Deutsche   Stimmen Beilage zur Deutschen Freiheit" Ereignisse und Geschichten

Denis Diderot  

,, Diderot   ist Diderot  , ein einzig Individuum; wer an ihm oder seinen Sachen mäkelt, ist ein Philister, und deren sind Legion. Wissen doch die Menschen weder von Gott, noch von der Natur, noch von ihres­gleichen dankbar zu empfangen, was unschätzbar ( Goethe an Zelter.)

ist."

Vor hundertfünfzig Jahren starb Denis Diderot  , einer der größten und interessantesten Geister der französischen   Auf­klärung. Der Erinnerungstag dieses großen Toten läßt etwas von dem Glanz und der Besonderheit seines Wesens auf­leuchten, dessen Würdigung dem modernen Menschen frei­lich nicht leicht wird. Er war ein genialer Mensch, dessen Produktion aber eine kritische Tendenz hatte. Immer be­durfte es eines Anstoßes von außen, um ihn tätig werden zu lassen. Faßt man ihn aber in seiner Tätigkeit, dann wirkt er als durchaus origineller und selbständiger Geist, der den großen Führern der Nation jener Epoche: Montesquieu  , Voltaire   und Rousseau   durchaus ebenbürtig, wenn nicht überlegen war. Er war zwar Materialist und betonter Atheist, hörte aber trotzdem nicht auf, ein von der Idee des Wahren, Guten und Schönen bis zur Ekstase begeisterter Mensch zu sein. Außer den Schriften, die er bei Lebzeiten veröffent­lichte und die nicht ohne Rücksicht auf den Druck der Zen­sur entstanden, fanden sich noch viele nach seinem Tode, die uns zeigen, daß er noch andere Welten in sich trug.

Diderot   wurde am 5. Oktober 1713 zu Langres   in der Champagne als ältester Sohn eines Messerschmiedes geboren. Sein Vater war ein geachteter und charakterfester Mann, der in der Stadt allgemeines Ansehen genoß und mit dem er durch innige Liebe verbunden war. Sehr früh wurde der junge Denis von seinen Eltern für den geistlichen Stand be­stimmt und schon mit zwölf Jahren tonsuriert. In der Schule war der Knabe zwar seinen Kameraden an Begabung und Wissen überlegen, doch in der Erfüllung seiner Pflichten nachlässig. Eines Tages erschien er bei seinem Vater mit der Erklärung, daß er seine Studien nicht fortsetzen wolle. ,, Du willst also Messerschmied werden?" fragte dieser. ,, Von Herzen gern," antwortete er. Nun wurde er an die Seite des Vaters gestellt und verdarh fünf oder sechs Tage lang die Messer. Plötzlich stand er auf, griff nach seinen Büchern und kehrte zur Schule zurück. Ich ziehe die Ungeduld der Lang­weile vor," sagte er. Mit fünfzehn Jahren kam er nach Paris  

ins Kollegium der Jesuiten  . Der Eintritt in den geistlichen Stand war ihm nicht mehr möglich, da er durch seine philo­sophischen und mathematischen Studien von dem kirchlichen Glauben abgefallen war. Er studierte zwei Jahre Jus bei einem Advokaten, doch auch dieser Beruf hatte wenig Reiz für ihn. Alle Freizeit, die er erübrigen konnte, widmete er dem Studium der griechischen und lateinischen und italieni­schen Sprache. Bald gab er die karge Berufstätigkeit auf, blieb sich nun selbst überlassen und lebte bald in guter, bald in schlechter Gesellschaft, meist aber in bitterer Daseinsnot.

