fennen, halten wir es doch für angebracht, daß die Schweiz auch eine individuelle Aushebung ablehnt. Der Völkerbund wird gewiß in anderen Ländern genügend Bereitwillige finden oder, sollte dies nicht der Fall sein, die heitle Frage in anderer Weise lösen fönnen. Diese ablehnende Haltung in dieser Spezialfrage soll die Schweiz jedoch nicht daran hindern, der Abstimmungskommission im Saargebiet bei der Erfüllung ihrer schwierigen Aufgabe jenen starken moralischen Beistand zu gewähren, den sie ihres großen Verdienstes um die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes der Völfer willen unzweifelhaft verdient.
Die Guthaben der Saarländer Wichtige Denkschrift der Regierungskommission Das Völkerbundssekretariat veröffentlicht ein Schreiben der Regierungsfommission des Saargebiets, das sich mit den Fragen der saarländischen Schulden und Guthaben im Auslande befaßt, die die Regierungsfommission zur Prüfung der kommenden Tagung des Völkerbundsrates unterbreite. Die Tatsachen, die in diesem Berichte aufgeführt werden, sprechen eine wuchtige Sprache gegen die Rückgliede= rung des Sargebietes an ein Hitler- Deutschland, in welchem Falle die Saar eine Währung erhielte, die nicht konvertierbar und nicht transferierbar" ist. Das Schreiben der Regierungskommission stellt ausdrücklich fest, daß das Saargebiet unter den in den letzten Monaten vorgenommenen Ein schränkungen der deutschen Regierung hinsichtlich der freien Bewegung der ausländischen Sapitalien im Reiche gelitten hat" und fordert für den Fall des Status auo geeignete Maßnahmen des Rates. um den Saarländern jede
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freie Verfügung ihrer Guthaben sowohl in Deutschland wie in Frankreich zu garantieren:" Die Guthaben von Saarländern im Auslande müssen geschützt werden gegen Zwangsmaßnahmen, die sich aus den durch die deutsche Gesetzgebung hervorgerufenen Transferschwierigkeiten ergeben." Die Regierungskommission empfiehlt deshalb, daß der Rat für den Fall des Status quo beschließt, daß die künftige Saarregierung feine einschränkenden Maßnahmen zum Nachteil der Träger von ausländischen Guthaben, welches auch ihre Nationalität und Wohnsiz sei, annehme.
Die entscheidende Stelle der Denkschrift hat folgenden Wortlaut:
Wenn man die drei im Versailler Vertrag vorgesehenen Möglichkeiten ins Auge faise, so set im ersten Falle, der Beibehaltung des Status quo zu bemerken, daß es wegen der den Devisen- und Kapitalienaustausch nicht einschränkenden Saarverfassung geboten wäre, wenn der Rat beschlösse, daß die Saarregierung in Zukunft feine ein= schränkenden Maßnahmen zum Nachteil der Träger von aus ländischen Guthaben, welches auch ihre Nationalität sei und
ihr Wohnfits, annähme. Diese Maßnahme fei notwendig, weit das Saargebiet unter den in den legten Monaten vorgenom menen Einschränkungen der deutschen Regierung hinsichtlich der freien Bewegung der ausländischen Kapitalien im Reiche gelitten habe. Erleichterungen seien nur in einzelnen Fällen Saarländern gegenüber gewährt worden. Daher müsse der Rat jede geeignete Maßnahme ergreifen, um den Saarlän= dern jede freie Verfügung ihrer Guthaben in Deutschland , sowohl wie in Frankreich zu garantieren."
