Eine Warnung der, Prawda"

Moskau  , 9. September 1934.

Die Prawde" kommentiert ironisch und doch bitter­ernst die nationalsozialistische Tätigkeit an der Saar  . Das Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Cowjetunion meint, die Nazis bereiten an der Saar   feine Voltsabstimmung sondern einen Butsch vor. Für die Nazis sei eine Volksabstimmung nie­mals eine Wahlbefragung des ganzen Volkes. Für sie be­stehe eine Volksabstimmung darin, mit gezinkten Karten beim Spiel zu betrügen und der Bevölkerung Gewalt anzu­tun. Sie beweisen dadurch nur, daß sie selbst nicht mehr glauben, sich auf die Mehrheit der Saarbevölkerung stützen zu können. Die deutsche Abenteuererpolitik erziele die gegen­teilige Wirkung, die Hitler erwarte. Früher habe sich ein bedeutender Teil der Bevölkerung, insbesondere das Prole= tariat für die Rückgliederung zum Reich ausgesprochen. Heute gebe es keinen Zweifel, daß die Saarbevölkerung feine Gemeinsamkeit mehr mit dem Gummifnüppellande wünsche.

Freimaurer   Schacht

Auch das noch!

Man schreibt uns aus dem Reich:

Vorboten des sozialistischen   Aktivismus

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,, Wacht auf..."

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Im Takte der Internationale Frauen verhindern die Ausreise eines Landhelferzuges

Die steigenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen zu einer wachsenden Unruhe unter der Arbeiterschaft. Die Unzu­friedenheit der Arbeiter kommt vor allem in den Versamm­lungen der sogenannten Arbeitsfront zum Ausdruck, zu denen die Arbeiter kommandiert werden, aber in denen niemals ein vernünftiges Wort über die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Arbeiterschaft gesprochen wird.

Kürzlich mußten die Holzarbeiter von Hannover   zu einer derartigen Gewerkschaftsversammlung" antreten. Es erschie­nen etwa 1000 Holzarbeiter, die bei Beginn der Versammlung die Besprechung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse verlang­ten. Der Versammlungsleiter stellte sich auf den Standpunkt, daß in der Arbeitsfront das Führerprinzip gelte und daß da= burber eine Diskussion nicht in Frage fomme, Gestattet seien lediglich Anfragen am Schluß der Versammlung. Die Ver­sammelten nahmen diese Erklärung zunächst zur Kenntnis und hörten sich das Wald- und Wiesen- Referat eines soge­nannten Gewerkschaftsführers" ruhig an. Im Anschluß daran stellten dann die Vertreter der einzelnen Belegschaften Anfragen an die Leitung über die Reglung ihrer Arbeits­bedingungen. Die Auskünfte, die ihnen von der Versamm­lungsleitung gegeben wurden, waren jämmerlich. Sie bewie­sen erneut die totale Unkenntnis der braunen Gewerkschafts­bonzen. Als trotz allem Drängen die Holzarbeiter feine be­friedigenden Ausfünfte erhalten fonnten,

Im Anschluß an den Artikel in Nr. 234 der Märkischen Volkszeitung"" Freimaurer   und NSDAP  . Eine Mitteilung des obersten Parteigerichts", teile ich Ihnen die unumstöß­Itche Tatsache mit, daß der Generalbevollmächtigte der deutschen   Wirtschaft und Freund Adolf Hitlers  , der Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht, Freimaurer   ist. Laut Mitgliederverzeichnis von 1926/27 S. 51 ist Dr. Hjalmar Schacht   am 18. 9. 1907 Mitglied der Loge Urania zur Unsterblichkeit, welche der Großen Loge von Breußen, genannt zur Freundschaft in Berlin   NW 7, Doro­theenstraße 21, angehört, geworden. Er erwarb an diesem Tage den Lehrlingsgrad. Am 21. 4. 1910 erwarb er in der­selben Loge den Meistergrad. Den höchsten Grad erwarb er, indem er 1914 in den Inneren Orient der Großloge   zur Freundschaft aufgenommen wurde. Auch war er der Ver­treter der Großen Loge von Preußen genannt zur Freund schaft für Griechenland  . Das genannte Mitgliederverzeichnis geht allen Brüdern dieser Loge zu. Ein Exemplar befindet fich statutengemäß in den Händen der Preußischen Staats­regierung. Durch einen bei der Aufnahme geschworenen   be­sonders seierlichen Eid endet die Zugehörigkeit zum Frei­maurerbund erst mit dem Tode und selbst wenn jemand aus

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verließen sie geschloffen und unter Absingen der Inters nationale den Saal.

