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Das Verbot einer Zeitung
Das anstößige Hitler- Bild
Saarbrüden, 11. August 1934. Durch Verfügung vom 9. 8. 1934 hat die Regierungskommission die Wochenzeitung„ Deutsche Volkszeitung" bis auf weiteres verboten. Das Verbot enthält keinerlei Begründung. Wie man hört, soll das Verbot wegen eines auf der Titelseite dieses Blattes wiedergegebenen Bildes erfolgt sein. Dort wird Hitler auf Bajo= netten der Reichswehr fizzend dargestellt, während griff bereite SA. - Hände zu ihm herauflangen. Daneben steht als Text: Holen sie mich schon, oder„ heilen" sie noch? Wir weigern uns zu glauben, daß das Verbot wegen dieses Bildes erfolgt ist. Weder der Inhalt noch die Ausführung gehen über das übliche Maß dessen, was man dem Reichsführer und Reichskanzler Hitler zumuten darf, hintus. Man wird also abwarten müssen, welche Begründung die Regierungskommission geben wird.
Der Fall ist aber geeignet, über ihn ein grundsätzliches Wort zu sagen. Wir weigern uns, den verantwortlichen
Geschäfte macht. Das Sängerfest war als besonders großer Schlag auf saarländischem Boden gedacht. Das bewiesen schon die Leitsprüche prominenter brauner Männer, die durch die Festleitung veröffentlicht wurden. Angesichts dieser Tatsache war das Verbot eine Selbstverständlichkeit. Es geht nicht an, nur den Gegnern der braunen Front öffentliche Kundgebungen zu versagen, sie der verkappten und getarnten braunen Front zu gestatten.
Besonders ausführlich aber nimmt die„ Saarbrücker Zei tung " zu dem Verbot Stellung. Sie greift die Abstimmungsfommission wie folgt an:
Wir können uns, wenn das Verbot des Sängerfestes wirflich auf die Verweigerung der Zustimmung der Abstimmungskommission zurückzuführen sein sollte, der Empfindung nicht erwehren, als führe ihre ungenügende Vertrautheit mit dem, was die Saarbevölkerung bewegt, mit dem Volksleben an der Saar , fie in eine gewisse Einseitigkeit hinein. Fremdheit ist immer Einseitigkeit.
Bevor die„ Saarbrücker Zeitung " sich zu diesem Angriff auf die Abstimmungskommission entschließt, führt sie in etwa 50 Druckzeilen einen reinen Eiertanz auf, um der Abstim= munaskommission ihre devote Graebenheit zu Küken zu
legen.
Kanzler Hitler zu behandeln wie andere Staatsoberhäupter, Bürckel für Papen
weil Hitler nach eigenem Willen nicht der in der deutschen Verfassung vorgesehene Reichspräsident ist, sondern aus verschiedenen anderen Gründen, die auch die Regierungskommission wird anerkennen müssen. Der besondere Schutz, den die Staatsoberhäupter nach internationalen Gepflogenheiten genießen, hat zur Voraussetzung, daß der Träger dieses Amtes sich dem aktuellen politischen Kampfe fernhält.
Hitler aber ist Reichskanzler. Er bestimmt die RichtTinien der Regierungspolitik. Jhn, als den Verantwortlichen für alle Staatsgeschäfte des dritten Reiches", müssen wir mit voller Schärfe treffen können. So wie die Nationalsozialisten
den Reichskanzler Dollfuß haben kritisieren und bekämpfen dürfen, so wollen und müssen wir gegen den Blutkanzler. des dritten Reiches" vorgehen.
Hitler ist nach wie vor der Führer der Nationalsozialisti schen Partei. Er ist oberster SA.- und oberster SS. - Führer. Er wird auch von der braunen Front als ihr oberster Führer anerkannt. Er hat es aus mangelndem Takt und mangeln= dem Anstandsgefühl nicht für nötig gehalten, diese Posten in andere Hände zu legen, als er sich zum Führer" des„ dritten Reiches" selbst erfor. Den Parteiführer Hitler aber befämpfen wir bis aufs Messer, wir hassen und verfolgen ihn mit allem, was in uns an Empörung und Wut vorhanden ist. Er hat unsere Gesinnungsfreunde morden und in die Konzentrationslager werfen lassen, er hat Tausende und aber Tausende braver Arbeiterexistenzen vernichtet. Unsern Kampf gegen diesen Mann ändern wir nicht.
