machte Vertrauen auf eine neue und weisere Staatskunft. Zerstört die Hoffnung auf gemeinsamen wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas . Die Jugend zum guten Teil de moralisiert, verzweifelt, bereit, sich Abenteurern anzuver­trauen. Karl May gegen Karl Marx . Geschichte: ein Indianer- und Abenteuererroman. Krieg der Menschlich keit, nicht vier, nicht dreißig, hundert- und tausend­jähriger Krieg! Nieder mit den Saboteuren", den " Defaitisten" im Innern. Es lebe unsere glorreiche Armee! Kugeln hier, Kugeln dort, schon schwirrt eine über die Grenze. Wird sie allein bleiben? Seht euch vor in euren Klubfesseln, ihr Diplomaten. Der Hitler hat keine Kriegs­erklärung erst erlassen gegen die eigenen Volksgenossen, er wird mit euch nicht anders verfahren. Eines Morgens beim Erwachen werdet ihr wissen, daß Krieg ist.

Es ist Krieg, weil nie Friede war, recht gesehen. Weil die Kunst aller Politik, auch der friedlichen", bisher in Angriff und Verteidigung bestand, im Nehmen dessen, was man nehmen konnte und Festhalten dessen, was man besaß. Mochte der Nachbar leiden, untergehn, wenn das eigene Haus nur gedieh. Alle Verträge mehr oder weniger erpreßt, erfeilscht, Gebiete okkupiert, früher auch wohl erheiratet, vertauscht. Geographische, nationale und wirt­schaftliche Zusammenhänge zerstört wenn die Vernunft

Japan lenkt ein

Man glaubt Einigung in letzter Stunde

Tokio , 23. Aug.( Europapreß.) Ueber die Vertaufsverhand­lungen für die Ostchinesische Bahn veröffentlicht das Außen­ministerium eine längere Darstellung, in der einleitend aus­geführt wird, daß diese Verhandlungen zwischen Rußland und Mandschufuo stattgefunden hätten, und daß Japan lediglich die Rolle des ehrlichen Matters" gespielt habe. Die Erflärung gibt zu, daß Sowjetrußland seine ursprüng­liche Forderung von 625 Millionen Yen sehr wesentlich er­mäßigt habe, sieht das aber als Beweis dafür an, daß diese Forderung übermäßig hoch gewesen sei. Die letzte rufftsche Forderung belief sich auf nur noch 160 Millionen Yen, wozu noch 80 Millionen Den für den Pensionsfonds der rufftschen Bahnangestellten kommen. Japan dagegen bietet 120 Mil­lionen Yen zuzüglich der 30 Millionen Yen für den Pen­sionsfonds, so daß, wie in der Erklärung gleichfalls betont wird, der Unterschied nicht sehr groß ist und

eine Einigung möglich sein müßte.

Die japanische Regierung müsse, so wird in der Ent schließung weiter betont, die russischen Anschuldigungen, daß mit en Verhaftungen sowjetrussischer Bahnangestellter ein

es ist weniger das Wahlterror wird zugegeben

fich trotzdem einigermaßen durchsetzte, die Staatenkarte des heutigen Europa ein vergleichsweise organisches Bild gibt als etwa im 17. Jahrhundert es ist weniger das Berdienst eurer Vorgänger und eures, als von Mächten, die stärker waren als ihr, großer Volksbewegungen, denen ihr entsprechen mußtet. Von den Friedensverträgen von 1919 aber hat man mit Recht gesagt, daß sie zum Teil die Balkanisierung Europas bedeuteten.

