Unsere Hoffnung die Saar  

Gespräch mit einem Deutschen  

In einer Schweizer   Zeitung finden wir folgenden Aufsatz tnter der Ueberschrift Gespräch mit einem Deutschen  ":

Wo und wie ich den Mann getroffen, verrate ich nicht, es könnte ihm das K.-L. eintragen. Ich will nur ohne Kommentar berichten, was er mir auf meine Fragen ant­wortete. Ich sagte zu ihm: Nun wie steht es denn mit Eurer Abstimmung am Sonntag?" Ein höhnisches Ha, Ha tönt mir entgegen und er meint: Das war ein Krampf", ein Schwindel! Wir sind nämlich draußen fest überzeugt, daß das Ergebnis falsch ist! Es haben soviele Nein eingelegt, daß man allgemein der Ansicht war, es müsse im Reich zu­sammen 15 Millionen geben, und als es hieß: Bloß mehr als vier Millionen, steckten wir die Köpfe zusammen und sagten zueinander: Glaubst du das? I woher! Ein Krampf, ein Schwindel! In Konstanz   haben doch allein 4800 Nein ge= stimmt. Einige Dörfer stimmten bis auf ganz wenige Stim­men zur Hälfte Nein. Man hat gemogelt! Es ist nicht anders denkbar.

Und ist das etwa nicht möglich? Wissen Sie, wie gestimmt wurde? Da durfte man nicht etwa Ja oder Nein schreiben, wie man im Ausland meint, sondern da waren zwei Kreise, darüber waren Ja oder Nein gedruckt und da durfte man nur mit Bleistift im betreffenden Kreis ein Kreuz machen! Und soll man glauben, daß die wahren Zettel unverdorben und unverfälscht" zusammengezählt worden seien? Nein, wir glauben das nicht, denn wir haben vorläufig noch soviel Gummi, um.... na, Sie verstehen mich!"

" Dann stände das Volk in Wirklichkeit also nicht hinter Hitler?" war meine weitere Frage!

" Ja, was glauben Sie? Erstens einmal hätten noch 50 bis 60 Prozent mehr Nein gestimmt, wenn nicht die große Angst gewesen wäre, und so hätten jest schon mehr als die Hälfte der Deutschen   sich gegen Hitler   ausgesprochen. Dann sind heute auch jene Kreise entsetzlich enttäuscht, die vorher den Nazi noch zugejubelt haben. Vor allem auch die Bauern, denen man große Versprechungen gemacht, aber nicht gehalten hat. Heute dürfen sie ja nicht mehr frei han­deln, sondern müssen alles an Zentralen abgeben. Und wenn sie einmal Gelegenheit haben, mit Menschen zu reden, denen man trauen darf, so heißt es immer: Wann ist einmal Schluß mit dem Zeug?

Selbst viele Mitglieder der SA. haben übergenug und möchten sich gerne beurlauben lassen. Aber sobald sie ein Urlaubsgesuch eingeben, heißt es: Aha, das ist ein Marrist, das ist ein Katholik, und dann wandern sie ins K.-L.

Dann die große Unzufriedenheit aller Geschäftsleute, aller Beamten, Lehrer usw., die sich nur halten können, wenn sie in einer Naziformation stecken! Aber was die schwitzen müssen! Erstens einmal wöchentlich die Abende verlieren,

,, Frankreich   gibt die Saar   auf"

Irreführende Meldungen

Die Veröffentlichung der französischen   Forderungen auf Grund der Denkschrift Barthous für den Fall einer Rück­gliederung" haben in der gleichgeschalteten Presse des Saar­gebietes seltsame Kommentare hervorgerufen. Frankreich  gibt die Saar   auf": das ist die gleichlautende Ueberschrift dieser Notizen. Die braune Presse hängt sich in ihrer Ver­zweiflung, daß die Rückgliederung ans Hitler- Reich un­sicherer ist als je, an jeden Strohhalm. Die französische  Denkschrift hat in Wahrheit keine andere Aufgabe, als die verschiedenen Möglichkeiten und Bedingun gen der durch das Saar- Statut gezeichneten Lösungen zu erwähnen. Von irgend einem französischen   Widerstande gegen den Status quo fann keine Rede sein. Die franzö­fische Regierung läßt immer wieder erklären, daß nicht sie das Schicksal der Saar   bestimme. Die Entscheidung treffe der Völkerbund  , wobei er den Willen der Bevölkerung in Erwägung ziehen kann.

