Sofort verhaftet!

Ein unmöglicher Rechtsberater, der das verdiente Schicksal erlitt

Eltville  , 21. August.

In Eltville   a. Rh. foll der Möbelhändler Horaschet einen eingeschriebenen Brief an Hitler   geschickt haben, in dem er aus drei Wahllokalen Eltvilles Wahlfälschungen meldete. Er behauptete in diesem Schreiben, daß der Wahlvorsteher Sieg­fried aus der Friedrichstraße   ein Päckchen mit ungefähr 200 Ja- Stimmen, die er selber angefertigt habe, in die Wahl: urne geworfen und dafür 200 Nein- Stimmen beschlagnahmt" habe, um fie angeblich der Geheimen Staatspolizei abzu: liefern.

Der Standartenführer W.zel- Wiesbaden verfügte, durch den SA.  - Poststurm unterrichtet, die sofortige Berhaftung Horaschets und seine Ueberführung nach Kiedrich  ( Jrrens anstalt), um ihn auf seinen Geisteszustand untersuchen zu laffen. Horaschet soll erklärt haben, nur im Sinne" des Führers gehandelt zu haben und berief fich auf seine lang­jährige Mitgliedschaft in der NSDAP.( seit 1929).

,, Diejenigen vier Neinsager Die freie Volksabstimmung in der Pfalz

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Neustadt a. d. H., 23. August. In dem kleinen Ort Glanmünchweiler, der von Gauleiter Bürckel betraut wird, wagten am vergangenen Sonntag vier Einwohner ihre Stimme gegen Hitler   abzugeben und das Kreuz in den Nein- Kreis zu setzen. Beim Auszählen der Stimmen wurde dieses Verbrechen entdeckt. Noch am gleichen Abend gingen Ausrufer durch das Dorf, die folgendes ver­tündeten:

Diejenigen vier Nein- Sager, die bekannt sind, sollten sich schleunigst aus dem Staube machen. Wenn diese Separa­tiften bis zum Abend nicht verschwunden wären, würde ihre letzte Stunde geschlagen haben.

Die Pfalz   hat im Sinne Hitlers   vorzüglich abgeschnitten. Bürckel versteht es, den Terror in jeder Form zur An­wendung zu bringen. Da dieser skrupellose Gauleiter zum Reichsbeauftragten für Saarangelegenheiten ernannt worden ist, kann uns diese verbrecherische Seite des Mannes nicht gleichgültig sein. Bürckel   wird nichts unversucht lassen, ähnliche Methoden auch bei der Saarabstimmung Platz greifen zu laffen.

So war die ,, Volksabstimmung"

Kaufmann Kohlborn in Kaiserslautern  : ein Beispiel

Am Wahltage, dem 19. August, stand vor dem Geschäfts­gebäude der Pfälzischen Presse" in Kaiserslautern   eine Menschenmenge, die der Bekanntgabe des Wahlergebnisses folgte. Plötzlich wurde aus der Menge heraus gegen den Kaufmann Kohlborn die Beschuldigung erhoben, er habe mit ,, Nein" gestimmt.

Bielefeld  

Ein Beispiel

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In Bielefeld   wurden am Sonntag 22,7 Prozent Nein­Stimmen abgegeben. Daraus wurde von einigen Stellen geschlossen, daß protestantische Kreise man nannte in die­sem Zusammenhang Bethel   damit ihrer Opposition gegen das heutige Kirchenregiment Ausdruck verleiten wollten. Das ist jedoch nicht zutreffend. Die Wahlbezirke von Bethel  , dem Ort der Bodelschwinghschen Anstalten, stehen mit bloß 3,5 Prozent Neinstimmen weit unter dem Durchschnitt des Gesamtergebnisses( 11 Prozent Neinstimmen). Es waren also vor allem die noch immer nicht ganz ausgerotteten Biele= felder Sozialdemokraten, die durch ihr Nein" ihren Protest gegen das dritte Reich" troß allen Terrors zu befunden wagten.