Die Wissenschaft, der er mit allen Kräften diente, bot ihm die wenigen, kargen Hilfsquellen seiner Existenz. Zu­nächst gab er Unterricht in Mathematik. Doch auch dabei machte sich die oft zügellose Ungebundenheit seines Wesens geltend. Sagte ihm ein Schüler durch gute Anlagen und schnelle Auffassung zu, so dehnte er die Stunden zum Tage aus, fand er einen Dummkopf, kam er nicht wieder. Man zahlte ihm mit Büchern, mit Wäsche, mit Mahlzeiten, mit Geld zuweilen auch nicht. Einmal wurde er einem Finan­zier Random d'Hannecourt als Hauslehrer empfohlen und forderte hundertfünfzig Franken Jahresgehalt. Dies wurde ihm bewilligt. Er schlief mit den beiden Söhnen des Hauses, unterrichtete sie, ging mit ihnen spazieren, sonst aber hatte er wenig Verkehr. Dieses gesicherte, gleichmäßige Leben hielt er drei Monate aus, dann ging er auf und davon, ob­wohl man alles aufbot, um ihn zu halten. Die Unabhängig. keit und Freiheit der Studien erleichterte ihm das Elend, in dem er lebte. Er hatte einige Freunde, mit denen er zu­sammen lebte, und versuchte, was sich gerade traf. Auch Schauspieler wollte er einmal werden. In dieser Zeit bitterer Daseinsnot schwur er, daß er niemals einem Bedürftigen et­

Samstag, den 11, August 1934

bite in späteren

was verweigern werde, und seine Tochter erzählte in späteren Jahren, daß er diesen Eid genau erfüllt habe.

Mit dreißig Jahren heiratete er heimlich, da seine Familie die Einwilligung verweigerte, und die Sorge für den Unter­halt der Seinen zwang ihn nun zu einem geregelten Erwerb. Zunächst begann er zu übersetzen. Seine erste selbständige Schrift waren die ,, Pensees philosophiques", eine gegen die christliche Kirche gerichtete Flugschrift, die auf Beschluß des Parlaments am 7. Juli 1746 verbrannt wurde. 1757 wurde dieselbe Arbeit unter dem Titel ,, Extremes aux Esprits forts" wieder gedruckt und erschien seitdem öfter. Im Jahre 1746 hatte Diderot   zusammen mit andern Mitarbeitern ein ,, Dic­tionnaire universel de medicine" in sechs Bänden heraus­gebracht, das er aus dem Englischen übersetzt hatte.

Der Beifall, mit dem dieses Werk trotz seinen Mängeln aufgenommen wurde, brachte ihn auf die Idee, ein enzyklo­pädisches Lexikon zu schaffen, zu dessen Ausführung er sich 1751 mit Rousseau  , Marmontel, d'Alembert   und andern ver­

An die Kriegstreiber

Vor Jahren habt ihr noch den Krieg verdammt Im Kellogpakt.

Jetzt diskutiert ihr ihn schon allesamt Zynisch und nackt.

Ihr hofft auf ihn als letzte Möglichkeit Für eure Macht,

Eh' eure Diktatorenherrlichkeit Zusammenkracht.

Ihr Teufel, eure Rechnung hat ein Loch! Krieg oder nicht,

Die Völker, die ihr schändet, ziehn euch doch Vor ihr Gericht!

Der große Tag der Freiheit ist nicht fern, Trotz Tod und Qual.

Ihr ruft den Massenmord auf diesen Stern Zum letztenmal!

einigte. Diderot   selbst übernahm die Leitung und Organi Russisch belastet"

sation des Werkes und die Ausarbeitung aller die Künste und das Gewerbewesen betreffenden Artikel. Der Ruhm die­ser Arbeit sichert ihm in der Geschichte der Kultur einen Namen. Eine Enzyklopädie kam seiner universellen Bildung, seiner improvisatorischen Natur, seinem Kritikbedürfnis ent­gegen. Das englische Werk ,, Cyclopedia or a universal dic­tionary of Arts" von Ephraim Chambers  , das im Jahre 1727 in London   erschienen war, machte er zur Grundlage seiner national- französischen Arbeit, die aber unendlich mehr wurde. Für dieses gewaltige Unternehmen wußte er die ersten Autoritäten der verschiedenen Fächer zu gewinnen. Zwanzig Jahre nahm die Ausarbeitung dieses großen Werkes in Anspruch. Viele Mitarbeiter starben in dieser Zeit, an­dere traten zurück, als die Regierung die Arbeit bedrohte und den Namen eines Enzyklopädisten mit dem eines Gott­losen gleichstellte.

