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Putsch oder Revolution?

Vorabdruck aus Julius Deutsch  : Putsch oder Revolution? Randbemerkungen über Strategie und Taktik im Bürgerkrieg." Verlagsanstalt ,, Graphia", Karlsbad  .

Die Revolution ist die Erhebung großer Teile des Volkes, ihr Ziel ist eine weitgehende, politische oder öko­nomische Umgestaltung der bestehenden Verhältnisse. Revolutionen können kurz sein, besonders dann, wenn es sich um politische Umwälzungen handelt, aber sie können, wie die Geschichte lehrt, auch sehr lange Zeit räume in Anspruch nehmen. Revolutionen müssen nicht immer sogleich zu einer Aenderung der Staatsform führen, ja nicht einmal das gerade bestehende Regierungs­system beseitigen. Oft genügt fürs erste die Auswechslung verhältnismäßig weniger leitender Personen; trotzdem macht die Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der gleichen Zeit große, entscheidende Fortschritte. Ein Beispiel dieser Art von Entwicklung bietet England. Das Regierungssystem Großbritanniens   hat sich seit einem Jahrhundert nicht wesentlich geändert. Lange Zeit wech­felten Torries und Whigs, Konservative und Liberale, in letzter Zeit Labour Party   und irgend eine bürgerliche Gruppe in der Regierung des Staates ab. Die monar­chische Staatsform wurde überhaupt nicht geändert. Und trotz dieser verhältnismäßig geringen politischen System änderung, welch eine Summe von gesellschaftlichen und ökonomischen Umwälzungen! Wie sah das England der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts aus und wel­ches Antlig zeigt es heute!

Man sieht, tiefgehende Umwälzungen können auf sehr mannigfache Art vor sich gehen. Es muß nicht immer auf den Barrikaden gekämpft werden. Es geht mitunter auch

anders.

Der Putsch dagegen setzt sich durch einen Ueberfall einer kleinen Minderheit in den Besiz der Staatsmacht. Er versucht, durch einen militärischen Handstreich den Gegner niederzuschlagen und sich der Regierung zu be­mächtigen. Man denke an die unterschiedlichen Revolu­tionen" in den südamerikanischen Staaten. Auch in Spanien   und Portugal   wechselten mehrmals die Regie rungen im Weg militärischer Revolten. Ein Staatsstreich dieser Art war ferner die Ermordung des serbischen Königs Alexander und seiner Gemahlin Draga Maschin im Jahre 1903. Dieser Butsch hatte zur Folge, daß an Stelle des Königsgeschlechtes der Obrenowitsche das der Karageorgewitsche trat. Aber sonst blieb alles so ziemlich beim alten.

Der Putsch wechselt die Herrscher, aber eine Aende­rung des politischen und gesellschaftlichen oder gar des ökonomischen Systems muß notwendigerweise damit nicht verbunden sein. Es ist sogar die Regel, daß das nicht der Fall ist.

Nun könnte man sagen, daß trotz dieser geschichtlichen Erfahrungen der Putsch in unserer Zeit berufen sein könnte, eine andere, größere Rolle zu spielen: die ent­schlossene Tat einer Handvoll Männer sprengt das ver­schlossene Tor zur Staatsmacht und nun kann das Proletariat, oder besser gesagt, sein kühnster, fort­geschrittenster Teil, regieren. Daß ein solches. Regieren nur in der Form einer Diktatur erfolgen kann, versteht sich von selbst.

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Malaparte  , ein sehr gelesener, politischer Schrift­steller, versucht in seinen Schriften zu beweisen, daß so­wohl die Faschisten in Italien   als auch die Kommunisten in Rußland   lediglich durch einen Putsch zur Macht ge­langt feien, ohne Rücksicht auf die gegebene wirtschaft liche und politische Situation. Es sei nur notwendig, die Technik des modernen Staatsstreiches zu beherrschen, dann seien die Chancen des Sieges dem kühnen An­greifer in die Hand gegeben.