Und noch ein Letztes! Hitler war der erste, der uns bereits im Frühling 1933 als„ Landesverräter" beschimpft hat. Er hat diese niederträchtige Beleidigung häufig wiederholt. Das ist eine Verleumdung, und solange er nicht in aller Form
dieſe unerhörte Ehrabſchneidung und Verleumdung zur
nimmt, fönnen wir diesem Führer einer Partei der niederträchtigsten Demagogie nicht den Anspruch auf Achtung zu
erkennen, die wir jedem Staatsoberhaupt zu gewähren ohne weiteres bereit sind.
Saarbrücken , den 11. August 1934. Das für 7. November angefeßte Saar - Sängerfest des SaarMosel- Nahe- Gaues ist verboten worden. Wie das Programm diefes Festes erfennen ließ, handelt es sich um eine einseitig politische Veranstaltung, die in aller Oeffentlichkeit vor sich gehen soll. Schon immer haben wir darauf hingewiesen, daß die braune Front unter solchen Tarnungen ihre politischen
Der neue Saarbevollmächtigte
DNB. Neustadt a. d. H., 10. August. Der Führer und Reichskanzler hat den pfälzischen Gauleiter J. Bürckel an Stelle des zum deutschen Gesandten in Wien ernannten Herrn von Papen zum Saarbevollmächtigten der Reichs-. regierung ernannt.
Der Gauleiter Bürckel gilt als besonderer Vertrauensmann des schwerindustriellen Saar- Königs Röchling .
Nazi- Angst um die Saar
Dortmund, 11. August. Die Angst vor einer Niederlage im Saargebiet läßt die Fantasie der nationalsozialistischen Führung nicht zur Ruhe kommen. In einem Artikel ,, Dimitroff ante portas?" schreibt die„ Westfälische Landeszeitung": „ Die margistischen„ Terror- Trupps" an der Saar , die sich unter dem wohlklingenden Namen Freiheitsfront" zusammengefunden haben, beabsichtigen, am 26. August in Sulz bach eine Massenfundgebung gegen den Faschismus abzuhalten. Wie hierzu aus gut unterrichteter Qulle verlautet, wird beabsichtigt, den kommunistischen Brandhelden Dimi= troff( der übrigens, was selbst den Redakteuren den„ dritten Reiches" nicht unbekannt geblieben sein dürfte, vom höchsten Nazi- Gericht freigesprochen wurde. D. R. ) nach Sulzbach beordern und ihn dort vor den sehnlichst erhofften Massen"... sprechen zu lassen. Die Einreisegenehmigung für Dimitroff soll bei der Saarregierung bereits beantraat ſein."
Verhaftung!
Wieder ein Werksangehöriger der Röchlingwerke Wieder ein Werksangehöriger der Röchlingwerke von der französischen Polizei festgenommen
DNB. Paris, 11. August. Nachdem die französische Polizei in den letzten Wochen in Hargarten drei Personen unter dem Verdacht der Spionage verhaftet hatte, nämlich zwei Wertsangehörige der Werfspolizei der Röchlingwerfe und eine andere Person in Mez, hat sie neuerdings einen 24jährigen Angehörigen der Röchlingschen Werkspolizei namens Adolf Lizzenberger verhaftet, der anerkannt haben soll, in das Büro der Saargruben eingedrungen zu sein und dort wichtige Schriftstücke entwendet zu haben. Weitere Verhaftungen sollen bevorstehen.
