Sorgen in USA

Ein aufschlußreicher Brief aus Neuyork Massenelend und Massenhilfe

Die Family Welfare Association, der Reichsspitzenverband der öffentlichen und privaten Familienfürsorge umfaßt rund 300 selbständige Mitgliedsorganisationen. Die Verbindung mit ihnen besteht im Wesentlichen in der Herausgabe einer Monatszeitschrift und eines Nachrichtenblattes, in der Be­antwortung unzähliger, ratloser Briefe, in der Stellen­vermittlung und in der örtlichen Beratung durch eine Reihe von Bezirkssekretären, die ständig in ihrem Gebiet herum= reisen. Dazu werden viel zwischenörtliche und zwischenstaat­Itche Zusammenfünfte organisiert, von Wochenendtreffen bis zu vier- bis achtwöchentlichen Instituten. Der Bildungs­hunger ist unbeschreiblich groß. Die Zentrale wird über­schwemmt von dringendsten Gesuchen nach Material aller Art, Spezialliteratur, örtlicher Beratung und Ausbildungs­veranstaltungen. Die einschlägigen Fragen stecken hier noch ganz in den Kinderschuhen, aber sind ungeheuer aktuell. Man ist oft ziemlich ratlos und greift freudig andersartige Ge­dankengänge und erprobte Methoden auf.

Es ist manchmal ganz überwältigend, zu erkennen, wie wenig Amerika es bisher nötig hatte, sich mit den Fragen der Massenhilfe vertraut zu machen: Alle ihre Erfahrungen beziehen sich auf Formen der Einzelhilfe, wie sie sich eben nur ein sehr wohlhabendes Land leisten konnte, die oft restlos versagen gegenüber dem heutigen Massenansturm der Er­werbslosen aller Altersstufen.

Eine öffentliche Arbeitslosenfürsorge gibt es ja hier erst seit eineinhalb Jahren. Sie mußte von vornherein riesen­haft groß aufgezogen werden, und tatsächlich steigen auch heute noch die Zahlen der Unterstützungsempfänger. Neu­york- Stadt gibt allein monatlich 18 Millionen Dollar nur

an

Erwerbslosenunterstützung aus, dabei sind die Leistungen im einzelnen unbeschreiblich schlecht. Miete wird fast nirgends als notwendiger Lebensbedarf an­erfannt. Nur obdachlose Familien erhalten Miete für einen Monat, um sich neue Unterkunft zu sichern. Mit einziger Ausnahme von Neuyork( seit dem 1. 6.) und San Franzisko wird im ganzen Lande von öffentlichen Stellen an Erwerbs­lose fein Pfennig Geld ausgezahlt: die gesamte Hilfe wird in Form von Gutscheinen und Lebensmittelpaketen geleistet mit dem entsprechend ungeheuer fomplizierten Verwaltungs­und Abrechnungsappart. Keiner der Erwerbslosen hat auch nur einen Pfennig für Fahrgeld, kleine Beschaffungen, Taschengeld oder ähnliches, es sei denn aus Schwarzarbeit. Auch die ärztliche Hilfe ist ganz unzureichend ge= fliniken, die natürlich mit der Zunahme der Unterstützungs­empfänger nicht entsprechend schnell ausgebaut werden fonnten. Heranziehung der Privatärzte für deren Versorgung ist erst eine Entwicklung der allerletzten Monate und nur ausnahmsweise in bescheidenstem Umfange erlaubt.

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und Verwertung der Lebensmittel beraten, hat viel Glend fennen gelernt und auch wieder die spassigsten und primi­tivsten Behelfe von Naturkindern, die zwar in USA . leben, aber ihre alte Heimat in Galizien , Porto Rico , China , Afrika oder Irland und deren Gebräuche nicht vergessen haben. Später hat sie bei einer Wohnungsenquete mitgeholfen, bei der Unterlagen gesammelt wurden, um brauchbare Vorschläge für billige Neubauwohnungen und deren Ausstattung vor­zubereiten. Das Interesse für ein gemeinnütiges, aus Reichs­mitteln stark gestütztes Wohnungsbauprogramm ist hier der letzte Schrei. Eine ganz unerhörte Neuerung für USA . und natürlich auch ein böser Zankapfel der Interessenten. Das einzig Positive, was bisher geschehen ist, ist der Abbruch vieler mehr als baufälliger Gebäude, die Seuchenherde und Feuerfallen waren, aber trotzdem dicht bevölkert. In Vor­bereitung des Neubaues hat man diese Häuser einstweilen mit Hilfe von Notstandsarbeitern abgerissen, legt provisorisch Spielpläße an und schreibt über jeden Abbruch einen be­geisterten Artikel. Im ganzen jedenfalls ein erfreulicher Fortschritt.