Einer objektiven Ueberprüfung hält indes diese An­ficht nicht stand. Trogkis militärischer Sieg in Peters

Deutschland unter Waffen

Paris  , den 13. September 1934. ( Von unserem Korrespondenten) Uber Deutschland   unter den Waffen" erscheint im Intransigeant" eine Artikelserie aus der Feder von Andre Beucler  . Der Verfasser, der sehr eingehend über die deutsche Aufüstung berichtet, sagt unter anderem, das dritte Reich" sei heute ein Truppenübungsplatz, eine Werft und ein Waffenlager... Deutschland   verwandele sich in eine riesige Waffenfabrit, während gleichzeitia seine Einwohner Muni­tionsarbeiter und Krieger würden. Ueber ganz Deutschland  hin lege man Eisenbahnlinien und Autostraßen an, errichte man Speicher oder baue man große Flugpläße aus... Man würde fein Ende finden, wenn man alle Fabriken aufzählen wolle, die Waffen und Munitionsmaterial für die Reichswehr  , für das Flugwesen und für die Marine des Reiches lieferten; man fönnte nicht alle Versuche aufzählen, mit denen sich Deutschlands   Ingenieure beschäftigten, von der Suche nach dem synthetischen Petroleum bis zum Gas, das blind mach, und bis zum fliegenden Dampfschiff, das in einer Höhe von 13 000 Meter manövrieren solle.

Deutsche   Spionage in der Schweiz  

Zürich  , 12, September. Der deutsche Nachrichtendienst in der Schweiz   geht bereits so weit, daß deutsche Nationalsozia­listen bei Züricher   Banken Beobachtungsposten haben, die einreisende Deutsche oder Passanten aus Deutschland   über­machen, um festzustellen, wer dort Geld einzahlt oder abhebt oder Wertsachen deponiert. Deutsche   Autos, die hier ein­treffen, werden verfolgt. Ferner wird die politische Ge­finnung von Deutschen  , die sich hier niedergelassen haben oder auch nur vorübergehend aufhalten, ausgeforscht. Diese Schnüffelei erstreckt sich bis in die öffentlichen Lokale. Daß dabei die Emigranten bevorzugt" behandelt werden, liegt auf der Hand, doch interessiert man sich natürlich auch für Besucher aus Deutschland  , vor allem dafür, ob sie sich kriti­sche Aeußerungen über das Regime erlauben. Alle Berichte merden sofort nach Radolfzell   oder Freiburg   i. B. geleitet. Die Ueberwachung erstreckt sich auch auf Schweizer  , die poli­tisch aktiv sind, und wenn sie in Versammlungen an Deutsch­ land   Kritik geübt haben und dann einmal über die Grenze tommen, dann werden sie auf Grund dieser Denunziationen defaßt. Der verschleppte deutsche Emigrant Sprenger be­findet sich in Waldshut   in Schutzhaft.

burg war nur möglich, weil den kommunistischen   Revolu tionären im Oktober 1917 so gut wie keine gegnerische Heeresmacht gegenüberstand. Für die provisorische Re gierung Kerenskis   kämpften in den entscheidenden Tagen nicht einmal mehr die paar Bataillone Kriegs­schüler und Junker, die sich in der Hauptstadt befanden. noch bevor die Bolschewiki die ersten Schüsse abgegeben Kerenskis Heeresmacht war auseinander gelaufen, hatten. Mit dem kleinen Reste, der sich begnügte, ein einziges Haus, das Winterpalais, zu verteidigen, mur­den die Revolutionäre, hinter denen das ganze Volk stand, im Handumdrehen fertig.

Auch Mussolinis Sieg in Jtalien wurde nur mög­lich, weil die Staatsmacht den Schwarzhemden gegenüber versagte. Mussolinis Marsch auf Rom   war keine mili­tärische Aktion, sondern der Triumphzug eines vom König ernannten Ministerpräsidenten, der sich seine kriegerischen Lorbeeren nicht auf dem Felde der Ehre, sondern im Schlafwagen eines nach Rom   rollenden Son­derzuges holte.

Selbst Revolutionen großer Volksteile sind immer erst siegreich gewesen, wenn die ihnen gegenüberstehende Staatsmacht innerlich zersetzt und zermürbt war und in­folgedessen keinen großen Widerstand mehr leisten konnte. Noch mehr trifft dies für militärische Handstreiche zu. Wo ein Putsch auf eine normal funkitonierende Staatsmacht stieß, endete er gewöhnlich so kläglich wie der Ueberfall Gajdas auf die Infanteriekaserne in Brünn  - Schimig im Jahre 1932.

