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Völker in Sturmzeiten Nr. 23

Im Spiegel der Erinnerung- im Geiste des Sehers

Dienstag, 18. September 1934

Meine Gefangenschaft

Caillaux   legt zu Beginn des Kapitels, das sich mit dem Krieg beschäftigt, seine welt­anschauliche Haltung dar. Schon steht er mitten im Kampf: ,, Man besteht darauf, mich aus der Regierung zu entfernen". Er steht in Opposition zu den Kriegspolitikern des damaligen Frankreich  .

Der Krieg wurde arrangiert

Indessen kann ich mich nicht des Denkens enthalten. Ich kann nicht umhin festzustellen, daß den Regierungen, die aufeinander folgen, trots dem glühenden Patriotismus, trot dem Willen zum Guten, der ihre Männer beseelt, die Organi­sation des Krieges nicht gelingt, und daß sie sich ebenso wenig auf die Vorbereitung des Friedens verstehen.

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Um den Krieg zu organisieren, haben sie sich am Tage nach Eröffnung der Feindseligkeiten auf das Schlagwort von der ,, Heiligen Union" gestützt, das ohne Frage von einer höheren Idee getragen wurde, das aber gleichzeitig fast hätte ich gesagt: vor allem einen Wunsch nach leichten Lösungen, ein Bedürfnis nach Ungestörtheit und Trägheit zum Aus­druck brachte. Eine Formel, die für einen kurzen Krieg hin­gehen mochte, die aber, als sich der Konflikt in die Länge zog, gefährlich wurde: denn ihr Ergebnis war die Loslösung der Regierung von den Parteien, das heißt, von der Nation, die Unterdrückung der tragenden Majorität und der kämpfenden Opposition, die tatsächliche Aufhebung des Par­laments und infolgedessen das Verschwinden jeder Kontrolle, und zugleich die Unterordnung der Macht unter die Herr­schaft der einzigen ebenso lebendigen wie wachen Kräfte: die Mächte des Geldes, des Geschäftslebens und der Presse. So hat sich eine Art Kriegsmonarchie gebildet, eine Monarchie der Gebrechlichkeit, außerstande, machtvolle Richtlinien durchzusetzen übrigens auch ohne den Gedanken daran, denn sie ist ja nur darauf bedacht, die Verantwortung abzu­schieben, und überläßt den größten Teil ihrer Obliegenheiten einem Großen Hauptquartier  , das eine Untermonarchie bil­det und sich abrackert mit einer Verwaltungstätigkeit, für die es nicht geschaffen ist, wobei es seine wesentliche Auf­gabe vernachlässigt. Große Hauptquartiere in der Rolle von Regierungen bringen so wenig wie möglich Entscheidung, greifen niemals durch, suchen nach Krompromissen für die Menschen wie für die Dinge, bei der Wahl des Chefs wie bei der Oberleitung der militärischen Operationen, derart, daß sie stets nur zu ungewissen, schleppenden und einander widersprechenden Lösungen kommen. Gleichwohl gehen die Jahre durchs Land, die Menschen fallen zu Hunderttausenden. in den Schützengräben, das Land fällt in Erschöpfung, die Ausgaben häufen sich, und die Schuld wird erdrückend. ' Aber auch der Friede?

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nun wenigstens daran, den Frieden vorzN­

