und verboten worden. Eine Zeitlang tonnten wir getrost Druck­schriften und Flugblätter bei der Gräfin Agnes verstecken, aber seitdem ihr das Motorboot beschlagnahmt worden ist, wagen wir nicht mehr recht, die Villa als Versteck zu be= nützen. Die alte Frau ist so harmlos, sie kann so leicht einem Spizzel hineinfallen. Es wäre Unrecht, sie dieser Gefahr aus­zusetzen, besonders jetzt, da sie seit Frizzens Verhaftung ganz allein mit dem Mädchen und Frizens Frau wohnt. Der arme Friz, wir wissen nicht, wohin sie ihn gebracht haben, wir wissen nicht, ob er noch lebt. Wenn ich bedenke, daß man noch vor etwa fünf Jahren die Nazis in unserem Städtchen an den Fingern der beiden Hände zählen konnte. Wenn es so weiter geht, wird man das bald bei den Unseren tun fönnen. Es ist wie im Krieg, nur daß jetzt feine Verlust­listen ausgegeben werden. Zumindest in Deutschland . Wenn nicht die Naziweiber wären, die häufig nicht den Mund halten können, wäre es noch ärger, aber die plaudern bis­weilen, aus Bosheit oder aus Dummheit, etwas aus. Und dann gibt es noch einige, die nicht zu uns gehören, die sich aber von dem Treiben der Nazis abgestoßen fühlen und des halb anständig sind. Wie die alte Generalin Hainiz. Die hat mich vor ein paar Tagen fommen lassen, sie habe ein Seiden­

Marconi unternimmt jest auf seiner Yacht Elektra" außerordentlich interessante Experimente über die Lenkbar­feit des Schiffes mit Hilfe von Kurzwellen. Bei Santa Margherita im Ligurischen Meer soll die Yacht zwischen zwei eng beieinander liegenden Bojen hindurchfahren, ohne daß die Hindernisse von Bord aus zu sehen sind. Der Kapitän wird im Innern das Fahrzeug vorwärtsbewegen, indem er lediglich den Anweisungen Folge leistet, die ihm durch Kurzwellen von den Sendestationen an der Küste übermittelt werden. Diese Experimente finden in Anwesenheit einer großen Anzahl von Industriellen, Reedern, Technikern und Journalisten statt.

Mittwoch, 8. August 1934

... an

Von Karl Groß

Eix junger Schauspieler, der noch nie einen Ziebhaber" gespielt hatte, war in einem großen Theaterbetrieb ange­stellt, wo jedem Mitglied eine eigene Note zuerteilt wurde, die es auf Wunsch der Leitung bei angebrachter Gelegenheit hervorzukehren hatte. In diesem Theater geschah es nun, daß dem jungen Schauspieler infolge ungeordneter Zustände eine Liebhaber- Rolle zugewiesen wurde, die er nicht zurückzus geben vermochte, und in der er sich, infolge der erwähnten ungeordneten Zustände auf den Proben ohne Partnerin, mit einem alten, eingeschrumpften Regisseur begnügen mußte.

Als nun abends im hellen Rampenlicht vor den tausend Köpfen der Zuschauer ein ungemein zartes, schönes Mäd­chen in einem rosaseidenen Kleid auf ihn zutrat, nahm ihn der Zauber ihres jungen Wesens so gefangen, daß er, seines tünstlerischen Schnurrbarts vergessend, aufs tiefste innerlich gerührt neben seiner Partnerin stand, ganz dem Hauche ihres zärtlichen und suchenden Lächelns und den fangenden Blicken ihrer schönen Augen hingegeben.

Kaum sich der erlernten Säge erinnernd und sie befangen der emsigen Souffleuse nachsprechend, erblühte in dem ver­wirrten jungen Mann eine Zuneigung zu dem ihm unbe kannten schönen Mädchen, als deren einzigen Ausdruck er zu spät die unbeholfen gestammelten Liebesworte des Dich­ters zurücksehnte.

