Der Nazikampf gegen Österreich  

Die Entscheidung bis nach der Saarabstimmung vertagt

Paris  , 15. Sept. Der Sonderberichterstatter des Excel­fior" meldet aus München  , daß als Abschluß des Nürnberger  Kongresses der Stellvertreter des Führers Heß  , der Stabs­chef der SA. Lutze und der Reichsleiter der NSDAP  . Amann eine Zusammenfunft mit Mitgliedern der österreichischen Nazis gehabt hätten. Ungefähr 200 Oesterreicher, die am Nürnberger   Kongreß teilgenommen hätten, wären bei die­ser Zusammenkunft zugegen gewesen. Sie hätten folgende Instruktionen erhalten:

1. Die Entscheidungsschlacht in Oesterreich   werde erst nach der Saarabstimmung, d. h. also im Januar geschlagen wer­den und man werde sich des bei der Saarabstimmung ent­fachten Enthusiasmus bedienen.

2. Die österreichischen Nazis müßten die Regierung Schusch­ nigg   als volfsfremd" verdächtigen und freie Neuwahl" fordern.

Der Erfolg

liegt in der Reklame!

Inserieren Sie deshalb in der

,, Deutschen Freiheit"

3. Die Neuwahl der Führer der österreichischen NSDAP  . Werbt für die Deutsche Freiheit"

( Ersatz für Habicht- Frauenfeld) werde am 1. November statt­finden. Zu diesem Tage sollen sich alle österreichischen Nazis, die man für fähig hält, an einer politischen Aktion mitzu­mirfen, und die man aus den Flüchtlingen in Bayern  , Jugo­ slawien   und der Schweiz   auswählen werde, sich nach Mün  then begeben, wo sie ihre Befehle von dem neuen Gauleiter entgegen nehmen werden.

Dieser Gauleiter der 10. Region( Oesterreich  ) der NSDAP  . werde direkt und ohne Zwischenführer von Rudolf Heß   ab= hängen.

,, Großfürstin Tatiana"

Paris  , den 15. September 1984.

Die Gerüchte, daß nicht alle Mitglieder des russischen Herr­scherhauses ermordet sind, wollen nicht verstummen. Man wird sich wohl daran erinnern, daß vor einigen Jahren eine gewisse Anastasia Tschaikovsky   in Paris   auftauchte und be­hauptete, die Großfürstin Tatiana von Rußland, eine der Töchter des ermordeten Zaren Nikolaus II.   zu sein. Fast ein Jahr lang hielt Anastasia Tichaikovsky die Welt in Spannung, dann konnte ihr der Betrug nachgewiesen werden und die Betrügerin wanderte in den Vereinigten Staaten  , wohin fie fich inzwischen gewandt hatte, ins Gefängnis.

Jetzt meldet der Excelsior" aus Belgrad  , daß in Jugo­slamien große Erregung über das Auftauchen einer gewissen Nathalie Menchov Radichtchov herrsche, die dort in Beglei­tung ihres polnischen Sekretärs Doktor Krasoviti ange fommen ist und behauptet, in Wahrheit die Großfürstin Tatiana zu sein. Die Geschichte, die die junge Frau erzählt, trägt in vielem den Stempel der Wahrheit, während einige Einzelheiten etwas sonderbar anmuten. Die jugoslawischen Behörden forschen zur Zeit nach, um festzustellen, ob das, was in folgendem berichtet wird, einer Prüfung standhält: Nathalie Menchov Radichtchov erzählt, daß fie ebenso wie

Pariser Berichte

Das Cinema Studio Parnasse zeigt ab 14. September zu seiner Wiedereröffnung den wunderschönen Film von Gustav Fröhlich   ,, Die Reifende Jugend".

Es ist das alte und doch ewig neue Thema von der Er­ziehung der heranwachsenden Jugend.

In den Hauptrollen Heinrich George  , Hertha Thiele   und S. Liwen. Der Film läuft in der originaldeutschen Fassung

mit französischen   Ueberschriften.

Wie kristallenes Quellenwasser wirkt auf den Zuschauer diese bezaubernd schöne und reine Jugend.