Deutsche Front" protestiert
Gegen fremde Polizei
Die Genfer Ratstagung naht, die Aera der Saar - DenkSchriften und Proteste hat begonnen. Die„ deutsche Front" mendet sich jetzt mit einem Protest gegen den Präsi denten der Regierungsfommission Knox nach Genf . Sie behauptet, daß an der Saar alles in schönster Ordnung sei und die vorhandenen Polizeikräfte vollkommen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit ausreichten. Verschiedene Vorgänge werden bagatellifiert oder die Mitschuld der deutschen Front" wird abgestritten. Dreist wird die Echtheit der über die Umtriebe des Freiwilligen Arbeitsdienstes veröffentlichten Dokumente( trotz polizeiamtlicher Beglaubigung) angezweifelt. Zur Kennzeichnung der Art und des Tons der Denkschrift, sowie der dialektischen Künste, mit denen sich die treudeutschen Männer aus einer peinlichen Lage herauszuwinden suchen, einige Teile aus dem Protest:
Der Herr Präsident Knor begründet seine Forderung nach internationalen Polizeifräften neuerdings auch da= mit, daß 16 000 junge Saardeutsche, die im deutschen freiwilligen Arbeitsdienst( FAD.) tätig und damit der im Saargebiet herrschenden Arbeitslosigkeit entzogen sind, im Reich eine militärische Ausbildung" erhielten. Gemäß der in Abschrift beigefügten Erklärung des Reichsleiters des FAD. entspricht diesen Behauptungen nicht den Tatsachen, zumal Aufbau und Ziel des FAD. eine irgendwie militärische Ausbildung über= haupt nicht zuläßt. Herr Präsident Knox wird also den Beweis für seine Behauptung, die Tätigkeit des FAD. ,, bilde eine große und schwere Gefahr für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Saargebiet", nicht führen können. Auf der anderen Seite läßt Herr Präsident Snor dagegen völlig unbeachtet, daß die zur Zeit im Saargebiet wohnenden französischen Staatsangehörigen. nicht nur ihrer militärischen Dienstpflicht in Frankreich genügen, sondern auch soweit sie dem Beurlaubtenstand angehören regelmäßig jede Woche militärische Uebungen ( auch im Waffengebrauch und Scharfichießen) in den benachbarten französischen Grenzgarnisonen ableisten.
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Das angebliche Material des Herrn Präsidenten Knor gegen den deutschen FAD. und seine Beziehungen zur Deutschen Front ist der Regierungsfommission in die Hände gefallen" anläßlich einer Haussuchung bei der
Deutschen Front, die nach ihrer Anordnung und Durch führung von dem zuständigen Untersuchungsrichter als ungesetzlich festgestellt worden ist. Die Echtheit des Mate= rials" steht in feiner Weise fest. Von vornherein sei darauf verwiesen, daß bei diesem Material" ein Unterschied zu machen ist zwischen der Abwicklungsstelle des FAD. der früheren Nationalsozialistischen Partei im Saargebiet und dem FAD. der jetzigen Deutschen Front. Das hat auch die Regierungskommission selbst zugeben müssen. Dennoch stellt sie in ihrem Schreiben an den Hohen Rat des Völkerbundes vom 17. August d. J. die Angelegenheit so dar, als ob mit all diesen Dingen der FAD. der Deutschen Front belastet werden könne.
So wird versucht, die Verantwortung auf andere Stellen abzuwälzen wenn vollkommenes Leugnen nicht hilft, Die militärische Heranziehung von Franzosen in Frankreich
mit der Schulung einer aarlegion durch den Frei
willigen Arbeitsdienst, ausdrücklich geschult für den Abstimmungskampf, zu vergleichen, ist ein besonders
starkes Stück.
Zum Schluß der Denkschrift des Herrn Pirro heißt es: " Die Deutsche Front im Saargebiet hat in letter Zeit wiederholt vor dem Hohen Rat Beschwerde gegen den Herrn Präsidenten Knox führen müssen, vor allem wegen feiner parteiischen Berichterstattung. Nicht nur dem Hohen Rat hat Herr Präsident Knox falsche Darstellung gegeben; auch die Weltpresse benußt er, um über das Saargebiet und seine Bewohner durchaus unzutreffende Auffassungen zu verbreiten. Wir wissen nicht, ob er sich der unheilvollen Folgen bewußt ist, die eine derartige Handlungsweise hervorrufen kann. Wir hoffen zuversichtlich, daß der Hohe Rat das Gefährliche solchen Tuns er= kennt und endlich Herrn Präsidenten Knox auf den Weg einer objektiven Berichterstattung und zu einer neutralen Handhabung seines Amtes bringen wird."