Walpurgisnacht

Die gibt es zwar jetzt in Deutschland   zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit, es ist aber doch lesenswert, was uns Ilse Arnheiter im Nordland" über die altgermanische Wal­purgisnacht erzählt:

..Selten wird uns die Tragödie eines Volkes, das seinem artgemäßen Glauben abschwören mußte, tiefer lebendig als in der Walpurgisnacht, der Hochzeitsnacht Allvaters mit Holda  , dem holden Frühling, die den Namen Berchta  , Perchta, Purga, Freia  , Erda  , Ertha oder Erdmutter trägt.

Auf dem sturmumpeitschten Brocken wurde sie gefeiert, die Hochzeitsnacht der Mutter Erde mit der göttlichen All­kraft, und keiner, der die Gotteskraft, die Schöpferkraft des Frühlings in seinem Blute spürte, scheute die Mühe und die Gefahren des Aufstiegs.

Es waren Tage des reichsten Lebens, der aufbrechenden Kraft, wie in der Natur, so auch im Leben des Menschen. In diesen zwölf Nächten wurden die ,, Mailager" gehalten, das ,, Maifeld" einberufen und die heiratsfähigen Jünglinge wurden in die Reihe der wehrhaften Männer einge­gliedert."

Schön müssen sie gewesen sein, die zwölf Nächte auf den Mailagern. Doch lassen wir die Ilse weiter erzählen:

,, Aber das Christentum kam ins Land, nein es schlich da­her oder brach ein wie der Wolf in die Herde. Auf den heiligen Feldern des Hohen Maien wurden Klöster, Kirchen und Kapellen gebaut, und in den neugegründeten Schulen kämpften die Kuttenträger mit Geißel und Fasten gegen das nordische Erbgut ihrer Schüler.

Späher des Kaisers ritten durch das Land, splitternd barst das Bild der heiligen Irminsul auf dem Firste des Strohdaches, wurden die Runenbalken aus den Wänden ge­brochen, stürzten die Pferdeköpfe, der Schutz des Daches, ins Flammenmeer des brennenden Hauses. Das Grauen von Verden   raunte durchs Land und Tausende von Sachsen  , von Frau und Kind getrennt, traten den Marterweg nach Süden, nach Franken an, wo sie angesiedelt wurden, Frauen

Für den weiteren Verlauf der Angelegenheit lassen wir die einzelnen Urkunden aus der Pfälzischen Presse" hier folgen. In dem Inseratenteil dieses Blattes erschien am 22. August folgende Erklärung:

Erklärung!

Wie aus der Erklärung der Kreisleitung der NSDAP  . im redaktionellen Teil der heutigen Nummer hervor. geht, sind alle Gerüchte, die über meiné Person aus­gestreut wurden, unwahr. Ich bin dadurch vollständig gerechtfertigt und bitte meine werte Kundschaft, das mir bisher in so großem Maße entgegengebrachte Vertrauen auch weiterhin zu bewahren.

Karl Kohlborn Stoffe und Wäsche Kaiserslautern   Steinstraße 1

Im redaktionellen Teile des Blattes war folgendes zu lesen:

Erklärung der Kreisleitung

Von der Kreisleitung der NSDAP  . geht uns folgende Mitteilung zu:

Die gegen den Kaufmann Karl Kohlborn; Kaisers­ lautern  , Steinstraße, erhobenen Anschuldigungen und um­laufenden Gerüchte entbehren, wie die Untersuchung ergeben hat, jeder Begründung. Die für die bedauerlichen Vorkomm nisse Verantwortlichen werden nach abgeschlossener Ermitt lung unnachsichtlich dem Gericht zur Verurteilung zugeführt.

Die Kreisleitung."

Es ist dazu zu sagen, daß sich das Vorkommnis am Sonn­tagabend während der Bekanntgabe der Wahlergebnisse vor dem Verlagsgebäude der Pfälz  . Presse" ereignete, wo plöß­lich einer aus der Menge mit lauter Stimme die Anschul­digungen gegen Herrn Kohlborn erhob. Die hier und da auf­getauchten Gerüchte, der Sprecher habe sich am Fenster im Verlagsgebäude der Pfälz  . Presse" befunden, find natürlich durchaus unsinnig und beruhen entweder auf einem Miß­verständnis oder auf böswilliger Erfindung.

