Vier Männer wittern Blut...

Die Wirkung einer Rede

A. Ph. Paris, 1. Oftober. ( Von unserem Korrespondenten) Innerhalb seiner im Gringoire" veröffentlichten Reportage ,, Hitler am Scheidewege" erzählt Xavier de Hauteclocque an Hand eines originellen Erleb­nisses heute von der gefährlichen Wirkung der Rede, mit der Hitler das Blutbad des 30. Juni im Reichstag zu begründen versuchte.

Der Journalist hatte vergeblich versucht, eine Karte für die Reichstagssißung am 13. Juli im Krollsaal zu erhalten. Die französische Botschaft konnte seinen Wunsch nicht erfüllen, weil sie selbst nur über zwei Karten verfügte. Da fommt er auf den Gedanken, Hitlers Rede in guter Gesellschaft am Lautsprecher mit anzuhören. Zu diesem Zweck lädt er eine fleine Gesellschaft zu einem opulenten Abendessen bei Pfühl in der Stresemannstraße ein. Er stellt uns seine Gäste vor, hier sind sie:

ein Regierungsdirektor, recht guter Freund eines national­sozialistischen Ministers und bedeutender Mitarbeiter des Völkischen Beobachters";

ein Lettländer, der mit Rosenberg zusammenarbeitet, dem wirklichen Außenminister;

ein junger Adliger, mecklenburgischer Großgrundbesitzer, dessen angesehener Vater den Führern der hitlerischen Agrar­politik als Berater dient;

der vierte Gast, der seltsamste, ist ein ehemaliger Feme­mörder. Dieser grobschlachtige Bursche mit dünnen semmel­blonden Haaren, blasser Farbe und unitetem Blick in seinem schwammigen Gesicht", so sagt der französische Journalist, be­fudelte sich mit einem jener schrecklichen Morde, die unter den Führern des demokratischen Deutschland aufräumten. Er tat es mit dem Maschinengewehr. Darüber hat er ein Buch ge= schrieben, dessen Ueberseßung im Auslande sehr gesucht war. Er trägt jetzt eine ziemlich gefährliche Hitlergegnerschaft zur

Aechtung der Juden

Schau. Ob der Aristokrat wirklich so, wie er angibt, seine er­mordeten Standesgenoffen beklagt? Ob der lettische Diplo­mat, der Freund des radikalen" Rosenberg, die erschossenen linfen Nationalsozialisten bedauert? Beweint der Mitarbei­ter des Völkischen Beobachters" die Journalisten, die man am 30. Juni getötet hat? Um von ihnen vertrauliche Mittei= lungen zu erhalten, erklärt der Journalist, setze ich meinen Gästen ein üppiges Diner vor, das natürlich gehörig begos= fen wurde.

Berlin , 30 Sept.( 3TA.) Einem Bericht des Kölner West­deutschen Beobachters" zufolge hat Gauleiter Staatsrat Grohe in einer auf einer Gau- Sporttagung des. Bundes deutscher Mädel gehaltenen Rede u. a. folgendes ausgeführt: ,, Wir wollen auch förperlich schöne Menschen und einen Geist, ber wirklich deutschem Wesen entspricht. Wir haben dabei schon immer in der Rassenpolitik erkannt und immer wieder mit

Bis 8.25 geht alles gut. Gott weiß, welche schrecklichen ver­traulich gegebenen Informationen ich über das Gemezzel des 30. Juni buchen kann. Dann Geräusch im Lautsprecher. Das Gelächter verstummt. Man erstarrt, man lauscht gespannt: Hitler wird über die Verbrechen sprechen.

Deutlichkeit und Betonung gesagt, daß es wertvolle Raisen, aber auch minderwertige Rassen gibt. So wie ich es vor den Hunderttausenden Hitlerjungen in Aachen betont habe, jo spreche ich es auch wieder zu euch und benutze diese Gelegen= heit gern, wieder zu erklären, daß die jüdische Rasse eine minderwertige Rasse ist. So wie wir in der Oppositionszeit den Juden kennen gelernt haben, so haben wir ihn auch in diesen Wochen wieder gesehen. Er versucht, Aeußerungen von Nationalsozialisten gegeneinander auszuspielen und Miß­trauen zu säen. Wenn er nicht immer Anstrengungen machen würde, in unserem Vaterlande als ein Unsichtbarer ein­herzugehen, wir würden es nicht nötig haben, ihn zu be­fämpfen. So aber müssen wir es. Wir lehnen den Juden nicht nur ab, sondern wir bekämpfen ihn bewußt, so lange, bis er sich aus unserem Volksleben heraushält und uns in Ruhe läßt.

