Das begeisterte Volk plugi Ley und Schirach

Neue Verhaftungen und Gefängnisstrafen

3war wird bei jeder Gelegenheit von nationalsoziali­stischer Seite behauptet, daß das deutsche   Volf in seiner Ge­samtheit hinter dem Führer steht, aber das hindert die Be­hörden des dritten Reiches" nicht, täglich Verhaftungen und Verurteilungen von Angehörigen dieses angeblich vom drit­ten Reich" so begeisterten" Volfes vorzunehmen.

So wird beispielsweise bekanntgegeben, daß in diesen Tagen der Direktor der Firma Jung AG. in Heidel= berg, Freiherr von Kampenhausen, auf Ver­anlassung der badischen Geheimen Staatspolizei verhaftet worden ist, weil er den Heichskanzler vor seinen Ange­stellten beschimpfte und verdächtigte".

Zu gleicher Zeit wird aus Hamburg   gemeldet, daß das hanseatische Sondergericht 12 Personen wegen Verbreitung von das Staatswohl und die Reichsregierung schwer schädigende Gerüchte über den Herrn Reichsstatt­Halter" zu schweren Gefängnisstrafen ver= urteilt hat. Acht Personen haben je anderthalb Jahre Ge­

Verlorene Kirchenprozesse

Berlin, 8. Aug.( Tel. der United Preß".) Die Reichs­firchenregierung hat in den letzten Wochen eine Reihe von Prozessen verloren, die von zwangsweise pensionierten Geistlichen gegen sie angestrengt worden waren. In dem Rechtsstreit, den Pastor Dr. Buchholz in Berlin- Tempelhof  gegen seine Gemeinde anstrengte der Pastor verlangte die Zahlung des vollen Gehalts und die Ueberlassung seiner Dienstwohnung-, hat das Berliner   Landesgericht die Reichsfirche zur Zahlung des vollen Gehalts ver­urteilt. Begründet wurde das Urteil damit, daß die zwangs­

fängnis befommen, drei je ein Jahr Gefängnis und einer der Angeklagten erhielt drei Monate Gefängnis. Es handelt sich um Gerüchte, die in Hamburg   nach dem 30. Juni ver­breitet wurden, wonach der dortige Statthalter Kauf­mann zu den Opfern der hitlerschen Bartholomäusnacht gehöre. Diese Gerüchte fanden ihre Nahrung vor allem in der Tatsache, daß der Reichsstatthalter Kaufmann, der in einer Versammlung am Sonntag, dem 1. Juli, sprechen sollte, zu dieser Versammlung nicht erschienen war. Im übrigen wird es bei diesen schweren Strafen nicht verbleiben. Die recht zweifelhafte Ehre des Reichsstatthalters Kauf­mann, der bekanntlich seinerzeit wegen unberechtigten Tra­gens des Eisernen Kreuzes   aus seiner eigenen Partei im rheinisch- westfälischen Industriegebiet ausgestoßen wurde, soll nach Ansicht der Behörden weiter geschützt" werden. Des­halb schweben, wie ebenfalls aus Hamburg   gemeldet wird, gegen eine weitere größere Anzahl von Personen noch Er­mittlungen ,,, nach deren Abschluß auch diese dem Gericht zur Aburteilung zugeführt werden"

In all diesen Urteilen wurde die Verfügung des Reichs­bischofs am 4. Februar als rechtsungültig erflärt. Es ist flar, daß derartige Urteile den Mut und die Kampfesfreude der Mitglieder der Bekenntniskirche neu stärfen.

Andererseits sind auch die Müller- Offiziösen sehr opti­mistisch gestimmt. Die Nationalsynode der deutschen evan­gelischen Kirche tritt am Donnerstag im Preußenhaus zu=