Wer ließ auf Polizeikommissar Machts schießen? So haben sie es bisher immer gemacht, die ehrenwerten Nationalsozialisten. Sie haben sich vor keinem Verbrechen gescheut, haben aber nie den Mut gehabt, sich zu den Verbrechen zu bekennen. Wenn dann die Wahrheit doch nicht mehr zu leugnen war, dann drehten sie den Spieß um und schoben das Verbrechen ihren politischen Gegnern in die Schuhe.
So machen sie es jetzt mit dem Attentat gegen den Polizeikommissar Machts. Nachdem der Täter, verhetzt durch die täglichen Verleumdungen der gleichgeschalteten Saarpresse, die Kugeln gegen Machts abgefeuert hat, und nachdem der Attentäter feststeht, versucht es die gleichgeschaltete Presse, den' Attentäter von sich abzuschütteln. Nunmehr will man systematisch das Attentat auf Machts den Gegnern des Hitler= regimes zur Last legen.
Die„ Deutsche Front" bringt in ihrer Samstag- Ausgabe einen Leitartikel, der von einem angeblichen Engländer geschrieben sein soll, der sich zum Studium der politischen Verhältnisse an der Saar aufgehalten hat. Dieser angebliche Engländer, der seinen Namen schamhaft verschweigt, voraussichtlich weil er im Dienste des Berliner Propagandaministeriums steht, schreibt u. a. folgendes:
„ Daß Baumgärtner mit Plaßpatronen schoß, also gar feine Tötungsabsichten hatte, ist für mich vollständig klar. Und ich muß schon meiner Verwunderung Ausdruck geben, daß man über diese eminent wichtige Frage bis jetzt noch feine Klarheit geschaffen hat. Mir ist nicht bekannt, ob die Waffe Baumgärtners von einem vereidigten Schießsachverständigen untersucht wurde; wenn es aber geschah, bin ich überzeugt, daß der Sachverständige einwandfrei festgestellt haben müßte, daß es sich nur um völlig ungefährliche Platpatronen gehandelt haben kann. Baumgärtner, der meines Wissen ein mehr als anrüchiges Subjekt ist, er war doch früher französischer Spizel, Soldatenrat und ähnliches hat entschieden Pech gehabt. Er ist, wovon ich nicht abzubringen bin, die bezahlte Kreatur irgendwelcher unlauterer Auftraggeber, die alles Interesse daran haben, daß an der Saar Unfriede und Unordnung herrsche." Wer soll nun das Attentat gegen Machts bestellt haben? Der angebliche Engländer schreibt:„ Es waren die Gegner der Rückgliederung, das ist doch klar."
" Ich weiß," so schreibt er weiter,„ Herr Machts hat Freunde, mit denen er öfters zusammenzukommen pflegt, die, wenn es ehrliche Freunde wären, ihm ohne weiteres jagen könnten: Hier sind die Drahtzieher zu suchen. Dir sollte nichts geschehen; wir brauchten ein wenig Theater: donner, um eine unsaubere Komödie aufzuführen. Ver: zeih, wenn Du über den Knall erschracst, aber es mußte so sein!"
Wir vermerfen diese niederträchtigen Verleumdungen der ,, Deutschen Front". Baumgärtner hat sich vermutlich nur des „ Theaterdonners" wegen von Machts niederschießen und sich ein Bein amputieren lassen. Schon wird im Saargebiet erzählt- denn hier ist alles möglich- daß Machts seinem bestellten Attentäter eine Kur an der Riviera versprochen habe und ihn sogar im Auto hinbringen wolle!
ie und Ausländer und haben vielleicht doch die Chance hinter Zuchthausmauern verschwinden lassen. Wenn Sie sind
herauskommen, veregessen Sie nicht, was ich Ihnen in der Löwengrube gesagt habe.
Wenn die Nachricht von meinem Selbstmord kommt, dann Wissen Sie, was sie bedeutet."
Ich habe das Versprechen des Ermordeten erfüllt, und wahrheitsgemäß, auf Ehre und Gewissen, zu Papier gebracht, was mir Dr. Gerlich berichtet hat.