Hauteclocque erzählt nun, wie die Stimme Hitlers flingt, welche Wirkung sie auf seine Zechgenossen ausübt:

Meine vier Gäste hören fasziniert zu. Alle haben sie einige Minuten zuvor noch das Blutbad beflagt. Jeder hat sich mehr oder weniger über Hitler lustig gemacht. Jetzt aber träumen fie. Diese Atmosphäre von Kraft, dieses Gepolter über das frech mit Füßen getretene Blut berauscht sie, bringt sie außer Faffung.

Wie gut er spricht", murmelt der Journaliſt. Und der Lette, Rosenbergs Mitarbeiter, sagt immer wieder: Das Ausland wird das alles genau so hören." Der adlige Grund­befizer ist vor Freude außer sich. Der Fememörder murmelt

Die Spannung in Frankreich

Faschistische Drohungen

Paris , 1. Oft. Die Frontfämpfervereinigung Feuerkreuz, die es abgelehnt hatte, sich an den offiziellen Marneschlacht­feiern am 8. September zu beteiligen, ließ am Sonntag rund 16 000 Mitglieder in Chantilliy vor dem Denkmal des Generals Joffre aufmarschieren. Ihr Führer Oberst de la Rocque, hielt eine Ansprache, in der er erklärte, daß Frank­ reich über alle geistigen und moralischen Elemente verfüge, die für seine Wiedererhebung notwendig seien. Wer Franf reich angreife, fönne sicher sein, daran zu zerbrechen. Im übrigen betonte der Redner das Recht der ehemaligen Frontkämpfer auf bestimmenden Einfluß im politischen Leben. Ohne die ehemaligen Frontkämpfer sei keine Aus­jöhnung und feine Ordnung möglich.

Paris , 1. Oft. Vor einigen Tagen hatten die Blätter der margistischen Einheitsfront Straßenfundgebungen angefün= digt, die am 13. Oftober mit einem Aufmarsch der sozialisti­ schen und kommunistischen Stoßtrupps beginnen sollen. Die rechtsstehende Vereinigung der ehemaligen Frontfämpfer ( UNG.) hat nun ihre 900 000 Mitglieder aufgefordert, sich be­reit zu halten, ebenfalls auf die Straße zu gehen. In einem Maueranschlag, der heute überall verbreitet werden soll, auf die Straße ziehen, um die Ruhe in Paris zu stören. wird erklärt: Die gemeinsame Front will am 13. Oftober Kameraden der UNC., haltet Euch bereit, für die Ordnung in der Hauptstadt zu sorgen!

mit geſpanntem Blick, dabei macht er den Eindruck eines be Die Lindbergh- Psychose

Deutsche Art und deutsches Blut rein zu erhalten, dazu habt auch ihr Mädchen verantwortlich beizutragen. Hütet euch vor jedem Kompromiß, der euch in der Theorie liebliche Ber­sprechungen macht, in der Praris aber etwas ganz anderes will. Mit diesem Kompromiß darf das junge Deutschland nichts zu tun haben. Eehen wir den Juden als eine Gefahr für die menschliche Gesellschaft an, dann können wir anderer­seits auch nicht freundschaftlich mit ihm verkehren, als wäre er unsersgleichen. Der Jude ist nicht nur äußerlich gekenn­zeichnet, sein Empfinden ist auch ein ganz anderes als unferes. Er denkt und handelt anders als wir. Er steht uns fremd und feindlich gegenüber.. Wenn wir ihn entschieden be­tämpfen, dann nicht zuletzt zum Segen der ganzen Mensch­heit, denn sein Wirken ist überall ein zersetzendes."

In der Mosel gebadet

trunkenen Menschen: Welch glänzender Beweis!"

Umsonst war mein Diner bei Pfuhl! Man hätte sagen kön= nen, daß mit Hitlers leztem Wort die vier Vertreter der deutschen Elite, die eben noch mit mir Freundschaftsbeteue­rungen ausgetauscht hatten, noch das Glas in der Hand, mich nicht mehr fannten. Unser Abschied vollzog sich in den Formen eisiger Höflichkeit. Briefe und Telefonanrufe blieben von da an unbeantwortet.

In Nummer 39 des Stürmer" wird mitgeteilt, daß ein Jude das Verbrechen begangen habe, in der Mosel zu baden; die Redaktion nimmt wie folgt zu dem Fall" Stellung: Wenn der Jude Mendel in der Pegnitz oder im Dußendteich in Nürnberg sich so schamlos benommen hätte, wie ihr, liebe

,, Scham und Trauer"

Die Protestkundgebung der Bekenntnissynode

Soll man darüber entseßt sein, soll man darüber lachen, jedenfalls hatten diese Vertreter der Oberschicht Blut gerochen.

