Deutsch polnisches Geheimabkommen?

Paris  , 29. August. Die Gerüchte über ein deutsch  - pol­nisches Geheimabkommen wollen allen Dementis zum Troß nicht verstummen. Jetzt schreibt der Warschauer Korrespondent der Liberte", nach seinen Informationen habe er Grund zu der Annahme, daß ein solches Abkommen dennoch bestehe. Dieser neue Gewährsmann berichtet von einem Geheimabkommen, das den deutsch  - polnischen Nicht­angriffspaft ergänze und dessen Inhalt politischer Natur jei. Danach anerkenne Deutschland  , daß für Polen   ein Aus= gang zum baltischen Meer lebenswichtig sei. Deutschland   erkläre sich mit einer auf friedlichem Wege her= beizuführenden politischen Union zwischen Polen   und Litauen  einverstanden und verzichte dafür auf den Hafen von Memel  . Im Falle eines militärischen Konfliktes zwischen Polen   und Litauen   werde Deutschland   von sich aus feine Forderungen stellen. Deutschland   verpflichte sich, fünftig die polnische Poli­tik zu unterstüßen. Polen   werde an der politischen Union   mit Litauen   auf den polnischen Korridor und den Hofen von Gdingen   veisten und sich der Wiedervereinigung der Freien Stadt Danzig   mit dem Reich nicht widerseßen. Daran schlössen sich einige Klauseln wirtschaftlichen Charafters, so­wie über die Reparationen für den Fall, daß alle diese Even­tualitäten sich verwirklichen.

Zum Schluß wiederholt der Liberte"-Korrespondent, daß bei den Verhandlungen über den deutsch  - polnischen Handels­vertrag, der einen Austausch polnischer Nahrungsmittel und Rohstoffe gegen den he Fertigfabritate, vor allem chemische Erzeugnisse, vorsehe, auch die Möglichkeit in Erwägung ge zogen worden sei, diesen Vertrag auch dann anzuwenden, wenn eines der beiden Länder in einen Krieg verwickelt würde. Ein Abkommen dieser Art setze mindestens eine Neu­tralitätserklärung Polens   voraus, falls Deutschland   mit einer britten Macht in einen bewaffneten Konflift gerate.

Bittere Wahrheiten für Adolf Hitler  

Ein vernichtendes Urteil

( Von unserem Korrespondenten) A. Ph. Paris  , 29. August. Wenn Adol Hitler wissen will, wie man in Frankreich   über ihn denkt, wie diejenigen französischen   Kreise ihn beurteilen, die ihre Lebensaufgabe darin sehen, mit allen Kräften an der deutsch  - französischen Verständigung mitzuarbeiten und das Werk des verstorbenen großen Staatsmannes und Friedensfreundes Aristide Briand   zu fördern, dann emp­fehlen wir ihm, den Figaro  " vom gestrigen Tage in die Hand zu nehmen und das zu lesen, was Wladimir d'Ormesson   dort über ihn schreibt, ein Mann, der eine der besten Federn unter den französischen   Journalisten führt, dessen Ansehen unbestritten ist und dessen Arbeiten zu den meistgelesenen gehören.

Hitlers   Koblenzer   Rede, so sagt Wladimir d'Ormesson  , erwede ein bitteres Gefühl. Denn sie stüße sich auf dem Gegenteil der Wahrheit. Er habe den Franzosen vor­geworfen, sie wünschten nicht ernstlich eine Befferung der deutsch  - französischen Beziehungen, aber er habe vergessen, daß er vier Jahre nach dem Abzug der Franzosen   habe auf der Festung Ehrenbreitstein   sprechen fönnen, während die Franzosen das Recht gehabt hätten, dort bis zum Jahre 1935 zu bleiben. Der Ort sei für eine solche Sprache recht schlecht gewählt gewesen.

