Die SS.

Was man von ihr wissen muß

Seit dem 30. Juni ist die SS.   in Deutschland   in den Bordergrund getreten. Viele haben von ihr nur eine un­flare Vorstellung. Sie entstand 1923 furz vor dem Hitler­Butsch und bestand aus einigen zuverlässigen Münchner   SA.  ­Leuten, die den sogenannten Stoßtrupp Hitler   bildeten. Es sollte ein Gegengewicht gegen die sehr schnell anwachsende SA. sein. Bei der Reorganisation der Partei 1926 erhielt sie ihre feste organisatorische Form. Aber bis 1929 waren es nur einige hundert Mann. Die SA  . wachte eifersüchtig darüber, daß diese Konkurrenz flein   blieb. Aber während Röhm in Bolivien   war, schufen Himmler in München   und Dalüge in Berlin   eine größere Truppe, die ähnlich wie die SA. gegliedert wurde. 1982 hatte die SS. 30 000, bei der Machtergreifung 50 000 und

jetzt etwa 80 000 Mann.

Die SS. ist sozial anders zusammengefeßt als die SA  . Es überwiegen hier nicht die jungen Arbeitslosen, die jungen Angestellten, die Landarbeiter und die jungensBauernsöhne, sondern die Studenten und die jungen Söhne des Bürger­tums. Die SS  . gilt als feudaler". Jezt ist Dalüge die Aufgabe zugefallen, auch die SS. zu säubern, denn Röhm hatte zahlreiche Elemente aus der SA  . in ihre Kaders hin­eingeschmuggelt. Röhm hatte es ja bekanntlich 1933 durch­gefeßt, auch Stabschef der SS. zu werden, also beide For= mationen unter seinem Kommando zu vereinigen. Er hatte den sich im übrigen gleichfalls radikal gebärdenden Himmler beiseite gedrängt. Himmler hat sich dafür am 30. Junt ge­rächt. Jezt ist der Stabschef der SS  . nicht mehr dem Stabs­chef der SA  . unterstellt. Beide haben gleichen Rang. Die SS  . ist wieder Hitlers   Leibwache, wie in der Anfangszeit. Führend in der SS. ist gleichwohl nicht Himmler, sondern Dalüge.

Wir stellen Herrn Dalüge   vor

Es ist nicht richtig, daß Dalüge von Hitler   eingesetzt wor­den sei, um Görings Handlungen im Auftrage Hitlers   zit fontrollieren. Denn Dalüge gilt als Anhänger Görings, und vorläufig liegen feine Anzeichen vor, daß sich das geändert hat. Seine Ersetzung durch v. Jagow bei der Reorganisierung der Berliner SA. ist jedenfalls gerade­zu als ein Schachzug gegen Göring   ausgelegt worden. Frei­lich ist mit Dalüge die Zahl der Konkurrenten um die Funktionen von Gestapo  , Polizei, SS. usw. um einen ver­größert worden. Was Himmler bei der Gestapo  , ist Dalüge bei der Polizei. Seine Stellung in der Partei hat man mit der des Majors v. Buch in München   verglichen: Chef der Parteifeme, die verhaften und erschießen lassen fann, wo man es für richtig hält.

Er ist heute 34 Jahre alt. Nach dem Krieg ging auch er zum Freiforps. Danach studierte er an der Technischen Hoch schule in Berlin- Charlottenburg  , die schon damals eine völ fische Hochburg war. Von dort wurde er in den Vorstand des Studentenverbandes gewählt. Nach kurzer Gastrolle bei den Völkischen und bei Knüppel- Kunze  

kam er 1925 zur NSDAP  .

Röhm übertrug ihm die Organisierung des Frontbanns aus den Kaders der aufgelösten SA. in Berlin  . Es handelte sich um Rollfommandos, die mit Totschläger, Schlagring, Stahl­rute und Revolver ausgerüstet, gegnerische Versammlungen überfielen und durch ihre Gangstermethoden das Deutsche Reich   sturmreif für die nationale Erneuerung machtent.

