bibase Völker in Sturmzeiten

Völker in Sturmzeiten Nr. 60

Im Spiegel der Erinnerung- im Geiste des Sehers 239

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Der Hitlerputsch

Von

Samstag, 3. November 1934

etwas Entscheidendes vor, und Hitler und Ludendorff soll­Konrad ten ausgeschaltet werden. Heiden Bei Hitler   entstand Torschlußpanik. Er saß am Abend mit Scheubner   und Dietrich Eckart   zusammen. Der Deutsch­russe wies nach, daß etwas geschehen müsse, um die Aus­schaltung zu verhindern. Da Kahr   demchnäst doch los­schlagen würde, war es das Beste, ihm zuvorzukommen scheinbar in aller Freundschaft zuvorzukommen. Scheubner­Richter entwarf den Plan zum Hitlerputsch.

Die folgende Schilderung des Hitlerputsches von 1923 ist dem Buche Konrad Heiden  ,, Geschichte des Nationalsozialismus. Die Karriere einer Idee" entnommen. Die Darstellung führt zunächst in die ersten Novembertage jenes Jahres. Bayern   war damals beherrscht von drei Män­nern: dem Generalstaatskommissar von Kahr, dem gegen Berlin   meuternden Reichswehrgeneral von Lossow und dem Polizeiobersten von Seißer. Zwischen dieser Gruppe und den Nationalsozia­listen unter Hitler   bestand eine scharfe Rivalität, aus der sich schließlich der Putsch vom 8. No­vember entwickelte.

Die Sphinx im Reichswehrministerium

Der Diktator Bayerns  , der Generalstaatskommissar von Kahr, hatte sich Ende Oktober 1923 mit dem Reichskanzler Stresemann hoffnungslos und ganz unnüt zerzankt. Hoff­nungslos denn indem Kahr   die bayerische   Reichswehrdivi­sion unter dem General von Lossow zur Meuterei gegen Ber­ lin   veranlaßte, hatte er den in Berlin   residierenden tatsäch­lichen Oberbefehlshaber, den General von Seeckt und dessen Generäle geradezu der Republik   in die Arme getrieben. Unnütz denn Stresemann   war bereit, die feurigsten bayerischen   Wünsche zu erfüllen. Er ließ seinen Partei­freund, den Admiral Scheer, Sieger der Seeschlacht am Skagerrak   und populären Kriegshelden, zu Kahr   reisen und hot den Bayern   erweiterte staatliche Selbständigkeit, eigene Wehrmacht, eigene Eisenbahn, eigene Post und eigene Finanzverwaltung an.

Das war, von Stresemanns Standpunkt aus, kein Ver­schleudern eines ohnedies wegrinnenden Besizes; nein, es sollte der Beginn einer streng konservativen Befestigung der Republik   sein. Stresemann   wollte die Reaktion; er wollte die Herrschaft des Bürgertums, die Heilighaltung des unbedingten Privateigentums, die Verdammung des Sozia­lismus in jeder Form, die Einfügung" der Arbeiterschaft in einen von Unternehmern geleiteten Staat und damit, politisch gesehen, die Zersprengung der Arbeiterklasse. Aber er träumte freilich von einer Unternehmerklasse, die das Wohl des Staates über ihre Privatgeschäfte stellte ein Typ, den es wenigstens in Deutschland   nicht gibt und der beim Zusammentreffen von tausend glücklichen Um­ständen einmal für ein paar Sekunden der Geschichte existieren mag vergleichsweise ebenso lange, wie eine dreihundert Meter hohe Eisenstange aufrecht balancieren. kann und den nur Spekulanten oder Träumer zur Grund­lage eines staatlichen Aufbaues machen können.

Stresemann   suchte die Republik   beim Bürgertum beliebt zu machen, indem er die Theorie vertrat, daß die kleinen Kinder vom Klapperstorch gebracht werden d. h. er suchte vergessen zu machen, daß schließlich eine Revolution nötig gewesen war. um die deutsche Republik zu erzeugen. Die Ehrbarmachung" der Republik   war sein Ziel. Er, hat tatsächlich diese dem Bürgertum zunächst ungewohnte Staatsform befestigt. indem er die Erinnerung an die Revo­lution austilgte. Dafür vergaßen die Bürger ihrerseits all­mählich die Fürsten  , an denen sie jahrzehntelang gehangen hatten.

