2

Für Deutschland 13. Gegen Hitler!

SAAR BEILAGE

JANUAR

,, DEUTSCHE FREIHEIT"

Bürckel kann von Versailles nicht lassen

Der Versailles- Bürckel hat in seiner großen Rede in Kai­ serslautern sich als eifriger Anhänger des Versailler Dif­tats vorgestellt. Entweder soll sich das Saarvolf Hitler un­terwerfen oder es soll ein für allemal zur Strafe" von Deutschland losgelöst werden. Wie es einem echten Partei­fanatiker geziemt der die Interessen seiner Partei über die Interessen Deutschlands stellt sprach Bürckel in Kaisers­ lautern folgende volksverräterischen Säße:

,, Deutschland erwartet vom Völkerbund, daß diese Abstim= mung ein für allemal gültig ist, daß also eine zweite Ab­stimmung niemals in Frage kommen fann, weil eine zweite Abstimmung gegen den Versailler Vertrag verstößt

Ein Status quo aber als Uebergangsstadium für jene, die erst später zu Deutschland wollen, ist eine Vertrags­verlegung. Wir sind überzeugt, daß Frankreich dem Ver= trag treu bleiben wird und daß die Herren vom Status quo auf die zweite Abstimmung ewig warten müssen." Bürckel rust also Frankreich auf, im Falle der Niederlage Hitlers an der Saar den Status- quo- Zustand zu verewigen. Soweit treibt der Haß gegen die marxistische Arbeiterschaft und gegen die katholische Opposition den Abgesandten Hit­ lers ! Bürckel setzt sein landesverräterisches Treiben fort und er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die deutsche Saar nur zu Hitler , nie aber zum ewigen Deutschland zu­rückkehren darf. Das Recht des Saarvolkes auf eine zweite Abstimmung für Deutschland , wenn einst der undeutsche Hit­lerismus beseitigt wird, versucht er jetzt unter allen Um­ständen zu vereiteln. Zu diesem Zweck beauftragt er auf dem Umwege über Berlin den deutschen Gesandten in Bern , von Weizsäcker , beim Baron Aloisi, de mVorsitzenden des Dreierausschusses für die Saar geltend zu machen, daß eine zweite Abstimmung eine Verlegung" des Versailler Vertrag's sei. Auch bemüht sich

Weizsäcker , dem Baron Aloisi auseinanderzuseßen, daß die Zulassung einer zweiten Abstimmung eine unzulässige Ein­mischung des Völkerbundes" in den Abstimmungskampf be­deuten würde. Inwieweit diese landesverräterischen Intri­gen des Versailles - Bürckels bei den Völkerbundsbürokraten Erfolg hatten, wissen wir nicht. In gut unterrichteten Krei­sen wird behauptet, daß die Aktion Bürckels gegen das deutsche Saarvolk auf einige Mitglieder des Höhen Rats ,, ihren Eindruck nicht verfehlte"

Wir sind also schon so weit, daß die braunen Verräter sich bei ausländischen Regierungen als Beschüßer des Versailler Vertrages aufspielen um nur ihr Parteisüppchen kochen zu tönnen. Die Streichung der Reparationszahlungen, die vor= zeitige Räumung der Rheinlande stand auch im Widerspruch zu dem Buchstaben" des Versailler Vertrages. Aber feinem Menschen fiel es in Deutschland ein, dagegen zu protestieren. Nur den Braunen bleibt es vorbehalten. in einer Ausein­andersetzung zwischen Deutschen den Schatten Ele= menceaus anzurufen.

Wenn wir Antifaschisten für Status quo gegen Hitler sind, dann schreit die Bande:" Status quo ist nur ein Uebergangs­stadium für die französische Annexion des Saargebiets." Wenn wir darauf antworten: Nein, als Deutsche wollen wir zurück zu Deutschland . Wenn Hitler gestürzt ist, muß deshalb eine zweite Abstimmung stattfinden", und die Fran­zosen sagen, um zu zeigen daß sie keine Absicht haben, auf die Saar die Hand zu legen. Wir sind mit der zweiten Ab­stimmung einverstanden" dann ist es der Röchling - Bürdel­Front wieder nicht recht und sie schreit: Nein, das geht nicht, das widerspricht dem Buchstaben des Versailler Diktats." Sie kennen nur eine Parole: Auslieferung der Saar an das braune M'ord 3uchthaus- Regime. Aber das werden wir ihnen vereiteln: Hitler wird an der Saar geschlagen und damit wird das wahre Deutschland aufer­stehen.

