über die Zuſammenhänge, bie smilchen der Genkung Zum Prozeß gegen Thälmann

eines an Familie Oskar von Hindenburg

und den Osthilfefubventionen und dem Sturz und der Ermordung des Reichskanzlers und Generals von Schleicher bestehen.

Das genügt doch zu einer Klage, Herr Dr. August Hellbrück?

Fliehen sie nicht wieder unter den Schutz von Aus­ländern! Schwingen Sie nicht wieder die Hundspeitsche, sondern stellen Sie sich zu einer Beweisaufnahme vor Richtern, denen mehr zu vertrauen als wir Sie aller Anlaß haben.

Treten Sie an!

Wir stehen bereit.

Radbruch!

Was hitleramtlich gemeldet wird

Berlin , 14. Sept.( DNB.) Wie aus Kowno gemeldet wird, ist Professor Radbruch von einem mit der Universität Kowno geschlossenen Vertrage, vom nächsten Semester ab dort Vorlesungen über deutsches Strafrecht abzuhalten, zurückgetreten.

Das Deutsche Nachrichtenbüro" erfährt hierzu von zustän­diger Stelle: Diese Meldung entspricht den Tatsachen. Pro­feffor Radbruch hat sich auf deutsch e amtliche Ver anlassung in loyaler Weise dazu entschlossen, die an ihn ergangene Berufung abzulehnen. Hiermit entfallen alle gegen ihn in der letzten Zeit in einzelnen Blätter gerichteten Angriffe.

..Juden raus!"

Eine Artistenversammlung aufgelöst

Hamburg , 14. Sept. Eine Versammlung des Berufs­verbandes deutscher Artisten, die von mehreren hundert Personen besucht war, wurde am Donnerstag von der Polizei aufgelöst. Beim Eintreffen der Redner entstand Unruhe. Dr. Leuner, der Verbandsführer der Variete­direktoren, erklärte im Auftrag von Staatsrat Habedanf, dem Hamburger Gaubetriebszellenobmann, daß Nichtarier die Versammlung zu verlassen hätten. Als dieser Aufforde rung nicht Folge geleistet wurde, gab Staatsrat Habedank der Polizei dek Befehl, die Widerstrebenden festzunehmen. Die Unruhe dauerte aber an, so daß auf Veranlassung des Vertreters der Reichstheater.ammer die Versammlung auf­gelöst wurde.

Um Polens Vorstof

Genf, 14. Sept. In der heutigen Völkerbundsversamm­lung führte Außenminister Simon u. a. aus:

Außenminister Beck habe in seiner Rede zwei Punkte behandelt, nämlich den Vorschlag der Verallgemeinerung der Minderheitenschutzverträge und den Hinweis auf die beson dere Lage der schon durch die Minderheitenverträge gebun­denen Länder. Diese beiden Fragen hätten nicht das ge= ringste miteinander zu tun: die Frage der Berallgemeine= rung des vertraglichen Minderheitenschußes sei völlig unab hängig von der Frage der schon bestehenden und übernom menen Verpflichtungen. Er verstehe deshalb auch nicht recht, was Bed mit der Ankündigung meine, daß Polen in den internationalen Organen nicht mehr mitarbeite, solange die Frage der Verallgemeinerung ungelöst sei. Denn die Ver­träge seien auch von anderen Ländern unterzeichnet worden, darunter auch England. Sie könnten nicht einseitig gekündigt werden, Simon schloß seine Rede mit dem Hinweis auf Ar­tifel 93 des Friedensvertrages, durch den die Schaf= fung Polens beschlossen worden sei.

Außenminister Barthou schloß sich grundsätzlich dem Standpunkt Simons an. Er wies darauf hin, daß Po= Lens Beispiel die Autorität der Friedensverträge erschüttere und andere Staaten veranlassen könnte, ebenso zu handeln. Kein Staat fönne sich einseitig von diesen Verpflichtungen loslagen, ohne das hierfür für Aenderungen vorgesehene Verfahren zu beachten und mit anderen Staaten vorher zu verhandeln. Er könne es aber nicht glauben, daß es die Absicht Becks sei, die Versammlung in dieser Weise vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Richtig ausgelegt, könnte die Initiative Polens dann vielleicht die entstandene Unruhe und die Versuchung, die sich für andere Mächte bilden fönnte, wieder aus der Welt schaffen.