Das ist die Sprache der deutschen Front". Hochmut aber fommt immer vor dem Falle. Um so fürchterlicher wird die Niederlage sein, die sich die Herren zum Schaden der deu schen Sache in Genf holen werden.
Von unserem Korrespondenten
Ueber Deutschlands Isolierung verbreitet sich Gallus im Intransigeant". Er sagt:
„ Der Völkerbund will sich in Genf versammeln. Deutsch land wird nicht dabei sein. Es begeht damit Unrecht. Wenn man Hitlers Freund wäre, müßte man ihm sagen:
„ Herr Reichskanzler, wohin glauben Sie, daß Ihre Politik Sie führen wird? Sie haben das Wunder fertig gebracht. Deutschland so vollständig zu isolieren, daß sich heute feine Stimme mehr zu seinen Gunsten in der ganzen Welt erhebt. England hegte für das deutsche Volk große Sympathie. Es mühte sich, ihm seine Großmachtstellung in Europa wieder zu verschaffen, und ging sogar so weit, ihm die Wiederaufrüstung zu gestatten. Heute können Sie sehen, mit welch tiefem Widerwillen Sie England durch Ihre demokratenfeindlichen Exzesse, Ihre Verfolgungen, Ihre Metzeleien erfüllt haben und mit Ihrer jüngsten Entscheidung, sich um Ihre finanziellen Verpflichtungen nicht au fümmern. Italien hatte sehr viel für Sie übrig. Sie haben das Mittel gefunden, es durch Ihre antiösterreichischen Maßnahmen in Desterreich gegen Sie aufzubringen.
Rußland war bereit, Ihr Land zu unterstüßen und soll sogar damit einverstanden gewesen sein, Deutschland als Waffenarsenal zu dienen. Heute haben Sie feinen entschiedeneren Feind. Außerhalb Europas haben die Vereinigten Staaten die Lust verloren, weiter mit Ihnen Geschäfte zu machen. Auf wen können Sie nun noch zählen? Auf niemand. Welches Land aber könnte sich einbilden, ohne die Hilfe eines anderen oder anderer Länder zu leben und zu blühen? Sie wollten Frankreich isolieren, und gerade im Gegenteil hat es niemals in der Welt eine günstigere Bofition gehabt. Sie allein haben es fertig gebracht, daß Deutschland hente von mißtrauischen oder feindlichen Nachbarn eingefreist ist. Herr Reichskanzler, Sie sollten er fennen, daß Sie sich geirrt haben und sollten versuchen, sich wieder bei der Welt beliebt zu machen."
Aber Hitler würde wohl solche Rede nicht anhören. Es liegt nicht in seiner Natur, fluge Ratschläge zu befolgen; und die Götter beginnen damit, daß sie denen, die sie verderben wollen, den Verstand nehmen. Deutschland wird nicht in Genf sein. Wenn man dort über so viele bedentungsvolle Fragen sich unterhalten wird, dann wird Deutschland zu Hause bleiben. Um so besser für uns."
„ Gnädiges Geschenk Gottes"
Die evangelischen Kirchenfürsten auf den Knien vor den Bezwingern der evangelischen Freiheit
In Berlin waren am 3. September die deutschen evangelischen Kirchenfürsten versammelt. Es war das Konzil der von dem Reichsbischof diftatorisch und rechtswidrig gegen den Willen der zuständigen Landessynoden eingesetzten Landesbischöfe, die jetzt im Kirchenlager die„ Säuberungsaktion" vollziehen. Sie bekannten sich in folgender Entschließung zu ihrem Herrn und Gebieter Ludwig Müller , den Reichsbischof, und zu dessen Führer Adolf Hitler :
„ Wir können als Kirchenführer nicht zum erstenmal nach bem großen Tag des 19. August 1984 zusammentreten, ohne in tiefer Danfbarfeit vor Gott hinzutreten, der dem Führer ein solches Wert der Einigung gelingen ließ. Wir er
fennen gerade bei dem gesunden Charakter unseres Volkes in diesem Einigungswert eine väterliche Führung und ein gnädiges Geschenk Gottes. Wir vertrauen in fester Glaubenszuversicht im Herrn Christus, dem Haupt der Kirche, daß er unsere evangelische Kirche der Einigkeit zuführen wird, um die er für seine Jünger gebetet hat. Wir bitten Gott den Herrn, daß er dem Reichsbischof als dem erwählten Führer der deutschen evangelischen Kirche die Kraft geben möge, den großen Dienst an der Kirche zu vollbringen, der ihm verantwortlich anvertraut ist. Darum haben die Kirchenführer als Sprecher der Landeskir: 9 und des Kirchenvolfes den herzlichen Wunsch, sich mit dem Reichsbischof erneut in herzlicher Treue und verantwor
tungsvoller Kameradschaft und Gemeinschaft zusammenf schließen, diesen Zusammenschluß vor unserem Volk und vor aller Welt zu befunden und in gemeinsamem Gebet um die Vollendung der ihrer Gemeinschaft gegebenen Aufgaben zu bitten. Die Kirchenführer bitten daher den Reichsbischof, bald einen Tag zu bestimmen, an dem in einem feierlichen Einführungsgottesdienst diesem festen Willen Ausdruck gegeben werden kann."
