,, Nicht mehr wie ein guter Großvater"

Das Echo von Doumergues Radiorede

( Von unserem Korrespondenten)

Paris , 26. September.

Zum vierten Male seit seinem Amtsantritt hat der fran­ zösische Ministerpräsident Doumergue im Radio gesprochen. Mit Ungeduld wurde diese Rede von ganz Frankreich er­wartet. Doumergue machte ausführliche Mitteilungen über seine zufünftige Politif. Er will den Franken unter allen Umständen halten, er will die Regierungsgewalt stärken, ist unter Umständen geneigt, die Kammer aufzulösen, und will die Vorbereitung eines neuen Beamtengefeßes mit weit­gehenden Reformen.

Wie nicht anders zu erwarten, wird diese Rede von der gesamten Preise lebhaft diskutiert. Gallus meint im In­transigeant", schon am Tone habe man merfen fönnen, daß es sich um bedeutungsvolle Ausführungen handele. Denn Doumerque habe nicht mehr sanft wie ein guter Großvater, sondern wie das Oberhaupt einer Familie gesprochen, das feine Entschlüsse gefaßt habe und erwarte, daß sie befolgt würden.

Journal" zeigt sich von der Rede außerordentlich be­friedigt und erklärt, sie sei das, was man erwartet habe.

Matin" vergleicht die Wortgewandtheit mit der des Tacitus und meint, diese Ausführungen hätten von dem großen Geschichtsschreiber herrühren können.

Leon Bailby bezeichnet im Jour" die Rede von Doumerque als eine Tat, deren Bedeutung im In- und Aus­lande weitgehende Würdigung finden werde.

' Ordre" meint, hinter Doumergue stehe gegenwärtig das ganze französische Volf. Er wise, was er wolle, und er fönne, was er wolle. Das sei um so schlimmer für die jenigen, die nicht verstehen wollten.

euvre" zeigt sich von der Rede Doumergues sehr wenig befriedigt. Das Blatt meint, Doumergue habe doch mohl einige wichtige Fragen bei seinen Ausführungen un­

Pariser Berichte

Die Affäre von Lille

Die Skandalaffäre von Lille beschäftigt nach wie vor die Gemüter. Die Presse zeigt sich tief erregt, daß die Vor­gesetzten des ungetreuen Polizeiinspektors Mariani jahre­lang wußten, daß dieser bei kaum 2000. Fr. Monatseinkom­men seine von ihm getrennt lebende Frau und vier Kinder in Korsika unterhielt, während er selbst ein luxuriöses Leben mit seiner Geliebten, einer flämischen Tänzerin, die ihm auch ein Kind geboren hatte, führte. Aber keinem, so meint A. de Gobart im Intransigeant", sei es eingefallen, diesen Aufwand einmal näher zu untersuchen, keiner sei darauf gekommen, das Geheimnisvolle, dieses ungeregelte Leben sich einmal etwas näher anzusehen und einmal zu fragen, warum man ihn denn ständig in einem Kaffeehaus in Gesellschaft so verdächtigter Individuen sehe.

ララ

Und Gallus meint im gleichen Blatt zu dieser Skandal­affäre, schuld an all diesen Verbrechen der letzten Zeit, an der Affäre Prince, an der Staviskygeschichte und an der Liller Betrugsaffäre sei die französische Unfähigkeit, zu strafen und die Uebeltäter wirklich unfähig zu machen. Wie lange wolle man diesen Zustand noch ertragen, es müsse endlich eine wirkliche Rechtsprechung und eine wirkliche Polizei gefordert werden

He ratsschwindel größ'en Sti's

Eine polnische Gaunerbande, die sich auf Heiratsschwindel gelegt hatte und besonders in Flüchtlingskreisen arbeitete, ist jetzt durch den tüchtigen Polizeikorporal Mottu und seine beiden Polizeiinspektoren Castex und Printin hinter Schloß und Riegel gesetzt worden. Die Bande bevorzugte für ihre

,, Deutsche Freiheit"

Abonnementspreise:

im Zustell Monat gebüh

Dollar 1,- 0,50

Amerika Argentinien Belgien Dänemark England

Frankreich

Kr. sh fr. Fr.

