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Nr. 95. 14. Jahrgang.

Kommunales.

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Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Saunabend, 24. April 1897.

dabei nicht an Hentmann's Anpreifung des angeblich von ihm Der Ochse stutte zwar einen Augenblick, beugte dann aber den erfundenen mechanischen Zünders, in der es u. a. heißt: Wenn Kopf und rannte den Mann mit seinen Hörnern nieder. Der Der Ausschuß der Gewerbe Ausstellung hatte beim 3. 28. 10 Minen gelegt find, welche alle zu gleicher Beit entzündet Schwerverwundete wurde nach dem Krankenhause am Friedrichshain Magistrat beantragt, auf Kosten der Ausstellungsunternehmer den werden sollen, und es find mechanische Zünder von gleicher Berech gebracht. Der wild gewordene Ochse fonnte erst nach langen Be Treptower Part durch städtische Organe in seinen früheren Zustand nung verwendet, welche gleichzeitig ausgelöst werden, so wird auch| mühungen wieder eingefangen werden. wieder herzustellen. Das Magistrats- Kollegium hat auf Antrag der die Entzündung gleichzeitig erfolgen"? Soweit das genannte Blatt. Ob die Polizei es der Mühe der griechisch- türkische Krieg sehr gelegen. Gestern Nachmittag wurde städtischen Part- Deputation beschlossen, das Gesuch des Ausschusses Zur Warnung. Den Berliner   Extrablatt- Schwindlern kommt gegen Zahlung einer bestimmten Pauschalsumme zu genehmigen. Die werth hält, auch ihrerseits zur Aufklärung des räthselhaften Falles ein Extrablatt ausgeschrien, das lediglich die in den Morgenblättern Höhe dieser Summe wird nicht genannt. Der vorgestern von uns Sentmann beizutragen? veröffentlichten Depeschen vom Kriegsschauplatz enthielt. gebrachte Lokalartikel giebt Aufklärung über den gegenwärtigen Er hat keinen Degen. Das Berl. Tagebl." veröffentlicht Stand der Dinge. Das Polizeipräsidium theilt mit: Am 21. d. Mts. wurden folgende Buschrift: G3 erregt in militärischen Kreisen geradezu zwei Männer zur Haft gebracht, welche versuchten, vier Paar neue Der Magistrat hat den Beschluß der Stadtverordneten- Sensation und wird als eine militärische Ungeheuerlichkeit" be- Herren- Zugftiefel, darunter ein Paar mit Knöpfen, zu verkaufen. Versammlung bezüglich der der Großen Berliner Pferde- Eisenbahn- zeichnet, daß Kaiser Wilhelm   1. auf dem Denkmal ohne Degen Weiter hatten dieselben eine neue, grau und schwarz gestreifte wollene Gesellschaft gestellten Bedingung zur Errichtung einer bargeſtellt ist. Der Kaiser trägt offenen Interimsrock, Helm ohne Decke im Besize. Diese Sachen sind unzweifelhaft gestohlen und Pensionskasse für ihre Angestellten im Prinzip Federbusch und hält den Marschallftab in der Hand. Hierzu wird liegen dieselben vormittags zwischen 9 bis 1 Uhr im Zimmer 36 genehmigt, vorbehaltlich der Vorlage und Genehmigung eines on militärisch- fachmännischer Seite bemerkt, daß Kaiser Wilhelm I.   der Kriminalpolizei zur Besichtigung aus, woselbst sich etwaige besonderen Statuts. niemals einen Marschallstab getragen habe, daß der letztere nur Rekognoszenten einfinden wollen. zur höchsten Gala- Uniform geführt werde, und daß dazu der auf­mäßigen Fuhrwerksverfehr zu entlasten, ist städtischerseits die Durchgefchlagene Interimsrock, in welchem sich der Kaiser nie öffentlich Bolizeiverordnung in bezug auf Beschaffenheit der Räumlichkeiten, Den vom fgl. Polizeipräsidium beabsichtigten Erlasse einer in schärfstem Widerspruch stehe. Aber das legung der Mohrenstraße durch die Gartenanlagen des Wilhelms- feien Nebensächlichkeiten im Bergleich zu der Hauptsache, dem Aufbewahrung der Waaren 2c. in den Droguenhandlungen plazes nach der Voßstraße in Aussicht genommen. bindungsstraße würde voraussichtlich von denjenigen Fuhrwerken, den seltenen Fällen, in denen er Zivil oder Jagdgewand trug, Diese Ver- Fehlen des Degens. Niemals habe jemand den alten Kaiser, außer hat das Magistratskollegium seine Buftimmung ertheilt. welche von der Mohrenstraße und deren Parallelstraßen, sowie ins in der Deffentlichkeit ohne Degen gesehen, und zwar trug der Raiser besondere vom oberen Theile der Friedrichstraße nach der König  - stets den Einsteckdegen, den sogenannten Spider." grägerstraße oder dem Potsdamer Platz   gelangen wollen und umgekehrt vorzugsweise benutzt werden und eine erhebliche Ab­leitung des Verkehrs in der Leipzigerstraße herbeiführen. städtischen Parkdeputation liegt zur Zeit das Projekt zur Begut Der achtung vor.