Daraus ging bei Goebbels  ' Eintreffen in Berlin   Ende 1926 die Berliner SA. hervor. Bis 1927 hatte der Gauleiter Da­ lüge  

3000 Mann zusammengebracht. Aus diesen zog er 150 Goebbels stand er anfangs schlecht. Da er jedoch den Sten­Mann heraus, mit denen er die Berliner   SS. gründete. Mit nes- Putsch niederschlug und nach der Abspaltung der Otto­Strasser- Gruppe in Berlin   aufräumte, mußte Goebbels  , der beiden Seiten getragen hatte, sich mit Dalüge aussöhnen, sich bekanntlich etwas weit vorgewagt und den Mantel auf dessen Versammlungsschuß er benötigte. Dalüge wurde der militärische Leiter aller Versammlungen in Berlin   und bald in ganz Norddeutschland. Er organisierte

die Ueberfallkommandos und Terrorgruppen,

er richtete Motorradstaffeln ein, schloß Verträge mit Spe­ditionsfirmen über die Lieferung von Lastwagen ab und war der Gründer der SA  .- Kasernen in Norddeutschland, die bald der Schrecken ihrer Umgebung und die Ausgangspunkte der Terroraftionen und Straferpeditonen" wurden. Von 1930 an widmete er sich nur noch der SS. Er gewann einige wegen ihrer politischen Einstellung abgebaute Polizeibeamte für sich, die ihm bei der Organisierung halfen und gleich zeitig die ersten Verbindungen

zur Schußpolizei und zur politischen Polizei herstellten, die sich später als bedeutungsvoll erwiesen. Nach der Machtergreifung wurde Dalüge   Leiter der preußischen Polizei mit dem Titel eines Ministerialrats. Später er­nannte man den 34jährigen zum General der preußischen Polizei. Er schuf dort die nationalsozialistischen Zellen. Seine jüngste Forderung lautet, daß fünftig jeder Polizeibeamte Mitglied der NSDAP  . sein müsse.

Damit hapert es noch vorläufig. Die Einstellung der Poli­zei ist noch nicht nach dem Sinne der heutigen Machthaber. Dalüge aber ist ein Draufgänger, der vor keinen Schwierig­feiten Halt macht.

Japanische Spionage

Mosfan, 10. Aug.( FSU.) Vor dem Militärfollegium des Obersten Gerichtshofes der Sowjetunion   ist ein Spionage­prozeß zu Ende gegangen, der ein grelles Licht auf die Tätig= feit japanischer Agenten in der Union   wirft. Es handelt sich um eine Gruppe von Spionen, die im Eisenbahnwesen arbei­teten und sich zwei Aufgaben gestellt hatten: die Sammlung von Nachrichten über die Vorbereitungen der Eisenbahn­linien für den Kriegsfall, insbesondere was die Bahnen nach dem Fernen Osten betrifft, sowie den Zustand der Reparatur­werkstätten, vor allem im Fernen Osten und andererseits die Organisierung von Sabotageaften auf den Bahnen und Werkstätten, sowie die Vorbereitung der Sabotage im Kriegs­falle. Dieser Spionageapparat stand unter der Leitung des Koreaners Kim Sa- en, eines Spions der Macht, die ent­sprechend den internationalen Geflogenheiten im Prozeß nicht genannt wurde. Er hatte sich einige Angestellte der Ver­fehrsfommissariats und lokaler Verwaltungsstellen der Eisenbahnen dienstbar zu machen gewußt, die ihm Material lieferten und Sabotageakte organisierten.

Auf die Tätigkeit dieser Gruppe sind verschiedene ernste Eisenbahnunfälle, besonders auf der Moskau  - Kasener Eisenbahn zurückzuführen, die dem Staate großen Schaden zugefügt haben. Anklagend waren 23 Personen, bei denen ohne Ausnahme der Umstand erschwerend ins Gewicht fiel, daß die Eisenbahnen einen besonders wichtigen Teil der Volkswirtschaft darstellen.

