Für Deutschland   13.

SAAR BEILAGE

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Katholiken"

Solche und solche

JANUAR

Gegen Hitler  !

AniloqisigA dalismo Rückgliederung dan ti

DEUTSCHE FREIHEIT

Die früher fatboliche, jest für den Taufibeinfaboliten bedeutet Verteuerung der Lebenshaltung

Hitler   gleichgeschaltete Saarbrüder Landeszeitung" tut in einer Polemik gegen uns so, als hätte sie immer noch etwas mit Katholizismus zu tun.

So bemängelt sie das Auftreten des Fürsten Hohen= lohe- Langenburg in einer Saar  - Versammlung in Paris  , wo dieser Katholik neben May Braun gesprochen hat. Das Blatt bezweifelt die katholische Rechtgläubigkeit des Herrn und findet überhaupt den Katholizismus der Hohen­Iohes anfechtbar. Schon der alte Onkel Chlodwig  , der in den neunziger Jahren Reichskanzler war, habe es mit seinen religiösen Pflichten nicht sehr ernst genommen.

Wir wissen in der Familiengeschichte der Hohenlohes nicht so gut Bescheid, um dem Blatt mit Erfolg widersprechen zu fönnen, und wollen deshalb einmal unterstellen, daß es aus­nahmsweise die Wahrheit geschrieben hätte.

Es erhebt sich dann aber folgende Frage: Ist es eigentlich mit dem Katholizismus des deutschen   Reichskanzlers, " Führers" und Geldgebers

-

aus Reichsmitteln natürlich- der Saarbrücker Landeszeitung" besser bestellt als mit dem der Hohelohes? Kann uns die früher katholische Landes­seitung" verraten, wie es mit der Erfüllung der firchlichen

Bilichten bei Herrn Adolf Hitler   steht? Eine ähnliche Frage haben wir früher schon gestellt, ohne daß die Hüter des heiligen fatholischen Glaubens darauf hätten eine Antwort geben können.

Mag es mit dem Ratholizismus der Hohenlohes   stehen wie immer, es ist uns bisher nicht bekannt geworden, daß einer dieser Herren Katholiken um ihres Glaubens willen hätte hisnchlachten und ihre Leichname hätte einäschern Lassen, wie es unter Heil Hitler  " im Reiche des Auchkatho­lifen Adolf Hitler   geschehen ist.

Hält also die frühere fatholische Landeszeitung" den Tauf­scheinchristen Adolf Hitler  , den Obersten Gerichtsherrn für die Morde an Klausener und Probst für einen besseren Katho= lifen als den mit Menschenblut nicht besprizten Fürsten Hohenlohe- Langenburg?

Antwort werden wir selbstverständlich nicht erhalten, da bei dieser Sorte Katholiken" die Angst vor der Ungnade ihrer Geldgeber tausendmal größer ist als die Treue zu einer Religion, mit der sie innerlich nie etwas zu tun hatten, auch wenn sie sie, früher vielleicht in gutem Glauben, äußerlich bekannten.

Das Blatt regt sich an anderer Stelle über irgendeine Schlägerei in irgendeiner Wahlversammlung Frankreichs   auf und fragt hochmoraliich: Ist das ein Vorbild?!"

Natürlich ist das kein Vorbild. Dagegen ist es für gute Christen gewiß vorbildlich und christlich, einer Regierung zu dienen, die am 30. Juni 1200 ihr nicht genehme Bürger ohne Untersuchung und ohne Richterspruch ermorden ließ und jeden einsperrt, der sich erdreistet, eine eigene Meinung haben zu wollen...

bei sinkenden Einkommen

Das Neue Tagebuch" bringt in seiner letzten Nummer eine interessante Vergleichsaufstellung über die Lebens mittelpreise in Ludwigshafen   und Saarbrücken  . Diese Auf­stellung stätigt die allgemein bekannte Tatsache, daß im Falle des Anschlusses der Saar an Hitler  , die Saararbeiter, Angestellten und Beamten eine mindestens 20prozentige Erhöhung ihrer Lebenshaltung bei gleichzeitigem Rückgang ihres Einkommens erwartet. Im einzelnen entnehmen wir dem N. T." folgendes:

Die deutsche   Regierung, voran Dr. Goebbels  , hat dem Land bereits ein riesiaes Arbeitsbeschaffungsprogramm und einen gewaltigen Wirtschaftsaufschwung versprochen. Darüber auch nur zu diskutieren, ist zwecklos.

nicht auf Versprechungen angewiesen ist, sondern für die un­Aber es gibt eine andere Seite des Problems, bei der man bestreitbare Tatsachen vorliegen. Diese Seite ist bis: her noch nicht beachtet worden. Es gibt nämlich im Saargebiet Preise und es gibt auch in Deutschland   Preise. Die deutschen  Preise unterliegen autarkischem Hochschutzzoll und den son ftigen Beranstaltungen der Diktatur. Wie verhalten sie fich ftigen Veranstaltungen der Diktatur. Wie verhalten sie sich

zneinander?