Wie der Anfang, so der Ausgang. Beklagt euch nicht, daß balkanische Methoden" überhandnehmen, Europa von Komitadschis gemeuchelt wird. Eure Unfähigkeit und Unenergie sind nur zu einladend. Wir aber sagen: in­meg mit euch, wenn ihr nichts Besseres könnt, als eure Feuersprigen hin und her fahren, währendes drüben brennt." Alle von euch wissen, wer Hitler und seine Spießgesellen sind, wie das deutsche Volk abermals belogen wird, um des aller Wahrscheinlichkeit zum Trog wieder einmal erhofften Endsieges" willen, eines Sieges, der kein besseres System bringen wird als eures von 1919, vielmehr nur neue namenlose Opfer kosten. Alle fühlen die Gefahr der

Explosion und keiner wagt es offiziell auszusprechert, daß

in eurer Mitte, als euresgleichen, ein.. emporgekommen durch Verhegung und Gewalt, ein großes Volk zu Verbrechern und Verrückten macht. Innerdeutsche Angelegenheiten? Möglichkeit von Re preffalien gegen eure Landsleute in Deutschland ? Können bas Gründe sein, wo es um das Intereffe aller geht? Guer Wesen ist Berlogenheit und ihr geratet in Gefahr, der­einst als Begünstiger jener Volksverbrecher in einer euro­ päischen Volksbewegung mit jenen vor Gericht gestellt zu werden.

Gewiß hätte es Hitler in der Hand, gegenüber einer

Drud ausgeübt werden solle, energisch zurückweisen; sie habe aber audererseits den Eindruck, daß Rußland die Verhand­lungen in der Hoffnung auf den Ausbruch einer Krise in wan hinausgezögert habe. Die Erflärung schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß es auch jetzt noch zu einer Einigung zwischen Sowjetrußland und Wandschufuo fom­men werde, womit die Ursache der Reibungen zwischen Sow­jetrußland, Japan und Mandschufuo beseitigt würde. Die Regierung von Mandschukuo,

die bisher über den Zusammenbruch der Verhandlungen über den Verfauf der Chinesischen Ostbahn Stillschweigen beobachtet hatic, gibt nunmehr ebenfalls eine Erklärung becaus, in der die von Japan gemachten Angaben einschließ­lich der von beiden Seiten geforderten bzw. gebotenen Preise japanischen kommunique findet sich jedoch in der Erklärung in vollem Umfang bestätigt werden. Im Gegensatz zu dem

der Regierung von Mandschufuo teine Andeutung darüber, daß die entstandeen Schwierigkeiten noch beige legt werden können.

Allgemeine Schwörerei

Dortmund , 23. Aug. Die Westfälische Landes- Zeitung" ,, Adolf Hitler treu und gehorsam" macht zu den Ergebnissen der Wahl" die folgenden Bemer­fungen: Wie faum eine andere Wahl, hat diese die Mög­lichkeit geboten, ein sal die Gegner des Führers ausfindig zu machen... Hier( im Christinenstift am Südrandweg 6) sind doch tatsächlich nur 128 Ja- Stimmen, dagegen 52 Nein­und 11 ungültige Stimmen( mithin 63 Nein- Stimmen) ge= zählt worden, das sind also über 50 Prozent, die sich als Feinde Adolf Hitlers bekennen." Dieser Mitteilung, die un­verhüllt den Zweck der öffentlichen Denunziation hat, folgt ein Eingeständnis über die Vorbereitungen der Wahl": ... Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß hier erst nach einer fräftigen Bearbeitung der Gemüter zur Wahl­urne geschritten worden ist". Dieser kräftigen Bearbeitung" wird jetzt, nach Bekanntwerden des Resultats, ganz ohne Zweifel eine noch kräftigere folgen.

Berlin , 23. Aug. In Verfolg des Gefezes über das Staats cberhaupt des Deutschen Reiches und der Volksabstimmung vom 19. August hat die Reichsregierung das folgende Geses Ueber die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehrmacht" beschlossen, das in Nr. 98 des Reichsgesetzblat­tes Teil 1 veröffentlicht ist.