Das„ gnädige Geschenk Gottes", für dessen Haupt die protestantischen Kirchenfi rsten den Segen des Himmels erflehen, ist Adolf Hitler . Dieselben Kirchenbeamten haben ihm bereits gedankt für die Säuberungsaktion" des 30. Juni, bei der nach ihrer Lesart fein anderer als Gott der Herr Hitlers Karabiner gelen ft hat. Alle Erschießungen und Totschlägereien sind nicht nur staatspolitisch rechtens" geworden. Ste wurden auch von diesem deutschen Protestantismus in den Schoß der heiligen Bejahung aufgenommen.
Bei solchen Entschließungen begreift man, warum sich der Protestantismus der Welt von seiner offiziellen deutschen Spielart abwendet.
Nichtgleichgeschalteter Bischof Hannoversche Landeskirche gegen Müller
Zu den wenigen evangelischen Landeskirchen, die bisher troy allen Zwangs und aller Drohungen nicht gleichzuschalten waren, gehört auch die hannoversche lutherische Landeskirche. Ihr Landesbischof Mahrarens hat einen Brief an sämtliche hannoverschen Geistlichen gerichtet, worin er erklärt, daß die Beschlüsse der Nationalsynode dem Wesen des Bekenntnisses und der Verfassung der Kirche entgegengesett feien. Heute müsse sich jeder für sich persönlich klar werden, ob er dieser Kirchenentwicklung noch folgen wolle. Er, Bischof Mahrarens, frage daher seine Pastoren an, ob sie seine Haltung billigen, ob sie ihn in seinem Kampf unterstützen wollten und ob sie entschlossen seien, sich bis zum Letzten einzusetzen, um das wahre Befenntnis zu verteidigen. Auf dieses Schreiben gaben nach furzer Zeit von den rund tausend Geistlichen etwa 800 eine Antwort: 750 haben sich bedingungslos hinter den Landes bischof gestellt, 15 antworteten ausweichend und nur 13 spra chen ein Nein aus. Diese Ziffern sind für die Reichskirchenregierung fatastrophal. In Berlin spricht man heute davon, daß der Reichsbischof sich mit dem Gedanken trage, die Oppo sition zu zerschmettern und für die lutherische Kirche ein ähn= liches Gesetz zu erlassen wie für die reformierte Landesfirde von Hannover . Dies würde allerdings angesichts der ent schiedenen Haltung der Landeskirche von Bayern und Württemberg mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft sein.
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Wir warnen hiermit... Inserierende jüdische Firmen in parteiamtlichen Zeitungen
Raffel, 4. Sept. Der Verlag der parteiamtlichen RurHessischen Landeszeitung" veröffentlicht auf der ersten Seite eine Warnung an jüdische Firmen", in der gesagt wird, daß zwei jüdische Firmen infolge der Unachtsamfeit eines Afquifiteurs je ein Inserat in der„ Kurhessischen Landeszeitung" untergebracht hätten. Nach Feststellung des Tatbestandes sei der Afquifiteur entlassen und die Forderung on die jüdischen Firmen dem Winterhilfswerk überwiejen worden. Die Erflärung schließt mit dem Sat:„ Wir warnen hiermit nichtarische Firmen jeder Art, Inferate in unserer Zeitung auf Umwegen aufzugeben 2 versuchen, da wir sonst gegebenenfalls gegen die betreffenden Firmen auf dem Gerichtswege vorgehen werden."