Und nun wird der französische   Journalist recht deutlich: " Hitler   sagte in Koblenz  : Frankreich   wird sich vielleicht über die Bedeutung der allgemeinen Fragen stechenschaft ablegen und darüber, daß es besser ist, ihre Lösung gemeinsam zu suchen, als sich zu befämpfen." Bei solchen Worten fönnen wir nicht ruhig sizen bleiben. Aristide Hitler? Nein, das gibt es nicht. Es gibt Taschenspielerknststücke, die unter feinen Um­ständen erlaubt sind. Wir dulden es nicht, daß Hitlerdeutsch­

Kriegsfieber im Fernen Osten  " and

An der russisch  - mandschurischen Grenze

Charbin  , 30. Auguft. Auf beiden Seiten der russisch  - mand­schurischen Grenze herrscht fieberhafte militärische Tätig feit. Auf der mandschurischen Seite werden Drahtver= haue und Maschinengewehrnest er gebaut, wäh rend gleichzeitig in Charbin  , Zizikar und Sinking große Lazarette der Vollendung entgegensehen. Ueber die Kriegs­vorbereitungen auf russischer Seite wird gemeldet, daß aus. Wlabiwostok eintreffende Reisende fie mit der Tätigkeit in den englischen Kanalhäfen während des Weltkriegs verglei chen. Zu Wasser, zu Land und in der Luft seien umfangreiche Kriegsvorbereitungen im Gange.

Weiter wird aus Gharbin gemeldet, daß die Vorunter­suchung gegen die 100 verhafteten sowie trussi ichen Eisenbahnangestellten abgeschlossen sei. Sämtliche Verhafteten sind in Anklagezustand versett wor­den und werden sich zu verantworten haben wegen Beihilfe bei der Zerstörung der Ostchinesischen Eisenbahnlinie, wegen Zusammenarbeit mit Räuberbanden und wegen revolutio=

uns Friedenslehren erteilt

und von europäischer Zusammenarbeit spricht von der Höhe der Feste Koblenz   aus, die durch das Verdienst eines Geistes frei wurde, der Frieden und europäische Zusammenarbeit er­strebte, die man jezt verhöhnt und verraten hat.

Dieses Taschenspielerkunststück findet sich übrigens auch auf religiösem Gebiete wieder. Hitler   wandte sich an die Saarkatholiken. Er bemühte sich, sich als Apostel des Katholi­sismus zu gebärden.

Daß Geistliche in Deutschland   belästigt, Bischöfe gehindert werden, ihre Anordnungen zu veröffentlichen, die christliche Lebre täglich zum Gefpött gemacht wird, Jesus Christus  selbst Gegenstand gemeinster Beleidigungen ist, daß man den Führer der fatholischen Verbände ermordetalles das zählt wohl nicht mit... Und die Saarländer   fordert man auf, Hitler als das Werkzeug Gottes zu betrachten...

Nein, die Koblenzer   Rede, die politisch" sein wollte, ift auf dem Gegenteil von Wahrheiten aufgebaut, die wirklich zu dumm sind, als daß man ihnen Glauben schenken könnte. Ich schreibe dies gier ohne Voreingenommenheit und ohne Haß. Welcher Franzose wünscht nicht mit ganzem Herzen in Ehren und mit Sorglosigkeit die offene und völlige Aus­söhnung mit einem Volte, das so viele tapfere enschen auf­zuweisen hat die man jetzt mißbraucht? Abe: das ist es ja Man treibt Mißbrauch mit der Gutgläubigkeit der deutichen Massen, wie man mit unserer Gutgläubigkeit Mißbrauch trieb. Wir lieben den Frieden. Aber wir hassen die Heuchelei. Tie ganze französisch- deutsche Tragödie ist in diesen beiden Worten enthalten."

Bevor wir

glauben, wollen wir sehen!"

Wie wenig man in Frankreich   Hitlers Friedensversiche= rungen Glauben schenkt, beweist auch die Haltung des " Journal". Dieses Blatt meint, man müsse natürlich die Frage der deutsch  - französischen Verständigung mit aller Auf­merksamkeit behandeln, weil sie von außerordentlicher Be deutung sei. 2. enn Hitler   sage, nur die Saar   stehe noch als Hindernis zwischen Frankreich   und Deutschland  ; sei diese Frage in deutschem Sinne gelöst, werde es zur Ausföhnung kommen, dann müsse man daran denken, daß das nicht das erste Angebot sei. Vor Hitler   hätten andere schon ähnlich ge sprochen, und die Folge davon sei, daß die Franzosen das Rheinland   vorzeitig geräumt und auf die Reparation zah lungen verzichtet hätten. Als Dank dafür hätten sie Bes leidigungen und eine Politik der Herausforderungen ges

erntet.