Wir haben den Vergleich für einige wichtige Lebensmittel in entsprechender Standardqualität durchgeführt. Wir stellen gegenüber die Ladenpreise in Saarbrüden( nach einer eigenen Erhebung des NTB.") und die Ladenpreise in 2 u d-

Sabotage und Terror

Die Saarbrücker Landeszeitung" berichtet in ihrer Num­mer vom 3. Oktober, daß sie von" Bord Marley", dem Vor­fizzenden des berüchtigten Zentraluntersuchungskommissions­fommitees in merkwürdiger Allwissenheit angekündigte Saalverordnung der Regierungsfommission verkündet wor­den ist." Gemeint ist der Erlaß der Abstimmungsfommission demzufolge die unter dem Druck der deutschen Front" bis­her von den Gemeinden und Privateigentümern den Anhän­gern des Status quo verweigerten Versammlungssäle nun­mehr zwangsweise allen Parteien des Saargebiets zur Ver­fügung zu stellen sind. Die Saarbrücker Landeszeitung" versucht in dem Artikel, die Internationale Untersuchungs­kommission des Lord Marley und den Erlaß der Abstim­mungsfommission miteinander in Verbindung zu bringen in der Absicht, beide in den Augen der Saarbevölkerung herabzujeßen. Hätte es noch eines Beweises bedurft, daß die Untersuchungsfommission über den Nazi- Terror an der  Saar freudig begrüßt worden ist, der erneute Wutausbruch

.Die Lage hat sich verschlimmert"

Ihr von der Landeszeitung" seid uns eine schöne Sorte Die Eingabe der Katholiken

Katholiken!

Verschiebung?

Hitlerdeutsches Dementi

Die Bolfs it imme" berichtet aus   Paris: Gegenüber den hitlerdeutschen Dementis aus dem Hinter­halt, die zunächst über das Berliner Tageblatt" und jetzt durch die   Deutsche diplomatische Korre spondenz erfolgten, stellen wir noch einmal ganz ein­deutig und mit aller Bestimmtheit fest, daß sich allerhöchste hitlerdeutsche Diplomaten im Auslande bei bestimmten Völkerbundsstaaten um die Vertogung der Saar­abstimmung für einige Jahre bemüht haben und als hitlerdeutsche Gegenleistung für eine solche langfristige Bertagung der Saarabstimmung eine Revision der   deutschen Haltung zum Ostpaft und zum Völkerbund anbofen. Von diesen Tatsachen, die übrigens bezeichnenderweise hitleramt­lich nicht dementiert sind, beißt feine Maus einen Faden ab. Uebrigens hält Madame Genevieve   Tabouis ihre

Die katholische Saarpetition macht geltend, daß troß der Garantien, die der Völkerbundsrat für notwendig erach­tet hat, und die im Laufe der   deutsch- französischen Verhand­lungen vom 4. Juni 1934 festgelegt worden sind, man bei der Prüfung der Situation im Saargebiet nicht verfichern fönnte, daß selbst jetzt die freie, geheime und aufrichtige Abstimmung gesichert ist. Im Gegenteil, die Spionage und die Druck­mittel, denen alle Gegner   Hitlers von seiten der Organisa­tion der deutschen Front" und anderer Elemente ausgesetzt sind, die im Saargebiet mehr oder weniger für Konto der

offiziellen   deutschen Behörden arbetten, hätten sich fettber

noch verschlimmert; insbesondere werde die Kampagne

gegen alle Freunde und Anhänger dieser Bewegung und

gegen deren Zeitung, die Neue Saar- Post", mit einer Hef= tigkeit und mit Druckmitteln geführt, die faum überboten werden könnten. Die christliche Bevölkerung des Saarge­bietes hofft, daß alle ihre religiösen und kulturellen Rechte und Institutionen integral aufrecht erhalten und garantiert werden. Weiterhin wird eine klare Definition des Ausdruckes Status quo verlangt. Für die Arbeiter und Angestellten der   Saar sei es auch sehr wichtig daß ihre sozialen Rechte garantiert würden.

wigshafen, dem Hauptort der   Pfalz, dem das Saargebiet nach dem Anschluß angegliedert werden soll( nach Angaben im 1. Septemberheft von Wirtschaft und Statistik"). Es kosten in Reichsmart:

Schwarzbrot Reis Kartoffeln Rindfleisch

Deutsche Preise

in Saar: in Ludwigs: höher als

brücken

hafen

Saarpreise um:

1 fg.