Stürmer" freunde an der Mosel , Zeugen wart, hätte der schamlose Bursche eine derartige Tracht Prügel bekommen, daß er auf Wochen hinaus auf jenem gewissen Teil seiner Rückseite nicht mehr hätte ſizen können. Solltet ihr, Freunde an der Mosel , je wieder eine solche Szene erleben, dann er= innert Euch, was die Nürnberger täten."

Die Kundgebung des Bruderrates der Bekenntnis­bewegung zur Einführung des Reichsbischofs ist ein so wichtiges Dokument, daß sie eine ausführliche Wiedergabe verdient. Sie hat folgenden Wortlaut:

Der Mensch, der diese Sprache führt, Julius Streicher , ist der Intimus des deutschen Führers".

Rosenberg und Streicher Radauantisemiten sind beide

In München erscheint die Zeitung Der Weltkampf", ge­gründet im Jahre 1924 durch Alfred Rosenberg , M. d. N. Es ist eine Art Stürmer" ohne den sexuellen Einschlag. Hest 127 hetzt zu Pogromen in Polen . Es verzeichnet antisemitische Exzesse in Warschau , Bialystock , Lodz und Czenstochau und reizt zu weiteren an mit dem Ruf: Auf! Gegen Juda!" Die Regierung der Vereinigten Staaten wird mit folgen­der Liebenswürdigkeit bedacht:

,, Am 28. September soll Reichsbischof Müller feierlich in sein Amt eingeführt werden. Damit findet eine Entwicklung ihren Abschluß, die alle evangelischen Christen mit tiefer Scham und Trauer erfüllen muß. Gerade in diesen Tagen erfährt die kirchliche Lage eine we= fentliche Klärung. Ministerialdirektor Jäger hat am 8. September in Stuttgart vor vielen Zeugen die wahren Ziele offenbart, die die Reichsfirchenregierung erreichen will. Er hat dort ausgeführt: Bekenntnisse sind wandlungs= fähig. Das Bekenntnis muß im Laufe der Entwicklung neue Elemente in sich aufnehmen; als Endziel steht vor uns die Ueberwindung der Konfession, die Beseitigung der religiösen Spaltungen im deutschen Volke. Am Ende sehen wir eine Nationalkirche. Das kann nicht diftiert werden, das kommt und entwickelt sich von selbst."

Mit diesen Ausführungen hat Jäger ausgesprochen, daß die kirchlichen Befentnisse zugunsten

einer übertonfeffionellen Nationalfirche beseitigt werden sollen und daß an die Stelle des christlichen

" Das toschere Kabinett, Roosevelt , bekanntlich Meister­maurer der Holland Lodge" Nr. 8 in Neuvorf, am 28. Februar 1929 mit dem 32º des schottischen Ritus in Albany betraut, hat nachstehende jüdische Bantiers und Hausjuden it einem Ueberkabinett"( Euper- Cabinet): Henry Mor­

genthaut, Jesse Straus ( jest amerikanischer Botschafter in Paris ), Dr. Samuel Goldenmeister, Dr. Mordechai Czefiel, Dr. Herbert Feis usw. An der Erneuerung" der Industrie sind folgende Hebräer schweißtriesend( für ihre Taschen) bemüht: Sidney Hillman , Rose Schneiderman ( ein Oberbolichewik und Freund Litwinow - Finkelsteins), Dr. Lee Holman, Louis Kirstein, Gerald Swope usw. Amerika , Quo vadis?"

Herr Rosenberg ist bekanntlich der geheime Außenminister des dritten Reiches".

Großmütter auf Weltreisen Neuyork

, 1. Oft. In einem Geschäft der 5. Avenue machte am Samstagnachmittag eine Dame mehrere Einfäuse und bezahlte schließlich mit einer Golddollarnote., Wenige Mi­nuten später raften mehrere Polizeifkraftwagen die Straße entlang, hielten vor dem Geschäft und eine ganze Anzahl Polizeibeamte, darunter etwa sechs Detektive, begaben sich in den Laden. Im Nu hatte sich eine nach Tausenden zählende Menschenmenge angesammelt. Die von allen erwartete Sen­sation blieb jedoch aus. Der übereifrige Geschäftsinhaber hatte gegen die Golddollarnote seiner Kundin den Verdacht geschöpft, aus dem Lösegeld Lindberghs zu stammen, und sofort die Polizei telefonisch herbeigerufen. Die Beamten stellten jedoch fest, daß es sich um einen völlig grundlosen Verdacht handelte.

