Saarkampf immer schärfer

Justizskandal an der Saar  

Die auswärtige Presse hat zu dem Husarenritt des Saarbrücker Untersuchungsrichters in der Angelegenheit Aktenbeschlagnahme erregt Stellung genommen. Le Petit Parisien   spricht von einem unglaublichen Justiz­skandal, der sich in Saarbrücken   ereignete und findet es unbegreiflich, daß der Völkerbundsrat immer noch nicht die Sondergerichte hat in Tätigkeit treten lassen. Diese Bemerkung des französischen   Blattes trifft den Kern­punkt. Es ist wirklich unbegreiflich, daß man die straf­rechtliche Verfolgung politischer Delikte der braunen Front und ihrer Anhänger in die Hände von Richtern und Staatsanwälten legt, die prononzierte Mitglieder und Funktionäre dieser Bewegung sind.

Der Abendblatt  " versteigt sich zu einer neuen un geheuerlichen Beleidigung des Kommissars Machts  . Es behauptet, der Verdacht verdichtet sich immer mehr, daß Margisten und Separatisten mit Hilfe Baumgärtners einen Theatercoup entfesselt hätten. Eine unglaublich freche und bewußt verlogene Behauptung, da jedermann im Saargebiet weiß, daß Baumgärtner ein umfassendes Geständnis abgelegt hat, das seine Abhängigkeit und seine Motive eindeutig festgelegt hat.

Die Erzieher- SA.

Worte auf der Frankfurter   Tagung

Auf der Frankfurter   Erzieher- Tagung wurden die Aus­führungen des Oberstleutnants Stemermann vom Wehr­freiskommando V, der eine militärische Erziehung des deut­ schen   Volkes forderte, durch den nationalsozialistischen Refe­renten Bauer, München  , unterstrichen. Bauer erklärte, daß der Lehrer der Zukunft durch die Zucht der SA., des Arbeitsdienstes usw. hindurchgegangen sein" müsse. Außer der Erziehung im Kriegsgeist wurde als wichtig die Schu­lung in Rassefragen bezeichnet. Dr. Gerhard Dresel, Leip­aig, erflärte, er wise unumstößlich, daß Erbanlagen Schicksal

Noch unglaublicher aber ist die Verdächtigung des Kommissars Machts durch das Abendblatt  ". Es bringt folgenden infamen Satz: Ob der Theatercoup mit oder ohne Wissen des Herrn Polizeikommissars vor sich ging, entzieht sich vorläufig unserer Kenntnis." Das ist die Fortsetzung der Mordhezze, die zum ersten Attentat ge­führt hat. Bereitet das Abendblatt  " den zweiten Mord­plan vor?

Die Haltung der reichsdeutschen Hitlerpresse gestaltet den saarländischen Justizskandal zu einem politischen Skandal ersten Ranges. So behauptet die Frankfurter Zeitung  ", daß die Regierungskommission versucht, mit den Machtmitteln der Vorkriegszeit eine feierlich er= laubte politische Tätigkeit zu unterbinden, weil sie un­angenehm erfolgreich ist", und wirst der Regierung ,, einen Mißbrauch der Machtbefugnisse" vor. Die Saar­regierung", schreibt das Blatt, befindet sich auf einem gefährlichen Weg. Sie zeigt zum ersten Male, daß sie den Frieden stört, den Frankreich   und Deutschland   in der Saarfrage einander geschworen haben." Also ist nicht derjenige Störenfried, der die Gangstermethoden aus dem dritten Reich" ins Saargebiet überträgt, sondern derjenige, der sie abwehrt und bekämpft. So denken die Richter, so ergehen die Urteile. Weg mit ihnen!

Ein Kaplan verschwunden

Wien  , 8. Aug. Der Reichspost" wird aus Paris   gemeldet: Wie die hiesigen Blätter berichten, ist der Kaplan Seiz von St. Ingbert  , der von der Kirchenbehörde in einen Ort der Rheinpfalz versetzt wurde, verschwunden. Der Geist­liche, der aus seiner Meinung über das dritte Reich" im Saargebiet feinen Hehl gemacht hatte, ist auf dem Wege nach Ludwigshafen   in Kaiserslautern   von Nazis   über­fallen und schwer mißhandelt worden. Seitdem fehlt von ihm jedes Lebenszeichen.

jeien; nur in ge visien Grenzen sei die Entfaltung der Grb Das schottische Ungeheuer

Erb­

anlage der äußeren Einwirkung zugänglich. Diese äußere Bewirtung im Rahmen des Möglichen zu erreichen", fuhr Dresel fort, ist das Kampiziel des Menschen nordischen Bluts im Gegensatz zu anderen Rassen, die sich dumpf fügen." In der Schlußßißung sagte der Reichsleiter des national­sozialistischen Lehrerbundes, Schemm, der NSLB. lehne es ab, sich mit den wirtschaftlichen Fragen der Lehrerschaft zu befassen.

