the

würdiger und überzeugender als von Herrn Schacht ge­übt worden.

Gegen den Versuch aber, den jetzigen Zusammenbruch dem Auslande zur Last zu legen, muß gerade im deutschen  

Göring   läßt Kommunisten köpfen

Intereſſe proteſtiert werden. Mit offenbarem Schwindel Er schickt sie gemeinsam mit Raubmördern aufs Schafott

man Deutschland  ,

Schacht versucht, sich dem Auslandskapital gegenüber da durch kreditfähig zu machen, daß er die weltbekannte Lüge seines Führers wiederholt, bei Hitlers Macht ergreifung habe Deutschland   unmittelbar vor dem Bolsche­mismus gestanden. Das Weltecho lautet: Reichstags­brand! Die Welt weiß allmählich auch, daß nichts dem Bolschewismus in Deutschland   mehr Bahn bricht, als eine Fortdauer der politischen, moralischen und wirtschaftlichen Bankrottexperimente der Firma Hitler  , Schacht u. Co.

Schacht hat insofern recht, als an seinem jetzigen Bankrott politische Ursachen schuld sind. Nur sollte er sich jeibst, seinen Hitler und dessen Hasardpolitik beschuldigen. Ihr Weg zu Deutschlands   Wirtschaftskatastrophe sieht so aus:

3erstörung aller Möglichkeiten einer ruhigen inneren Entwicklung Deutschlands   durch die faschistische Gegen­revolution.

Zerstörung der für jedes Wirtschaftsleben notwendigen Sicherheit durch Verwirrung aller Rechtsbegriffe. 3erstörung der Vorbedingung hoher Qualitätsarbeit durch die Entrechtung aller Arbeitsintelligenz und die parteiische Bevorzugung unfähiger alter Kämpfer". Zerstörung sparsamer öffentlicher Verwaltung durch

Aufblähung des Beamten- und Partciapparats und Ber gendung öffentlicher Mittel durch Propaganda und Fefte ohne Zahl.

Zerstörung jeder Möglichkeit einer gesunden wirtschaft­lichen Erholung durch unproduktive Arbeitsbeschaffung und durch die Welt aufregende gewaltige Rüstungsauf träge.

Zerstörung der weltwirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands   durch den Judenboykott und das Predigen der Autarkie.

Zerstörung jedes Vertrauens zu den inneren Verhält niffen Deutschlands   durch blutige Massakers, deren legtes am 30. Juni durch den Reichskanzler persönlich geführt worden ist.

3erstörung jeder Glaubwürdigkeit der deutschen Füh

Am Donnerstag früh vier Uhr sind in Dortmund   die Kom­munisten Hans Voigt und Friedrich Rapior hin­gerichtet worden.

Der Preußische Ministerpräsident Göring   hat die Be­gnadigung dieser politischen Kämpfer just in den Tagen der Versöhnungsreden" des Reichskanzlers abgelehnt. Nicht nur das. Er hat sie noch an ihrem Todestage entehren wollen, in­dem er sie gemeinsam mit zwei Verbrechern köpfen ließ, die wegen Raubmords in drei Fällen verurteilt waren.

Ein todeswürdiges Verbrechen der Kommunisten liegt nicht vor. Inwieweit sie schuldig sind an dem Tode eines SA.­Mannes, der in der Siedehiße der politischen Kämpfe des Jahres wie so viele ungefühnte Kommunisten, Sozialdemo= fraten, Reichsbannerleute sein Leben verlor, steht überhaupt nicht fest.

Wie das Sondergericht festgestellt haben will, hatte die NSDAP  . am 24. Juni 1932 in Dortmund  - Eing eine öffent­liche Volksversammlung angesetzt. Um sie zu verhindern, habe eine fommunistische Menschenmenge die Umgebung des Ver-. sammlungslokales besetzt. Sie habe die von auswärts tom­

Gerüchte um Papen

Seines Stocken geratene Mission in Wien Wien  

, 31. Aug. Den hier seit mehreren Tagen verbreiteten Gerüchten, daß Herr von Papen auf seinen Posten in Wien  

menden mit SA.- Männern beseßten Kraftwagen zerstört und umgeworfen und sei dann von dem herbeigerufenen Ueber­fallkommando in die umliegenden Straßen abgedrängt worden. In der Bergstraße habe man dann den SA.- Mann Walter Ufer   auf dem Wege zum Versammlungslokal ge­troffen in Begleitung eines SA.- Kameraden.

