Der proletarischen Bewegung". Je klarer die Einsicht darüber, desto größer wird die Einheitlichkeit der prole­tarischen Bewegung werden, die so unerläßlich ist für thren Sieg. Ihre geistige Einheit muß ihrer organi­

Deutschlands Absage zum Ostpakt

fatorischen vorangehen. Die geistige Ueberlegenheit Die alte außenpolitische Walze

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proletarischer Massen über ihre Gegner herbeizuführen, wird die wichtigste Aufgabe der Avantgarde, die wir brauchen. Wer zu ihr gehören will, muß trachten, diese Ueberlegenheit durch Informierung seiner Umgebung auch dieser beizubringen. Bis zum Weltkrieg verstand fich das für jeden Sozialdemokraten von selbst als Grundlage jedes praktischen Wirkens in den Organi­sationen, zu denen er gehörte. Heute leben wir in einem Zeitalter des Kultus der rohen Gewalt und der Ver­achtung alles Buchwissens", an dessen Stelle der bloße Instinkt gesetzt wird, etwa der Rasseninstinkt". Heute ist es leider notwendig, die Notwendigkeit der Erwer­bung und Verbreitung höheren Wissens für das Prole­tariat erst besonders zu betonen und darzulegen, früher Friedenssicherung mehr Erfolg versprechen.

Deutschland , dessen zentrale Lage inmitten hochgerüsteter Staaten zu besonderer Vorsicht zwingt, kann keine Ver= pflichtung auf sich nehmen, die es in einen im Osten mög­lichen Konfliktsfall hineinziehen und zum wahrscheinlichen Kriegsschauplatz machen würde.

war das eine Selbstverständlichkeit.

Noch in einem anderen Sinne brauchen wir eine

Für die in dem Paktsystem vorgesehenen Sondergarantien Frankreichs und der Sowjetunion liegt kein reales politi­sches Bedürfnis vor. Deutschland kann jedenfalls von solchen Garantien keinen Vorteil für sich erwarten.

Die deutsche Regierung glaubt, daß andere Methoden der

Avantgarde für das Heer des Proletariats. Eine Avant- automatische militärische Unterstüßungspflicht im Kriegsfalle, garde in der Internationale.

Die Demokratie ist heute vielfach deshalb in Verruf geraten, weil sie die großen Aufgaben nicht zu lösen ver­mochte, die ihr die Zeit nach dem Weltkrieg stellte. Das rührte daher, daß keine der sozialistischen Parteien die absolute Mehrheit im Staate erlangte, die bürgerlichen Parteien aber kein umfassendes Programm sozialer Weiterentwicklung mehr haben. Sie lösen sich auf in kurzsichtige Interessenklüngel, die sich untereinander um die Ausplünderung des Staates, das heißt, seiner Ar­beiter, raufen. Dieser Zustand, der aus den gegebenen fozialen Machtverhältnissen hervorgeht, wird der Demokratie in die Schuhe geschoben. Die Dik­tatur, die in manchen Staaten an Stelle der Demokratie tritt, bringt freilich keine Verbesserung dieses Zustandes, sondern eine arge Verschlechterung, weil sie dem Prole­tariat alle Selbständigkeit und Widerstandskraft nimmt und dadurch gerade jenes Element lähmt, das angesichts der allgemeinen Auflösung in beschränkte Interessen­

Im allgemeinen würde sie dabei zweiseitigen Verträgen den Vorzug geben. Sie lehnt aber auch mehrseitige Verträge nicht ab. Nur müßte der Schwerpunkt dabei nicht auf die sondern auf die Nichtangriffsverpflichtung und auf die Ver­pflichtung der an einem Konflikt interessierten Mächte zur Konsultation gelegt werden. Diese Verpflichtungen ließen sich im Sinne friedlicher Kriegsverhütungsmaßnahmen sehr wohl zu realen Friedensgarantien ausgestalten, ohne daß damit die Gefahr von ernsten Komplikationen verbunden wäre, wie sie der jetzt von den anderen Mächten vorgeschlagene Unter­stützungspakt sicherlich zur Folge haben müßte.

