Völker in Sturmzeiten Nr.
Völker in Sturmzeiten
Im Spiegel der Erinnerung im Geiste des Sehers Donnerstag, 30. August 1934
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Maurice stirbt für die Kommune al
Die Leiden des belagerten Paris haben begonnen. Die Einschließung war Tatsache geworden, auf Grund der Befehle des preußischen Hauptquartiers. Die Verteidigungsarmee war in hoffnungsloser Minderheit. Paris begann, ungeschulte Männer zu drillen. ,, Es war nur noch ein unermeßliches verschanztes Lager." tasd astangA astub no
Die Verteidigungsarbeiten wurden von Stunde zu Stunde fieberhafter betrieben: die Straßen abgeschnitten, die in der militärischen Zone liegenden Häuser rasiert; die zweihundert Kanonen schweren Kalibers und die übrigen, zweitausendfünfhundert Geschütze in Bereitschaft gesett, andre Kanonen gegossen ein ganzes Arsenal, das da unter den rastlosen patriotischen Bemühungen des Ministers Dorian aus dem Erdboden wuchs.
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Nach dem Abbruch der Verbandlungen von rieres, als Jules Favre die Forderungen des Grafen Bismarck bekanntgab: die Abtretung des Elsaß , die Besatzung von Straßburg gefangen, drei Milliarden Entschädigung, r- hob sich ein Schrei der Entrüstung: die Fortsetzung des Krieges, der Widerstand fanden wie eine für das Dasein Frankreichs unerläßliche Bedingung begeisterte Zustimmung. Selbst ohne die Hoffnung auf Sieg mußte sich Paris verteidigen, damit das Vaterland lebe. but steileixo.
An einem Sonntag, Ende September, wurde Maurice dienst. lich ans andere Ende der Stadt geschickt, und die Straßen, denen er folgte, und die Plätze, über die er schritt, erfüllten ihn mit neuer Hoffnung. Seit der Niederlage von Chatillon, so schien es ihm, waren die Herzen für das große Werk noch emporgewachsen. Dieses Paris, das er so gierig nach Genuß und dicht an den allerschlimmsten Lastern stehend erkannt hatte, er fand es schlicht, von fröhlicher Tapferkeit erfüllt und zu allen Opfern bereit. Man traf nur Uniformen, die Harmlosesten trugen das Käppi der Nationalgarde. Wie eine Riesennhr, deren Feder zerspringt, standen das gesellschaftliche Leben, die Industrie, der Handel, der Geschäftsverkehr plötzlich still; nur ein Drang blieb lebendig, der feste Wille, zu siegen: es war der einzige Gegenstand, von dem man sprach, der die Herzen und die Köpfe entflammte, in den öffentlichen Versammlungen wie des Nachts in den Wachhäusern und unter der beständig sich stauenden Volksmenge, die den Gehweg versperrte. Die Selbsttäuschungen wurden so Gemeingut und rissen aller Seelen mit fort; eine wahre Ueberreizung gab dieses Volk der Gefahr hochherziger Tollheiten preis. Es war ein völliger Anfall krankhafter Nervosität, der sich da kundgab, ein ansteckendes Fieber, das die Furcht wie die Zuversicht übertrieb und beim geringsten Hauch das Tier im Menschen ungezügelt losließ.
Maurice wohnte in der Rue des Martyrs einem Auftritt bei, der ihn leidenschaftlich erregte: eine wütende Bande stürzte sich in regelrechtem Angriff auf ein Haus, in dem man eines der hohen Fenster die ganze Nacht von dem grellen Licht einer Lampe beleuchtet gesehen hatte, offenbar ein Signal für die Preußen in Bellevue oberhalb von Paris. Von Spionenfurcht gequälte Bürgersleute lebten auf ihren Dächern, um die Umgebung zu überwachen. Tags zuvor hatte man im Tuilerienteich einen Unglückseligen ertränken wollen, der auf einer Bank einen Plan der Stadt ausgebreitet und etwas nachgesehen hatte.
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Auch Maurice, der früher so unbefangenen Geistes gewesen war, wurde durch die Erschütterung alles dessen, an das er bisher geglaubt hatte, von dieser Krankheit des Argwohns befallen.