Das Urteil ergeht sich dann in einer blutrünstigen Schilde­rung des Ueberfalls" der kommunistischen   Menge und der Art und Weise, wie der brave" SA.- Mann User ums Leben gekommen ist.

Auf so unsicheren Grundlagen werden Todesurteile gefällt und auf Görings Befehl vollzogen. Derselbe Göring  , der om 30. Juni die blutige ungesetzliche Aktion des Reichskanzlers ungesetzlich noch erweiterte und ganz und gar Unschuldige reihenweise ermorden ließ. Die Herren haben dann hinter­her selbst ihre Taten für rechtens" erflärt.

Der Tag wird kommen, der dieses rechtens" auslöscht and die Hitler, Göring   und Konsorten für Taten zur Verant wortung zieht, die nie vergessen werden und nie verjähren fönnen.

Leuten in einem Arbeitsdienstlager, die lediglich die polis tische Kost des Regimes vorgefeßt bekommen, die Stabilität des Regiments der neuen Herren nicht so groß zu sein, daß sie sich gerne in Hitlers   Leibstandarte einreihen lassen wür den. Man fann nie wissen!

nicht mehr zurückkehren werde, wird von unterrichteter Seite Im Fernen Os'en

entgegengehalten, daß dafür feine Anhaltspunkte vorhanden

seien.

Papen sei wirklich frank. Sein altes Beinleiden habe sich verschlimmert, wahrscheinlich auch unter den bis zu persön= lichen Mißhandlungen gestiegene Aufregungen, die er in den letzten Monaten habe erdulden müssen. Er wolle sich in Wallerfangen   nun gründlich ausfurieren, ehe er seine Tätig­feit in Wien   beginne. Es fönne allerdings Oktober werden, bis er nach Wien   zurückkehre.

rung durch betrügerische Manipulationen zur Aufiamm Richterliche Unabhängigkeh"

lung von gewaltigen Rohstoffmengen, insbesondere rüftungspolitischer Natur, auf Kosten der deutschen Devisenbilanz und zum Schaden seiner Transferfähigkeit. Zerstörung jeder frtedlichen Atmosphäre zwischen Deutschland   und den übrigen Großmächten durch die Militarisierung des ganzen deutschen Voltes, durch den Bruch der Rüftungsbestimmungen des Versailler Ver: trages, durch den provokatorischen Austritt aus dem Völkerbund, durch den nationalsozialistischen Putsch in Desterreich, durch nationalsozialistische Wühlarbeit in den deutschen Minderheiten fremder Staaten, durch einen immer wieder vordringenden alldeutschen Machtwahn, der die kriegerische Eroberung fremder Gebiete fordert, durch einen gerade auch von den Herren Sitler und) Schacht gezeigten 3ynismus gegenüber den Gläubiger: ländern, der empörend und erbitternd wirkt.

Das ist Hitlers   und Schachts und ihrer Mitverantwort lichen Schuldkonto. Ihre Führung" hat Deutschland   in den Wirtschaftsbankrott getrieben und treibt sie in die politische Katastrophe, wenn nicht bald der Sturz und die Aburteilung dieser politischen Schädlinge Deutschland  rettet.

vergebens bringen sie sich dem Auslandskapital als bewährte Lernichter des Bolschewismus in Erinnerung. Der Bolschewismus ist ein sozialistisches, antikapitalistisches System, aber immerhin eine feste, geordnete Größe, mit der auch der Kapitalismus   rechnen kann.

Die Hitler und Schacht jedoch sind nur verworrene System und Hilflosigkeit, sind nationale Unfähigkeit und internationale Intrige, sind eine Gefahr für jede euro­päische Kooperation. Als Bankrotteure auf allen Ge­bieten betteln sie das Ausland um die Schonung und um die Rettung an, die sie im Inlande nicht mehr erwarten dürfen. Jede ihnen gewährte Hilfe wird sich an denen böse rächen, die den unmöglichen Versuch machen, Hitler und Schacht zu retten. Bankrotteure solcher Art muß man ihrem Schicksal überlassen.