Weiter sei die Saarfrage gar fein deutsch  - französis hes Problem, sondern ihre Lösung hänge von den Saar   ändern selbst ab. Wenn sie nun fich für den Status quo entschieden, solle dann etwa Frankreich   dazu verurteilt sein, die Nach­wirkungen der Enttäuschung Deutschlands   über sich ergehen zu lassen?

Schließlich dürfe man aber auch nicht vergessen, daß Hitler nicht immer so gesprochen habe. In seinem Buche habe er Frankreich  

als Todfeind", als Erbfeind" bezeichnet. Seitdem seien allerdings zehn Jahre vergangen, und der Führer sei von der Onnofition an die Macht gelangt, aber man würde doch gern die Wandlung in seinen Reden von irgendwelchen bezeichnenden und bemeisfräftigen Taten bes gleitet sehen. Man suche diese vergebens. Dabei fehle es durchaus nicht an Gelegenheiten. Eine davon sei der Bei­tritt zum Ostpakt, eine andere die Rückkehr in den Völker­bund. Bevor wir glauben, wollen wir sehen."

Noch ein ermordeter Katholikenfübrer

närer politischer Tätigkeit unter Leitung der Kommunisti Bernhard Stempile, Redakteur des Miesbacher Anzeigers"

schen Partei.

34 Flugzeuge beim Europa  - Rundflug

dnb. Warschau  , 29. August. Die Organisationsleitung des Europa  - Rundfluges veröffentlicht die amtliche Liste der Teilnehmer am diesjährigen Rundflug. Danach entfallen auf Deutschland   18, auf Polen   12, auf Italien 6 und auf die Tschechoslowakei   3 Maschinen. Unter polnischen Farben stars tet ein englischer Pilot, während der österreichische Flieger Meint, der ebenfalls unter polnischen Farben starten wollte, im letzten Augenblick absagte. Insgesamt starten also 34 Maschinen. Der Stadtpräsident von Warschau   empfing die Teilnehmer des Rundfluges am Dienstagabend zu einem Tee im Verwaltungshaus. Daran nahmen auch die Vertre ter der Regierung, des diplomatischen Korps sowie der Sport- und Militärbehörden teil. Das heutige Programm fieht die Gewichtsprüfung der Maschinen und die Plom bierung der einzelnen Teile vor.

Uns geht aus Griechenland   folgender Brief zu. Wir können im Augenblick nicht nachprüfen, ob die An­gaben des Briefschreibers stimmen, sind jedoch über­zeugt, daß auch dieser Mord geschehen ist. Der Herr Reichskanzler und Oberste Gerichtsherr hätte es in der Hand, ein für allemal Klarheit über den blutigen 30. Juni zu schaffen. Er braucht nur die lücken­lose Totenliste zu veröffentlichen. Warum tut er's nicht? Warum hat er der gesamten von ihm ab­hängigen Presse Schweigen geboten?

Nach vielen Monaten konnte ich erstmals wieder ins Auß­land reisen. In Deutschland   hatte ich zu verschiedenen Malen über den Inhalt Ihres Blattes derart schlechte Urteile ge= hört, daß ich mir sofort die greifbaren Exemplare faufte, unt mir selbst eine Meinung zu bilden. Ich fasse sie kurz dahin zusammen: Fahren Sie unentwegt fort, in dem Sinne zu schreiben, den Ihre letzten Nummern ausweisen. Der Erfolg