Holland

Italien

Luxemburg Neubelgien ( Eupen Malmedy ) Oesterreich Palästina Polen

Rumänien Rußland Saargebiet Schweden

Schweiz Spanien

-

Peso 3,-1,- belg. Fr. 15,- 5,30 3,70 2,30 4,-1,10 12,- 3,75 fl. 1,50 0,40 Lire 10,- 5,- belg. Fr. 15,- 5,30 belg. Fr. 12,- 5,30 ( verboten)

-

sh 4,-1,10

( verboten)

Tschechoslowakei

-

-

Lei 90,-30,- Rubel 1, fr. Fr. 12, 7,50 Kr. 2,60 1,70 schw. Fr. 2,40 0,80 Peseta 6,2,- Kr. 30, 5,50|

Bei Zusen June unter Kreuzband durch die Post sind die Portogebühren vom Besteller mit dem Abonnementsbetrag zu entrichten

berücksichtigt gelassen, und es richtet daher an den Minister­präsidenten drei Fragen:

Welche Maßnahmen werden gegen die Krise getroffen?

Welche Maßnahmen gegen баз teuere eben?

Welche Maßnahmen sind für den Winter vorgesehen?

Denn das müsse man wissen.

Im scharfen Gegensatz zu dieser Kritif stehen die Glück­wünsche des Figaro", der Herrn Doumergue unein­geschränktes Lob zu seinen Ausführungen spendet.

seine Rede, die im ganzen Lande eine tiefe Wirkung gehabt Paris- Soir" endlich meint, Doumerque habe durch habe, eine patriotische Pflicht erfüllt.

Die Beamten drohen

Vorläufige Abstimmungsliste

für die Stadt Goorbrüden Roulette

Chefcroupier bietet ab­Nach Artikel 20 der Wahlordnung für die solut sichere Gewinn­Volksabstimmung im Saarbeckengebiet ist die chance vorläufige Liste der Abstimmungsberechtigten Sfr. 100 ergeben ein tägl. an der Gemeindetafel des Wahlortes zu ver- Benefice von Sfr. 25,- öffentlichen. Dies ist für Saarbrücken wegen Sfr. 500 ergeben ein tägl. des Umfanges der Liste und der Größe der Benefice von Sfr. 125­Stadt an der Gemeindetafel im Rathaus nicht Sfr. 1000 ergeben ein möglich. Die Veröffentlichung der vorläufigen täglich Benefice Vor Stimmlifte erfolgt daher an sechs besonders Sfr. 25,- usw. aufgestellten Plakattafeln, die an folgenden Auskunit kostenlos. An­Stellen der Stadt errichtet sind: fragen erbeten unter Chiffre 816 X an Schweizer- AnnoncenAG. Basel. ( Schweiz )

Saarbrücken 1, Ludwigsplatz( hinter der Ludwigskirche ),

Saarbrücken 2, Breite Straße, Saarbrücken 3, Raltenbachstraße( gegenüber dem Anbau des Rathauses), Saarbrüden 5, Burbacher Marft( Eingang). Saarbrücken 6, Julius- Kiefer- Straße( Ecke Saargemünder Straße),

Fremde

Saarbrücken 7, Hauptstraße( unter der fatho- Staatsbürger­

fischen Kirche).

1571-2

Die genannten Pfofattafeln werden hiermit für die Dauer des Aushannes der vorläufigen timmte, d. 1. vom 25. 9. 1934 bis 26. 10 1994, als zuiäßliche Gemeindetafeln erklärt. Saarbrücken , den 24. September 1934. Der Oberbürgermeister.

DNB. Paris, 25. Sept. Ministerpräsident Doumerque hat in seiner Rundfunfrede vom Montag angekündigt, daß die Beamten als Diener des Staates ein besonderes, verfassungs­mäßig veranfertes Statut erhalten würden, da es nicht an­ache, daß fie außerberuflich gegen den Staat RIEFKASTEM Stellung nähmen. Der autonome Beamten= verband hat daraufhin eine Erklärung abgegeben, in der die äußerst ernite Drohung eines Beamten­es heißt. er werde sich mit allen Mitteln gegen Hindernisse, die bisher der gemeinsamen Front aller Be­statuts wenden und er sei überzeugt, daß diesmal die amten im Wege gestanden hätten, schnell beseitigt werden würden.. Das ist die erste Kampfanjage einer Beamten­gruppe an den Ministerpräsidenten, und man darf sicher sein, daß weitere folgen werden.

