Was bleibt dann? 39 undeoMoVolksgericht"
Die Meinung eines klugen Franzosen
( Von unserem Korrespondenten.)
Paris , 10. August 1934. Ueber Deutschlands Zukunft" macht Wladimir d'Or messon im„ Figaro" recht bemerkenswerte Ausführungen. Er meint, man frage sich überall, sogar in Deutschland , in welchen Formen sich Deutschland weiter entwickeln werde. Denn die Hitlerdiktatur könne noch lange dauern. Hitler sei noch jung und könne jahrelang am Ruder bleiben. Aber einmal werde er, früher oder später, auf natürlichem oder anderem Wege von der Bildfläche verschwinden. Was werde dann aus Deutschland werden? Zweierlei sei sicher: erstens, daß das Hitlerregime gar kein Regime sei, sondern ein einmaliges Abenteuer, zweitens gäbe es feine verfassungsmäßigen Einrichtungen mehr in Deutschland .
Ein solches and müsse notwendigerweise ohne festen Halt umhertreiben. Mussolini habe flugerweise nicht an der italienischen Monarchie gerüttet. Dadurch sei dem Staat ein Rückhalt und eine gewisse Beständigkeit gegeben. In Deutschland fehle dieser Rückhalt ganz. Es gäbe keine Verfassung, fein Parlament, keine Barteien mehr keine Dynastie. Die nationalsozialistische Dif= tatur sei eine Einöde. Eine Stunde müsse fommen, wo sich daraus tragische Umstände ergeben würden. Was dann?
Eine neue Diktatur mit einem neuen Mann? Eine mögliche Lösung. Sie würde nur von stundenlanger Dauer sein. In jedem Falle würde sie nur die Schwierigkeiten bestehen lassen. Sie wäre keine Lösung. Rückkehr zum demokratisch- parlamentarischen System? Eine Möglichkeit, die d'Ormesson ausgeschlossen erscheint. Deutschland werde seine lebhafte Vorliebe für Sozialisierung beibehalten, werde vielleicht sozialistisch sein. Es sei und werde das Gegenteil einer Demokratie sein. Die Wei marer Republik habe im Volke keine Wurzeln geschlagen. Außerdem habe sie zu viel Gegner gehabt; den verlorenen Krieg, die aufreizenden Auseinandersetzungen mit dem Ausland, die Hypothef des Versailler Vertrages, die finanziellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten usw.
Der Kommunismus? Kluge Leute seien überzeugt, daß Deutschland sicherlich in den Kommunismus hineingleiten werde, und daß Hitler der Quartiermacher für diese Form der Revolution sei.
„ Ich persönlich," sagt der berühmte französische Journalist, " glaube es nicht." Ich glaube an eine bis aufs äußerste durchgeführte planmäßige Sozia= lisierung( Planwirtschaft! die Redaktion). Aber ich glaube nicht an die Möglichkeit eines fom= munistischen Regimes. Der Deutsche liebt Barrikaden nicht und hat keinen Sinn dafür. Er ist von Natur firchlich gesinnt.
Was bleibt dann? Die Monarchie? Mir erscheint es völlig klar, völlig sicher, daß Deutschland eines Tages wieder kirchlich sein wird. Aber wann? Keiner weiß es. Augenblicklich ist die Lage zu fieberhaft aufgeregt. Die Massen halten noch zu hartnäckig an ihren Hitler- Illusionen fest, als daß eine Wiederherstellung der Monarchie möglich ist. Aber die Zeit arbeitet für sie. Je nachdem, wie die Enttäuschungen sich vermehren werden, wird die monarchistische Karte an Wert gewinnen und als die letzte Rettung für Deutschland erscheinen."
Die einfache Rückkehr der Hohenzollern an der Spise eines Einheitsreiches wäre eine unerwünschte Lösung, meint d'Ormesson weiter. Sie würde auch scheitern an allerlei örtlichen Widerständen. Wenn Deutschland wieder Monarchie würde, würden nämlich auch die ehemaligen Fürstenfamilien ihren Thron wieder besteigen. Diese Lösung sei vom europäischen Standpunkt aus als das kleinere Uebel anzusehen.