Der deutschen Wirtschaft und dem deutschen   Volke ist nur ohne und gegen die Reichsbankrotteure zu helfen.

SA  . wird en waffnet

Und schimpft auf Hitler

Uns wird folgender Brief aus der Pfalz   zur Ver­fügung gestellt:

Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden bei uns immer trostloser. In den Naziblättern hat man immer von großen Siegen der deutschen   Arbeitsschlacht gelesen, aber dies war nur mehr oder weniger ein großes Schwindelmanöver. Jeßt sind ihre Pressen etwas stiller und vorsichtiger geworden.

Was die SA. betrifft, ist es für viele dieser Leute heute flar, daß sie jetzt eine unliebsame Erscheinung für die jeßigen Machthaber sind. Der 30. Juni liegt hinter uns, dies war wirklich ein schwarzer Tag in der Geschichte des verbreche­rischen deutschen Faschismus. Wie ein Bliz aus heiterem Himmel fam dieses Ereignis über die Formationen der SA., für die Herr Röhm gestern noch ein Herrgott war. Die SA. galt doch immer als der notwendige Soldat der deutschen Innenpolitik, um durch sie den Marxismus in Deutschland  für immer niederzuhalten. Wirklich waren einmal die SA.­Männer die Garanten der nationalen Revolution. Jedoch die braunen Bonzen fitzen   nun in Amt und Würden und wollen nicht gestört werden. Der Marxismus   in Deutschland   ist nicht tot, Wenn auch gerade unsere Leute heute sehr schweig sam und zurückhaltend sind, so sind sie für das heutige Re­gime dennoch die größte Gefahr. Ein SA.- Mann, den auch Du fehr gut fennst, der schon einige Jahre in der vordersten Meihe der SA. marschierte und der bestimmt glaubte, sein Geschäft würde einen ungeahnten Aufschwung erleben, wenn die nationale Grhebung in Deutschland   den Marrismus ouanerottet hat. ist bitter enttäuscht worden. Ob er wohl heute noch ein Sasser unserer Weltanschauuna ist? Sch glaube es faum. Sein ältester Sohn besorgt heute das Ge­schäft, und er als Familienvater von einigen Kindern hat die Ehre", als Notstandsarbeiter bei der Stadt beschäftigt Köln  

, 29. August.( Inpreß.) Ein neues Beispiel für die " Unabhängigkeit" der deutschen R chter liefert ein Prozeß, den der Westdeutsche Kaufhof gegen den von Ley gegründeten ,, Westdeutschen Beobachter" angestrengt hat. Gegenstand der Verhandlungen war die Behauptung des Naz blattes, daß es sich bei dem Kaufhof um einen Judenladen" handele. Die Urteilsverkündung war auf den 21. August angejeßt wor den. Nun wird bekannt, daß auf Antrag der Klägerin die mündliche Verhandlung wieder eröffnet und versucht werden soll, die Streitfache im Vergleichsweg zu regeln.

Dazu erfahren wir von infermierter Seite, daß das Ge­richt auf Grund der Beweiserhebung die Auffassung vertre= ten hat. die Behauptungen in der vom Westdeutschen Beob­achter" vorgebrachten Form seien nicht aufrecht zu erhalten, und die Verurteilung des Naziblattes sei nicht zu verhin dern. Das Gericht wagte jedoch nicht, das Ur­teil zu verkünden. Daraufhin ist die Klägerin ver­anlaßt" worden, den Antrag auf Wiedereröffnung der münd­lichen Verhandlung und Anstrebung eines Vergleichs zu stellen, der noch in der letzten Gerichtsverhandlung von dem Westdeutschen Beobachter" entschieden abgelehnt worden

war.

Keine Lust, geschlachtet zu werden Westerwald  

folgenden bezeichnenden Vorgang: Wir erfahren aus einem Arbeitsdienstlager im Für Hitlers Leibstandarte wurden Freiwillige geworben. Das Lager sollte fünf Mann stellen. Bedingung war: Größe 1,80 Meter, Besitz des Sportabzeichens, Alter höchstens fünf­undzwanzig Jahre. Versprochen wurden 150 Mart Monats= gehalt, freie Kost und freie Kleidung.