In der redaktionellen Erklärung der Zeitung lesen wir aber zu unserem großen Erstaunen, daß über den Wahl­vorgang Untersuchungen" haben angestellt werden können, obschon der Wahlvorgang doch völlig geheim und unter Aus­schluß der Oeffentlichkeit vor sich gegangen ist. Wie gestalteten sich die Untersuchungen? Wurden die SA.- Leute vernommen, die während der Einzeichnung des Kreuzes neben den Wäh­lern gestanden und ihnen in die Karten geguckt haben? Oder konnte man auf andere Weise feststellen, welchen Stimmschein gerade der Herr Kohlborn abgegeben hat? Darüber besagt leider die redaktionelle Bemerkung nichts.

Sportler­

die Feinde der NSDAP  .

München  , 22. August. Der Reichssportkommissar von Tschammer- Osten schreibt in den von Alfred Rosenberg   her­ausgegebenen Nationalsozialistischen Monatsheften" über die Stimmung unter den Sportlern, die zwangsweise gleich­geschaltet wurden:... Leider haben soundsoviele von begeisterten Sportlern dies nicht rechtzeitig ja vielleicht heute noch nicht einmal erkannt. Sie sahen in mir den Feind. Es muß offen ausgesprochen werden, daß diese Sport­ler den Nationalsozialismus zu den Leibesübungen( also den Kriegszweck des Sports, D. R.  ) nicht im mindesten verstan: den haben. Die Person des Reichssportführers spielt ja dabei feine Rolle. Denn wie ich, so wäre auch jeder andere A.­Führer abgelehnt worden, eben weil er in erster Linie eben weil er in Nationalsozialist war."

fremden Stammes heiraten mußten, ungeachtet ihrer hei­ligen Anschauung von der Unlösbarkeit der Ehe." Schrecklich, schrecklich, doch es kommt noch schlimmer.

..Das Mißtrauen nistete sich ein in den freien, einsamen Höfen, in den Sippensiedlungen. Das Verhältnis von Knecht und Herr, der eine fremdstämmig, unterworfen, unfrei, der andere frei dies Verhältnis, das oft ein Ver. trauensverhältnis war, es war dennoch die einzige Bin­dung, bei der der Priester seine Unterhohlungsversuche be­ginnen konnte. Wie leicht war auf seiten des Unter­gebenen eine Miẞstimmung gegen den Herrn zu schaffen und auszunutzen."

So brachten die Christen den Klassenkampt in die heilige unantastbare germanische Erdnung der Edelinge und nied. rigen Fremdstämmigen.

,, War der Magd zu trauen, die da eben über den Hof zum Brunnen ging und im Vorbeigehen die Worte der Ahne hörte, die den blonden Enkeln von der Wolpersnacht erzählt?"

Sicher war sie schwarz, die Magd.

,, Ging sie nicht vielleicht morgen zum Priester und be. richtete ihm davon?"

Aber trotz aller Verfolgungen gab es echte aufrechte Germaninnen.

Es war tröstend, die Kräuter zu sammeln, die Freia  , die Holde, liebte! Und mit dem Saft dieser Kräuter Ver­zweifelnde fröhlich, Kranke wieder gesund zu machen, die heimlich des Nachts den Weg in den tiefen Haag zu der ,, Haagschen", der ,, Hägschen", der Hexe fanden.

Wir wollen es nicht vergessen, die ,, Hägschen" waren die Stillen, die Treuen  , die Besten ihres Volkes! Und sie waren es auch, die weiter heimlich in der Walpurgisnacht den mühsamen Aufstieg wagten, so alt sie waren und so Grauenvolles sie auch schon erlebt hatten.