Hakenkreuzflugzeug

über der Schweiz

,, Alles stimmt mit Ja"

Von der Schweizer Grenze wird berichtet, daß am Sonntag

über dem an der deutschen Grenze liegenden schweizerischen Dorf Thayngen ein deutsches Propagandaflugzeug eine ganze Menge kleiner gelber Flugzettel abwarf, auf denen rot aufgedruckt war: Alles stimmt mit Ja!" Das Flugzeug trug die deutschen Hoheitszeichen. Von den Flugzetteln hat die Schuljugend einige Hundert gesammelt und der Grenz stelle abgeliefert.

europäischen Aechtung sich erst recht als den Unschuldigen, Angriff" über Göring Angegriffenen aufzuspielen und dem Volk vorzuspielen, es, nicht er, sei gemeint. Gewiß könnte auch dann eine Explosion die Folge sein, aber sie würde minder Schaden stiften, als die nun planmäßig vorbereitete. Allerdings - ihr müßtet selber ehrlich sein. Anders als er, erfüllt Don wahrem Willen zur Gen offenschaftlichkeit, sachlichem Aufbau des Völkerdaseins auf Grund seiner natürlichen Begebenheiten. Ihr müßt eure sämtlichen ,, Die Zeit der Katholiken vorbei" historischen Rechtstitel zu verbrennen bereit sein, wenn Vernunft und wahres Recht eine andere Gruppierung der Völkerwelt verlangen, als sie zum Teil heute ist, andere Grenzen, Zusammenschlüsse, einen andern, organisch auf­gebauten Bölkerbund.

Berlin , 23. Aug.( Inpreß): In dem Artikel des Angriff", der sich mit der Frage beschäftigt, welche Gründe die Nein­Sager bestimmt haben tönnen, Hitler abzulehnen, befindet sich die folgende Anspielung auf Göring : Ein anderer ficht, wie ein Amtsleiter der NSDAP , versagt, einen über den Durst trinkt oder lametta eitel/ einher= stolaiert."

Trier , 28. Aug.( Inpreß): Das Nationalblatt" in Trfer richtet an die Katholiken folgende Warnung und Drohung: Man muß wissen, daß diese politisie­rende Geistlichkeit, die in der Nachkriegszeit das Beten ver­lernt hatte und deren Tätigkeit und Lebensaufgabe nur noch

im widerlichsten Stampf gegen die Bewegung des Führers bestanden hatte, das Werk des Führers seit Jahr und Tag sabotiert hat, daß sie sich sogar nicht gescheut hat, offen gegen die Wahl des Führers Stellung zu nehmen, man muß das verwerfliche Treiben dieser Clique miterlebt haben, um das Ergebnis der Westmarf am gestrigen Tage verhältnismäßig richtig bewerten zu können. Einmal muß es offen ausge­sprochen werden: Das Treiben gewisser Kreise, die Zeit des Zentrums nicht vergessen fönt= nen noch wollen, muß einmal ein Ende haben."

Denkt ihr so welt? Rönnt ihr so weit denken? Neu­aufbau der Menschheit, nicht zugunsten einer Rasse, Nation, Klasse sondern als in allen Rassen, Nationen, Klassen zusammenarbeitender Genossenschaft. Nicht ein Vier- und Fünfjahresplan, vielmehr Arbeit für wahrhaft unbegrenzte Zukünfte, eines neuen geschichtlichen Da seins, eines neuen Geschichtstags? Ich fürchte: nein. Thr merdet fortfahren mit euren Halbheiten und eines Tages, wenn ihr wohl oder übel handeln müßt, eure Feuersprizen unbrauchbar finden. Der Ober..... wird trotzdem nicht ,, Notstand" triumphieren, aber der Fluch von Millionen Müttern mirb euch ins Grab folgen. Wollt ihr das? Jch sprach offen. Mögen die Völker zusehen, ob sie euch so lange bulden!

Polizelbefugnisse"

Was die Hitlerjugend sich herausnimmt

m.

Weimar . Die Gebietspressestelle der 3. Thüringens gibt jezt eine Anordnung des Landesbeauftragten des Reichs­jugendführers Günther Blum bekannt, in der es u. d. heißt:

Trok mehrfacher mündlicher und schriftlicher Hinweise werde immer wieder gemeldet, baß einzelne Dienststellen der Hitlerjugend und des Jungvolte sich Polizeibefitg= niffe anmaßten und selbständige Handlungen begingen, die Sache der Behörden oder Polizeiorgane seien. In ein­zelnen Fällen seien Polizeifräften, die sich berechtigterweise Hiergegen wandten und solche Handlungen zu verhindern suchten, Antworten gegeben worden, die darauf schließen Iteßen, daß die Haltung, die gegenüber dem Staate und feinen Organen einzunehmen sei, noch nicht allen Führern flargeworden sei.