Auch das Ueberraschungsmoment des militärischen Handstreiches, von dem die Butschisten so viel erwarten, erweist sich fast immer als eine trügerische Hoffnung. Fürs erste ist ein moderner Staatsapparat genügend widerstandsfähig gebaut, um auch bei einem plöglichen Angriff nicht zu versagen. Zweitens spielt der Verrat fast bei jeder Verschwörung eine Rolle. Nur ganz selten wird es Butschisten gelingen, in einem modernen Staate diese beiden Klippen erfolgreich zu umschiffen.

Mit diesen Feststellungen soll keineswegs geleugnet werden, daß im Verlaufe einer Revolution putschartige Aktionen eine große Rolle spielen können. In den Revo­lutionen pflegt ja die Zahl derzenigen, die unmitelbar am Rampfe beteiligt sind, nicht allzugroß zu sein. Mit der Waffe in der Hand ſtand stets nur eine Winderheit der Revolutionäre auf den Barrikaden. Es ist aber ein der Revolutionäre auf den Barrikaden. Es ist aber anderes, ob im Verlaufe einer Revolution eine kleine Schar tapferer Männer heroische Taten vollbringt, oder ob man vermeint, die Revolution selbst durch einen Butsch ersetzen zu können. Das Lettere halten wir für un­möglich. Solchen Plänen nachzuhängen, heißt nach unserer Meinung-sich gefährlichen Jllusionen hin geben.*)

Nein, die Arbeiterklasse muß die in langen Kampfes jahren erhärtete Erfahrung immer wieder neu in sich aus

*) Während der Drucklegung dieser Broschüre erfolgte am 25. Juli 1934 der Putsch der österreichischen National= sozialisten. Sein Verlauf bestätigte im Wesen unsere Aus­führungen. Obwohl dieser Putsch besonders sorgfältig vor­bereitet war und hinter ihm zweifelsohne die Machtfülle eines großen Staates stand, konnte er nicht durchdringen. Die Putschisten waren größtenteils aftive Soldaten und Polizisten, die ihr Handwerk verstanden. Der Ueberfall selbst gelang, das Bundeskanzleramt wurde besetzt. Aber was geschah weiter? Die Putschisten haben den Bundes­fanzler ermordet, zwischen ihnen und der österreichischen  Regierung trat als vermittelnder Unterhändler der deutsche Gesandte auf, und doch mußten sie sich nach wenigen Stunden den Regierungstruppen ergeben. Auch die poli­tischen Folgen eines solchen Putsches waren fürs erste ganz andere, als die Putschisten erwartet hatten. So zeigte also auch dieser Fall, daß ein militärischer Handstreich nur als ein Teil eines allgemeinen Volksaufstandes, nicht aber aus­gelöst von ihm, entscheidend zu wirken vermag.

Neue Prohibitionsbewegung?

Washington  , im August.

Die alten Führer der Prohibitionsbewegung werden sich jetzt zu einer groß angezeigten Konferenz in Winona Lafe ( Indiana  ) treffen, um einen neuen Kreuzzug gegen den Alkohol zu eröffnen.

Bei den Herbstwahlen wird sich für die Antialkoholiker

genügend Gelegenheit bieten, in ihrem Sinne streitbar auf

zutreten. In neun Staaten werden nämlich zugleich mit den

Wahlen zum Kongreß Abstimmungen über totale

Prohibition stattfinden. Die alte Anti- Saloon Liga", die so lange die Führung der Prohibitionsbewegung in der Hand hatte, ist wieder in den Vordergrund getreten. Die wird unter ihren jezt zusammentretende Konferenz Auspizien eröffnet werden, den Vorsitz wird aller Wahr­scheinlichkeit nach wieder Dr. F. Scott McBride führen, der berühmt gewordene Ratgeber der Liga in jenen Tagen, als sie die amerikanische   Nation eroberte. Die Mehrzahl der Teilnehmer wird sich aus zwölf östlichen und mittel­amerikanischen Bundesstaaten zusammenseßen. Aber auch die Führer der trockenen Front" aus anderen Staaten