, 25

-35

40 Prozent

1 fg.

, 60

40 Prozent

5 fg.

-45

22 Prozent

1 fg.

-, 92

1,50

68 Prozent

Schweinefleisch 1 kg. Speck, fetter,

1,57

1,70

8 Prozent

geräuchert 1 fg.

1,64

2,20

34 Prozent

Vollmilch

1 Liter

-21

-, 26

24 Prozent

1 kg.

2,87

3,10

8 Prozent

1 St.

-, 09

0,10

10 Prozent

Butter

Eier Man kann so viel Waren in die Liste aufnehmen, wie man will: das Bild bleibt immer dasselbe.

Dazu kommen die beständig wachsenden Lohn- und Gehalts­fürzungen und die immer noch zunehmenden Abzüge bei weit höherer Steuerbelastung und teureren Mieten. Und die ein­zige Gegenleistung des dritten Reiches" besteht darin, daß man täglich einige Male Heil   Hitler" schreien, den römischen Gruß machen und das Krummfreuz anbeten oder aber den Weg ins Konzentrationslager antreten darf.

der Saarbrücker Landeszeitung" wäre das beste Zeugnis dafür.

Die Mitglieder der Untersuchungsfommission haben bei ihrem Besuch bei der Abstimmungskommission aus die Be­fürchtungen der Bevölkerung, daß die Wahl nicht frei, un­abhängig und geheim sein werde, hingewiesen. Die Saar­brücker Landeszeitung" liefert in dem oben zitierten Ar­tifel einen neuen Beweis dafür. Sie schreibt, daß die Ver­ordnung nur von der Ueberlassung geeigneter" Räume spreche, und daß katholische, evangelische und manche andern Säle für kommunistische Versammlungen nicht geeignet sind. Hier ist einer der Wege angedeutet, auf dem die Sabotage der Verordnung erfolgen soll. Wie wir erfahren, wird die Un­tersuchungskommission über den Nazi- Terror an der   Saar die inzwischen bei ihr eingelaufenen Beschwerden und Mit­teilungen über Sabotageversuche und-absichten der deutschen Front" gegen die Saalverordnung" an den Völkerbund weiterleiten.

im Saargebiet, der um so wahrscheinlicher beabsichtigt let, als die Chancen, einen Sieg im Saargebiet zu erringen, durch die wachsende Einheitsbewegung gegen   Hitler für die Nationalsozialisten geringer werden.

Die Resolution lenft gleichzeitig die Aufmerksamkeit der  amerikanischen Oeffentlichkeit auf die von der   deutschen Re­gierung in   Amerika finanzierten Bemühungen, die darauf hinzielen, die Bewegung zur Unterdrucksetzung der Abstim= mungsberechtigten beim Plebiszit für die Rückkehr des Saar­gebiets nach Hitlerdeutschland zu entwickeln, wobei sie den Saarländern die Reisekosten nach dein Saargebiet und zu­rück in Aussicht stellen.

Nur 10 lumpige Märklein für die Saar

Wir haben schon wiederholt an dieser Stelle auf den Unfug mit den zahlreichen Reisen der Saareinwohner nach dem dritten Reich" hingewiesen. Jede Woche ist auf der anderen Scite der Zollgrenze irgendein nationalsozialistischer Rum­mel, zu dem Tausende von Saarländern abfommandiert wer den. Die Folge davon ist, daß diese tausenden Deutschfrontler ihre Einkäufe im dritten Reich" tätigen und damit dem saarländischen Handel und Gewerbe einen nicht wieder gut: zumachenden Schaden zufügen. Wenn die Marristen und an­deren Landesverräter" nicht da wären, dann könnte der

Darstellung im Deuvre" nach wie vor restlos aufrecht.   Saarländer in den Vereinigt. Staaten faarländische Einzelhandel bald seine Verkäufe einstellen.

Der plumpe Versuch der Deutschen diplomatischen Korre­spondenz", nach der Methode baltet den Dieb", den tatsä.lich von autorativster Stelle ausgesprochenen hitlerdeutschen Wunsch nach mehrjähriger Verschiebung der Abstimmung als ein französisches Schwindelmanöver" hinzustellen, begegnet hier nur einem mitleidigen Lächeln. Nur die absolute Ueber­legenheit   Frankreichs und sein Festhalten an gewissen inter­nationalen diplomatischen Verschiegenheitsgrundsäßen hat es bis heute daran gehindert deutlicher zu werden!  

Saar- Denkschriften  

Genf, 6. Oktober 1984. Das Generalsekretariat des Völkerbundes veröffentlicht drei Saardenkschriften:.