Dies veranlasse den Landesbeauftragten mit aller chärfe, folgendes festzustellen: Wie die gesamte national­

fozialistische Bewegung, so stehe die 53. auf dem Stand

punkt des Führerprinzips. Wer in der Partei oder im Staate irgendeine verantwortliche Stellung einnehme, stehe an die­fer Stelle aleichiam als Beauftragter bes Führer selbst. Wer ihm nicht die Achtung und den Gehorsam solle, die er frait feiner Stellung zu beanspruchen habe, verweigere bei­bes damit auch gleichsam dent Führer. Führer, bie tro biefes Hinweises in Zukunft wieder gegen diese Grundsähe verstießen, hätten zu gewärtigen, daß sie wegen Difsiplinlosigkeit ihres Amtes enthoben oder, in schwe­ren Fällen, aus der 3. aus gefchloffen würden, wenn Fälle einträten, wo der Führer glaube, irgendetwas bean= ftauben an n.üfen, fo solle er es an feine vornesette Dienst­steffe melden. die dann die Beschwerde an die zuständige Stelle weiterleiten werbe Staatsjugend sein, beiße in erster Linie die Gejeze und Formen des Staates achten und anerkennen

Berlin , 22. Aug.( Inpreß): Zu den 48 deutschen Städten, in denen der Notstand erklärt worden ist, sind weitere drei Großstädte hinzugekommen: Bochum , Gelsenkirchen und Dortmund .

Ley für 30 Pfennige

Und Lohnkürzungen

Man schreibt uns aus Hannover : Dr. Lev ist vor wenigen Wochen in den Gontiwerfen gewesen. Zur Erin­nerung an diesen Besuch haben die Werke ein Dreifarben­bild herstellen lassen, das Dr. Ley darstellt, wie er einem Arbeiter die Hand drückt. Es war Pflicht jedes Arbeiters, ein solches Bild zum Preise von 30 Pfennig abzunehmen. In den Contiwerfen, wo 9000 Arbeiter beschäftigt sind, sind folgt. Wie von ganz zuverlässigen Beurtellern der Verhält­in den letzten Wochen starke Kürzungen der Akkordsätze er­nisse uns berichtet wurde, sind Akkordkürzungen für ein­zelne Arbeiterkategorien in Höhe von 10-17 Mark wöchent­lich erfolgt. Als einzelne Arbeiter mit einer selage drohten, wurde der zu unrecht einbehaltene Lohn nachgezahlt. Die Direktion sagte diesen Arbeitern, sie möchten hiervon den anderen nichts sagen, damit diese die Nachzahlung der ein­behaltenen Akkordsäße nicht forderten.

Man drückt sich

Trotz großem Bonzenapparat

Man schreibt uns aus Köln :

Uns lag eine Versammlungseinladung von einer Orts­gruppe der Kölner NSDAP . vor, die darauf hinwies, daß der Versammlungsbesuch in den Ortsgruppen außerordent­lich schlecht ist. Noch nicht 30 Prozent der eingeschriebenen Mitglieder besuchen die Pflichtversammlungen. Jedes Mit­gled hat mindestens eine Pflichtversammlung im Monat. Die Einladung zu diefer Pflichtversammlung enthält einen fleinen abreißbaren Anhang, auf den das Mitglied feinen Namen schreiben muß und den es erst nach Schluß der Ver­sammlung am Ausgang des Versammlungslokales abzu­

reben hat

Der Diensteid der öffentlichen Beamten lau­tet: Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Rei­ ches und Volkes, Adolf Hitler , treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft et füllen, sowahr mir Gott helfe."

Der Diensteid der Soldaten der Wehrmacht lau­tet: Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Etd, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volfes, Adolf Hitler , dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Gid mein Leben einzusetzen."

Die im Dienst befindlichen Beamten sind unverzü a lich zu vereidigen.