Der Volkswitz hat seinerzeit Flotows Lied aus der Oper ,, Martha", Martha, Martha, Du entschwandest" dahin ab­geändert, daß er hinzufügte: Und mit Dir mein Porte­monnaie". Die reiche Amerikanerin Frau Kurtis, die auf Schloß Buryères bei Saint Michel im dichten Walde von Bagnloes- de l'orne wohnt, kann das Lied dahin variieren, daß sie singt: Und mit Dir mein Kollier!" Denn ihre 24­jährige Kammerfrau Anna Fuchs war seit einigen Tagen unter Mitnahme ihres kostbaren Perlenkolliers, das 123 Perlen im Gesamtwerte von 500 000 Franken enthält, ver­schwunden. Außerdem hatte sie noch einen fotografischen Apparat und eine goldene, diamantenbesetzte Uhr mitgehen heißen. Jetzt ist zwar die ungetreue Kammerfrau wieder aufgefunden, aber die Wertsachen sind nach wie vor ver­schwunden.

Gottesdienst am Versöhnungstag

Wir werden um Veröffentlichung folgender Mitteilung. gebeten: Der von der Association des Emigrés Israélites. d'Allemagne en France in Paris   veranstaltete Gottesdienst beginnt am Kolnidre- Abend( Vorabend des Versöhnungs­tages) erst um 6.30 Uhr und nicht um 6 Uhr, wie auf den Einlaßkarten vermerkt ist. Vor dem eigentlichen Beginn des Festgottesdienstes findet die feierliche Einholung einer Thora-( Gesetzes-) Rolle statt, die von einer deutschen Ge­meinde gestiftet wurde.

Wichtige Neuerscheinung

für jeden Tolitiker!

BEER, Dr. M.

Die auswärtige Politik des ,, dritten Reiches" kartoniert Fr. 25,- gebunden Fr. 35,- Polygraphischer Verlag AG., Zürich I

Zu beziehen durch:

Buchhandlung der Volksstimme

Saarbrücken 3, Bahnhofstraße 32 Neunkirchen, Hüttenbergstraße 41

Studio Parnasse

Demnächst erscheint ein neuer Film von Karl Fröhlich

,, Reifende Jugend"( Jeunesse Boulversee)

Dieses Filmwerk hat in der ganzen Kinowelt auf Grund seines behandelnden Themas und durch das ungewöhnliche Spiel von Hertha Tiele, Heinrich George   und C. Lieven, geradezu eine Revolution hervorgerufen. Dieser Film ist hinsichtlich seines Erfolg. dem Flm., Mädchen in Uniform" ebenbürtig. Er wird in der Original Version gezeigt werden mit tranzösischen Untertiteln.

Schweizerisches und eistasischer

Worstwarengeschäft

Kuchenbackerel, Konditorei, Weine and Likers

Produits Schmid

76, Boulevard de Strasbourg, 8, rue SL Laurent bel Gare de l'Est Telefon 4 Linien vereinigt unter BOTZARIS 61-1

Paris  ,

Chirurg.- Mediz. Klinik Dr. Ettinger

-

168 ter, Avenue de Neuilly, NEUILLY- sur- Seine  . Tel.: Maillot 95-50. Ständige Betten. Dauernder ärztlicher Tag und Nachtdienst, Konsultation erster Professoren Stationskranke pro Tag ab 40 Fr. Entbindungen. Gewissenhafte Behandlung. Jeglicher Komt. Kabinett für X- und ultra­violette Strahlen. Lichtbäder. Teilweise und ganze Entlettungskur. Hochfrequenz. Diathermie. Persönliche oder schriftliche Auskünfte aut Wunsch

-

die anderen Mitglieder der kaiserlich russischen Familie in BRIEFKASTEN

der Nacht vom 16. zum 17. Juli 1918 in einen Keller in Jekaterinburg   gebracht worden sei, um dort erschossen zu werden. Jedes Familienmitglied sei vor seinem Erscheinen vor dem Henfer namentlich aufgerufen worden. Als nun der Namensaufruf der Großfürstin Tatiana erfolgte, habe die ihr sehr ergebene Kammerfrau geistesgegenwärtig die Lampe umgeworfen und die jähe Dunkelheit und Verwirrung be­nußt, um Tatiana zum Kellerausgang zu zerren. Dort aber mehrte ein Rosat den Ausgana und schlug Tatiana mit seinem Gewehrkolben ins Gesicht und in der Tat, Nathalie Menchov Radichtchov hat in ihrem Gesicht eine Narbe, die von einer derartigen Verwunduna herrühren kann. Während nun die Kammerfrau gefangen genommen wurde, gelang es Tatiana, unbemerkt in das in der Nähe des Schreckenstellers liegende Nonnenkloster von Novot zu flüchten, wo sie sich mit Hilfe des Türwächters in einem Keller verbergen fonnte. Die Oberi.. des Klosters Eugenie Ivanova Mentchoff habe fich dann ihrer angenommen.