Der Wortlaut der deutschen Note liegt nicht vor. Daß sie Deutschlands außenpolitische Lage noch mehr verschlechtern wird, insbesondere in England, ist gewiß.

Erster Widerhall

dnb. Paris , 11. Sept. Die Antwortnote der Reichsregte­rung an die europäischen Großmächte in der Frage des Ost­pattes findet größte Beachtung. Da amtlicherseits feine Er­flärung über den Inhalt dieser Note abgegeben wurde, be­gnügen sich die Blätter vorläufig mit der Wiedergabe der furzen Mitteilung des Deutschen Nachrichtenbüros, aus der fie allgemein die Schlußfolgerung ziehen, daß die Reichs­regierung sich weigere, dem Vorschlage der Mächte in ihrer jeßigen Form zuzustimmen.

Das Deuvre" erklärt, es handle sich um eine glatte Ab­lehnung Deutschlands und es sei zu befürchten, daß diese Haltung neue Schwierigkeiten herausbeschwören werde.

Das Journal" meint, daß Deutschland nur den Versuch mache, zu handeln. Allerdings sei wenig Aussicht auf Erfolg, denn Barthou habe es der Reichsregierung deutlich genug lichung der Rüstungsgleichheit zu erlangen, vergeblich seien. zu verstehen gegeben, daß die Versuche, die sofortige Berwirt­vorgeschlagene Sicherheitssystem fönne natürlich nicht die Das Echo de Paris" meint, das von den Mächten Zustimmung eines Landes finden, das sich auf den Krieg vorbereite. Es sei zu hoffen, daß Deutschlands Gegenvor­schläge nirgend Illusionen auslösten.

Das von Deutschland vorgeschlagene System sei das sicherste Mittel, um Frankreich mit seinen Verbündeten im Often zu überwerfen. Ein erster Versuch dieser Methode würde Frankreich die Freundschaft Polens fosten. Deutsch­ land wolle nicht, daß den augenblicklichen Grenzen eine Kollektivgarantie gegeben werde, weil es nach Gutdünken angreifen wolle. Es wolle mit Frankreich in gutem Einver nehmen bleiben, während es im Donaubecken handle und umgekehrt.

Der Führer über sich selbst

vertretungen der Ausbeuter das Interesse der Allgemein Was er und Streicher zu einem Franzosen sagen

heit und des arbeitenden Volkes noch einigermaßen zur Geltung brachte.

Jeder demokratische Staat hat ökonomisch schwer zu kämpfen, solange er nicht eine sozialistische Mehrheit aufweist, aber die Diktaturen müssen ökonomisch ver­fallen.

Am besten gedeihen heute jene Gemeinwesen, in denen die Demokratie besteht und gleichzeitig ihre sozialdemo­kratischen Parteien stark genug sind, die Richtung der Politik zu bestimmen. Je mehr das offenkundig wird, desto mehr muß die Anziehungskraft des demokratischen Sozialismus und damit der Demokratie überall wieder wachsen. Jeder Erfolg der Sozialdemokratie in einem demokratischen Staat wird zu einem Erfolg für sie auch außerhalb seiner Grenzen in der ganzen Welt.

Diese zerfällt jetzt immer mehr in eine demokratische und eine ,, autoritäre" Hälfte. Die autoritäre Hälfte kann sich dauernd nicht behaupten, da sie in zu unversöhn­lichem Widerspruch zu dem Freiheitsstreben des moder nen Menschen steht, das sich nicht für immer unterdrücken läßt. Aber zu einem raschen und baldigen Sieg der demokratischen Hälfte im Wettbewerb gehört eine höhere ökonomische Leistungsfähigkeit der Demokratie. Die Menschen fordern nicht bloß Freiheit allein, sondern auch Wohlstand und Sicherheit der Existenz.

Der Staat, dem es gelingt, diesen drei Forderungen 3uerit ausreichend zu entsprechen, der muß, wenn er nur einigermaßen ausgedehnt ist, die Führung der Welt im Lauf der sozialen Höherentwicklung gewinnen. Das wird aber jener Staat sein, in dem zuerst eine sozialistische Partei mit demokratischen Mitteln die absolute Mehrheit im Volke und seiner Vertretung erlangt. Am nächsten unter den Großstaaten steht heute England diesem Ziele. Vielleicht ist es den englischen Arbeitern beschieden, zur Avantgarde der sozialistischen Bewegung in der Welt zu werden.