Journalist vor der Gestapo  

Er wurde beim Polizeiverhör beschimpft- Deutschland   ist fein Land für Juden" Die gegen ihn erhobene Beschul: digung, Rommunist zu sein, wird offiziell zurückgezogen, aber er wird wegen der Anzweiflung von Hitlers   Autorität ausgewiesen

London  , 3. September.  ( 3TA.) Die Berliner   Gestapo  ( Geheime Staatspolizei  ) hat dem Generalkonsul der Ver­ einigten Staaten   in Berlin  , Herrn Raymond H.   Geist, auf seine Anfrage über den Stand der Angelegenheit des vor einigen Tagen verhafteten und auf seine Intervention frei­gelassenen Berliner   JTA.- Korrespondenten Israel   Albert Levitan erklärt, die gegen Levitan   eingeleitete erste Unter­suchung, ob er sich kommunistisch betätige, sei als grundlos fallen gelassen worden, hingegen habe die Untersuchung feit­gestellt, daß Levitan  " falsche Nachrichten" ins Ausland ge­sandt habe, in denen Hitlers   Autorität in Deutschland   an= gezweifelt wurde. Wegen dieser Tätigkeit werde Levitan  ausgewiesen werden. Als der Generalfonsul die Mitteilung machte, daß Levitan   sich nach London   begeben habe, um sich mit seinen Auftraggebern über seine weitere Tätigkeit zu beraten, wurde seitens der Gestapo   erklärt, daß Levitan  , falls er zurückkehre, zweifellos ausgewiesen werden würde. Vor seiner Abreise nach London   hat Levitan   vor dem

amerikanischen   Generalkonsul in Berlin   ein beschworenes Affidavit betreffend seine Behandlung beim Verhör ab­gegeben. Dem ist zu entnehmen:

Levitan   wurde über ein Gespräch ausgefragt, das er am Tage seiner Ankunft in Berlin   bei einem Besuch im Ber­ liner   Büro der New York Times  " geführt habe und in dessen Verlauf er sich über das Leben der Bevölkerung in den ärmeren Stadtteilen erkundigte. Auf dieses Gespräch stützte sich die Untersuchung über seine angebliche kommu­nistische Betätigung. Auf welche Weise die Herren der Gestapo   Kenntnis von dem Verlauf des im New- York­Times"-Büro geführten Gespräches erlangt haben, sei ihm unerfindlich. Er, Levitan  , bezweckte mit seinen Fragen nichts anderes, als Unterlagen für sein beabsichtigtes Stu= dium der sozialen Verhältnisse im dritten Reich" zu er­langen. Im Verlauf des Polizeiverhörs wurde Levitan   von einem gewissen Ruchmann gefragt, ob er Kommunist sei, mit wem er zusammenarbeite und ob er Verbindung mit dem Büro der Jüdischen   Telegrafen- Agentur unterhalte. Levitan   erwiderte, er unterhalte feinerlei Verbindung mit diesem Büro, er gehöre dem Mitarbeiterstab der Londoner  und der Neuvorker Jüdischen   Telegrafen- Agentur an. Er ſei weder Kommunist noch sonst ie Mitglied einer politischen

Partei gewesen.

dann die schweren Monatsbeiträge. Ein SA.- Mann kommt auf 10 Mark im Monat ohne die häufigen freiwilligen" Sammlungen, wobei jeder notiert wird, der nicht bezahlen will, mit dem Bedeuten: Wir wollen uns den Mann merken! Da heißt es einfach geben, wenn dir die Existenz lieb ist. Dazu kommt das Empörtsein über den 30. Juni. Ich kann Ihnen sagen, das hat sehr vielen die Augen geöffnet und ich mußte manchmal sagen: Ja, warum sind sie denn enttäuscht? Ich bin nicht enttäuscht, ich habe von diesem Regime nichts anderes erwartet! Ihr habt ja den Brüning weggeschickt, jest müßt ihr eben die andern haben.