Das Reich hat hier seit dem vorigen Sommer ein Klein: und Randsiedlungsprogramm, das beim Innenminister zu= ständig ist: Mit Hilfe eines 25- Millionen: Dollar- Fonds

schwebt noch die Spüle. Das ganze ist eine moderne Klein­füche kompaktester Art, und für den kleinen P. nur mit einem Letterchen benutzbar. Aber wir sind sehr zufrieden, wenn nicht gerade die gesamte Müllabfuhr Neuyorks die ganze Nacht am Hause vorbeifährt, weil die Straße so schön breit ist. Neuyork ist eine fabelhaft bunte und amüsante Stadt. Man braucht keinerlei andere Abwechslung als kleine Abend­spaziergänge durch die Armenier- oder Griechen- oder Russen­oder Juden- oder Italienerviertel und in dem Bezirk gleich hinter unserer Wohnung, wo das internationale Künstler­volf haust, und den man furz und schlecht das Dorf" nennt. Ein phantastisches Dorf allerdings, in dem es nie Nacht wird, in dem man mit Leichtigkeit zwischen 2 und 4 Uhr morgens Eiscreme, Pasteten, eine Zahnbürste oder einen Schundroman faufen fann, und wo die Kuriositäten aller Völker der Welt in den amüsantesten Läden feilgehalten werden. Anfang Juni war hier der übliche Künstlermarkt: Hunderte von Künstler hatten buchstäblich Tausende von Delgemälden, Aquarellen, Graphiken und Plastiken aller Art an die Zäune und Häuserwände angeheftet und saßen eine ganze Woche lang auf fleinen Apfelsinenkisten ganz friedlich davor und hörten sich an, was die Leute von ihnen und ihren Werken hielten. Alles war übersät von Schaulustigen, fritischen Freunden der Aussteller and wahrscheinlich auch von höchst Sachverständiaen, die mit Notizbüchern bewaffnet herumſtanden. Dazwischen konnte man sich an allen. Ecken und Enden für 50 Cent oder auch für 2 Dollar abkonterfeien lassen. Es war wirklich ein Hochgenuß. Dazu die schönste Sonne, und die Bäume in erstem Grün.

sollen Mastersiedlungen von 100 bis 200 Gehöften befchafft Die Grundstimmung helter

werden, und man hofft, daß später ähnliche Bestrebungen ans Privatmitteln oder vielleicht auch aus Anleihen auf­genommen und weiter verfolgt werden.

Ein Teil der Siedlungen ist für Erwerbslose aus den ver­lassenen Bergwerksgebieten oder sonstigen Elendsgebieten bestimmt, die umgesiedelt werden sollen. Andere sind mehr Randsiedlungen in deutschem Sinne im Anschluß an große Mittelstädte, für Kurzarbeiter gedacht. Die selbständigen Siedlungen haben viele genossenschaftliche Züge und setzen eine recht idealistische Einstellung der Siedler voraus. Viel­leicht werden sie an den allzu hoch gespannten Forderungen scheitern. Doch sind die Grundstücke sehr sorgfältig ausgewählt, meist bester Boden, gute Verkehrslage, die Häuser ansehnlich und die Zahlungsbedingungen sehr günstig. Dazu sind wenig stens auf dem Plan ganz moderne Schulgebäude und Gemein­schaftsräume vorgesehen, Anleitung in handwerklichen Din gen, ein sehr weitreichendes Fortbildungsprogramm, selbst= verständlich landwirtschaftliche und gärtnerische Anleitung, furz ein wahres Musterprogramm für die Mustersiedlung. Daß die Sache noch lange nicht klappt, sei nur nebenbei erwähnt.

regelt. Fast allgemein nur durch rasend überfüllte Boli Das bunte Neuyork

Man kennt hier nicht das Bestreben, die natürlichen Be­ziehungen zwischen Konsumenten und Produzenten möglichst unberührt zu lassen, auch dann, wenn der Konsument auf öffentliche Hilfe angewiesen ist. Im gleichen Augenblick wird er vollständig aus dem Wirtschaftsleben herausgelöst und ist ungefähr mit all seinen Bedürfnissen auf fünstliche, meist nur unzulänglich finanzierte Hilfseinrichtungen zu ihrer Ver­sorgung angewiesen.