Die erste ist die der Einheitsfront, die unseren Lesern bekannt ist;

die zweite ist eine katholische Saarpetition, die Chefredakteur Hoffmann von der Neuen Saar- Post" im Namen von 200 Delegierten der nichtgleichgeschalteten christlichen Saarbevölkerung übersandt hat und auf die wir unten näher eingehen werden und die

dritte ist die Schmähschrift der sogenannten deutschen Front" zur Polizeifrage, von der Präsident Knor in seinem Begleitschreiben feststellt, daß diese Sudelschrift auf un­zutreffenden und tendenziöien Grund lagen beruht. die bereits in der gleichgeschalteten Saarpresse veröffentlicht wurden, noch ehe sie dem Völker­bundsjekretariat zugegangen war, was in Zukunft 3ei­tungsverbote nach sich ziehen wird.

Kürzlich fand in Neuvort eine Konferenz saarländischer, deutscher und elfäffischer Organisationen statt, die nach dem Referat eines Vertreters des   amerikanischen Komitees gegen faschistische Unterdrückung in   Deutschland die Bildung eines Komitees für den Status quo im Saargebiet beschloß. Unter den an der Konferenz teilnehmenden Organisationen ist be­sonders zu erwähnen der Verband der   deutschen Klubs in Neuyork, der Heimatbund der   Saarländer und die Anti­naziföderation.

Ein Kommunique der Gründungsfißung des Komitees wurde von der gesamten   amerikanischen Presse wieder­gegeben. Die Konferenz beschloß die Abhaltung einer breiten Saarfonferenz Anfang Oktober in Neuvorf. Sie beschloß weiterhin die Entsendung von Protestdelegationen zu den  deutschen Konsulaten und zum Vorsitzenden des Kongresses der Vereinigten   Staaten, um dem wachsenden Terror im Saargebiet und in Hitlerdeutschland entgegenzutreten. Gleichzeitig wurde eine Begrüßungsadresse an die Saar­organisationen und an ihre antifaschistische Einheitsfront abgesandt.

Mit besonderem Beifall nahmen die Versammelten einen Antrag an, wonach das neugebildete Komitee an die Kom­munistische und Sozialistische Partei der Vereinigten zweds Unterstützung des Kampfes im Saargebiet heran­treten sollte. Zum Schlusse wurde eine Resolution zur Saar­frage angenommen, worin an alle Beteiligten eine breite Solidaritätskampagne in allerbreitesten Schichten betont und an alle ein dringender Appell zum Anschluß gerichtet wird. In der Resolution wird hingewiesen auf die organisierten Bemühungen zur Einschüchterung der Bevölkerung im Saar­gebiet, auf die täglichen Ausfälle, Gewaltakte, auf die Möa. lichkeit eines bewaffneten Einfalls und eines Naziputschs

Beruht wenigstens dieser Reiseverkehr auf Gegenseitigkeit? Kommen wenigstens zahlreiche Reisende auch aus dem Reich nach dem Saargebiet? Im Gegenteil! Es werden die größten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den Devisenbestim­mungen für Reisen nach der   Saar gemacht. In diesen Tagen sind diese Bestimmungen sogar so sehr verschärft worden, daß praktisch die Reisen Reichs   deutscher nach der   Saar lahm= gelegt werden.

Wie wir schon in der Nummer vom 5. Oktober berichtet haben, darf man nach den neuesten Reiseverkehrsbestimmun­gen im Rahmen der Freigrenzen nur noch 10 RM. im Kalendermonat für Reisen nach dem Ausland mitnehmen. Nun könnte man doch annehmen, daß man gegenüber dem Saargebiet, wo bekanntlich die notleidenden   deutschen Brü­der unter det Fremdherrschaft stöhnen", eine Ausnahme macht. Herr   Goebbels ist zwar sehr großzügig in seinen Versprechungen. Bei jeder seiner Reden nimmt er den Mund sehr voll und stellt dem Saargebiet Arbeitsbeschaffung, Ausbau der Kohlengruben, die Errich­tung des Saarpfalzkanals und noch andere Mäßchen in Aus­ficht. Aber wenn es gilt, feine Versprechungen zu machen, sondern einige Vergünstigungen der   Saar zu gewähren, dann benehmen sich unsere teuren Brüder" im Reiche mehr als schäbig. Sie haben durch ihren Schacht in einer Verordnung ausdrücklich erklärt, daß die Reisefreigrenze von nur sage und schreibe 10 RM. auch für die Saar Gültigkeit hat.

So sind sie, die Leute! Das gute Saargeld entziehen sie dem Saargebiet durch Veranstaltung von Rummeln. aber felber erweisen sie nicht das geringste Entgegent.m.acn. Nicht umsonst be st es im Volksmund­Deutsch die   Saar, Aber nur gegen bar.