Denkt man bereiten? Hat man zunächst einmal über die Frage des Krieges nach­gedacht? Hat man, wie ich zu häufig wiederholten Malen es das war eine meiner vornehmsten Sorgen bei der Be­schäftigung mit Staatsdingen, sein Augenmerk gerichtet auf das Problem der Geburtenziffer in Frankreich  ? Hat man wahrgenommen, daß unser Land, mit seinem wundervollen Klima, seiner herrlichen Fruchtbarkeit, seiner unteren Bodenschicht, die man für ärmlich hielt und die man jetzt als eine der reichsten von der Welt erkennt, bewundernswert um seiner Geistigkeit, seiner Rassenwerte willen, dennoch in geschwächtem Zustande mitten in dem großen wirtschaft­lichen und moralischen Kampfe von Nationen steht, der seit Jahrhunderten geführt wird und sich bis ins Unendliche ab­wickeln wird, welche Gestalten die Welt auch annehmen möge im Schoße Vereinigter Staaten von Europa   ebenso wie in der Sternbahn eines Völkerbundes weil seine Be­völkerung kaum gewachsen ist seit fünfzig Jahren, weil sie heute im Stillstand verharrt und morgen im Abnehmen be­griffen sein wird? Hat man alsdann gesehen, daß Frankreich  infolge der geographischen Lage, die es an die Mündung der zentralen und der westlichen Rassen Europas   stellt, die schwerste Kriegslast zu tragen berufen ist? Hat man kannt, wie schwer auf seiner Zukunft die ungeheuerlichen Verluste an jungen Menschenleben lasten werden, die es jetzt eben erdulden muß? Und wenn man sich dies alles ver­deutlicht, wie kommt es, daß man nicht warnt? Weshalb bat man nicht gewarnt?

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Am Tage, an dem Frankreich   den herrlichen Marnesieg davontrug, am Tage, wo es diesen Sieg abgerundet hat, in­dem es mit Hilfe seiner englischen Verbündeten dem Feinde eine neue Niederlage an der Yser beibrachte an diesem Tage hat Frankreich   die Partie gewonnen. Sein wohlver­standenes Interesse die ,, heilige Selbstsucht" erheischte es, daß man die Stunde nutzte und( wohlverstanden, in vollem Einverständnis mit unseren Verbündeten) den ruhm­reichen Frieden suchte, den wir erhalten konnten. Die Geld­opfer waren unbedeutend, die ohne Frage schmerzlichen - Menschenverluste noch äußerst geringfügig. Wäre 1915 der Friede gekommen, so wäre es für die Zentralmächte. allerdings nicht der Henkersfriede geworden, der 1918 Plats griff, doch wenn man die Bilanz zieht aus Hypothese und Wirklichkeit, wenn man die Dinge unter Ausschaltung der Leidenschaft studiert, nur in der Sorge um die Interessen unseres Landes, dann sieht man sich doch zu der Fest­stellung gezwungen, daß der Friede nach der Marne   und der Yser der einzigen damals siegreichen Nation, nämlich Frank­ reich  , die Hegemonie eingetragen hätte, die moralische Hege­monie, versteht sich. Ist davon im Jahre 1918 noch die Rede gewesen? Es genügt, daß ich die Frage stelle... Ich fahre fort: 1915 war, kraft des Prestiges, das es sich errungen hatte, Frankreich   der Schiedsrichter geworden über die Ge­schicke Europas  . Und damals hätte von zwei Möglichkeiten die eine zutreffen müssen: entweder wir hätten zu einer internationalen Organisation gelangen können, die Entwaff­nung durchdrücken mit einem Worte: die Demokratie in Europa   verwirklichen oder aber, die Widerstände gegen die große Menschheitsbewegung hätten sich noch einmal in

Deutschland   und Oesterreich erhoben, und die beiden natio­nalen Gruppen hätten weiterhin einander gegenüberge­standen. Aber dem siegreichen Frankreich   wäre die Führung in der Entente zugefallen, der es nach innen und außen zur Festigung half. Die Ohnmacht des preußischen Militarismus, zugestanden bereits durch sein Scheitern im Kriege, hätte sich erwiesen. Durch die Macht der Ereignisse selbst, kraft des Gesetzes, das den Zusammenbruch der Einrichtungen ver­langt, die ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen, wäre er ein­gestürzt und hätte das Feudalwesen Mitteleuropas   mit sich gerissen, dessen Rüstung er darstellte. Die demokratische Hochflut hätte ihn überschwemmt, wie die Woge die ärm­lichen kleinen Sanddeiche verspült, welche die Kinder am Strande errichten. Im einen wie im anderen angenommenen Falle wäre Frankreich   kraft seiner Siege, seiner Haltung und seiner Mäßigung der Schutzengel der europäischen   Demo­kratie geworden, die geboren wäre und sich ausgebaut hätte unter seiner moralischen Führung.