Keine Isolierung Rußlands Wer hat die Sowjetunion noch nicht anerkannt? Mosfan, 14. Sept.( FSU.) Das Journal de Moscou" ver­öffentlicht eine Uebersicht über die europäischen Staaten, die bisher die diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion noch nicht aufgenommen haben. Es sind dies: Albanien , An­ dorra , Belgien , Liechtenstein , Luxemburg , Niederlande , Monako , Portugal , der Vatikan , San Marino und die Schweiz . Alle diese Staaten haben zusammengenommen eine Oberfläche von 231 670 Quadratkilometer und eine Ein­wohnerzahl von 27,8 Millionen, oder weniger als ein Sechstel der Einwohnerzahl der Sowjetunion . Alle diese Länder zu­sammengenommen, stellen noch nicht zwei Prozent der Ober­fläche Europas dar und noch nicht ein halbes Prozent der europäischen Bevölkerung, was sie aber nicht hindert, im Gegensatz zu allen Großmächten und Industriestaaten Euro­ pas die Politif der Joslierung der Sowjetunion fortseßen zu wollen.

Jagd auf Litwinow

Paris , 15. September 1984. Die ernsten Berichte über die Genfer Tage sollen doch der heiteren Seite nicht entbehren. Und darum schildert A. de Gobart, der nach Genf entfandte Berichterstatter des Intransigeant" seinem Blatte in humorist scher Weise, wie die Journalisten Jagd auf den russischen Außenminister Litwinow gemacht haben, um ihn zu interviewen, ohne daß es ihnen gelungen sei, das so kostbare Wild zu erspähen. Er, Gobart hatte am Mittwoch Morgen gehört, Litwinow sei in Evian. Also habe er sich schleunigst aufs Dampfboot gesetzt um über den schönen Genfer See nach Evian zu fah= ren. Dort habe er zwar den französischen Außenminister, Herrn Barthou , getroffen, der seinen gewohnten Morgen­Spaziergang machte. Herr Barthou habe ihn gefragt: Wo wollen Sie so zeitig hin?"" Ich bin auf der Suche nach Herrn Litwinow , ich glaube zu wissen, daß er sich hier auf­hält!" Ach", habe Herr Barthou erwidert, das ist zwecklos;

Voruntersuchung abgeschlossen

Berlin , 14. September 1934.

Das Voruntersuchungsverfahren gegen Ernst Thälmann ist plößlich abgeschlossen worden. Wir haben inzwischen fol­gende Einzelheiten ermitteln können.

Die offizielle Auskunft, die dem spanischen Journalisten Ar me it o gegeben wurde, daß der Thälmannprozeß nicht vor dem Volksgericht stattfindet; weitere Auskunft, die Christofol, dem Sekretär der Autonomen Zollbeamten­gewerkschaften in Marseille gegeben wurde, daß der Prozeß wahrscheinlich in 3 Monaten stattfindet, ist gleichfalls feines­wegs glaubwürdig.

Von drei verschiedenen Seiten erhalten wir Bestätigung, daß starke Tendenz vorhanden, den Thälmannprozeß vor dem Volksgericht in furzer Zeit überraschend durchzuführen, um die Oeffentlichkeit vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Aus ursprünglicher Anklageschrift wurden Teile entfernt, die bei Bauern und A.- Leuten Anti- Hitlerstimmung hätten fördern können.

Da Ermittlungen seit 18 Monaten ergebnislos blieben, hat ein Gestapo - Agent Protokolle angefertigt, um unter Verwendung einiger Säße aus Reden Thäl manns, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden, Thälmann Aufforderung zu Gewalttaten, Sprengstoffver­gehen und Attentate gegen führende Politiker zur Last zu legen. Hineingearbeitete Thälmannfäße sollen dem Protokoll den Anschein der Echtheit geben.