Schöppenstedter Streich
b. h. Vor einiger Zeit wurde in dem durch seine Schildbürgerstreiche berühmten Orte Schöppenstedt eine Reihe von firchlichen Disziplinarmaßnahmen durchgeführt. in deren Veriauf der Braunschweiger Oberkirchenrat Dr. Schlott, Oberfirchenrat Dr. Lambrecht und Kreispfarrer Müller zwangsweise in Urlaub gefchickt wurden.
Grund zu dieser Maßnahme war ein nicht alltäglicher Vorgang. In Schöppenstedt wohnt nämlich ein jüdischer Unternehmer mit einigen finanziellen Mitteln, die er im Sinne der Arbeitsschlacht des„ Führers" in Umlauf zu bringen gedachte. Zu diesem Zwecke wollte er sein an Gelände, das der Kirche gehörte, angrenzendes Betriebsgrundstück er weitern. Er trat mit der Kirchenbehörde in Verbindung und trug ihr an, ein Stück des angrenzenden Grundstückes gegen gutes Geld zu kaufen.
Da eine richtige Kirchenbehörde immer Geld nötig hat, und außerdem den Herren Kirchengewaltigen das Beginnen des Juden, die Arbeitsschlacht des Führers zu unterstüßen, als ein löbliches Tun erkannten, wurde man schnell handelseinig. Die Kirche erhielt Geld, der Jude Grund und Boden. Alles war in schönster Ordnung, da tam auf Druck des nationalsozialistischen Parteibüros die völfische Erbhoffeele ins Kochen, welches wiederum die Parteiämter veranlaßte, die vorgesetzten Behörden ins Bild zu setzen, die dann usw. Die Herren Kirchengewaltigen versuchten in der Stunde höchster Gefahr die ganze verpfuschte Angelegenheit auf das Berjagen eines untergeordneten Angestellten zurückzuführen, der aber, gestüßt auf einflußreiche Freunde, in der Lage war, an Hand der Aften die volle Verantwortlichkeit der obengenannten Herren nachzuweisen.
Daraufhin erfolgte dann die Zwangsbeurlaubung und eine langwierige Untersuchung. Das Ergebnis dieser Untersuchung lient nun vor und wurde vom Landeskirchenamt der Deffentlichkeit übergeben. Zwei der Sündenböcke werden wieder in Amt und Würden eingesetzt, während der dritte, Oberkirchenrat Schlott, auf Grund gütlichen Einvernehmens" aus seinem Amt in der Kirchenbehörde ausscheidet. Zum Entgelt dafür attestiert ihm die Kirchenbehörde, daß er durch die fragliche Angelegenheit in feiner Weise belastet" fet.
Aus diesem Vorfall ist recht illustrativ zu ersehen, wie schwer es ist, Gott zu geben, was Gottes ist, wenn man gleichzeitig Hitler geben soll, was Hitlers ist!
Die Amnestic"
Und die Wirklichkeit
Kopenhagen , 4. Sept.( Inpreß.) Eine Ergänzung zu der groß angekündigten Auflösung des Konzentrationslagers Oranienburg bedeutet eine Meldung der Politiken " aus Hamburg . Das Blatt teilt mit, daß in den letzten Tagen Massenverhaftungen staatsfeindlicher Ele mente" erfolgt sind. Im Konzentrationslager Fuhlsbüttel wurde eine Frauenabteilung neu eingerichtet.
Hamburg , 4. Sept.( Inpreß.) Das Hamburger Oberlandesgericht verurteilte vier Arbeiter megen illegaler Weiterführung der Kommunistischen Partei in Barmbeck , Einfassierung und Weiterleitung von Beiträgen, Schriftenverteilung und Nachrichtenübermittlung zu Gefängnisstrafen von einem bis zu zweieinhalb Jahren,