Diese spontane Kundgebung setzte sich noch auf der Straße fort, und ste bildete selbstverständlich in den nächsten Tagen das Gesprächsthema an allen Arbeitsplätzen der Holzarbeiter Hannovers  .

Zu einem ähnlichen Zwischenfall fam es in einer Bau­arbeiterversammlung in einem Vorort in Berlin  . Auch dort forderten die Versammelten die Besprechung ihrer gewerk­schaftlichen Fragen. Als der Naziredner dieser Diskussion

auszuweichen versuchte und wiederholt unbefriedigende Aus­fünfte gab, tam es an einem Handgemenge,

bei dem der Nazi- Beauftragte so unglücklich stürzte, bruches starb. daß er eine Stunde später an den Folgen eines Schädel­

Besonders start ist die Verbitterung der Arbeiterschaft über die rücksichtslose Verschickung verheirateter Arbeitsloser in de Landhilfe. Vor einigen Wochen kam es aus diesem Anlaß zu einem ernsten Zwischenfall auf dem Schlesischen Bahnhof   in Berlin  .

Arbeitslose, die auf das Land verschickt werden sollten, er­schienen auf dem Bahnhof mit ihren Frauen und Kindern. Die Arbeitslosen bestiegen den bereitstehenden Zug, aber

die Franen stellten sich auf die Schienen und verhinderten so die Abfahrt des Zuges.

Als der Fahrdienstleiter mit den Frauen verhandeln wollte: Aber meine Damen, ich erfülle doch nur meine Pflicht, lassen Sie mich doch den Zug abfertigen," fam es zu erregten Er­widerungen: Wir sind keine Damen, wir sind Arbeiter­frauen." Arbeit habt Ihr uns nicht gegeben und jetzt nehmt Ihr uns auch noch unsere Männer."" Ist das Euer National­fozialismus?"

Der Fahrdienstleiter alarmierte die Polizei, die ebenfalls zunächst im Guten versuchte, die Frauen zur Freigabe der Schienen zu bewegen. Das gelang schließlich auch. Aber auch dann konnte die Abfahrt des Zuges nicht erfolgen,

weil die Frauen nunmehr ihre Männer aus den Wagen holten

und bald stand der Zug leer da, während die Arbeitslosen mit ihren Frauen und Kindern wieder nach Hause zogen.

In der deutschen Presse ist selbstverständlich feine Zeile über diese Vorfälle erschienen, sie berichtet nur über eitel Glüc und Freude. In Wahrheit aber gärt und brodelt es, der kommende otwinter fündet sich an.

Amerikanischer Riesendampfer in Flammen

irgendwelchen Gründen den Freimaurerbund verläßt, bleibt 1 Tote und Vermiste- Schilfsrumpf auf Strand gesetzt

er dennoch durch seinen Eid zeitlebens gebunden.

Auch der Vater unseres Volksheros Horst Wessel  , der bekanntlich protestantischer Pfarrer in Berlin   war, war ein sehr eifriger Freimaurer und bis zu seinem Tode Mit­glied der Loge, 3um Pilgrim"( gehörig zu den Altpreußischen Lagen) und bekleidete dort sogar die hochansehene Stellung eines Meisters vom Stuhl. Also auch im dritten Reich": Freimaurer an der Front

Der spanische Generalstreik Wieder abgebrochen

Madrid  , 9. September. In Madrid   ist Samstag früh der Generalstreif erklärt worden. Um 6 Uhr morgens erhielten die Straßenbahn- und Untergrundbahnangestellten sowie die Taxichauffeure die Weisung, die Arbeit niederzulegen. Die Typographen bei den Zeitungen erhielten den gleichen Be fehl. Die Streifenden verhinderten die Abhaltung der Märkte. Die Banken waren am Vormittag geöffnet. Die Bäcker und Lebensmittelgeschäfte bedienten ihre Kundschaft. Gewisse Wirtshäuser und Bars arbeiteten, aber die Besizer bedienen ihre Kunden selber. Alle anderen Geschäfte waren geschlossen.