Fantasie" und Wirklichkeit

Die sogenannte deutsche Front" an der Saar bekommt Sorgenfalten. Es hat sich bis ins letzte Saardorf herum­gesprochen. daß die Reichsmark des Reichsbankrotts nicht mehr los zu werden ist oder doch nur mit einem Disagio bis zu 20 Prozent sofern man nicht mit einem Ausweis des Devisenkommissars gesegnet ist. Dies Papier aber ist beinahe so schwer zu erlangen wie ein großer Potteriegewinn. Die Saarbrüder Zeitung" ist immerhin schon so weit, zuzugestehen, daß in dem herrlichen dritten Reich" einige Störungen" eingetreten sind. Dann aber belehrt sie uns:

Deutschland hat immerhin das ungeheure Trümmer­feld, das der große Kriseneinbruch von 1929 hinterließ, aufgeräumt. Seine Wirtschaft ist im Aufstieg, ihre Ord­nung steht fest. Sie fantasieren von Teuerung und waren. mangel und beschwören die Schatten aus den verworrenen Zeiten der deutschen Inflation wieder herauf. Einzel­erscheinungen, falsch gedeutet, werden bei ihnen ausgemalt zu einem bedrückenden Monumentalgemälde wirtschaft­licher Not. Nun: gegenwärtig liegen im Reich die Preise der Bedarfsartikel noch ausnahmslos unter dem Preis­niveau der Hochkonjunktur von 1926/27. Die Staats­schulden sind niedriger als die der anderen Großstaaten, die Etats find ausgeglichen. Sie Steuern fallen, die Spar-, kasseneinlagen steigen. bedarf es noch eines stärkeren Be­weises für die Befestigung des Vertrauens in die wirt­schaftliche Zukunft."

Hitlerdeutschland hat in der Tat das Trümmerfeld" des Jahres 1929 aufgeräumt": die drei Milliarden Gold und Devisen in der Reichsbank und zwei Drittel des deutschen Außenhandels sind aufgeräumt".

Einzeierscheinungen" haben wir Dummföpfe mißver­standen? Wie schade, daß die Saarbrücker Zeitung " die

Volk Laas"

Aber nur für Hitler Katholiken?

Die früher katholische, jest hitlerisch gekaufte Saarbrüder Landeszeitung" regt sich auf:

Die Absicht der Kommunisten, ausgerechnet die katho­lischen Vereinshäuser für ihren haberfüllten Kampf gegen Deutschland zu benußen, tritt immer mehr in Erscheinung. Uns wird jetzt ein Fall bekannt, der in besonderem Maße die unerträgliche Belastung spürbar macht, die gerade der katholischen Bevölkeruna aus der An­wendung der Saalverordnung erwächst. Dieser Tage haben nämlich Vertreter der sozialistischen und fommunistischen Partei den Versuch gemacht, sich das Burbacher Volkshaus für eine Kundgebung zu sichern. Der An­trag wurde von den Persönlichkeiten, die dieses katholische Haus zu betreuen haben, selbstverständlich abgelehnt. Dem zu erwartenden Hinweis auf die Saalverordnung, der an der Ablehnung naturgemäß nichts ändern konnte, folgte die uns von früher bekannte Aeußerung, daß man a e- rade auf die Benutzung des katholischen Vereinshauses Gewicht lege. Hier begegnen wir wieder einmal dem offen­fichtlichen Versuch, mit der mißbräuchlichen Inanspruch nahme der Saalverordnung gleichzeitig provofatorische Zwecke zu verbinden. Es steht zu erwarten, daß die boliche­mistische Einheitsfront nunmehr die zuständige Stelle der Abstimmungsfommission mit einem Antrag auf zwangs­weise Bereitstellung des Saales befassen wird. Die Ab­stimmungsfommission wird dann zu entscheiden haben, ob fie dieses katholische Haus für eine kommunistische Ver= sammlung und für die Provokationen zur Verfügung stellen will, die mit ihr beabsichtigt sind.

Dieser Burbacher Fast ill aus bestimmten Gründen be­sonders bemerkenswert. Tas Volkshaus wurde nämlich dies ist ein einzigartiges Beispiel für die opferfreudige

Einzelerscheinungen" grundsätzlich verschweigt; sonst hatte sie doch so schön Gelegenheit, uns zu belehren und ihren Lesern zu zeigen, wie böse und beschränkt wir sind. Oder sollte man sich vor der Wirkung der Einzel­erscheinungen" auf das Saargebiet fürchten?