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Tagen ohne Brot, von Nächten ohne Schlaf herabgekommen und dessen Kopf geschwächt war, sah sich in dieses schreckliche, wie von bösen Träumen erfüllte Dasein geschleudert und wußte nicht einmal, ob er lebte.
Der Gedanke, daß so viele Leiden zu einer neuen, unheilbaren Katastrophe führen mußten, machte ihn halb wahnsinnig und verwandelte diesen Gebildeten in ein Wesen, das nur seinen Trieben nachgab und sich gleich einem Kinde unaufhörlich von der augenblicklichen Erregung fortreißen ließ. Alles, die Zerstörung, die Vernichtung eher, als einen Sou von dem Vermögen, einen Zollbreit von dem Gebiete Frankreichs! In ihm vollendete sich der Umschwung, der unter dem Eindruck der ersten verlorenen Schlachten die napoleonische Legende zerstört hatte, jenen empfindsamen Bonapartismus, den er den Heldengeschichten seines Groß
vaters verdankte.
Schon war er kein Anhänger der theoretischen, vernünftigen Republik mehr, er neigte zu den revolutionären Gewalttätigkeiten, glaubte an die Notwendigkeit der Schreckeasherrschaft, um die Unfähigen und die Verräter hinwegzufegen, die im Begriff waren, das Vaterland abzuschlachten. So war, er denn auch am 31. Oktober von ganzem Herzen mit den Aufständischen, als die unheilvollen Nachrichten Schlag auf Schlag gefolgt waren: der Verlust von Le Bourget, das von den Freiwilligen der Presse in der Nacht vom 27. auf den 28. so tapfer erobert worden war; die Ankunft des Herrn Thiers in Versailles, der von seiner Reise durch die Hauptstädte Europas zurückgekehrt war, um, wie man erzählte, im Namen Napoleons III. zu verhandeln; und schließlich die Uebergabe von Metz, die ihm inmitten der unbestimmten Gerüchte, die bereits umliefen, zur schrecklichen Gewißheit geworden war, der letzte Keulenschlag, ein zweites, noch schmachvolleres Sedan. Und als er am nächsten Morgen die Ereignisse im Stadthaus erfuhr wie die Meuterer einen Augenblick Sieger gewesen, wie die Mitglieder der Regierung der nationalen Verteidigung bis vier Uhr morgens gefangen gehalten und dann erst infolge eines Umschwungs in der Bevölkerung befreit worden waren, die anfangs gegen sie erbittert, hernach bei dem Gedanken an einen siegreichen Aufstand ängstlich geworden warda bedauerte er die mißglückte Empörung, die Kommune, von der vielleicht das Heil gekommen wäre, der Ruf zu den Waffen für das bedrängte Vaterland, eingedenk all, der klassischen Erinnerungen eines freien Volkes, das nicht untergehen will. Herr Thiers wagte nicht einmal nach Paris zu kommen, und man hätte nach dem Abbruch der Verhandlungen beinahe eine festliche Beleuchtung veranstaltet.
Dann ging der November in einer fieberhaften Ungeduld vorüber. Kleine Gefechte fanden statt, an deren Maurice nicht teilnahm. Er biwakierte jetzt in der Gegend von SaintQuen; von einem beständigen Bedürfnis nach Neuigkeiten verzehrt, entwischte er bei jeder Gelegenheit. Gleich ihm war Paris in augstvoller Erwartung. Die Wahl der Bürgermeister schien die politischen Leidenschaften beruhigt zu haben; aber fast alle Gewählten gehörten den extremen Parteien an, und darin lag für die Zukunft ein furchtbares Anzeichen. Was Paris in dieser Beruhigung erwartete, war der so oft verlangte große Ausfall, der Sieg, die Befreiung!
Er verzweifelte nicht mehr wie am Abend der Panik von Chatillon, wo ihn die angstvolle Frage quälte, ob die fran zösischen Armeen je wieder die männliche Kraft finden wer- Und wiederum unterlag es für niemand einem Zweifel: den, sich zu schlagen. man würde die Preußen über den Haufen werfen und über ihre Bäuche hinwegschreiten.