Troß mehrmaliger Aufforderung durch den Lagerleiter meldete sich von den etwa dreihundert Insassen des Lagers, von denen der. größte Teil die Bedingungen erfüllte, nur ein einziger.

Wer die große wirtschaftliche Bedrängnis der deutschen Jugend tennt, der weiß, daß dieses verlockende Angebot wohl aus anderen als materiellen Gründen abgelehnt wurde. Hitlers Leibstandarte anzugehören, ist nicht ganz ungefähr­lich. Keiner, der sich dazu meldet, weiß, ob er nicht morgen schon das Opfer einer angenommenen Verschwörung ist und das Schicksal erleidet, das so vielen SA.- Männern am 30. Juni bereitet wurde. Außerdem scheint selbst den jungen

zu sein. Vor ein paar Tagen hat er sich sehr abfällig über seine vorher so heiß ersehnte Staatsform geäußert. Er meint zu mir, die Revolution ist noch nicht fertig, auch wenn Sit­ler glaubt, er fann uns mit hohen Strafen einschüchtern. Wir werden Kritik an seiner.... wirtschaft üben, denn wir haben ein Recht dazu, uns hat man Versprechungen ge= nug gemacht. Dieser 5...... soll doch bloß nicht glauben, daß wir uns seinen Sozialismus so vorgestellt haben, wie er uns ihn heute serviert. Zum Schluß meinte der SA.­Mann: Was mögen denn die wirklichen Sozialisten über uns denken-?"

Weiter fann ich Dir aus ganz zuverlässiger Seite berich­ten, daß die SA. auf Veranlassung ihres jeßigen Stabschefs Lube im Interesse und der Sicherheit ihrer heutigen Macht haber ihre Schußwaffen sowie Munition an ihre Ortsgrup­pen abliefern muß, von wo sie dann an die Bezirksleitung zur Aufbewahrung eingeliefert werden. Ob diese Einlieferungs­stellen nicht etwa die Reichswehrkommandos sind? Selbstver­ständlich gilt dies auch für solche Waffen, die sich SA.- Männer aus eigenen Geldmitteln angeschafft haben. Auch bei uns fand ein Avvell statt, der dem SA.- Sturm die Bekannt­machung unterbreitete, daß alle EA.- Männer unverzüglich ihre Schußwaffen an die Ortsaruppenleitung abzuliefern haben. Wer sich meinert, seine Waffe freiwillig abzuliefern, bei dem wird Haussuchung vorgenommen werden und er macht sich strafbar. Der Sturmführer, der dies bekannt gab. war jedoch selbst noch im Befik einer Schußwaffe und sagte mir dann nach dem Dienst vertraut. daß er gar nicht daran denke, seine Waffe, die sein Eigentum ist, dieser Leitung aus­zuliefern. Ein SA.- Mann der Ortsgruppe mit Namen..... war im Besitz eines neuen Gewehrs, in der Art unseres Infanteriegewehrs; auch er wurde gezwungen, die Waffe abzuliefern. Der Anschaffunnspreis betrua 60 MM. Verärgert gab er diefes fleine Seiligtum seinen Machthahern ab. für die er mithalf, die Mocht zu erohern. Nunmehr tröstet

man die Leute mit der fadenscheinigen Ausrede: Die Revo lution ist beendet, wir können unsere Gegner jetzt mit anderen Mitteln die Schlagkraft nehmen."

Die kritische Lage spitzt sich zu Moskau  

, 31. Aug. Die neue Verhaftung sowjetrussischer Eisenbahnangestellter sowie die Ankündigung der Aus­weisung aller Sowjetrussen haben in Moskau   großen Eindruck gemacht, zumal man darin eine Antwort Japans  auf den sowjetrussischen Protest erblickt. In Moskauer politischen Kreisen wird angenommen, daß die Sowjetregie­rung eine neue, aber diesmal in viel schärferem Tone ges haltene Protestnote in Tokio   überreichen wird.