Herr Stadtverordneter Dr. Virchow   hat seinen Austritt aus der Deputation für die städtische Frrenpflege dem Magistrat angezeigt, weil seine Zeit so besetzt sei, daß er seine Geschäfte noth­wendigerweise einschränken müsse.

alte Blücher   auf seinem Denkmal fein Portepee am Säbel trage, Das Tageblatt" erinnert bei dieser Gelegenheit daran, daß der einmal im Kriege seinen Soldaten gestattete, zu plündern, vom und frischt dabei die Legende auf, dem alten Haudegen sei, als er Könige der Degen abgenommen worden, den er später zwar zurück­erhielt, aber ohne das Recht, das Portepee an demselben zu tragen. Daß der alte Wilhelm aus ähnlichem Grunde keinen Degen erhalten hat, ist ja ausgeschlossen. So wird ihm denn wohl oder übel nachträglich der Sabul umgehängt werden müssen; es frägt Zu der Wiederwahl der Rathsmeister Meyer und Arans und sich nur, ob Begas dies Instrument gratis nachzuliefern hat. die Neuwahl des Zimmermeisters Schalhorn zum Rathsmeister wird Zivilistisches aus dem Militärstaate. Unter den Leitern der Magistrat die Genehmigung der Stadtverordneten- Versammlung der Militärkapellen ist zur Zeit eine Agitation im Gange, welche nachsuchen. sich gegen die Gepflogenheit mancher Sommerlotal- Besitzer richtet, Die Höhe der Steuern für das Jahr 1897/98 wird die in ihren Gärten veranstalteten Musikaufführungen als große jekt vom Magistrat öffentlich bekannt gemacht; danach beträgt die Militärkonzerte" anzuzeigen, während die Kapelle thatsächlich aus Gemeinde Einkommensteuer 100 pCt., die Gemeinde- Grundsteuer Zivilmusikern, zum größten Theil aus Lehrlingen, besteht. Es wird 5,8 pSt., die Gewerbesteuer 150 pCt., die Kanalisationsgebühr behauptet, daß hierin ein Verstoß gegen das Gefeß, betreffend den 1/2 pet. Nach der jetzt beendeten Veranlagung zur Staats- Ein- unlauteren Wettbewerb zu finden sei, da das Publikum und zumal tommensteuer für Berlin   sind für das Steuerjahr 1897/98 339 597 die Fremden durch die Anzeige großes Militärkonzert" in den Personen zu einer Gesammtsteuer von 24 074 754 M. eingeschäßt Glauben versetzt würden, daß die Ausführenden Militärmusiker seien. worden, und zwar mit Einkommen zwischen 900 und 3000 M. Ein Verbot des Zusehens von Farbstoffen zur Wurst hat 295 911 Personen zu 4 153 295 M. Steuer, mit Einkommen von die Brandenburgische Landwirthschaftskammer in einer Eingabe an mehr als 3000 m. 43 411 Personen zu 17 209 582 M. Steuer, den Landwirthsschafts- Minister befürwortet. In der eingehenden endlich 275 nicht physische Personen( Aktiengesellschaften u. dergl.) Begründung der Petition wird, der Deutschen Tageszeitung" zu zu 2711 877 M. Steuer. 1896/97 betrug die Zahl der Veranlagten folge, ausgeführt, daß gute Dauerwurst der künstlichen Färbung 327 595 Personen, das Steuersoll 22 553 297 m., 1895/96 327 454 durchaus nicht bedürfe, um ihre Farbe zu behalten, daß der Farbe: Personen und 22 088 695 m., 1894/95 306 928 Personen und zusaß vielmehr nur bezwecke die Verdeckung von unreinlicher Arbeit 21 697 605 W., 1893/94 307 094 Personen und 22 245 385 M., oder unzweckmäßiger Behandlung oder von der Verwendung von 1892/93 299 016 Personen und 22 758 498 R. Gine Steigerung des schlechtem oder ungesundem Material bei der Wurstbereitung. Sehr Steuersolls, wie die vom Vorjahre zu diesem Jahre, ist also seit energisch spricht sich die Kammer auch gegen eine etwaige Färbe­1892 nicht vorgekommen. Erst in diesem Jahre ist wieder das Erlaubniß mit Deklarationspflicht aus, die nur eine Erlaubniß zu Steuersoll des Jahres 1892/98 erreicht und allerdings auch über unsauberer Fabrikation und unzweckmäßiger Behandlung der Wurst troffen worden; es stellt sich dies als Folge der eingetretenen darstellen würde. Bevölkerungszunahme um rund 100 000 Seelen dar und keinesfalls als eine Steigerung des Wohlstandes.