Wir erfahren weiter: der heute noch von antifaschistischen Arbeitern gebrauchte Gruß" Rot Front !" soll als Be­weis für die Weiterführung des Roten Frontkämpferbundes , als ein Versuch der Sammlung staatsfeindlicher Kräfte und das Aussprechen dieses Grußes als Hochverrat erklärt werden.

Sämtliche Referate, Artikel und Broschüren Thälmanns, seit dem Jahre 1925 werden zur Begründung der Anklage herangezogen. Thälmann soll die persönliche Verantwortung für alle Zeitungsartifel und Broschüren der KPD . ganz Deutschlands übernehmen.

Das Auftreten Thälmanns im Oktober 1932 in Paris , wo er die Streichung der Ausgaben für Militär und Polizei und Ueberweisung der freiwerdenden Beträge an die Kriegs­beschädigten und Arbeitslosen forderte, wird als Hoch- und Landesverrat in der Anklage betrachtet.

Die Anflage ignoriert völlig, daß im Reichstagsbrand­prozeß und im Kunz- Prozeß der versuchte Nachweis, die KPD. hätte im Frühjahr 1933 zum bewaffneten Ausstand aufgerufen, völlig scheiterte. Nach unseren zuverlässigen In­formationen befindet sich unter den Belastungsmaterialien ein fantastischer Aufstandsplan", zu dem wir eine sehr schlimme Einzelheit zufällig erfahren konnten. Das Be­lastungsdokument" ist zwar fertig, aber im Augenblick find einige frühere Kommunisten fürchterlich mißhandelt worden, weil sie sich weigerten. zu Protokoll zu geben, daß ihnen dieser Revolutionsplan" vom Zentralfomitee der KPD. zugegangen sei, damit sie ihn verstecken.

Angesichts der Gärung in Deutschland , des großen Welt­protestes gegen den Terror und des Stimmungsumschwun­ges im Saargebiet sind die Meinungen über das Datum des Prozesses außerordentlich geteilt. Alle unsere Gewährsleute berichten übereinstimmend, daß die Gefahr eines plöslichen ganz furzfristigen Prozesses unter Ausschaltung der Deffent­lichkeit außerordentlich groß ist, weil Göring mit dem Thäl­mannprozeß unbedingt den Nachweis erbringen will, für die Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit" der auf Grund des Reichstagsbrandes einseßenden Terrorwellen und der auf der Neichstagsbrandstiftung aufgebauten faschistischen Ter­rorgesetzgebung, die im Boltsgerichtshof" ihre bisherige Krönung erfahren hat

Neubauer

Berlin, 14. Sept.( Inpreß.) Elisabeth Howard, Londone Mitglied der Gesellschaft der Freunde, die vor kurzem mi dem Auslandspressechef der NSDAP. , Hansstängt, über di Freilassuna des früheren fommunistischen Abgeordneten Dr Neubauer und des ehemaligen Bürgermeisters von Magde burg, Reuter, sprach, ist im Flugzeug erneut in Tempelho angekommen. Sie erflärte, daß sie die Absicht habe, Neu­bauer, der seit mehr als 18 Monaten gefangen gehalten wird und im Papenburger Moorlager interniert ist, zu besuchen.

Frau Howard hat heute bei den deutschen Behörden um die Erlaubnis nachgesucht, Neubauer einen Besuch machen zu dürfen. Sie hofft, daß es ihr möglich sein wird, die Ueber­führung Neubauers, der tuberkulös und herzfranf ist, in ein Krankenhaus durchzusetzen.