werden vertreten sein. Führende Kreise der Anti- Saloon Liga" teilen mit, daß die Konferenz vor allem zwei Programmpunkte erörtern und beschließen wolle: 1. 2olle man mit allen verfügbaren Mitteln jene Kandidaten für den Kongreß unterstützen, die im nächsten Kongreß für die Sheppard Vorlage eintreten wollen, die eine Wiedereinführung der Prohibition vor= sieht. 2. Wolle man mit allen verfügbaren Mitteln jenen Bundesstaaten den Rücken stärken, zwanzig

in denen die Prohibition geseßlich noch existiert.

Die Führer der Prohibitionsbewegung fonstatieren eine beträchtliche Verschlechterung der öffentlichen Moral seit der Aufhebung der Prohibition. Sie zitieren Statistiken über Automobilunfälle und Verhaftungen von Betrunkenen als Beleg für ihre Ansicht. In Washington   D. C. zum Beispiel sei nach den Polizeiberichten die Zahl der Verhaftungen von betrunkenen Fahrern seit Aufhebung der Prohibition um 47,3 Prozent gestiegen. Die Zahl der Verhaftungen wegen ungebührlichen Benehmens hätte um 24,4 Prozent und die Verkehrsunfälle um 100 Prozent zugenommen. Die Staaten, in denen diesen Herbst darüber abgestimmt wird, ob die

nehmen, daß ihre Befreiung nur ihr eigenes Werk Jein, und nur durch ihre eigene Kraft efolgen kann. Nidit m- dem sich die Arbeiterklasse auf eine kleine Schar Wage­mutiger verläßt, sondern nur indem sie selbst in den Kampf zieht, ist eine Welt für sie zu erobern.

Schon im Jahre 1895 schrieb Friedrich   Engels in dem Vorwort zu Mary' Die Klassenkämpfe in Frank­reich":

" Die Zeit der Ueberrumpelungen, der von kleinen be wußten Minoritäten an der Spizze bewußtloser Massen durchgeführter Revolutionen ist vorbei. Wo es sich um eine vollständige Umgestaltung der gesellschaftlichen Or­ganisation handelt, da müssen die Massen selbst mit dabei sein, selbst schon begriffen haben, worum es sich handelt, für was sie eintreten sollen. Das hat uns die Geschichte der letzten fünfzig Jahre gelehrt."

Teile des Proletariats scheinen indes diese Lehre der Geschichte wieder vergessen zu haben. Deshalb muß sie an der Hand der Erfahrungen der letzten Monate wieder aufs neue dargelegt werden.

Die Hoffnung auf den militärischen Handstreich ist ein Rückfall in den Blanquismus der Gründungszeit der Proletarischen Bewegung. Freilich, wer die Geschichte der Arbeiterbewegung kennt, weiß, daß stets in dem Augen­blicke, in dem durch irgendwelche Umstände die Gesamt­aktion des Proletariates auf Schwierigkeiten stieß, die Hoffnung auf ein Wunder sich einstellte. Ein solches Wunder war das eine Mal die individuelle Aktion, das andere Mal ein Putsch, wie ihn Blanqui erträumte. Alle diese Spekulationen auf die Taten einzelner oder kleiner Gruppen erwiesen sich schließlich und letztlich ais vergeb lich. Im Laufe einer langen Entwicklung bewährte sich die Erfahrung, daß die ganze Arbeiterklasse auf dem Kampfplatz erscheinen muß, wenn dauernde Erfolge er reicht werden sollen. Wobei wir es als selbstverständlich voraussetzen, daß innerhalb der Gesamtaktion und in enger Verbundenheit mit ihr individuelle Taten sowie folche von kleineren Gruppen, den ihnen gebührenden Raum einnehmen.