Wegen des Beginnes der Allgemeinen Gartenbau- Aus­stellung soll nach Beschluß der Partdeputation der Wasserfturz des Vittoria partes statt am 1. Mai cr. fchon vom 28. April cr. in der Tageszeit von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 7 Uhr in Thätigkeit gesetzt werden.

Die neugegründete Stelle einer Inspizientin" des Hand­arbeits- Unterrichts in den städtischen Lehranstalten soll demnächst im Gemeindeblatt" zur Ausschreitung gelangen. Die Anstellung erfolgt lebenslänglich mit einem Jahresgehalt von 3000 Mart. Be werberinnen, welche die Prüfungen als wissenschaftliche und tech­nische Lehrerin bestanden haben, werden aufgefordert, Lebenslauf und Zeugnisse bis zum 1. Juni dieses Jahres dem Magistrat ein­

Der Steuererheber Schieferdecker, welcher bekanntlich An fang voriger Woche, nachdem ihm gelegentlich Ablieferung der ein taffirten Steuerbeträge ca. 4000 Mart fehlten, verschwunden war nunmehr nach einer Nervenheilanstalt gebracht werden. Bei einer und am Freitag, wieder nach seiner Wohnung zurückkehrte, wird, tasse hat sich die überraschende Thatsache herausgestellt, daß der Steuer­vorgenommenen Revision der Bücher des Sch. durch die Hauptsteuer­erheber nicht zu wenig, sondern zu viel Geld abgeliefert habe. Sch. hat jährlich ca. 3 Millionen Mark Steuern einzuziehen und die vierteljährlich stattfindende Abrechnung verursacht dem Steuererheber natürlich eine toloffale Arbeit. Bei dem fortwährenden Rechnen wurde Sch. hochgradig nervös und hierdurch ist es wohl passirt, daß er Steuererträge als eingegangen bezeichnete, die er thatsächlich noch garnicht einkafsirt hatte und von denen die Quittungen sich noch in einem Besitz befanden. Von Unterschleifen, die Sch. begangen haben soll, kann demzufolge natürlich keine Rede sein.