Ueberall Warnungen und Drohungen

Karlsruhe  , 9. Aug. Die Fülle von Gerüchten, die in Hitlerdeutschland fursieren, sind ein Symptom der herrschen­den Unruhe und Unzufriedenheit. In allen Gebieten wer­den immer wieder öffentliche Warnungen und Drohungen erlassen. Das Karlsruher Parteiblatt, der Führer", teilt heute mit: Durch das badische Geheime Staatspolizeiamt wurde der Färber Adolf Kämpf, Lörrach  , in Schutzhaft genommen, weil er das den Tatsachen nicht entsprechende Gerücht mitverbreitet hat, daß der Führer der Deutschen Arbeitsfront  , Dr. Ley, seines Postens durch den Reichs­fanzler wegen Unstimmigkeiten enthoben worden sei. Gegen weitere Verbreiter dieses unsinnigen Gerüchtes" wird zur Zeit gefahndet, um sie ihrer Bestrafung entgegenzuführen. In lezter Zeit mußte festgestellt werden, daß derartige Ge­rüchte, besonders über angebliche Unterschlagungen Dr. Leys und des Reichsjugendführers Baldur von Schirach  , von Gegnern der NSDAP  . systematisch und bewußt verbreitet werden, um damit das Vertrauen der Bevölkerung zur Staatsregierung zu untergraben. Wer mit solcher Leichtfertigkeit derart niederträchtige und verlogene Gerüchte weiterverbreitet, setzt sich schärfster Be­strafung aus."

SA. verfemt

München  , 9. Aug. Im Dettinger Anzeiger" wird folgende Bekanntmachung veröffentlicht: Sollte die Boykottie rung derjenigen Geschäftsleute, deren Söhne der SA. angehören, nicht innerhalb 24 Stunden seitens gewisser Kreise eingestellt werden, sehe ich mich veranlaßt, die städti­schen Lieferungen nur mehr den durch den Boykott Ge­schädigten zukommen zu lassen. Stadtrat Altötting  : 1. Bürgermeister und Ortsgruppenleiter: E. W. Fandrey."

ſammen. Wie der Rechtswalter, Miniſterialdirektor Jäger Pogrome in Algerien  

in einer Pressebesprechung ausführte, werden die Be­schlüsse und Auswirkungen dieser Tagung von entscheidender Bedeutung für die Befriedung der Kirche sein".

weiſe Pensionierung des Pastors Buchholz rechtsungültig Neue Maßreglung

gewesen sei. Aehnliche Urteile wurden von anderen Ge­richten zugunsten von Mitgliedern der Bekenntniskirche gegen die Reichskirche gefällt, so z. B. in Bochum   und in Witten  . In einem Urteil wird dem vom deutsch  - christlichen Bischof in Münster   zwangsweise eingesetzten Presbyterium in Witten   verboten, die Zahlung von Kirchengeldern ent­gegenzunehmen mit der Begründung, daß das bekenntnis­treue Presbyterium zu Unrecht aufgelöst worden sei,

Pariser Bilder

Morgenständchen im Polizeipräsidium Hochzeit im Gefängnis

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Die

Reklame mit Musik

Paris, 8. August. Manchmal geschehen in Paris   Dinge, die einen hoffnungs­Yos verliebt machen können in diese Stadt und in die Men­schen. Oft sind das nur kleine Dinge am Rande, winzige Vorgänge, die aber doch so leuchtend und echt pariserisch sind, daß sie unbedingt verdienen, notiert zu werden.

So etwas war wieder einmal das Morgenständchen, das neulich im großen Hof der Polizeipräfektur stattgefunden hat. Was war geschehen? Eine Hilfsorganisation der Künstler, die an notleidende Kollegen Unterstützung verteilt, hatte Herrn Langeron, den Polizeipräfekten von Paris  , um die Erlaubnis gebeten, auf den öffentlichen Plätzen der Stadt musizieren und sammeln zu dürfen, um auf diese Weise die bedürftigen Kassen wieder auffüllen zu können. Herr Langeron gab bereitwilligst sein Einverständnis, wünschte­den Künstlern guten Erfolg, und so konnte man sie also mehrere Tage hintereinander an den belebtesten Straßen­ecken von Paris   spielen und singen hören, überall entstand schnell ein größerer Zuhörerkreis um dieses Straßenorchester, und es wanderte so manches größere oder kleinere Geld­stück in die Sammelbüchse.