So glich die deutsche Republik mehr und mehr einem un­aufgeklärten Stiftsfräulein, das von seiner eigenen Ent­stehung ideale Vorstellungen hat. Die Ursachen sind lehr­reich und charakteristisch. Das Bürgertum sah über die Revolution hinweg, weil es in der Republik   Vorteile fand; die Arbeiter sprachen ungern von der Revolution, weil das an viele Fehler und Unterlassungssünden erinnerte. Es war eine unentschiedene, dämmerige Situation, in der für einen Entschlossenen viel Raum zum Handeln war. Hitler   han­delte, Kahr   handelte, und Stresemann   handelte. Aber Stresemann blieb Sieger.

Anfang November 1923 warf er die Sozialdemokraten aus der Reichsregierung hinaus dieselbe mächtige Partei, die nur drei Monate zuvor in großem Angriff für ihn den Reichskanzler Cuno gestürzt hatte. Die Sozialdemo­kraten waren für Stresemann bei seiner Verständigungs­politik sicher, auch wenn sie nicht mitregierten; dagegen schien es ihm notwendig, die Deutschnationalen, damals die äußerste Rechte, in die Verantwortung hineinzunehmen". Die Großindustriellen im Ruhrgebiet   wurden durch ein Geschenk von 600 Millionen Goldmark aus der Reichskasse an eine goldene Kette gelegt. Die Separatisten, die im Rheinland eine rheinische Republik" ausrufen wollten, hatten einen Augenblick lang wie eine Gefahr ausgesehen; jetzt waren sie, nachdem sich das Bürgertum wieder be­ruhigt hatte, eine einflußlose Clique, die zuletzt nicht ein­mal mehr den Schug der französischen   Maschinengewehre genoß. Aber auch die Umsturzpläne der Nationalisten ver­loren ihre Unterstützung durch die Wirtschaft", als Strese­mann sich von den Sozialdemokraten löste und den Gang nach rechts antrat. Weitsichtige Dinge waren im Werden, große Möglichkeiten lockten. Sollte Kahr   an seinem alten Plan eines Cimbern- und Teutonenzuges von München   nach Berlin   noch festhalten?

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Schwere Entscheidung. Um Klarheit zu bekommen, reiste der Polizeioberst Seisser  , oberster Kommandeur der baye­rischen Landespolizei, am 2. November nach Berlin   und fragte den General von Seeckt, den Chef der Heeresleitung. Seeckt sprach dunkle Worte zum Thema der Regierungs­umbildung: Das Tempo müsse man schließlich ihm über­lassen" gewaltsames Tempo, legales Tempo? Wollte Seeckt handeln oder wollte er nur schieben? Wollte er Stresemann betrügen oder die Bayern  ? Würde er seinem - Oberbefehlshaber, dem sozialdemokratischen Reichspräsi

denten Ebert, den Eid halten? In den kurzen Phasen, wo sie lebendige Wirklichkeit sind, erweisen sich politische Pro­jekte niemals als so fertig, Entschlüsse als so fest und Zu­sammenhänge als so klar, wie rückschauende Betrachtung sie zu sehen wünscht. Jedenfalls hatte Seisser die Sphinx im Reichswehrministerium nicht enträtseln können, aber doch den Eindruck gewonnen, daß sie wohl keine Hilfe, aber