Von einem merkwürdigen Unfall wurde gestern ein Rad­fahrer betroffen. Auf den Bößow'schen Feldern an der Greifs walderstraße befinden sich viele Hafen. Gestern Nachmittag wurde ein Hase von einem Spit verfolgt, und der geängstigte Meister Lampe   floh die Greifswalderstraße entlang gegen Weißensee. Hier kreuzte das Thier den Fahrdamm, dicht an einem Rad= fahrer vorbei, hinter ihm der Hund, der in das Stahlroß hinein­jagte. Der Fahrer, ein Maschinist Wende aus Berlin  , fiel so unglücklich auf den Fahrdamm, daß er einen Bruch des rechten Unterarms erlitt.

und Genossen wegen Diebstahls und Hehlerei find bis jetzt sieben In der mehrerwähnten Untersuchungsfache gegen Schwarz Personen festgenommen worden. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen und sie dürfte noch für eine Anzahl hiesiger Geschäfts­leute verhängnißvoll werden. Dieser Tage wurde auch als Hehler, der Schneider Sch. verhaftet; er hatte gestohlene Tuche in Poften aufgekauft und für ein Geschäft verarbeitet.

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Abend die zehnjährige Tochter des Klavierarbeiters Roch, Gräfe Von einem Radfahrer der Privatpoft ist am Donnerstag Eine Petition wegen Erhaltung des Botanischen Gartens, Arzt, der das Kind in Behandlung nahm, konstatirte eine Gehirn­straße 14, vor der Thür ihrer Wohnung überfahren worden. Der der vom Finanzminister Miquel zum Bauspekulationsobjekt erforen erschütterung. Nach Angabe von Augenzeugen trifft den Radfahrer worden ist, hat jetzt der von der am 13. d. M. abgehaltenen Ber  - die Schuld, weil er ohne Licht war und nicht geläutet hat. fammlung beauftragte Ausschuß an das Abgeordnetenhaus ab­gesandt. Miquel hat den Kaufwerth des Gartens bekanntlich auf Ein seltsamer Fang wurde auf dem Dache eines Neubaues 15 Millionen Mark veranschlagt. Ein der Petition beigefügter auf dem Grundstück Encfeplay 4 gemacht. Dort wird für den Kostenanschlag schäßt den Werth jedoch nur auf 61/2 Millionen Mart. Verein Schlaraffia" ein Festsaal erbaut, dessen flaches Dach am Der Garten umfaßt insgesammt 117 332 Quadratmeter Bodenfläche. Dienstag mit Theer bestrichen wurde. Am Mittwoch fand man Für die anzulegenden Straßen würden davon 28 710 Quadratmeter nun auf dem Dache eine große Menge pechschwarzer Schwimm­erforderlich sein, so daß nach weiterem Abzug der Baumaste an der fäfer. Die Käfer, die in der Nacht von einem stehenden Gewässer Ballasstraße an Bau- und Vorgartenland 86 436 Quadratmeter übrig zum andern schwärmen, scheinen die glänzende Theerfläche für einen blieben, welche, zu 150 M. pro Quadratmeter veranschlagt, einen Wasserspiegel angesehen und sich auf demselben niedergelaffen zu Werth von 12 965 100 M. repräsentiren. Hiervon aber find dann noch haben, ein Irrthum, den sie mit dem Leben büßen mußten. abzurechnen: für Erwerbung der Baumaste an der Pallasstraße Naturforscher darf daraus schließen, daß die Geruchsnerven der 139 500, für Straßenregulirung 50 540, für Abfindung der Ver- Käfer für den penetranten Theergeruch nicht empfindlich sind. taufsberechtigten 300 000 M., für die Straßenanlagen 473 130, für einen Entwässerungskanal 378 000 und für ein Kanalisationsrohr in der Glßbolzstraße 23 000 m., für vier jährige Straßenunterhaltung 12 530, Pflastertoften 78 280, es schäftsspesen der parzellirenden Gesellschaft auf 5 Jahre 300 000 m., für Stempel und Gerichtsfosten 147 000, 1 pct. B a u- plazsteuer auf 5 Jahre 425 000, 3insen für das An­Achtung, Parteigenoffen und Genoffinnen! In der Ber- lagefapital und Baugeld auf 5 Jahre 3182 225 und acht fammlung, welche am Sonntag, den 25. April, abends 61/2 Uhr, bis neun Prozent Reingewinn für die parzellfirende beim Genossen Zubeil, Lindenstraße 106, stattfindet, wird Herr Dr. Gesellschaft mit 1017 020 M., mithin zusammen 6 524 225 m., so Friedeberg über Zuberkulose sprechen. Zahlreicher Besuch er- daß der Garten dem Fiskus nur eine Summe von 6 440 875 M. einbringen würde.