Pariser   Berichte

Frankreich   und die Ausländer

( Von unserem Korrespondenten)

Die polnischen Grubenarbeiter

Paris  , 10. August. Im Intransigeant" schreibt Gallus, daß Frankreich   die Ausländer stets mit größtem Wohlwollen empfangen habe. Allerdings wäre die Voraussetzung dafür, daß diese Ausländer sich auch der Gastfreundschaft würdig zeigten und sich nicht wie Eroberer im fremden Lande benähmen, wie dies kürzlich im nördlichen Grubengebiet seitens einiger pol­nischer Grubenarbeiter geschehen sei. Der Vertreter des Innenministers, so meint Gallus, der von dem Vorfall unter­richtet worden sei und dessen Entschiedenheit man kenne, würde jetzt wohl entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Von den 200 Polen  , um die es sich dabei handele, seien 135 von der Grubenleitung bereits entlassen und sie werden wohl in ihre Heimat zurückkehren. Jetzt würden sie die ver­diente Ausweisung erhalten. Sie hätten es sich in Frankreich  sehr wohl sein lassen und das Brot, das man ihnen ander. weit nicht geboten habe, hier gern gegessen. Um so befremd­licher scheine die Art, in der sie ihre Dankbarkeit bekundet hätten. Es sei doch wohl an der Zeit, jetzt ihnen und auch den anderen im Lande befindlichen Fremden klar zu machen, daß nicht sie die französischen   Gesetze machen können.

Frankreich   lasse sich ungeachtet seiner Freiheitsliebe und seiner Gastfreundlichkeit nicht von Ausländern seine Gesetze vorschreiben. Es ünsche in Ruhe und Frieden zu arbeiten. Die Welt würde mit Recht darüber spotten, so schließt Gal­lus seine Ausführungen, wenn Frankreich   den Ausländern leicht seine Grenzen öffne, damit diese dann im Lande Unordnung schaffen und die französischen   Arbeiter unter­jochen können.

Mit der vorgesehenen Bestrafung der schuldigen Polen  scheint die Angelegenheit noch nicht erledigt zu sein. Viel­mehr fürchtet man, wenn diese Polen   ausgewiesen werden, neue Unruhen. Am Montagabend kritisierte eine fran­zösische Bergarbeitersfrau im Unruhebezirk die Haltung der Polen  . Sie wurde darauf von den aufsässigen Polen   durch Messerstiche schwer verletzt, während die zu Hilfe gerufene Polizei mit einem Hagel von Steinwürfen emp­fangen wurde.

Der Berichterstatter des Paris Soir" meldet seinem Blatte, daß die Unruhen ihre Ursache darin haben, daß eine große Anzahl der polnischen Bergarbeiter nicht nach Polen  , wo sie viel schlechter leben müßten, zurückkehren will. Es handelt sich im allgemeinen um die Söhne jener Arbeiter, die bei Kriegsende zum Wiederaufbau der zerstörten nord­französischen Gebiete durch Frankreich   selbst aus Ober

schlesien angefordert wurden. Sie sind zusammen mit den Kindern der französischen   Bergarbeiter aufgewachsen, die sie heute als ihre Arbeitskameraden im Schacht eingesperrt haben. Aber zwischen den beiden Gruppen besteht schon seit langem eine große Feindschaft. Die Franzosen wollen in ihrem Vaterlande ruhig arbeiten und die Polen   vergessen die Grundgesetze der Gastfreundschaft. Die Polen   sagen, Lande Arbeitslosigkeit herrsche, behalten. Die Franzosen  Frankreich   habe sie gerufen, es müsse sie auch jetzt, wo im dagegen erwidern: ,, Wir haben jetzt genug, wir wissen wohl, daß die Rückkehr nach Polen   für Euch, Polen  , das Elend be­deutet; wir wissen, daß es grausam wäre, euch plötzlich aus eurem Leben hier, von euren wenigen Möbeln fortzureißen. Aber was sollen wir tun? Wir sind arbeitslos, die Situation ist hier nicht mehr haltbar, und ihr könnt hier nicht unsere Gesetze uns vorschreiben."

Das ist der tragische tiefere Sinn dieses unerquicklichen Vorfalls.

Tolle Banditentat

Die kleine Arbeiterstadt Orgemont ist in heller Auf­regung. Der Stadtinspektor Poulet ist am hellen Tage, gegen vier Uhr nachmittags durch vier Banditen überfallen wor den. Sie hielten ihn mit entsicherten Revolvern im Schach, entrissen ihm die Geldschrank schlüssel und stahlen 80 000 Francs aus der Stadtkasse. Nach vollendeter Tat ent­fernten sie sich, ehe der Stadtinspektor und seine gleich­falls tödlich erschrockene Stenotypistin noch irgend etwas unternehmen konnten, mit einem wahrscheinlich gestohlenen Auto in Richtung Paris  . Da man eine genaue Personal­beschreibung der Banditen hat, so sucht die Pariser   Polizei seit Dienstag fieberhaft, sie in Paris   zu entdecken.