auch gerade kein Hindernis sein werde, wenn man selbst Er­folg habe. Es galt, selbständige Entschlüsse zu fassen eine Aufgabe, in der Herr von Kahr nicht sehr stark war. Aber die bayerischen Machthaber sahen aus dem norddeut­schen Nebel, keinen Ankermast mehr für ihren bereits allzu hoch gestiegenen Luftballon ragen. Wollten sie nicht auf das Blachfeld von Stresemanns Realpolitik abstürzen, so mußten sie sich jetzt kühn der eigenen Tragkraft anver­trauen. Kahr   wuchs gewaltig, wenigstens in seinen eigenen Augen. Kein Kompromiß mehr mit Ebert, keinen Frieden mit Stresemann! Er selbst wollte jetzt Deutschlands   Dik. tator werden und die ,, Herren aus dem Norden" nur mehr als Trabanten dulden. In der Ferne glänzte eine wittels­bachische Kaiserkrone; hatte doch selbst Claß, der all­deutsche Führer, in seinen Zeitungsartikeln dieses Meteor aufsteigen lassen.

Lossows 51 Prozent

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Vorher aber mußte das Feuer der heimischen Palast­revolution ausgetreten werden; vorher mußte Hitler  , der Rivale, an der Kette liegen.

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Hitler   war vor Ekstase halb aberwitzig geworden, kam es wenigstens dem General von Lossow vor, wenn er sich vor dessen Ohren mit Gambetta   und selbstverständlich auch mit Mussolini   verglich. Zu Lossows Mitarbeiter, dem Oberstleutnant Freiherrn von Berchem, sagte er: ,, Ich fühle in mir den Beruf, Deutschland   zu retten." Berchem: ..Zusammen mit Ludendorff? Exzellenz Ludendorff   dürfte außenpolitisch nicht tragbar sein." Hitler  : Bah, Ludendorff   hat lediglich militärische Aufgaben. Ihn brauche ich zur Gewinnung der Reichswehr  . In der Politik wird er mir nicht das mindeste dreinreden ich bin kein Beth­ mann- Hollweg  ." Paule. Dann: Wissen Sie, daß auch Napoleon   bei Bildung seines Konsulats sich nur mit un­bedeutenden Männern umgeben hat?"

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Hitlers engere Mitarbeiter lachten freilich über solche Verstiegenheiten. Zumal daẞ Ludendorff nichts Besseres als ein Heldendenkmal auf Rädern sein solle, auf Hitlers Wink an die Rampe zu schieben das nahm damals keiner ernst. Für eine leitende Stelle komme Hitler   selbstverständ­lich nicht in Frage, beruhigte Kriebel, der Militärchef des Kampfbundes, einen norddeutschen Besucher; er habe ja ohnedies nur seine Propaganda im Kopf. Und Göring   hatte den SA.  - Führern schon am 23. Oktober erklärt. selbstver­ständlich werde Ludendorff Reichsdiktator; Hitler   werde man schon ,, irgendwie in die Regierung mitnehmen". Irgend­wie Göring   wußte nicht genau, wie der Volkstribun nach der Machtergreifung noch nützlich beschäftigt werden solle.

So begriffen diese Offiziere die Zeit, die heraufstieg, und den Staat, den sie selbst gründen sollten. Hitler   fragte sie gar nicht, welche Rolle sie ihn spielen lassen wollten, sondern stellte sie seinerseits vor die fertige Entscheidung, die sie nur annehmen oder ablehnen konnten. Er über­rumpelte den großen Ludendorff wie den kleinen Göring  ; keiner von ihnen hatte Anteil an seinem Rat. beide wur­

den als ausführende Organe benutt, der eine halbwillig, der andere widerwillig. Und was die Propaganda betraf, die ihnen so nebensächlich vorkam wie einem Kanonenfabri­kanten Zeitungsinserate, wußten sie zwar, daß in einem faschistischen Staat die Macht die Hauptsache ist, aber sie hatten noch zu lernen, daß diese Hauptsache, vor allem auf Reklame beruht.

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In der erwähnten Besprechung am 23. Oktober gab Göring  Befehle aus, die alle späteren Greuelberichte des Jahres 1933 verständlich machen und ihre Ableugnung Lügen strafen. Er sagte und hierüber besitzen wir Zeugenaus­sagen vor dem Untersuchungsrichter: Wer nach der Machtergreifung die gerinste Schwierigkeit macht, ist zu erschießen. Es ist notwendig, daß die Führer sich jetzt schon die Persönlichkeiten heraussuchen, die beseitigt werden müssen. Mindestens einer( gemeint ist offenbar: in jedem Ort) muß zum Abschrecken nach dem Umsturz sofort er­schossen werden."