Die Kosten des französischen   Lexikons ,, Dictionnaire rai­ sonne   des sciences, des arts et metiers" waren so bedeutend, daß ein einzelner Buchhändler sie nicht übernehmen konnte. So erschien sie auf Subskription, und die Zahl der Abonnen­ten wuchs im Laufe der Jahre auf 4000. Der Text des großen Werkes umfaßt siebzehn, die Bilder und Kupferstiche elf Foliobände. Diderot   übernahm in der großen Ausgabe die Darstellung der Philosophie und die Beschreibung der tech­nischen Künste. Jeder Artikel in dem Dictionnaire wurde mit einem Buchstaben bezeichnet, der den Verfasser an­deutet. Alle Artikel ohne solche Hinweise sind von Diderot  . Er hat Außerordentliches geleistet. Oft war seine Lage verzweifelt, wenn er von einem Mitarbeiter im Stich gelassen war und selbst einspringen mußte. Außer den Artikeln über die Geschichte der Philosophie, zu denen er sich verpflichtet, hat er noch eine Menge andrer über Aesthetik, Grammatik, Rhetorik, Psychologie, Pädagogik geliefert. Die Anzahl der Artikel über Technologie, die er übernommen, beträgt 990. Die supplementarischen Aufsätze, die er zu schreiben hatte, betreffen alle Gebiete. Er erfuhr heftige Angriffe. Einmal sollte das Manuskript mit Beschlag belegt werden. Diderots Tochter erzählt, daß der diensthabende Beamte ihrem Vater tags zuvor von der Gefahr Mitteilung machte, die sein Werk bedrohte. Diderot   stellte ihm nun vor, wie schwierig es sei, so viel Manuskripte wegzuschaffen, besonders aber in 24 Stunden Leute zu finden, die sie sicher verwahrten. Da er­widerte ihm der Beamte, er möge sie zu ihm schicken, bei ihm würde sie niemand suchen, und Diderot   schickte die Hälfte seiner Arbeit zu dem Beamten. Die Regierung ließ den Druck der Arbeit heimlich gewähren.

Der Gewinn der zwanzigjährigen Arbeit aber war so un­bedeutend, daß Diderot   sich genötigt sah, seine Bibliothek zu verkaufen. Die Kaiserin Katharina II.   von Rußland kaufte sie und überließ sie ihm zum Gebrauch auf Lebenszeit. Um ihr zu danken, folgte er ihrer Einladung nach Petersburg  , wo die Kaiserin für sein Alter sorgte. Nach seiner Rückkehr aus dem großen Reich erlebte er noch ein stilles Alter in der Heimat und starb vor 150 Jahren am 30. Juli 1784.

Geschichtsfälschung als Wissenschaft

Zu wenig Germanengeschichte?

Die germanische" Geschichte ist große Mode. An allen Ecken und Enden befaßt man sich mit ihr, in allen mög­lichen Winkeln gräbt man, um Hakenkreuze zu finden. Der FAD. soll zum Graben systematisch erzogen werden. So hat der Arbeitsgau VIII für seine Arbeitsführer eine ganze germanische Sammlung eingerichtet, damit die sich in Hinkunft auskennen, wenn sie irgend etwas ausgraben. Der Einfachheit halber streckt man die sogenannten ger­manischen Funde mit keltischen und illyrischen. Das Stadt­museum in Düsseldorf   zum Beispiel, das eine Abteilung ..Germanengeschichte" einrichtet, hat für diese Abteilung zu wenig Germanisches. So hilft man sich damit, daß man auch keltische und illyrische Reste auf deutschem Boden berücksichtigt". Ist nun aber dieser Boden, da Kelten und Illyrier vor den Germanen auf ihm saßen, nicht eigent­lich illyrisch oder keltisch? Solche Bedenken hat niemand, germanisch ist die Mode, also folgt man ihr.