,, Eine verschworene Clique"

Kassel  , 9. August. Dem Bericht der Nordhäuser Zeitung" über eine Kreisversammlung der NSDAP  . entnehmen wir: Es gibt auch in Nordhausen   noch Kreise, die gegen uns * larbeiten und sich sogar bemühen, unsere Ehre abzuschneiden. Wir werden es aber verstehen, die Gerüchtemacher ver­dientermaßen zur Rechenschaft zu ziehen. Wir haben nichts anderes zu tun als zu arbeiten für die Bewegung, den Mund zu halten und feine Gerüchte zu verbreiten... Wir brau= chen feine Debatten, sondern es kommt allein darauf an, daß jeder Befehl der Gauleitung sorgfältigst ausgeführt wird. Es gibt nur eine Forderung: weg mit der Kritik, hin­ein in die Arbeit..." Der Bericht schließt mit dem Ein­geständnis: Wir von der Bewegung sind eine verschworene Clique. Keiner darf den anderen angreifen lassen."

Brief an eine Emigrantin

Aus dem Reiche

Liebe Schwester!

Du meinst anscheinend, nun werde sich aues wenden. Das deutsche   Volf vergleichst du mit dem verlorenen Sohne, der zurückkehrt. Wir müssen helfen, ihm das Haus rüsten.

Gewiß, das deutsche   Volk beginnt zu erwachen. Ein schmerz­liches Erwachen, wie während des Krieges, als die Blutopfer sich mehrten. Als der Endsieg". den man von Anfang an in der Tasche trug, sich verzögerte und fraglich wurde.

Dem Volfe in seinen weiten, allezeit mitgehfreudigen Schichten mitgehfreudig, wo man ihm Erlösung vom inneren und äußeren Druck, nationale Größe verspricht- beginnt flar zu werden, daß bis zu dieser Größe noch ein weiter, dorniger Weg ist, und daß das Streben darnach uns einstweilen in eine neue und diesmal innerdeutsche Blut­herrschaft geführt hat.

Wie friedlich, wie rein, wie menschlich waren doch die ver­rufenen republikanischen 14 Jahre! Selbst konservative und firchliche Kreise wünschen wohl jetzt die marristisch ver­feuchte" Regierung von gestern oder ists vorvorgestern? zurück. Samt der Weimarer Reichsverfassung, die sie doch leben, atmen ließ. Ohne deren Unzulänglichkeiten freilich auch ein Hitler nie aufgekommen wäre!

Du meinst, wir könnten vielleicht auch Brüning noch ein­mal erleben.

Nun, ich achte diesen ehrlichen, gescheiten und vorsichtigen Politiker hoch, ähnlich wie die ihm im Grunde verwandten Severing, Braun usw. Ich freue mich, daß er und andere noch da sind. Unser Freund Hitler   scheint ja den symbolischen Rat eines seiner altgriechischen Kollegen befolgt zu haben, der einem anderen aus der Tyrannengilde riet, alle irgend hervorragenden Köpfe zu mähen"; er führte nämlich dessen Boten schweigend durch ein Aehrenfeld und machte es ihm da an den vorragenden Halmen vor.

Aber, um bei unseren Staatsmännern zu bleiben: mir scheint, Deutschland   kann nicht regiert werden wie eine große Gewerkschaft und wie ein Verein, hätte es auch gestern nicht sollen.

Wer soll wen zurückrufen? Hindenburg  , auf dessen Treue wir einst bauten und der sich dann doch übertölpeln ließ, ist todkrank. Die Reichswehr   ich fürchte, man überschäßt ihre Geschlossenheit; zwischen Blomberg   und Fritsch ist ein Spalt und er reicht wohl weiter als diese beiden. Gesetzt aber, der Reichswehr   gelänge es, vielleicht im Verein mit Schuno und Stahlhelm"( soweit er noch aktionsfähig), mit Hitlers  schwarzen Prätorianern fertig zu werden, was dann? Trüben tun sich weitere Risse und Spalten auf. Die nicht= gleichgeschaltete Arbeiterschaft, die nicht nur mit Hitler und

Wissenschaftliche Untersuchungen am Loch Neẞ Die Jagd auf das Loch- Neß- Ungeheuer geht weiter. Trozz­dem es eine Zeitlang still um das Seeungetüm war, ist es doch nicht unbehelligt geblieben. Sir Edward Moun= tain haben die Berichte all der Leute, die das Loch- Neß­Tier gesehen haben wollen, feine Ruhe gelassen. Um sich zu überzeugen, ob es in das Reich der Fabel gehört oder wirklich existiert, hat Sir Edward Mountain die Beobach­tungen des Loch- Neß in Schottland   wissenschaftlich organisiert. Er hat von verschiedenen Stellen aus den See 23 mal von mit Fotoapparaten ausgerüsteten Wachenbe­obachten lassen.