Arbeiten die Vororte von Paris . So brachten sie in Nanterre ein junges Mädchen um 12 000 Fr. Sie wollte gerne heiraten und machte die Bekanntschaft eines Mannes, der ihr ganz gut gefiel. Der Betreffende schien außerdem keine schlechte Partie zu sein, denn er besaß, wie sich die Zukünftige" überzeugte, ziemlich viel deutsches Geld. Leider aber han­delte es sich um Inflationsgeld, das das junge Mädchen ahnungslos in Franken umwechselte, um ihrem..Verlobten" gefällig zu sein. Auch in Boulogne hat die Bande eine ähn­liche Betrügerei verübt. In Gentilly lernte einer der Führer der Gesellschaft. ein Pole namens Joseph Prokopiak eine Frau Zalowska kennen. Auch diese stand im Begriff auf den ..Reichtum" des Zukünftigen hineinzufallen und wollte ihm gerade 7000 Franken für deutsches Geld geben, das natürlich wiederum wertloses inflationsgeld war, als sich die Tür auf­tat und die Polizei der Einwechselung zuvor kam. Die wei­teren Mitglieder der Bande, der 45jährige Stanislas Mrocz kowski, der bereits siebenmal vorbestraft ist, der 36jährige Joseph Skanderowicz, der von der Polizei von Arras wegen Betrug gesucht wird, der 43 Jahre alte Hermann Stephan und eine vierzigjährige Frau Rachelle Stanislawa, die nach dreimaligen Vorstrafen von Frankreich den endgültigen Ausweisungsbefehl erhalten hat( Expulsion) wurden ins Ge­fängnis gebracht und harren ihrer Aburteilung entgegen.

Rekord der Langsamkeit

Seit Jahren findet in Paris ein amüsanter Wettbewerb statt, der seinesgleichen in der Welt wohl suchen dürfte und fast an Schilda erinnert: das Automobil, dem es gelingt am langsamsten zu fahren, bekommt den ersten Preis. Zum zwölften Male hat dieser konische Wettbewerb am gestrigen Sonntag in der pittoresken Rue Lepić im Herzen des Mont­martre Viertels stattgefunden. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich. denn die Fahrer mußten alle nur erdenkliche Ge­schicklichkeit aufwenden, um zu zeigen, wie langsam sie fah­ren können. Von den fünfzig Konkurrenten errang Herr Pommeroi mit seinem Motorrad den ersten Preis. Er brachte es fertig. die Strecke von 660 Metern in einer Stunde und 16,17 Minuten zu durchfahren. Das ist wirklich ein Rekorl an Langsamkeit, wenn man bedenkt, daß sein Fahrzeug eine Stunde gebraucht hat, um 519 Meter zu fah­ren, und daß ein sehr langsamer Fußgänger für die gleiche Strecke vielleicht eine Viertel Stunde aufwendet.

Deutscher Kub

Am Sonnabend, dem 29. September, um 21 Uhr: Geselli­ges Beisammensein mit Tanz. Eintritt für Mitglieder frei, für Gäste 5 Fr.( Stellungslose 3 Fr.) Am Sonnabend zwischen 21 und 24 Uhr: Ausgabe der Karten für die Max- Braun­Versammlung des Klubs. Zu dem Vortrag von Max Braun ( Saarbrücken ) über die Zukunft des Saargebietes sind Gäste willkommen. Die Hälfte des Reinertrags überweist der Klub dem Kampf- Fonds der Freiheitsfront des Saargebiets. Am Dienstag, dem 2. Oktober, um 21 Uhr, spricht Prinz Max Karl zu Hohenlohe Langenburg über..Jude und Emigration". Gäste willkommen. Gastbeitrag 5 Fr. ( Stellungslose 3 Fr.) Nach dem Vortrag Diskussion.