Kurz nach 9 Uhr fuhren gewisse Trambahnen aus und rahmen ihren Dienst auf, geführt von Geniesoldaten und Polizisten.

Madrid  , 9. September. Die Gewerkschaften haben ihren Mitgliedern den Befehl erteilt, die Arbeit von Mitternacht an wieder aufzunehmen. Der Generalstreif ist damit be­endet.

Madrid  , 9. September. Bei der medizinischen Fakultät schoß eine größere Gruppe Streifender auf die Polizisten, die cbenfalls feuerten. Eine auf dem Balkon ihrer Wohnung zu­schauende Frau wurde tödlich getroffen. Auch ein Passant und ein mit ihm gehendes Kind wurden er­schossen. Kurz daraus kam es in einer Nachbarstraße zu ähnlichen Zwischenfällen. Die Polizei erwiderte die Schüsse. Ein junger Mann, der einen Revolver in der Hand hielt, wurde getötet und andere Personen erlitten Verlegungen.

Cholera in Rumänien  

Bereits 8 Tote

Bukarest  , 19. September. In einem Militärlager bei Con­

Reuyort, 10. September. Eine furchtbare Schiffs fatastrophe ereignete sich etwa 30 Meilen von der ameri­fanischen Küste entfernt. An Bord des amerikanischen   Passa­gier- Dampfers Morro Castle" brach Samstag früh Feuer aus, das mit Riesenschnelligkeit um sich griff. Der Dampfer hat 387 Passagiere und 258 Mann Besatzung an Bord. Auf die ersten Hilferufe hin eilten mehrere amerika­ nische   und englische Schiffe an die Unglücksstelle.

Das Schiff tam von Havanna   und hatte viele Touristen an Bord. Ein Sturm gestaltete die Aussehung der Rettungs­boote sehr schwierig. Das Schiff hätte Samstag vormittag in Neuport eintreffen sollen.

getragen habe. Noch schwerwiegender ist, daß auch einige Offiziere des Schiffes sich an diesen Ausschweisungen be­telligt haben sollen. Mehrere Schiffbrüchige haben ausgesagt, sie hätten vier Offiziere gesehen, die unfähig gewesen scien, ihren Mannschaften vernünftige Befehle zu geben, als das Schiff in hellen Flammen stand. Es ist selbstverständlich daß diese Gerüchte denn vorläufig handelt es sich nur um Gerüchte, die noch nicht bestätigt worden sind in den hiefigen Schiffahrtstreisen starfes Befremden hervorgerufen haben. Diese Gerüchte sind jedoch mit aller Vorsicht aufzunehmen, schon deshalb, weil die Aussagen zum größten Teil in einem Zustand völliger Erschöpfung der Schiffbrüchi­gen gemacht worden sind,

DNB. Neuyort, 10. Sept. Der geschwärzte Rumpf des Dampfers Morro Castle" ist bei Astbury Park( New Jersey  ) auf Strand gefeßt worden. Der Sturm auf der See hat Furchtbare Szenen sich am Sonntag nachmittag gelegt. Küstenwachtfahrzeuge suchen immer noch nach etwaigen Ueberlebenden und nach Toten. Am Sonntag abend waren Feuerwehrleute immer noch mit dem Löschen beschäftigt. Das Feuer griff erst im Laufe des Sonntags auf die Ladung über. Aus dem hinteren Schornstein steigt dichter Rauch auf. Eine vollständige Liste der Zahl der Geretteten und der Opfer lag am Sonntag abend noch immer nicht vor. Die Ward Linie, der das Fahr­zeug gehört, gab am Sonntag abend bekannt, daß 560 Per­sonen an Bord gewesen seien. 389 seien gerettet, nämlich 221 Fahrgäste und 168 Mann der Besatzung. Die Zahl der Toten und Vermißten belaufe sich auf 171. 17 tote Fahrgäste seien geborgen.