Man geht so weit, daß aus Reichsmitteln Selbsthilfe= genossenschaften von Erwerbslosen in ziemlichem Umfange unterstützt werden, die allerhand Dinge des täglichen Be= darses selbst produzieren und untereinander, sogar über: örtlich, in großem Maßstabe austauschen. Bergarbeiter senden Kohlen und erhalten dafür Kartoffeln und Mais, Schreiner bauen Möbel und tauschen gegen sie Anzüge um und ähnliches. Dies wird nicht als eine Ab­Tenfung und im Sinne der Freizeitbeschäftigung betrachtet, sondern als eine produktive Angelegenheit mit dem Ziel der möglichst preiswerten Befriedigung aller Wirtschaftsbedürf= nisse durch die Erwerbslosen selbst, als mehr und mehr isolierte, beinahe aufgegebene Bevölkerungsschicht.

Im Gegensatz hierzu stehen höchst radikale Reformvorschläge der Regierung und der Fachkreise für Einführung aller möglichen Sozialversicherungen und sonstiger durchgreifender Maßnahmen. Aber schließlich weiß jeder, daß die Dinge auf dem Papier stehen bleiben.

Siedlungsreformen

P. hat mehrere Monate ehrenamtlich in einer örtlichen Fürsorgestelle gearbeitet und Familien in bezug auf Einkauf

1834-1934

Jahrhundertfeier der ,, Dorsetshire Labourers""

Vor einem Jahrhundert, im Februar 1934, wurden in dem fleinen Dorf Tolpuddle in Dorsetshire am frühen Morgen sechs Landarbeiter verhaftet. Sie wurden in Dorchester ins Gefängnis geworfen und später zu sieben Jahren Deporta­tion nach einem überseeischen Lande verurteilt. Weshalb? Waren es Verbrecher?

Nein, diese armen Tagelöhner, von denen vier verheiratet und die alle ebenso fromm wie arbeitsam waren, hatten es unternommen, eine Gewerkschaft zu gründen!

Die Landwirte, in deren Dienst sie standen und die in Gegenwart des Pfarrherrn von Tolpuddle zusagten, die in der Gegend üblichen Löhne zu zahlen, d. h. 10 Schilling die Woche, hatten ihr Versprechen gebrochen. Die Landwirte von Tolpuddle nahmen ihre Zusage zurück. Der Pfarrherr unter­stützte sie. Die Arbeiter waren gezwungen, sich mit 9 Schil­ling die Woche, später mit 8, ia sogar mit 7 Schilling zu be­gnügen. Als neue Besprechungen mit den Landwirten statt= fanden, forderten diese, daß sich die Arbeiter mit einem Wochenlohn von 6 Schilling zufriedengeben.

Als Gegenmaßnahme gründeten die Arbeiter des Dorfes eine Gewerkschaft.

Lange nachdem die Organisation gegründet worden war, veröffentlichten die Behörden von Dorchester eine übri= gens völlig falsche Mitteilung, wonach die Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft ein Verbrechen sei, das mit Deporta­tion bestraft werde. Zwei Tage nach dieser Bekanntmachung wurden die sechs Arbeiter verhaftet, als sie in der Dunkel­heit eines Wintermorgens ihre Hütten verließen, um sich zur Arbeit zu begeben.

Um die Verhafteten zu strafen und die anderen Arbeiter des Distrikts, die sich der Gewerkschaft anschlossen, hatten die Behörden einen Prozeß ausgeflügelt, wobei ihnen von Viscount Melbourne, dem britischen Innenminister. Rat und Führung zuteil wurde. Zu diesem Zwecke wurde u. a. ein Parlamentsbeschluß ausgegraben, der im Jahre 1824 zum Gesez erhoben worden war und mit der Gewerkschafts­frage in feiner Weise zu tun hatte.

Die Wohnungsfrage in Neuyork ist recht schwierig, wenn man herzlich wenig Geld hat, und wir haben lange gebraucht, bis wir eine erträgliche Bleibe fanden. Seit Januar hausen wir in einer Atelierwohnung an einem der hübschesten Grün­pläße des unteren Manhattan , mit wirklich feiner Aussicht über Bäume hinweg auf eine Kette von Wolkenkrabern, die die ganze Nacht hindurch strahlen und funfeln. Küche und Bad zusammen sind so groß, wie in der alten Heimat eine vernünftige Speisekammer. Der elektrische Herd ist auf dem Eisschrank, der gleichzeitig als Tisch dient, und oben drüber