Der Ausfall vom 30. September auf L' Hay und Chevilly, der vom 13. Oktober, bei dem die Mobilgardisten Bagneux erobert hatten, und schließlich der vom 21. Oktober, bei dem sein Regiment sich einen Augenblick lang des Parks von Malmaison bemächtigte, hatten, ihm seine ganze Zuversicht wiedergegeben, jene Hoffnungsflamme, die zu entzünden ein Funke genügte und die ihn selbst verzehrte. Wenn sie auch von den Preußen auf allen Punkten aufgehalten worden war, so hatte sich die Armee darum nicht weniger tapfer geschlagen, sie konnte noch siegen.
Wirklichen Schmerz verursachte aber Maurice dieses große Paris, das von der höchsten Illusion zur schlimmsten Entmutigung übersprang und in seiner Begierde nach Sieg von der Furcht vor Verrat gequält ward. Waren nach dem Kaiser und nach dem Marschall Mac Mahon die Generale Trochu und Ducrot nicht die mittelmäßigen Führer, die gewissenlosen Werkmeister der Niederlage? Dieselbe Bewegung, die das Kaiserreich weggeschwemmt hatte, drohte nun auch die Regierung der nationalen Verteidigung wegzufegen. Eine Anzahl Ungestümer: brannte vor Ungeduld, die Gewalt an sich zu reißen, um Frankreich zu retten. Schon waren Jules Favre und die andern Mitglieder unpopulärer als die gefallenen Minister Napoleons III. Da sie die Preußen nicht schlagen wollten, hatte sie eben nur den andern Platz zu machen, den Revolutionären, die des Sieges sicher waren, indem sie die Massenerhebung anordnen und bereitwillig den Erfindern ssentgegenkommen wollten, die sich anheischig machten, das. Weichbild der Stadt zu unterminieren oder den Feind unter einem Regen neuen griechischen Feuer zu vernichten.de
Auf der Halbinsel von Gennevilliers, die als der geeignetste Punkt für einen Durchbruch erschien, waren schon Vorbereitungen getroffen worden. Dann trafen eines Morgens die guten Nachrichten von Coulmiers ein und verursachten eine tolle Freude: Orleans war zurückerobert worden, die Loirearmee befand sich auf dem Marsche und lagerte angeblich bereits in Etampes. Das änderte alles, es handelte sich nun nur noch darum, ihr auf der andern Seite der Marne die Hand zu reichen. Man hatte die Streitkräfte neugestaltet und drei Armeen geschaffen: die eine aus den Bataillonen der Nationalgarde unter dem Befehl des Generals Clément Thomas, die andre aus dem dreizehnten und vierzehnten Korps gebildet und mit den besten Truppen vermehrt, die man so ziemlich von überallher genommen hatte und die General Ducrot zu dem großen Angriff führen sollte, und schließlich die dritte, die Reservearmee, die ausschließlich aus der Mobilgarde bestand und dem General Vinoy anvertraut worden war. suis fos M
Eine unerschütterliche Zuversicht erhob Maurice, als er am 28. November mit dem hundertundfünfzehnten Regiment in dem Vincenner Wäldchen lagerte. badoanl sh Die drei Korps der zweiten Armee waren da; man erzählte, daß man mit der Lairearmee am nächsten Morgen in Fon tainebleau zusammentreffen werde. Es stellten sich dann aber alsbald das gewöhnliche Mißgeschick, die gewöhnlichen Fehler ein: ein plötzliches Anschwellen des Flusses, das den Bau der Schiffbrücken verhinderte, widrige Befehle, die die ni Marschbewegung aufhielten. S..