Der Blitz?

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Das Feuer ist in der Nacht, offenbar durch Blitzschlag in einen mittschiffs befindlichen Deltant, entstanden und hat sich so rasch ausgebreitet, daß es unmöglich war, wirksame Gegen­maßnahmen zu treffen und alle Fahrgäste zu retten. Die Matrosen versuchten dies, soweit es ging, durch Einschlagen der Fenster der Fahrgastkabinen. Nach den Mitteilungen der Geretteten sind mindestens sechs Rettungsboote in aller Gile herabgelassen worden. In Beagirt( Neu Jersey) sind in Rettungsbooten der Morro Castle über 100 Personen gelandet Dagegen sind die zur Hilfeleistung ausgesandten Küstenboote noch nicht zurückgekehrt, so daß die Zahl der von ihnen und von den sonst herbeigeeilten Dampfern Geretteten noch un­befannt ist. tematsallo

Unter den Fahrgästen befanden sich auch etwa 100 Mit­

Neuyorf, 10. September.

Nach einem Funkspruch des britischen Dampiers Monarch of Bermuda" hat das Schiff 63 Passagiere des Morro Castle" bergen fönnen. Der amerikanische   Dampfer Andrea F. Luckenback" seinerseits fonnte 22 Ueberlebende an Bord nehmen. Er ist auf dem Wege nach Brooklyn  Neuyorf. Das Rüstenschiff Tampa  " gibt bekannt, daß es ihm gelungen ist, den Teil der Passagiere des Morro Castle" zu bergen, der sich auf das Vorderdeck des Dampfers geflüchtet hatte. Einige Mitglieder der Besayung sind an Bord des Schiffes geblieben, da das Küstenschiff Anstalten trifft, den Dampfer ins Schlepptau zu nehmen.

Ein Flugzeug freuzte über der Unglücksstätte und warf auf den Strand von Spring Lake eine Botschaft ab, in der gesagt wird, daß zwei Rettungsboote die Küste zu erreichen suchen.

Die Besatzung bemühte sich umsonst, des Feuers Herr zu werden, da die Feuersprißen ungenügenden Wasserdruck hatten. Die Ueberlebenden find fast alles Mitglieder der Besatzung. Das Ehepaar Cohen hat nach sechsstündigem Schwimmen die Küste erreicht. Mehrere Ueberlebende, die sich an Wrackstücken festzuhalten versuchten, wollen auch schwimmend die Küste erreichen. Rettungsboote sind auf die Suche nach ihnen abgegangen.

Das Flugzeug der Küstenwache, das das Herannahen von zwei Rettungsbooten signalisierte, überflog die Meeres gegend beim brennenden Morro Castle" ein zweites Mal und meldete, es habe etwa 100 Schiffbrüchige mit Rettungsgürteln auf dem Meer treiben sehen. Unter diesen strebten verschiedene nach der Küste, während es sich bei andern nur noch um Leichen zu handeln scheine.

ftanze am Schwarzen Meer   ist eine Cholera- Epede glieder des Neuvorker Gesenavereins Concordia". Der Die Zahl der Opfer

mie ausgebrochen. Die Nachricht von dem Auftreten der Seuche hat in ganz Rumänien   größte Bestürzung hervor­gerufen. Wie heute bekannt wird, sind bei zwei Flieger­abwehrregimentern, die in Mamaia   zur Durchführung mili­tärischer Uebungen stationiert sind, vieraig Cholerafälle vorgekommen. Von den Ertranften sind bereits acht gestorben. Die aufs höchste bestürzten Militärbe­hörden veronlakten sofort eine genaue Untersuchung der Krankheitsfälle, die ergab, daß es sich tatsächlich um asiati­sche Cholera handelt. In Mamaia  , das eines der be­Itebtesten und elegantesten Strandbäder an der rumänischen Küste des Schwarzen Meeres   ist, murden die zahlreichen Kur­fremden von einem panischen Schrecken ergriffen. Sie ver= ließen fluchtartig die Küste. Kriegsminister Angelesen und der Inspektor des Sanitätswesens der rumänischen Armee sind eiligst nach Conftanza abgereist. Alle rumänischen Schiffe, die diefer Tage Constanza   verlassen haben, fommen in den nächsten Häfen in Quarantäne.