Die Grundstimmung hier erscheint uns immer noch heiter, und man ist hier irgendwie leichtlebiger als im alten Europa . Ueberall wimmelt es von hübsch angezogenen Mädchen, und jeder scheint irgendwie lustig und lärmend, wenigstens nach außen hin. Den 14 Millionen Erwerbslosen ebenso wie vielen anderen geht es allerdings bitter schlecht, aber es muß auch darunter viele geben, die ihr Los noch nicht ganz tragisch nehmen und man spürt wenig Verbitterung. Dafür fann man, wenn man spät nach Hause kommt, obdachlose Männer in den dunkleren und etwas abseitigen Straßen zu vielen Dußenden in den Toren und flach auf der Straße liegen sehen, nur mit Zeitungspapier bedeckt und auch unter dem Kopf einen Ballen alter Zeitungen, die sie wahrscheinlich aus den Papierkörben in den Parks gerettet haben. Man läßt fie rubia schlafen und fümmert sich nicht um sie, solange sie nicht Krach machen. Andere fahren, besonders im Winter, den ganzen Tag auf der Unterarundbahn hin und her, wo es schön warm ist. Bei einigem Geschick fann man das für 5 Cent durchführen, wenn man nämlich die richtigen Bahnhöfe zum Umsteigen und Zurückfahren weiß. ohne auf eine Sperre zu stoßen. Auch in den Untergrundbahnhöfen schlafen viele Erwerbslose, bis man sie um etwa 2 Uhr nachts von dort herousweist.

Es werden gewaltige Anstrengungen zur Arbeitsbeschaf= fung aemacht, aber irgendwie klappt der Laden nicht, wenn auch immer die Programme wunderschön aussehen. Man merkt an allen Ecken und Enden das Fehlen eines geschulten Berufsbeamtentums, insbesondere in den Gemeindevermal­tungen, die schließlich die Dinge ja alle durchführen sollen. Viele andere Programmpunkte werden nie verwirklicht, weil sie irgendwie unpopulär sind und gegen einflußreiche Inter­effenten verstoßen der amerikanische Bolitiker muß sich alle 3 bis 4 Jahre zur Wahl stellen. da kann er sich unpopuläre Maßnahmen einfach nicht leisten.

Krisenzeichen in Nordamerika

Drohender Riesenstreik

Washington, 28. August.

Die Vereinigung der Textilarbeiter hat den Generalstreif in der amerikanischen Textilindustrie ab 4. September, das ist der auf den Tag der Arbeit" folgende Tag angeordnet. 500 000 Tertilarbeiter sollen sich an diesem Streif beteiligen, und 30 000 Arbeiter aus der Seiden- und Wollindustrie wer­den wahrscheinlich in einen Sympathiestreit treten.

Dieser Streif ist auch nur Ausdruck der schweren Wirt­schaftsfrise, von der ganz Amerifa heimgesucht ist. Zu den durch die wirtschaftliche Lage selbst geschaffenen Schwierig­feiten kommen noch jene durch Naturereignisse verursachten Schäden und Schwierigkeiten hinzu. So sind in Kanada , im Gebiete Saskatchewan , allein 40 000 Familien, das sind also etwa 200.000 Menschen durch die Trockenheit ruiniert. Die englischen Behörden denn es handelt sich um englisches Dominium beabsichtigen 15-20 Millionen Dollar zur Unterstützung der notleidenden Farmer zu geben. Außerdem

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Auf Grund dieses Gesetzes wurden die sechs Männer zu sieben Jahren Deportation verurteilt, einer barbarischen Strafe, die sonst nur für die schlimmsten Verbrecher an Stelle der Todesstrafe vorgesehen war.

Die sechs Arbeiter hatten jedoch kein Verbrechen begangen. Noch bei der Einschiffung erklärte ihr Führer, George Love­leß, wahrheitsgetreu:

Wir haben keines Menschen Ehre, Charakter oder Besitz­tum angetastet. Wir haben uns zusammengetan, um uns felber, unsere Frauen und Kinder vor der schlimmsten Er­niedrigung zu bewahren."

Die schwere Bestrafung dieser Gewerkschaftler erzeugte einen Sturm der Entrüstung. Im ganzen Lande wurden Protestversammlungen abgehalten. Ein Zug von zwei­hunderttausend Arbeitern marschierte durch London , um der Regierung eine Bittschrift um Aufhebung der Strafe zu um Au unterbreiten.

Die sechs Verurteilten wurden jedoch in einem Depor= tiertenschiff nach Australien geschafft, wo sie unter schlimm= ster Brutalität und Unterdrückung als Zwangsarbeiter be= schäftigt wurden.

Aus ihren Leiden und Opfern schöpften die Gewerkschaften die Kraft, die die Arbeiterbewegung der Welt groß ge= macht hat.

Um diese tapfern Männer zu ehren, wird der Britische Gewerkschaftsbund im Jahre 1934 feierlich der Leidenszeit der sechs Dorsetshire Labourers gedenken.