Das war echte Revolutionsstimmung, aber für einen Mann wie Kahr   viel zu greulich. Er beschloß, die Mitkämpfer zu sieben und alles, was dabei über den Rand sprang, zu vernichten. Zu dem Zweck rief er am 6. November die Führer der Wehrverbände zusammen und hielt ihnen ge­meinsam mit Lossow eine Standpauke, die darauf hinaus­lief, daß er jeden Staatsstreich verbiete außer dem, den er selbst vorbereite: Erst wenn alles bereit ist, beginnt die Tat. Den Befehl dazu gebe ich."

Und Lossow rief, von den Kampfbundführern am Porte­pee gefaßt, verzweifelt sein berühmt gewordenes Wort: ..Ich will ja marschieren, Herrgott, ich will ja marschieren, aber nur, wenn ich einundfünfzig Prozent Wahrscheinlich­keit habe."

Hitlers Torschlußpanik

Die harmlosen Militärs, die der Besprechung beigewohnt hatten, ärgerten sich über die Feigheit der bayerischen Dik­tatoren; Schlimmeres sahen sie nicht dahinter. Als sie aber im nationalsozialistischen Hauptquartier Bericht erstatteten, fuhr Scheubner- Richter   elektrisiert in die Höhe. Nein, Kahr  war kein feiger Zauderer, im Gegenteil; er hatte offenbar war kein feiger Zauderer, im Gegenteil; er hatte offenbar

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Kriebel mußte ins Land hinaustelegrafieren und die An­hänger zu den Waffen rufen. Ein Scheinmanöver sollte den Staatsstreich einleiten. Man wollte mit den bewaffneten und in höchster Stärke konzentrierten Truppen des Kampf­bundes in der Nacht vom 10. zum 11. November eine große Nachtübung auf der Fröttmaninger Heide im Norden Mün­ chens   veranstalten wie das damals bei den bewaffneten Privatarmeen üblich war und mit fröhlicher Zustimmung von Regierung und Reichswehr   oft geschah. Am Morgen des 11. November wollte man dann mit Tausenden von Be­alles waffneten die Hauptstadt Münchens   überfluten unter dem Anschein eines Parademarsches, dort die nationale Regierung ausrufen und Kahr   und Lossow   vor die vollendete Tatsache stellen. Daß diese dann, halb ge­schoben, halb gezogen, mitmachen und so die Revolte lega­lisieren würden, daran wurde nicht gezweifelt.

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Der 10. November war also der Stichtag, auf den die militärische Uhr eingestellt war. Aber in unbegreiflichem Leichtsinn riẞ Hitler zwei Tage vorher plötzlich den ganzen Plan auseinander, wagte eine tolle Improvisation- und scheiterte.

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Zunächst versuchte er es noch einmal im Guten. Er ließ bei Kahr   für den 8. November um eine Audienz bitten. Hätte der sie ihm sofort gewährt vielleicht wäre Hitler ganz friedlich als Bundesgenosse und Mitregent die Treppe der oberbayerischen Kreisregierung hinuntergegangen. Vielleicht hätte ihn Kahr   auch im Vorzimmer verhaften lassen. Aber er kam nicht in das Dilemma, denn er empfing Hitler   überhaupt nicht. Das Prestige war schuld. Der Führer der Nationalsozialistischen   Partei war in den letzten Wochen zu eitel gewesen, um bei den zahlreichen Konfe­renzen des Generalstaatskommissars als einer unter vielen zu erscheinen. Kahr   wiederum war zu eitel, ihn seinen Aerger fühlen zu lassen. Wenn Hitler jetzt ein Privat­gespräch unter vier Augen wollte, mußte der Diktator wenigstens eine Anstandsfrist einschieben. Also bestellte er Hitler auf den 9. November. Vielleicht hätte der Tribua auch noch bis zum 9. gewartet da geschah etwas, was ihn ernstlich bestürzte.