So ward es auch nicht bewußt, daß ihm, überraschend durch den innigen Klang ihrer Stimme, von ihren leichtgeschwun genen Lippen Stichworte dargeboten wurden, denen er nicht die beglückte Befangenheit des jäb sich selbst ins tiefe Herz schauender Liebhaber entgegenbringen durfte, sondern die eine Antwort beischten, deren Ergriffenheit nicht zweien, sondern zweitausend Ohren den schnelleren Herzschlag des entflammten Liebhabers verkünden sollte. Rampe, Zuschauer und Feuerwehr vergessend, gab er sich der keuschen Weihe des seltenen Augenblickes hin, zum ersten Mal Liebesworte von geliebtem Munde zu pflücken, und verweilte dankbar bei jenen Sätzen, die er während des Lernens als unerträglich fitschig und unnatürlich verdammt hatte. Beklommen und mit verlorenem Lächeln sagte er leise: Ich bin ja so glück­Lich."

Denn der kleine Roman seiner glücklichen und wunschlosen Liebe glühte auf, wie die schöne Rakete eines nächtlichen Sommerfestes nach beklemmendem Höhersteigen in sanft strahlende Sterne zerberstend sich lautlos auf das bewun dernde Gemurmel der staunenden Menge senkt, und deu tiefen Himmel nach ihrem Verlöschen in sichtbarer herrlicher Dunkelheit zurückläßt.

Noch auf dem Heimweg und später, als er schlaflos auf seinem Bett lag, genoß er ermattet den Aufschwung einer berauschenden Leidenschaft, die nichts als reiches Erinner gelebtesten Lebens zurückließ, und nie tam ihm die Zeitung zu Gesicht, die seine Leistung als Liebhaber eine Kata­strophe" nannte.

Der verlorene Orientierungssinn

Ein geradezu unwahrscheinliches Abenteuer hat dieser Tage der mailändische Industrielle Carlo Stoppa ge habt, der seit einiger Zeit in Benaggio auf Sommerwohnung weilt. Stoppa hatte sich in den See gestürzt, um sein täg liches. Bad. zu nehmen. Plötzlich kam ihm Wasser in die Ohren und er verlor völlig seinen Orientierungssinn. Trob schönsten Wetters, ruhigen Wassers und ausgezeichneter Sichtverhältnisse schwamm er zehn Stunden umher, ohne das User wiederzufinden. Völlig erschöpft gelangte er in die Höhe von Bervio und war im Begriff unterzugehen, als er durch einen Fischer gerettet wurde. Erst 24 Stunden später fand Stoppa seinen normalen Geistesznstand wieder.

erkennen."

Sie lachte ein wenig.

kleid zum Baschen, ein sehr empfindliches feines Kleid; sie ich glaube, schon in den nächsten Monaten werden viele es müsse mir ganz genau erklären, wie man es waschen solle. Als ich dann in ihrem Schlafzimmer war, gab sie mir ein altes Fähnchen, an dem wirklich nichts zu verderben war, und ich dachte mir: was diese reichen Leute doch für Ge­schichten machen. Die Generalin stand am Fenster und drehte mir balb den Rücken.

Kann ich das Kleid bald haben?" fragte fie. Und als ich bejahte, fuhr sie fort:

» Ich weiß ja, daß bei Ihnen alles so ordentlich ist, Fraa Gruber. Und nicht wahr, Ordnung ist die Hauptsache im Leben? Man darf nie etwas herumliegen lajien." Sie drehte sich zu mir um und blickte mir fest in die Augen:

Ja, Frau Gruber, nur nie etwas herumliegen lassen. Teshalb soll man auch nicht fremde Leute bei sich wohnen lassen. Die machen Schmutz, die räumen nicht auf, die laffen Sachen herumliegen. Es gibt so einige unordentliche Leute in dieser Stadt. Einen kenne ich, den Seppel Schneider." Und dann sagte sie wieder sehr laut: Also, ich bekomme morgen das Kleid, nicht wahr?"