Ein Jünger Hitlers  

Aus dem Geiste des großen herrlichen Führers

Die katholische Neue Saar- Post" veröffent­licht folgenden ihr zugegangenen Brief. Der Schreiber hat recht erfolgreich die früheren Agitationsreden des jetzigen Herrn Reichskanzlers studiert, wo er die von ihm verwendeten Beschimpfungen und Verleum­dungen gefunden hat. Den Ausdruck ,, Halunke" hat Herr Hitler   auch noch als Staatsführer auf seine politischen Gegner angewendet. Die Wendung, daß die Roten geklaut und die Schwarzen Schmiere ge­standen haben, stammt nicht von dem Herrn Reichs­kanzler, sondern aus einer Rede des Herrn preußi­schen Ministerpräsidenten Göring  . Man sieht, daß wir sowohl Herrn Göring wie Herrn Hitler Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Redaktion der ,, Deutschen Freiheit". " Gestern morgen, als am 25. 8. 34 hat mir so ein schwarzes Rübenschwein die Neue Saar- Post, von dem größten Teil der Saardeutschen Saar- Pest" genannt, die Nr. 109 unter meine Wohnungstür gesteckt. Hätte ich den Hallunken erwischt, dem hätte ich an Ort und Stelle beigebracht einem anständigen Katholiken( ich bin katholisch) und Nationalsozialisten so ein Dreckblatt unter die Tür zu schieben, wo soviel Lüge, Haß Verdrehungen und Verleumdungen gegen das neue Deutsch­ land   uns einen herrlichen großen Führer Adolf Hitler drinn­ stehen  . Für uns anständige Saardeutschen, ob katholik oder Protestant( Juden sind keine Deutsche   sondern uns rasse= fremdstehe Stürmer" Herausgeber Julius Streicher  ) Wir wollen heim zu Adolf Hitler  , heim zum ewigen Deutschland  . Wir haben die Schande der letzten 14 Jahre er­lebt wo rote und schwarze Gauner am Ruder waren und denken mit Grauen zurück, wo die Roten geflaut und die Schwarzen Schmiere gestanden haben. Denken wir an die Beiten dieser Banditen eines Bauer, Scheidemann  , Müller, ( dem früheren Klosettkübelreisenden aus Güdingen  ) diese Judenknechte, denken wir an die Zeiten des Erzlumpen Erz­berger, der schwarzen Kanzler der rot- schwarzen Parteien eines Marg, des Katastrophentanzlers Brüning, eines Wirth

und wie sie alle hießen, dessen Hauptziel immer nur Row war und unser Deutschland   nebensächlich. Ich würde mich schämen als Deutscher und Katholik jemals mit einem dieser Burschen oder deren Parteien sympathisiert zu haben und dankbar können wir Saardeutschen Gott   im Himmel sein, daß er uns einen Mann wie Adolf Hitler   geschickt hat, denn unter der Regierung eines roten oder schwarzen Kanzlers wäre unsere Saarheimat an Frankreich   verschachert worden, dessen sind wir gewißt, es beweißt sich hier an der Saar   jeden Tag mehr, daß die roten und schwarzen sich einig sind in Separatismus und Landesverrat und diese Verräter an Deutschland  , an deutschem Blut, haben sich bis jetzt nur immer aus schlechten Katholiken zusammengesetzt: Dorten, Smeets, Matthes, Heinz Orbis, Kaas, Adenauer  , Dr. Heim, hier darf man die schwarzen Schweine noch nicht öffentlich nennen, aber wir alte Kämpfer der NSDAP.   werden immer daran denken und nie vergessen. Wenn Adolf Hitler Meuterer  , wie ein Klausener( für den Meuterer hat man hier noch unbegreiflicher Weise gebetet und damit unseren Herr­gott beleidigt) so fann man sagen, Hitler   hatte recht und ich persönlich sage, schade, daß nicht mehr der schwarzen Ver­brecher an die Wand gestellt wurden, hauptsächlich einige der Saar  . Dann wäre Ruhe in Deutschland  , aber unser Führer ift immer noch zu gut den schwarzen Schweinen gegenüber. bis eines Tages, dann wehe.

Ich will nun zum Schlusse Ihnen mitteilen noch, es den Austräger Ihres Schmierblattes zu sagen, mich mit der fostenlosen Belieferung des Mistes der Saarpost zu ver­schonen, sonst wehe dem Kerl, der sich dazu hergibt.