Es wird jedem politischen Leiter verboten, zwecks Nach­forschung seiner arischen Abstammung im Ausland mit den entsprechenden deutschen diplomatischen oder konsularischen Vertretungen direkt in Verbindung zu treten."

öffentlicht in der Bayrischen Ostwacht". Aus einem Erlaß des Bayreuther Gauamtsleiters, ver­

Die Gebeine der arischen Großmütter scheinen sich demnach, um den ständigen Belästigungen zu entgehen, ins Ausland geflüchter zu haben.

Das Neueste

Reichsbauernführer Darré hat den Reichsarbeitsführer Sierl als lebenslängliches Mitglied in den Reichsbauernrat berufen,

König Alexander und Königin Maria von Südslawien sind von ihrem dreitägigem Besuch bei dem bulgarischen Königspaar in Belgrad wieder ein= getroffen.

Eine Verbrecherbande überfiel am Sonntagfrüh in der Nähe von St. Jacobs in Illinois ( Amerifa) ein Gasthaus, in dem vier Gäste, zwei Männer und zwei Frauen, beim Früh­ftüd jaßen. Alle vier gehorchten sofort dem Rufe bände hoch!" Der Gastwirt Jackson jedech, der sich nicht ohne Wider: stand berauben laffen wollte, griff zum Revolver und tötete einen der Banditen. Es entstand ein wildes Feuergefecht, in deffen Berlauf sich der Wirt einen Augenblic zurüdzog, um seinen Revolver neu zu laden. Diese Pause benuzten die Verbrecher, um einen der wehrlosen Gäfte und einen alten Wirt nahm darauf den Kampf mit frisch geladenem Revolver Mann, der ahnungslos das Haus betrat, zu erschießen. Der von neuem auf und tötete einen zweiten Banditen, Hierauf traten die Banditen den Rückzug au und fuhren unter Mit­nahme ihrer beiden toten Romplicen in ihrem Kraftwagen davon. Vor einem Krankenhaus in St. Jacobs hielten sie einen Augenblick an, warfen die Leichen auf das Pflaster und machten sich dann aus dem Staube.

Scheidung muß die christliche Gemeinde sehen, anerkennen und vollziehen. Es ist dem Reichskirchenregiment durch seine rechts- und bekenntniswidrigen Eingriffe gelungen, troß dem Widerstand der bekennenden Gemeinden alle rechtmäßigen firchlichen Führer und Bischöfe, abgesehen von Bayern und Hannover , aus ihren Aemtern zu entfernen, die Ge= meinden zu entrechten und ein Gewaltregi­ment aufzurichten. Man wird jezt versuchen, dieses Werf

Die Schwarzhemden veranstalteten am Sonntag abend eine Rundgebung in Manchester . Obwohl auch die Gegner zu Kundgebungen anfgerufen hatten, find tein Zwischen fälle vorgekommen. Dem Bericht der Times" zufolge soll Sir Oswald Mosley in seiner Rede in sehr scharfer Form gegen die Juden Stellung genommen haben.

Neuer Schupo- Gruß

Berlin , 29. Sept.( Inpreß.) Der Befehlshaber der deutschen Polizei General Daluege hat einen Erlag herausgegeben, wonach die Abteilungen der Polizei zukünftig Hitler nicht mehr mit Heil Hitler", sondern mit Heil mein Führer" zu grüßen haben. Der Erlaß wurde vom preußischen Minister­präsidenten und dem preußischen Innenminister genehmigt.

eine einfache Erklärung vor dem Standesamt, um den Aus­tritt aus der Kirche zu bewirken. Auf besonderen Wunsch fonnte man gegen Zahlung einer Verwaltungsgebühr in Höhe von 0,50 RM. eine Austrittsurfunde bekommen, die in der Regel nach einer Frist von drei Tagen ausgehändigt wurde. Sehr viele Genossen haben seinerzeit aus geldlichen Gründen oder wegen Zeitmangelsman mußte seinerzeit teilweise wegen Ueberfüllung der Standesämter stundenlang

zu vollenden und dabei noch stärker als bisher die Bredit worten auf eine Austrittsurkunde verzichtet. Ihnen ist es

des lauteren und unverkürzten Evangeliums zu unter­drücken. Angesichts dieser Gefahr, die bereits

zu unerträglichem Gewissensdruck

und zur Verfälschung der kirchlichen Verkündigung, zu Maß­regelungen und Absetzungen geführt hat, sieht es der Bru­derrat der Bekenntnissynode, der deutschen evangelischen Kirche als seine ihm von Gott gewiesene Aufgabe an, dafür zu kämpfen, daß der evangelischen Christenheit die frohe Botschaft erhalten bleibt. Darum fordern wir bekenntnis­

heute nicht mehr möglich, die Austrittsbescheinigung beizu­bringen, so daß sie zwangsläufig wieder in die Kirche ein­gegliedert werden. Ganz abgesehen hiervon, wäre ein Be­harren auf ihrem Standpunkt unter dem moralischen Druck im dritten Reich" ein geradezu wahnsinniges Unterfangen, das wegen Sabotage des nationalen Aufbaus" jofort mit Kündigung, wenn nicht sogar mit Konzentrationslager quittiert würde.