Wir veröffentlichen zum Reichsbankrott Hitlers und Schachts grundiäßlich nur Kommentare der Bankrotteure selbst und ihrer Presse.

Zu dem herrlichen Monumentalgemälde", das die Saar­ brücker Zeitung" entwirft, nur einige kleine Richtigstellun=

gen:

Die Spartajieneinlagen steigen"? Nein, die Auszahlungen sind größer als die Einzahlungen. Die Steuern fallen"? Nein, es ist erst ihr Fallen", und zwar auch nur einem kleinen Teil der Steuerzahler, in Aussicht gestellt, aber der prozentuale Abzug auch bei dem Einkommen der Minderbemittelten zum Winter­hilfswerk und zu anderen Spenden ist schon in Kraft.

Die Preise sind noch" ausnahmslos unter dem Preis­niveau der Hochkonjunktur von 1926/27? Erstens ist das ge­logen und zweitens verschweigt das Schwindelblatt, daß das Volkseinkommen unter Hitler nach seinen eigenen Zah len rund 46 Milliarden im Jahre beträgt gegen etwa 76 Milliarden unter der marristischen Mißwirtschaft" der Jahre 1926/27.

Hitlerismus

gegen Katholizismus Unversöhnliche Gegensätze

Die christliche, die alten Lebensformen aufwühlende Strö­mung erschien dem Pharisäer Saulus vielversprechend und ausnutzbar. Er schloß sich ihr mit plötzlichem Entschluß an und, ausgerüstet mit einem unzähmbaren Fanatismus, pre­digte er die internationale Weltrevolution gegen das römische Kaiserreich. Seine Lehren bilden bis auf heute trotz aller Rettungsversuche den jüdischen Grundstock, gleich­sam die talmudistisch- orientalische Seite der römischen, aber auch der lutherischen Kirche. Paulus hat, was man in firch­lichen Kreisen nie zugeben wird, dem unterdrückten natio= nal- jüdischen Aufstand die internationale Auswirkung ge­geben und dem Rassenchaos der alten Welt den Weg noch weiter gecbnet, und die Juden in Rom werden sehr wohl gewußt haben, warum sie ihm ihre Synagoge für seine Pro­pagandareden zur Verfügung stellten. Daß Paulus fich ( trop gelegentlicher Kritif des Jüdischen) bewußt gewesen ist, doch eine jüdische Sache zu vertreten, geht aus einigen gar zu offenherzigen Stellen seiner Briefe hervor...

Was Jesus Herkunft betrifft, so liegt, wie schon von Chamberlain und Delißsch betont worden ist, nicht der ge­ringste zwingende Grund zur Annahme vor, daß Jesus jüdischer Herkunft gewesen, wenn er auch in jüdischen Ge­dankengängen aufgewachsen ist... Laut dem syrischen Christenprediger Ephraem( 4. Jahrhundert) hatte Jesus zur Mutter ein danaitisches Weib( also aus Dan gebürtigt) und einen Lateiner zum Vater. Ephraem sieht darin nichts Unehrenhaftes und fügt hinzu: Jesus hat so seine Abstam­mung von zwei allergrößten und allerberühmtesten Völkern hergeleitet, die mütterliche nämlich von den Syriern, die väterliche von den Römern." Ephraem setzt dieses Wissen als allbekannt voraus.

9 Alfred

Rosenberg, der vom Führer und Reichs­kanzler mit der weltanschaulichen Erziehung der Nation beauftragte Theoretiker des Nationalsozialismus in seinem Buche Der Mythus des 20. Jahrhunderts". Eine Wertung der seelisch- geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit, 13.- 16. Auflage, Seite 74/76.

Das Buch ist von der nationalsozialistischen Regierung allen Lehrerbibliotheken als geeignet empfohlen und in vielen Fällen auch katholischen Büchereien zwangsweise eingegliedert worden.

Zermalme die Bedrücker"

Die Katholikenparole an der Saar

o

Wir haben gestern ausführlich über die große katholische und daher antihitlerische Christkönigsfeier der fatholischen Jugend Saarbrückens in der Michaelsfirche berichtet. Ergänzend wird uns noch mitgeteilt, daß die Gemeinde Psalmen betete, darunter die Stelle:

Den Elenden im Volte schaff' er Recht und Heil den Kindern armer Leute, doch den Bedrücker möge er zer: malmen!"