Ueber seine Untersuchungsergebnisse berichtet Sir Edward, daß das Seeungetüm im ganzen 21mal von seinen Wachen gesichtet worden sei. Es sei auch gelungen, das Tier zu fotografieren, auf drei Bildern sei das Ungeheuer ganz deutlich zu erkennen, sein Aussehen entspräche ziemlich genau dem, wie es in den Berichten aller der Leute, die es bisher gesehen haben wollen, geschildert worden sei. Die Wachen bestätigen übereinstimmend, daß es ein riesiges Wesen sei, das mit ungeheurer Geschwindigkeit über die Wasser= oberfläche dahinjage. Wegen seiner großen Schnelligkeit ſei es auch sehr schwierig gewesen, gute Aufnahmen zu machen. Sir Edward Mountain beabsichtigt, seine Beobachtung des Loch- Neß- Ungeheuers noch über eine Woche lang weiter fortzusetzen.

Konsorten, sondern auch mit ihren großfapitalistischen Hel­fern und Geldgebern, den Krupp, Thyssen usw., aufräumen wird und muß, ist für eine Militärmonarchie nicht zu haben. Aber auch sie ist feine Einheit und vielleicht erst recht nicht, wenn nun der Rückstrom aus den Kreisen der Nazioten SA. und sonstige Mitläufer der herrschenden Partei- ein­setzt. Ich vermute, daß wir nicht einem fester fundierten Sozialismus, sondern dem Nationalbolschewismus entgegen­gehn, wie schon vor dem Hitlerputsch alle Warner sagten.

Zu tief aufgewühlt ist das Bolf. Zweimal betrogen: 1914 und 1933. Wer sollte nicht tiefstes Mitgefühl mit ihm hoben, auch wenn er ihm nicht, wie wir, durch Sprache, Gesinnung, Ueberlieferung verbunden ist, vielleicht mehr als mancher nur Blut stolze? Ich sage ausdrücklich: betrogen 1914, nicht 1918. Hat man nicht auch den Krieg von 1914 auf unserer Seite zu einer Revolution" gemacht, der deutschen  " gegen die französische  "? Sprach man nicht auch damals Hohn den Menschheitsideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlich­feit, in dem Wahn, als seien das nur französische? Hieß es nicht auch damals nationaler Sozialismus"? Ja, föniglich preußische Sozialdemokratie?

Es tut mir leid, daran erinnern zu müssen, angesichts des namenlosen Leidens vieler trefflicher Sozialdemokraten in den Konzentrationslagern und sonst. Aber zuviele Fehler sind gemacht worden. Zu unvorsichtig( gelinde gesagt) ging man mit dem Preußentum um, nicht nur 1914, auch noch 1918. Deutschland   rief nach neuer Gestaltung, und im Grunde blieb alles beim alten. Nur die Firma wechselte. Keine Neu­gliederung des Reiches unter Aufhebung seiner sämtlichen zusammengeraubten und geheirateten bisherigen Einheiten, feine lebendige, weise und starke Demokratiewozu meiner Ueberzeugung nach gerade in Deutschland   sehr wohl der Boden wäre, keine wahre Genossenschaftlichkeit, nur Halb­heiten.

Deutschland   aber schrie fort, und ein Rattenfänger fam und machte sich dies Sehnen zunuze. Ja, er hat uns ins Weite geführt in die Freiheit, zu herrlichen Tagen. ganz wie feinerzeif S. M. Nicht nach vier, nach anderthalb Jahren schon enthüllt sichs.

Der Nationalsozialismus, diese Karikatur des Sozialis­mus, ist möglich geworden durch die allerdings nationalen" Unterlassungen der Parteien von 1918. Ihr Schicksal hat sie billig ereilt. Die Sozialdemokratie traf es am schwersten, aber gerade dadurch ist sie auch zu einer gewissen Selbst­besinnung gekommen, die sich auswirken wird, selbst wenn eine Regeneration des demokratischen Sozialismus sich zu­nächst als unmöglich erweisen sollte.