Das Jahr 1917 und seine großen Ereignisse

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Von

Joseph Caillaux  

schen den westlichen Demokratien und der großen Republik  . die in Rußland   erstand aus allen diesen Gründen heraus dachten die meisten hellsichtigen Demokraten, der Augen­blick sei günstig für die Verständigungen von Volk zu Volk, aus denen der Friede hervorspringen mußte, unter der aus­drücklichen Bedingung, daß die menschheitlichen Prinzipien der französischen   Revolution, die man soeben am anderen Ende des Ozeans wiederholt hatte, in ganz Europa   ihre Aufnahme fänden. Die große Bewegung, die in diesem Sinne sich abzeichnete, pflanzte sich fort und breitete sich aus im Schoße der Parlamente. Wir wollen unseren Bericht nicht belasten durch die Erinnerung an das Projekt einer sozia­ listischen   Konferenz in Stockholm  , an die Kammerdebatten und die Tagesordnungen, über die zwischen Mai und August 1917 abgestimmt wurde.

Doch die Chauvinisten, die Imperialisten, die Reaktionäre jeglicher Art lehnten sich heftig gegen diese Tendenz auf. Geschickt in der Ausbeutung der vaterländischen Idee, er­hoben sie leidenschaftlichen Einspruch gegen den ,, Frieden ohne Sieg" als würde ein Einmünden in die Ideenwelt der Revolution von 1798 nicht den französischen   Sieg an der Marne   und vor Verdun   erst besiegeln. Sie waren einig mit den Alldeutschen, die sich mit einer besser gerechtfertigten Wut gegen das erhoben, was sie den ,, Schmachfrieden" nannten. Die einen und die anderen befürchteten in Wirk­lichkeit die volle Entfaltung der Demokratie und waren im Einverständnis mit dem, was ein Schriftsteller als ,, Welt­

Ein Traum, wird man sagen! Ha, ich verstehe! Andere Feinde und Freunde Erzhütten- Gesellschaft" kennzeichnet, mit allen, die erhoben Anspruch auf die Hege­monie und würden einem Frieden, der uns damit belohnt hätte, nicht zugestimmt haben. Haben die Männer der Re­gierung wenigstens über Frankreichs   Interessen gewacht, über dem Interesse des Frankreichs   der Revolution, des wahren, des großen Frankreich  , nicht jenes durch einen un­tauglichen Nationalismus verschnürten Frankreich  ?

in Ketten

Zwei große Ereignisse traten 1917 ein, die das Bild der Dinge von Grund auf auswandelten: die Revolution brach in Rußland   aus, die Vereinigten Staaten traten auf unserer Seite in den Krieg. War nicht die Stunde gekommen, wo man sich dem Problem des Friedens hätte zuwenden sollen? Ohne Frage war im Jahre 1917 die Kriegskarte für die Entente weniger günstig als 1915. Aber die Rechnung der Kaiser­mächte wurde trotz den Siegen im Orient, die sie mit vollem Recht unter ihren Aktiven aufführen konnten, durch ein un­ermeßliches Soll saldiert. Wie immer in der Weltgeschichte sollte sich im Westen, auf den Katalaunischen Feldern, wo Aetius   siegte, das Schicksal Europas   entscheiden, dort mußte, wer den alten Kontinent für wie lange? legen wollte, den endgültigen Sieg erringen. Zu zwei Malen waren sie gescheitert: an der Marne   und vor Verdun  . Der Traum brach zusammen, während sich die Völker Mittel­ europas  , abgeschlossen von den Meeren, beraubt der heute unentbehrlichen Produkte der neuen Welt, qualvoll in einem wirtschaftlichen Elend, das von Tag zu Tag wuchs, durchschlugen. Allerdings hatte Frankreich   seinerseits grau­same Verluste erlitten, war sein Boden verstümmelt, düngten die Leiber seiner Kinder die Schlachtfelder aber es war siegreich. Der Feind erkannte es an, er gestand es, wie er im Frühjahr 1917 den Rückzug durchführte, den er mit einem aller Bewunderung würdigen Euphemismus als strate­gische Operation kennzeichnete.