Eines, so schließt der Verfasser, ist sicher. Die demo= fratische Karte, die Europa um seiner Ruhe willen lange Zeit in Deutschland gespielt habe, ist verloren. Die schlimmste dieser Karten liege jetzt auf dem Tisch: die Demagogie! Aber andere Karten könnten noch gespielt werden. Rühren wir nicht daran. Aber wenn die Deutschen ste selbst spielen wollen, dann werden wir wohl im gegebenen Augenblick jeben, welche Haltung man einnehmen muß...
Görings neueste Polizei
Jeder läßt jeden andern überwachen
Die„ Deutsche Revolution" von Dr. Otto Strasser Tchreibt:
Nichts zeigt stärker die innere Unsicherheit des HitlerSystems als die gegenseitige Ueberwachung der verschiede nen Aemter, ja sogar der verschiedenen Ministerien unter sich. War die Geheime Staatspolizei zu= erst das Werkzeug Görings, das ihm völlig zur Verfügung stand und letzten Endes nur unter seinem Kommando ar= beitete so erfuhr dieser Zustand eine wesentliche Aenderung, als Himmler die Führung übernahm. Die Ge= it apo entglitt zwar nicht völlig den Händen Görings, istanzierte sich jedoch vom prenischen Minister präsidenten und bereitete sich auf die Verweich
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schungsamt des Reichsluftfahrtministers. Da dieles Forschungsamt überall im Reiche seine Zweig= stellen hat, ist Göring völlig über die Lage im Reich unterrichtet.
Wie weit die Arbeit dieser„ privaten Gestapo " Göring geht, die übrigens unter dem Kommando des Kapitäns Schimpf steht beweist die Tatsache, daß Göring durch diesen Geheimapparat die Gest a po und Herrn Himmler selbst überwachen läßt.
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Bei der Betrachtung der Zusammensetzung des neuen Volksgerichtshofes fällt es auf, daß eine große Anzahl von aktiven Fliegeroffizieren in diesem Gerichtshof fizzen. Es gehören u. a. die Fliegerkommandeure Wimmer sowie der Flugleiter Hartmann in Dessau dazu.
Die Menschenrechte in den Staub getreten
Die nachstehend genannten Komitees und Vereinigungen übergeben der Oeffentlichkeit eine Erklärung zu der Einsetzung des Volksgerichtshofes":
Comite de Vigilance des Intellectuels antifascistes: Pierre Gerome, Generalsekretär, Langevin, Professor an der Universität Paris , Rivet, Direktor des Staatlichen Mufeums.
Juristische Kommission für den Thälmannprozeß: C. Campinchi, Präsident, Delephine, Nogueres, Alexandre Zevaes , Willard.
Internationales Befreiungskomitee: Die Präsidenten: Andre Gide , Andre Malraux ; das Sekretariat: Germain Gautier, Andre Seigneur.
Internationale Juristische Vereinigung: Vienny, Rechts
anwalt.
Die Erklärung lautet:
„ Die Einsetzung des„ Voltsgerichtshofes" hat große Empörung in der gesamten kulturellen Welt hervor= gerufen. Auf Anweisung des Propagandaministeriums veröffentlichte der Theoretiker der faschistischen Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Grimm, am 28. Juni 1934 einen großen Beruhigungsartifel in der Berliner Börsen- Zeitung". Grimm versucht, den Ausnahmegerichtshof als reguläres, harmloses Gericht erster Instanz darzustellen. Gleichzeitig beleidigt er in gröbster Weise tausende französische Intellektuelle, Juristen und gerecht denkende Menschen, die sich für die wehrlosen Opfer des faschistischen Terrors einsetzen. Die Unterzeich neten stellen dazu fest:
1. Der Boltsgerichtshof ist ein faschistisches Bürgerkriegs: gericht. Unter Ausschaltung der bestehenden Gerichtsbar feit können Offiziere des Reichsheeres, der SS. und SA. ohne Voruntersuchung, ohne Saftprüfung, unter Aus schaltung jeglicher Berteidiguna die grausamsten Urteile gegen alle Richtfaschisten fällen. Es gibt teine Rechtsmittel: möglichkeiten( vergl. Art. 3§§ 1, 2, 3, 5; Art. 4§§ 3, 4; Art. 5 des Gesezes). Im Namen aller rechtlich denkenden Menschen fordern wir die Beseitigung dieses Sonder: gerichts!