Im stillen Gebete gedachten die jungen Katholiken ihres am 30. Juni unter Heil Hitler!" ermordeten Führers Probst.

Bedarf es noch eines stärkeren Beweises"- für die Rat- Ein politischer Strafantrag 1

und Hilflosigkeit der fe haeihalteten Preise, die ein ban­frottes Unterneh

soll?

mligen

Kraft katholischer Solidarität in sechsjähriger Gemein­schaftsarbeit von katholischen Arbeitern in ihrer Freizeit erbaut. Die Arbeiter, die unter schwersten persönlichen nach dem Kriege, im schärfsten weltanschaulichen Gegensatz

Die Regierungskommission, Abteilung öffentliche Ar­beiten, hat in bezug auf den in Nummer 22 der Wochen­schrift Der Trußbund" vom 28. Oftober 1934 erschienenen Artifel, Eisenbahnpräsident Nicklaus und der Separa­tismus", Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft beim Obersten Abstimmungsgerichtshof gestellt.

Opfern dieses Werk schufen, standen von jeher, vor und Saar- Interesse in Polen

Warschau, 30. Oftober.

zu denen, die es jetzt für sich in Anspruch nehmen wollen. ,, Die Entscheidung liegt bei den Katholiken" Der politische Zweck und die kommunistische Haltung, die in diesem katholischen Vereinshaus nun vertreten werden sollen, widersprechen auf das schärfste dem Geiste, aus dem es geschaffen, und der Bestimmung, die ihm gegeben wurde. Das Haus sollte, so wurde bei seiner Einweihung ausdrück­lich verkündet, im Dienste christlicher Gemeinschaft stehen und nicht einer Gottlosen- Partei dienen; das galt bisher und das gilt auch heute noch.

Ob die Kommunisten des Saargebiets eine Gottlosenpartei sind, steht noch nicht fest. Die katholischen Pfarrer, die in den Versammlungen der Einheitsfront auftreten, sind jedenfalls anderer Meinung. Man darf wohl annehmen, daß die von der Landeszeitung" beschüßten und verteidigten und ange­heilten nationalsozialistischen Massenmörder des 30. Juni gottloser sind als die kommunistischen Arbeiter an der Saar. Auch die Hitler- katholische Landeszeitung" wird nicht be­haupten, daß deutsche Kommunisten deutsche Katholikenführer bestialisch ermordet und eingeäschert hätten.

Die katholische Solidarität, die das Haus in Burbach er­baut hat, in Ehren. Mag sie sich auch gegenüber denen zeigen, die gegen die Mörder der deutschen Katholikenführer kämpfen und die Religionsgemeinschaften des Saargebietes sowie alle zivilisierten geistigen Strömungen vor dem blu­tigen Terror pitler- Deutschlands bewahren wollen.

Die katholischen Arbeiter werden gern in die Versammlung ihrer sozialistischen Arbeitsbrüder kommen, und auf die Hitler Ratholifen in der Landeszeitung" wird man gern verzichten.

D

Die hiesige Polska 3brajna" beschäftigt sich in einem län­geren Artikel mit der Saarfrage. Das Blatt weist darauf hin, daß die Nachbarschaft der Saar mit Elsaß- Lothringen zwischen beiden Gebieten ein unzerstörbares gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis geschaffen habe, da beide in ihrer wirtschaftlichen Struktur verschiedenartig seien und sich er­gänzten.

Das Saargebiet führe aus Elsaß- Lothringen außer Eisen­erz landwirtschaftliche Erzeugnisse ein und führe dorthin mehr als 40 Prozent seiner Kohlen- und metallurgischen Erzeugung aus. Die Saarproduktion finde ihren Haupt­abjaymarkt in Frankreich. Darüber seien sich ebenso die Wirtschaftskreise wie die breiten Massen der Saarbevölfe­rung klar. Diese Tatsache sei auch das Hauptargument der Anhänger des Status quo. Die Lage, die durch diesen Status quo geschaffen sei, sei für die Saar sehr günstig, die seit 1925 zum französischen Zollsystem gehöre, dabei aber Zollfreiheit für ihre Ausfuhr nach Deutschland genieße.

Am Schlusse kommt das Blatt auf den Kampf zwischen der deutschen Front" und der Freiheitsfront" der Sozialisten und Kommunisten zu sprechen. Die entscheidende Rolle, so sagt es, würden unzweifelhaft die Katholiken spielen, in deren Reihen eine starke Bewegung für den Status ano im Fluffe fei