Helene, die Fliegerin

Helene Boucher  , die bekannte junge französische   Fliegerin, hat mit 409 Kilometer in der Stunde den Weltrekord im Schnellfliegen erreicht.

Deutscher   Klub

Heute, Samstag, den 11. August, um 21 Uhr: Geselliges Beisammensein mit Tanz im ,, Péristyle  " 31 bis, Rue Vivienne ( Métro: Bourse).

Gäste gerne willkommen. Eintritt: 5 Fr., Stellungslose 3 Fr. Der Deutsche   Klub ist der Treffpunkt aller Nichtgleich­geschalteten

BRIEFAKSTEN

Europäische Hefte" Nr. 17 joeben erschienen. Aus dem Inhalt: Willi Schlamm  : Erinnerungen an die vorige Woche. Heinrich Mann  : Dynamismus, Gregor Bienstock: Der Staat erobert Hitler  , Ein Kriminalist: Der Fall Fey, Paul Keri: Außenpolitiker Stawisky  , Von der Wendigkeit der Bürokraten, Max Bergner: Hitler   bekommt Kredite.

London  . Auch wenn Sie Ihren Namen genannt haben würden, hätten wir Ihnen keine Angaben über den SA  .- Mann Kruse ges macht. Auch hätten wir Ihnen keine Auskunft über Ihre sonstigen Fragen gegeben. Wir können unsere Verwunderung nicht ver­bergen, daß sie anonym solche Fragen stellen. Mindestens hätten Sie dort eine Deckadresse angeben können.

Bekehrte Zweifler". In dem Leitaufsatz aus der Schweiz   stand leider ein dummer Druckfehler. Natürlich sollen Tellschüsse" abgegeben werden und keine Fehlschüsse".

Amsterdam  , Prinz- Hendrikstrade. Sie tun zwar sehr unterrichtet und behandeln uns von oben herab, aber nur deshalb, weil sie in dieser Sache ganz unwissend sind. Demnächst wird Ihnen wohl ein Bogenlicht aufgehen. 212

An mehrere. Eine moralische Verurteilung der Homosexuellen haben wir nie ausgesprochen und nie beabsichtigt. Wenn wir auf die homosexuelle Veranlagung und Betätigung zahlreicher höchster nationalsozialistischer Führer hinweisen, so deshalb, weil gerade diese Menschen in einem widerlichen Pharisäertum über ihre Gegner zu Gericht sitzen, ja jogar die Sterilisierung von Homo­sexuellen verlangen. Die Kritif einiger Briefschreiber hat sich also an die bekannten Herren in Berlin   zu richten und nicht an uns. Besancon  . Aus der Reihe Ihrer Scherze vom dritten Reich", die Sie mit Sorgfalt zu sammeln scheinen, wollen wir diesen wieder­geben: Su Hitler kommt ein polnischer Jude und überreicht ein Gesuch. Hitler   fragt ihn, wie es ihm möglich gewesen sei, die SA  .­Wache zu passieren. Da der Bittsteller mit der Antwort zögert, wird er von Hitler   ermuntert zu sprechen, mit der Zusicherung, daß ihm das Gesuch bewilligt würde. Da sagt der Jude, ich habe einfach erklärt, ich sei der Vater von Joseph Goebbels  ."