Das Neueste

Reuter meldet aus Gent  . bei einer Besprechung zwischen Parthon nd Genderlon hätte Einigkeit darüber bestanden, day es feinen Rmed haben würde, die Abrüftung8: Ionferenz vor November einzuberufen.

Im Fußball- Ländertampf Deutschland   ges gen Bolenfiegte die deutsche Mannschaft mit 5: 0 Toren. Die tatalonische Polizei überraschte im Gebirge eine Gruppe von Leuten, die monarchistische Abzeichen trugen und Waffen bei sich hatten. 98 junge Leute wurden verhaftet.

Kapitän der Morro Castle" soll furz vor dem Blitzschlag einem Herzschlag erlegen sein,

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Gerettete der ,, Morro Castle"

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DNB. Neunort, 9. Sept. Im Hafen von Neuyork haben die Dampfer Monarch of Bermud." 72, City of Havanna" 50 und Andreas Luckenbach" 22 Gerettete der Morro Castle" eingebracht. Vor dem Verwaltungsgebäude der Schiffahrts­gesellschaft und an den Landungsquais spielen sich herazer­reißende Szenen ab. Die Schiffahrtsgesellschaft erklärt, daß fie vor Abschluß der Untersuchung die Schuldfrage nicht er­örtern könne. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß der Stell vertretende Kapitän Warms noch an Bord des brennenden Dampfers ift.

Ein Gelage!

Renyork, 9. Sept. Die Regierung hat angesichts der sonderbaren Umstände, unter denen das Feuer im Passa­gierdampfer Morro Castle" entstand, eine Untersuchung augeordnet, da noch überaus schwerwiegende Fälle geflärt werden müssen. So soll nach den Aussagen einiger Matrosen eine Gruppe Bassagiere, welche die Kreuzfahrt des Dampfers würdig beschließen wollten, mehr getrunken haben, als fie vertragen fonnten. Ein Steward soll ausgesagt haben, daß er persönlich drei Passagiere, die vollkommen betrunken gewesen seien und nicht mehr stehen konnten, in die Kabine

( ag.( Savas.) Bis jegt find 185 Leichen geborgen worden. Die Zahl der Ueberlebenden beträgt 888, die Zahl der Vers misten 31, die wohl an Bord des Dampfers verbrannt oder im Meer ertrunken sind.

Um 1.30 Uhr( Greenwicher Zeit) betrug die Zahl der Todesopfer 225.

Noch immer Ungewißheit über die Todesopfer Bor Beginn der staatlichen Untersuchung

dnb. Nenyort, 10. Sept. Der Dampfer Morro Castle", der immer noch brennt, liegt nunmehr nur noch 60 Meter vom Strand bei Asbury Park   auf Grund. Die oberen Verdecke sind völlig ausgebrannt. Die Bundesbehörde wird am Montag mit der amtlichen Untersuchung der Brand tatastrophe beginnen. Den Offizieren des Dampfers wurde streng verboten, der Presse Mitteilungen über den Brand zu machen. Die Blätter drücken ihre Verwunderung aus, daß zwischen dem Ausbruch des Brandes und der Alarmies rung der Fahrgäste anscheinend mindestens eine Stunde verfloffen ist. Da das Betreten der unteren Deds am Sonntag immer noch nicht möglich war, herrscht noch durch aus Ungewigheit über die Zahl der Todesopfer, um so mehr, als viele Tote bisher noch nicht festgestellt werden

fonnten.

Am Sonntag spät abends gab die Ward Linie folgende Ziffern aus: Ueberlebende Fahrgäste 221, Mannschaften 171, Offiziere 9; Tote 45; Vermißte: Fahrgäste 52, Manns

schaften 59.