Aber diese Musikanten sind nicht nur Künstler der Hilfs­bereitschaft, sie sind auch Künstler der Höflichkeit, und eine schöne Geste ist gerade in Paris   stets sehr beliebt ge­wesen. Und so zogen sie denn eines Morgens in den Hof der Polizeipräfektur, um Herrn Langeron mit einem Ständchen zu danken. Das war, wahrhaftig, ein reizender Anblick. Die Polizisten machten muntere Gesichter, an den Fenstern er­schienen alle Stenotypistinnen des großen Polizeipalastes, in dem Riesenhof drängten sich die Leute, die gerade auf der

Berlin  , 8. Ag.( Tel. der United Preß".) Nach einer offi­ziellen Mitteilung des provinziellen Kirchenrates im Rhein­ land   ist Pfarrer v. Dettingen in Gummersbach   seines Aufsichtsamtes als Superintendent enthoben worden, weil er dem stellvertretenden Landesführer der rheinlän­dischen Kirchenprovinz in einem beleidigenden Schreiben den Gehorsam verweigerte. Die Amtsenthebung v. Det­tingens als Pfarrer erfolgte nicht.

11 Tote

dub. Paris  , 9. Aug. Nicht nur in Constantine  , sondern auch in anderen Orten von Algerien   ist es zu judenfeind­lichen Ausschreitungen gekommen. In Ain- Beda büßten da bei, wie der Matin" berichtet, elf jüdische Bewohner( sechs Frauen und fünf Männer) das Leben ein. Sämtliche Leichen weisen wie in Constantine Halsschnitte auf. Gerüchtweise verlautet, daß Truppen nach einer Stelle in Inneralgerien abgegangen sind, wo man Unruhen zu befürchten scheint.

gam, der sie aufs Standesamt nach Suresnes  , einem Vorort BRIEFAKSTEN

von Paris  , führte. Da trat sie also in jenen Saal der Bürger­meisterei, in dem die Ehen geschlossen werden, zwei junge Mädchen streuten ihr Blumen und es folgte der Zug der Freunde und Verwandten. Der Bürgermeister sprach die Worte des Gesetzes: Die Frau ist verpflichtet, mit ihrem Gatten zu wohnen und ihm überall zu folgen..." und dann fragte er, ob sie bereit sei, Fernand- Jean- Louis Bons zum Gatten zu nehmen. Ja," antwortete die junge Braut, es folgten Umarmungen und dann trat das Brautpaar Arm in Arm wieder ins Freie, wo noch das Taxi wartete, das Taxi, das sie dem jungen Ehemann und der Freiheit wieder ent­führen sollte.

Beide fuhren dann zurück nach Fresnes  , zwei Beamte be­gleiteten sie und vor dem Gefängnistor nahm Solange Marche Abschied von dem Mann ihrer Wahl, der allein zurückfuhr, um mit den Freunden und Verwandten das Hochzeitsmahl zu nehmen.

Wie würde man diese Szene finden, wenn man sie auf der Bühne sähe, schaurig oder erschütternd, echt oder verlogen? Aber es war eine Szene der Wirklichkeit.

Und abends sitzt man dann wieder am Radio, Musik klingt daraus, man dreht den Verstärker an was hört man plötz­lich, während die Musik leiser wird von der Pariser   Station? ,, Sie wollen gut schlafen? Dann müssen sie sich eine X- Matratze kaufen!" Die Musik wird lauter, um gleich wieder leiser zu werden: Guter Kaffee am Morgen bricht alle Sorgen! Darum trinken Sie nur den guten Y- Kaffee!"

So geht das weiter, eine ganze Weile, die neuesten Auto­modelle mit Musikbegleitung, der feinste Anzug mit Musik­begleitung, ja, wenn das den Käufer nicht reizen soll? Re­klame mit Musik, das ist jedenfalls eine Einführung des Pariser Senders, die bald Schule machen dürfte.  