Ich hatte sie verstanden und flüsterte: " Danke, Frau Generalin."

Da veränderte sich plötzlich ihr Gesicht; es war, als strze in ihr etwas zusammen. Sie trat ganz nahe zu mir und sagte fast unhörbar: Meinen Enkel, der beim Stahlhelm ist, haben sie auch verhaftet. Jezt kommen wir daran." Dann gab sie mir die Hand, was sie, ich wasche schon seit Jahren für ihre Tochter und sie, wenn sie zu Besuch ist, früher getan hat. Ihre Augen standen voller Tränen. Ich bin nur frob," flüsterte sie, daß mein Mann das nicht mehr erlebt hat."

Ich ging rasch nach Hanse und machte Ordnung. Als am nächsten Tag wieder einmal Haussuchung war, fanden sie nichts. Und ich konnte auch mit gutem Gewissen schwören, daß ich nicht wisse, wo der Seppel Schneider steckt.

Auch meine Toni war nicht zu Hause. Meine Toni, meine gute tapfere Tochter. Ich habe ja immer gewußt, daß sie zu uns zurückkommen wird. Und der erste Mai war trotz allem ein Festtag für mich, weil sie mir am Abend sagte:

Ich habe mich geirrt, Mutter. Furchtbar geirrt. Aber jest weiß ich, daß die gange Bewegung ein Betrug ift. Berk

Deutschland erwache," sagte sie. Dieses Wort müssen wir den Feinden nehmen. Diese Worte müssen wir verkünden. Deutschland erwache! Mach die Augen auf und sieh, was dir geschehen ist!"

Und dann blickte sie mich fast schüchtern an und fragte: Willst du nicht wieder Vaters Bild in mein Zimmer hängen, Mutter? Er wird mit mir zufrieden sein."

Ja, mein Anton kann wirklich mit seiner Tochter zu frieden, er darf stolz auf sie sein. Ueberall, wo es eine ge fährliche Arbeit gibt, ist meine Toni mit dabei. Sie hat vor nichts Angst, sie gönnte sich keine Ruhe, es ist, als hätte sie unseren. Auch ich bin stolz auf sie, aber bisweilen, wenn sie fein eigenes Leben mehr, als führe sie nur das Leben der

ven daheim fortgeht und sagt:

Mach dir feine unnügen Sorgen um mich, Mutter; ich neiß nicht, wann ich wiederkomme," preßt sich mir dennoch das Herz zusammen. So eine Nacht, wenn man vergeblich auf die vertrauten Schritte lauscht, wenn man vergeblich darauf wartet, daß eine liebe Hand die Türklinke nieder­drückt und eine liebe Stimme jagt: Da bin ich wieder, Mutter," so eine Nacht ist endlos. Und dabei weiß ich nicht einmal, was ärger ist: wenn Toni zu Hause oder wenn sie fort ist. Ich weiß ja nie, was die Menschen, die im gleichen Hause mit uns wohnen, tun werden. Die Nachbarin und ihr Mann tragen das Hakenkreuz. Als ich das zum erstenmal bemerkte, wollte ich ohne Gruß an der Frau vorüber gehen; fie jedoch hielt mich an und zog mich in die Küche.

Ich weiß, was du glaubst," sagte sie. Aber was sollen wir tun? Wir haben vier Kinder, und mein Mann würde die Arbeit verlieren, wenn er nicht..."

Ich schwieg. Ich wußte ja, daß die Lente schon immer mit der Not zu kämpfen gehabt hatten.

Wir sind im Herzen noch die gleichen," erklärte fie, faft bittend.

Was hätte ich ihr sagen sollen? Konnte ich von ihr ver­langen, daß fie ihre Kinder hungern läßt? Sich selber fan man zum Hungern verdammen, aber leine Kinder?

Wortegnng solgt!