3u tief, jage ich. ist das Volk aufgemühlt. Es sind Urfräfte, die da heraufdrängen, nur einstweilen und vielleicht auch noch morgen falsch aelenft. Es ist auch eine Erneuerung notwendig aus dem Grunde, nicht nur Teutichlands, sondern Europas  , ja der Erde.

Arbeitsgerichtsschande

Im ,, dritten Reich"

h. b. In Kiel   fanden in diesen Tagen eine Reihe von Ver­handlungen vor dem Arbeitsgericht statt, die die Lage des deutschen   Arbeitnehmers nach Einführung des neuen Arbeitsgesetzes greller beleuchten, als tiefgründige Abhand­lungen über dieses Thema.

Der erste Fall behandelt die Differenzen einer Haus­gehilfin und ihrer Dienstherrschaft. Die Hausgehilfin hatte sich als Dreivierteltag- Mädchen verdingt. Es wurde vereinbart, daß ihre Arbeitszeit um 5 Uhr nachmittags be­endet sein solle. An einem Waschtag erhielt sie nun den Auftrag, länger zu arbeiten, was sie aber ablehnte unter dem Hinweis, sie habe bereits acht Stunden gearbeitet. Daraufhin wurde sie fristlos entlassen und klagte vor dem Arbeitsgericht auf Wiedereinstellung oder Entschädigung.

Das Arbeitsgericht lehnte ihre Ansprüche mit der Begrün­dung ab, daß es für Hausangestellte feinen Achtstundentag gäbe. Die fristlose Entlassung sei zu recht erfolgt, da ihr Verhalten einen Fall schwerer Arbeitsverweigerung darstelle. In der zweiten Verhandlung stand die Klage einer Reinemachefrau zur Beratung. Diese wurde fristlos entlassen, weil sie sich geweigert hatte, nach Feierabend Teppiche zu klopfen, ohne dafür Ueberstundenbezahlung zu bekommen. Sie flagte auf Widerruf der Kündigung und eventl. auf Einhaltung der vereinbarten gesetzlichen Kündi­gungsfrist. Da sie schon 11 Jahre bei der beflagten Firma tätig gewesen war, versuchte der Vorsitzende, einen Vergleich zustande zu bringen, der aber am Widerstande des Vertreters der Firma scheiterte. Nunmehr verurteilte das Gericht nicht etwa den halsstarrigen Unternehmer, sondern die Klägerin, deren Klage abgewiesen wurde. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, daß es zu den vertraglichen Obliegenheiten der Klägerin gehöre, Teppiche zu klopfen. Wenn sie das in ihrer regulären Arbeitszeit nicht schaffen könne, so müsse sie es nach Feierabend tun, ohne die Leistung dieser Arbeit von der Ueberstundenzahlung abhängig zu machen. Da sie das aber getan hat, habe sie die Arbeit verweigert. Daher sei die Firma zur fristlosen Entlassung berechtigt gewesen.

In dieser Verhandlung stellte der Vorsitzende des Arbeits­gerichts ausdrücklich fest, daß die Deutsche Arbeitsfront  , an die sich die Klägerin gewandt habe, keine Kampforganisation wie die ehemaligen Gewerkschaften sei, sondern daß sie auch die Interessen der Unternehmer zu vertreten habe.

Noch furioser liegt der dritte Fall. Ein Gärtner, der sich bereits in gefündigter Stellung befand, wurde zwei Monate vor Ablauf der Kündigungsfrist fristlos entlassen, weil er den Anordnungen seines Arbeitgebers widersprochen hatte. Um den gekündigten Gärtner zu schifanieren, befahl ihm sein Brotherr", ein Nichtfachmann, eine Anzahl empfind­licher Blumen, nämlich Begonien, anders zu verpflanzen, als es der fachmännischen Einsicht des Gärtners entsprach. Der Gärtner verweigerte diese nicht fachgemäße Arbeit. Darauf erfolgte die Entlassung. Die Klage des Gärtners auf Einhaltung der Kündigungsfrist wurde vom Arbeitsgericht mit einer geradezu skandalösen Begründung abgelehnt. In dieser Begründung wird gesagt: Das Gericht unterstelle als wahr, daß der Kläger   sich den Anordnungen seines Arbeit­gebers aus beruflich- gärtnerischem können widersetzt habe. Doch dieser Umstand vermöge nichts daran zu ändern, daß der Kläger   Gehilfe sei und als solcher in jedem Falle den Mund zu halten hätte, wenn sein Unternehmer oder dessen Bertreter etwas anordne. Das Verhalten des Klägers stehe im Gegensatz zu allen Gepflogenheiten der Arbeitsdisziplin. Es könne dem beklagten Arbeitgeber daher nicht zugemutet werden, den Kläger   weiter zu beschäftigen, sei es auch nur noch bis zum Ablauf der Kündigungsfrist.