Kölner in   Holland. Sie schicken uns eine Nummer des Stadt­anzeigers", der Ortszeitung der Kölnischen   Zeitung", mit der Fotografie einer Sigung der   Kölner Ratsherren und schreiben dazu: Ich schicke Ihnen die Porträts der 30   Kölner Ratsherren, die der Oberbürgermeister Dr. Riesen zu seinen Beratern( anstelle der früheren Stadtverordneten) ernannt hat. Sie sehen Sie hier alle in festlichen braunen Uniformen. Aber der hintergründige Humor, der über dem Bildchen lagert, entzieht sich Ihnen, weil Sie die Männer nicht kennen. Da ist Herr Richter, bis zum März 1933 Vorsitzender der früheren Sentrumsfraktion, Geschäftsführer der christkatholischen Konsumgenossenschaft Eintracht", der im In terene seines Betriebs munter mit den braunen Wölfen heult Dann wird Herr Baron von   Schröder sichtbar, in dessen Villa im Januar 1933 der Paft zwischen   Hitler und Papen besiegelt wurde Aber der Glanzpunkt ist der Herr Bäckermeister Merzenich. det während des Krieges, als die Not am größten war, mit Sägemeh' backte. Er erhielt damals dafür eine Gefängnisstrafe. Ein Arbeiter ist unter den 30, was wohl niemanden wundert, nicht. Dem Stadt­anzeiger" ist übrigens im Zusammenhang damit ein viel belachtes Malheur passiert. Er brachte nach der ersten Sizung der Rats. herren am nächsten Tag eine Aufzählung ihrer Beschlüsse". Unte dem Druck des Oberbürgermeisters mußte er sich am nächsten Tas feierlich berichtigen: es feien selbstverständlich keine Beschlüsse gewesen, sondern man habe nur den Herrn Oberbürgermeister be seinen Beschlüssen beraten, gemäß dem Führerprinzip mit ent sprechendem Strammstehen. Daher, der Name Ratsherren."  

Hannover. Sie schreiben uns: Da im Gebiet von Gelle die Bauern besonders unzufrieden sind, wurden zwei Wortführer dieser Unzufriedenen verhaftet. Zwei junge Leute, die gegen ihren Willen zur Arbeit als Landhelfer im Gebiet von Elms horn( Schleswig-   Holstein) gezwungen worden waren und bei ihrer Arbeit schifaniert und mißhandelt wurden( es ist bekannt, daß die Bauern vielfach ihre Verärgerung über das Regime und die neu auferlegten Lasten an den Landhelfern auslassen), erhängten sich aus Verzweiflung in der Scheune des Bauern." Wir haben eine ganze Reihe solcher Mitteilungen erhalten. Die Mißstimmung der so groß, daß man an die Ent

Polizei zu tun hatten, es war ein Volksfest am hellen Mor- Der Grubenkonflikt bei Bethune Bauern ist bereits to be" Benft. Bitte, joiden Sie uns weiter

gen, und die Musikanten spielten, man merkte es, mit besonderer Liebe.

Und mitten unter ihnen, in der großen Menge, stand Herr Langeron hocherfreut über diese Ehrung, Frau Langeron stand an seiner Seite, lächelnd und gerührt hörte das Prä­fektenehepaar zu und dann, ja dann. geschah etwas, was dem ohnehin sehr beliebten Polizeipräfekten wohl für alle Zeit die Sympathie des Pariser Volkes verschafft haben dürfte. Plötzlich nahm er ein Notenblatt und als der Refrain eines Liedes gesungen wurde, sang er kräftig mit und jetzt erst stieg der Jubel zu riesigen Dimensionen. Die Polizisten waren stolz auf ihren singenden Chef, die Künstler gerührt über ihren Gönner Herr Langeron aber sang weiter mit im Takte der Musik.

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Das spielte sich an einem Vormittag im Hofe der Pariser Polizeipräfektur ab und man müßte schon sehr stupid sein, um sich darüber nicht herzlich mitfreuen zu können. Das ist  Paris und das ist der reizende Mann, der seine Polizei diri­giert. Man wünscht sich in vielen Städten einen solchen Polizeipräfekten!

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Eine Hochzeit im Gefängnis es kommt nicht alle Tage vor, daß ein so freudiger Anlaß sich vor so dunklem Hinter­grund begibt. Jetzt ist in der Nähe von   Paris eine derart seltsame Hochzeit wieder einmal Ereignis geworden. Die junge Solange Marche, die vor einiger Zeit ihren eifersüch­tigen Stiefvater durch mehrere Revolverkugeln verletzte, sitzt im Gefängnis von   Fresnes und wartet auf ihre Aburteilung, die wahrscheinlich erst im Oktober erfolgen wird. Und jetzt ist der junge Bursche, um dessentwillen sie die verhängnis­vollen Schüsse abgab. ihr Mann geworden. Danse macabre... Für eine Stunde öffnete sich der jungen Solange Marche das Gefängnistor, sie trat heraus im lichten Brautkleid und draußen wartete in einem Taxi der achtzehnjährige Bräuti