Ob dabei Geschichte gefälscht wird oder nicht, das ist den Wissenschaftskrisengewinnern ganz und gar gleich­gültig. Wie das gemacht wird, zeigt eine gelehrte Abhand­lung von einem Dr. Otto Walzer. Bisher galt es als aus­gemacht, daß die Germanen Pflug und Hacke spät von Römern und Slawen übernommen hätten. Dafür gibts eine Fülle von Beweisen und Beispielen aller Art, komplizierte und einfache Theorien. Die Nazigermanen sagen kühn: ,, Heute aber sind wir in der Lage, nachzuweisen, daß daran kein Wort wahr ist, daß vielmehr die Germanen zu einer Zeit, in der selbst die hochentwickelte Getreidekultur Alt­ägyptens noch nicht bestand, schon Ackerbauer von Rang waren." Nur die Herren vermeiden es, ihrer Behaup­tung die Nachweise folgen zu lassen.

Die Nachweise entsprechen nämlich genau der wissen­

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schaftlichen Bedeutung der Ura- Linda- Chronik. Oder: der gleiche Walzer schreibt:, Wir haben in Deutschland   einen Weinbau, von dem gemeinhin gesagt wird, er sei erst durch die Römer eingeführt worden. Auch das scheint nach den neuesten Forschungen nicht zu stimmen. Vielmehr findet sich, wie unlängst Ida Hahn mitteilte, bei dem Franzosen  Le Grand d'Aussy, einem gewiß unverdächtigen Zeugen, die Angabe, der französische   Wein teile sich in Pflanzen römischer und germanischer Provenienz. Der römische

Wein sei in Frankreich   von Marsilia  , dem heutigen Marseille  ,

aus eingeführt worden( und von ihm stammen die Weine von Bordeaux   und Burgund  ), der germanische Wein habe das nordfranzösische Gebiet erobert( wozu also in erster Linie die Champagne zu zählen wäre, wahrscheinlich auch die nördlichen Teile von Burgund  ). Le Grand d'Aussy meint weiter, daß das Wort ,, Aussois  " oder Auxois" als Her­kunftsbezeichnung nordfranzösischer Weine bekannt ist, nichts anderes bedeute als die Französierung des Wortes ,, Elsaß  ". Man weiß aber, daß das Elsaß   in den fraglichen Zeiträumen durch und durch germanisch war und außerdem bekannt dafür, daß es eine Gemüse- Hochzucht betrieb, wie sie damals in Frankreich   und den römischen Ländern voll­kommen unbekannt war. übrigens auch hier wieder ein Fingerzeig für die landwirtschaftliche Ueberlegenheit ger­manischer Stämme...."

Wie sinnlos und albern dieses ganze Geschwätz ist, braucht nicht erst gesagt zu werden; danach muß natürlich der gute alte Karl der Große   samt seinen biederen Franken aus der deutschen   Geschichte ausgemerzt werden. Die Deutschen  hatten einmal als Vorgeschichts- und Frühgeschichtsforscher einen guten Ruf. Der ist dahin. Ihre heutige Geschichts­forschung spielt sich nach der alten Anekdote ab: Bei Aus­grabungen in Athea fand man in der Tiefe von 10 Meter

Horatio.

In einer Besprechung der in Mannheim   ausgestellten. Bilder des Malers Friedrich Radziwill erzählt das ,, Hakenkreuzbanner", es sei unmöglich, bis zum innersten Wesenskern des Künstlers vorzudringen, den Charakter seiner Malerpersönlichkeit absolut klar zu umreißen.

Den entscheidenden Schlüssel für diese Schwerverständlich­keit gibt natürlich die Rassenlehre. ,, In seinen Adern fließt kein reinrassisches Blut. Während seine Mutter eine Friesin war, ist sein Vater russisch belastet." Nachher wird noch in einem Selbstbildnis ,, eine gewisse russische Schwere" gefunden.

Eine wirklich vereinfachte Kunstbetrachtung, deren vor­nehmste Quelle das Standesamtsregister ist. Die ganze Höhe der germanischen Edelrasse aber blickt beinahe auf den Armen aus der niederen Rasse, der, sei es auch nur von einer Seite, russisch belastet ist. Wie wird man da erst den ..Führer" deuten dieses Bastardgebilde von deutschem, tschechischem und aller Wahrscheinlichkeit nach auch jü­dischem Blut!