Literatur

Hans Schwarz, Ritt durch Franfreich. 180 S., 16 Tafeln im Tief­drud. Geb. M. 5,20. Eugen Renisch Verlag, Erlenbach - Zürich , und Leipzig . Dieser Frühlingsritt durch Frankreich vom Jura über Dijon der Loire entlang bis ans Micer, dann nach Paris und zurück in die hetmatlichen Berge ist dem Reitersmann Hans Schwarz, einem Berner Kavallerieoffizier, sportlich und geistig zu einem föſt­lichen Erlebnis geworden. Das merkt man auf jeder Seite dieses feischen, sympathischen Buches, das unbekanntes und bekanntes Frankreich enthält und das schriftstellerisch eine Leistung ist. Schwarz tennt die Geschichte Frankreichs und weiß von jedem geschichtlich interesanten Ort, den er auf seinem Ritt berührt hat, anschaulich aus der Vergangenheit zu erzählen. Mit dem Talent cines No­vellisten läßt er die historischen Gestalten auferstehen. Aber dieser Ritt bringt ihn naturgemäß in einen viel lebendigeren Kontakt mit der Bevölkerung, vom primitiven Pintenbesizer bis zum feu­dalen Schloßherrn. Die Gespräche und Erlebnisse ergeben eine reizende Kontrapunktik zu den Totengesprächen und den großen Tableaus der Geschichte. Aus diesen Gründen gehört dieses flotte und herzhafte Buch keineswegs nur dem berittenen Stand. Es ist ein Buch der Kurzweil für alle. Auf vorzüglichen Tairin fud neben stimmungsvollen Momentaufnahmen die geschichtlich be­rühmten Königsschlösser aus der Loiregegend wiedergegeber

schaft

in kürzester Frist. Anfr

olv. Interessenten unt Chiffre F 6.82 Q an Pu bl citas, Basel ( Schweiz )

Areszentia Mühsam. Die Witwe Erich Mühsams bittet uns um Aufnahme folgenden Schreibens, gerichtet an den Schuhverband Deutscher Schriftsteller, Seftion Frankreich : Wie ich aus der Deutschen Freiheit" vom 1. September ersehe, haben Sie cinen Erich- Mühsam- Fonds zur Rettung der eingeferferten Schriftsteller Teutschlands, zur Unterstübung ihrer Frauen und Kinder und der Witwen und Waisen der Getöteten" geschaffen. Hierzu habe ich folgendes festzustellen: 1. Der Erich- Mühsam- Fonds ist gegründet, ohne mich um meine Zustimmung zu fragen, bzw. ohne mich auch nur nachträglich in Kenntnis von dem Geschehenen zu setzen. 2. Meine Genehmigung zur Bildung eines Erich- Mühsam- Fonds fann ich nur cann geben, wenn dieser unter meiner Mitkontrolle steht, da ich laut Testament die Verantwortung dafür trage, was mit seinem Werk geschieht und daß sein Name nicht zu 3weden misbraucht wird, die nicht im Rahmen seiner Weltanschauung liegen. 3. Grich Mühsams Leben und Sterben galt weder einer Partei noch der Sektion der Deutschen Schriftsteller, sondern dem deutschen und dem internationalen Proletariat. Im Namen Mühjams einen Hilfs fonds für Schriftsteller zu schaffen, wäre dasselbe, wie im Namen von Mart Picbfnecht einen Silfsfonds für Advokaten zu schaffen. 4. Gleich nach meiner Flucht aus Deutschland wurde in Prag cin überparteiliches Hilfskomitee geschaffen zur Rettung und Unter­stügung aller in Deutschland eingeferferten Antifaschisten, ihrer Frauen und Kinder. Sie würden im Sinne von Erich Mühsam Handeln, wenn Sie sich an dieser Giftsaktion beteiligen, die sich die Aufgabe stellt, alle Opfer des Faschismus zu unterstützen." Neuilly . Seine. Besten Tank für die Glosse. Wir haben sie schon verwandt.

Econ B. Bitte wenden Sie sich an: Verband Deutscher Lehrer­Emigranten, Straßburg - Neudorf, 8, Quai de le Tuilerie. Homunkulus. Wir danken Ihnen. Aber alle Ihre Scherze sind schon befannt.

R. W., Mulhouse . Ihren Brief haben wir der Volksstimme" in Saarbrücken übergeben.

J. B., Paris . Tas ist ein rein persönlicher Angriff, den wir nicht veröffentlichen wollen. Wir vermuten übrigens, dog das Unter­nehmen mit Geldichwierigkeiten zu kämpfen hat und sich daraus der von Ihnen gerügte Migstand erklärt, wenn er auch nicht entschuldigt werden soll.