Seit dem Weltkrieg bewegt sich die moderne Gesell­schaft in einem verhängnisvollen Zirkel. Der Krieg mit seinen Folgen hat einen großen Teil des Proletariats demoralisiert und zerklüftet. Er hat dadurch die Demo­kratie untergrahen und den Diktatoren den Weg ge­bahnt. Diese drücken das Proletariat noch tiefer herab. Woher soll da die Kraft kommen, die diesen Zirkel durch bricht? Das kann nur geschehen durch das Proletariat eines Staates, in dem noch die Demokratie gilt, die Ar­beiterklasse noch am geschlossensten und selbständigsten dasteht und diese auf Grund der Demokratie zu poli­tischer Allmacht gelangt.

Sie muß dann so Gewaltiges und Beglückendes leisten, daß die Werbekraft der Demokratie und des demokra tischen Sozialismus überall dort unwiderstehlich wird, wo die historische Entwicklung bereits vor dem Auf­kommen der Diktatoren ein starkes und selbstbewußtes Proletariat geschaffen hatte.

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Gewiß, die Bedingungen einer Diktatur einer jeden, auch einer arbeiterfreundlichen lassen die arbeitenden Massen intellektuell und moralisch verkommen, fördern ihre Unwissenheit, ihre Unselbständigkeit, ihre Knecht­feligkeit und Heuchelei. Aber das Proletariat ist in den

A. Ph. Paris , 11. September. Von unserem Korrespondenten

Wir werden uns nicht wundern, wenn wir in der deutschen , Hitler gefälligen, also charakterlosen Presse lesen werden, ganz Frankreich stehe unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Parteitages in Nürnberg und wenn man sich zum Beweis für diese Behauptung auf das Zeugnis von Philippe Barrès , dem Sonderbericht­erstatter des Matin", berufen wird, der nicht verschweigt, wie überwältigend der Aufmarsch der braunen Massen und alles das, was in Nürnberg dazu gehörte, auf ihn gewirkt habe. Aber wir sind sicher, daß diese gefällige deutsche Presse ihren Lesern verschweigen wird, aus wel­chen Gründen Barrès seinen begeisterten Bericht gibt, nämlich nur, damit die Franzosen erkennen, daß hinter der braunen Fassade von Nürnberg mit ihrem Heildonner der Aufmarsch der kriegsgeübten Massen sich vollzieht, die einmal Alldeutschland schaffen sollen, zu dem unter an­deren nach der Jdeologie des dritten Reiches" auch Elsaß- Lothringen gehört.

Philippe Barrès hatte in der alten Burg zu Nürnberg eine Unterredung mit Hitler . Er schildert zu­nächst, wie die Begeisterung der im Burghof versam­melten Massen immer wieder zu dem Saale hinauftobt, in dem sich der Führer" mit einigen wenigen Getreuen befindet. Er sagt, man merkte, daß diese wahnsinnige Begeisterung des Volkes Hitler besonders wegen der Ausländer gefallen habe, die sie miterlebt hätten. Richtig! Es will überhaupt scheinen, als ob dieser ganze Partei­tag, dieser Aufmarsch der braunen Massen in Nürnberg nur um des Auslandes willen aufgezogen wurde.

Der französische Korrespondent stellt sich Julius Streicher vor. Selbstbewußt sagt dieser sofort: Ich bin Streicher, den man den Schrecken des Frankenlandes nennt. Sie fragen mich nicht, wo die Juden sind, die ich getötet habe? Neulich sagte ein Däne zu mir: 3000 sollen es gewesen sein." Ich er­widerte: Nein, 30 000."