Kehren wir indes, um auch einen unwahrscheinlichen Fall der Erwägung zu unterziehen, zu der Möglichkeit zurück, daß ein proletarischer Butsch siegt. Was dann? Es ist klar, daß siegreiche Putschisten nicht mit einer edelmütigen Gefte die von ihnen eroberte Macht anderen überlassen werden. Das unmittelbare Ergebnis eines jeden Butsches, auch eines proletarischen, hann vorerst nur eine Diktatur sein. Auch die Sozialdemokraten ver kennen nicht, daß in Epochen des Ueberganges diktato­rische Maßnahmen unvermeidlich sind. Die Aussicht auf eine Diktatur von begrenzter Dauer vermag sie also nicht davon abzuschrecken, einen Weg zu gehen, der dahin führt. Aber was im allgemeinen richtig sein mag, trifft danken ist, nicht ohne weiteres zu. Putschisten, auch wenn für den Fall eines Sieges, der einem Butsche zu ver­es solche sind, die im Namen des Proletariates putschen ,. würden sehr unangenehme Diktatoren abgeben. Die Ar­beiterklasse käme dann sehr bald in die Lage, einen neuen Befreiungskampf führen zu müssen, nämlich gegen jene, die kurz vorher in ihrem Namen geputscht haben.

Auch die Ueberzeugung, daß in der Zeit des lleber ganges von der kapitalistischen zur sozialistischen Gesell­schaft eine Periode der Diktatur unvermeidlich ist, darf uns nicht von dem größten und erhabensten unserer Ziele abbringen, der Menschheit die Freiheit zu erringen. Mag welches Hindernis immer den Weg zu diesem Ziele zeif weilig verrammeln, es muß das letzte Leitmotiv unseres Handelns bleiben.

Die historische Mission des Proletariates besteht darin, die Völker aus dem Joche kapitalistischer Knechtschaft in die Freiheit sozialistischer Gleichberechtigung zu führen, nicht aber darin, die Farbe der Ketten zu wechseln.

Tofale Prohibition aufgehoben werden soll oder nicht, sind  Maine,   Florida, Jdabo,   Kansas,   Nebraska,   Wyoming, South  Carolina, South   Dakota und West-   Virginia. Die bis jetzt noch trockenen" zwanzig Staaten haben eine Bevölkerung von 37,3 Millionen Menschen. Angesichts der kürzlichen Wahlsiege der Trockenen" in   Mississippi und North   Dakota hoffen die Prohibitionisten, daß sie diese zwanzig Staaten halten können.

Japanisches Gar

gegen ungarischen Champagrer  

Budapest, 12. Sept. Zwischen einer   Budapester Baumwoll­weberei und einer japanischen Spinnerei laufen Verhand= lungen über den Ankauf von 100 000 Kilogramm Garn. Als Gegenwert würde die Tokfoter Spinnerei laut der bezüg­lichen Estrop- Information, ungarischen Champagner, die Flasche zu 80 Dollarcents, in Zahlung nehmen. Die Trans­aktion scheint dem   Budapester Partner schon darum beson­ders wünschenswert, weil er Devisen nur zu einem kleinen Bruchteils seines Bedarfes zugeteilt erhält.  

Japan und das dritte Reich"

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Keine Rassenfragen bei Militärbündnissen  

Berlin, 9. Sept.( Inpreß.) In der Tat" veröffentlicht Johann von   Leers, der über Ostfragen bereits früber mehrere Broschüren verfaßte, einen Artikel, in dem die Solidarität   Deutschlands mit den Eroberungsplänen   Japans offen ausgesprochen wird. Leers betont, daß   Deutschland das größte Interesse an einer Stärkung der außereuropäischen Länder habe, denn diese Stärkung, in Verbindung mit der Macht der Nachbarländer   Deutschlands, lenke von Deutsch­  land ab. Die Stärkung   Japans, des wichtigsten außereuro­päischen Landes, bedente, insbesondere nach der französisch­sowjetrussischen Annäherung, eine erhebliche Verbesserung und Stärkung der Lage   Deutschlands. Die Konkurrenz  Japans auf den internationalen Märkten dürfe man nicht übertreiben. Was die Rassengrundsäße betrifft, so betont Beers, man könne nicht erwarten, daß alle Freunde Deutsch­  lands sich blaue Augen und blondes Haar verschafften, um den Nationalsozialisten Vergnügen zu bereiten. Es seien die praktischen Interessen, die in der Politik zählten. Mit ihnen habe die Gemeinsamkeit der Rasse wenig zu tun.