In der folgenden Nacht ging das hundertundfünfzehnte Regiment als eines der ersten über den Fluß, und um zehn Uhr drang Maurice unter einem furchtbaren Feuer in das Dorf Champigny ein. Er war wie toll, sein Gewehr brannte ihm in den Händen trotz der schrecklichen Kälte. Seit er
Am Vorabend des 31. Oktober ward Maurice von dieser Krankheit des Mißtrauens und der Träumerei geplagt. Er gab sich jetzt den Gaukelbildern willig hin, über die er früher gelächelt hätte. Warum nicht? Hatten denn die Dummheiten und das Verbrechen keine Grenzen? War inmitten dieser Katastrophen, die die Welt erschütterten, nicht ein Wundermarschierte, war sein einziger Wille, so vorwärts zu gehen, möglich? Ein tiefer Groll hatte sich in ihm angesammelt seit der Stunde, da er dort vor Mülhausen die Niederlage von Fröschweiler erfahren hatte. Er blutete an dem Unheil von Sedan wie an einer frischen, stets schmerzenden Wunde, die von neuem zu öffnen das geringste Ungemach genügte.
Von einer jeden Niederlage blieb die Erschütterung in ihm zurück, und er, dessen Körper durch eine so lange Reihe von Aigr
immer zu, bis man dort drüben die Kameraden aus der Provinz erreicht hätte. Aber Champigny und Bry gegenüber war die Armee auf die Manern des Parks von Coeuilly und Villiers gestoßen, einen halben Kilometer lange Mauern, aus denen die Preußen uneinnehmbare Festungen gemacht hatten. Das war die Grenze, der Mut aller scheiterte. Nun gab es nur noch Zaudern und Zurückweichen. Das dritte Korps gefertig pribe
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hatte sich verspätet, das erste und zweite, die nun schon festgenagelt waren, verteidigten zwei Tage lang Champigny, das sie nach ihrem unfruchtbaren Siege in der Nacht vom 2. Dezember verlassen mußten. In dieser Nacht ging die ganze Armee zurück, um unter den beeisten Bäumen des Vincenner Wäldchens zu lagern; und Maurice lag mit abgestorbenen Füßen und dem Antlitz auf der eisigen Erde da
und weinte.
Oh, die düsteren und traurigen Tage nach dem Miẞglücken dieser ungeheuern Kraftanstrengung!
Der große Ausfall, der seit so langer Zeit vorbereitet war, der unwiderstehliche Vorstoß, der Paris befreien sollte, war gescheitert; und drei Tage später gab ein Brief des Generals von Moltke bekannt, daß die Loirearmee, die geschlagen worden war, Orleans wiederum aufgegeben hatte. Das war der Ring, der sich immer fester zusammenzog und den zu durchbrechen nunmehr unmöglich war.
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Aber Paris schien in seiner fieberhaften Verzweiflung Kräfte zum Widerstand gefunden zu haben. among bus Die Hungersnot begann zu drohen. Seit Mitte Oktober hatte man das Fleisch in Rationen abgeteilt. Im Dezember war kein Stück von den großen Rinder- und Hammelherden mehr übriggeblieben, die man im Boulogner Wäldchen losgelassen hatte und die da, Staub aufwirbelnd, umhergetrabt waren. Man war dann gezwungen, die Pferde zu schlachten. Die Vorräte und später die Requisitionen von Mehl und Getreide mochten für vier Monate Brot geben. Als das Mehl zu Ende war, hatte man auf den Bahnhöfen Mühlen bauen müssen.
Auch das Brennmaterial mangelte. Man sparte es auf, um das Getreide zu mahlen, Brot zu backen und Waffen zu erzeugen. Und Paris, das, ohne Gas, nur von wenigen Petroleumlampen erleuchtet, unter seinem Eismantel zitterte, Paris, dem man das Schwarzbrot und Pferdefleisch in ge messenen Rationen zuteilte, hoffte trotz alledem und sprach von Faidherbe im Norden, Chanzy an der Loire, Bourbaki im Osten, als ob irgendein Wunder sie siegreich unter die Mauern führen sollte.
Vor den Bäcker- und Fleischerläden wurden die langen Reihen, die da im Schnee warteten, bisweilen von der Nachricht über große eingebildete Siege fröhlich gestimmt. Nach der Niedergeschlagenheit, die jeder Niederlage folgte, erstand die hartnäckige Selbsttäuschung von neuem und flammte noch höher empor in dieser Menge, die das Leid und der Hunger boboj ushin mit Wahngebilden erfüllte.