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Braune Volkskunde

Die Philosophie wird entthront

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Ein Herr Dr. Alfred Heusler wendet sich in auffallend schlechtem Deutsch gegen die Philosophie; an ihre Stelle habe die Volkskunde zu treten. Seine Beweisführung sei als Beispiel der nazideutschen Wissenschaft wörtlich zitiert: ,, Wir meinen, daß die Aufgabe, Königin der Wissenschaften zu sein, in näherer Zeit von der Philosophie auf die Volkskunde übergehen muß, nein, nicht auf die Volkskunde; Volks­kunde ist heute noch ein viel zu beschränkter Umkreis, als daß sie eine derartige Aufgabe zu erfüllen vermöchte. Was wir glauben, ist, daß ehestens eine Volkswissenschaft ent­stehen muß, ein Mittler zur Erkenntnis des Ganzen und Großen deutscher   Nation. Sämtliche Disziplinen, seien es die sogenannten exakten oder die geistwissenschaftlichen, werden das Ihre dazu beizutragen haben, daß dieser Volks­wissenschaft ihr Material geliefert werde, aus dem heraus sie Werden, Sein und Zukunft der Nation zu erkennen vermag." Und solcher Quatsch nennt sich Wissenschaft.

Victor Hugo   in russischer Sprache

aus

Der Moskauer Staatsverlag hat durch den Literatur­historiker Professor Nussinow einen Auswahlband Victor Hugos   Werken zusammenstellen lassen, der in Kürze als Vorbereitung der Feier des 50. Todestages des franzö sischen Dichters erscheint. Neben Auszügen aus literarischen Werken( Männer des Meeres und ,, Der Mann, der lacht") wird der Band auch Reden und polemische Artikel ent­halten, die zum Verständnis der Persönlichkeit Hugos not­wendig sind.

Drähte, woraus man schloß, daß man im alten Athen   die Telegrafie gekannt habe. Bei Grabungen in Jerusalem  stieß man bis in die Tiefe von 100 Meter vor und fand keine Drähte, woraus man schloß, daß die alten Juden be­reits die drahtlose Telegrafie gekannt hätten. Auf diesen Stand ist die deutsche Geschichtswissenschaft gekommen. Die Universitätsgelehrten schweigen entweder angstvoll und diszipliniert oder machen mit wie z. B. der Hans Naumann  , der eines seiner Werke gar dem Adolf Hitler  Stefan George   widmet. Tiefer ist die deutsche Kultur noch nie erniedrigt worden.

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Zeit- Notizen

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Erich Ziegel verläßt Hamburg  

Erich Ziegel   hat die Leitung der Hamburger Kammer­ spiele   im Thalia- Theater aus persönlichen Gründen nieder­gelegt und wird, wie aus Wien   berichtet wird, die Wiener Kammerspiele   übernehmen, die er auf drei Jahre gepachtet hat. Mit Ziegel verliert das Hamburger   Theaterleben seine beste Kraft, die am erfolgreichsten bei der Pflege des eigent­lichen Kammerspiels im Besenbinderhof und im Alten Haus an den Großen Bleichen zur Auswirkung kam. Autarkie bei den alten Germanen

In einem Bericht über Ausgrabungen prähistorischer und historischer Funde heißt es: ,, Die Landesanstalt für Vor­geschichte fand in Schweinert, dem größten Gräberfeld Mitteldeutschlands  ..., mehrere erstaunlich reiche und schöne Gefäße aus der Bronzezeit, dazu viele Reste kleinerer Bronze­stücke, u. a. eine Tasse mit einer siebartigen Bodendurch­löcherung. Früher meinte man, daß solche Gefäße aus spä­terer Zeit seien und als römischer Import gelten müßten, die neuen Funde scheinen zu beweisen, daß solche Stücke autonomin Germanien in Ge­brauch waren."