Der Korrespondent verrät nicht, welchen Eindruck diese Worte des Herrn Frankenführers auf ihn gemacht haben. Aber er erzählt weiter:

Streicher flopft Heß auf die Schulter. Ebenso klopft er Herrn von Tschammer- Osten, Deutschlands oberstem Sport­führer auf die Schulter. Sein Lachen hallt von der Wölbung wieder. Man hört Sporen und Stiefel auf den Fliesen. Ich denke an die Bilder von Gustave Dore , an die alten Erzäh­lungen über die Ritter Karls des Großen und an ihren Kampf mit den deutschen Edelleuten, mit Ganelon, dem Schrecken des Harzes!"

Doch nun berichtet Barres, wie Streicher zu ihm sagt: Der Kampf gegen die Juden ist eine periodische Erscheinung in der Geschichte. Aber man wird wohl die Entscheidungs­schlacht schlagen müssen" Hier schaltet der Berichterstatter ein: Hitler fagte nichts dazu..." Hitler Schweigen gerade an dieser Stelle redet Bände.

Doch geben wir Barres wieder das Wort:

Ein hübsches Mädchen betritt den Raum mit einem Arm voll roter Schwertlilien, die Hitler annimmt, um sie sofort

einem SA.- Mann zu übergeben. Langsam drückt er mit gleichzeitig durchbohrendem und freundlichem Blick dem jungen Mädchen die Hand.

Du bist die Tochter des Burgwarts? Ja.

Du wirst Dich während Deines ganzen Lebens an diesen Tag erinnern.

Ja.

Lange noch schaut er das Mädchen an, legt ihm die Hand auf die Schulter. Als sie dem Weinen nahe ist, verabschiedet er sie mit einer Handbewegung, und sie zieht sich mit einer Verbeugung zurück.

Jetzt kommt der Berichterstatter mit Hitler selbst ins Ge­spräch. Der Führer" sagt: Sehen Sie, vor fünfzehn Jahren war diese Stadt in Bayern die kommunistischste und marri­stischste. Als ich hier zum ersten Male reden wollte, sagte man mir: Sie werden eine Ortsgruppe der Partei vor­finden. Und ich fand eine Horde Kommunisten um fünf oder sechs Nationalsozialisten. Es war eine der schlimmsten Ver­sammlungen, die ich kennen lernte. Aber ich habe doch ein " paar Worte gesprochen. Ein Jahr darauf kam ich wieder, und da sie gemerkt haben, daß ich gefährlich war, wurde es schlimmer. Zwei Stunden lang mußte ich ihre Diskussions redner mit anhören, zwei Stunden lang nannte man mich Mörder. Ich sah mich schon in jedem Augenblick durch das Fenster fliegen, besonders als sie einen Kriegsblinden auf das Podium schleppten, der auf alles das zu schimpfen ansing, was die Menschen in der Welt verehren konnten. Aber der Zufall wollte es. daß auch ich eine Zeitlang kriegsblind ge­wesen war. Damals sagte ich zu der Menge: Ich weiß alles, was dieser Mensch fühlt. Auch ich war geblendet wie er und noch mehr als er. Aber ich fand das Licht wieder!" Ich sagte noch viele ähnliche Dinge, die sie beruhigten. Aber es hat Zeit, Reden, Flugblätter und nochmals Flugblätter und nochmals Reden gekostet, um diese Stadt zu erobern..."

Sehen Sie", so fuhr Hitler fort, man muß mit den Leuten reden können. Die große Masse ist schlicht. In schlichter Weise muß man sie gewinnen. Ich weiß immer, wen ich vor mir habe, und ich spreche für den, den ich vor mir habe. Für den Wert eines Redners gibt es nur einen Maßstab: die Wirkung, die von ihm ausgeht. Man darf zum Bolt nicht in gebildeten Wendungen sprechen... Viel leicht fragen sich mitunter die Intellektuellen, warum ich einen einfachen Gedanken so oft wiederhole, warum ich ihn mit einem noch einfacheren Bilde unterstreiche. Ich wende mich da eben nicht an die Intellektuellen. Der gewaltige Frr­tum der bürgerlichen Parteien besteht darin, daß sie sich in den Kopf setzten, mit dem Volk in gebildeter Sprache zu reden. Man muß die Deffentlichkeit in ihrer Verschiedenheit unterscheiden können. Es gibt Redner, die nur zu Intellef­tuellen reden können, es gibt andere, die nur zum Volf sprechen können. Der wahre Redner aber muß auf beide wirfen."