Tauchten denn keinerlei Friedensmöglichkeiten auf? Fühlte nicht jeder, daß Rußland umlauert wurde vom Ver­fall, und sah nicht jeder, der über die Gegenwart hinaus­blickte, daß um der Zukunft der Welt, Europas  , Frankreichs  willen, die alle ein Gegengewicht im Osten Deutschlands  nötig haben, das Zerbröckeln des großen Landes verhütet werden mußte, das die Zuckungen Asiens   im Zaume hält? Konnte man nicht im übrigen den Schrecken ausnutzen, den in Deutschland   und Oesterreich der Hauch der Revolution verbreitete, der aus dem Osten kam, um unter Bedingungen zu verhandeln, welche die Rechte der Völker, aller Völker gewahrt, ein Europa  , verschont von der Anarchie, im Sattel gehalten und vollkommen Frankreichs   Interessen gedient hätten? Boten sich nicht dem großen Unterfangen um so günstigere Umstände dar als die amerikanische   Hilfe, die uns gerade gesichert worden, einen herrlichen Fonds an Werten darstellte? Russische   Revolution, Einreihung der Vereinigten Staaten  , französischer Sieg vor Verdun   alles erlaubt haben würden, im Jahre 1917 all das zu barer Trümpfe in unserem Spiele, die es voraussichtlich Frankreich  Münze zu machen, was es dem Werte nach von der Schlacht an der Marne   an errungen.

Die Gegenspieler in Frankreich  

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Und da stemmten sich nun zwei politische Richtungen gegeneinander.

Während Regierungen von unscharfem Denken in den Tag hineinlebten, sich durch die Ereignisse ins Schlepptau nehmen ließen, bemüht einzig und allein um die Erledigung der täglichen Geschäfte unter möglichster Schonung ihrer Verantwortung, zeichneten sich in Frankreich   und in der Welt zwei große Strömungen ab. Besorgt um den kommenden Tag, im Gedanken daran, daß sich die menschlichen Schlacht­opfer ergebnislos vervielfachten, ohne daß die Passivität der Regierungen sich davon hätte erschüttern lassen; be­ängstigt durch die riesenhaften wirtschaftlichen Schwierig­keiten, die es konnte nicht ausbleiben über Europa  hinwüten mußten, wenn der Konflikt sich in die Länge zog; überzeugt, daß die große Tragödie nur Trauer, Trümmer und Enttäuschungen säen würde, wenn sie nicht ihr Ziel fände in einer tiefgreifenden politischen und sozialen Um­gestaltung, die in den Grenzen des Möglichen künftigen Kriegen vorbeugen müßte, in voller Gewißheit endlich, daß es an der Zeit war, den Frieden über die Welt hin zu or­ganisieren. ohne Europa   aus den Gelenken zu lösen und ohne der Allmacht einiger großer Reiche ewige Weihe zu geben, an der Zeit zugleich, den Sturz der Autokratien und der Oligarchien zu besiegeln, die eingeklemmt waren zwi­

um

diese symbolische Sprache zu erweitern ein schmieriges Interesse verleitete, die Verlängerung der Feindseligkeiten zu wünschen. Gegen die Politik des Maßhaltens, die auf Ein­schränkung der Schlächterei abzielte, auf Schonung der wirt­schaftlichen Kräfte, auf Erschaffung und gleichzeitige Ver­steifung eines demokratischen Europa  , führten alle diese Leute ihre Auffassung des unbeugsamen Patriotismus ins Feld mit dem uneingestandenen Hauptziel, der revolutio­nären Ansteckung vorzubeugen und zu verhindern, daß ein gänzlich von einer demokratischen Hochflut durchspültes Europa   aus dem Weltkrieg hervorgehe. Eine Politik von Tröpfen! Ein Vergnügen daran zu denken, daß sie mit ihrem Triumph den Aufstieg der gewaltigsten sozialen Bewegung erzielt hat und zwar in Rußland  -, vor der die Welt je gestanden ist. Kein geringeres Vergnügen, zu bedenken, daß die geistige Seichtigkeit der französischen   Nationalisten ihnen die Wahrnehmung vorenthält, daß sie zwangsläufig dem englischen Imperialismus es ermöglichten, zum min­desten provisorisch auf den Trümmern Europas   den großen gefräßigen und unwandelbaren Geschäftsplan durchzuführen, den er seit Jahrhunderten mit wunderbarer Hartnäckigkeit verfolgt. Eine merkwürdige Sorte von Konservativen! Ein prachtvoller Schlag von Patrioten!