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Am 8. November besuchte Graf Helldorf   den General   von Lossow. Der Graf ist später berühmt geworden, weil er in der Affäre des Reichstagsbrandes stark belastet wurde. Da mals war er noch kein Nationalsozialist, sondern Mitglied des etwas gemäßigteren, zu jener Zeit übrigens auch bedeu­tenderen Wehrverbandes Stahlhelm", und zwar diente er dem zweiten Bundesführer Düsterberg als Adjutant. Hell­ dorf   kam aus Mitteldeutschland   und brachte schlechte Nach­richten; man war dort noch nicht zum Losschlagen bereit. Da verlor Lossow die Selbstbeherrschung:

,, Wenn in Berlin   lauter Eunuchen und Kastraten sind," rief er,., die zu feig sind, irgendeinen Entschluß zu fassen, kann Deutschland   von Bayern   allein aus auch nicht gerettet werden." Hinter diesem Gepolter lauerte die geheime Hoffnung, daß aus dem ganzen Staatsstreich zuletzt nichts werden würde; das wäre dem im Grunde ganz unpolitischen General, der die Verschwörerei schon bis obenhin satt hatte, sicherlich das liebste gewesen. Aber dann machte er eine Andeutung, die er vielleicht in ihrer ganzen Tragweite nicht erfaßte: Hat der Norden keinen Willen zum Leben, so muß das schließlich, ob wir wollen oder nicht, zu einer Art von Separatismus führen."

Als Lossow später vor Gericht diese Szene schilderte, fügte er mit grimmiger Genugtuung hinzu: Graf Helldorf  verließ ziemlich begossen das Lokal." Er begriff anscheinend gar nicht, was er angerichtet hatte.

Der Graf fuhr bestürzt zu Scheubner- Richter und er­zählte: die Bayern   drohen mit Separation. Der Abfall des größten Landes vom Reich steht bevor.

Scheubner, der damals Hitlers   politische Schritte leitete. scheint darauf tatsächlich einen nahen separatistischen Putsch in Bayern   befürchtet zu haben und glaubte für die völkische Bewegung den geschichtlichen Augenblick ge­kommen, Deutschland   vor Zerfall, katholischer Donau­monarchie und Jesuitengefahr zu retten. Jetzt war offen­har keine Stunde mehr zu verlieren. Der ganze Fahrplan der Revolution wurde umgeworfen, der Putsch um zwei Tage vorverlegt, die Konzentration der Truppen nicht ab­gewartet, auf fast jede militärische Sicherung verzichtet. Statt einer soliden politischen Schlacht veranstaltete Hitler  einen Kroatenüberfall.

,, Kannst Du schweigen, Toni?"

Der Zufall bot für den Ueberfall eine wunderbare Ge legenheit. Herr von Kahr hielt auf Bitten einiger Wirt­schaftsorganisationen am Abend des 8. November eine große Programmrede im Bürgerbräukeller, einem etwa 3000 Per­sonen fassenden Saal in einer östlichen Vorstadt Münchens  . Die sogenannte Programmrede, deren Text erhalten ist, ob­wohl sie gar nicht gehalten wurde, war eine Sammlung all­gemeiner Phrasen und keineswegs ein Signal zum Los schlagen. Die Versammelten waren harmlose Bürger und keineswegs Revolutionäre. Gerade darum hoffte Hitler   mit den paar Hundert Bewaffneten, die er in der Eile für den Abend zusammenbrachte, gegen die Versammlung leichtes Spiel zu haben. Außer den engeren Mitarbeitern war sein einziger Mitwisser Pöhner; eine Verständigung mit Kapitän Ehrhardt war mißlungen. Ohne Hitler   hätte die Versamm­lung um halb elf Uhr mit einem Hoch auf den General­staatskommissar geendet und der 9. November wäre ein genau so ruhiger Tag geworden wie der 8. side cobial soldan de

( Fortsetzung folgt.)