Dr. Gerlich ist am 30. Juni ermordet worden. Ich weiß, daß das in der Zelle 37 geschehen ist. Hitler hat, als er über die Morde vom 30. Juni sprach, feinen Namen genannt, er hat auch mit keinem Wort der furchtbaren Mordtat an Dr. Gerlich Erwähnung getan."
so
Ein Mann der viel wußte und darum für ewig verstummen mußte io berichtet die Frankfurter Zeitung ", ein A.- Truppführer
Unter den Münchener Opfern des 30. Juni befand sich Dr. Friz Gerlich, der seit der Machtergreifung" im März 1933 fich in Haft befand. Auf Grund des Berichtes eines früheren Mitgefangenen veröffentlicht jetzt das ,, Neue Wiener Journal" nähere Einzelheiten über das Martyrium, dem dieser Vorfämpfer des Katholizismus in Bayern seit eineinhalb Jahren ausgesetzt war.
In der Nacht vom 30. Juni 1934 ist in München der Schriftsteller Dr. Friz Gerlich ermordet worden. Dr. Friz Gerlich war das erste Opfer des Umsturzes vom 9. März 1933 in München . Er wurde am Abend des 9. März 1933 verhaftet und in das Polizeigefängnis in der Löwengrube gebracht. Ich wurde wenige Stunden später festgenommen und in die Zelle Nr. 36 im dritten Stock geworfen. Dort traf ich Dr. Gerlich an.
Er war mit Striemen und Blutergüssen übersät und konnte sich vor Schmerzen auf dem ganzen Körper faum aufrechterhalten. Ich verbrachte mit ihm einige Tage in gemeinsamer Haft, dann wurde er von mir getrennt und in die Einzelzelle von Nr. 35 nebenan gesteckt. In dieser dunklen fleinen Zelle blieb er bis zum 28. Juni 1933, kam auf einige Tage in schreckliche Haft nach Stadelheim und wurde dann wieder in seine alte Belle Nr. 35 in die Löwengrube in Mün chen übergeführt.
In der Mordnacht des 30. Juni 1934 wurde er mit anderen Opfern des Terrors in die Zelle Nr. 37, einen Stock höher, geführt und
dort mit einem Gewehrkolben erschlagen.
Als er sterbend am Boden lag, gab ein S.- cann meh= rere Schüsse auf ihn ab... Dr. Gerlichs Gefangenschaft war ein grausames Martyrium. In der Nacht zum 18. Mai 1933 wurde er aus der Zelle geholt, angeblich zum „ Verhör". Es war der erste Mordversuch, der gegen ihn unternommen wurde. Er wurde unmenschlich geschlagen und trug schwere Verlegungen davon.
Dr. Gerlich war viele Jahre lang, bis 1928, Chefredakteur der Münchener Neuesten Nachrichten ". dann Herausgeber der katholischen Wochenschrift„ Der gerade Weg". In dieser Zeitschrift bekämpfte er Hitler und seine Bewegung sehr scharf und warnte unaufhörlich davor, Hitler Glauben zu schenken; denn er kannte ihn, die Entstehung feiner Bewegung und seine intime Anhängerschaft ganz
genau. Gerlich war außerdem in den Besitz von Dokumen : ten gelangt, die Hitler , Göring und Röhm schwer be: lasteten, und hatte diese Dokumente zum Teil im„ Geraden Weg" veröffentlicht.
Ich verbrachte, wie bereits erwähnt, die ersten Tage im Gefängnis gemeinsam mit Dr. Gerlich, vom 10. bis zum 17. März 1933. Ich hatte Gelegenheit, ihn nach der Schref= fensnacht des 16. Mai zu sehen und zu sprechen. Ich sah und sprach ihn zum letztenmal während eines Spazierganges im Zuchthaus in Stadelheim am 6. August 1933. Ich fannte Dr. Gerlich von früher her, und er brachte mir ein freundschaftliches Vertrauen entgegen, das auf dem gemeinsamen politischen Kampf und den Erlebnissen im Gefängnis begründet war.