Weiter schimpft man über den Blödsinn der Wahl an sich. Wozu braucht sich der Hitler noch wählen zu lassen, wenn er sich doch schon zum Reichspräsidenten gemacht hat? So sagen wir zu einander, und weiter heißt es: Dazu hat er 15 Mil­lionen Mark frei, aber wenn er dem Ausland die Schulden zahlen soll, hat er nichts! Wie reimt sich das zusammen? Und müssen wir nicht selber darunter leiden, wenn uns das Ausland nichts mehr hereinläßt? So ist also das Volf dop­pelt wild wegen der Abstimmung vom 19. August. Das sollen sie im Ausland nur auch wissen.

Ferner ist man empört über die scheußliche Menge Leute, die heute auf allen Büros stecken und über die vielen neuen ,, amtlichen" Büros, die aufgekommen sind. Das war unter Brüning nicht so, heißt es immer wieder. Kostet das nicht alles ein Heidengeld?

Dazu schauen die Kerle jeder für sich und die wenigsten orbeiten für die Allgemeinheit, wie jener Bürgermeister, der ein armes Bäuerlein war, jezt aber ein feines Auto besitzt, morin er jeden Morgen die 100 Meter, sage hundert Meter, vom Hause ins Bürgermeisteramt fährt! Solche Dinge er­leben wir massenhaft, und da sollen wir zufrieden bleiben?" Meine letzte Frage:

Ja, was denft ihr denn? Bleibt die Geschichte noch lange so?"

Unsere Hoffnung ist die Saar  !" ,, Das verstehe ich nicht. Wie meinen Sie das?" Sehr einfach. Wir hoffen alle, daß die Saarländer  nicht für Deutschland   stimmen und daß dann der Hitler eine ungeheure Dummheit macht, entweder gibt es dann eine gehörige Sauerei im Land, oder wir bekommen Krieg. In beiden Fällen aber ist es vorbei! Das ist unsere Hoffnung!-- Sofern nicht vorher...! Sie meinen schon das Gleiche!"

Damit ging er. Eine kleine Hoffnung mit sich nehmend: die Saar  ! Ich bemerke nichts zu allem. Aber andere, die Gelegenheit hatten, mit anderen Deutschen   offen zu reden, werden bestätigen, daß in weiten Kreisen Deutschlands   diese wahre Stimmung herrscht.

Kuchmann fragte dann Levitan  , ob er Jude sei. Auf seine bejahende Antwort sprangen zwei dem Verhör beiwohnende Männer auf und begannen ihn zu beschimpfen. Einer sagte: ,, Warum verlassen Sie nicht dieses Land? Deutschland   ist fein Land für Juden!" Als Levitan  , nach dem Vornamen seines Vaters gefragt, erwiderte, dieser habe Salomon ge­heißen, wurde er wieder antisemitisch beschimpft. Das gleiche geschah, als er den jüdischen Vornamen seiner Mutter nannte. Eine ganze Judenschar hat sich über uns nieder­gelassen!" wurde ihm gesagt. Kuchmann fragte Levitan  , warum sein Vater nach Amerika   ausgewandert sei( Levitan selbst wurde bereits in Amerika   geboren). Auf die Erwide­rung, daß dies wahrscheinlich aus persönlichen oder wirt­

schaftlichen Gründen erfolgt sei, sagte Kuchmann, dies fäbe

Juden sehr ähnlich: in einem Lande geboren zu sein und später Bürger eines anderen Landes zu werden. Auf ein amerikanisches Abzeichen in Levitans Rockaufschlag zeigend, rief Kuchmann: Sie verstecken sich hinter Ihrer ameri­tanischen Staatsbürgerschaft!"

Revitan äußerte sich in seinem Affidavit auch über das in seiner Wohnung seitens der Gestapo   beschlagnahmte Mate= rial, das nichts besonderes enthält, als etwa ein Manuskript Du sollst hassen!", in welchem Hans Günthers Ritter, Tod und Teufel  " einer Kritif unterzogen wird, in der der Nationalsozialismus natürlich nicht gut wegkommt.

So sieht es Moskau  :

,, Tun Sie Ihre Argumente weg! Sie haben mich überzeugt!"

30 Jahre Kerker

Vetcherniaia Moskva.