Nach bekannter schwarzer heuchlerischer jesuitischer Tat­tift werden Sie ja diesen Brief nicht veröffentlichen aus Angst dieser oder jener würde stußig werden und die Saar­Post( Pest) aus dem Hause hinauswerfen, denn der paar Leser, die noch da sind, sind zu wenig und dieses kleine Häuf= lein muß doch gehalten werden.

Heil Hitler! 29

Josef Biesel. Saarbrüden 3, den 26. 8, 1934 Cecilienstr. 9 II."

kann dann nicht ausbleiben. Für die Richtigstellung der an sichten über Ihr Blatt werde ich nach meiner Rückkehr it meinen Kretsen nach Möglichkeit sorgen.

In Ihrer Nummer vom 18./19. August finde ich eine An­spielung darauf, daß die Namen der Opfer vom 30. Juni nicht veröffentlicht werden. Ich weiß nicht, ob sich jemand im Ausland damit befaßt, die Namen zu sammeln und zu ver­öffentlichen. Jedenfalls wäre es ein dankbares, lohnendes Unternehmen. Ein Opfer dieser Mordsucht ist wohl im Aus­land noch nicht namentlich bekannt. Ich will Ihnen deshalb diesen Fall unterbreiten:

Am 30. Juni wollte sich Herr Bernhard Stempfle  . Schriftleiter des Miesbacher Anzeigers", aus beruflichen Gründen mit dem Nachtschnellzug von München  , seinem ständigen Wohnort, nach Berlin   begeben. Stempfle   war Junggeselle( Geistlicher) und wohnte als Untermieter im Stadtviertel Nymphenburg  . Am Bahnhof fiel ihm ein, daß er vergessen hatte, seiner Wirtin am Monatsende den Miet­zins zu bezahlen. Da er sehr frühzeitig am Bahnhof ge­wesen war, nahm er eine Autodroschte und fuhr nochmals heim. Vor seinem Hause stand bereits ein anderes Auto, in dem Herr saß. Im Stiegenhaus wurde er von zwei Männern angehalten, nach seinem Namen gefragt, alsdann

als festgenommen erklärt und in das Auto gebracht. Während der rasenden Fahrt, die ins Dachauer Moor führte, wurde Stempfle erschossen. Seine Leiche wurde am anderen Nach­mittag unweit der Leiche von Rahr aufgefunden.

Stempfle, der anfangs der 50er Jahre stand, war ehedem Mitglied der Bayerischen Volkspartei   gewesen. Er war von Beruf Kunsthistoriker und hatte früher lange Jahre in Rom  gelebt. Durch seinen Tod hat seine ledige, etwa gleich­altrige Schwester ihre einzige Stüße verloren.

Der vorstehende Bericht enthält die reine Wahrheit. Sie ist den Kreisen, die Stempfle nahe standen, genau bekannt. Um so mehr ist es zu verwundern, daß noch niemand den Mut sand, sie wenigstens im Ausland der Oeffentlichkeit zu unter­breiten. Ich tue dies deshalb, weil sie geeignet ist, den fatholischen Saarländern die Augen zu öffnen, soweit dies noch nötig ist.

Sie selbst, sehr geehrter Herr Schriftleiter, bitte ich sehr, diesen Brief nach Gebrauch zu verbrennen. Mit dem Wunsche Ihres ferneren Wohlergehens ver­bleibe ich

mit vorzüglicher Hochachtung Unterschrift.

Liebespaar duelliert sich

dnb. Rom  , 27 August. Ein ungewöhnliches Duell fand die­ser Tage in einem Städtchen in der Nähe von Neapel   statt. Die Duellanten, eine Frau und ein Mann, die ihres schon seit Monaten durch ständigen Streit getrübten Liebesver­hältnisses überdrüssig waren, hatten beschlossen, durch ein Duell den Schlußstrich unter ihre Beziehungen zu sehen. Als Waffe wählte das ungleiche Paar den Revolver, doch war der Ausgang ihres Vorhabens ganz anders, als man hätte erwarten sollen. Die Frau, wohl die bessere Schüßin, verwundete ihren männlichen Kontrahenten lebensgefährlich, mährend sie selbst mit einem leichten Streifschuß an der Wange als Siegerin aus dem Kampfe hervorging.