Hitler sieht mit begreiflichem Stolz die Massen um sich, die er gewonnen hat. Die abseits Stehenden, die zahlreicher find, will er nicht sehen.

Daß er mit seinen von ihm selbst so gerühmten rhetorischen Wirkungen die ganze Welt gegen Deutschland aufgebracht hat, begreift er nicht, wie er auch fein Gefühl dafür hat, daß es für einen Staatsmann unmöglich sein müßte, sich mit einem Pornographen wie Streicher einzulassen.

Klaffenkämpfen der letzten hundert Jahre aus der am wieder anknüpfte, wo die Reaktion fie niedergeworfen Der Terror des Reichsbischofs

tiefsten stehenden zu der höchstentwickelten Schicht der arbeitenden Klasse geworden. Es hat in diesen hundert Jahren so gewaltige moralische und intellektuelle Ge­minne in den Hirnen der Angehörigen dieser Schicht an­gehäuft, daß sie nicht so schnell wieder verloren gehen, wenn sie auch zeitweise durch brutale Unterdrückungs maßregeln verhindert werden, offen zutage zu treten.

Große Volksbewegungen bleiben in unserer Zeit all­gemeiner Unsicherheit nirgends aus. Wo es zu einer folchen Bewegung in einer Diktatur kommt, werden rasch alle die degradierenden Einflüsse der Unterdrückung überwunden, wird das Proletariat sofort wieder nicht nur zu seiner früheren Kraft und Intelligenz aufsteigen, jondern es wird in seinen Freiheitskämpfen erhöhte Kräfte und Einsichten gewinnen.

Noch nie wurde eine Periode der Reaktion in der Weise überwunden, daß die revolutionäre Klasse dort

hatte. Stets stellte sichs heraus, daß das Proletariat und die Volksmasse überhaupt am Ende der Reaktionsperiode höher stand, als es bei ihrem Beginn gewesen. Wie viel reifer als 1848 zeigten sich in den Staaten kapitalistischer Industrie die Proletarier in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts! Die Reaktion nach 1849 brachte in ihren ersten Jahren höchste Verwirrung in die Reihen der geschlagenen Revolutionäre. Aber sobald das Prole­tariat sich nur einigermaßen wieder zu orientieren und zu regen begann, lernte es rapid aus den Erfahrungen zu regen begann, lernte es rapid aus den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart.

So wird das Proletariat auch diesmal wieder aus der Zeit seiner Brüfungen geläutert und gekräftigt hervor gehen, besser als bisher befähigt, seine große historische Mission erfolgreich durchzuführen, allen Mühseligen und Beladenen Freiheit, Frieden, Wohlstand, Sicherheit zu bringen.

Berlin , 10. Sept. Der Terror des Reichsbischofs Müller hat nun auch vor dem hannoverschen Landes­bischof D. Mahrarens nicht Halt gemacht, obwohl von 800 Hannoverschen Pfarrern dem Landesbischof gerade in den lezten Tagen noch 750 Geistliche ihr uneingeschränktes Ver­trauen schriftlich bestätigt hatten. Die Reichskirchenregierung hat ein neues Gesetz erlassen, durch das Mahrarens die ihm übertragenen besonderen Vollmachten genommen worden find.

hat an den Reichsinnenminister Frick ein Schreiben gerichtet,

München , 10. Sept. Der bayerische Landesbischof Meiser

in dem er der Erwartung Ausdruck gibt, daß die Reichs­regierung dem Reichsbischof Müller die Verkündung von Ge­feßen untersagt, die alle Rechte der Landeskirchen aufhebt. Unterdessen setzt Müller, der das Vertrauen Hitlers be= fitt, seine diftatorischen Maßnahmen gegen die Mitglieder der Kirchenoppofition fort. Man spricht von nicht weniger als 1200 oppofitionellen Pfarrern, die von der Kirchenregierung threr Poften enthoben worden sind.