zureichen.

Als Bezirksvorsteher find auf fechs Jahre gewählt: für den 179. Bezirk der Rentier Bayer, Frankfurter Allee 103, und für den 268. Bezirk der Raufmann Ludwig, Invalidenstr. 21.

wünscht.

Tokales.

Im vierten Wahlkreise findet am Sonntag Morgen 8 Uhr Wo die Christen im eifrigen, wenn auch wenig wirksamen eine Flugblatt- Bertheilung statt. Die Parteigenossen Berfrommungsstreben machen, tönnen die Juden nicht zurück­werden dringend ersucht, sich zu dieser Zeit an einer der folgenden bleiben. Jetzt sollen drei neue Synagogen in   Berlin gebaut werden, Stellen einzufinden: Tolksdorf, Görligerstr. 58; Trittelwig, und zwar je eine im Stadttheil   Moabit, im Norden zwischen der Falckensteinstr. 7; Bieberstein, Laufiger- Play 12a; Seidler, Chauffeestraße und der Schönhauser   Allee und im Süden und Süd­Ratiborftr. 16; Streit, Naunynftr. 86; Brodenfeld, Man- often in der Gegend des Morigplates. teuffelstraße 69; Schumacher, Pücklerstr. 49; Redanz, Der Anarchist Dempwolf ist dieser Tage verhaftet worden. Wrangelstr. 84. Die Gründe dieser Maßregel sind nicht bekannt.

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Der

von Hugo Wilcke in der Neuen Grünftr. 1 für 15 000 Mart Waaren Die Einbrecher, die aus dem Gold- und Silberwaarengeschäft gestohlen haben, sind noch nicht ermittelt. Gestern erschien bei Wilcke ein etwa 20 bis 23 Jahre alter Mensch und fragte ihn, ob er ihm eine Belohnung gebe, wenn er ihm die Verbrecher nachweise. Er verkehre in Berbrecherkneipen und thue auch Vigilantendienste. Wilde sagte eine Belohnung zu und der Mann versprach, Nachricht geben zu wollen, sobald er eine genaue Beschreibung der Einbrecher liefern könne. Der Bestohlene, der auf die Ermittelung der Ein­brecher und Herbeischaffung des gestohlenen Gutes eine Belohnung von 200 9. ausfeht, hat den Vorfall der Kriminalpolizei mitgetheilt. Der große, bartlose Mann sah etwas reduzirt aus; er trug einen braunen Sommerüberzieher, hellgraue Hosen und eine dunkle Kravatte.

50 jährige frühere Blumenhändler Max Hampf aus der Tilfiters Durch Gift haben in diesen Tagen zwei Männer geendet. Der ftraße 18, der sich zuletzt durch einen Handel mit Trauerschleifen ernährte, ging am Mittwoch vor acht Tagen morgens wieder auf feinen Handel aus. Bald darauf brachte man seiner Frau die Nachricht, daß man ihn im   Friedrichshain vergiftet aufgefunden