Bei der Einnahme von Jekaterinbura durch die Truppen des Admirals Koltschaf floh die Großfürstin mit der Oberin und wurde von dieser als ihre Tochter ausgegeben. Sie lebte mit der Oberin bis zum Jahre 1920 zusammen, dann flüchtete fie nach Warschau  , wo sie in das Kloster Charite   eintrat, dort blieb sie bis 1932, um dann eine Zuflucht im Kloster Dafavine zu suchen, das sie am 16. februar 1934, uchdem sie die Be­kanntschaft des Doktor Krasoviti aemacht hatte, verließ.

Die Großfürstin Tatiana oder die, die sich dafür ausgibt, lebt auch in Belgrad   in großer Einsamfeit, um ihre durch die abenteuerlichen Jahre erschütterte Gesundheit wiederher­zustellen und im Gebet Vergessen der tragischen Geschehen zu finden, deren einziger lebender Ruge fie, wenn sich ihre Ge­schichte als wahr erweist, sein würde.

Soweit noch Plätze verfügbar sind, können Eintritts­karten in beschränkter Zahl am Dienstag, dem 18. Sep­tember, von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends am Ein­gang der Salle Wagram, 39 Avenue de Wagram, Paris  , ge­löst werden.

Höhe 240

Die Umgegend von Reims   ist nicht nur sehr wildreich, sie weist auch heute noch, sechszehn Jahre nach Kriegsende,

ungewöhnlich zahlreiche Spuren des erbitterten Ringens auf, das gerade in diesem Abschnitt in der Nähe der Höhe 240, die von den Landleuten ,, Mont Sur" genannt wird, stattfand. Es kommt häufig vor, daß Jäger, die in dieser zwischen Gueux und Vrigny gelegenen Gegend, in dem sogenannten ,, Niemandsland" ihrer Liebhaberei nachgehen, durch die Sonne gebleichte Menschenknochen, die letzten Ueberreste der dort gefallenen Soldaten finden. Die verlassenen Schützen­gräben sind teilweise eingefallen, das Gras wächst wieder. Aber der Boden ist immer noch übersät mit Granatsplittern, Stacheldrahtresten, Granaten, deutschen Munitionskisten und Granathülsen jeden Kalibers. Man findet dort in diesem schauerlichen ,, Niemandsland", wie Paris- Midi" schildert, die Knochen der Gefallenen haufenweise. Der vom Regen durchweichte Boden hat sich gesenkt, und die Skelette der dort in Eile beerdigten Soldaten kommen wieder ans Tages licht. Man findet auch zahlreiche deutsche und französische  Helme, Eßgeräte, Kochkessel und anderes mehr. Bedauerlich ist nur, so meint ,, Paris- Midi", daß die Besucher dieses Nie­mandslandes die Knochen der Toten als Andenken mit­schleppen: Die Toten des Feldzuges von 1914-1918 haben ein Recht auf ewige Ruhe, selbst im Niemandsland Reims  ."

Wie ist doch die Zeitung so interessant"... Obgleich Frankreich   eine Republik   ist, bringen die Fran­zosen doch dem, was die Fürstlichkeiten tun, ein ungemein reges Interesse entgegen. Und besonders die Verlobung des Prinzen Georg von England mit der Prinzessin Marina er­regt die ungeteilteste Aufmerksamkeit der französischen  Presse, die spaltenlange Berichte über das bräutliche Glück des jungen Paares bringt. Der Leser erfährt genau, wie ,, sie" ..ihn" kennen gelernt hat, wie sie sich ineinander verliebten und wie es endlich in der lauschigen Stille der jugoslawischen Wälder zur Verlobung kam. Jetzt ist Prinz Georg mit seiner Braut auf der Durchreise nach England in Paris  , und das gibt den Blättern erneut Gelegenheit, sich mit dem jungen Paare zu beschäftigen. Die Herzen all der kleinen Midinettes und Stenotypistinnen, die der jungen Wäscherinnen und Verkäuferinnen schlagen höher, wenn sie im ,, Intransigeant" sehen, wie Marina sich die schönsten Hüte bei ihrer Putz­macherin aussucht und wie sie, die, wie immer wieder hervor­gehoben wird, eine ,, echte Pariserin" sei, sich soeben in einem eleganten Schneideratelier in der Rue Royale ihr Brautkleid bestellt hat.