2. Der frühere Reichspräsidentschaftskandidat Ernst Thäl mann ist seit 18 Monaten eingeferfert, ohne Verteidiger, ohne Anklageschrift, ohne juristische Hilfsmittel, ohne Information über die erfolgten Gesetzesänderungen. Entgegen den Forderungen der ganzen zivilisierten Welt hat die Regierung bisher die freie Wahl freter Berteidiger, die Zulassung namhafter ausländischer Juristen abgelehnt, die Zusicherung voller Deffentlichkeit der Verhandlung verweigert, Sicherung von Freiheit, Leben und Eigentum etwaiger Entlastungszeugen nicht garantiert. Da die deutsche Regierung nach 18 Monaten nicht imstande war, eine vor der Welt motivierte Anklage gegen Thälmann zu erheben, fordern wir seine fofortige Freilassung.
Die Weltöffentlichkeit läßt sich durch irreführende Zeitungsartikel nicht beruhigen. Die Morde an Scheer, Scheringer, Mübsam und vielen anderen Antifaschisten, die Ereignisse des 30. Juni mit den Feststellungen des Reichspräsidenten Hitler über die Päderasten und Geldverprasser, die Festhaltung von Geiseln wie Frau Beim= ler, Frau Steinfurth und anderen unschuldigen Frauen das alles ruft uns zu größter Wach amkeit, zur entschlossensten Verteidigung der in den Staub getretenen Menschenrechte."
Die Unterzeichner diefer Erklärung gehören zu den her: vorragendsten Vertretern der französischen Wissenschaft, Lites ratur und Justiz.
11chung vor. Diefes Aufgeben in ein Reichspolizei- Christiansen, Geinig, wenninger, Stump Deutsche Juden"
ministerium ist zwar noch aufgeschoben worden- tro B- dem aber sind die Kräfte in der Gestapo, die von der einseitigen Bindung an Preußen weg reben, sehr start und werden beson= ders durch Himmler unterstützt.
Göring hat die Lage schon seit langem erkannt und sich deshalb einen neuen Ueberwachungsapparat, der über das ganze Reich ausgedehnt ist, geschaffen. Diese private Gestapo" des Ministerpräsidenten ist völlig getarnt und arbeitet als besondere Abteilung im Fors
Diese offiziellen Vertreter des Reichsluft= fahrtministeriums sind nichts anderes als Beauftragte der neuen Göringschen Geheimpolizei. Schon haben sich Reibungen zwischen Gestapo und Göringscher Geheimpolizei ergeben da jedoch Göring mit brutaler Gewalt seinen Standpunkt vertritt und seine Leute deckt- weicht Himmler jeder ernst= haften Entscheidung aus!
Ein Tag pfälzischer Sondergerichte
Diese Menschen sollen am 19. August ,, frei entscheiden"
Frankenthal, 10. Aug. Unter dem Vorsiz von Landgerichtsdirektor Dr. Krebbiel war am Mittwoch das Sondergericht für die Pfalz zu einer Sibung zusammengetreten. Zur Verhandlung standen sieben Fälle von Verbreitung unwahrer Behauptungen tatsächlicher Art.