Am 12. März 1933 sagte er mir, getreu meinen täglichen Eintragungen:
" Ich weiß, man wird mich ermorden.
Ich weiß, daß Hitler erklärt hat- Information durch Dr. Georg Bell ( der damals noch Hitlers Vertrauen hatte, am 5. April 1933 aber auf Hitlers Befehl in Durchholzen bei Kufstein , auf österreichischem Boden, von einem SA. - Kommando erschossen wurde. Anmerkung des Autors.), ich würde zu denjenigen zählen, die, wenn er zur Macht fommt, aufgehängt werden. Geben Sie mir das feierliche Versprechen, falls ich hier den Tod finde und falls Sie lebend aus dieser Hölle kommen, die Deffentlichkeit über folgendes
aufzuklären:
„ Ich weiß durch Dr. Georg Bell , Nachricht vom 5. März 1933, daß Goebbels den Reichstagsbrand inszeniert hat und daß Göring die Jdeen verwirklicht hat."
Dr. Gerlich sagte weiter:
„ Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, in der Oeffentlichkeit au erklären, daß ich, wie immer die Nachricht von meinem Tode lauten möge, als überzeugter Katholik den Selbstmord verabscheue und niemals Selbstmord begehen werde."
Am 6. August 1933 als ich Dr. Gerlich zum letztenmal fah es wai bei einem Spaziergang auf dem Gefängnishof zu Stadelheim -, fonnte er mir folgendes zuflüstern: ,, Wir kommen nicht mehr lebend aus diesen Mauern. Man wil uns einen Hochverratsprozeß machen und uns
Bonn , 11. August. Vor dem Bonner Schöffengericht wurde, wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverlegung angeklagt. Er hatte einen geistig beschränkten Mann, der sich einer Zechprellerei schuldig gemacht haben soll, festgenommen und geohrfeigt und dem am Boden Liegenden Fußtritte versetzt. Ein Polizeibeamter mußte einschreiten, um den Mißhandelten vor weiteren Tätlichkeiten zu schüßen. Der An= geklagte gab seine Verfehlungen im wesentlichen zu, bestritt jedoch, den am Boden Liegenden getreten zu haben. Er wurde über den Antrag des Vertreters der Anklage hinaus zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde unter anderem gesagt, der An= geklagte gehöre nicht zu den Reuten, die die Bewegung vorwärts treiben, sondern zu denen, die ihr ein Hemmschuh sind und sich Rechte anmaßen, die ihnen nicht zustehen. Er habe das braune Ehrenkleid geschändet. Wer die Gesetze nicht achtet, der müsse aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen werden.
Vergessen hat der verkündende Richter nur eins: daß der SA , Truppführer seine Strafe nie abzubüßen braucht. Wenn er nicht ohnehin unter die Hitler - Amnestie fällt, die allen die Strafe erläßt, die sich im Uebereifer" im D'enste des Nationalsozialismus hinreißen" ließen....
Alle...
Die politischen Gefangenen werden gequält
Prag , 10. Aug.( Inpreß): Die Frau des ermordeten Erich Mühsam , Kreszentia Mühsam , veröffentlicht im Prager Aufruf" einen Artikel unter der Ueberschrift:„ Erich Mühsams Vermächtnis: Rettet die Opfer des Faschismus!" Sie teilt eine Aeußerung Mühsams mit, die er in der qualvollsten Zeit des Brandenburger Konzentrationslagers bei einem Besuche ihr zuflüsterte:" Du mußt versuchen, das Ausland aufzurütteln: nicht nur ich, sondern alle werden gequält. Helfen kann nur eine gewaltige, unablässige Protestaktion aller jener, die noch menschliches Empfinden besitzen, helfen kann nur eine praktische und opferwillige Solidarität. Alle, die wir als Führer und Verführer abgestempelt wurden, sind Geiseln in den Händen der Hitlerbanditen. Im Falle eines Krieges oder bei anderen Krisen des faschistischen Regimes werden wir alle an die Wand gestellt, um jene ahzuschrecken, die sich gegen Krieg und Faschismus erheben."