Jeder Tag demaskiert die braune Gesellschaft aufs neue als das, was jeder einzelne ihrer Angehörigen ist: als Kettenhunde des Kapitals.

Karlsruhe  , 9. Auguft.( Inpreß): In Kisingen wurde ein Bäckermeister, der seinen Gesellen wegen Teilnahme an einem Aufmarsch der Hitlerjugend gekündigt hatte, in Schußhaft" genommen.

Dresden  , 9. August. Zehn Arbeiter aus Gemnitz und Stezsch wurden von der Dresdner   Straffammer wegen Vor­bereitung der Illegalität der KPD.   in der legalen Zeit" it Gefängnisstrafen von drei bis zu acht Monaten verurteilt.

Heimkehr wohin? In welches Vaterhaus? Wann war Deutschland   es je den Seinen? Wann Europa  ? Wann die Erde? Vaterhaus, das sagt Frieden, Glück. Vertrauen. Doch nach wie vor, ja noch mehr als vorher, sehen Nähe und Ferne so unfriedsam ihre flüchtige, wiewohl mehr und mehr er­schreckte Menschheit an.

Unser Hitler ist kaum ein Robespierre, geschweige ein Napoleon  . Aber die durch den gewaltigen Aderlaß erschreckte französische Nation hatte doch noch die Straft, einen Nevoleon und große Heere aus sich zu entlassen. Allerdings, sie hatte feinen Weltkrieg hinter sich. Und ich möchte auch nicht die " Ideen" des Nationalsozialismus und des Faschismus über­haupt vergleichen mit denen von 1789, die selbst unter der Despotie Napoleons   noch nachwirkten. Was an den faschi= stischen gut und richtig ist, ist einzig der Wille zu organischer Neugestaltung aller sozialen und politischen Verhältnisse. Darin fann man den Unterschied von 1789 sehen, wo die Idee der Menschenfreiheit und Menschenwürde voranstand. Nur daß unsere politischen Dilettanten übersehen, daß ohne Frei­heit kein Organismus von Gesellschaft herauskommt, viel­mehr nur eine Maschinerie, Kriegsmaschinerie nach innen und außen.

Darauf ist nach wie vor alles eingestellt, nicht nur in der Mitte und im Süden, auch im Osten und selbst im Westen unseres Erdteils, in den Ländern der nur halb und unzu­länglich verwirklichten Menschenrechte. Die arbeitende Ju­gend vor allem wird nicht nur in Deutschland  , sondern auch sonst als ein Reservoir kommender Heere angesehen, d was das schlimmste ist, sie sieht sich selbst so an! Die Gesell­schaft, die ganze Menschheit eigentlich, ihr Feind!

In Wahrheit sind es nur die wahnwißigen Politiker und wirtschaftlichen Bankrotteure. Ihre eigenen Führer zum Teil. O, daß doch ein Mazzini käme, die Jugend dieses Erd­teils aufzurufen, anders noch als vor 100 Jahren! Die flugen Paneuropäer allein schaffens nicht. O, daß doch in Deutschland   ein wahrer Volksmann aufstünde, im Stande, alles um sich zu versammeln, was noch an uneigennüßigen, ron wirklich genossenschaftlichem Geiste erfüllten Kräfte vor­handen ist, und alles eisern niederzuwerfen, was sich seiner Diktatur der Menschlich feit entgegenstellt. Der die Fraße eines Volkskanzlers", die Hitler   ist, vergessen machen könnte und den Deutschen   wieder mit gegründetem Selbst= vertrauen erfüllen. Wenn er mehr als Deutschland   will, wenn er Europa   will, nicht als Sieger eines nie zu erfech­tenden Endsieges, vielmehr als Gestalter- alle Völker würden sich ihm anschließen.

Ich weiß nicht, ob er heute kommen wird, aber ich ver­trane, daß er kommen wird, moraen, übermorgen, vielleicht nach neuen Greneln und Fährnissen. Dann, ja dann wird rechte Heimkehr sein von uns allen.

Bis dahin und darüber wollen wir Deutschland  , wie du mit Recht forderit, unerschütterliche Treue halten, in uns selbst und unseren Kindern, Dein F