Auf dem Platze von Chateau d'Eau wäre ein Soldat, der davon gesprochen hate, sich zu ergeben, von Vorübergehenden beinahe in Stücke gehauen worden.
Während die Armee, die mit erloschenem Mute das Ende herannahen fühlte, Frieden verlangte, forderte die Bevölke rung nochmals den Massenausfall, den sturzbachartigen Ausfall: das ganze Volk, die Weiber, die Kinder sogar sollten sich auf die Preußen stürzen, gleich einem ausgetretenen Strome, der alles mitreißt und fortwirbelt.disbas10
Maurice hielt sich von seinen Kameraden fern; ein wach sender Haß gegen sein Soldatenhandwerk stieg in ihm auf, das ihn da, im Schutze des Mont Valérien, müßig und unnüt festbannte. Er suchte denn auch so oft als möglich nach Gelegenheiten, um eiligst nach Paris zu entwischen, wo sein Herz war. Er befand sich nur inmitten der Menge wohl, er wollte sich zwingen, zu hoffen wie sie. Oft sah er die Abreise der Luftballons mit an, die jeden Tag mit Brieftauben und Depeschen vom Nordbahnhof aufstiegen. Die Ballons er hoben sich an dem trüben Winterhimmel und verschwanden. Und die Herzen schnürten sich von Angst zusammen, wenu der Wind sie gegen Deutschland trieb. Viele mochten ver loren gegangen sein. Er selbst hatte zweimal an seine Schwester Henriette geschrieben, ohne zu wissen, ob sie seine Briefe erhalten habe. Die Erinnerung an seine Schwester, die Erinnerung an Jean war ihm so entrückt, so fern in dieser weiten Welt, von der nichts mehr zu ihm drang, daß er selten an sie dachte, wie man an Neigungen denkt, die man in einem andern Leben zurückgelassen hat. Sein Leben war zu voll von der beständigen Aufregung, in der ihn Niedergeschlagen. heit und Ueberreizung erhielten.
Seit den ersten Januartagen wühlte ihm ein neuer Zorn das Herz auf: der Zorn über die Beschießung der Stadtviertel auf dem linken Ufer.
Er hatte das lange Zaudern der Preußen schließlich menschenfreundlichen Erwägungen zugeschrieben, indes das selbe nur durch die Schwierigkeiten der Geschüßaufstellung veranlaßt worden war. Jetzt, da eine Granate zwei kleine Mädchen im Val- de- Grace- Viertel getötet hatte, war er von wütender Verachtung gegen diese Barbaren erfüllt, die die Kinder töteten und die Museen und die Bibliotheken anzu zünden drohten. Im übrigen nahm Paris nach den ersteu Tagen des Grauens auch unter den Bomben sein Leben voll heldenhafter Starrköpfigkeit wieder auf.
Seit der Schlappe von Champigny hatte nur noch ein neuer unglücklicher Versuch in der Gegend von Le Bourget stattgefunden. An dem Abend, an dem unter dem Feuer der gewaltigen gegen die Forts zielenden Geschütze die Hochfläche von Avron geräumt werden mußte, teilte Maurice die Er regung, die ungestüm die ganze Stadt erfaßte. Der Sturmhauch wachsender Unbeliebtheit, der den General Trochu und die Regierung der nationalen Verteidigung zu verjagen drohte, nahm so zu, daß er sie zwang, eine letzte unnütze Kraftanstrengung zu versuchen.
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Warum weigerte man sich, die dreimalhunderttausend Nationalgardisten ins Feuer zu führen, die sich unaufhörlich anboten und ihren Anteil an der Gefahr verlangten? Das wäre der sturzbachartige Ausfall, den man vom ersten Tage an gefordert hatte: Paris wie ein Fluß seine Dämme durchbrechend und die Preußen in der Riesenflut seines Volkes ertränkend. Man mußte diesem Wunsche der Tapferkeit wohl nachgeben trotz der Gewißheit einer neuen Niederlage. Aber um das Gemetzel einzuschränken, begnügte man sich, mit der aktiven Armee die neunundfünfzig Bataillone der mobili sierten Nationalgarde zu verwenden. Der Vorabend des 19. Januar glich einem Feste. ( Fortsetzung folgt.)
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