Vinder. Ihnen geht mein Entwurf eines Reichsmenschenjagd­gesetzes" zu weit", Ihnen ist er ein graufiger UIF", der Deutschen Freiheit" nicht würdig". Sie 3artbesaiteter fönnen sich, so fürchte ich, mit mir über das was Sie in diesem Zusammenhang Gefühl" für deutsche   Ehre" nennen, nicht verständigen. Ich halte es mit Karl Kraus  , der in der Einleitung zu seiner entfeßlich- großartigen Uebersatire Die letzten Tage der Menschheit  " sagt, sie diene dazu, denen, die das Kriegsgeschehen geduldet hätten, zum Bewußtsein zu bringen, daß sie die Pflicht zu weinen" über das. Recht zu lachen" zu stellen hätten. Wer solches Bewußtsein erzeugen will, der darf das Entsetzen nicht verniedlichen oder gar durch nationalen" Schmus verkleinern. Wer aus dem Kriegserleben etwas gelernt hat, muß zu allererst fühlen, daß es falscher Patriotismus ist, das Treiben der Kerle, die nach Goethe   tierischer als das Tier  " sind, mit einem noch so dürftigen Rest deutscher   Ehre" zu drapieren. Er muß es als erste Pflicht wohlverstandenen Patriotismus an sehen, die Menschenschlächter aller Nationen, einschließlich jeweils der eigenen, die außenpolitischen und die innenpolitischen, aktiv zu bekämpfen. Wer sich dieser Pflicht bewußt ist, der muß Ihren Appell an die Würde" und an die deutsche   Ehre" im Zusammen­hang mit allem, was die deutsche Menschenjagd angeht, als eine abjurde Verirrung empfinden. Haben Sie wirklich nicht gemerkt, daß der Gesetzentwurf eben nichts anderes besagen will, als daß Ehre und Würde bei den Menschenschlächtern des dritten Reiches" und fast noch mehr bei denen, die ihr Treiben verteidigen oder gar als Pflicht" erklären, total ausgestorben sind? Es genügt nicht, nur auf die Bestialität der Regierenden hinzuweisen. Traurige Wahrheit ist, daß es ganz breite Volksmassen gibt, denen die Führer", so wie sie sind, gefallen. Wäre es sonst möglich, daß, allen Berichten zufolge, das Ansehen des Führers und Volks­fanzlers" nach der Menschenjagd vom 30. 6. in den weitesten Kreisen noch gestiegen ist? Der Entwurf des Reichsmenschenjagd gesetzes" ist die in allgemeine Form gebrachte wahrheits­getreue Fotografie der Gesinnung derer, die die Menschen­jagd vom 30. Juni legalisiert und gepriesen, sich bei den Menschen­jägern angewanzt, die einstimmige Verurteilung ihrer Verbrechen durch das Ausland, als Alte der Deutschfeindlichkeit" umgelogen haben. Sie alle, das zu zeigen ist der Zweck des Entwurfs", würden genau so in Begeisterung" ausbrechen, wenn es dem Herrn " Führer und Reichskanzler" in seinem unerforschlichen Ratschluß gefiele, das Reichsjagdgesetz über die Tiere durch ein solches über die Feinde" tatsächlich zu ergänzen. Wenn aber Lumpen, Kon­junkturjäger und Knechtseelen die niedrigsten Verbrechen als , rechtens", erklären, fie als Tugend oder gar als Pflicht" aus­schreien, wenn gezeigt wird, daß nichts zu roh und unmenschlich ist, als daß es ihren Beifall nicht erringen könnte, so sollte man die Aufzeigung dieses Sachverhalts nicht als If" anprangern. Man leistet sonst mit so viel Würde" und deutscher   Ehre", ohne es zu wissen und zu wollen, diesem Gezücht ideologischen Beistand..

Für den Gefamtinhalt verantwortlich: Johann Big in Dub weiler: für Inserate: Ctto Rubn in Eaerbrüden. Rotation drud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5. Echließfach 776 Caarbrüden.

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WESTLAND

Unabhängige deutsche Wochenzeitung

erscheint in Saarbrücken   jeden Freitag. ,, Westland" behandelt in unparteiischer Weise politische, kulturelle und wirts schaftliche Fragen. Besondere Aufs merksamkeit widmet es der deutschen  Entwicklung. Die nationalsozialistische revolutionäre Uebergangszeit will es begreifen und nicht bejammern helfen Deshalb späht ,, Westland" nicht ,, An griffspunkte" aus, sondern sucht ein umfassendes Bild zu geben. Es wendet sich an den selbständig denkenden Leser, der mit ihm die Wahrheit für die schärfste Waffe des politischen Kampfes hält.

Aus der neuesten Nummer:

Ein Anwalt schreibt aus dem Reich Hier regiert Fritz Thyssen Rintelen wird Nichtarier Anleitung für Betriebsspitzel Tarifrecht an der Saar Saarhandel im Abstieg

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