Für illegale Kommunisten

Gewissenskonflikt

der Saar  - Katholiken

Bemerkenswerte italienische Stimme

Der Neuen Saar- Post" entnehmen wir folgende höchst bedeutsame Stellungnahme des führenden katholischen Blat­tes in Italien  :

" Die Saarbrüder Landes- Zeitung" zitiert bekanntlich mit Vorliebe den römischen' Avvenire d'Italia", das katho­lische Blatt des faschistischen Italien  . Merkwürdigerweise hat sie aber bisher davon Abstand genommen, den unter obiger Ueberschrift am 1. September erschienenen Artikel über die Saar   im Wortlaut wiederzugeben, den der deutsche   Korre­spondent des Blattes geschrieben hat. Wir erlauben uns da­her unsererseits, diesen Artikel kommentarlos zu veröffent­lichen vielleicht wird die Landes- Zeitung" nunmehr, wo wir ihr die Arbeit so erleichtert haben, die deutsche   Ueber­setzung für sich übernehmen?

,, Am 26. August so schreibt das römische Blatt- wäh­rend der Reichsführer in Koblenz   sprach, fand in Sulzbach   an der Saar   eine große Kundgebung für die Aufrechterhaltung des Status quo statt. Die Gegenwart des katholischen Prie­sters Dörr an der Seite von Gottesleugnern könnte ver­blüffen. Aber viele Katholiken wollen nicht mehr die Ver­einigung mit dem nationalsozialistischen und heidnischen ,, dritten Reich" und deshalb muß sich ein Priester mit Recht zu ihrem Interpreten machen, zumal es sich nicht um eine rein politische Veranstaltung, sondern vorerst nur um eine Gegendemonstration gehandelt hatte.

Die Religionspolitik des Nationalsozialismus hat die Saarkatholiken vor einen schweren Gewissenskonflikt ge= stellt.

Die Rassenideologie und der Blutmythos sind derart heid­nische Grundlagen des gegenwärtigen deutschen Regimes und bedrohen das Christentum in allen seinen Richtungen, daß jeder Saarkatholik sich fragen muß: Kann ich, als Katho­lit, zustimmen, daß sich der Rassenwahnsinn und die anderen Irrtümer auch an der Saar   ausbreiten, ohne meinen Glau­ben und den meiner Kinder auf eine zu harte Probe zu stellen?

Viele, tief beeindruckt von dem, was sich von Februar 1933 an bis heute in Deutschland   zugetragen hat, antworten mit Nein, während andere, jene Voraussetzungen für über­trieben haltend, mit Ja antworten.

Welche der beiden Ansichten ist die richtige? Schreiber die­jer Zeilen ist kein Theologe, glaubt aber, daß theoretisch beide Antworten denkbar seien. Vielleicht fehlen noch die legten unweigerlichen Argumente, um von einer wahren und endgültigen Entscheidung des Nationalsozialismus, das Christentum zu zerschlagen und es durch heidnische Religions­macherei zu ersetzen, sprechen können. Wer so denkt, kann nach seinem religiösen Gewissen vielleicht in Erwartung der Ab­stimmung noch optimistisch sein.

Aber wer nach den tatsächlichen Ereignissen in Deutschland  urteilt und dadurch die Frage negativ löft, hat wahrlich genügend Grund, danach seine Gesamthaltung bei der Ab­stimmung einzurichten.

In der Rede von Koblenz  , hat Hitler   die Katholiken be­ruhigen wollen. Wir glauben nicht, daß er dieses Ziel erreicht hat. Vielleicht ist es schon zu spät dazu. Zu viele grausige Ereignisse haben die Katholiken im dritten Reich" schon durchgemacht, als daß sie angesichts dieser Erklärungen von zweifelhaftem Wert in Vergessenheit geraten könnten."

Nach altem Terrormuster

Dem Chefredakteur Hoffmann von der ,, Neuen Saar- Post" werden die Saar- Post" werden die Fensterscheiben ein­

geworfen

Wir berichteten von dem niederträchtigen Ueberfall der Nationalsozialisten auf den kommunistischen   Landesrats­abgeordneten Sommer. In derselben Nacht haben die gleichen Kreise einen Angriff auf das Haus des Chefredak­teurs Hoffmann von der Neuen Saarpost" unter­nommen. Hierzu wird uns gemeldet:

Hoffmann wohnt in St. Ingbert  , Ensheimer Straße. Gegen drei Uhr morgens schlichen sich Nationalsozialisten an die Wohnung von Hoffmann heran und warfen ein großes Fenster ein. Offenbar war beabsichtigt, den Chefredakteur Hoffmann zu treffen, oder aber, ihn ans Fenster oder nach draußen zu locken, um dann einen weiteren Angriff auf ihn zu unternehmen. Beides ist den braunen Horden jedoch nicht gelungen.