Unter dem Einfluß des Alkohols
Im ersten Falle hatte sich der 36jährige Georg Hammersdorf aus Ludwigshafen zu verantworten, der am 8. Juli in einer Wirtschaft in Mundenheim„ beleidigende Aeußerungen über den Reichskanzler" gebraucht hatte. In der Verhandlung erklärte er, er sei derart betrunken gewesen, daß er sich an nichts mehr erinnern fönne. Durch die Zeugenaussagen wurde er jedoch überführt und entsprechend dem Antrag des Staatsanwalts zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Bier Wochen Untersuchungsbast wurden in Abzug gebracht.
Die Regierung schwer beleidigt
Der zweite Fall betraf die Anklage gegen den 47jährigen Wilhelm Eberle aus Bad Dürkheim, der am 6. Juli in einer Wirtschaft in Bad Dürkheim„ ich were be= leidigende Aeußerungen über die Reichs= regierung" gemacht hatte. Auch dieser Angeflagte will vollständig betrunken gewesen sein und nicht mehr wissen, mas er gesagt hatte. Der Staatsanwalt beantragte 6 Mvnate Gefängnis, auf die auch das Gericht erkannte. Ein Monat Untersuchungshaft wird angerechnet. Unwahre Behauptung über die Währung
Der 69jährige Adolf Reinach aus Deidesheim war angeklagt. Anfang Juni in Köniasbach einem Winzer gegenüber geänkert zu haben, die Mark jei nur noch fünf Pfennig wert. Der Angeklagte bestritt, dies gesaat zu haben wurde aber durch die Zeugenaussagen überführt und an Stelle einer verwirkten. Gefängnisstrafe von 1 Monat zu 200 Mart Geldstrafe verurteilt. Reichsfangler und A. beleidiat
In einer Wirtschaft in Speyer soll der 55jährige Michael Bögler aus Ludwigshafen geäußert haben, die SA . babe alles gebraucht, Zuchthäusler, Separatisten und Verbrecher, sonst wäre Hitler nicht dort, wo er heute ist. Der Angeklagte leugnete, diese Aeußerung getan zu haben, wurde aber überführt und zu 2 Monaten
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Gefängnis verurteilt; der Staatsanwalt hatte 10 Wochen Gefängnis beantragt. 3 Wochen der erlittenen Untersuchungshaft werden angerechnet.
Beleidigende Aeußerungen über die Regierung gebraucht
Der 46jährige Karl Simon aus Odernheim hatte in einer Wirtschaft in Odernheim die Behauptung aufgestellt, die jeßige Regierung mache es genau so wie die früheren. Sie mache sich die Taschen voll und dann gebe sie ab. Der Angeflagte will sich wegen seiner damaligen Trunkenheit an nichts mehr erinnern können. Er wurde jedoch überführt und entsprechend dem Antrag des Staatsanwalts zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.
Heimweh
In einem Brief, den er aus dem Arbeitsdienstlager Lahr in Baden seiner Mutter schrieb, behauptete der 20jährige Georg Rahm aus Kaiserslautern, im Arbeitsdienstlager würde man wie Sklaven behandelt; auch stellte er noch andere ungeheuerliche Behauptungen über das Arbeitsdienstlager auf. In der Verhandlung gab der Angeflagte an, er babe den Brief nur geschrieben, damit seine Eltern alles aufbieten würden, um ihn wieder nach Kaiserslautern zu holen. An den Behauptungen sei fein wahres Wort. Das Urteil lautete, wie beantragt, auf 10 Wochen Gefängnis abzüglich 2 Wochen Untersuchungshaft.
Der gestörte Heimaturlaub
In seinem Heimatort Erfenbach, wo er seinen Urlaub verbringen wollte, hatte der 40jährige in München wohn haite Dr. Jakob Wenges am 15. Juli in einer Wirtschaft behauptet, die Darstellungen des Führers und des Reichsministers Dr. Goebbels über die Vorgänge vom 30. Junt seten nicht richtig. Hitler babe die SA, fallen Tassen und schmuse nunmehr der Reichswehr und den Jun fern. Der Angeklagte stellte in der Verhandlung auf, er habe an jenem Tag in der Wirtschaft den schweren Pfälzer Wein getrunken und anscheinend in der einstimmung manches gefcat, was nicht seiner Gesinnung entspreche und an das er sich nicht mehr genau erinnern fönne. Der Staatsanwalt beantragte 2 Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf 6 Wochen Gefängnis, abzüglich 3 Wochen Untersuchungshaft. Die Sigung des Sondergerichts war damit beendet.