Und manch einen, der hilfesuchend in dunkler Nacht heimlich zu ihnen kam, mögen sie leis raunend bewogen haben: Kommt mit, hab den Mut, vergiß den Glauben der Ahnen nicht!

Heldenhafter Sozialdemokrat

Die Form ist zerbrochen- Der Geist lebt

( P. G.) Der Sozialdemokrat Richard Lohmann aus Leipzig   ist vom Sondergericht des Landes Sachsen, wie schon furz berichtet, zu zwölf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Er wurde beschuldigt, Hun­derte von Exemplaren der Sozialistischen Aktion" in Leip­ zig   vertrieben zu haben.

Der Staatsanwalt bezeichnete Lohmann als einen gefähr­lichen Menschen, gegen den eine strenge Strafzumessung nicht nur als Sühne, sondern als Abschreckung zu erfolgen habe. Er habe deshalb reiflich erwogen, ob er nicht den Antrag auf Todesstrafe gegen Lohmann stellen jolle!

Schließlich beantragte er 12 Jahre Zuchthaus auf Grund des Reichsgesetzes vom 13. Oftober 1933. Das Gericht ur­teilte entsprechend dem Strafantrag. In der Urteilsbegrün­dung heißt es:

Bei der Auswerfung dieses Strafmaßes fiel erschwerend ins Gewicht, daß Lohmann trop der Schutzhaft, die über ihn einst verhängt war, und der von ihm bei der Ent­lassung abgegebenen eidesstattlichen Erklärung meiter gegen die staatliche Sicherheit gewühlt hatte. Strafperschärfend war die Raffiniertheit des Angeklagten, der Umfang und Zeit­punft der Verbreitung dieser Hetzschrift."

Dies Urteil ist ein aufreizendes Terrorurteil! Der Vor­sitzende des Gerichts war der berüchtigte Landgerichtsdiref= tor Dr. Friesicke, der sich schon im Prozeß gegen, die Dresdner   Sozialdemokraten als einer der schlimmsten Hand­langer des braunen Terrors ausgezeichnet hat. Der Name dieses Blutrichters wird nicht vergessen werden.

Richard Lohmann, ein stiller wortfarger Mann von 50 Jahren, war einer der treuen unbekannten Kämpfer für Freiheit und Sozialismus. Er hat vor Gericht ebenso treu und mutig zu unserer Sache ge= standen wie in seiner Arbeit. Von ihm hat die braune Terrorpolizei nichts erfahren. Er hat feinen Menschen verraten, sondern hat die oberste Pflicht aller illegalen Arbeit erfüllt: zu schweigen. Einer der wahrhaften, aufrechten Kämpfer für den Sozialismus geht ins Zuchthaus des braunen Terrors, ein Zeuge dafür, daß Mut, Gesinnung Kampfwille der sozialdemokratischen Ar­beiterschaft ungebrochen sind.

Der Zorn der nationalsozialistischen Justizkreaturen über die aufrechte Haltung dieses Mannes erklärt die Höhe des Strafmaßes zugleich aber die Niedrigkeit und Gehässig­keit dieser sogenannten Richter!

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, Protokolle"

So wird gefälscht

Während die gleichgeschaltete Presse des dritten Reiches" unter dem immer stärker werdenden Druck gegen den faschi­stischen Staatsterror in Deutschland   bewußte Falschmel­dungen über die Verhaftung bestimmter Funktionäre der Gestapo   aus dem Columbiahaus, die Gefangene mißhandelt haben, veröffentlicht, erhält die Rote Hilfe" Berlin   von einem aus der Folterhöhle der SS. Entlassenen einen er­schütternden Bericht, der die grausamen Folterungen an wehrlosen Gefangenen erneut bestätigt. Der Gewährsmann der Roten Hilfe" berichtet folgendes:"