Aber nicht nur das bräutliche Glück des jungen Prinzen­paares beschäftigt die Gemüter. Die Tatsache, daß die junge Prinzessin Maria- Jose de Piemont, die Frau des italienischen Kronprinzen, ein Kindchen erwartet, ist mindestens ebenso interessant. Sie gibt jedenfalls allen Pariser   Blättern Gele­genheit, eingehend nicht nur jede Phase des gegenwärtigen Lebens der jungen Mutter zu beschreiben, nicht nur Einzel­heiten über die Aussteuer des zu erwartenden kleinen Erdenbürgers zu bringen, sondern auch die Wiege, die die Stadt Neapel   der Prinzessin zum Geschenk machte, wurde von allen Seiten in den Zeitungen abgebildet. Und der Leit­artikel des Paris- Soir", der auf der ersten Seite dieses großen Boulevardblattes die ganze erste Spalte einnimmt, trägt die Ueberschrift: Die Neapolitaner erwarten mit Un­geduld die 101 Schüsse, die die Geburt eines Prinzen an­zeigen,

109

Hitlerfaschismus und der Prager Vorstand". Seit einiger Zeit heben wir Diskussionsbeiträge über die aktuellen Pro­bleme des Sozialismus veröffentlicht. In unserer Ausgabe vom Freitag hat ein im Reiche illegal arbeitender füh render früherer Sozialdemokrat dazu das Wort ge­nommen. Wir haben in einer redaktionellen Bemerkung unsere Vorbehalte zu dem Aufsatz gemacht, hielten uns aber nicht für berechtigt, die Meinung eines Mannes, der unmittelbar im Reiche an der Front gegen Hitler   steht, zu unterdrücken. Es scheint uns nicht flug und anständig zu sein, von der Etappe her zu schulmei­stern. Das kommunistische Blatt in Saarbrücken   ist anderer Mei­nung. Damit haben wir uns abzufinden. Unsachlich und unehrlich ist es aber, wenn es den Verfasser als ein Mitglied oder einen Vertreter des Prager Vorstandes" bezeichnet. Das wird für jeden, der nicht bösen Willens ist, schon durch den Inhalt des Aufiazzes widerlegt Wir stellen aber auch ausdrücklich fest, daß der Verfasser in keinerlei Beziehungen zu dem Vorstand der Sozialdemokratie Deutschlands  , Siz Prag, steht. Er lehnt ihn ab. Im übrigen setzen wir die Diskussions beiträge fort mit keinem anderen Ziele, als der Erkenntnis und der Klärung zu dienen. Für diejenigen, die die Notwendigkeit einer solchen sachlichen Aussprache nicht begreifen und sie mit abge­nüßten polemischen Tricks und mit vergiftenden Unterstellungen abzutun versuchen, sind diese Aufsäße nicht geschrieben. Man kann sich für einen Revolutionär halten und doch zu den konservativsten cwig Gestrigen gehören.

Dr. Ludwig Quidde  . Die deutsche Liga für Menschenrechte schreibt uns: Nach dem Bericht in der Morgenausgabe der Neuen Zürcher Zeitung  " vom 5. September 1934 hat auf dem 30. Weltfriedens­fongreß in Locarno   Professor Dr. Ludwig Quidde   im Zusammen­hang mit einer Resolution zugunsten der Unabhängigkeit Oester­ reichs   nicht weniger originell die Anschlußfrage gestreift. Einleitend bemerkte Quidde  , daß er sich bei den Ausschußberatungen über Deutschland   berührende Fragen( es handelt sich um die Verurteilung der Hitlerschen Methoden und um eine Geste zur Befreiung der pazifistischen Führer Küster und von Ossiekfy) der Stimme ent­halten habe, um nicht die Möglichkeit einer allfälligen Rückkehr nach Deutschland   zu gefährden. Alsdann bekannte er sich als Anhänger des Anschlusses Oesterreichs   an Deutschland  , was mit demokratischer und pazifistischer Gesinnung durchaus vereinbar jei." Darauf hat fofort die Seftion Strasbourg   der Deutschen Liga für Menschen­rechte an das Präsidium des Kongresses folgendes Telegramm ge= sandt: Protestieren schärfstens gegen unerhörte unpazifistische Hal­tung Quiddes. Deutsche Liga Menschenrechte Strasbourg." Herr Quidde   ist ein sehr alter Mann, Wir wollen ihm nicht vergessen, daß er ein halbes Jahrhundert ein sehr tapferer und uneigen­nüßiger Kämpfer für die Völkerverständigung gewesen ist.