Flucht vor der Beschwerde Heẞ mahnt

Berlin , 23. Aug. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß , hat eine Verfügung erlassen, wonach alle mündlichen oder schriftlichen Beschwerden in Bezua auf innere Bartelangelegenheiten in Zukunft nur an die Dienststellen der Nationalsozialistischen Partei und ihre Leiter ober an Adolf Hitler und Rudolf Heß persönlich gerichtet werden dürfen, nicht aber an staatliche oder andere Stellen bzw. Partei- und Nichtpa teigenossen. Zuwiderhandelnde sollen rücfichtslos aus der Partei ausgestoßen werden.

Flucht vor der Wahrheit

Luzern , 23. Aug. Das Luzerner Tagblatt" ift in Deutschland auf unbefristete Zeit verboten worden. Wie die Redaktion mitteilt, ist ihr die Anfündigung hiervon non der außenpolitischen Abteilung des eidgenössischen Politischen Departements zugefommen, die ste ihrerseits auf diploma­tischem Wege aus Berlin erhalten hat.

Baldur von Schirach

Wir veröffentlichten gestern Berliner Gerüchte, wonach Baldur von Schirach , der der Reichsjugendführer. Selbstmord verübt haben sollte. Die gleiche Meldung von diesen Gerüchten brachten auch die großen Schweizer Blätter. Jetzt bezeichnet das Deutsche Nachrichtenbüro die Meldung vom Tode des Reichsjugendführers Baldur von Schirach als frei erfunden".

Wir nehmen davon Notiz. Was es mit Baldur von Schtrach, der Gegenstand unzähliger Gespräche im dritten Reich" ist, eigentlich für eine Bewandtnis hat, wird man in Kürze genauer erfahren. In der Oeffentlichkeit hört und sieht man seit Wochen nichts mehr von ihm.

Nazi- Bürgermeister verprügelt

Karlsruhe , 22. Aug. Der nationalsozialistische Bürger­meister von Lörrach , Boß, hat, wie sein Parteigenosse Len, eine erhebliche Schwäche für Alkohol, Er mußte verschiedent­lich in betrunkenem Zustand aus Lotalen der Stadt nach Hause befördert werden. In den letzten Tagen ist es zu einem Zusammenstoß zwischen Boß und einer SA.- Patrouille gefommen. Die SA. - Streife forderte den Bürgermeister nach 1 Uhr nachts zum Verlassen eines Lofals auf. Boß leistete der Aufforderung feine Folge. Augenzeugen berichten, daß er die SA. - Leute beschimpfte und schließlich nach lebhaften Auseinandersetzungen tätlich gegen sie vorging. Daraufhitt wurde der Herr Bürgermeister von der SA. unter Puffen und Schlägen aus dem Lokal entfernt. Kleiner Irrtum

Prag , 22. Aug. Die Prager Presse" schreibt: Unter den ersten Opfern des Strafgerichts", das Adolf Hitler am 30. Juni hielt. befand sich der Chef der sächsischen Polizei und SA - Führer von Detten. Es wurde behauptet, daß Detten zu den Mitverschworenen des Stabschefs Röhm gehörte und baß er ausersehen gewesen sei, in der neuen Regierung, die Röhm angeblich nach dem Sturz des jebigen Kabinetts bil den wollte, der Außenminister zu werden. Das hat ihm das Leben gekostet. Er wurde in Berlin- Lichterfelde , ohne ver­nommen zu sein, erschosen. Inzwischen hat sich seine Unschuld herausgestellt. Seine Witwe, die aus der bekannten sächsischen Adelsfamilie von Nidda stammt, erhielt die Verständigung, sich an einem bestimmten Tag zit ange­gebener Stunde am Grabe ihres Mannes einzufinden. Sie folgte der Aufforderung und traf an dem Grabe den Stell­vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Seß, der eine fitrze Ansprache hielt und dem toten Stameraden" burch den Hitlergruß die Ehre erwies. Das war die Reha Bilitation" des Toten. Frau von Detten befam noch die Mitteilung, daß ihr Mann infolge falicher Angebes rei" hingerichtet worden sei. Sie erhält eine Pension. Der Fall von Detten ist nicht der einzige solcher Art,"