aber

Achtung, VI. Wahlkreis! Parteigen offen, welche gewillt Vom Fahrrad. Die Mitnahme von Fahrrädern, gleichviel ob habe. Meil sein Geschäft gar zu schlecht ging, hatte er Schwefel­find, sich an der am Sonntag, den 25. April, stattfindenden Flugzerlegt oder nicht, in die Wagen IV. Klaffe, sowie in die für Tragfäure genommen. Im Krankenhaus am   Friedrichshain ist er seht blatt vertheilung zu betheiligen, werden ersucht, sich an lasten eingerichteten Wagen der Züge des hiesigen Vorortverkehrs gestorben. Er hinterläßt eine Frau mit vier Kindern. diesem Tage früh 71/2 Uhr in nachstehenden Lokalen einzufinden: ist durch Erlaß des Ministers vom 9. d. M. mit Rücksicht auf§ 28 Der ebenfalls 50 Jahre alte frühere Rorbmacher Adolf Augustin, Kastanien- Allee 11; Bachgänger, Swinemünder- der Verkehrsordnung verboten worden, da durch die Mitnahme die Hell aus der Fennstraße 21 hatte sich in der letzten straße 120; errmann, Putbuserstraße 45; Brinkmann, Mitreisenden belästigt und die Sitzpläge zum theil versperrt werden. Beit durch Imprägniren von Schwellen den Lebensunterhalt er Prinzen- Allee 21; Anders, Buttmannstr. 16; Hoppe, Acker- Der Vorstand des Schutzverbandes   Berliner Radfahrer erläßt in   worben. Als sein neuer Hauswirth um Neujahr erfuhr, daß er straße 145; Diete, Ackerstr. 123; Gleinert, Müllerftr. 7a; bezug auf die Bekanntmachung des Landraths Stubenrauch eine Er- gelernter Korbmacher war, veranlaßte er ihn, diese Arbeit wieder Pfarr, Butlißftr. 10. Recht rege Betheiligung der Parteigenoffen mahnung, ja die bestehenden Berordnungen zu respektiren. aufzunehmen und stellte ihm für etwa zwei Jahre Beschäftigung erwarten die Vertrauenspersonen. Auch unter den Liliputanern ist jetzt ein Krieg entbrannt. durch Anfertigung von Flechtereien für Syphons in Aussicht. Den Parteigenoffen der Schönhauser Vorstadt zur Nach- Die eine Partei führt Herr Rosenfeld, an der Spize der anderen Diese Arbeit, die Hell ohnehin nicht gefallen hatte, hörte richt, daß die seitens der Partei arrangirte Maifeier nur in folgenden steht Herr   Ritter. Es ist ein Kampf auf Leben und Tod, den sie Neigung zum Trunke vollständig nach, so daß er fast den wieder auf, und Hell gab nun feiner Lokalen stattfindet: Puhlmann's Baudeville- Theater, Echönhauser gegen einander führen, ein Kampf ums Dasein, dessen Berechtigung Allee 148, und Berliner Prater, Kastanien- Allee 7/8, und nicht Der einen Partei von der andern bestritten wird. Die Rosenfeld'schen Laufe des Morgens kehrte er jedoch in seine Wohnung zurück. Frau ganzen Tag betrunken war. Am Mittwoch ging er aus. Schon im wie man aus den den unsrigen täuschend ähnlich hergestellten Liliputaner sind eine Theatertruppe, die mehraktige Stücke aufführen, Sell, die sich vor der Gewaltthätigkeit ihres Mannes fürchtete, begab Blakaten entnehmen könnte, im Lokale des Herrn Mierte, Schön- die Ritter'schen eine kleine Akrobatentruppe. Rofenfeld behauptet sich zu einer Bekannten im Hause. Nach einer Weile brachte ihr hauser Allee 102. Im letteren Falle handelt es sich lediglich um nun, seine Truppe sei die ältere und allein berechtigt, den Namen eine andere Frau aus dem Hause die Mittheilung, daß ihr Mann ein Privatunternehmen. Der Vertrauensmann. "   Liliputaner" zu führen, und weil Ritter auf diese Darstellung nach einem Arzte verlange. Sie ging nun in die Wohnung und nicht hört, so verklagte er ihn mit dem Antrage, ihn für jeden fand den Mann unter allen Zeichen der Vergiftung auf dem Bette Lockspinelei. In dem Prozeß Koschemann war bekanntlich auch Fall, daß er noch einmal die Liliputaner- Bezeichnung auf seinen liegen. Ein Arzt, den sie benachrichtigte, brachte ihm nach andert­te Rede von einem gewissen Richard Henkmann, der Uhrmacher Plakaten führe, zu einer fiskalischen Strafe von 300 M. zu ver- halb Stunden, nach Beendigung seiner Sprechstunde, die erste Hilfe, war und Erfinder eines mechanischen Zünders, für den er aus urtheilen. Die Sachverständigen, die vorgestern gehört wurden, die konnte ihn aber nicht mehr retten. Gründen, die der Aufklärung noch sehr bedürfen, auch hiesige an- Direktoren   Baron und Glück, fennen eigentlich nur die Rosenfeld'sche