" In den ersten beiden Tagen wurde ich von den ent­menschten SS  .- Leuten, dieser graufigen Wiedergeburt der Folterknechte des Mittelalters, in einer sogenannten Steh­zelle" in" Frieden" gelassen. Ich konnte mich aber in dem fleinen Raum, der nicht größer als ein halber Kleiderschrank war, weder segen noch geschweige legen. Am dritten Tag kam ich in eine größere Zelle, wurde aber ohne jede Begründung zu einer Hausstrafe" von hundert Stahl­rutenschlägen an jedem dritten Tag verurteilt. Am zehnten Tag wurde ich zu einem Verhör gerufen. Der Kommissar erflärte mir sofort, daß das Protokoll bereits vorbereitet sei, weil er wegen der zahlreichen Gefangenen für jedes Ver­hör nur wenig Zeit habe. Mir wurde ein Stück Papier   vor­gelegt, dessen oberer Teil mit einem Löschblatt zugedeckt war Als ich mich weigerte zu unterschreiben, stürzten sich sofort vier SS.- Leute mit Gummifnüppeln auf mich, die mich solange schlugen, bis ich das Protokoll mit meiner Unterschrift versah. Dann wurde ich mit Fußtritten und weiteren Schlägen in meine Zelle zurück­geführt. Von anderen Gefangenen hörte ich, daß diese ge­fälschten Protokolle im allgemeinen nach zwei Schemen ver faßt sind. Juden müssen unterschreiben, daß sie arische Mäd­chen mit einer Geschlechtsfrankheit angesteckt haben und den Antifaschisten wird in der Regel ein Protokoll vorgelegt, aus dem hervorgeht, daß sie an einer Schießerei teilgenommen haben, bei der ein Nationalsozialist verwundet wurde. Und es gibt Richter, die auf Grund dieser expreßten Aussagen die Opfer der SS. zu hohen Kerferstrafen verurteilen." Jeder Kommentar ist hier überflüssig.

Und sie kamen vermummt, oft im Gesicht unkenntlich gemacht durch Ruß oder Wurzelsaft, sie waren scheu und still auf ihrem Anstieg zum hohen Berg, sie umgingen in weitem Bogen das Kloster auf der Höhe, das Kreuzbildnis am Kreuzwege! Dieser Kreuzweg, der ihnen seit undenk­lichen Zeiten geheiligt war, nun verleidet, weil dort das verhaßte Heilandsbild stand! Auch lauerte dort Gefahr! Konnte nicht ein Priester zufällig vor dem Bilde beten und sie entdecken?" M and Und dann, als die Heiden von ihrer Walpurgisnachtfeier wiederkamen.

Wie mancher von ihnen mag mit schwerem Herzen heimgekehrt sein! Ob wohl sein Junge, sein Mädchen wach geworden waren vom Heulen des Sturmes? Ob sie wohl ge­merkt hatten, daß Vaters und Mutters Bett leer war in dieser Hexennacht". Ob sie wohl morgen fragen würden, warum? Ob ob sie wohl dem Priester in kindlicher Wahrheitsliebe erzählen würden von dieser ihrer Ent­deckung?-

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Aber sie taten es nicht! Sie saßen vor dem Mann in der Kutte, der ihnen erzählte von der Teufelsnacht, von den Hexen, deren Bett in dieser Nacht leer steht, und sie saßen mit ihren hellen Gesichtern, den schmalen Lippen und sie schwiegen.

Wer hieß sie schweigen? Wer hieß sie klug sein? Es war ihr Blut, das durch alle ihre Adern den Befehl klopfte, es war das Grauen, das ihre Väter geschüttelt hatte, das in ihnen aufstand und sie mahnte. Sie schwiegen Und beugten die blonden Köpfe."

Nein, wie unheimlich genau diese Ilse Arnheiter Bescheid weiß! Sollte sie zufällig eine von den übrig gebliebenen alt­germanischen ,, Hägschen" sein?

Und nun feiert nach tausend Jahren eine neue Jugend heidnische Auferstehung, aber sie schweigt nicht mehr: ,, Sie kündet aufrecht mit trogigem Mund von der Wal­purgisnacht, weil ihr Blut in all ihren Adern den Befehl klopft: Rede!"