Es werden verschiedene Erinnerungsfeiern stattfinden. die fast alle in Dorsetshire abgehalten werden. Diese Veranstal­tungen werden gipfeln im Britischen Gewerkschaftsfongreß, der vom 3. bis 8. September d. J. in Weymouth , Dorsethire, stattfinden wird.

Nachstehend geben wir eine Uebersicht der Erinnerungs­feierlichkeiten:

1. Einweihung von sechs vom Britischen Gewerkschaftsbund errichteten Arbeiterhäusern, von denen jedes einen Namen der sechs Märtnrer tragen soll. Diese Wohnungen werden zunächst von betagten Landarbeitern bewohnt werden, die in der Gewerkschaftsbewegung tätig waren.

2. Enthüllung eines Denkmals auf dem Grabe von James Hammet( Hammet war der einzige der sechs Arbeiter, der in

Verwüste e Getre'deprovinzen

aber werden zu dem gleichen Zwecke in allen Kreisen der amerikanischen Bevölkerung große Sammlungen veranstaltet. Die Verwaltung der Provinzen Manitoba , Saskatchewan und Alberta prüft die Möglichkeiten, die durch die Trocken­heit verwüsteten Getreidefelder in Wiesen und Waldgelände umzuwandeln; der Landwirtschaftsminister prüft die ver­schiedenen Grasarten, um festzustellen, welche Sorte sich am besten zur Anpflanzung auf diesem von Stürmen bedrohten Boden eignet. Die Eisenbahnverwaltung hat die Gebühren für den Transport von Futtermitteln nach den verwüsteten Gebieten und ebenso die Gebühren für den Pferde- und Vieh­transport nach den verschont gebliebenen Landesteilen her= abgesetzt. Trotzdem wird ein großer Teil des Viehs ge­schlachtet werden müssen. Auch die Auswanderung aus den durch die Trockenheit verwüsteten Gebieten hat eingesetzt; sie wird sich aber auf einige hundert Familien beschränken müssen, denn es gibt im Norden nicht mehr viel freies Land.

England blieb; die anderen wanderten nach ihrer Befreiung nach Kanada aus. Er wurde im Friedhof von Tolpuddle begraben).

3. Ginweihung einer Gedenktafel für das Häuschen, in dem die Märtyrer von Tolpuddle die Sizungen ihrer Ortsgruppe abhielten.

4. Aufführung eines Festspiels, das die ganze Geschichte der sechs Männer dramatisiert. Das Festspiel ist von einem be= fannten Schauspieldichter geschrieben worden. Es wird wäh­rend der Erinnerungsfeierlichkeiten in Dorchester mehrere Male aufgeführt werden, ferner während der Kongreßwoche in Weymouth . Die Darsteller sind fast ausschließlich Per­sonen, die in der Grafschaft Dorchester leben.

5. Internationale Arbeiter- Olympiade. Abgesehen von Fußballwettkämpfen zwischen Gewerfichaftern des Konti­nents und den besten Mannschaften des Britischen Arbeiter­Sportverbandes werden allerlei andere Wettkämpfe statt­finden( Laufen, Hochsprung, Radrennen usw.). Ferner wird ein Tenniswettkampf abgehalten werden, für den wir gute Spieler zu verpflichten hoffen. Es werden mehrere Becher zur Verteilung gelangen, ferner Gold, Silber- und Bronze­medaillen sowie andere Preise.

6. Große Domonstrationen in Dorchester . Aehnliche De­monstrationen werden gleichzeitig von den Gewerkschaftern in den Vereinigten Staaten , Kanada , Südafrika , Australien und Neuseeland organisiert werden.

7. Wettkämpfe für Blasorchester. Es werden voraussichtlich 20-30 Vereine teilnehmen. Es sind gemeinsame Aujiüh­rungen dieser Korps vorgesehen; ferner sollen speziell für die Jahrhundertseter komponierte Musikstücke gespielt werden. 8. Veröffentlichung einer schön eingebundenen Erinne rungsgeschichte, in der die Geschichte der Märtyrer vi Tolpuddle von bekannten Graphikern illustriert wird. Fast jede Seite des Buches wird Illustrationen, Drucke, Tabelle usw. enthalten. Dieses Werf machte große und eingehende Erhebungen nötig, so in Australien und Kanada . In dicien Zusammenhang ist eine große Menge unveröffentlichten Materials beschafft worden.

9. Herstellung eines künstlerischen Medaillons. das auf Grund eines speziellen Wettbewerbs von Kunstschülern und Mitgliedern der Arbeiterbewegung zur Auswahl gekangt,