Drosselung der Einfuhr

Dennoch die Hande'sbilanz noch passiv

dub Berlin , 14 September. Im August fonnte die Passivi­tät der deutschen Außenhandelsbilanz nicht unerheblich ver­mindert werden. Der Einfuhrüberschuß ermäßigte sich von 41 Millionen Nm. im Juli auf nicht ganz 9 Millionen. I m August 1933 war allerdings die Handels­bilanz noch mit 66 Millionen Rm, aktiv. Tie Verbesserung der Handelsbilanz ist zurückzuführen auf eine Verminderung der Einfuhr einerseits und Steigerung der Ausfuhr andererseits. Die Einfuhr betrug 342,5 Millionen Rm. gegen 362,8 Millionen Rm im Vormonat, war also um 6 Prozent geringer. Den stärksten Anteil an dem Rückgang hatten Lebensmittel und Getränke, die von 98,9 Millionen Rm. im Vormonat auf 81,4 Millionen Rm. zurückgingen. Diese Verminderung ist ebenso wie die Eteigerung im Vor­monat als eine Saisonerscheinung zu betrachten. Die Roh­stoffeinfuhr ging von 1992 auf 194,9 weiter zurück. Der Rückgang ist mit 2 Prozent wesentlich geringer als im Vor­monat, in dem er mehr als 10 Prozent betragen hatte. Bei einigen Waren, besonders Textilrohstoffen, Kautschut usw. ergaben sich zwar noch nennenswerte Einfuhrrückgänge; ihnen stehen aber auf anderen Gebieten, vor allem bei Del­früchten, Steigerungen gegenüber. Die Fertigwareneinfuhr

hat sich geringfügig von 62,3 auf 63,7 Millionen Rm. erhöht. Die Erhöhung entspricht der Saisontendenz. Die Ausfuhr ist von 321 Millionen auf 334 Millionen Rm. im Juli, aljo um etwa 4 Prozent gestiegen. An der Stets gerung waren Rohstoffe und Fertigwaren etwa gleichmäßig beteiligt. und zwar stieg die Ausfuhr von Rohstoffen und Halbwaren von 61,9 auf 64,4 Millionen Rm., und die Aus­fuhr von Fertigwaren von 250,4 auf 262,2 Millionen, die Ausfuhr von Lebensmittel und Getränken ist von 8,8 auf 7,1 Millionen Rm. zurückgegangen. Bei der Ausfuhr von Roh­jen ist eine Erhöhung von Kalisalzen von 1,3 Millionen n. hervorzuheben. An der Steigerung der Fertigwaren­ausfuhr waren Tex ilfertigwaren mit 4,5 Millionen, chemi­schen und pharmazeutischen Erzeugnissen um 2,5 Millionen, Maschinen mit 1,9 Millionen Rm. und Papier und Papier­waren mit 1,1 Millionen Rm. beteiligt.

Das DNB. vergißt zu bemerken, daß im August 1933 die Ausfuhr noch 412,5 Millionen Rm. betrug und gegenüber dem Juli 1933 um 27 Millionen Rm. gestiegen war. Es ist also in jeder Beziehung ein Rückschlag eingetreten.

..Heldenbutter" und Trauringersatz

Immer mehr den herrlichen Zeiten entgegen

Die Lage im dritten Reich" wird immer besser. Jetzt sind bereits Maßnahmen ergriffen worden, damit dem deutschen Volf unter dem Hakenkreuzbanner alle Herrlichkeiten aus der Kriegszeit in Erinnerung gebracht werden. Nachdem die unzähligen Ueberwachungsstellen errichtet worden sind, nach­dem die Textilproduktion und die Verwendung von unedlen Metallen eingeschränkt worden sind, wird ein weiterer Schritt zur Schaffung einer lückenlosen Kriegsbewirtschaftung unternommen. Die Marmelade soll wieder an stelle von Butter fommen! Marmelade wird wieder zu Heldenbutter" wie im Kriege. sad

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Bekanntlich ist der Ernteertrag an Futtermitteln in diesem Jahr bedeutend zurückgegangen. Die Ernteergebnisse für Gerste und Hafer sind mit 8,4 Millionen Tonnen um fast 20 Prozent hinter dem Vorjahrsstande von 10,4 Millionen Tonnen zurückgeblieben.

Da infolge der Devisenknappheit die Einfuhr von Futtermitteln gedrosselt werden mußte, hat sich ein ders artiger Mangel an Futtermitteln bemerkbar gemacht, daß die Landwirtschaft sich genötigt sieht, in zunehmendem Maße zu Schlachtungen zu schreiten. So übersteigen beispielsweise im Juni allein die beschauten Schlachtungen bei Kühen

ich weiß zwar nicht, wo Herr Litwinow ist, aber hier ist er sicher nicht!"