Gerichtsentscheidung
Der Kulturbund deutscher Juden hatte seine Eintragung zum Vereinsregister angemeldet. Das Registergericht Charlottenburg hatte die Eintragung abgelehnt. Auf die Beschwerde des Kulturbundes hat die 3. Zivilkammer des Landgerichts Berlin, wie die E. V. Zeitung" mitteilt, die Entscheidung des Amtsgerichts aufgehoben und das Amtsgericht angewiesen, von seinen Bedenken gegen die Eintragung abzusehen In der Begründung heißt es u. a.: " Durch die angefochtene Verfügung ist vom Registergericht der angemeldete Name des Vereins beanstandet, da der Namensbestandteil Deutsche Juden" irreführend und daher nicht eintragungsfähig sei, und zwar mit der weiteren Begründung, es gäbe nur Juden schlechthin, aber weder deutsche Juden, noch französische Juden, noch polnische Juden. Die Beschwerde ist zulässig, sie ist auch begründet. Die Aufnahme des Wortes„ Deutsch" darf zu Beanstandungen keinen Anlaß geben, zu welchem Zwecke hier das Wort„ Deutsch" in den Vereinsnamen„ Stulturbund Deutscher Juden" aufgenommen ist, kann vorläufig dahingestellt bleiben, da jedenfalls die Wortzusammenstellung allein " Deutsche Juden" weder irreführend noch sonstwie unzu lässig erscheint. Die Rassenzugehörigkeit der Vereinsmit glieder wird durch diesen Namen offen zugestanden. Es ist nicht einzusehen, aus welchem Grunde sich nicht Juden deutscher Staatsangehörigkeit oder deutscher Sprache zu einer Vereinigung„ Deutscher Juden" zusammenschließen können zumal wenn die Zwecke und Ziele des Vereins feinesfat politisch erscheinen. Der Ansicht des Registergerichts, daß es feine deutschen genau so wenig wie es polnische oder französische Juden gebe, kann nicht beigetreten werden. Des auch jetzt noch nach der Staatsumwälzung übliche Sprach gebrauch besagt vielmehr das Gegenteil, Es ist nicht anzus nehmen, daß der Verkehr an dem gewählten Namen Anstoß nehmen, geschweige denn in der Namenszusammen= stellung Deutsche Juden" eine Irreführung erblicken wird, zumal auch von der Polizeibehörde der frühere Einspruch fallen gelassen ist."
Die Eier
Nach einer Mitteilung des Preffedezernenten beim Pand gericht Lüneburg hat eine Revision bei der Lüneburger Eiervermittlungsstelle ergeben, daß etwa 11 000 Gier aus dem Lager der Vermittlungsstelle verschwunden sind. Der Verdacht der Untreue richtet sich gegen einige Angestellte und Arbeiter der Vermittlungsstelle.
Frankfurt, 10. Auguſt( Inpreß). Im Frankfurter Bolte blatt", Nr. 208, finden wir folgende Anzeige:" Wer findet Blindgänger? Frankfurter Jungens und Mädels, die dem Reichsluftschuß helfen wollen, Blindgänger, d. h. nicht ex= plodierte Bomben, zu suchen, kommen am Mittwoch, dem 1. August, nachmittags 3.80 Uhr, auf den Börsenplatz. Dort hören Jungens und Mädels alles, was sie wissen müssen, um einen schönen Preis zu gewinnen."
Nazi- Flüchtlinge in Jugoslawien
Belgrad, 10. August. Oesterreichische Flüchtlinge treffen noch dauernd in Südslawien ein. Gestern haben 22 Nationalsozialisten die Grenze überschritten,