*

Nach einer Meldung aus Charborowsk sind das russische Konsulat in Pogranitschnaja und der dortige Eisenbahnerklub von japanischer und mandschurischer Polizei besezt und durchsucht worden. Das Konsulat wurde nach der Durch­suchung wieder freigegeben, während der Klub versiegelt wurde. Die Sowjetpreise bezeichnet diesen Vorfall als eine ungeheuerliche Provokation der mandschurischen Behörden und fündigt einen scharfen Protest an.

Das Neuesta

In einer Rede an die österreichischen Heimwehren ers flärte Starhem berg, die Stunde der Abrüstung habe noch nicht geschlagen. Es werde der Tag noch einmal ans brechen, an dem die Heimwehren die Zukunft Defterreichs  mit den Waffen vertreten. Die Kampffähigkeit der Heims wehren soll durch den Ausbau eines freiwilligen Hilfsforps vermehrt werden.

Der Textil urh Baumwollstreit in   USA. ist er flärt worden. Am Samstag soll er beginnen. Viele Textils arbeiter in Neuport haben bereits ihre Arbeit verlassen. Man fürchtet Ruheftörungen. In einigen Städten fam es Bulammenstößen.

Die deutschen Zeitungen bringen lange Darlegungen über die italienische Preise, die den heutigen Deutschen  als Barbaren   bezeichnet.

Gemäß einer Verordnung für Preußen Kind förtliche von Maxim Gorki   verfaßen und in deutscher Sprache er schienenen Druckschriften beschlagnahmt und einges zogen worden.

Der rumänische Außenminister Titulescu ift in Paris   eingetroffen.

Am Donnerstag fand die feierliche Eröffnung der direkten Telefonverbindung Mosfau- Paris durch den Boltsbeaufs tragten für Post und Telegrafie Aleris Ryfow in seinem Büro statt.

Diplomazia" in Nom will wissen, daß der Papst nach seiner fehr von Castel- Gandolfo   ein Rundschreiben vers öffentlichen werde, in dem er die religiöse Politik des Reichskanzlers Hitler   ebenso wie die Lehren und Methoden der Nationalsozialistischen   Partei mißbilligen werde.

Parteijugend Hauptsache

Wie der Thüringer Sturmfrupp", das Organ der thüringi schen Landesbeauftragten des Reichsjugendführers, berichtet, hat das Thüringer Rentamt Sonneberg beim Thüringer  Volksbildungsministerium beantragt, nicht nur den nicht­arischen Schülern und Geschwistern feine Schulgeldermäßi gung zu gewähren, sondern auch den Schülern, die nicht Mitglieder der Staatsjugend sind, den Schulgeld­erlaß zu versagen. Der Antrag werde u. a. damit begründet, daß es immer noch Kinder gebe, die der Hitler- Jugend   nicht angehörten, und denen damit die beste Möglichkeit genommen werde, sich weltanschaulich auf ihre später als Volksgenossen zu erfüllenden Pflichten vorzubereiten. Die Eltern, welche ihren Kindern die Möglichkeit der weltanschaulichen Schulung vorenthielten, vergingen sich damit gegen ihre Pflichten der Volksgemeinschaft gegenüber. Ausnahmen könne es dabei auch nicht für franke Kinder geben, da diese von dem sportlichen Dienst der HJ. befreit seien.

Das Sonneberger   Rentamt schlägt vor, auf dem Frage­bogen für Schulgelderlaß eine Frage nach der Zuge hörigkeit zur HJ. und einen Platz für die Stellung nahme des   HJ.- Führers vorzusehen.

Koketterie, die Wirtschaftsrettung

In ihrem Verzweiflungskampf um die Einschränkung der Rohstoffeinfuhr ist die Reichsregierung auf einen Einfall ge kommen, die ihrer Intelligenz gemäß ist. Sie appelliert an die Koketterie der Frauen. In einem Rundschreiben wurden die Konfektionshäuser aufgefordert. Kleider ohne Falten und Abendkleider ohne Schleppen anzufertigen, wodurch erreicht werde, daß die deutschen Frauen schlanker erscheinen

würden.