128 Polen entlassen

Wir berichteten bereits über die unglaubliche Tatsache, daß streikende polnische Grubenarbeiter ihre französischen im Grubenschacht l'Escarpelle bei Bethune ohne Lebensmittel, ohne Wasser und ohne Licht eingeschlossen hätten, um durch diesen Gewaltakt die Zurücknahme der Ausweisungen zweier polnischer Grubenarbeiter zu erzwingen. 36 Stunden waren die  Franzosen in der Grube eingeschlossen, bis endlich langes Parlamentieren mit den Aufständischen diese von ihrer Wahnsinnstat überzeugte. Die   Polen setzten die Förder­maschine wieder in Gang, die ausgesandten Parlamentäre sorgten, daß zuerst die   französischen Gefangenen in die Höhe befördert wurden, die von der am Förderturm sich stauen­den Menge mit großem Jubel begrüßt wurden. Dann kamen die   Polen, ihr Empfang war etwas weniger freundlich. Und das gerichtliche Nachspiel dieser Angelegenheit dürfte noch die ernstesten Folgen haben.

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In   Bethune ist die Ruhe wieder hergestellt. Es ist er­wiesen, daß die Schriften nicht in polnischer, sondern in ukrainischer Sprache verfaßt waren. 128 polnische Arbeiter wurden entlassen. Unter ihnen herrscht große Auf­regung.

Gedächtnisfeier

In der deutschen evangelischen Kirche in der Rue Blanche in   Paris fand am Dienstag ein Gedächtnisgottesdienst für den Reichspräsidenten von   Hindenburg statt. Der Präsident der französischen Republik hatte sich durch den Conteradmiral Le Bigot vertreten lassen. Die Chefs der   französischen Mini­sterien hatten gleichfalls Vertreter entsandt. Außer dem Gesamtpersonal der deutschen Botschaft in   Paris sah man verschiedene diplomatische Würdenträger,

foltung der schwarzen furze Informationen.

H. S,   Brüssel. Sie schreiben uns: In   Washington starb vor cinigen Tagen Herr Paul Man, der belgische Botschafter. Der Verstorbene hatte eine lange und erfolgreiche diplomatische Kar riere hinter sich. Er hat zahlreiche Gesandtenposten bekleidet. Der Glanzpunkt seiner Karriere war vor zwei Jahren die Ernennung zum Botschafter in   Washington, wo er an Stelle des   Fürsten Albert de   Ligne trat. Der Verstorbene galt als einer der bester belgischen Tiplomaten. Er war Inhaber der allerhöchsten Ehrungen Sein Ableben hat allgemeines Bedauern hevorgerufen. Die  amerikanische Regierung hat als besondere Ehrung ein Kriegs schiff zur Verfügung gestellt, um die Reiche nach   Belgien zu bringen. Der Verstorbene ist Bruder des Herrn Joseph Man, Prä fident des Verbandes der jüdischen Kultusgemeinden   Belgiens. Also zirka hundertprozentiger Jude.   Belgiens langjähriger Außens minister Paul   Hymans und international bekannte Persönlichkeit ist auch Jude. Jude war auch   Belgiens größter Heerführer im Weltkrieg, Generalleutnant Bernheim, dem ein nationales Be gräbnis zuteil geworden ist, als er vor einigen Jahren starb. Der belgische Verteidigungsminister Deveze, ist Halbjude. Seine Mutter ist Jüdin. Merkwürdigerweise fühlen sich die Belgier aber gar nicht unter jüdischer Herrschaft". Herr   Goebbels ist jetzt so freundlich, die belgische Bevölkerung aufzuklären. Plößlich sind da einige Blättchen erschienen, die fein säuberlich die Aufsätze des Stürmers" usw. übersetzen und dafür mit Annoncen großer  deutscher Unternehmen belohnt werden. Herr   Goebbels wird aber nicht viel Vergnügen von seinem Gelde haben. Denn die Blättchen sind so dumm und so minderwertig, daß sie selbst für einen ver­stockten Antisemiten jedes Interesses entbehren."- Dank für Ihre Mitteilung. Wir stimmen Ihnen aber nicht ganz zu. Sehen Sie sich die ersten Jahrgänge des Völkischen Beobachters" und der andern Naziblätter an: wir zweifeln nicht daran, daß die belgischen Blättchen dagegen nicht ankommen.

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Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Fiz in Dud weiler; für Jnferate: Ctto Rubn in   Saarbrücken. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden& Schützenstraße 5.- Schließfach 776 Saarbrüden,

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