Hauptgegner Clemenceau

Hinter den Kulissen gerieten die beiden Losungen anein ander, ohne daß die Völker gänzlich instand gesetzt wurden, die Umstände zu erkennen, unter denen man sich um ihr Los schlug.

Obwohl ich mich seit August 1914 von der Politik fern gehalten habe, wie ich bereits darlegte, obwohl ich selbst den Regierungen gegenüber jene ritterliche Loyalität beob­achtete, die viele Leute in Kriegszeiten für bindende Pflicht halten, obwohl ich, was man auch sagen möge, keinerlei Pressefeldzüge anzettelte und in respektvollem Verharren vor den Strömungen, welche die Völker hinreißen, der Er eignisse harrte, die während großer Landplagen Menschen und Dinge meistern: der Wandlungen im Denken der Masse so erschien ich doch dank meiner Vergangenheit und meiner Ueberzeugung als der Vertreter der zuerst darge­legten Politik. Gleichwohl würde ich sie, wäre ich zur Macht berufen worden, nur mit den zweck dienlichen Einschränkun gen ins Werk gesetzt haben, wobei sich insbesondere ver steht, daß ich in keinem Falle einem Frieden meine Zu­stimmung gegeben hätte, der nicht die reine und vorbehalt lose Wiedereingliederung Elsaß- Lothringens   in die franzö sische Familie eingeschlossen hätte¹).

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Herr. Clemenceau  , dem Weltimperialismus zugewandt, verkörperte die zweite politische Richtung, die ich ge schildert.

Es ist kein Zweifel, ich weiß wohl, daß in Epochen weit ausgedehnten Durcheinanders der Sinn der großen Ereig nisse den Zeitgenossen bisweilen entgeht. Es kommt mir da gerade ein schöner Abschnitt von Guglielmo Ferrero   in den Sinn, in dem der große Geschichtsschreiber des antiken Rom  hei der Darstellung der inneren Kämpfe, die einige Jahr­hunderte vor unserer Zeitrechnung in Italien   tobten, die Massenmorde zeigt, den Ruin, die Hungersnot, wie es von einem Ende der Halbinsel bis zum anderen hereinbricht; er

spricht von der Verzweiflung der Weisen, der hellsichtigen Politiker der Epoche, von ihren Klagen, aber er meint, alle Völker Italiens   hätten sich jahrelang in demselben Elend wälzen müssen, damit die Einigkeit Roms als Stammutter einer mächtig erweiterten Kultur habe erstehen können. Manche werden versucht sein, zu behaupten die Völker des alten Kontinents hätten sich Jahre um Jahre zerfleischen müssen, auf daß sich in der einen oder der anderen Form eine europäische Solidarität festsetze, und daß einzig infolge von wiederholten Krisen, von fortgesetzten und immer wie der erneuerten Kriegen aus allgemeiner Ermattung, aus allgemeinem Elend der große Friede hervorgehen kann.

( Fortsetzung folgt.)

1) Ich hatte meinen Willen zur Rückforderung Elsaß­Lothringens wieder einmal ausdrücklich verkündet in ein öffentlichen Rede, die ich am 22. Juli 1917 in Mamers   hielt und die mich verantwortlich band. Die gleiche Absicht hatte ich in privaten Gesprächen kundgegeben.( Aussage des Herrn Dutreil. eines Abgeordneten der Rechten, vor dem Staats­gerichtshof.)