archistische Kreise, in die er sich in auffälliger Weise hineindrängte, Truppe. Bei   Baron im Wintergarten wollten vor einigen Jahren Ueber eine seltsame Blutvergiftung mit tödtlichem Ausgange zu intereffiren fuchte. Dieser Hentmann weilt nicht mehr unter einmal Liliputaner spielen, während die Rosenfeld'schen in   Amerika wird berichtet: Am 16. d. M. hatte der 22jährige Kaufmann Winter den Lebenden, er hat sich kurz vor dem Attentatsprozeß mit seiner waren, es wurde aber nichts darans. Die Ritter'sche Truppe ist das Unglück, in der Dunkelheit mit dem Kopfe an die Kante einer Frau verbrannt. Es hat sich nun, wie der Sozialist" mittheilt, vor   Weihnachten in den Reichshallen aufgeten. Das Gericht Thüre zu stoßen; er zog sich dabei eine leichte Verlegung an der der Tischler Baul Krause beim Untersuchungsrichter gemeldet, der konnte noch nicht zu einem Urtheil kommen. Es soll noch feft: Nafe zu. Dieser Wunde schenkte W. feine Beachtung; als jedoch den Uhrmacher Henkmann gesehen hat, wo man es eigentlich nicht gestellt werden, wie viele Liliputaner es eigentlich giebt und was nach ca. 24 Stunden die Schmerzen immer größer wurden und nicht erwartet hätte. Kraufe erklärt, Sentmann fei mehrere Male im der Name bedeutet: ob er eine Bezeichnung für körperlich zurück nur die Nase sondern auch das Gesicht zu schwellen begann, mußte Winter 1894/95 im Späth'schen Diskutirklub, also in der angeblichen gebliebene Menschen überhaupt oder nur für eine besondere Art von der Kaufmann ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Leider war e3 Spizelfalle, in der Koschemann und seine Genossen eingefangen Artiften ist. zu spät; der Arzt konstatirte hochgradige Blutvergiftung und vec wurden, anwesend gewesen. Er habe ihm und andern gegenüber Ein schwerer Unglücksfall ist gestern Abend bei den neuen anlaßte die sofortige Unterbringung des jungen Mannes nach dem im Privatgespräch höchst verfängliche Redensarten gebraucht, habe Schlachthofsanlagen an der Landsberger   Allee durch einen wild jüdischen Krankenhause, woselbst W. gestern iroh vorgenommenen auf die Lahmheit der Anarchisten geschimpft und unter anderem gewordenen Ochsen herbeigeführt worden. Das Thier hatte sich in operativen Eingriffs verstarb. angeregt,   Berlin an allen Enden in Brand zu stecken. Die moderne dem Stall des neuen Wiehhofs losgeriffen und rannte auf die Rampe Technit verfüge über Mittel, dies zu bewerkstelligen. Wer denkt bei den Bahngleifen. Dort stellte sich ihm ein Arbeiter entgegen.

Selbstmorde. Am Dienstag Nachmittag starb der 27jährige Kaufmann Heinrich B. in seiner Wohnung an Arfenitvergiftung.