Givis romanus. Sie machen uns auf eine besondere Bosheit in der italienischen Presse aufmerksam: Das offizielle Organ der faschistischen Partei Popolo d'Italia" bringt auf seiner ersten Seite einen Artikel über den deutschen   Rassismus, dessen Autorschaft all­gemein dem Regierungschef Mussolini   zugeschrieben wird, der von Zeit zu Zeit seine Ansichten in den Spalten dieser Zeitung anonym darzulegen pflegt. Der Artikel knüpft an die Tatsache an, daß die deutschen Behörden in den neu herausgegebenen Pässen vermerken, ob der Paßinhaber rein arischer Abstammung oder Nichtarier" set, und kommt zu der Schlußfolgerung, daß eine deutsche   Rasse" nie existiert hat und nie existieren wird. Das deutsche   Volk war von je ein Gemisch verschiedener Völker und Stämme; sollte man mit einer Reinigung" des deutschen   Volkes jetzt beginnen, so müßte es nach Meinung der Sachverständigen mindestens noch 600 Jahre dauern, bis eine reine deutsche Rasse sich herausgebildet. Wir haben also, heißt es ironisch zum Schluß, genug Zeit, um diese Angelegen­heit noch einmal in Ruhe zu überlegen." Richtig! Und dabei ist noch das große Pech, daß Hitlers   eigene Rasse auch in 600 Jahren nicht zu reinigen ist, weil sein Geschlecht mit ihm stirbt.

-

Emigrant. Einem Briefe von Ihnen entnehmen wir: Meine Reise innerhalb Deutschlands   dehnte ich bis zum letzten Augenblid der Gültigkeit des Billetts aus. Ich war ja gerade in eine Zeit der unerfreulichsten Art hereingekommen, aber... im übrigen war es höchst interessant für den Zuschauer, der das Rückreisebillett schon in der Tasche hat. Die meiste Hoffnung und Aufmunterung rahm ich aus Hamburg   mit, wo meine Freunde... einen sol­chen Opfermut und zielbewußte Tatkraft entfalten, wo doch noch so unendlich Gutes und Kühnes geleistet wird, daß ich Deutschland  nicht ganz so verzweifelt ob seiner Mentalität verließ, wie es mir vor Hamburg   zu Mute war."

Literatur

Die neue Weltbühne"( Prag X, 3izfova 4c). Nürnberg   und Genf  " heißt der Leitartikel der neuen Nummer 37. Ernst Ottwalt  und Johannes R. Becher   nehmen zu dem Problem der Literarischen Rückschalter", der zurückgekehrten Gleichgeschalteten, Stellung. Der Artifel von Becher ist ein Ausschnitt aus seiner auf dem Schrifts stellerkongreß der Sowjetunion   gehaltenen Rede. Die Stellung der Schweiz   zum Völkerbundseintritt Rußlands   und zu den Saar­problemen beleuchtet Josef Halperin in seinem Aufsatz, Die Schweiz   sagt Nein". H. v. Gerlach macht auf ein interessantes Do­fument über Papen   aufmerksam, das von den Aeußerungen des neuen deutschen   Gesandten für Oesterreich beim Abschluß des Lau­fanner Vertrages berichtet. Gunnar Leistikom schreibt über Sozias listen in Norwegen  , H. N. Brailsford über Faschisten in England. Außerdem enthält die Nummer ein Gedicht über den Philofophen­fengreß, eine Kritik des mit dem Prix Goncourt   ausgezeichneten Buches von Malraux  , die Wochenschau des Weltfaschismus und des Widerstands und vieles andere mehr.

Werbt für die Deutsche Freiheit"!

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Biz in Dub.  weiler; für Inferate: Otto Run in Saarbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 8, Schübenstraße 5. Sließfag 776 Saarbrüden,