treue Pfarrer, Aelteſte und Gemeindemitglieder auf, weiter Ueberall fehlen Pfarrer

hin alle Kraft an die Sammlung der bekennenden Gemeinde zu setzen, damit unserem Volk die Kirche des Evangeliums erhalten bleibe. Nur diese Kirche, gegründet auf Gottes Wort, nach den Bekenntnissen der Reformation, vertreten in der Bekenntnissynode und ihrem Bruderrat, ist die rechtmäßige deutsche evangelische Kirche ." gez. Ko ch.

Glaubens eine nordisch- christliche Micreligion Religion und Steuerkarte

treten soll. Damit gibt die Reichskirchenregierung den Glauben und die Kirchen der Reformation preis. Es war schon bisher nicht glaubhaft, daß die Reichskirchenregierung mit ihren unwahrhaften und gewaltsamen Maßnahmen lediglich äußere organisatorische Biele im Auge hatte. Heute fann feiner mehr daran zweifeln, daß der Kampf in der Kirche um die grundlegende Geltung des reformatorisch verstandenen Evangeliums geht." In dieser Stunde sehen wir uns zu der folgenden Erklärung an die Gemeinden genötigt:

Wir verwerfen die Irrlehre,

die über die Bekenntnisse hinweg eine deutsche National­firche mit deutschgläubigem Einschlag erstrebt. Weil sie das tun, haben sich der Reichsbischof Müller und der Rechts­walter Jäger sowie alle, die ihnen Gefolgschaft leisten, von der christlichen Gemeinde geschieden. Diese

Wie die Kirche zu Bekehrungen kommt

Man schreibt uns: Ich bin 1927 aus der Kirche ausgetreten. Jetzt bekomme ich von meinem Finanzamt eine Aufferde­runa", aus der hervorgeht, daß die Bezeichnung feine Reli: gion" nicht mehr zulässig" ist. Ferner fönnen die Behörden

im Unvermögensfalle erzwingen".

Nach einem von firchenamtlicher Seite herausgegebenек Ueberblick ist die Zahl der unbesetzten Pfarrstellen in Deutschland immer noch sehr groß. Den größten Pfarrer­mangel von allen preußischen Provinzen hat die Kirchen­provinz Sachsen, wo von insgesamt 1654 geistlichen Stellen 532 am 3ählungstage unbesetzt waren. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse in der Mark Brandenburg mit 237 unbesetzten Pfarrstellen. In Schlesien find es 130, in Ostpreußen 105, in Westfalen 46, im Rheinland 34 und in der Grenzmarf 12.

Eine neue Rasse: Devisenarier

Nach einem Erlaß des preußischen Kultusministers dark in Zukunft auch bei den gewerblichen faufmännischen und haus­wirtschaftlichen Fachschulen die Zahl der nichtarischen Studierenden, ebenso wie bei den übrigen Schulen, 1,5 Pro­wird aber ausdrücklich betont, daß Angehörige ausländischer

das Bekenntnis der Neligion durch Geldstrafen, bzw. Haft zent der Gesamtstudierenden nicht übersteigen. In dem Erlaß Es ergibt sich die interessante Frage: Was würde mit mir Staaten ohne Rücksicht auf ihre Abstammung nicht zu den geschehen, wenn ich niemals einer Kirche angehört hätte? Schülern nichtarischer Abstammung zählen. Sie sind auch bei

Müßte ich mich dann zur Vermeiduna von Haft oder Geld­strafe" taufen lassen?

der Feststellung der Anteilszahl von 1,5 Prozent außer An­jazz zu lassen." Das heißt, dok dank der ausländischen Devisen,

Das Finanzamt verlangt ausdrücklich, daß der erfolgte die ausländische Juden nach Deutschland bringen, die ganze Austritt nachgewiesen wird.( Das Wort nachgewiesen" ist Rassenlehre außer Krait gesezt wird das Bankkonto erjest in der Aufforderung unterstrichen.) Nun genügte seinerzeit die arische Großmutter.