Religiöser Sozialist im Saargebiet. Es ist richtig, daß die Deut­ schen Christen " im Gemeindefirchenrat von Dortmund Wickede durchdrungen von der göttlichen Sendung des deutschen Volkes und der Ueberzeugung von der ragischen Minderwertigkeit des Judentumsange.ündigt haben, daß die im Gottesdienst ver­bliebenen jüdischen Reste" ausgeschaltet werden müßten. Ter Be­fchluß zeigt nur, daß diese Sänger des deutschen National- Suhälter­iedes von dem Werte der jüdischen Reste" etwa im protestantischen Pirchentied feine Ahnung haben. Ta beachtet werden muß, daß die Gesangblicher der deutschen protestantischen Landeskirchen eine alte christliche Tradition haben, an diesen Liedern große deutsche christ­liche Persönlich citen gearbeitet haben und das Gesangbudy" das eigentliche Hausbuch der protestantischen Christen geworden ist, er­scheint dieser Voritos ungeheuerlich. Die beabsichtigten Aenderungen betreffen älteste und befannteste Rieder, vielfach Perlen christlicher Tichtun, Gottlieb Konrad Piaffels Jehova! Deinem Namen sei Ehre, Macht und Ruhm" aus dem 18. Jahrhundert würde dran glauben" mügen. Ferner das vielgesungene Lied Schurlets aus dem 17. Jahrhundert Sosianna! Davids Sohn fommt in 3ion ein­gezogen...", eines der eigentlichen protestantischen Adventlieder. Wie würde es Ranfes Tochter Bion, freue dich, jauchze laut, Jern= falem!" erachen? Welche Verbollhornungen werden nötig icin, um das herrliche Lied Nicolais aus dem 16. Jahrhundert Wie schön Teuchtet der Morgenstern" zu verbeern, in denen ersten Vers es fchen beigt O guter Sirte, Davids Sohn, mein Pönig auf dem Simmelsthron, du hast mein Herz umfangen..." Aber den Gipfel würde die Aenderung von Martin Luthers befanntem Lied Gine feste Burg ist unser Gott " bilden, in dem auch von Jesus Christ , dent Herrn Zebaoth", die Rede ist.

Ans Pirmasens schreibt man uns: Tas Cafe Puitpold in Pir­ masens ist schon seit den glorreichen Tagen der nationalen Revo­lution der Treffpunkt aller nationalsozialistischen Bonzen. Beinabe täglich werden dort aufgelage großen Stils durchgeführt, wobei natürlich die Polizeistunde der Verlängerung dieser reste der wiedercrstandenen Volfsgemeinschaft feinesfalls Schwierigkeiten be­reitet. In den frühen Morgenstunden, wenn die ersten Arbeiter zu den Fabriken gehen, werden dann am Cafe Luitpold die Größen der nationalen Revolution stinkbeioffen in ihre vornehmen Limousinen verfrachtet und ihren herrschaftlichen Tienstwohnungen zugeführt. Schr oft nehmen auch Frauen zweifelhafter Serfunft an diesen Gelagen teil, die meistens von dem berüchtigten 6. geleitet werden. Tiefer Tage ereignete sich eine besonders wüste Eene. Im u stand der tollsten Besoffenheit entblößten sich auf Kommando die meisten Teilnehmer und verrichteten vor nur noch sehr leicht be­fleideten Dämchen ihre Notdurft mitten ins Lofal. Wie wärs, wenn Herr Goebbels hier einmal sein berühmtes Pfui Teufel" aus­rufen möchte und Herr Hitler sich daran erinnern würde, daß er am 30. Juni eine sogenannte äuberungsaftion durchführte, die ellerdings bei den Pirmasenjer SA- Bonzen feine allzu tiefen Ein­drücke hinterließ."

Lecher Jung" ie freiben uns: Neuerdings werden offe Scute, die im Arbeitsdieni tätig und tauglich sind, auf ein Johr in die Reichswehr eingestellt. Tiese Maßnahme gewinnt dadurch en Bedeutung, daß jezt alle unter 25 Jahre Alten aus den Be­trieben entlassen und in den Arbeitsdienst eingereiht werden. Ans dem Branderlager bei Aachen wurden dieser Tage 45 Mann zwecks Einreihung in die Reichswehr untersucht, vierzig wurden als tauglich befunden. Sie sind bereits abtransportiert worden."

Rür den Befantinhaft nerantwortlich: Johann Pip in Tu weiler für Inferate: Lite Run in Sao brüden Rotationsdre und Verlag: Berlan der Volksitimme GmbH., Saarbrüden 3, Schügenstraße 5,- Schließfach 776 Saarbrüden,