Es ist ganz einwandfrei festgestellt worden, daß der Stein­wurf von Nationalsozialisten erfolgt ist. Diese haben den zum Wurf benutzten Stein in ein rotes Papier cingewickelt, das ein Hakenkreuz aufwies. Wir hoffen, daß es der Polizei ge­lingen wird, die feigen Attentäter zu fassen und zur Ver­antwortung zu ziehen. Allerdings dürfte die Aussicht auf Strafverfolgung für die Nationalsozialisten im Saargebiet faum eine Abschreckung bedeuten. Wenn man bedenkt, daß die verschiedensten Attentäter aus der braunen Front teils frei­gesprochen, teils laufen gelassen worden sind, und daß sie fast samt und sonders wohlbehalten ins dritte Reich" flüchten konnten, so bedeutet die drohende strafrechtliche Verfolgung absolut nichts Abschreckendes.

Das Beispiel des Heidemann, der auf der großen Sulz­bacher Kundgebung die Tränengasbombe geworfen hat, und der jetzt wohlbehalten ins dritte Reich" abgezogen ist, for­dert geradezu zur Nacheiferung heraus. Die Verheßung wird von der braunen Nazipresse in immer offenerer Form ge­führt. Es sollte uns nicht wundernehmen, wenn in den nächsten Tagen in den Organen der braunen Front mit dreister Stirn behauptet wird, daß sich der Chefredakteur Hoffmann die Attentäter bestellt habe, und daß es Gesin­nungsfreunde von ihm gewesen seien, die ihm die schöne Fensterscheibe eingeworfen hätten.

Nach zweitägiger Verhandlung kam der 6. Strassenat des Kammergerichts in Berlin   zum Ürteil in einem Hochverrats= prozeß gegen 20 Kommunisten aus Moabit   und Char­ lottenburg  . Das Gericht verurteilte den 29 Jahre alten Gustav Adolf Schumann und den 37jährigen Karl Sz y= manski zu je 22 Jahren Zuchthaus, den 31 Jahre alten Martin Gärtner, den 24jährigen Hans Madut, den 30 Jahre alten Mar Riedel und den 23jährigen Bruno Milfert zu je 1 Jahr 9 Monaten Zuchthaus  , die 45 Jahre alte Ida Kaffka und die 24jährige Ludmilla Figge zu je 1½½ Jahr Zuchihaus, die 39 Jahre alte Wanda über zu Pirro nicht abstimmungsberechtigt Jahr Zuchihaus, die 39 Jahre alte Wanda Stüber zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus  . Von den übrigen Angeklagten erhielten drei je 2 Jahre 3 Monate, zwei je 2 Jahre, drei weitere bis zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis. Drei Ange­flagte wurden freigesprochen.

Die Verurteilten hatten, wie die Beweisaufnahme ergab, noch bis zum Januar 1934 versucht, den Zusammenhalt unter den Mitgliedern der Kommunistischen Partei auf­rechtzuerhalten und neue Mitglieder zu gewinnen. Sie haben illegale Flugschriften verteilt, teilweise sogar selbst hergestellt. Auch Beiträge wurden von den Mit­gliedern der illegalen Organisation einfassiert.

Es hat sich herausgestellt, daß der Landesführer der soge­nannten deutschen Front", Pirro, überhaupt nicht ab= stimmungsberechtigt ist. Eine Erwiderung der gleichgeschal­teten Saar- Korrespondenz versucht, diese Tatsache zu bestreiten, läßt aber die Möglichkeit offen, daß Pirro nicht in der Abstimmungsliste geführt wird. Wir halten unsere Mitteilung aufrecht. Es ist ent­

schieden, daß Herr Pirro nicht abstimmungs­

berechtigt ist.