Gobart telefonierte nun mit Chamonig, Annecy , mit Aig­les- Bains. An feinem der Orte war auch nur der Schatten des russischen Außenministers gesehen worden. Verzweifelt wandte fich Gobart an diejenige hohe russische Persönlichkeit, die ihm Evian als Aufenthaltsort Litwinow genannt hatte. " Ja", sagte dieser, er hat Marienbad am 4. September ver­lassen und zwar mit dem gleichen Zuge wie Herr Benesch. Er ist in Lausanne am 5. September angekommen...." Und seitdem....?

Das Interview sollte aber doch geliefert werden, was tun? Die Ministerjäger sezten die ergebnislose Jagd fort. Er stellte fest, daß die notwendige Korrespondenz der franzöft­schen Delegation des Völkerbundes und Herrn Barthou einerseits und Herrn Litwinow andererseits in etwas um= ständlicher Weise über die Sowjetbotschaft in Paris stattfand, wo der Stellvertreter des verstorbenen Botschafters, Herr Rosenberg alle Depeschen und Briefe in Empfang nahm und den Text abschriftlich einmal nach Moskau und das andere Mal an Herrn Bitwinow weiter andte. Das System genügte allen Beteiligten, die sich nicht den Kopf zerbrachen, wo Herr Litminow eigentlich sei.

Die amerikanischen Kollegen des französischen Journalisten ließen in ihrem Jagdeifer nicht nach. Sie suchten in Autos

30 Prozent die Vorjahrsziffer. Im Juli und August hat fich zweifellos die Lage in dieser Richtung verschärft. Die Rückwirtungen auf die Butterversorgung im tom­menden Winter dürften unter diesen Umständen faum ausbleiben. Allgemein wird deshalb eine Ra tionierung der Butterzuteilung erwartet un? damit erklärt sich auch die neueste Verordnung, daß der Kleinverkauf von Winteräpfeln bis auf weiteres im ganze Dritten Reich " verboten worden ist.

Diese Maßnahme hat nur den einen Zweck, die erforder: lichen Mengen von Aepfeln zur Herstellung von Marmelade für den Fall unzureichender Butterzufuhr bereitzustellen. Also der zweite Winter der Hitlerherrlichkeit bringt die Kriegsmarmelade.

Aber auch noch andere Annehmlichkeiten werden dem deut­ schen Volk beschert. Die goldenen Trauringe sollen abges schafft werden. Statt dessen tritt an ihre Stelle, wie es so schön heißt, ein hundertprozentiger Erfaß". Die Deusche Gold- und Silberanſtalt hat nämlich in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe für Trauringe im Reichsverband der deut­ schen Edelmetall- und Goldwarenindustrie eine weiße Edel­metallegierung hergestellt. Dieses Metall soll jetzt angesichts der Goldschwindfucht der Reichsbank das Gold bei den Trau­ringen, Steineinfassungen, Goldkronen usw. ersetzen.

systematisch die ganzen Ortschaften am Genfer See mit all den entzückenden verfchwiegenen Lofalen ab, doch nirgends war Herr Litwinow .

Da endlich hörte de Gobart am Donnerstagmorgen, Lit winow wohne mit seiner ganzen Familie seit dem 7. Sep­tember in San Remo im Grand Hotel nicht weit von Ven­ timiglia . Telefonisch wurde diese Tatsache bestätigt und bes glückt wollte der Journalist nach San Remo fahren, aber seine Freude wurde stark gedämpft, als die Stimme am anderen Ende der Telefonstrippe hinzufügte: Herr Lit­winow ist bereits Mittwoch abgereist. Er wird Freitag am Genser See sein."

Nun fann die Jagd weitergehen. Und es dürfte dabei noch manch lustiges Zwischenspiel geben. Denn der aus Moskau mittlerweile eingetroffene Sonderberichterstatter der ruffi­schen Nachrichtenagentur erzählte seinen Kollegen: Wir haben die Spur des Ministers bereits in Moskau verloren und die Pariser Sowjetbotschaft um Hilfe gebeten!"

In der Nacht zum Samstag wurde vollkommenes Cravess ständnis über den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkers bund erzielt.